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David Morrell – Das Ebenbild

Tödliche Schönheit

Der Fotograf Mitch Coltrane kommt bei Aufnahmen von Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien nur knapp mit dem Leben davon. Um den Schrecken zu entkommen, kehrt er nach Los Angeles zurück, doch die Kriegsverbrecher spüren ihn dort auf. Auf der Flucht vor seinen eigenen hässlichen Erinnerungen und seinen realen Verfolgern stößt Mitch auf das Foto einer wunderschönen Frau aus dem Hollywood der 30er Jahre. Er macht sich auf die Suche nach ihrer Identität. Als er eine junge Frau kennen lernt, die der Fotografie zum Verwechseln ähnlich sieht, beginnt eine bedrohliche Verwicklung von Vergangenem und Gegenwärtigem. (verlagsinfo)
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Morrell, David – Porträt, Das

|Originaltitel: Burnt Sienna|

Bei dem Angriff der USA auf Panama City zur Verhaftung Noriegas wird der amerikanische Hubschrauberpilot Chase Malone mit seiner Mannschaft abgeschossen und erfährt in den dunklen Gassen der Stadt am eigenen Leib und aus erster Hand von der schrecklichen Verwüstung, die von den Marines bei dem Angriff angerichtet wird. Er quittiert den Dienst, lässt sich als Maler in dem pittoresken mexikanischen Städtchen Cozumel nieder und erreicht mit seinen farbenfrohen Landschaftsbildern im Stil von van Gogh großen Erfolg.

Eines Tages erhält er ein überraschendes Angebot. Der Waffenhändler Derek Bellasar will ihm für zwei Porträts seiner Frau Sienna 600.000 Dollar bezahlen. Malone, der weder Auftragsarbeiten noch Befehle entgegennehmen will, lehnt das Angebot ab und bleibt auch standhaft, als er unter erheblichen Druck gesetzt wird. Als Malone dann von der CIA über Bellasars Machenschaften informiert und gebeten wird, in deren Auftrag tätig zu werden, gibt er schließlich nach und wird von Bellassar auf dessen Anwesen in Südfrankreich verschleppt.

Dort lernt er die atemberaubend schöne Sienna kennen und verliebt sich während der Porträtarbeiten in sie. Die beiden fliehen, werden von Bellassar aber wieder aufgegriffen und Malone muss sich letztlich in einem großen Showdown gegen den übermächtigen Widersacher durchsetzen.

„Das Portrait“ passt sich nahtlos in die Reihe von Morrells Werken ein. Spannende Unterhaltung in einfachem Stil mit gut ausgearbeiteten Charakteren, ohne besonderen Anspruch. Sowohl der Anfang, in dem Bellasar nichts unversucht und keinen schmutzigen Trick auslässt, um Malone zur Annahme seines Angebots zu zwingen, als auch das überraschende Ende können überzeugen und haben keinerlei Längen. Der Mittelteil besticht durch die zarte Liebesgeschichte zwischen Malone und Sienna und die Darstellung des vielschichtigen Bösewichts. Eindeutig fehl am Platz, sogar fast störend und übertrieben erscheint das Weltuntergangsszenario um die russischen Biowaffen-Wissenschaftler; wieder einmal hat Morrell zu viel in einen Roman packen wollen. Gute Unterhaltung ist dennoch garantiert.

David Morrell studierte und lehrte amerikanische Literatur und wurde als Schriftsteller besonders durch seine Romanvorlage zu „Rambo“ bekannt. Ebenfalls verfilmt wurde sein Agentenroman „Der Geheimbund der Rose“. Seine Werke sind zumeist klassische Thriller, allerdings hat Morrell bisher auch je einen Western, Horrorthriller und Fantasy-Roman veröffentlicht.

Morrell, David – Level 9 (Hörbuch)

_Spannend: Rebellion der Figuren im Gott-Spiel_

Dies ist die direkte Fortsetzung zu [„Creepers“. 3093 Frank Balenger ist verzweifelt: Amanda Everts, die er gerade erst aus dem gruseligen Paragon-Hotel befreit hat, ist von einem psychopathischen Videospiel-Designer in ein abgelegenes Hochtal in Wyoming verschleppt worden. Dort wird sie mit vier weiteren Entführungsopfern, sogenannten „Helden“, zu einem Spiel, einer perfiden Schatzsuche, gezwungen. Sie hat nur 40 Stunden Zeit. Und nur wem es gelingt, die „Grabkammer weltlichen Begehrens“ zu finden, soll seine Freiheit zurückerlangen. Wer sich jedoch weigert, die Regeln des „Gamemasters“ zu befolgen, bezahlt dies mit dem Leben … (erweiterte Verlagsinfo)

_Der Autor_

Der Amerikaner David Morrell schreibt schon seit den siebziger Jahren Bestseller. Gleich sein Debütroman „First Blood“, in dem er die Figur des Vietnamveteranen John Rambo erfand, wurde mit Riesenerfolg verfilmt. Daher gilt der promovierte Literaturwissenschaftler Morrell inzwischen als Vater des Actionthrillers.

