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Die drei ??? – Schwarze Sonne (Folge 151)

Die Handlung:

Bei einem Malkurs lernt Bob den sympathischen und begabten Denzel Hopkins kennen. Der Mann wird plötzlich beschuldigt, ein wertvolles Gemälde gestohlen zu haben. Denzel beteuert, das Bild noch nie gesehen zu haben und unschuldig zu sein. Wie konnte er dann bereits in der Vergangenheit immer wieder ein zentrales Motiv aus diesem Bild malen – die schwarze Sonne? Die drei ??? müssen ihren gesamten detektivischen Spürsinn aufbieten, um diesen Fall zu lösen.
(Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Einen Fall im Kunst-Milieu hatten wir und die drei Detektive ja schon länger nicht mehr zu lösen. Und um Bilder kümmern sich die Jungs dabei offenbar am liebsten. Aber handelt es sich in diesem Fall um einen Kunstraub, Kunstfälschung oder einen schlichten Betrug, den sie im Auftrag der jungen Goldie zu lösen haben? Es scheint und ist alles nicht so einfach zu durchschauen, nicht mal für Justus.

Ständig sind die drei Jungermittler bei ihren Ermittlungen Gefahren ausgesetzt, Feuer und versagende Bremsen am manipulierten Auto bringen sie dabei immer wieder in ernsthafte Bedrängnis. Auch die Verhältnisse der verschiedenen Personen, auf die sie treffen, ist komplexer als erwartet. Schritt für Schritt hangeln sich die Hörer zusammen mit den Detektiven an den sporadisch eingestreuten Hinweisen entlang, um erst gegen Ende den vollen Umfang und die Hintergründe des Falls „Schwarze Sonne“ absehen zu können.

Peter ist hier wieder extrem schissig, Bob zeigt sich von einer eher unbekannten künstlerischen Seite und Justus zeigt, dass er wie immer als Erster und oftmals als Einziger die richtigen Schlüsse aus den ermittelten Erkenntnissen ziehen kann. Da verwundert es nicht, dass selbst Inspektor Cotta nach dem handelt, was Just herausgefunden hat.

Und erst ganz am Ende wird bei Kaffee und Kuchen erklärt, wer denn nun was und warum und wie gemacht oder nicht gemacht hat. Gekrönt wird das Ganze dann von einem mehrteiligen Abschlusslacher.

Das Hörerlebnis:

Soundeffekte und Musik wirken unterstützend und nie aufdringlich oder unnötig streckend. Die Sprecherleistungen sind wie gewohnt souverän und sehr lebendig. Einzig den Greis in der Hafen-Kneipe, den versteht man wirklich super schlecht … nicht mal, wenn man keine störenden Nebengeräusche beim Joggen oder im Auto hat.

Die Sprecher und ihre Rollen:

Erzähler: Thomas Fritsch
Justus Jonas: Oliver Rohrbeck
Peter Shaw: Jens Wawrczeck
Bob Andrews: Andreas Fröhlich
Laurence Seinfeld: Wolf Frass
Denzel Hopkins: Tilo Schmitz
Goldie Hopkins: Madeleine Weingarten
Neil Rockwell: Wanja Mues
Inspektor Cotta: Holger Mahlich
Mrs. Summer Hopkins: Regina Lemnitz
Brooks, Galerist: Martin May
Mr. Elroy Follister: Stephan Schwartz
Martha: Hanna Reisch
Dillon: Gregor Reisch
Wayne: Woody Mues
Gefängniswärter: Gosta Liptow
Wirt: Klaus Dittmann
Greis: Jürgen Thormann
Beamter: Monty Arnold
Taxifahrer: Harald Dietl

Technik-Credits:

Based on characters created by Robert Arthur
Erzählt von Marco Sonnleitner
Buch und Effekte: André Minninger
Redaktion und Geräusche: Wanda Osten
Regie und Produktion: Heikedine Körting
Titelmusik: Simon Bertling & Christian Hagitte (STIL)
Musik: Christian Hagitte & Simon Bertling (STIL), Morgenstern, Stahlberg
Cover-Illustration: Silvia Christoph
Design: Atelier Schoedsack

Trackliste:

1. Der schwarze Riese
2. Goldie
3. Wertvolles Gemälde
4. Schmetterlingsflügel
5. Menschenkenntnis
6. Schwarze Sonne
7. Pappnasen
8. Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann?
9. Weißer Spuk
10. Sommerblut
11. Blauer Baum
12. Grünes Huhn
13. Gelber Engel
14. Schwarz und weiß
15. Schuss ins Blaue
16. Rot ist die Liebe

Die Ausstattung:

Die CD steckt in einem Jewel-Case. Das Bookletchen enthält eine Doppelseite Werbung für die neue „Die drei ???“-T-Shirt-Kollektion. Dazu kommt noch eine Aufstellung der Sprecher und ihrer Rollen und eine kleine Bildvorschau für die nächste Folge 152, „Skateboardfieber“..

Mein Fazit:

Sport- und Kunstfälle sind gern genommenes Futter für die drei Detektive. Hier gehts eine Stunde lang um Bilder und deren Verbleib. Zum Mitraten ist das allerdings nichts, denn der Hörer kann sich bis zum Schluss auch nicht wirklich einen Reim auf die Geschehnisse machen und ist froh, Justus dabei zu haben, der als Einziger den kompletten Durchblick bewahrt.

Eine Folge, die weder besonders gut noch besonders schlecht aus der Masse heraussticht und es natürlich schwerhat, nach dem wirklich tollen Mehrteiler der Folge 150 „Geisterbucht“. Solide und gute Unterhaltung wird hier aber allemal geboten.

1 Audio-CD
Spieldauer: 1:05 Std.
Tracks: 16
Vom Verlag empfohlen ab 6 Jahren
EAN: 0886979232129
www.natuerlichvoneuropa.de

Die drei ??? – Geisterbucht (Folge 150)

Den 150. Fall der „Drei ???“ zu verfassen dürfte eine ziemlich große Ehre sein. Eine, welche Astrid Vollenbruch 2009 zuteil wurde. Nun erreichte dieses Jubiläum 2011 auch die stets etwas hinterher hinkenden Hörspiele von |EUROPA|. Natürlich, dem Dreifachband „Geisterbucht“ aus dem Hause |KOSMOS| gebührend, auch mit einem entsprechenden CD/MC-Drilling. Wie gewohnt kümmerte sich André Minninger um die Adaption, bei welcher – ebenfalls wie üblich – Heikedine Körting Regiestuhl und Produktionshoheit innehatte, die es wieder einmal schaffte, so manche Gastrolle des Projektes prominent zu besetzen.

_Zur Story_

Die drei ??? werden zu einer Testamentseröffnung eingeladen – dabei kannten sie den verstorbenen Mr Shriver nicht einmal. Er sie offenbar schon, denn sein Vermächtnis an sie ist ein Rätsel, das sie lösen sollen, damit begangenes Unrecht gesühnt wird. Mr. Mason, sein treuer Sekretär, soll und will ihnen dabei hilfreich unter die Arme greifen. Alleinerbe – bis auf jenen Umschlag mit dem Rätsel und 1000 Dollar, die Mason erbt – ist Shrivers unsympathischer Schwiegersohn, dem nun das bis zur Dachkante mit kuriosen Memorabilia des ehemaligen Navy-Fliegers vollgestopfte Anwesen gehört. Ein altes Flugzeugwrack auf dem Grundstück ist der erste Hinweis in die Vergangenheit zurückführt. Doch mit jedem Fortschritt wird deutlicher, dass die nebulöse wie eindringliche Warnung vor „Rashura“ durchaus ernst zu nehmen ist: Einschüchterung, Amtsanmaßung, Brandstiftung, Einbruch Entführung bis hin zum Giftanschlag. Das Syndikat lässt kaum eine Straftat aus, den drei Detektiven Hinweise und Ermittlungsergebnisse abzujagen sowie sie zu vergraulen. Und es haben noch weitere zwielichtige Gestalten Interesse an Informationen über „Rashuras Schatz“. Eine harte wie gefährliche Nuss für das Trio.

_Eindrücke_

Wenn die drei Fragezeichen bzw. die |EUROPA|-Studios zum Jubiläums-Triple blasen, kann man sich auf etwas gefasst machen. In diesem Fall nämlich zumindest auf einige Gastsprecher, die man vielleicht nicht erwartet hätte: Etwa Oliver „Der Wixxer“ Kalkhofe, Berhard Hoëcker („Genial Daneben“) oder Tausendsassa Olli „Ditsche“ Dittrich. Auch Sky Du Mont und Dirk Bach sind wieder einmal dabei – sie gehören schon etwas länger zu beliebten Gaststars bei Deutschlands wohl berühmtester Hörspielreihe. Natürlich kommen auch eine ganze Schar an wichtigen Nebenrollen zusammen, die von ihrer üblichen Besetzung gesprochen werden. Tante Mathilda, Onkel Titus, Inspector Cotta sind Beinahe-Standard und sogar Morton darf einen kurzen Auftritt hinlegen. Über die Stammsprecher wie das jahrelang aufeinander eingespielte Produktionsteam, von der Geräuschkulisse bis zur Regie, braucht man eigentlich keine, oder zumindest nicht viele, Worte verlieren. Gewohnt souverän bringen sie das Hörspiel unter Dach und Fach. Klar, André Minninger musste für die Adaption wie üblich hier und da den Rotstift in der Vorlage wüten lassen.

Dankenswerterweise hat Aurorin Astrid Vollenbruch – entgegen derzeit üblichen Gepflogenheiten – darauf verzichtet zu viele Charaktere aus dem Umfeld der drei Detektive krampfhaft mit hineinzuquetschen. Kein Skinny, keine Kelly, Jelena oder anderweitige Cameos, so wie beispielsweise beim Figuren-Overkill der beiden (auch) Jubiläums-Geschichten „Toteninsel“ oder „Feuermond“ – was vom Rezensenten als erfrischend empfunden wird. Dafür gibts kräftige Anleihen in der Vergangenheit bei der Story, so fühlen sich altehrwürdige Fans und Kenner (was meistens gleichbedeutend ist) sicher mehr als einmal ganz deutlich an den seligen „Fluch des Rubins“ und auch „Gefährliche Erbschaft“ erinnert. Die hier zugrunde liegende, spannende Gangster-Story ist selbstredend ungleich moderner aufgezogen und hat mehr bedrohliche Gefahrenmomente in petto, als es in der vergleichsweise naiven „guten alten Zeit“ der Serie der Fall war. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Plot an mancher Stelle viel zu dick aufträgt und sich einige Logikfehler darin befinden, welche stark an seiner Glaubwürdigkeit rütteln.

_Die Produktion_

Buch und Effekte: André Minninger
Redaktion und Geräusche: Wanda Osten
Regie und Produktion: Heikedine Körting
Musik: Hagitte & Bertling (STIL), Morgenstern, George, Conrad, Zeiberts

|Sprecher und Figuren|
Oliver Rohrbeck (Justus Jonas), Jens Wawrczeck (Peter Shaw), Andreas Fröhlich (Bob Andrews), Thomas Fritsch (Erzähler), Karin Lieneweg (Tante Mathilda), Hans Meinhardt (Onkel Titus), Holger Mahlich (Inspector Cotta), Andreas von der Meden (Morton), Wolfgang Condrus (Mr. Mason), Anna Thalbach (Angelica), Kostja Ulmann (Gerry), Henry König (Bill Andrews), Bernhard Hoëcker (Taylor), Oliver Kalkhofe (Inspector Havilland), Stephan Schad (Ismael), Dirk Bach (John Fisher), Olli Dittrich (Sergeant Madhu), Sky Du Mont (Kapitän), Harald Dietl (Mr. Raffer) uva.

_Fazit_

Die Vertonung der „Geisterbucht“ ist unterhaltsam, spannend und temporeich – keine Frage. Allerdings krankt auch das Hörspiel, genauso wie die Vorlage, an so mancher Ungereimtheit in Bezug auf die Logik und Realismus. Etwas weniger dick aufgetragen, wäre vielleicht besser gewesen – wobei das Hörspiel hier dank des Wegfalls bzw. Alteration einiger Handlungsstränge sogar noch eine ganze Kante besser wegkommt, als das Buch. Dass natürlich tüchtig Serienklischees bemüht werden, soll so sein und ist auch vollkommen legitim, besonders in Hinblick auf den Jubiläumscharakter der Folge. Aus genau diesem Grund kann man bestimmt auch damit leben, dass die Story quasi als – freundlich ausgedrückt – aufgebohrte Hommage an den „Fluch des Rubins“ ausnimmt. Kann. Muss man aber nicht. Dennoch zeigt der fiese Rezensenten-Daumen tendenziell nach oben.

|3 Audio-CDs mit einer Laufzeit von insgesamt ca. 237 Minuten
Erzählt von Astrid Vollenbruch nach Motiven von Robert Arthur
EUROPA / Sony Music Entertainment, November 2011
EAN: 886978015020|
[www.natuerlichvoneuropa.de]http://www.natuerlichvoneuropa.de

Die drei ??? – High Strung / Unter Hochspannung (Top Secret Edition, Fall 3)

„High Strung“ aus dem Jahre 1991 ist die dritte und letzte Hörspiel-Auskopplung aus der „Top Secret Edition“ des |KOSMOS|-Verlags. Dieser allerletzte, lange verschollene Fall aus der „Crimebusters“-Ära, wie die drei Fragezeichen in ihrem Mutterland zu dieser Zeit hießen, erblickte allerdings nie das Licht der amerikanischen Öffentlichkeit. Die Serie wurde in den USA zuvor eingestellt und es dauerte ganze 20 Jahre bis die von G.H. Stone (bürgerlich: Gayle Lynds) verfasste Story dann übersetzt hierzulande als Buch herauskam – zusammen mit den bis dato ebenfalls unbekannten Fällen „House of Horrors – Haus der Angst“ und „Brainwash – Gefangene Gedanken“. Der Vertonung dieser beiden Fälle hatten sich die |EUROPA|-Studios bereits angenommen. Nun folgt also mit „Unter Hochspannung“ der dritte und somit letzte Special-Streich des Jahres 2011.

_Zur Story_

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Die drei ??? – High Strung / Unter Hochspannung (Top Secret Edition, Fall 3)

Die Handlung:

Justus will bei einer Radioshow 5000 Dollar gewinnen. Die Regeln sehen vor, dass dazu täglich ein Rätsel gelöst und ein Gegenstand eingesammelt werden muss. Wer alles gefunden hat und es zum Sponsor der Sendung bringt, bekommt das Geld. Ein weiterer Preis ist eine alte Gitarre, die aber scheinbar niemand haben will.

