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Jack Campbell – Jenseits der Grenze (Die verschollene Flotte 7)

Auf zu den Aliens! Ein Himmelfahrtskommando?

Admiral John „Black Jack“ Geary ist ein Volksheld, seit er den Krieg gegen die Syndiks gewonnen hat. Das hat ihm einige Politiker zum Feind gemacht, die lebende Helden sehr unbequem finden. Der Krieg ist zwar vorbei, doch Geary und seine Erste Flotte erhalten den Auftrag, die Aktivitäten der Aliens am anderen Ende des Syndik-Raums zu untersuchen. Jetzt, da die Syndik-Welten nicht mehr vereint sind, könnte jede einzelne Spezies eine größere Gefahr darstellen als zuvor.

Geary weiß, dass das Oberkommando und die Regierung seine Loyalität zur Allianz infrage stellen. Daher drängt sich ihm der Verdacht auf: Hat man ihn und seine Leute absichtlich auf ein Himmelfahrtskommando geschickt? (Verlagsinfo)

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[NEWS] Jack Campbell – Aufstand der KI (Die verschollene Flotte)

Admiral John »Black Jack« Geary befindet sich auf der Jagd nach den dunklen Schiffen, die bereits zwei Sternensysteme angegriffen haben und keinen Unterschied machen zwischen Raumschiffen der Allianz und der Syndikatwelten. Er muss sie unbedingt ausschalten, bevor bekannt wird, dass es sich nicht um einen mysteriösen Feind handelt, sondern um Schiffe der Allianz ― gesteuert von einer außer Kontrolle geratenen künstlichen Intelligenz. Während die Regierung versucht, die Existenz der KI-gesteuerten Schiffe sowie ihre Rolle in deren Erschaffung zu vertuschen, nimmt Admiral Geary die Verfolgung auf. (Verlagsinfo)

Taschenbuch: 432 Seiten
Originaltitel: The Lost Fleet: Beyond the Frontie Leviathan
Bastei Lübbe

[NEWS] Jack Campbell – Die verschollene Flotte. Aufstand der KI

Admiral John „Black Jack” Geary befindet sich auf der Jagd nach den dunklen Schiffen, die bereits zwei Sternensysteme angegriffen haben und keinen Unterschied machen zwischen Raumschiffen der Allianz und der Syndikatwelten. Er muss sie unbedingt ausschalten, bevor bekannt wird, dass es sich nicht um einen mysteriösen Feind handelt, sondern um Schiffe der Allianz – gesteuert von einer außer Kontrolle geratenen künstlichen Intelligenz. Oder der Krieg mit den Syndikatwelten droht aufs Neue zu entflammen. (Verlagsinfo)

Taschenbuch: 448 Seiten
Originaltitel: The Lost Fleet: Beyond the Frontie Leviathan
Bastei Lübbe

[NEWS] JACK CAMPBELL: Ein halber Sieg (Die verschollene Flotte 8)

Jack Campbell („Der dunkle Pfad Gottes“) entsendet bei Bastei Lübbe zum achten Mal Die verschollene Flotte: „Ein halber Sieg“.

Admiral John „Black Jack“ Geary hat seinen Dienstgrad mehr als verdient. In zahllosen Gefechten hat er die Allianz zum Sieg gegen die Syndic-Welten geführt. Doch seine Vorgesetzten zweifeln an seiner Loyalität und übertragen ihm das Kommando über die Erste Flotte. Sein Auftrag: die gefährlichen Raumgebiete jenseits der Syndic-Welten zu erforschen. Im Grunde eine wichtige Mission, doch schon bald wird Geary klar, dass seine Vorgesetzten ein anderes Ziel verfolgen: ihn ein für allemal loswerden …

Jack Campbell ist ein Offizier der U.S. Navy im Ruhestand. Im aktiven Dienst sammelte er viel Erfahrung, die er in seine Romane einfließen lässt. Er lebt heute mit seiner Frau und seinen drei Kindern in Maryland.

Originaltitel: The Lost Fleet – Beyond the Frontier – Invincible
empfohlen ab 12 Jahren
Taschenbuch, 512 Seiten
ISBN-13: 978-3404207114

Der Verlag bietet unter dieser Adresse eine Leseprobe an.