Mehr von David Morrell auf |Buchwurm.info|:

[„Level 9“ 4517 (Buchausgabe)
[„Creepers“ 3049 (Buchausgabe)
[„Creepers“ 3093 (Hörbuch)
[„Totem“ 943
[„Das Porträt“ 25
[„Das Ebenbild“ 17

_Der Sprecher_

Frank Engelhardts unverwechselbare Stimme ist aus zahlreichen Filmen und TV-Serien bekannt. Er ist die deutsche Stimme von Humphrey Bogart, Samuel L. Jackson, Martin Sheen und vielen anderen.

Die gekürzte Lesefassung erstellte Dr. Anke Susanne Hoffmann. Regie und Aufnahmeleitung lagen in Händen von Volker Gerth von der |opus-live GmbH|.

_Handlung_

|Level 1: Die Krypta der Zivilisation|

Nach ihrem dramatischen Abenteuer im Paragon-Hotel von Asbury Park versuchen der Ex-Profiler Frank Balenger und die von ihm gerettete Buchhändlerin Amanda Evert, in New York City ein normales Leben zurückzugewinnen. Doch zunächst plagen Albträume die beiden, und erst als sie ein Liebespaar werden, können beide zu einer etwas ruhigeren Phase gelangen, die ihnen nicht ständig den Schlaf raubt.

Von November bis Dezember sind sie ungestört, da tauchen zwei Herren vom Schatzamt der Bundesregierung auf. Sie haben erfahren erfahren, dass Frank verbotenerweise im Besitz eines Double Eagle Dollars ist. Ihr Angebot, ihm für die seltene Goldmünze einen „Finderlohn“ zu geben, kann Frank nicht abschlagen und ist schon bald um zwei Millionen reicher.

Als sie im Mai einer rätselhaften Einladung folgen und sich in den Vortrag eines bislang unbekannten |Manhattan History Club| gehen, verändert sich ihr Schicksal auf verhängnisvolle Weise. Dieser Prof. Adrian Murdoch hält einen Vortrag über Zeitkapseln. Frank war, geprägt durch seinen Vater, einen Geschichtslehrer, schon immer ein Geschichtsfan und findet das Thema interessant. Von den ersten Zeitkapseln in Englands Dartmoor bis heute wurden immer wieder Zeitkapseln angelegt, die der Nachwelt Botschaften aus der Vergangenheit liefern oder etwas bewahren sollen, so etwa auf Spitzbergen der Tresor des Jüngsten Tages: Hier werden alle Pflanzensamen der Welt eingelagert.

Murray erzählt etwas von einer Zeitkapsel namens „Krypta der Zivilisation“, aber Frank schläft mitten im Vortrag ein. Er erwacht ganz woanders: auf dem Strand von Asbury Park, direkt vor dem Hotel seiner Alpträume. Als er von Amanda keine Spur sieht, erschrickt er. Er bittet seinen Freund, den Polizeichef von Asbury Park, um Hilfe bei der Suche nach Amanda. Offenbar gab man Frank vor dem Vortrag eine Droge. Als Frank an seinem Arm kratzt, bemerkt er eine gereizte Stelle. Erst später denkt er sich sein Teil: Man hat ihm einen Peilsenderchip unter die Haut injiziert.

In dem leerstehenden Haus, wo er den Vortrag besuchte, findet sich außer zwei leeren CD-Hüllen für Computerspiele nichts. Den Manhattan History Club hat es nie gegeben: Alles war eine inszenierte Falle für ihn und Amanda. Da Franks Frau Diana ebenso verschwand und dann getötet wurde, überkommt Frank ein Gefühl des Déjà-vu. Doch zusammen mit Detective Ortega setzt er sich auf die Spur der Entführer. Die Spiele sind der erste Hinweis …

|Level 2: Willkommen bei Scavenger|

Amanda Everts erwacht auf einem Bett, doch in ihren Kleidern. Sie erkundet die Blockhütte und stößt auf weitere „Hausgäste“, die wie sie entführt wurden. Keine Spur von Frank; sie verspürt Angst und wird sehr vorsichtig. Dennoch erhält sie einen Stromschlag, als sie die Haustür öffnen will. Ein Mann namens Ray Morgan hilft ihr, der erzählt, er habe ebenfalls den Vortrag von Adrian Murdoch besucht. Er war bei den Marines Kampfpilot und sieht sehr kräftig aus. Die Fenster widerstehen seinem Versuch, sie einzuschlagen: Panzerglas.