Plötzlich wird auf dem Schrottplatz eingebrochen und den drei Detektiven ist schnell klar, dass es jemand auf Justus gesammelte Gegenstände abgesehen hat. Aber wer sollte das sein? Gemeinsam machen sich die drei ??? auf die Suche nach dem Dieb und geraten in ein gefährliches Abenteuer … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Zwar stammt die Vorlage dieser Folge aus dem Jahr 1991, dennoch liegt der Fokus der Hörspielumsetzung für mich klar auf den 80ern. Begriffe wie „Walkman“ oder „Rollerskates“ fallen genauso in diese Kategorie wie die 80er-Jahre-Breakdance-Musik, die zwischen den Szenen gerne mal eingespielt wird. Dazu gesellen sich dann noch ein paar Musiken, die ich von meinen alten „Commander Perkins“-Kassetten her kenne, klassische EUROPA-Hörspieldramamusik … mir gefällts.

Der Umgangston der Jungs untereinander ist auch wesentlich flapsiger als sonst. Bob ist hier nicht der trockene Recherchemann im Hintergrund, sondern hats faustdick hinter den Ohren und ist ein wahrer Frauenheld. Peter ist der übliche Angsthase, aber Justus ist aufgrund seiner Gewinn-Schnitzeljagd außergewöhnlich gefühlsausbrüchig, mehr als man es sonst von ihm gewohnt ist.

Die Handlung geht recht geradlinig voran, was hier nichts Schlechtes bedeutet, weil allein das ungewöhnliche 80er-Jahre-Flair für ein Grinsen bei den älteren Hörern sorgt. Es wird fleißig schnitzelgejagt und nebenbei herausgefunden, wer die Jagd für alle sabotieren will. Dass die Autorin den Hörer irgendwann selbst sehr offensichtlich darauf stößt, wer das ist … und der Hörer weiß es anscheinend eher als Justus, ist zu verzeihen.

Einen unreifen Grinser nebst Kichern lockt auch immer wieder die Nennung des Namens von Peters Boss, Sax Sandler, hervor … was zwangsläufig wie „Sexhändler“ klingt.

Neben der viel zu lauten Alarmanlage von Justus, die seine Schnitzeljagdtrophäen vor Diebstahl schützen soll, aber auch dem Hörer in den Ohren schmerzt, fällt eigentlich nur Dustin Sattler-Semmelrogge negativ auf. Nicht dadurch, dass er exakt so klingt wie sein Vater Martin, sondern durch seine leblose, abgelesene Interpretation von Stinky Rossiter. Das klingt alles sehr bemüht, aber unnatürlich und extrem nach Studio, da ist kein Leben drin. Wenn man die drei Detektive als direkten Vergleich dazu hört, erlebt man, wie ein Hörspielcharakter klingen muss.

Die Sprecher und ihre Rollen:

Justus Jonas: Oliver Rohrbeck
Peter Shaw: Jens Wawrczeck
Bob Andrews: Andreas Fröhlich
Doktor Ax Me: Krystian Martinek
Stinky Rossiter: Dustin Sattler-Semmelrogge
Fear Crowther: Ingo Mommsen
Mouth Crosby: Stefan Gabriel
Mack Dolland: Mike Olsowski
Eric Mukogawa: Marek Harloff
Marilla: Saskia Mayerhoff
Kelly: Juliane Szalay
Rosie: Reinhilt Schneider
Blacky: Heikedine Körting

Technik-Credits:

Effekte: André Minninger
Redaktion und Geräusche: Wanda Osten
Regie und Produktion: Heikedine Körting
Produktmanagement & Projektleitung: Corinna Wodrich
Titelmusik: J.-F. Conrad
Musik: Christian Hagitte & Simon Bertling (STIL), Conrad, Stahlberg

Tracklisting:

1. Guten Morgen, Rocky Beach – Die Drei ???
2. Haltet den Dieb!
3. Alarm!
4. Überfall
5. Aufgekauft
6. Vorsicht, Schlange!
7. Weiße Weihnacht
8. Was fehlt denn da?
9. Jailhouse Rock

Die Ausstattung:

Die CDs steckt in einem Jewel-Case. Im Booklet-Faltblatt gibts Werbung für die beiden anderen Hörspiel-Versionen der TOP SECRET EDITION sowie die Buchvariante. Außerdem werden auf der Rückseite noch sämtliche Sprecher und ihre Rollen aufgeführt. Dazu gibts noch eine Trackliste und die technischen Credits dieser Folge.

Mein Fazit:

Eine leicht veränderte Interpretation der drei Detektive und ein 80er-Jahre-Flair sorgen für ein Dauergrinsen beim Alt-Fan. Für jüngere Hörer sind viele der Bezüge nicht so erinnerungsträchtig, das Abenteuer funktioniert trotzdem. Beide Hörergruppen können sich also eine Stunde von den Jungs gut unterhalten lassen und mit ihnen Schnitzel jagen.

1 Audio-CD mit 58 Tracks
Spieldauer: ca. 60 Min.
EAN: 886977733529
www.natuerlichvoneuropa.de

Die drei ??? – Geisterbucht (Folge 150)

Die Handlungsteile:

Teil A: „Rashuras Schatz“

Die drei berühmten Detektive aus Rocky Beach müssen ein Rätsel lösen, das ihnen der schrullige Harry Shreber in seinem Testament hinterlassen hat. Schnell finden sie heraus, dass der erste Hinweis in einem schrottreifen Flugzeug in Shrebers Garten versteckt sein könnte. Die Suche nach Rashuras Schatz beginnt – aber Justus, Peter und Bob sind bei Weitem nicht die Einzigen, die das Rätsel lösen wollen …

Teil B: „Flammendes Wasser“

Die Spur zu Rashuras Schatz führt die drei ??? hoch in die Berge, tief unter die Erde und hinaus auf die offene See. Aber mit jedem Hinweis wird alles nur noch geheimnisvoller ? und gefährlicher! Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt …

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Die drei ??? – Spur ins Nichts (Band 121)

Justus wacht benommen in einer völlig fremden Umgebung auf. Er liegt in einem kühlen, gekachelten, leeren Raum, der an einen Operationsaal erinnert. Justus hat keine Ahnung, wie er hierhergekommen ist. Bei ihm liegt ein junger Mann, ein paar Jahre älter als er, den er nie zuvor gesehen hat. Der Fremde stellt sich als Shawn vor und scheint genauso wenig wie Justus zu wissen, was sie hier machen. Die Tür ist verschlossen, auf Rufen und Klopfen reagiert niemand.

Justus hofft, dass seine Freunde Peter und Bob irgendwo in der Nähe sind. Er sendet Morsezeichen aus, indem er an ein Rohr klopft – und tatsächlich bekommt er Antwort. Peter ist zusammen mit einer jungen Frau namens Jolene in einem anderen Raum gefangen. Justus entdeckt über der Tür eine versteckte Kamera, die er zerstört, Peter macht bei sich das Gleiche. Während beide versuchen, einen Ausweg aus den Räumen zu finden, reagiert Shawn immer aggressiver. Er verdächtigt Justus, mehr zu wissen, als er zugibt – auf der anderen Seite ist Justus nicht sicher, ob Shawn wirklich so ahnungslos ist, wie er tut.

Unterdessen kehrt Bob aus einem Kurzurlaub zurück. Als er beim Schrottplatz auftaucht, befragen ihn Onkel Titus und Tante Mathilda aufgeregt nach Justus und Peter. Beide sind anscheinend seit gestern Abend verschwunden. In der Zentrale findet Bob als einzigen Hinweis einen Zettel mit einem Namen und einer Telefonnummer. Zusammen mit Jelena, der Freundin der drei Detektive, fährt Bob nach West Hollywood, wo offenbar auch Justus und Peter vor ihrem Verschwinden waren …

Die drei ??? versus „Saw“

Justus und ein Fremder wachen in einem sterilen Raum auf, sind gefangen, ohne Kenntnis, wie sie dorthin gekommen sind – bei diesem Szenario werden „Saw“-Assoziationen wach, wobei jedem Leser klar ist, dass die Handlung einen weitaus zahmeren Verlauf nehmen wird. Dennoch ist es ein reizvolles Ausgangsszenario, das alle Freunde der Drei Fragezeichen sofort fesselt.

Originelle Handlung

Normalerweise gelangen die drei Freunde zu Beginn eines jeden Bandes an einen neuen Fall, klassischerweise durch einen Auftraggeber – und geraten dann nach und nach in gefährliche Situationen. Hier wird dagegen in medias res eingestiegen und der Leser ist genauso ahnungslos wie die drei Detektive selbst. Es ist eine beklemmende Atmosphäre in diesem gekachelten sterilen Raum. Die Lage ist bedrohlich, weil nichts darauf hindeutet, warum Justus und Shawn sowie Peter und Jolene hier gefangen gehalten werden, es gibt keinen Hinweis und keinen Ansprechpartner, Vor allem aber ist lange Zeit nicht klar, ob man Shawn und auch Jolene trauen kann. Jolene erscheint sympathisch und genauso aufgeregt, wie man es in der Situation erwartet. Während sie mit Peter kooperiert, zeigt sich Shawn sehr uneinsichtig. Er reagiert zunehmend höhnisch auf Justus‘ Art, erst recht auf dessen Erklärung, dass er, obwohl noch ein Schüler, mit Freunden ein Detektivbüro betreibt. Weder Justus noch der Leser ist sich dabei aber sicher, ob Shawn wirklich so misstrauisch ist oder ob er vielleicht nur eine Rolle spielt.

Parallel dazu sucht Bob nach seinen beiden Freunden. Ein Name und eine Telefonnummer führen ihn und Jelena nach Hollywood. Dort landen sie bei einem Apartmenthaus, wo ein Regisseur lebt, der irgendetwas mit Justus und Peter zu tun haben muss, da sie ihn offenbar vor ihrem Verschwinden beschattet haben. Dort begegnen sie allerdings nur seiner Freundin, die sehr misstrauisch reagiert. Nach und nach fügt sich für Bob und Jelena ein Puzzle zusammen und sie bekommen eine Ahnung, was mit Justus und Peter geschehen sein könnte. Jelenas Mitwirken ist natürlich ein zusätzlicher Pluspunkt für alle Fans der Drei Fragezeichen, die das eigenwillige Mädchen als Nebencharakter mögen. Ihren ersten Auftritt hatte sie in „Musik des Teufels“ und seither spielte sie in einer Handvoll Fälle mit. Jelena sitzt seit einem Kindheitsunfall im Rollstuhl und ist eine begabte Geigerin. Dazu ist sie noch ziemlich scharfsinnig, mag sarkastischen Humor und ist dickköpfig – und damit eine Art weibliche Ausgabe von Justus Jonas, was allerdings auch der Grund dafür ist, dass die beiden sich regelmäßig fetzen.

Nur kleine Mängel

Zu bemängeln gibt es nur recht wenig. Allerdings ist es ein ziemlich untypischer Fall der Drei Fragezeichen, der vielleicht Fans der klassischen Fälle nicht so gut gefällt. Auch als Einsteigerband ist er nicht zu empfehlen, weil er falsche Vorstellungen von der Reihe vermittelt. Die Hintergründe für die Gefangenschaft sind dann auch nicht ganz so brisant, wie man sich vielleicht erhofft hat. Zwar gibt es noch einen netten Twist am Ende nach der scheinbaren Auflösung, aber auch der kann nicht alle hochgesteckten Erwartungen erfüllen.

_Als Fazit_ bleibt ein guter, vor allem sehr spannender Band der Drei-Fragezeichen-Reihe, der recht unkonventionell daherkommt. Als Einsteigerband ist er daher eher nicht geeignet, auch wer die traditionellen Fälle mag, wird hiermit vielleicht nicht ganz glücklich. Empfehlenswert ist der Band auch für Fans von Jelena Charkova, die wieder mal mitspielt.

_Der Autor_ André Marx wurde 1973 geboren und begann zunächst ein Studium der Germanistik, Sprachwissenschaften und Kunst, ehe er sich ganz dem Schreiben widmete. Seit 1997 veröffentlicht er regelmäßig Bände der Drei Fragezeichen.

Gebunden: 128 Seiten
ISBN-13: 978-3440102091
www.kosmos.de

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Die drei ??? – Der namenlose Gegner (Folge 149)

Die Hörspiele der berühmten Jugend-Serie aus dem Hamburger Studio |EUROPA| marschieren unaufhaltsam auf das nächste Jubiläum zu. Fall Nummer 150 kratzt bereits an den Händlerregalen, eine Schwelle, welche die zugrunde liegenden Bücher aus dem |KOSMOS|-Verlag bereits satt überschritten haben. Kari Erlhoffs „Der namenlose Gegner“ ist der 149. Einsatz des Detektiv-Trios aus Rocky Beach und erblickte bereits 2009 das literarische Licht der Welt. Damit brauchte die im Oktober 2011 veröffentlichte Adaption immerhin gute zwei Jahre, bis sie nun auch endlich auf die gespannt wartende Hörerschaft losgelassen werden konnte. Allerdings holen die Hörspiele derzeit langsam aber stetig ihren Rückstand auf.

Zur Story

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Die drei ??? – Skateboardfieber (Band 152)

„Manchmal kommen sie wieder“ lautet ein inzwischen recht gängiges Zitat, basierend auf Stephen Kings gleichnamiger Kurzgeschichte. Nun ist Ben Nevis sicher nicht mit diesem vergleichbar und ein Drei-???-Roman keine Horror-Lektüre – und wenn doch, dann lediglich unfreiwillig und alles andere als übersinnlich. Dennoch würde dieser Titel zumindest als Tagline auch hier passen. Eine der Figuren hatte nämlich bereits 1981 ihren ersten Auftritt und darf in diesen unseren, modernen Tagen wieder ran. Genauer gesagt im Februar 2010, anlässlich zum 152. Fall der berühmten Junior-Detektei aus Rocky Beach/Kalifornien, deren Abenteuer seit Jahr und Tag im |Kosmos|-Verlag erscheinen. Und Bert Young ist nicht einmal der einzige Wiedergänger in dieser Geschichte – auch ein gewisser Stadtstreicher ist mit von der Partie.

Zur Story

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Minninger, André (Adaption), Erlhoff, Kari (Autor) – Die drei ??? und die feurige Flut (Hörspiel) (Folge 148)

Allie Jamison, eine alte Bekannte der drei Fragezeichen, wendet sich Hilfe suchend an Justus, Bob und Peter. Sie hat ein Buch aufgeschlagen und damit einen tödlichen Fluch auf sich gezogen. Demnach hat sie nur noch bis zur nächsten Vollmondnacht zu leben, und diese steht kurz bevor. Sie ist nicht die Einzige, die von diesem tödlichen Fluch getroffen wurde und der es seitdem immer schlechter geht. Auch Emerald Pendragon ist von dem Fluch befallen. In Todesangst hofft Allie nun auf die Hilfe der drei Detektive.