Campbell, Jack – Ein teurer Sieg (Die verschollene Flotte 6)

_|Die verschollene Flotte|:_

Band 1: [„Furchtlos“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=6124
Band 2: „Black Jack“
Band 3: [„Fluchtpunkt Ixion“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7009
Band 4: [„Gearys Ehre“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7364
Band 5: [„Der Hinterhalt“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7589
Band 6: _“Ein teurer Sieg“_
Band 7 : Jenseits der Grenze (Beyond the Frontier, 04/2011, dt. im Feb. 2013)
Band 8: „Ein halber Sieg“ (dt. am 19. April 2013)

_Militär-SF: Wie man den Aliens in den Hintern tritt_

Seit hundert Jahren kämpft die Allianz verzweifelt gegen die Syndikatswelten, und die erschöpfte Flotte ist in Feindgebiet gelandet. Ihre einzige Hoffnung: Captain John Geary. Seit seinem heldenhaften letzten Gefecht hat man ihn für tot gehalten. Doch wie durch ein Wunder hat er im Kälteschlaf überlebt. Als dienstältester Offizier führt er das Kommando über die Flotte, um sie sicher nach Hause zu bringen. In einem Krieg, der nur in einem Fiasko enden kann …

Band 6: Der hundertjährige Krieg zwischen der Allianz und den Syndikatwelten tobt weiter, und Captain „Black Jack“ Geary wird zum Flottenadmiral befördert, obwohl der Große Rat der Allianz befürchtet, dass er einen Militärputsch vom Zaun brechen und sich zum Diktator erklären könnte. Gearys neuer Rang verleiht ihm die Befugnis, mit dem Feind zu verhandeln. Die Syndiks mussten gewaltige Verluste hinnehmen und sind möglicherweise endlich dazu bereit, in Friedensverhandlungen einzutreten. Doch jenseits der äußeren Grenze des Syndik-Raumgebiets lauert eine noch weit größere, fremde Gefahr … (Erweiterte Verlagsinfo)

_Der Autor_

Hinter dem Pseudonym „Jack Campbell“ verbirgt sich der ehemalige U.S. Navy-Offizier John G. Hemry. In seinem aktiven Dienst bei der Marine sammelte er viel Erfahrung, die er in seine SF-Romane einfließen ließ. Campbell lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern in Maryland, unweit Washington, D. C.

_Vorgeschichte_

Captain John „Black Jack“ Geary ist ein Kriegsheld aus jenen Tagen vor hundert Jahren, als der Krieg der Allianz mit den Syndikatswelten begann. Damals rettete er sich an Bord einer Rettungskapsel, die ihn im Kälteschlaf hielt, und wurde hundert Jahre später aufgefischt. Jetzt hat ihn die Flotte wieder aufgetaut, weil ein Notfall eingetreten ist: Die Allianz-Flotte ist im Feindgebiet umzingelt, nachdem sie verraten wurde. Ihr bleibt nur die Wahl zwischen bedingungsloser Kapitulation und völliger Vernichtung durch die zahlenmäßig überlegene Syndic-Flotte.

Um es kurz zu machen: Er bringt die Überreste der Allianzflotte heil zurück zur Hauptwelt der Allianz. Dort schlägt ihm blankes Misstrauen entgegen …

_Handlung_

Mit Co-Präsidentin Victoria Rione begibt sich Geary zum Sitz des Großen Rates, der die Allianz-Welt regiert. Wird er in einen Hinterhalt laufen, fragt sich der Kommandant, und einen Moment sieht es tatsächlich so aus, als hätten manche Generäle und Admiräle Finsteres im Sinn. Der Rat besteht selbstverständlich aus mehreren Fraktionen. Die einen sind hinterlistig auf Machterhalt erpicht, die anderen sind unglaublicherweise wirklich am Wohl und am Fortbestand ihrer Spezies interessiert.

Deshalb sieht sich Gearys einem Kreuzfeuer unterschiedlichster Fragen ausgesetzt. Ob er gedenke, die Macht an sich zu reißen, da ihm ja nun der mächtigste Streitkräfteverband der Allianz unterstehe? Er denke gar nicht daran, lautet Gearys verblüffende Antwort. Und es bedarf Co-Präsidentin Riones Zeugnis und Beredsamkeit, um diese unerwartete Antwort glaubhaft erscheinen zu lassen. Könnte Geary wirklich so verrückt sein, die Allianz retten zu wollen, statt sich zu bereichern?

Tatsächlich sehnt sich Geary, der über Hundertjährige, nach Jahren des unablässigen Krieges und der Tortur des Durchbrechens der Barriere der Syndikatswelten nur noch nach Frieden und Ruhe. Vorzugsweise an der Seite der überaus loyalen und einfühlsamen Kapitänin Tanya Desjani. Doch daraus wird nichts: Denn die Syndiks sind ebenso noch dort draußen an den Grenzen wie auch die Aliens jenseits des Syndikraums. Die Allianz kann nicht zulassen, dass sie einen neuen Angriff vorbereiten.

Das Hypernet, dessen supergeheimen Schlüssel er mitbringt, darf die Flotte indes nicht benutzen, denn es besteht der begründete Verdacht, dass die Aliens alle Hypernet-Tore so konfiguriert haben, dass sie jederzeit in Supernovae verwandelt werden können. Also ist die Allianz wieder auf die konventionelle Sprungmethode angewiesen, will sie die Syndiks zu einem Frieden oder wenigstens Waffenstillstand bewegen. Aber wenn man die Syndiks zu einem Bündnis gegen die Aliens veranlassen könnte, hätte die menschliche Spezies wesentlich bessere Überlebenschancen.