Eine zweite Frau tritt ein, Bethany Lane, sowie ein Ehepaar namens Derek und Viv Montgomery, aus Oregon. Was sollen sie hier, fragen sich alle und erkunden das Haus. Es ist ausbruchsicher. Eine tiefe, sonore Stimme aus versteckten Lautsprechern lobt ihre Unternehmungsbereitschaft, warnt vor den Türen und heißt sie ganz allgemein bei Scavenger willkommen. Scavenger sei das Spiel einer Schatzsuche. Und da sich alle als heldenhafte Überlebende erwiesen hätten, würden sie das Spiel sicher bis zum Sieg durchstehen, oder? Ab Spielbeginn hätten sie nur 40 Stunden Zeit, um alle Aufgaben zu lösen.

|Level 3: Jäger und Sammler|

Sie bekommen GPS-Empfänger und Koordinaten, die sie zur nächsten Aufgabe und einem Hinweis führen, wohin sie als nächstes gehen sollen. Da sie sich in den Bergen befinden, bekommen sie entsprechende Kleidung und Ausrüstung, aber keine Waffen. Als sie durch die Haustür nach draußen treten dürfen, bekommen sie die ersten Koordinaten für die Schatzsuche , die sie zu einer Zeitkapsel namens „Krypta des weltlichen Begehrens“ führen soll.

Doch Bethany Lane hat keinerlei Lust, sich von einem Unsichtbaren herumkommandieren zu lassen, und eilt schnurstracks zum einzigen Ausgang des Hochtals. Amanda warnt sie: Bestimmt hat der Spielleiter, der hier Gott spielt, für diesen Fall Vorkehrungen getroffen. Doch ihre Warnung wird von Bethany missachtet, die einfach weitergeht. Da explodiert ihr Körper …

_Mein Eindruck_

Der Thriller ist einfach gestrickt. Es ist bald klar, dass sowohl Frank als auch Amanda an einem Spiel teilnehmen, das sie nicht steuern können, sondern dessen Regeln sich einerseits erst herausstellen und dessen Spielleiter zudem ein ihnen unbekanntes Ziel hat. Werden sie wirklich belohnt, wenn sie a) zueinander finden und b) das Ziel der Schatzsuche nach der „Grabkammer weltlichen Begehrens“ erreichen? Das soll nicht verraten werden.

|Gott-Spiel|

Das Spiel „Scavenger“ (Schatzsucher, Plünderer) ist sowohl auf PC als auch in der Realität zu spielen. In einem kenntnisreichen Exkurs erläutert der Autor, vertreten durch eine Expertin, die verschiedenen Arten von Computerspielen sowie ihre Geschichte und Entwicklung. Bei „Scavenger“ handelt sich nicht bloß um eine simple Schatzsuche, sondern um ein Gott-Spiel: Wer die Regeln nicht befolgt, wird eliminiert. Buchstäblich, wie das Beispiel der armen Bethany belegt.

Doch sollen die Spielteilnehmer, also Amanda und Frank, den Spielleiter wirklich als einen Gott ansehen? Sie denken gar nicht daran, selbst wenn der durchgeknallte Dirigent des Spiels sich dafür hält und durch seine allgegenwärtige Präsenz auch ein paar Eigenschaften eines Gottes für sich reklamieren darf. Doch Frank schießt ihm die Kameras seines Spiel-Platzes kaputt, und schon ist dieser Gott ein wenig blind. Diesen ungerechten Gott zu finden, zur Rede zu stellen und zu bestrafen, ist das ausgemachte Ziel von Amandas und Franks Spiel-Regeln. Die Frage, ob der Spielleiter ihnen dies erlauben wird, erhöht die Spannung beträchtlich. Der Einsatz ist hoch: Leben oder Tod.

|Zeitkapseln|

Eine Schatzsuche benötigt einen Schatz, und hier kommt das andere Generalthema der Handlung ins Spiel: Zeitkapseln. Auch hierzu bietet der Autor, vertreten durch eine Figur, ausführliche Erläuterungen, die zunehmend interessanter werden. Bei jeder bedeutenden Grundsteinlegung werden Zeitkapseln als Botschaft der Zeitgenossen an die Nachwelt eingebaut. Es gibt unbedeutende, alltägliche Zeitkapseln, aber auch sehr bedeutende wie die von der Weltausstellung 1940 in New York City. Viele Zeitkapseln sind bis heute nicht wiedergefunden worden, etwa wegen der Bebauung eines Grundstücks.