Diese suchen Allie daraufhin zuhause in ihrer kuriosen WG auf, um sich das mysteriöse Buch anzusehen. Der Fluch lässt sich nur brechen, indem die drei Detektive innerhalb der nächsten 24 Stunden ein schwieriges alchemistisches Rätsel lösen, den gläsernen Safe öffnen und aus diesem ein Heilmittel entnehmen, welches Allie retten kann. Allie und Justus sind sofort überzeugt, dass nur Gift am Buch die gesundheitlichen Probleme hervorgerufen haben kann. Doch auch das hilft nicht, um das alchemistische Rätsel zu lösen, dazu sind einige Chemiekenntnisse notwendig und Mut, denn Justus gerät in diesem Fall bald in einen gefährlichen Hinterhalt …

_Schräge Geschichte_

Ein schrecklicher Fluch lastet auf einer alten Bekannten der drei Fragezeichen. Nur wenn man ein kompliziertes alchemistisches Rätsel löst und dem gläsernen Safe das Gegenmittel entnimmt, können Allie und Pendragon gerettet werden – was für ein fulminanter Beginn für eine Folge der drei Fragezeichen! Wir haben Lebensgefahr, einen fiesen Fluch und ein kompliziertes Rätsel – die idealen Zutaten für einen spannenden Fall, bei dem natürlich – so sollte man meinen – der (ober)schlaue Justus glänzen sollte. Doch weit gefehlt.

Zunächst begeben sich die drei Detektive in die wohl kurioseste Wohngemeinschaft, die man sich nur vorstellen kann. Neben Allie Jamison wohnen dort nämlich u.a. der bekannte Astrologe Carl Parsley, die Handleserin Ursula Burns und die merkwürdige Sunshine, die Menschen seit einem Unfall nur anhand – und nun kommt’s – ihrer Aura erkennen kann. Bei dieser Auswahl weiß man gar nicht, welche Figur man eigentlich am abstrusesten und unglaubwürdigsten finden soll. Aber natürlich war es erforderlich, dass Sunshine Menschen nur anhand ihrer Aura identifiziert (obwohl sie bestens sehen kann), denn eine andere Dame verrät sich nämlich genau an dieser Stelle.

Und so begegnen die drei Detektive in der Zauber-WG all diesem merkwürdigen Gestalten, werden Zeuge wie der unbegabte Carl versucht, eine Tomatensuppe zu kochen (warum auch immer…), die die offensichtlich allzu schreckhafte Allie sogleich als Blut fehlinterpretiert und lernen auch Ursula kennen, die noch im allerersten Satz sofort ihre halbe Biografie herunterrattert und Werbung für sich und ihre Handlesekunst macht. Ach ja, fast wie im wahren Leben…

Nun aber zurück zum Fall: Im gläsernen Safe sehen Allie, Justus, Peter und Bob allerlei Fläschchen stehen sowie ein Pergament. Natürlich ist es nicht möglich, einfach das Glas des Safes zu zerbrechen, denn dann schließlich würden Fläschchen zerstört, die sofort für Feuer sorgen und das Pergament verbrennen würden. Also müssen die Detektive den Umweg über das alchemistische Rätsel nehmen. Dazu entzünden sie sogleich im Sommer ein Feuer im Kamin und entdecken dort einen wichtigen Schriftzug. Kurz darauf findet sich Justus ohne seine Freunde im Keller wieder, wo eine Überschwemmung herrscht. Als er dank eines entzündeten Streichholzes erkennen kann, dass im Wasser auch lauter zerstörte Fläschchen aus dem Lager des Chemieladens schwimmen, fällt dem oberschlauen Justus natürlich nichts Besseres ein, als das nächste Streichholz zu entzünden und dieses fallen zu lassen, wo es sofort den Chemikalienteppich im Wasser entzündet und für die feurige Flut sorgt. Sorry, aber gerade Justus, der ach so intelligent ist und alles weiß, sollte Besseres zu tun haben, als das nächste Streichholz zu entzünden, wenn er bemerkt, dass er in einem See aus Chemikalien steht!

Und so dümpelt der Fall weiter vor sich hin, die drei Detektive lösen noch einige kleinere Rätsel und kommen dann schlussendlich der Lösung des Falles auf die Spur. Bis dahin reihen sich etliche Kuriositäten und schräge Gestalten aneinander und sorgen dabei beim Hören für nicht mehr als ein müdes Lächeln. Je abgefahrener und unglaubwürdiger der Fall wird – und ich habe hier nur wenige ausgewählte Beispiele herausgegriffen – umso gleichgültiger blickt man der Lösung des Falles entgegen.

Schade, dass André Minninger nicht mehr aus diesem viel versprechenden Beginn gemacht hat, der Fluch und das Rätsel hätten durchaus das Potenzial für eine richtig gute Folge der drei Fragezeichen gehabt.

_Hörvergnügen_

Doch man hört die drei Fragezeichen ja nicht nur deswegen, weil man logisch schlüssige und glaubwürdige Fälle erwartet (denn das ist vielleicht nur jedes zweite Mal der Fall …), sondern auch, weil man auf eine überzeugende und stimmungsvolle Inszenierung hofft.

Und immerhin: In diesem Punkt wird der Hörer nicht enttäuscht. Neben den drei routinierten Hauptsprechern und dem gewohnt überzeugenden Erzähler gefallen auch die meisten Nebenrollen. Allen voran sei hier Katrin Fröhlich in der Rolle von Allie Jamison genannt. Da Allie an den Folgen des Nervengifts leidet, mit dem sie beim Durchblättern besagten Buches in Kontakt gekommen ist, wirkt ihre Stimme müde und kränklich. Das macht Fröhlich durchaus überzeugend, ohne zu dick aufzutragen. Manchmal ist sie vielleicht etwas zu kurzatmig, doch wer weiß, wie man selbst auf ein solches Nervengift reagieren würde. Mir persönlich gefiel ihre Interpretation. In den Nebenrollen fällt aus meiner Sicht nur Birke Bruck in der Rolle der merkwürdigen Ursula aus dem Rahmen: Sie fällt erst durch ihre schräkelige Stimme auf, die auch im Folgenden immer viel zu betont ist und mir daher nicht glaubwürdig erscheint. Auch ihre völlig unsinnige heruntergeratterte Eigenwerbung bei ihrer Vorstellung konnte mich nicht überzeugen.

Die Hörspielumsetzung ist bis auf wenige Ausnahmen sehr gut gelungen, etwas merkwürdig fand ich allerdings Justus’ Selbstgespräche im überfluteten Keller. Da er alleine in diesen Hintergrund geraten ist, berichtet er sich dort selbst, was er sehen kann, wenn das Streichholz den Keller erhellt. Klar kann man davon ausgehen, dass jeder auch mal mit sich selbst spricht, aber so detailliert, wie Justus es in dieser Szene tut, fand ich es doch recht ungewöhnlich. Hier hätte vielleicht der Sprecher bessere Dienste leisten können.

Sehr stimmungsvoll gelungen ist auch wieder die Musik. Manch eine Melodie kennt der treue drei-Fragezeichen-Fan natürlich, doch passend zur geisterhaften Folge gibt es auch mystische Hintergrundmusik, die wunderbar zum Fall passt und für eine sehr düstere Atmosphäre sorgt.

Die Geräusche wirken ebenfalls überzeugend, oftmals untermalen sie das Hörspiel nur im Hintergrund, wie z. B. in der Zentrale der drei Fragezeichen, wo immer wieder der Papagei krächzt und man im Hintergrund auch eine Kreissäge hört. Einzig nervig finde ich, dass irgendwie jede Tür quietschen muss, ganz so offensichtlich muss man die Geräusche irgendwie auch nicht einsetzen.

_Nicht abgesoffen, aber auch nicht überzeugend_

Trotz guten Beginns konnte mich der vorliegende Fall nicht überzeugen. Zu schräg fand ich die Charaktere, zu merkwürdig ihr Verhalten und zu abstrus die Verwicklungen in dem Fall. Es ist schon komisch, wenn sich eine Person dadurch verrät, dass sie andere Menschen mit den Augen erkennen kann und nicht über deren Auren … Sprecher, Musik und Hintergrundgeräusche haben fast auf ganzer Linie überzeugt, aber das kann leider nicht darüber hinweg täuschen, dass der Fall spätestens ab der Hälfte des Hörspiels deutliche Schwächen hat. Schade, aber es bestätigt sich einmal mehr: Die neueren Fälle der drei Fragezeichen können einfach nicht an alte Glanzzeiten heranreichen.

|Audio-CD mit einer Laufzeit von ca. 66 Minuten
Story von Ben Kari Erlhoff nach Figuren von Robert Arthur
EAN: 886978014825|
[www.natuerlichvoneuropa.de]http://www.natuerlichvoneuropa.de

Mehr als 80 weitere Rezensionen zu den „Drei ???“ findet ihr in unserer [Datenbank]http://buchwurm.info/book .

Erlhoff, Kari / Minniger, André – Die drei ??? – Der namenlose Gegner (Folge 149) (Hörspiel)

_Die Handlung:_

In dem sonst so idyllischen Vorort Seven Pines droht ein Nachbarschaftskrieg auszuarten. Die aufgebrachten Anwohner bitten die drei ??? um Hilfe. Doch Bob wird bei einer nächtlichen Beschattungsaktion verletzt und verliert das Bewusstsein. Als er wieder zu sich kommt, weiß er nicht mehr, wer er ist! Das nutzt ein alter Feind der drei ??? gnadenlos aus. Während der dritte Detektiv nun auf unerwartete Abwege gerät, bekommen Justus und Peter es mit einem gefährlichen Gegner zu tun. Schnell wird aus einem scheinbar harmlosen Routinefall eine harte Probe für das berühmte Trio aus Rocky Beach – womöglich die Härteste, die es für sie gegeben hat … (Verlagsinfo)

_Mein Eindruck:_

Was wie ein langweilig und schnell und einfach zu lösender Fall beginnt, entpuppt sich genauso schnell, aber gar nicht langweilig als ein interessanter Konflikt. Eigentlich sollten die zwei Fragezeichen, Justus und Peter agieren hier allein, weil Bob vermeintlich mit seinen Eltern wegfahren muss, ein paar Tulpen ausreißende Camper überführen.

Parallel dazu hat Bob einen Unfall mit dem Rad, bei dem er von einem Auto angefahren und verletzt wird. Dass er dabei sein Gedächtnis verliert, nutzt der alte ???-Feind Skinny Norris aus und „programmiert“ ihn um. Nun sind Peter und Just seine Feinde. Dass Bob sich aber so schnell und nachhaltig ohne Nachwirkungen von einem schweren Unfall erholt, fand ich dann doch ein wenig unrealistisch.

Die Idee, die drei auch einmal gegeneinander antreten zu lassen, gefiel mir sehr. Einen „Bob“-Fall hat sich der sonst eher im Hintergrund recherchierende, dritte Detektiv, wirklich verdient gehabt. Hier bekommt er einiges zu tun und darf auch mal handgreiflich werden. Und auch der Fall, um den sich die drei ??? kümmern sollen, spielt dabei eine wichtige Rolle und ist auch gar nicht so gradlinig und einfach zu durchschauen, wie man anfangs noch denkt.

Kari Erlhoff ist hier eine wirklich interessante Geschichte gelungen, die nicht nur Bob einmal ganz anders zeigt, sondern auch Skinny.

_Das Hörerlebnis:_

Gewohnt lebendig hat die Soundregie die Umgebungsgeräusche arrangiert. Alles passt perfekt und alles klingt authentisch. Allein der Schrei von Peter, nachdem er im Pool gelandet ist … den hätte ich vor dem Platscher erwartet. Alle Sprecher machen einen prima Job und klingen glaubhaft. Allen voran natürlich Oliver, Jens und Andreas, denen nicht mal Andreas von der Meden als Skinny Norris das Wasser reichen kann. Sie bieten wieder echtes Schauspiel vor dem Mikro, das lebendig im Ohr des gespannten Hörers ankommt. Einzig die Überblendmusik zwischen den Szenen ist für meinen Geschmack zu lang geraten. Ich hätte gern einige Sekunden eher weiterermittelt.

|Die Sprecher und ihre Rollen:|

Erzähler: Thomas Fritsch
Justus Jonas: Oliver Rohrbeck
Peter Shaw: Jens Wawrczeck
Bob Andrews: Andreas Fröhlich
Cynthia McGowan: Luise Lunow
Inspektor Cotta: Holger Mahlich
Mr. Andrews: Henry König
Mrs. Andrews: Konstanze Ullmer
Skinny Norris: Andreas von der Meden
Mina Parker: Annabelle Krieg
Brandon Fraser: Tim Grobe
Beatrix Fraser: Sophie Lechtenbrink
Roxy: Julia Fölster
Josh: Volker Hanisch
Paul: Tim Kreuer
Davis: Frank Meyer-Brockmann

|Technik-Credits:|

Erzählt von: Kari Erlhoff
Buch und Effekte: André Minninger
Redaktion und Geräusche: Wanda Osten
Regie und Produktion: Heikedine Körting
Titelmusik: Simon Bertling & Christian Hagitte (STIL)
Musik: Christian Hagitte & Simon Bertling (STIL), Morgenstern, Conrad

|Trackliste:|

1. Vandalismus
2. Terror in Seven Pines
3. Nein!
4. Nacht in Angst
5. Miss Biss
6. Junge ohne Namen
7. Ein Baum in Nöten
8. Kein gutes Verhältnis
9. Auf Leben und Tod
10. Echte Kerle
11. Rachespiel
12. Bombenstimmung
13. Schutt und Asche
14. Happy Ending

|Die Ausstattung:|

Die CD steckt in einem Jewel-Case. Das Bookletchen enthält eine Doppelseite Werbung für die „Die drei ???“-T-Shirt-Kollektion. Dazu kommt noch eine Aufstellung der Sprecher und ihrer Rollen und eine kleine Bildvorschau für die nächste Folge 150.

_Mein Fazit:_

Eine interessante Grundidee, die Jungs mal gegeneinander antreten zu lassen, kombiniert die Autorin mit einem spannenden Fall, der anders endet, als man denkt. Das sind zwei gute Ideen zusammen in einer Folge, die nie langweilig wird und fast schon zu kurz ist.

|1 Audio-CD
Spieldauer: ca. 62 Minuten
EAN: 886978014948|
[www.natuerlichvoneuropa.de]http://www.natuerlichvoneuropa.de

Mehr als 80 weitere Rezensionen zu den „Drei ???“ findet ihr in unserer [Datenbank]http://buchwurm.info/book .

Minninger, André (Adaption) / Sonnleitner, Marco (Autor) – Die drei ??? – Stadt der Vampire (Hörspiel) (Folge 140)

Zu der Zeit als Fall 140 der drei Detektive die Buchläden erreichte, schwelte ein inzwischen fast schon legendär gewordener Lizenzstreit zwischen Stammverlag |Kosmos| und den |EUROPA|-Studios, in dessen Konsequenz und in einem Anflug zivilen Ungehorsams Letztere die Serie „Die Dr3i“ auf Basis der originalen Figuren von Robert Arthur als Hörspiele auflegten. Glücklicherweise wurde der Zwist schon bald beigelegt und die drei ??? durften endlich – seit inzwischen 30 Jahren gewohnter Manier – auch wieder in den Hörspielen ermitteln und die „Dr3i“ wurden zur großen Freude der Fans eingestellt. Marco Sonnleitners „Stadt der Vampire“ von 2008 brauchte dennoch immerhin noch zwei volle Jahre bis zu seiner Vertonung.