Als frischgebackener Admiral verlässt Geary die Ratssitzung, begleitet von loyalen Admirälen und einer zufriedenen Victoria Rione. Zwei weitere Räte, Costa und Sakai, begleiten die Flotte auf dem Weg ins Syndik-Gebiet. Nur Tanya Desjani brüllt Geary an, was ihm einfalle! Er will nur Flottenadmiral auf Zeit sein, also bis zum Ende dieser Mission. Er wundert sich über Desjani, die offenbar nur sein Bestes im Sinn hat, aber nicht privat, sondern nur in der Flotte, wie es scheint.

|Der Angriff|

Die Informationen, die der gefangen genommene Syndik-CEO Boyens über die verbliebene Syndik-Führung und die Aliens liefert, sind zu spärlich, um vorerst nützlich zu sein. Geary fliegt mit seiner Flotte, die durch ein paar neue Schlachtkreuzer fragwürdiger Qualität verstärkt worden ist, durch die Hintertür ins Hauptsystem der Syndiks. Deren Flotte befindet sich am anderen Ende des Systems, und natürlich ist das zentrale Hypernet-Portal komplett vermint. Hätte die Allianzflotte den naheliegenden Weg dorthin genommen, wäre es zu schweren Verlusten beim Eintritt ins System gekommen. Aber so fliegt sie in voller Stärke ein.

Die Syndiks verhalten sich nicht wie erwartet. Ihre Flotte greift nicht sofort an, sondern fliegt einen Kurs, der querab liegt. Geary fragt sich, ob sie ihn in eine Falle locken will. Es wäre nicht die Erste, in die er getappt ist. Die Gefahr muss also woanders zu finden sein. Aber das Hypernet-Portal, das sich auf ein Signal hin sprengen lassen würde, weist eine Schutzvorrichtung auf. Das beruhigt Geary zunächst, doch dann erfährt er, dass sich eine Schutzvorrichtung in ihr Gegenteil umprogrammieren lässt …

Der oberkommandierende Syndik-CEO Shalin tut freundlich und versucht, Geary zu provozieren. Die alte Allianzflotte hätte nun ohne zu zögern wie ein Stier angegriffen, um ihn und seine Flotte auf die Hörner zu nehmen. Geary sucht und findet den Hinterhalt, in den ihn Shalin locken will. Das gesamte System ist eine einzige große Mausefalle für die Allianz-Flotte! Ein zweites Kalixa droht, finstere Realität zu werden.

Doch erstens reicht es manchmal schon, die Mausefalle überhaupt als solche zu erkennen. Und zweitens kommt es im Katz-und-Maus-Spiel immer darauf an herauszufinden, wer die Katze ist und wer die Maus …

_Mein Eindruck_

Diesmal hat Geary die Aufgabe, den Krieg mit den Syndiks ein für alle Mal zu beenden. Zu seiner Bestürzung muss er erkennen, dass die Falle im Hauptsystem der Syndiks genausogut auf die Vernichtung der Allianzflotte hinauslaufen kann. Das macht diesen Moment so spannend: Die Kräfte sind ausgeglichen, und der Ausgang des Konflikts ist wieder offen.

|Zwei Frauen|

Nun kommt es wieder darauf an, die Figuren auf dem kosmischen Schachbrett möglichst günstig neu aufzustellen – oder die Regeln des Schachbretts zu verändern. Was Geary unternimmt, darf hier nicht verraten werden, aber ohne die Empfehlungen von zwei Frauen würde er nicht weit kommen, was ich sehr positiv finde: Desjani, die Kapitänin des Flaggschiffs, ist Geary nicht nur sehr zugetan, sondern auch ein kluger Kopf.

Doch da gibt es noch Victoria Rione, die Politikerin, die völlig anders denkt. Sie betrachtet die politischen Implikationen der verfahrenen Situation, in die die Syndiks die Allianzflotte gelockt haben. Weil es eine unüberwindbare Barriere im Sprechen und Denken von Offizieren und Politikern gibt, ist es immer Anlass zu Verwunderung, wenn Desjani und Rione übereinstimmen. Geary, der zwischen ihnen steht, wundert sich nicht nur, sondern bekommt auch beklommene Empfindungen, wenn sich die beiden Rivalinnen so einig sind – dabei sieht er nämlich meist nicht gut aus. So ist am Rande für eine kleine Komödie des Allzumenschlichen gesorgt, die die Anspannung ein wenig ausgleicht, die durch die militärischen Operationen verursacht wird.

|Action|

Die Raumschlacht gegen die Syndiks, die ebenso vorhersehbar wie unausweichlich ist, bildet den zentralen Mittel- und Wendepunkt dieses Bandes der Reihe. Ich werde den Ausgang nicht verraten, aber da Geary überlebt, um die Reihe fortzuführen, dürfte der Ausgang jedem Leser klar sein. Nur soviel: Wieder einmal bringen die Manöver Gearys einen entscheidenden Vorteil. Aber es kommt auf seiner Seite auch zum bestürzenden Versagen eines draufgängerischen Offiziers, immerhin der Captain eines Kriegsschiffs. Das verheißt nichts Gutes für die neue Generation an Allianz-Militär.