Zum Spiel wurden Zeitkapseln erst 1854, als ein Aufseher im Dartmoor auf die Idee verfiel, sie für eine Schnitzeljagd zu verwenden. Also enthielt eine solche Kapsel, gut versteckt, einen wertvollen Hinweis auf die nächste Kapsel – oder auch nur einen Briefgruß an die Lieben daheim. Damit war das Letterboxing erfunden. Verbunden mit einem GPS-Empfänger wurde daraus das heutige Geo-Caching (von „cache“: Versteck, toter Briefkasten“).

|Die „Grabkammer weltlichen Begehrens“|

Nun kommt es darauf an, die beiden Themen „Gott-Spiel“ und „Zeitkapsel/Schatzsuche“ zu kombinieren. Dies erfolgt auf Level 9. Schon zuvor sind etliche Hinweise auf ein Tagebuch gefallen, das ein angeblicher Reverend geschrieben hat. Doch der Name „Owen Pentecost“ (= Pfingsten) ist ein allzu durchsichtiges Pseudonym. Wer sich hinter verbarg, als der Mann anno 1900 aus jenem Hochtal, wo „Scavenger“ spielt, in den nächsten Ort gelangte, wird erst spät enthüllt und ist hier nicht wichtig.

Owen Pentecost spielte jedoch eine entscheidende Rolle im Schicksal jenes Hochtals in Wyoming, in dem einst Gold gefördert wurde, in dem aber rund 200 Einwohner in Avalon ausharrten. Sie alle verschwanden Ende 1899, als das neue Jahrhundert anbrechen sollte, auf rätselhafte Weise. Als Frank und Amanda dieses Rätsel lösen, wird es ihnen richtig gruselig. Der Gottesmann Pentecost hatte eine „Grabkammer“-Zeitkapsel von besonderen Dimensionen eingerichtet, um die Nachwelt zu warnen; quasi eine letzte Predigt, in der er gegen die Sünde und alles Begehrens wettert.

Ist der Spielleiter ein später Nachfahre Owen Pentecosts, fragt sich Frank. So wie Pentecosts einen strafenden Gott des Alten Testaments predigte, so versucht nun offenbar der Spielleiter eine Botschaft zu vermitteln. Er lässt die Spielteilnehmer, darunter Amanda, durch Einfallsreichtum und Disziplin in die nächste Runde weiterkommen. Wer sich wie Ray Morgan gegen seinen Nächsten wendet, kommt dabei früher oder später ums Leben. Die Botschaft dieses Gott-Spiels für die Menschen auf der Erde ist klar: Nur Teamwork wird das Überleben ermöglichen. Doch, was passiert, wenn Gott seine Schäfchen verrät?

|Der Sprecher|

Man kann schon aus der Liste der von Frank Engelhardt synchronisierten Schauspieler ermessen, dass er eine tiefe und sonore Stimme haben muss. Er weiß sie für bestimmte Emotionen auch effektvoll einzusetzen, so etwa bei lauten Äußerungen des Tadels, der Empörung und des Zorns. Diese Gefühlsäußerungen sind vor allem bei den männlichen Figuren des Romans anzutreffen. Vergleichsweise stärker treten Flehen und Klagen bei den weiblichen Spielteilnehmern auf, vor allem bei der eh schon vorbelasteten Amanda. Dass auch Frauen sehr wohl wütend sein können, zeigen Bethany Lane und Viv Montgomery. Leider schaffen es beide nicht zum Ziel.

Während Engelhardt also sehr wohl Emotionen auszudrücken vermag, um Szenen unterhaltsam zu gestalten, so merkt man doch schon bald, dass sein Stimmumfang ziemlich begrenzt ist. Besonders die weibliche Stimmhöhe bereitet ihm Schwierigkeiten. Dann wird seine Stimme zwar höher, aber auch schwächer. Zum Glück kann er aber auch heitere Situationen gestalten. Von einer Charakterisierung der Figuren kann kaum die Rede sein. Sie klingen fast alle gleich, wenn auch mal rauer und mal weniger rau, oder mehr oder weniger heiser. Man merkt, dass in Engelhardts Alter die Stimmbänder nicht mehr allzu flexibel sind.

Da das Hörbuch ohne Geräusche oder Musik daherkommt, brauche ich nichts weiter dazu zu sagen. Diese Sparsamkeit in der akustischen Ausstattung macht sich aber positiv im Preis bemerkbar.

_Unterm Strich_

Schon der Titel „Level 9“ verrät, dass es um Spiele geht. Der Autor hält viel von der Intelligenz der Spiel-Designer und -Spieler, aber er lässt sich auch kaum über Egoshooter wie „Doom“ aus. Auch sein eigenes Buch trägt Züge eines Spiels, das dem Gott-Spiel-Typ entspricht. Sowohl Amanda als auch Frank folgen den Regeln, die sie beim Spielen herausfinden müssen. Franks Ziel besteht im Auffinden von Amanda, doch wie sich zeigt, ist das Ziel, das der Spielleiter alias Gott für beide vorgegeben hat, wesentlich ehrgeiziger.