_Zur Story_

Justus, Peter und Bob sind in den Ferien des Detektivtreibens ein wenig überdrüssig und machen sich auf in die nahen Rocky Mountains. Einfach mal ein wenig wandern und die Seele baumeln lassen. Eine kleine, versteckt liegende Ortschaft erregt ihre Neugier schon von Weitem und weckt zudem Sehnsüchte nach einem Gasthaus mit saftigen Steaks und Fritten – statt Konserven vom Gaskocher. „Yonderwood“, wie Bobs Karte verrät, wird aber wohl zumindest einen Laden haben, damit sich die Jungs mit einigen Vorräten eindecken können. Da auch noch ein Unwetter heraufzieht, beeilen sie sich das Kaff rechtzeitig zu erreichen. Das bietet allerdings auch ohne das nun einsetzende Gewitter ein gespenstisches Bild. Die Hälfte der Häuser scheint verlassen und kurz darauf, in der mit Kreuzen und Knoblauch überdekorierten Dorfkneipe, bereitet man ihnen einen höchst eisigen Empfang. Immerhin gelangen sie doch noch zum Drugstore, wo Betreiberin Josy ihnen nach anfänglichem, peinlichem Zögern auch verrät, warum alle hier so komisch sind: In Yonderwood geht seit geraumer Zeit ein Vampir um.

_Eindrücke_

Der Beginn ist viel versprechend, wenn auch nicht sonderlich neu: Die drei ??? in den Bergen? Das hatten wir alles schon bei „Nebelberg“ & Co. Jammern auf hohem Niveau?. Vielleicht. Grund für des Rezensenten bereits recht früh einsetzenden Missmut ist aber schon die von Beginn an nicht wirklich überzeugende Produktion. Das fängt bei Bobs langwierigem Zählen der Blitz-/Donner-Zeiten an und geht über sein nerviges Gestammel beim Lesen der Landkarte bis hin zu ebensolchem im Pub. Dort befinden sich die Sprecher allerdings in bester – respektive schlechter – Gesellschaft, denn insbesondere diese Szene ist an falscher wie liebloser Betonung der hölzernen Dialoge kaum zu übertreffen. Doch. Gastsprecher und Schauspiel-Legende Gerd Baltus als sabbernder und vollkommen unglaubwürdig klingender Pfarrer schießt diesbezüglich den Vogel noch ab.

Irgendwie will bei den Sprechern diesmal der Funke nicht so recht überspringen. Ausnahmen sind Lily Draeger und Sascha Rotermund, deren Performance ausgezeichnet ist, ansonsten ist „lustlos“ die passendste Vokabel, selbst Oliver Rohrbecks fehlerhaftes „YonderHOOD“ blieb von der Regie offenbar unbemerkt. Ein Grund könnte die gegenüber dem Buch arg eingedampfte Geschichte sein, der man ausgerechnet für die Hörspieladaption einige wichtige und spannungsförderliche sowie sinnstiftende Schlüsselmomente gestrichen hat. Damit ist sie lahm, wirr und zahnlos (nettes Bild bei einer Vampirgeschichte) geworden, vielleicht schlug das allen Beteiligten etwas aufs Gemüt. Lediglich die Musik weiß zu gefallen, vor allem das sakrale Orgelspiel passt sehr gut ins Szenario, doch auch die Sound-Bites der seligen (Ur-)Hui Buh Ära sind artgerecht verwendet.

Die Buchvorlage hatte eigentlich nur einen wirklichen Schwachpunkt und der lag darin, dass der Übeltäter ohne Not das ganze Brimborium veranstaltet und sich somit quasi (und vollkommen unnötigerweise) grade dadurch selbst ein Bein stellt. Natürlich gehören solcherlei nicht immer ganz nachvollziehbares Gehabe und Übertreibung auch irgendwie zu einem drei-???-Fall wie das Pflegen bestimmter Klischees. Allerdings ist bei der Umsetzung einiges schiefgegangen. Zum Beispiel die gefundene Patronenhülse im Grab, aus der dann später beim großen, pathetischen Justus-erklärt-allen-mal-wieder-alles-haarklein-Finale ein Projektil wird. Letzteres ist übrigens korrekt, logisch und vorlagenkonform. Die Hülse hat sich fälschlicher- wie frecherweise ins Drehbuch geschlichen. Wie so manche andere kleine Seltsamkeit, die erst mit Kenntnis des Buches plötzlich sinniger erscheint. Details seien hier aus Gründen des letzten bisschen Spannungserhalts verschwiegen.

_Die Produktion_

Buch und Effekte: André Minninger
Redaktion und Geräusche: Wanda Osten
Regie und Produktion: Heikedine Körting
Musik: Hagitte & Bertling (STIL), Morgenstern, George, Conrad

_Sprecher und Figuren_

Oliver Rohrbeck (Justus Jonas), Jens Wawrczeck (Peter Shaw), Andreas Fröhlich (Bob Andrews), Thomas Fritsch (Erzähler), Lili Draeger (Josy McDonaghough), Christian Senger (Homer Diesel), Annabelle Krieg (Mary Stamper), Klaus Dittmann (Otis Stamper), Eckehard Dux (Jonathan Black), Sascha Rotermund (Miles Black), Steffi Kirchberger (Klara Kowalski), Gustav A. Artz (Silverster Proud), Gerd Baltus (Pfarrer Clark)

_Fazit_

Während das Buch trotz seines nicht immer ganz plausiblen Grundgerüsts trotzdem zu überzeugen weiß, präsentiert sich das gleichnamige Hörspiel als höchst alberner Abklatsch. Ausgerechnet die Stellen, an denen die Vorlage es versteht Spannung und Atmosphäre aufzubauen, griff hier der Rotstift vollkommen unverständlich ein. Auf der anderen Seite wurden dafür ziemlich unwichtige Szenen in die Länge gezogen und die eigentlich spannende und mysteriöse Geschichte mit unterdurchschnittlicher Sprecher- sowie Regieleistung endgültig zunichtegemacht. Von einigen Logiklöchern mal ganz zu schweigen. Kleiner Trost: Die Vorlage füllt diese auf unterhaltsame Art auf, es lohnt sich also, das Buch in die Hand zu nehmen. Für die ziemlich vergeigte Adaption zeigt der Daumen jedoch deutlich nach unten.

|Audio-CD mit einer Laufzeit von ca. 82 Minuten
Erzählt von Marco Sonnleitner nach Figuren von Robert Arthur
EAN: 886974414025|
[www.natuerlichvoneuropa.de]http://www.natuerlichvoneuropa.de

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Die drei ??? und die feurige Flut (Hörspiel)

_Die Handlung:_

Ein schwerer Fluch lastet auf Allie Jamison, einer alten Bekannten der drei ???. Jedenfalls ist sie davon überzeugt. Schon in der nächsten Vollmondnacht soll etwas Schlimmes geschehen! Es gibt nur einen Ausweg: Justus, Peter und Bob müssen ein alchemistisches Rätsel lösen – in nur 24 Stunden. Ihre fieberhaften Ermittlungen führen die drei Detektive in eine Welt von Zauberern und Wahrsagern. Als Justus jedoch in einen Hinterhalt gelockt wird, ist klar: Dieser Fall ist lebensgefährlich! (Verlagsinfo)

_Mein Eindruck:_

Nach „Die Singende Schlange“ (Folge 25) und „Die Silbermine“ (Folge 26) treffen wir hier nach 30 Jahren (Echtzeit-)Pause zum dritten Mal auf Allie Jamison. Allerdings treffen wir sie nicht in bester Gesundheit an, sondern scheinbar von einem Fluch befallen und erkrankt.

Generell geht es hier insgesamt schon etwas grafischer zur Sache, als man es noch zu Zeiten des ersten Auftritts von Allie gewohnt war. Katrin Fröhlich ist schon mächtig am Keuchen, wenn sie spricht, was nicht daran liegt, dass sie Asthma hat, was der Hörer in den ersten Minuten der Folge glauben könnte, ihr Charakter meint von einem Fluch getroffen in den nächsten Stunden sterben zu müssen. Und das geht dem Hörer schon an die Nieren, zumal sie später sogar Nasenbluten bekommt und in Ohnmacht fällt. So intensiv waren bislang die wenigsten Abenteuer der drei Detektive.

Um den Fluch zu brechen oder ihn bestenfalls als nicht existent zu entlarven, haben es Justus, Peter und Bob mit einer klassischen Worträtsel-Aufgabe zu tun. Solche Abenteuer gehören zu den beliebtesten der Serie und es ist immer wieder ein Genuss, den drei Jungs aus Rocky Beach beim Sinnieren darüber zuzuhören, wie welche Aussage der kryptischen Hinweise zu interpretieren ist. Und an dieser Stelle gibt es noch einen Umstand, den die Fans auch nicht oft erleben: Nicht Justus kommt auf die entscheidende Idee, sondern Bob!

Was aber das Ganze mit einer „Feurigen Flut“ zu tun hat, ist nur mit viel Fantasie zu erahnen, weil es nur einmal brennt. Zwar dramatisch und mit Hilfe-Gerufe, aber nur kurz und auch nur in einem kurzen Nebenausschnitt. Eigentlich hätte es „Chemische Keule“ heißen können, weil es ja eigentlich um Chemie geht.

_Das Hörerlebnis:_

Gewohnt lebendig und souverän unterhalten Rohrbeck, Wawrczeck und Fröhlich den Zuhörer bei dieser Rätsel-Todesfluch-Folge. Dass Allie-Sprecherin Katrin Fröhlich da ein wenig hinterherhinkt, ist nicht etwa ihrem fehlenden Talent zu verdanken oder der Tatsache, dass auch sie sich 30 echte Jahre älter anhört. Sondern dem Autor, der ihr Wörter wie „zuvor“ (im Sinne von „vorher“) in den Mund legt, die sich auf Papier sicher prima machen, gesprochen aber unnatürlich klingen.

Auch die anderen Sprecher, die teilweise nur in wenigen dramatischen Szenen zu Wort kommen, machen einen prima Job und klingen glaubwürdig gut, böse, leicht verwirrt oder esoterisch verschroben.

Auch Musik und Geräusche tragen, wie man es von dieser Serie gewohnt ist, zu einem lebhaften Kopfkino bei, das den Hörer eine gute Stunde spannend unterhält und mitfiebernd miträtseln lässt.

|Die Sprecher und ihre Rollen:|

Erzähler: Thomas Fritsch
Justus Jonas: Oliver Rohrbeck
Peter Shaw: Jens Wawrczeck
Bob Andrews: Andreas Fröhlich
Allie Jamison: Katrin Fröhlich
Inspektor Cotta: Holger Mahlich
Ursula Burns: Birke Bruck
Emerald Pendragon: Monty Arnold
Carl Parsley: Peter Weis
Sunshine: Dagmar Dreke
1. Mann: Tetje Mierendorf
2. Mann: Gosta Liptow

|Technik-Credits:|

Erzählt von: Kari Erlhoff
Buch und Effekte: André Minninger
Redaktion und Geräusche: Wanda Osten
Regie und Produktion: Heikedine Körting
Titelmusik: Simon Bertling & Christian Hagitte (STIL)
Musik: Christian Hagitte & Simon Bertling (STIL), Morgenstern, Conrad

|Die Ausstattung:|

Die CD steckt in einem Jewel-Case. Das Bookletchen enthält eine Aufstellung der Sprecher und etwas Eigenwerbung für „Drei ???“-Merschandise-Artikel und die kommende Folge.

_Mein Fazit:_

Zwar passt der Titel nicht zum Abenteuer, aber das Abenteuer passt zu den drei Fragezeichen. Rätselraten, böse Buben und eine alte Bekannte, der die drei zu Hilfe kommen können, bieten alles, was sich der Serien-Fan wünscht. Hier gibts eine spannende Mixtur, die den Hörspielfreund eine Stunde lang kurzweilig unterhalten kann.

| 1 Audio-CD
Spieldauer: ca. 65 Minuten
EAN: 886978014825|
[www.natuerlichvoneuropa.de]http://www.natuerlichvoneuropa.de

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Die drei ??? – House of Horrors / Haus der Angst (Top Secret Special, Fall 2)

_Die Handlung:_

Ein besonderer Fall zum Mitraten:

Verschollen, gefunden, endlich auch auf Deutsch veröffentlicht: Eine Geschichte aus dem Jahr 1986 von dem amerikanischen „Die drei ???“-Autorenpaar Megan und H. William Stine.
Wolltest du immer schon den „Die drei ???“ bei ihren Ermittlungen helfen? Jetzt hast Du die Chance dazu!
In der Geisterbahn im Freizeitpark geschehen merkwürdige Dinge. Schreckliche Schreie, ertönen, die mit Sicherheit nicht zum Programm dazugehören. Justus, Peter und Bob, die drei jungen Detektive aus Rocky Beach und ihr Auftraggeber Tony müssen schnellstmöglich herausfinden, was dahinter steckt.
Aber Vorsicht: Eine falsche Entscheidung, und sie sind für immer verloren!
Es liegt an dir. Du kannst den drei ??? und Tony den Weg durch das Haus der Angst schaffen. Oder auch nicht …
(Verlagsinfo)

_Mein Eindruck:_

Dies ist kein normales „Drei ???“-Abenteuer, sondern ein „FYF-“ („Find Your Fate“) oder auch „Mitmach-„Fall. In den 80ern gab es ein paar Versuche, um jungen Leuten mehr Spaß beim Lesen zu bereiten und sie aktiv ins Geschehen mit einzubeziehen. Mit am bekanntesten war nicht nur hierzulande die Reihe „Einsamer Wolf“.

Die drei ??? haben dem Hörer in der „DIE DR3I“-Variante auch schon einmal eine Mitratefolge angeboten. „Hotel Luxury End“ hieß sie und war auch 2 CDs lang.

Das Prinzip ist recht einfach. Statt eines linear ablaufenden Hörspiels bekommt der Hörer hier nach jedem Track die Möglichkeit, zu entscheiden, was die Jungs machen sollen. Dazu gibts am Ende des Tracks immer eine Ansage der Sprecherin, die die Wahlmöglichkeiten und die dafür vorgesehene Tracknummer ansagt, bei der es weitergehen kann.