In der Verbindung mit dem Thema der Zeitkapseln und des Geo-Caching hat der Autor eine Aussage über den Glauben an Gott, über unsere Bilder von Gott und über Leute versteckt, die ihre eigenen, mitunter vernichtenden Aussagen über Menschen und Gott gemacht haben. Das Nachdenken über diese Aussagen lohnt sich durchaus. Über das Ziel, das der Scavenger-Gott verfolgt, darf leider nichts verraten werden. Aber wer Thriller kennt, weiß, dass der Schurke am Ende immer dran glauben muss. Diesmal ist jedoch die Frage, ob er dies verdient – oder ob er dies nicht ebenfalls geplant hat.

|Das Hörbuch|

Frank Engelhardt kann Emotionen gut ausdrücken, ist aber bei der Charakterisierung gehandikapt. Seine männlichen Figuren klingen alle gleich, ebenso die weiblichen. Immerhin gelingt es ihm, ansatzweise unterhaltsam zu sein. Seine Stärke ist es, Spannung zu erzeugen. Dass Geräusche und Musik weggelassen wurde, machte das Hörbuch billiger. Es bildet somit guten Durchschnitt unter den Thriller-Hörbüchern und bereitet kurzweiliges Vergnügen für Leute, die Spannung suchen.

|423 Minuten auf 6 CDs
ISBN-13: 978-3-86804-461-4|
http://audiomedia.de/category/verlag/hoerbuch/target-mitten-ins-ohr/

Morrell, David – Creepers

_Action hoch zwei: Schatzsucher in der Todesfalle_

Asbury Park, New Jersey: In einer kalten Oktobernacht dringt eine Gruppe von fünf Abenteurern – sie selbst nennen sich Kulturarchäologen – in ein ehemaliges Luxushotel dieses fast ausgestorbenen Seebads ein. In dem halb verfallenen Gebäude ist die Vergangenheit unerwartet lebendig – und fordert von ihnen einen hohen Preis. Denn das Paragon Hotel hat immer noch Gäste. Die Nacht verwandelt sich in einen Albtraum, aus dem es für einige der fünf kein Entrinnen gibt …

_Der Autor_

Der Amerikaner David Morrell schreibt schon seit den siebziger Jahren Bestseller. Gleich sein Debütroman „First Blood“, in dem er die Figur des Vietnamveteranen John Rambo erfand, wurde mit Riesenerfolg verfilmt. Daher gilt der promovierte Literaturwissenschaftler Morrell inzwischen als Vater des Actionthrillers.

_Der Sprecher_

Stefan Kaminski wurde 1974 in Dresden geboren. Sein Schauspielstudium absolvierte er an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Seit 1996 ist er beim SFB/ORB als freier Schauspieler, Sprecher und Autor tätig. Am Deutschen Theater in Berlin spielte er zunächst als Gast, seit Januar 2003 gehört er fest zum Ensemble. Im |Hörverlag| ist er vor allem als Stimme von „Marvi Hämmer“ bekannt. Zuletzt vertonte er dort [„Septimus Heap“ 2469 auf beeindruckende Weise.

Die gekürzte Lesefassung erstellte Frank Bruder, der auch Regie führte. Die Aufnahme erfolgte im Berliner Studio „der apparat multimedia“.

_Handlung_

Statt in Kapitel sind die Abschnitte der Geschichte in Stunden eingeteilt. Um 21:00 trifft Frank Bellinger in dem abseits gelegenen Motel ein. Es ist der 24. Oktober 2005. Bellinger gibt sich als Journalist aus, als ihn Professor Robert Conklin einlässt und den anderen vorstellt. Das sind die rothaarige Cora und der muskulöse Rick Magell, ein Ehepaar, sowie Vincent Minelli, genannt Vinnie. Sie alle kennen sich von der Uni Buffalo, an der der Prof Literatur lehrt. Sie nennen sich Creepers, Infiltratoren.

Der Prof zieht es vor, sich als Großstadt-Paläontologen zu bezeichnen. Er riskiert heute Nacht zwar seine Karriere, aber er will Bellingers Artikel über sein Unternehmen in der Zeitung sehen. Jemand sollte den Amerikanern das Gedächtnis für ihre schwindende Kultur wiedergeben. Alles wird abgerissen, um schon wenige Jahre später durch etwas Neues ersetzt zu werden. Man nehme nur ihr heutiges Ziel: Das Paragon Hotel, 1901als Luxushotel in dem Seebad Asbury Park, New Jersey, errichtet, ist seit über 30 Jahren dem Verfall preisgegeben und soll nächste Woche abgerissen werden. Wahrscheinlich, um einen Supermarkt darauf zu errichten. Dabei steht in der Nähe sogar ein zehnstöckiges Wohnhaus leer.

Bellinger pfeift drauf, denn er hat anderes vor, aber das behält er für sich, und natürlich ist er kein Journalist. Um 22:00 Uhr geht’s los. Sie haben Ausrüstung dabei, die einem Team Höhlenforscher oder Bergsteiger alle Ehre gemacht hätte. Der Prof folgt einem Bauplan und lotst seine Gruppe durch die Entwässerungstunnel des in Strandnähe stehenden Hotels. Über ihnen ragt es wie eine Maya-Pyramide empor: Es sind sieben Stufen bis zur Spitze, wo das Penthouse sitzt. Eine verrückte Architektur, die sich nur ein Exzentriker wie Morgan Carlyle einfallen lassen konnte. Weil er ein Bluter war, traute er sich nie heraus und ließ sogar alle Fenster und Türen mit Läden aus stabilem Metall von innen versperren – daher der Umweg über den Tunnel. Es gibt keinen anderen Zugang.

Was die Studenten des Profs nicht wissen: Sowohl der Prof als auch Bellinger haben ihre geheimen Ziele. Wie er ihnen auf dem Weg verrät, sucht er nach dem Goldschatz eines Mafioso namens Carmine Danatta, der in den späten 20er und den 30er Jahren hier in einer exklusiven Suite wohnte. Er wurde 1940 erschossen und muss einen Berg von seltenen Goldmünzen hinterlassen haben. Aber keiner weiß, wo sich der Tresorraum dafür befindet. Höchstens Carlyle wusste es, doch der erschoss sich schon 1971 – seltsamerweise draußen auf dem Strand.

Mutierte Katzen und Ratten scheinen die einzigen Bewohner dieses verrotteten Kastens zu sein. In der feuchten Dunkelheit durchsuchen die Forscher einige Zimmer. Die morschen Dielenbretter geben plötzlich nach und Vinnie stürzt um ein Haar in die Tiefe. Sie können gerade noch retten. Da hören sie Stimmen, die ihnen gefolgt sind: drei junge Einbrecher. Und sie können mit ihren Nachtsichtbrillen sehr gut im Dunkeln sehen. Die Kerle wollen genau das, was auch der Professor will: das Gold der Mafia. Wie ernst es ihnen ist, demonstrieren Todd, Mac und J.D. sogleich an Rick …

Allerdings rechnet keiner in dieser illustren Gesellschaft damit, dass es noch zwei Bewohner des alten Kastens gibt. Der Herr des Hauses kennt sich hervorragend mit den Geheimgängen, Falltüren und Gucklöchern in den Zwischenwänden aus. (Wer weiß, was Carlyle alles in seinen vier Wänden beobachtet hat.) Der Herr des Hauses hat nicht vor, irgendjemanden entkommen zu lassen. Niemand darf von seinem Geheimnis erfahren. Und auf genau dieses Geheimnis hat es Frank Bellinger abgesehen.

_Mein Eindruck_

„Creepers“ ist wieder mal ein makelloser, perfekt gebauter Actionthriller vom Meister himself. Die Action beginnt nach einem langsamen Auftakt, der den Entdeckungen gilt: an Ort und Stelle, aber auch in der Vergangenheit des geschichtsträchtigen Hotels. Diese Vergangenheit scheint mit Leichen gepflastert zu sein, und sie stoßen auch auf die eine oder andere: mumifiziert. Und alle sind blond …

|Der Faktor X|

Richtig zur Sache geht es erst mit dem Auftauchen der drei Einbrecher. Das sind hammerharte Typen, die nichts anbrennen lassen, so dass sich unsere Infiltratoren schon bald in der Defensive wiederfinden und um ihr Leben bangen. Und Cora muss um mehr als ihr Leben bangen, denn Mac hat Gefallen an ihr gefunden. Der Triumph, den Tresorraum gefunden und geöffnet zu haben, verfliegt jedoch schnell, als sie entdecken, dass es noch jemanden im Haus geben muss.

Ein Gewittersturm schüttet Wassermassen durchs Oberlicht ins den Treppenschacht, die Treppen sind ebenso morsch wie die Zimmerböden. Jederzeit kann jemand durchbrechen. Diese Szenerie erinnerte mich stark an den Schluss von [„Blade Runner“, 1663 wo sich Harrison Ford und Rutger Hauer, der Letzte der Androiden, einen packenden Showdown liefern. Schauplatz ist das alte Bradbury Hotel (eine Hommage an Ray Bradbury, den Autor der Story „The day it rained forever“), und es gießt in Strömen. An einer Stelle bricht Hauer durch eine der morschen Wände und packt Ford an der Gurgel. Genau so hat man sich den Schauplatz des Paragon Hotel vorzustellen, nur ein klein wenig trockener – und viel explosiver …

|Ein Golfkriegsopfer|

Die wichtigste Figur ist Frank Bellinger. Seine Maske als Journalist verrutscht schon bald, als er zu viel von sich preisgibt. Das ist aber nichts gegen die hammerharte Story, die er Todd, Mac und J.D. erzählt, um seinen Hals als ihr wichtigster Helfer auf der Suche nach dem Mafiatresor zu retten. Der Mann war nicht nur im ersten, sondern auch im zweiten Golfkrieg! Und dort hatte er ein derart traumatisches Erlebnis, dass er es unbedingt loswerden muss. Die drei harten Jungs staunen nicht schlecht. Bellinger darf leben.