Und wenn man nicht clever genug ist oder aber einfach dem Gedankengang der Autoren nicht folgen kann, dann bekommt man eine nette „Leider verloren“-Ansage, mit der Info, dass man sein Abenteuer noch mal mit Track 1 beginnen soll. Wer sich an dieser Stelle also nicht gemerkt hat, von welchem Track er kam, der muss tatsächlich noch einmal ganz von vorn beginnen, was zu einigem Frust führen könnte, falls er das häufiger tun muss.

Dies ist daher auch keine Folge, die man sich auf seinen MP3-Player kopieren kann, um sie im Zug oder im Auto oder beim Sport … zu hören. Zum einen spielt der MP3-Player ja alle Tracks in der Regel in einem Durchgang ab, was die Handlung komplett zerschießt und zum anderen muss man aktiv am Player sitzen, weil das Hörspiel ja in 58 teilweise nur um die zwei Minuten lange Häppchen unterteilt wurde.

Ein Nachteil dieser Hörweise ist, dass der Hörgenuss nicht so fließend und zusammenhängend ist wie bei einem klassischen Fall. Auch weil die Handlungsorte sehr rasch wechseln. Der Vorteil ist aber, dass man hier mehrere Versionen des gleichen Hörspiels bekommt und man sich das „House of Horrors“ sicher mehrfach anhören möchte und sei es nur, um mal absichtlich in eine Sackgasse zu geraten. Zur Not könnte man natürlich auch einfach die CDs von vorn nach hinten durchhören.

Wenn man dies tut, dann erwarten den Hörer etwas über zwei Stunden Abenteuer und wenn man einen direkten Lösungsweg gefunden hat, dann dauert die Folge etwa eine Stunde. Es gibt also gut eine Stunde „verborgenes“ Material, das es zu entdecken gilt.

Trotz aller Auswahlmöglichkeiten schreitet die Handlung dennoch weiter voran und auch die behandelte Thematik ist eher eine ernstere. Alles beginnt auf dem Rummelplatz und steht im Zusammenhang mit der dortigen Geisterbahn. Auch der neue und temporäre Begleiter der drei ???, Tony, fügt sich gut in die Story ein. In der Buchversion hatte der Leser diese Rolle übernommen.

_Das Hörerlebnis:_

Die Liste der Sprecher ist lang, länger, am längsten und alle liefern eine wirklich gute Leistung ab. Alma Clausen als Margarine allerdings klingt ein wenig lustlos und abgelesen und nicht so lebendig wie die anderen Charaktere, mit denen zusammen sie ihre Auftritte hat. Und der sonst so souverän agierende Andreas von der Meden klingt bei seinem ersten Einsatz als Morton eher wie Skinny Norris und beim zweiten Versuch sehr tuntig.

Allein schon, um wirklich alle Sprecher in Aktion zu erleben, lohnt es sich also, mehrere Lösungswege zu gehen. Es gibt viel Interessantes zu entdecken.

Auch bei der Musik und gerade bei den Effekten hat sich das Produktionsteam mächtig ins Zeug gelegt. Von Anfang an entsteht ein perfektes Abenteuer-Kopfkino, wenn man durch die Geisterbahn fährt. Die liebevolle Bearbeitung der Effekte und die Menge an Geräuschen erwecken jede Szene zum Leben.

|Die drei ??? und die 27 Leer-Tracks|

Aus produktionstechnischen Gründen sind auf der zweiten CD die ersten 27 Tracks leer. So kommen weder die nette Sprecherin noch der Hörer mit den Tracknummern durcheinander, bei denen es weitergeht. Der erste Track auf CD 2 also, der „benutzbar“ ist, ist Track 28 … und von dem spricht Claudia Stocksiecker dann auch.

|Die Sprecher und ihre Rollen:|

Off-Stimme: Claudia Stocksieker
Justus Jonas: Oliver Rohrbeck
Peter Shaw: Jens Wawrczeck
Bob Andrews: Andreas Fröhlich
Tony: Stefan Kaminski
Joey: Tommaso Cacciapuoti
Ansager in der Schlammringkampfarena: Christian Rudolf
Margarine: Alma Clausen
Lincolnfahrer: Mike Olsowski
Freakshow-Jack: Peter Bänker
Der unergründliche Mickey: Krystian Martinek
Die bärtige Marilyn: Santiago Ziesmer
Miss Luzzy: Katja Brügger
Bubba Detroit: Klaus Dittmann
Junge: Patick Bach
Burger-Verkäufer Arnie: Manou Lubowski
Reporterin: Mara Bergmann
Anna Millar: Christine Pappert
Bombenattentäter Daniel: Tim Grobe
Polizist: Wolfgang Kaven
Papagei: Heikedine Körting
Anna Millar: Christine Pappert
Lily: Verena Wolfien
Max: Holger Umbreit
Milli: Ulrike Knief
Celeste Hummer: Maria Willer
Anthem Hummer: Martin May
Morton: Andreas von der Meden
Bruce Millar: Ben Hecker
Kommissar Reynolds: Wolfgang Draeger
Mr. Albert Hitfield: Volker Bogdan
TV-Sprecher: Friedel Bott

|Technik-Credits:|

Effekte: André Minninger
Redaktion und Geräusche: Wanda Osten
Regie und Produktion: Heikedine Körting
Produktmanagement & Projektleitung: Corinna Wodrich
Titelmusik: J.-F. Conrad
Musik: Christian Hagitte & Simon Bertling (STIL), Morgenstern, Betty George

|Die Ausstattung:|

Die CDs stecken in einem Jewel-Case. Das Booklet ist ein absolutes Highlight. Hier werden nicht nur alle 58 Tracks aufgeführt, sondern es gibt neben den Tracknamen auch noch zu jedem Titel ein dazu passendes Bild. Das ist ein Aufwand, den die Buchversion nicht erfahren hat. Außerdem werden hier noch sämtliche Sprecher aufgeführt, denen man auf sämtlichen Wegen und Umwegen begegnet und begegnen könnte

_Mein Fazit:_

Ein nicht ganz so komplizierter Fall, bei dem der Hörer entscheidet, wo und wie es weitergeht. Eine schöne interaktive Art ein Hörspiel zu erleben, das so eine Menge Hörspaß bietet. Und da es jede Menge Abzweigungen gibt, möchte man auch mal absichtlich in eine Falle tappen, um die vielen „verborgenen“ Szenen zu hören.

|2 Audio-CD mit 58 Tracks bespielten Tracks (+ 27 Leer-Tracks auf CD2)
Spieldauer: ca. 60 Min. (für einen durchgängigen Lösungsweg) / ca. 125 Min. (komplettes Tonmaterial)
EAN: 0886977733628|
[www.natuerlichvoneuropa.de]http://www.natuerlichvoneuropa.de

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Minninger, André (Adaption), Erlhoff, Kari (Autor) – Die drei ??? und die feurige Flut (Hörspiel) (Folge 148)

Nun nähert man sich auch bei den |EUROPA|-Studios mit der Vertonung der „regulären“ Folgen der magischen 150-Fall-Linie und somit einem weiteren Jubiläum in der erfolgreichen Geschichte der inzwischen legendären Serie. Nähme man die ganzen Sondereditionen und -folgen hinzu, hätte man diese Marke bereits jetzt überschritten, wo Nummer 148 „Die drei ??? und die feurige Flut“ Mitte August anno 2011 veröffentlicht ward. Die Buchvorlage dieser Geschichte von Kari Erlhoff stammt übrigens schon aus dem Jahre 2009, was wieder einmal deutlich macht, dass die Hörspieladaptionen den Bänden des |KOSMOS|-Verlags immer noch ein gutes Stück hinterherdackeln.

_Zur Story_

Allie Jamison, eine – aus zwei lange zurückliegenden Fällen – alte Bekannte der drei Fragezeichen, ist wieder da. Das sonst so selbstbewusste Mädel hat einen bedrohlich klingenden Fall für die drei Detektive auf Lager: Allie befürchtet nämlich allen Ernstes, verflucht worden zu sein und binnen weniger Tage zu sterben. Sie ist, da ihre Eltern mal wieder unterwegs sind, derzeit mit ihrer Tante Patricia Osborne in einer Art Zauberer-WG an der Küste Santa Monicas wohnhaft. Dort tummelt sich allerhand seltsames Volk unter einem Dach, von der Handleserin bis zum Alchimisten – und genau jener ist es auch, der das anstehende Problem verursacht hat. Das heißt, eigentlich sein Sohn Emerald Pendragon, mit welchem sich Allie inzwischen ein wenig angefreundet hat. Sie wollte dem jungen Mann, in ihrer typisch forschen Art, eigentlich nur ein wenig unter die Arme greifen.

Der angehende Alchimist sollte nämlich von seinem Vater geprüft werden, ob er des Berufes – welchem die ganze Familie seit Generationen anhängt – würdig sei. Leider ist der Filius nicht so ganz auf der Wellenlänge seines alten Herrn und nutzt während dessen mehrtägiger Abwesenheit lieber das Mittel des Beschisses. Mit anderen Worten: Er will schummeln, indem er das umfangreiche Formelbuch seines Daddys konsultiert, von welchem er schließlich genau weiß, wo dieser es aufbewahrt. Da hat er allerdings die Rechnung ohne seinen mit allen Wassern chemisch rein gewaschenen Erzeuger gemacht, der seinen faulpelzigen Sohnemann offenbar doch bestens kennt. Der olle Wälzer enthält offenbar eine perfide Sicherung gegen unbefugten Zugriff. Diese erwischt Allie und Emerald, deren Gesundheitszustand sich seither zusehends verschlechtert. Das Buch stellt aber auch Rettung in Aussicht. Natürlich in Form eines kniffligen Rätsels.

_Eindrücke_

Schon die Romanvorlage wusste geschickt mit alten Elementen und eben auch der Figur der Allie Jamison zu spielen, die hier – nach den Klassikern „Singende Schlange“ und später noch einmal in der „Silbermine“ – ihr Revival feiert. Selbstverständlich hat sich der Charakter ein wenig gewandelt, oder besser gesagt: Er ist behutsam modernisiert worden. In den seligen Sechzigern und Siebzigern war sie noch so etwas wie das Sinnbild des hochnäsigen Pferdemädels, heute spielt ihr Pferd „Queeny“ keine Rolle mehr, findet aber in Anlehnung an gute, alte Zeiten hier wenigstens ansatzweise Erwähnung. Allie besitzt jedoch noch immer ein selbstbewusstes und eigensinniges Wesen, ein Umstand, durch den man sich manchmal an die nicht minder starke Persönlichkeit Jelena Charkovas erinnert fühlt, deren Figur ganz ähnlich ausgelegt ist und deren frühes Role Model Allie durchaus sein könnte. Leider kommt ihre esoterisch-spinnerte Tante Patricia diesmal nicht in persona vor, doch ihre schrägen WG-Mitbewohner machen die Scharte mehr als wett.

Das trifft auch auf das Hörspiel zu, wo die SprecherInnen passend zu ihren teils ganz schön überkandidelten Freak-Rollen agieren, ohne dabei jedoch zu sehr ins Kitschige abgleiten. Wieder einmal in einer Gastrolle: Comedian und Schauspieler Tetje Mierendorf, wo er sich erneut gut macht, wie bei seinem ersten Auftritt im ???-Fall „Pfad der Angst“. Von den Stammsprechern darf man solcherlei natürlich ohnehin erwarten – insofern bietet sich auch dort allerbeste Performance. Die Geräuschkulisse sowie die Musik passen bei dieser Folge ebenfalls sehr gut, besser als bei manch anderen Adaptionen der jüngeren Vergangenheit. Klar, die Story an sich ist mit ihrem Schüttelrätsel nun kein Ausbund an Innovation und der Plot streckenweise ein wenig herbei gedichtet, doch wir sind hier ja bei den drei ??? und da erwartet man Derartiges irgendwo ja – und vor allem, wenn es so stimmig präsentiert wird, macht’s auch Freude.

_Die Produktion_

Buch und Effekte: André Minninger
Redaktion und Geräusche: Wanda Osten
Regie und Produktion: Heikedine Körting
Musik: Hagitte & Bertling (STIL), Morgenstern, George, Conrad

|Sprecher und Figuren|

Oliver Rohrbeck (Justus Jonas), Jens Wawrczeck (Peter Shaw), Andreas Fröhlich (Bob Andrews), Thomas Fritsch (Erzähler), Katrin Fröhlich (Allie Jamison), Holger Mahlich (Inspector Cotta), Birke Bruck (Ursula Burns), Monty Arnold (Emerald Pendragon), Peter Weis (Carl Parsley), Dagmar Dreke (Sunshine), Tetje Mierendorf (1. Mann), Costa Litow (2.Mann)

_Fazit_

Die Lösung des Falles findet auf mehreren Ebenen statt und erst ganz am Schluss werden alle Stränge zusammengeführt bzw. Rätsel nachvollziehbar aufgelöst. Das will schon was heißen. Pädagogisch gesehen gibt diese Folge der Zielgruppe recht brauchbares Allgemeinwissen über Chemie mit auf den Weg. Die Kürzungen, zur doch ausführlicheren Handlung des zugrunde liegenden Buches, fallen nur moderat aus und schaden dem Gesamtkonzept keineswegs. Die rund 66 Minuten Spielzeit reichen vollkommen, um diese nach klassischem Muster gestrickte Geschichte spannend und flott unter – und auf den Punkt – zu bringen. Produktionsseitig gibt man sich auch keine Blöße und liefert besonders saubere Arbeit ab. Bei aller gewohnten Professionalität, scheint es, als motiviere eine gute Vorlage doch noch mal zusätzlich und steht dieser in nichts nach: Das Hörspiel ist dem Team bei |EUROPA| ebenso stimmungsvoll wie schlüssig gelungen. Daumen hoch.

|Audio-CD mit einer Laufzeit von ca. 66 Minuten
Story von Ben Kari Erlhoff nach Figuren von Robert Arthur
EAN: 886978014825|
[www.natuerlichvoneuropa.de]http://www.natuerlichvoneuropa.de

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Minninger, André (Adaption), Nevis, Ben (Autor) – Die drei ??? und die Rache der Samurai (Folge 145) (Hörspiel)

Mit Folge 145 leisteten die inzwischen zu |Sony Music| gehörenden |EUROPA|-Studios ein weiteres Pensum an Vertonungen der berühmten Jugendbuchserie „Die drei ??? ® „. Damit hinkt man in Hamburg allerdings dem Stuttgarter Stammhaus der Reihe aber immer noch gut 10 bis 15 Fälle hinterher, denn bei |Kosmos| hat man die magische 150er-Marke inzwischen längst satt überschritten und die Fälle 160+ sind bereits fest angekündigt. Doch die Hörspiele holen, im Moment jedenfalls, wacker auf, den pro Quartal durchschnittlich zwei neu veröffentlichten Büchern, stehen derzeit drei Audio-Adaptionen im gleichen Zeitraum entgegen. Wobei die Hörspiele in Deutschland fast schon traditionell die größere Anhängerschaft vorweisen können. Im März 2011 konnte diese dann auch endlich Ben Nevis‘ „Rache der Samurai“ in ihre CD-Player stopfen – nach immerhin zwei Jahren Wartezeit.