|Der Schauplatz|

Eine weitere Hauptperson ist das Hotel selbst. Obwohl es selbst nicht dämonisiert und mit einem Willen ausgestattet wird, so sorgen seine vergangenen und gegenwärtigen Herren für genügend Schrecken, um jede Menge Menschenleben zu fordern. Der Erbauer spielte einen unsichtbaren aber allgegenwärtigen Gott, als er seine Gäste ausspionierte. Doch der gegenwärtige Beherrscher der Pyramide hat ein weit weniger harmloses Hobby. Die beiden sind durch Vorfälle in den sechziger Jahren verbunden, die ich einem Leser bzw. Hörer erst ab 16 Jahren zumuten würde.

Geisterhäuser gibt es in der Horrorliteratur und im Film natürlich haufenweise. Man denke nur an Shirley Jacksons wunderbaren Gruselroman [„The Haunting of Hill House“ 368 (1959) und seine Verfilmungen. In jedem Fall entpuppt sich der Ort des schaurigen Geschehens als eine Versuchsanordnung, die man leichthin als Todesfalle bezeichnen könnte. In jedem Fall fördert eine schwere psychologische Prüfung zutage, aus welchem Holz die gefangenen Insassen geschnitzt sind.

In Frank Bellingers Fall bricht aus ihm die Vergangenheit im Golfkrieg hervor, im Fall der Einbrecher und des Prof hat man es auf den Mafiaschatz abgesehen – schnöder Mammon (im Wert von einigen Millionen Dollar). Doch das wertvollste Gut, das auf dem Prüfstand steht, sind natürlich Menschen – und ihre Vergangenheit. Werden sich die Überlebenden gegenseitig so helfen, dass sie a) überleben und b) auch dem Verletzten beistehen statt ihn zurückzulassen? Hat Solidarität eine Chance oder herrscht nur noch der nackte Überlebenstrieb?

|“Schwester Carrie“|

Vinnie erwähnt keineswegs zufällig (bei einem Literaturwissenschaftler kann so etwas kein Zufall sein) den Roman „Schwester Carrie“ des deutsch-amerikanischen Schriftstellers Theodore Dreiser (1871-1945). Veröffentlicht in England im Jahr 1901 (nach zahlreichen Änderungen) und in den USA erst 1908, beschreibt „Sister Carrie“ den Lebensweg einer 18-jährigen Frau (die auf seiner Schwester Emma beruht), die aus dem Mittelwesten in die Großstadt zieht. Deren Werte sind völlig andere als in ihrer Heimat und schon bald hat sie als „gefallene Frau“ erhebliche Schwierigkeiten.

Was Dreiser demonstrieren will, ist, dass die Herkunft und die Umstände den Weg eines Menschen determinieren. Menschen existieren nicht als soziale und moralische Wesen, sondern als reagierende Objekte ihrer Umwelt. Der freie Wille ist maximal eingeschränkt, als Carrie Meeber zu überleben versucht. Sie muss alle möglichen Kompromisse eingehen – einer der Gründe, warum die Verleger das Buch als „unmoralisch“ ablehnten. Aber obwohl es sich schlecht verkaufte, begründete es einen harschen amerikanischen Naturalismus, der Romane von Frank Norris, John Steinbeck und Upton Sinclair ermöglichte – allesamt Reporter.

|Das Experiment|

Die Versuchsanordnung des Paragon Hotels, mit seinen schicksalhaft darin gefangenen Insassen, ist der Versuch des Autors zu beweisen, dass es möglich ist, seiner eigenen Vergangenheit zu entkommen, ohne sie zu leugnen. Frank Bellinger ist sein Alter Ego, der seinen Fall in der Geschichte verficht – besonders gegen den aktuellen Herrn des Hauses. Der Zweck, so scheint mir, besteht darin, das Bewusstsein Amerikas von der Besessenheit allem Neuen gegenüber zu befreien. Die amerikanische Zivilisation hat mit ihren vielen besonderen Merkmalen nicht nur Großartiges geschaffen, sondern auch jede Menge Opfer gefordert, inner- wie außerhalb der Landesgrenzen. Diese Schuld wird unterschiedlich verarbeitet, häufig leider beschönigend und revisionistisch, zuweilen aber auch einfach ignorant nach dem Motto: Schwamm drüber!

Doch der Protagonist Bellinger kann weder das eine noch das andere tun. Er kann nicht anders, als sich mit der Vergangenheit des Hotels auseinanderzusetzen und sie zu bewältigen. Sein Grund sei hier nicht genannt, aber man kann es sich leicht anhand meiner Andeutungen vorstellen. Es kostet ihn alle Kraft, die er hat, um diese Konfrontation zu überleben. Das ist packend erzählt und äußerst fesselnd. Ob er es schafft? Selber lesen! Und wer nicht lesen will, muss hören.

|Der Sprecher|

Stefan Kaminski zuzuhören, ist ein Erlebnis. Und mit ein wenig Glück vergisst man sogar, dass es ihn gibt. Das ist gar nicht so schwierig, wie man glaubt, denn es gelingt ihm, hinter den Figuren zu verschwinden. Das Einzige, was noch echter Kaminski ist, ist der Erzähler.