_Zur Story_

Takashi Yukawa, der Schulleiter des „Shadowstone“-Jungeninternats wendet sich Hilfe suchend an die drei Detektive: Der Schüler Percy Zuckerman ist seit fünf Tagen verschwunden. Die Polizei ist zwar verständigt, geht aber davon aus, dass Percy einfach mal wieder abgehauen ist. Dazu muss man wissen, dass sich das Klientel des Internats sehr stark aus recht schwer erziehbaren Sprösslingen reicher Familien rekrutiert und somit nicht den allerbesten Ruf besitzt. Der Schulleiter ist allerdings ziemlich sicher, dass etwas anderes dahinter steckt. Percy hatte zuvor einen anderen Schüler bezichtigt einen Diebstahl sowie einen tätlichen Angriff auf den Hausmeister begangen zu haben, worauf hin dieser von der Schule flog. Kurz darauf fand sich ein japanischer Schriftzug in blutroter Farbe, welcher „Percy Verräter“ kundtat. Offensichtlich das Werk eines der Schüler aus der elitär-verschworenen Samurai AG, zu der auch der Geschasste gehörte. Percy jedenfalls verschwand darauf spurlos. Flucht, Entführung oder vielleicht Schlimmeres?

Die drei ??? willigen ein, sich als vermeintliche Interessenten ins Internat einschleusen zu lassen. Das heißt, Justus und Peter werden dort mit getürkter Vita einquartiert, Bob übernimmt den Außenposten im angrenzenden Örtchen. Die Schulregeln sind rigide: Feste Schlafens- und Essenszeiten, keine Handys – und als Krönung mögen die alteingesessenen Schüler keine Frischlinge. Schon gar nicht, wenn sie neugierige Fragen stellen und herumschnüffeln. Was sich ohnehin als schwierig entpuppt, da Mr Yukawa ihnen keine Schützenhilfe geben kann, weil er wegen dieser Vorkommnisse vor dem Trägerverband der Schule antreten muss und daher die nächsten drei Tage nicht vor Ort ist. Alsbald kristallisiert sich heraus, dass an der ominösen Samurai AG mehr dran ist, als bloßes sportliches Interesse an japanischen Kampftechniken und Traditionen seitens seiner Teilnehmer. Mancher Schüler der AG hat sich mit der Krieger-Philosophie dermaßen identifiziert, sodass es schon in Fanatismus ausartet. Kotzbrocken Sean Doherty, vormals Percys, und jetzt ausgerechnet Peters, Zimmergenosse ist der Glühenste von ihnen.

_Eindrücke_

Die Grundstimmung geht irgendwie gefühlt in Richtung des ebenfalls kürzlich veröffentlichten und vertonten Falles „Brainwash – Gefangene Gedanken“. Wieder einmal müssen die drei Detektive undercover tätig werden, wobei sich zumindest im Hörspiel doch sehr viel Mühe gegeben wird, dies – auch vor den Augen der anderen Schüler – plausibel aussehen zu lassen. Das erfordert zwar ein gerüttelt Maß an Geschwafel zu Beginn, doch ab dem zweiten Drittel zieht das Tempo dann doch merklich und dankenswerterweise an. Selbstverständlich dürfen auch einige Actionelemente nicht fehlen und dennoch bleibt die Geschichte eher eine der gemächlicheren Vertreterinnen ihrer Zunft, wobei Titel und Coverbild durchaus etwas anderes signalisieren. Prinzipiell ist an der Story nicht viel auszusetzen, nur dass sie sich trotz der Kürzungen gegenüber der Vorlage, immer noch vergleichsweise zäh hinzieht und sich zuweilen in überzogenem Geplänkel verliert. Die Akteure muss man aber sowieso erst einmal in Ruhe mental sortieren, sonst blickt man nicht zuletzt dank einiger Namensähnlichkeiten nicht mehr so recht durch, wer mit wem und warum.

Handwerklich ist man bei den Profis von EUROPA selbstredend mal wieder auf der sicheren Seite, wobei ein paar kleine Extra-Bonbons das „Look and Feel“ im Kopfkino noch etwas hätten steigern können. Das ganze Japan-Thema etwa hätte durch die Verwendung authentischer(rer) Begriffe den letzten Schliff erhalten. Das fängt mit dem „Schwertkampf“ an, der zu Übungszwecken eigentlich immer ein Stockkampf ist – das berühmte „Kendo“, dementsprechend müsste die AG auch so heißen und nicht „Samurai“. Der angeblich so japanophile Lehrer unterbricht einen Kampf nicht mit dem korrekten Kommando („Ma-te!“), sondern mit einem westlichen „Halt!“. Auch die Anrede „Meister“ klingt für Freunde der besagten Krieger-Kultur befremdlich und spätestens seit den „Teenage Mutant Ninja Turtles“ weiß jedes Kind, dass dieser vorzugsweise und stilecht mit „Sensei“ tituliert wird. Aber das ist jetzt alles ziemliche Haarspalterei. Im Großen und Ganzen kann man mit der thematischen Umsetzung gut leben, grobe Schnitzer sind Fehlanzeige.

_Die Produktion_

Drehbuch und Effekte: André Minninger
Redaktion und Geräusche: Wanda Osten
Regie und Produktion: Heikedine Körting
Musik: Hagitte & Bertling (STIL), Conrad, George, Morgenstern

|Sprecher und Figuren:|

Oliver Rohrbeck (Justus Jonas), Jens Wawrczeck (Peter Shaw), Andreas Fröhlich (Bob Andrews), Wilfried Diallaz (Takashi Yukawa), Michael Lott (Frank Hektor), Leonhard Mahlich (Sean Doherty), Jasmin Wagner (Mandy), Philipp Baltus (Zeno Daniels), Jesse Grimm (Percy), Jens Wendland (Keko), Peter Buchholz (Anthony Fender), Thomas Fritsch (Erzähler)

_Fazit_

Ein leichter Hauch von Hogwarts umweht diese Folge, nur dass die Zauberstabduelle hier auf Schloss Schattenstein (nicht zu verwechseln mit Schreckenstein) wesentlich rustikaler und fast ausnahmslos „voll auffe Omme“ ausfallen. Und das natürlich ganz ohne übersinnlich-magischen Hokuspokus. Insgesamt eine stimmungsvolle Folge, die sich aber mit einer Laufzeit von satt oberhalb einer Stunde die eine oder andere Länge gönnt und nicht immer den authentischen Ton des Grundthemas trifft, wodurch der Funke vielleicht nicht so recht überspringen mag. Selbstverständlich werden auch einige sattsam bekannte Serienklischees bedient. Wat mutt, dat mutt. Ansonsten gibt es an der sauber produzierten Umsetzung dieses Mittelfeld-Falles nicht viel auszusetzen. Eine 3+ kann man durchaus vertreten.

|Audio-CD mit einer Laufzeit von ca. 74 Minuten
Story von Ben Nevis nach Figuren von Robert Arthur
EAN: 886978014528|
[www.natuerlichvoneuropa.de]http://www.natuerlichvoneuropa.de

Mehr als 80 weitere Rezensionen zu den „Drei ???“ findet ihr in unserer [Datenbank]http://buchwurm.info/book .

Die drei ??? – Grusel auf Campbell Castle (Folge 147)

Die EUROPA-Studios holen bei der Vertonung der berühmten Jugendserie gegenüber den „???“-Büchern aus dem |Kosmos|-Verlag stetig auf. Mit der Audio-Fassung des 147. Falles der drei Detektive im Juli 2011 verringert sich der Abstand auf nunmehr knapp zehn Bände. Das Original zu „Grusel auf Campbell Castle“ stammt von Marco Sonnleitner und datiert zurück auf das Jahr 2009. Es musste also demnach ganz schön lange auf seine Adaption warten, wie auch die anderen Fälle welche in diesem Jahr auf die treue, nach weiteren Geschichten lechzende Hörerschaft losgelassen wurden. Derzeit schaffen durchschnittlich zwei bis drei Storys im Quartal diesen Sprung, womit ihre Veröffentlichungsfrequenz im Moment etwas über der der Bücher liegt. Die kürzlich erschienenen und erscheinenden Sondereditionen sind dabei noch nicht einmal mit gerechnet.

_Zur Story_

Bob, der einen Artikel über das unweit von Rocky Beach gelegene Campbell Castle verfasst, wird vom Hausherren Adam Campbell eingeladen, an einer von ihm veranstalteten Séance teilzunehmen. Dort gelingt ihm ein Mitschnitt einer Geisterstimme, welche sich an Adam wendet und ihm ein Vermächtnis in Aussicht stellt – wenn er ein Rätsel löst. Zum Schluss gibt sich der angebliche Geist als sein verstorbener Vater Samuel zu erkennen, was Adam verständlicherweise sehr irritiert. Seine Eltern starben von 15 Jahren bei einem tragischen Brand im Schloss und er versucht eher schlecht als recht den Unterhalt für den Familienbesitz aufzubringen, weswegen er die inszenierten Geisterbeschwörungen zusammen mit dem treuen Butler Edward veranstaltet, um mit diesen Events etwas Geld in die bedrohlich klamme Kasse zu bekommen. Edward ist auch derjenige, der für die ganzen Special Effects des gefakten Spukprogramms zuständig ist.

Doch dieser war am fraglichen Abend mit einer Autopanne liegen geblieben und somit gar nicht im Schloss, um seine Aufgabe als vermeintlicher (und gut informierter) Geist wahrzunehmen. Die Stimme richtet sich normalerweise immer an einen der Gäste, über welche man zuvor gründliche Auskünfte einzog. Dass diesmal allerdings Adam selbst Ziel des Hokuspokus wurde und Edward definitiv als Quelle ausfällt, beunruhigt ihn. Das ruft die drei ??? auf den Plan, die alarmiert von Bob heraus finden möchten, wer dahinter steckt und warum. Als wäre das alles nicht geheimnisvoll genug, ist Edward tags darauf spurlos verschwunden und sein Zimmer durchwühlt. Zeit das Rätsel zu dechiffrieren und Klarheit in die Sache zu bringen. Und was für ein Vermächtnis beherbergt das alte Gemäuer – bedeutet es vielleicht sogar das Ende der finanziellen Sorgen Campbells? Ein windiger Immobilienmakler kreist schon wie ein Geier um das Schloss und würde gern einen Vergnügungspark daraus machen.

_Eindrücke_

Die Grundidee ist sicherlich alles andere als neu und mehr als einmal fühlt sich der Hörer um etliche Jahre in die Vergangenheit versetzt, in selige Zeiten des Klassikers „Gefährliche Erbschaft“ nämlich. Hier hat Marco Sonnleitner als Verfasser der Buchvorlage offenbar ganz kräftig gewildert und den Fall mit einigen weiteren Standard-Serienelementen aufgedonnert sowie modernisiert. Die rätselbefeuerte Schnitzeljagd ist ein Beispiel dafür und innerhalb der Serie eine sehr, sehr alte Bekannte wie Konstante. Eine leichte Spur „Gespensterschloss“ (sogar Erzfeind Skinny Norris taucht hüben wie drüben auf) kann diese Folge ebenfalls nicht verhehlen. Eine gewisse Langatmigkeit auch nicht. Dabei fällt das Gesamtkonzept aber noch gelungen aus. Motive und „Täter“ sind vielschichtig und die tatsächliche Faktenlage – was zumindest für das Miträtseln beim erstmaligen Kontakt mit der Story besonders positiv ist – trotz aller altbekannten stilistischen Kniffe und Versatzstücke, bis zuletzt unklar. Auch der recht unerwartete Finaltwist wertet die Geschichte ein Stück weiter auf.

Die Umsetzung zum Hörspiel oblag selbstverständlich wieder André Minninger, der ebenso selbstverständlich das Skript gegenüber dem Buch um einige Passagen kürzen musste. Weh getan hat es der Geschichte nicht, straff und gradlinig geht es voran und auch grobe Löcher in der Logik sind kaum anzutreffen – sieht man einmal davon ab, dass u. a. vier Personen sich, trotz offensichtlicher Gegenwehr bzw. hörbarem Gerangel, von einem einzigen Einbrecher/Räuber (Gastrolle: Patrick Bach) überrumpeln und ihn mit einer Schriftrolle entkommen lassen. Apropos: Gastsprecher. Anders als der vorgenannte Schauspieler, der nicht zum ersten Mal dabei ist, leiht Santiago Ziesmer (Adam Campbell) sonst Film- und TV-Figuren seine charakteristische, leicht quäkige Stimme, die aber wundersamerweise hier gar nicht mal so störend auswirkt, obwohl man irgendwie ständig „Spongebob“ in Ohr und Hinterkopf hat. Erschreckend gealtert ist die Stimme von Andreas von der Meden, der als Skinny Norris langsam nicht mehr so recht passt.

_Fazit_

Dem „Star Trek“ erprobten Rezensenten springt ein „Where ‚Gefährliche Erbschaft‘ has gone before“ spontan vors geistige Auge, doch das wäre zu platt und würde der Story nicht ganz gerecht. Aber: Wie viele alte Schlösser und Spukhäuser gibt’s in Kalifornien eigentlich noch? Na ja, es werden schon ein paar sein und die drei ??? somit nicht von der Arbeitslosigkeit bedroht sein. Alles in allem ist die Geschichte also nicht wirklich originell, doch insgesamt stimmig und gut umgesetzt. Sprecher und Geräusche sind auf gewohnt hohem Niveau. Sicher ein Fall, der so für zwischendurch wohl auch mal häufiger gehört werden wird.

_Die Produktion_

Buch und Effekte: André Minninger
Redaktion und Geräusche: Wanda Osten
Regie und Produktion: Heikedine Körting
Musik: Hagitte & Bertling (STIL), Morgenstern, George, Conrad

_Sprecher und Figuren_

Oliver Rohrbeck (Justus Jonas), Jens Wawrczeck (Peter Shaw), Andreas Fröhlich (Bob Andrews), Thomas Fritsch (Erzähler), Santiago Ziesmer (Adam Campbell), Christian Rudolf (Henry Campbell), Holger Umbreit (John Taylor), Ben Hecker (Edward Crockett), Katja Brügger (Mrs. Harkort), Stefan Kaminski (Mr. Prescott), Andreas von der Meden (Skinny Norris), Volker Bogdan (Jack Leech), Holger Mahlich (Inspector Cotta), André Minninger (Godween), Patrick Bach (Einbrecher), Tommaso Cacciapuoti (Max)

Audio-CD mit einer Laufzeit von ca. 65 Minuten
Story von Marco Sonnleitner nach Figuren von Robert Arthur
EAN: 886978014726
www.natuerlichvoneuropa.de

Die drei ??? – Zwillinge der Finsternis (Folge 144)

Der 144. Fall des berühmten Juniordetektiv-Trios musste vergleichsweise lange auf seine Vertonung vom Studio |EUROPA| warten. Die Vorlage von Marco Sonnleitner fiel im Jahr 2008 genau in die Zeit, in welchen der Lizenzstreit über die Rechte der Serie noch soeben schwelte bzw. dessen Auswirkungen unmittelbar spürbar waren. Bekanntlich wurden die angedachten, neuen Hörspiele der Originalserie dadurch zunächst auf Eis gelegt und stattdessen das (wenig erfolgreiche) Nebenprodukt „Die Dr3i“ ins Rennen geschickt. Bis dann im gleichen Jahr (glücklicherweise, für die große Fangemeinschaft) eine Einigung erzielt wurde. Vielleicht auch ein Grund, warum die Hörspiele den Büchern seither stets rund 10 – 15 Folgen hinterherhinken. „Zwillinge der Finsternis“ erreichte im März 2011 endlich die wartende Hörerschaft. Doch das Hamburger Studio, welches inzwischen zu |Sony Music| gehört, holt stetig auf.