Für jede – und wirklich jede – Figur hat Kaminski eine passende Interpretation gefunden: Tonlage, Stimmfarbe, Gefühlsausdruck, Sprechweise und Ausdruck kommen zu einer jeweils individuellen Darstellung für die jeweilige Figur zusammen, um den Anschein eines Auftritts zu vermitteln. Lediglich das Bild fehlt noch – das muss man sich selbst ausmalen. So macht der Sprecher mit seinen vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten die Lesung zum Hörspiel. Fehlt nur noch die Musik, und das Kino für die Ohren wäre perfekt.

_Unterm Strich_

Wie gesagt, ist „Creepers“ ein perfekt gebauter und mit steigender Spannung fesselnder Actionthriller, der an einem Schauplatz spielt, den man eigentlich aus dem Horrorgenre kennt. Nur beherbergt das Paragon Hotel, diese alte Maya-Pyramide, keinen Geist in seinen Wänden, sondern fast so etwas wie einen rachsüchtigen Gott, der keinen der Eindringlinge entkommen lassen will. Durch den Hinweis auf Großstadt-Archäologie, Golfkriegssyndrom und den Roman „Schwester Carrie“ schafft der Autor zahlreiche Bezüge, die dem Kenner einen Blick in die philosophische und psychologische Tiefe der Erzählung erlauben. Dies ist mitnichten ein Fliegengewicht, eignet sich aber dennoch als Thrillerkost für zwischendurch.

Stefan Kaminski ist einer meiner Lieblingssprecher, denn es gelingt ihm, jeder Figur ihren ganz individuellen, unverwechselbaren Ausdruck zu verleihen. Obendrein hat er ein Repertoire an Ausdrucksmöglichkeiten – hohe und tiefe Stimmlagen, Flüstern, Wimmern, Schreien und sogar Brüllen –, welches das Anhören seiner Geschichte zu einem Erlebnis macht.

|Originaltitel: Creepers, 2005
Aus dem US-Englischen übersetzt von Christine Gaspard
422 Minuten auf 6 CDs|
http://www.argon-verlag.de

Siehe auch die [Rezension 3049 von Dr. Michael Drewniok zur Buchausgabe bei |Knaur|.

[NEWS] David Morrell – Der Opiummörder

1854, London: Ein grausamer Ritualmörder versetzt die ganze Stadt in Angst und Schrecken. Detective Shawn Ryan verdächtigt den opiumsüchtigen Schriftsteller Thomas de Quincey. Mit seiner Abhandlung „Der Mord als eine schöne Kunst betrachtet“ hatte dieser kurz zuvor einen Skandal ausgelöst und seinen Ruf als Enfant terrible gefestigt. Als sich Ryans Verdacht als falsche Fährte erweist, schließen sich die beiden zu einem kongenialen Ermittlerpaar zusammen. Schon bald führen ihre Nachforschungen in höchste politische Kreise und in die Schattenwelt des Opiumschmuggels. (Verlagsinfo)

Taschenbuch: 528 Seiten
Originaltitel: Murder as a Fine Art
Knaur

David Morrell – Totem

morrell totem cover kleinDas geschieht:

Potter’s Field ist eine kleine Gemeinde im US-Staat Wyoming. Farmer stellen hier die Mehrheit der Bürgerschaft. Das Leben ist hart und schlicht, die Verbrechensrate niedrig. Das gefällt vor allem dem Polizeichef Nathan Slaughter. Nachdem er, der Star der Detroiter Mordkommission, versehentlich zwei minderjährige Diebe niederschoss, ist sein Nervenkostüm angegriffen. In der Provinz möchte er wieder zu sich finden.

Leider hat er sich keinen idealen Ort für den Neuanfang ausgesucht. Potter’s Field war vor sechs Jahren Zentrum einer bizarren Tragödie. Der Sektenguru Quiller hatte sich mit 200 Hippie-Gläubigen in der ‚unverdorbenen‘ Wildnis ein neues Utopia schaffen wollen. Im strengen Winter von Wyoming hatte der Traum im Desaster geendet; zu Dutzenden waren die Unglücklichen erfroren. Der Journalist Gordon Dunlap hatte damals einen bemerkenswerten Bericht über diese Ereignisse verfasst. Das Grauen hatte ihn niemals losgelassen. Er ist zum Säufer geworden, der wie Slaughter in Potter’s Field sein Leben wieder in den Griff zu bekommen versucht. David Morrell – Totem weiterlesen