_Zur Story_

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Die drei ??? – Der Biss der Bestie (Folge 146)

Seit über 30 Jahren ist es die wohl bekannteste und erfolgreichste Hörspielserie in der deutschen Medienlandschaft und immer noch gibt es neue Geschichten zu erzählen. Dabei hinken die EUROPA-Produktionen den aktuellen Buch-Veröffentlichungen aus dem Hause |Kosmos| stets etwas hinterher. Die 2008 beigelegten Lizenzstreitigkeiten machten die Situation nicht besser. Derzeit sind es rund 15 Fälle, die noch nicht als vertonte Version vorliegen, doch das Hamburger Studio, welches inzwischen zum Sony-Konzern gehört, knabbert stetig am Vorsprung. Der Daumenregel nach erscheinen im Quartal etwa drei bis vier neue Hörspieladaptionen „regulärer“ ???-Fälle. Kari Erlhoffs „Der Biss der Bestie“ ist der 146. Fall des Trios und brauchte immerhin noch gut zwei Jahre, bis er im Mai 2011 auch die Hörspielfans erreichte.

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Die drei ??? – Top Secret Edition

_Die Handlungen:_

|“Brain Wash – Gefangene Gedanken“:| Als in einer Woche gleich zwei Bekannte der drei ??? verschwinden, vermuten die Jungen, dass die Sekte SynRea dahinter stecken könnte. Um die Vermissten zurückzuholen, fliegen die drei Detektive nach New York und treten in einer Undercoveraktion der Sekte bei. Schon bald stellt sich heraus, dass die vermissten Jugendlichen tatsächlich dort sind. Was jedoch als einfache Rückholaktion geplant war, entpuppt sich zunehmend als unlösbare Mission – denn die Mächte der SynRea-Gruppe scheinen auch von Justus, Peter und Bob Besitz zu ergreifen …

|“High Strung – Unter Hochspannung“:| Justus will bei einer Radioshow 5000 Dollar gewinnen. Die Regeln sehen vor, dass dazu täglich ein Rätsel gelöst und ein Gegenstand eingesammelt werden muss. Wer alles gefunden hat und es zum Sponsor der Sendung bringt, bekommt das Geld. Ein weiterer Preis ist eine alte Gitarre, die aber scheinbar niemand haben will. Plötzlich wird auf dem Schrottplatz eingebrochen und den drei Detektiven ist schnell klar, dass es jemand auf Justus‘ gesammelte Gegenstände abgesehen hat. Aber wer sollte das sein? Gemeinsam machen sich die drei ??? auf die Suche nach dem Dieb und geraten in ein gefährliches Abenteuer …

|“House of Horrors – Haus der Angst“:| In der Geisterbahn im Freizeitpark geschehen merkwürdige Dinge. Schreckliche Schreie, ertönen, die mit Sicherheit nicht zum Programm dazugehören. Du musst schnellstmöglich mit Justus, Peter und Bob herausfinden, was dahinter steckt. Aber Vorsicht: Eine falsche Entscheidung, und ihr seid für immer verloren! Es liegt an dir. Du kannst den Weg durch das Horrorhaus schaffen. Oder auch nicht …
(Verlagsinfos)

_Mein Eindruck:_

Was sagt der altgediente „Drei ???“-Fan dazu? Drei „verlorene“ Schätze aus den Jahren 1986, 1989 und 1991 tauchen zu einer Zeit auf, als nicht wenige ältere Fans immer häufiger bemängeln, dass das ja schon lange nicht mehr „ihre Drei ???“ wären und die Fälle eh immer langweiliger würden.

|Brainwash – Gefangene Gedanken (1989)|

Der Verlag gibt in zwei Vorworten (einem für junge und einem für erwachsene Leser) Infos dazu, was es Ende der 80er Jahre so alles gab und was nicht, damit sich der unbedarfte Leser nicht wundert, warum die drei nicht einfach mal im Internet recherchieren. Videorekorder, Modems, Floppy-Disks, den Kalten Krieg und TV-Prediger, um die es auch in |Brainwash| geht, sind hier zu erleben. Außerdem wird erklärt, dass die Jungs in dem Buch schon 17 sind und einen Führerschein haben. Diese Veränderung wurde vorgenommen, weil die Jungs der Konkurrenzserie „Hardy Boys“ auch gealtert waren. Dennoch kam das bei den Fans der Serie nicht an und sie wurde eingestellt, |Brainwash| erschien in den USA nicht mehr.

Durch die ganzen klassischen Utensilien, derer sich die drei Detektive bedienen, kam bei mir schon Retro-Feeling auf. Auch hebt sich die Story schon dadurch von vielen anderen Geschichten ab, dass es hier nicht um mystische Gegenstände oder unheimliche Vorgänge geht. Es geht um eine Sekte, die jungen und ahnungslosen Opfern das Gehirn vernebelt und sie finanziell ausnimmt. Der Einzige, der von dem Ganzen profitiert, ist der Sekten-Guru.

Dass es am Ende dann ein wenig zu einfach ist, sich in die Sekte einzuschmuggeln und der ganze Fall dann auch sehr schnell gelöst wird, na gut, es ist ja ein Jugendbuch, dem sei das verziehen. Dennoch habe ich mehr Dramatik verspürt und mehr mit den Jungs mitgefiebert als bei diversen anderen Erlebnissen, die vom Titel her wesentlich spannender klangen.

Lustige Seitennotiz zum Cover: Nachdem einige Fans angemerkt hatten, dass der Sektenchef auf dem Titel unserem Papst Herrn Ratzinger verdächtig ähnlich sehen würde, hat der Verlag das Bild nachträglich verändert. Wer im Internet ein wenig sucht, kann das alte Cover aber noch entdecken und sich seine eigene Meinung bilden.

|High Strung – Unter Hochspannung (1991)|

Auch hier gibt der Verlag in zwei Vorworten für die zwei Zielgruppen ein paar interessante Infos, was sich im Vergleich zum Jahr 1989 im Jahr 1991 so alles getan hat. Die CD hielt ihren Siegeszug sogar in tragbarer Form und auf ihr war oftmals die Musik von Madonna oder Michael Jackson zu hören.

Die Jungs, die immer noch „Crimebusters“ hießen und extrem hip sein sollten, kamen wie schon beim vorigen Band erwähnt, beim Publikum nicht an und deshalb wurde auch diese Folge nie veröffentlicht. Welcher heutige „Drei ???“-Fan möchte die Jungs zusammen mit Mädels, Autos und Musik ermitteln lassen? Bob als Frauenheld und Peter als beziehungsgestresster zweiter Detektiv, der nebenbei gegen Geld Autos repariert, würden auch heute bei allen Zielgruppen nicht so gut ankommen.

Auch wenn die Jungs in diesem Fall alle zusammen Justus bei der Preis-Schnitzeljagd helfen oder besser gesagt, nach demjenigen suchen, der ständig Justs Schnitzel klaut, damit er nicht gewinnt, fehlt mir der Zusammenhalt der Jungs. Jeder macht irgendwie sein eigenes Ding und nebenbei lösen sie Fälle, „Wir übernehmen jeden Fall, wenn wir grad mal alle Zeit haben.“

Auch, wer für die Diebstähle verantwortlich ist, lässt die Autorin einen der Bösewichte so offensichtlich und unzweifelhaft vor dem Ende schon verraten, dass es eigentlich ab diesem Zeitpunkt keinen Spaß mehr macht, weiterzulesen. Es fehlt lediglich die Auflösung, ob Justus das Geld gewinnt oder nicht.

Bei der Übersetzung ist mir nur ein Schnitzer aufgefallen. Bei „Doktor Ax Me“ wurde das „Ax“ mit „feuern/entlassen“ übersetzt. Das hätte dann allerdings „axe“ heißen müssen. Da es in diesem Fall aber um einen „Doktor“ geht, wäre die richtige Übersetzung „ask“, also „fragen“ gewesen, das umgangssprachlich und als Slang auch als „ax“ gesprochen wird.

Ach so, und der in einer Fußnote erwähnte US-Präsident Eisenhower war der 34. und nicht der 4. Präsident, da hat wohl jemand eine 3 unterschlagen.

Lustige Seitennotiz zu dieser Geschichte: Der Übersetzerin dieses Romans wurde der Schluss nicht zugeschickt. Kurz bevor sie sich daranmachen wollte, selbst einen zu erfinden, tauchte in den USA dann doch noch der Rest der Geschichte auf und wurde nachgereicht. „Die drei ??? und das verschwundene Ende“ sozusagen.

|House of Horros – Haus der Angst (1986)|

Dies ist kein normales „Drei ???“-Abenteuer, sondern ein „FYF-“ („Find Your Fate“) oder auch „Mitmach-„Fall. In den 80ern gab es ein paar Versuche, um jungen Leuten mehr Spaß beim Lesen zu bereiten und sie aktiv ins Geschehen mit einzubeziehen. Mit am bekanntesten war nicht nur hierzulande die Reihe „Einsamer Wolf“.

In den USA wurden vier Fälle der „Drei ???“ auf diese Weise umgesetzt, bei uns ist dieses Buch das Erste seiner Art.

Nach den üblichen zwei Vorworten für die zwei Zielgruppen, die den anderen beiden recht ähnlich sind, wird dem Leser kurz erklärt, worum es in diesem Buch geht und dass er die wichtigen Entscheidungen selbst treffen darf und muss und die Jungs aus Rocky Beach ihm nur beratend zur Seite stehen.

Die Autoren sprechen den Leser immer direkt mit „du“ an und beschreiben, was der Leser gerade macht und was er erlebt. Spätestens nach zwei Seiten muss man dann auf einer unten angegebenen Seite weiterlesen oder bekommt die Möglichkeit, sich zwischen zwei oder drei Aktionen zu entscheiden. Diese Entscheidungen bringen den Leser dann jeweils wieder auf andere Seiten, wo er dann weiterlesen kann oder im schlimmsten Fall das abrupte Ende der Geschichte erlebt.

Das Problem an der ganzen Sache ist, dass der Spaß recht schnell auf der Strecke bleibt, wenn man mehr als zweimal in eine Sackgasse gerannt ist und das Wort „Ende“ lesen musste. Wer jetzt nicht „schummelt“ und einfach zur letzten Entscheidungskreuzung zurückgeht und einfach die andere Möglichkeit wählt, der muss komplett von vorn anfangen zu lesen.

Ich selbst bin beim Lesen fünfmal „gescheitert“ und hatte nach dem dritten Mal zunehmend weniger Spaß. Zwar habe ich eine Logikschwäche, aber nicht immer ging es nach der Entscheidung so weiter, wie ichs erwartet hatte. Der Lesefluss wird nicht nur durch das ständige Hin- und Herblättern gebremst, sondern auch durch unerwartete Pausen in der Handlung. Oftmals ging ich davon aus, dass es direkt weitergehen würde, aber die Ermittlungen fanden dann erst am nächsten Tag statt. Wohl deshalb, weil man auch von einer anderen Stelle im Buch zu dieser Seite gelangen konnte.

Trotzdem hat der Roman einen roten Handlungs-Faden, der sich trotz der vielen Entscheidungsmöglichkeiten deutlich abzeichnet. Langweilig wird es auch nicht, allein schon deshalb nicht, weil der Leser ständig blättert und hofft, nicht wieder auf ein „ENDE“ zu stoßen. Und nebenbei löst er ja auch noch einen Fall.

Eine interessante Idee, aus einer Zeit, als man seine Adventure-Spiele noch nicht am PC, sondern in Buchform erlebt hat. Heutzutage macht es schon Spaß, das Ganze noch einmal zu spielen, besonders, wenn man dieses Mitmach-Prinzip noch nicht kennt. Wer aber mit PC-Spielen aufgewachsen ist, der könnte recht schnell frustriert werden … außer er benutzt einen Finger zum Zwischenspeichern zwischen den Seiten.

_Die Autoren_

|Peter Lerangis| ist preisgekrönter Autor von über 160 Büchern. Für die „Die drei ???“ hat er zwei Bücher geschrieben, wovon nur eines veröffentlicht wurde. Er lebt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in New York.

Das Autorenehepaar |Megan und H. William Stine| schrieb insgesamt fünf „Die drei ???“-Bücher. Megan ist Chefredakteurin, Fotografin und Autorin zahlreicher Kinder- und Jugendbuchreihen. Ihr Mann ist Filmproduzent und schreibt ebenfalls erfolgreich für Kinder und Jugendliche.

|Gayle Lynds| hat drei „Die drei ???“-Geschichten geschrieben, die von 1989-1990 unter ihrem Pseudonym G. H. Stone veröffentlicht wurden. Sie ist Bestseller-Autorin und war mit dem „Die drei ???“-Autor Denis Lynds (William Arden) bis zu seinem Tod 2005 verheitratet.
(Verlagsinfos)

_Mein Fazit:_

Zwei Romane und ein Mitmach-Spielbuch in einem schönen Schmuckschuber. Einmal kommt Retro-Feeling auf, einmal erlebt der Fan, warum die Veränderung der Jungs in den USA statt zum Erfolg zur Einstellung der Serie geführt hat. Und einmal darf man sich als vierter Detektiv zu Justus, Peter und Bob gesellen und auch noch selbst entscheiden, wie es weitergeht.

Für Fans eine absolute Empfehlung, gerade für die, an die sich das jeweils zweite Vorwort richtet.

|Hardcover: 3 x 128 Seiten im Magnetverschluss-Schuber
Originaltitel: Brainwash / House of Horrors / High Strung
Aus dem Englischen von Kari Erlhoff und Astrid Vollenbruch
ISBN: 978-3440124932|
[www.kosmos.de]http://www.kosmos.de

Über 80 weitere Rezensionen zu den |Drei ???| gibts in unserer [Datenbank]http://buchwurm.info/book zu entdecken.

Erlhoff, Kari; Sonnleitner, Marco; Buchna Hendrik – Die drei ??? und die Geisterlampe – 12 Kurzgeschichten (Sonderband)

Das letzte Jubiläum einer der beliebtesten Jugendserien überhaupt, liegt noch gar nicht so lange zurück. Erst im Jahr 2010 feierte man bei |Kosmos| die Veröffentlichung von Band 150. Trotzdem geht die Erfolgsgeschichte unvermindert weiter. Derzeit befinden sich vier aktive Autoren „im Dienst“, drei von ihnen geben sich im vorliegenden 159. Band ein Stelldichein. Dieser ist eine kleine Neuerung in der inzwischen fast genau 50-jährigen Geschichte der Reihe: Kurzgeschichten der drei ??? hatten wir bislang noch nicht. Gleich zwölf Stück davon sind hier vertreten:

_“Der verschwundene Superstar“ – Kari Erlhoff_

„Blacky“, seit Jahren fester Bestandteil und Maskottchen der drei Fragezeichen, plappert plötzlich Passagen aus Shakespeares „Hamlet“ – genauer gesagt die Textzeilen der weiblichen Hauptrolle Ophelia. Eine kurze Untersuchung des bekannt sprachbegabten, schwarzen Vogels bestätigt den Verdacht, dass es sich hier nicht um Blackbeard, sondern um einen anderen Mynah handelt. Jemand muss Blacky entführt haben!

|Eindruck|

Die Geschichte ist eine schöne Hommage an den Fall „Super-Papagei“ und somit an einen der berühmtesten Fälle des Trios. Kari Erlhoff hat ohnehin ein Faible für die klassischen Elemente und Figuren, gerne auch aus den ganz frühen Tagen der Serie. Erst jüngst erweckte sie Jamie Allison („Feurige Flut“), Jelena Charkova („Tödliches Eis“) und Skinny Norris („Namenloser Gegner“) zu neuem Leben. Wiewohl die Grundidee dieses Falles durchaus originell ist, wirkt die Auflösung etwas holprig und in letzter Instanz nicht besonders plausibel.

_“SOS“ – Marco Sonnleitner_

Nach einem spannenden Kinoabend am Strand, bemerken die drei Fragezeichen ein SOS-Blinksignal aus einem alten, vermeintlich leerstehenden Anwesen mit dem – vor allem für Hasenfuß Peter – höchst verheißungsvollen Namen ‚Gloomy Hollow‘ (dt.: Düstere Senke). Diese stammen von einem von Einbrechern eingesperrten, zehnjährigen Jungen, der kürzlich mit seinen Eltern hier einzog. Diese sind allerdings aushäusig, stattdessen machen sich die ungebetenen Gäste grade an Daddys Tresor zu schaffen …

|Eindruck|

Auch Marco Sonnleitner bedient sich ebenfalls gerne mal erprobter Stilelemente und würzt diese dann vorzugsweise noch mit einem Schuss Mystery. Diesmal langt es, vielleicht wegen der Begrenzung der Länge auf zwölf Seiten pro Story, augenscheinlich nicht für einen ausgewachsenen Fluch, sodass es hier fast ausschließlich das alte Piraten-Thema im Alleingang richten muss, das Kennern der Serie sattsam bekannt ist. Wenig Knobelei, viel Action – lautet die Devise des Plots, der alles in allem recht ordentlich zu unterhalten weiß.

_“Das Rätsel der schwarzen Nadel“ – Hendrik Buchna_

Die drei Jungs sollen einen recht heiklen Überwachungsjob ausführen. Ihr Klient Mr Logan muss eine Schachtel, mit einer ominösen schwarzen Nadel, auf einer alten Industriebrache an einen Unbekannten aushändigen bzw. dort deponieren – zu den üblichen Bedingungen: Allein und natürlich keine Polizei. Die diesbezügliche Drohung ist recht unverhohlen. Noch während der Vorbereitung der Observation müssen die drei zum Arbeitseinsatz für Tante Mathilda antreten – die Gelegenheit nutzt jemand, um sich Zutritt zur Zentrale zu verschaffen.

|Eindruck|

Newcomer Hendrik Buchna („Im Zeichen der Schlangen“) pflegt zunächst lieb gewonnene Klischees, wie den Frondienst für Tante Mathilda und Onkel Titus. Noch während der Leser sich innerlich auf die nächtliche Beschattung vor düsterer Werkshallenkulisse vorbereitet, löst sich der Fall quasi im Vorbeigehen. Und vor allem schneller als gedacht. Eben noch mit Bob gefiebert, der mit dem Einbrecher in der Zentrale konfrontiert wird, und schon einer recht unerwartete Erklärung/Auflösung des Falles.

_“Entführt“ – Marco Sonnleitner_

Peter erhält eine alarmierende E-Mail, in welcher ihm die Entführung seiner Freundin Kelly mitgeteilt wird – nebst einem Rätsel, wo er sie wieder finden kann. Unterzeichnet hat ein gewisser „S.N.“ Natürlich kann es sich dabei nur um Dauerwidersacher und Erzfeind Skinny Norris handeln, denken auch Justus und Bob, als er sie in der Zentrale davon informiert. Das gesetzte Ultimatum ist fast verstrichen und somit der enge Zeitrahmen die kniffligen Denksportaufgaben zu lösen. Kann der recht beschränkte Skinny sich so etwas Subtiles tatsächlich ausgedacht haben?

|Eindruck|

Peters Freundin Kelly Madigan hatten wir die letzten paar Jahre schon (fast) vergessen. Nun erinnert Marco Sonnleitner sich (und uns) wieder an sie. Die Geschichte kommt, für ihn recht untypisch, vollkommen ohne mysteriösen Einschlag aus. Dafür gibt’s ein fast schon traditionell zu nennendes Rätsel im besten Sinne. Der pfiffige Final-Twist rundet diese flotte Geschichte zusätzlich ab.

_“Das Lehrstück“ – Kari Erlhoff_

Mrs Floyd ruft die drei Fragezeichen zur Hilfe, da sie eine Erbschaft vermisst. Zumindest vermutet sie, dass ihre kürzlich verstorbene Mutter einen nicht unerheblichen Betrag gebunkert hat. Die alte Dame war Musiklehrerin – auch die Peters – und hat ihrer Tochter als einzigen Hinweis ein Musikstück hinterlassen, welches diese ganz folgerichtig als versteckte Botschaft auffasst. Wer sie dechiffriert, findet sicher auch das irgendwo im Haus versteckte Ersparte der schrulligen Verstorbenen.

|Eindruck|

Es fällt schwer sich ausgerechnet Peter Shaw als ehemaligen Klavierschüler vorzustellen – aber warum auch nicht? Ansonsten kommt einem bei dieser Story eigentlich nur noch ein einziges Wort in den Sinn: Vorhersehbar.

_“Verschwörung auf der Eagle Ranch“ – Hendrik Buchna_

Mitschüler Miguel bittet die drei ??? um Hilfe. Sein Vater Alejandro ist Besitzer der Highwayraststätte „Eagle Ranch“ und wurde erst vor zwei Jahren amerikanischer Staatsbürger. Irgendjemand hat wohl eine Aversion gegen ihn und veranstaltet – bisher – kleinere Sabotageakte, wobei in rätselhaften Drohschriften auf seinen Migrationshintergrund angespielt wird.

|Eindruck|

Diese Geschichte lebt in nicht unerheblichen Umfang von der Art, wie sie aufgezogen wurde. Bob verfasst einen retrospektiven Bericht für Inspector Cotta auf seiner klapprigen Schreibmaschine, wobei so mancher Tippfehler für Heiterkeit, sprich Auflockerung sorgt. Die Idee ist nicht neu. Diesen stilistischen Kniff kennt man schon vom Fall „Nebelberg“: Bobs Reisetagebuch. Der Fall ist durchaus spannend, gut durchdacht und hat eine unerwartete Auflösung.

_“Der graue Dämon“ – Hendrik Buchna_

Als Peter nach dem Sport noch zum Baumarkt muss, rasselt er dort mit einem monströsen Wesen zusammen. Panikartig ergreift der Ober-Hasenfuß des Trios die Flucht. Per pedes jagt ihn der graue Unhold quer durch Rocky Beach, bis Peter auf einer alten Mülldeponie Zuflucht sucht und sich endlich in Sicherheit wähnt.

|Eindruck|

Run for Fun, hätte man diese Kurzgeschichte ebenfalls nennen können. Eine spannende, rasante Verfolgungsjagd, die auch durch die Erwähnung verschiedener, grade zur jeweiligen Situation passender, Songtitel ihren subtilen Witz bezieht. Am Ende ist natürlich wieder einmal alles anders, als es scheint. Spaßig.

_“Dunkle Vergangenheit“ – Marco Sonnleitner_

Die drei ??? sind mit Bobs Käfer unterwegs, als ihnen ein waschechter Westmann vors Auto läuft. Nur Bobs schneller Reaktion ist es zu verdanken, dass er den Revolverhelden nicht über den Haufen fährt. Einen solchen richtet er nämlich auf die drei und zwingt sie ihm zur Flucht zu verhelfen. Er hat grade eine Bank ausgeraubt – Schlimmer noch: Bei dem Outlaw handelt es sich um einen von Justus‘ Vorfahren.

|Eindruck|

Zeitmaschine und Western? „Jemand zuhause McFly, Du irische Mistfliege?“ Den cineastisch vorbelasteten Leser beschleicht ein Déjà vu, nur dass Bobs Foffi eben kein DeLorean ist und Marty McFly und Doc Brown auch nicht vorkommen. Marco Sonnleitner begibt sich hier vom Setting her auf sehr dünnes, experimentelles Eis. Praktizierte Ahnenforschung einmal anders. Strange.

_“Jagd auf den Weihnachtsmann“ – Hendrik Buchna_

Es ist kurz vor Weihnachten und noch dazu einer der schlimmsten Winter, welche Rocky Beach je erlebt hat. Polizei und Feuerwehr haben alle Hände voll zu tun und sind kürzlich Opfer von Sabotageakten geworden. Umso härter trifft das kleine Städtchen eine dreiste Einbruchserie, die laut übereinstimmender Zeugenaussagen von einem Weihnachtsmann verübt wird.

|Eindruck|

Eine Weihnachtsgeschichte mit dem Nikolaus aus der Hölle – Satan Klaus, sozusagen. Selbstverständlich ist hinterher kaum noch etwas, wie es am Anfang schien und erhält zum Schluss sogar eine aktuelle, sozialkritische Komponente. Die Geschichte ist nicht immer ganz plausibel, vor allem was den Selbstbau-Schneepflug vor Onkel Titus’ Truck angeht. Alles in allem aber eine spannende, wie originelle Story.

_“Manches verlernt man nie“ – Marco Sonnleitner_

Die greisen drei ???, die berühmtesten Emporkömmlinge von Rocky Beach, sollen heute für ihr Lebenswerk geehrt werden. Der Bürgermeister schließt grade die Laudatio ab und will zur Verleihung von mit Edelsteinen geschmückten Fragezeichen übergehen, als plötzlich das Licht ausfällt. Im entstandenen Tumult sind hernach zwei der drei Edelsteine verschwunden. Der Dieb muss sich aber noch im Saal befinden.

|Eindruck|

Eben noch in der dunklen Vergangenheit, gehts mit Marco Sonnleitner nun tatsächlich quasi zurück in die Zukunft: Die drei ??? inzwischen in Ehren ergraut, etwas zänkisch wie ein altes Ehepaar – pardon: Trio – aber immer noch mopsfidel. Beklauen lassen sie sich schon mal gar nicht. Diese nette, kleine Persiflage liest sich fluffig und spielt selbstironisch-humorig mit so manchem Serien-Klischee.

_“Psychomoon“ – Kari Erlhoff_

Kellys Tante wird erpresst und ist Willens zum Schein auf die Lösegeldforderung des Erpressers – mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ihr Gärtner – einzugehen. Kelly soll zusammen mit Peter die Geldübergabe vornehmen, Inspector Cotta lauert bereits am Treffpunkt. Im „Gates Motel“, wo die beiden die Honeymoon-Suite beziehen, soll der Zugriff erfolgen. Allerdings geht in der Nacht so einiges schief.

|Eindruck|

Erst entschwindet Kelly ziemlich sang- und klanglos aus der Serie, dann ist sie in einem Buch gleich zwei Mal vertreten. Dabei ist diese Geschichte eine offensichtliche Verneigung vor dem Altmeister Alfred Hitchcock, der den Büchern damals seinen zugkräftigen Namen lieh. Unvergessen sein Film „Psycho“, der bekanntlich im „Bates Motel“ spielt. Kari Erlhoff ließ es sich nicht nehmen, die legendäre Dusch-Szene daraus ebenfalls einzubauen. Natürlich wird hier niemand gemeuchelt …

_“Die drei ??? und die Geisterlampe“ – Kari Erlhoff_

Filmschauspieler Vancura hat einen regelrechten Orient-Spleen und jetzt ist ihm doch glatt sein Dschinn abhandengekommen. Das ist jetzt keine versteckte, anzügliche Sauerrei. Der Mime behauptet steif und fest, einen wahrhaftigen Flaschengeist aus einer kürzlich ersteigerten Öllampe befreit zu haben. Doch obwohl der – nach zwei bereits erfüllten Wünschen – versprach, pünktlich zum dritten wieder da zu sein, ist er seither nicht wieder zum Dienst erschienen.

|Eindruck|

Wie man unschwer erkennen kann, handelt es sich hierbei um die Titel gebende Story des Bandes. Der Plot ist straff, straight und schnörkellos auf den Punkt gebracht. Leider auch ziemlich überraschungsfrei, doch für viel Trara bleibt auf den wenigen, zur Verfügung stehenden, Seiten auch kein Raum. Unter anderen Umständen hätte man aus dieser Grundidee bestimmt einen interessanten Full-Size-Fall mit einem Hauch von „Flüsternde Mumie“ basteln können.

_Fazit_

Eine Anthologie der drei ??? gabs bislang noch nicht – zumindest keine offizielle. Durch die Bank sind die Kurzgeschichten unterhaltsam, einige hätten auch das Rüstzeug für Größeres mitgebracht, mindestens eine ist – für ???-Verhältnisse jedenfalls – sehr gewagt und extrem weit hergeholt. Eine bis zwei sind eher schwach, da zu vorhersehbar – zumindest in dieser kurzen Form. Bemerkenswert, dass Newcomer Hendrik Buchna die durchweg besseren, weil (subjektiv empfunden) originelleren, Storys in dieser Sammlung aus dem Ärmel zieht und seinen beiden etablierten Kollegen in nichts nachsteht.

|Hardcover: 128 Seiten
12 Kurzgeschichten
Basierend auf den Figuren von Robert Arthur
Erzählt von Kari Erlhoff, Marco Sonnleitner und Hendrik Buchna
Redaktion: Martina Zierold, Martina Dold
ISBN 978-3-440-12328-7|
[www.kosmos.de]http://www.kosmos.de

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