Doch wo bleibt dann das Action-Finale, fragt sich der erfahrene Leser der Reihe zu Recht. Zum Glück gibt es ja noch die Aliens, deren Existenz Geary und seine Leute immer wieder vermutet haben. Die Enigmas, wie die Syndiks sie nennen, haben die Portale des Hypernets, das sie den Menschen vor 69 Jahren „schenkten“, manipuliert und einen Endknoten zur Supernova explodieren lassen. Es sind also nicht gerade freundliche Zeitgenossen.

Auch die Würmer in allen Rechnern und elektronischen Systemen der Allianzflotte haben sie platziert und zu fiesen Zwecken benutzt. Geary & Co. finden heraus, dass die Syndiks bislang vergeblich gegen die Aliens gekämpft haben, weil sie keine Ahnung von der Existenz dieser Würmer hatten. Wie sich zeigt, dienen die Würmer dazu, die jeweilige Wahrnehmung der Alien-Bedrohung zu manipulieren – die Syndiks sehen die Welt ganz einfach nicht so, wie die Allianz sie sieht, nachdem sie die Würmer beseitigt hat.

Als die Aliens das Midway-System für sich beanspruchen, löst dies eine Kettenreaktion aus. Wenn dieses Grenzsystem fiele, müssten die Syndiks 20 Welten aufgeben. 20 Welten, die jetzt, nach dem Ende des Syndikats, allen Menschen gehören. Geary, Rione und Desjani ist klar, dass ein Rückzug nicht infrage kommt. Also bleibt nur die militärische Auseinandersetzung, um den Enigmas eins auf die Nase zu geben, was ihnen sagt: Bis hierher und nicht weiter!

|Humor|

Wieder mal fehlt der Humor nicht. In einer witzigen Szene mit Geary und anderen Allianz-Offizieren vergleicht der Autor Aliens mit ANWÄLTEN. Tatsächlich seien ihm, dem Offizier, schon Anwälte untergekommen, die keinen Unterschied zu Aliens aufwiesen. Solche Seitenhiebe mag der amerikanische Leser sicher. Dem deutschen Leser, der (noch) Respekt vor Anwälten hat, kommen solche Sätze eher spanisch vor, nehme ich an.

|Verhinderung der Love Story|

Seit (mindestens) vier Bänden läuft was zwischen Geary und Desjani. Aber was ist es, fragen sich die Leser zunehmend verwirrt, wenn nicht sogar verzweifelt. Sein mindestens vier Bänden schleichen die beiden umeinander herum, ohne zu Potte zu kommen. Sie reden von Ehre und Distanz und Respekt. Was soll das?! Der Grund ist die militärische Rangordnung.

Die Rangordnung, so erwähnt der Autor am Rande, verbietet den beiden im Rang verschiedenen Offizieren, sich auf eine Affäre einzulassen, wie sie Geary noch mit der nichtmilitärischen Politikerin Rione eingehen konnte (Band 1 und 2). Das kommt uns spanisch vor, denn wieso sollte die ferne Zukunft die gleichen Regeln befolgen wie das Militär des 20. Jahrhunderts, als es bereits die ersten Frauen im Militärdienst gab?

Der Grund ist also nicht bloß eine Nachwirkung der uralten Ständeordnung, sondern hat damit zu tun, dass Vorgesetzte, wie es Geary es als Flottenkommandant ist, keine Untergebenen, wie es Desjani als Kapitänin ist, ausnutzen und nötigen können. Nötigung würde die vielzitierte „Ehre“ der Beteiligten verletzen und sie zum Gespött des Offizierskorps machen. Beziehungen sind offenbar nur zwischen im Rang Gleichgestellten erlaubt. Das ergibt durchaus einen Sinn.

Aus dieser verqueren Logik ergibt sich zwingend, dass Geary die Ehre und die Liebe Desjanis nur auf einem einzigen Wege erhalten bzw. bekommen kann: durch die Heirat. Aber hallo!, denkt jetzt so mancher Leser, hier bahnt sich eine dramatische Szene an, und so kommt es auch, aber unter ganz anderen Vorzeichen, als es so mancher Leser erwartet.

_Die Übersetzung _

Ralph Sander hat einen guten, wenn auch nicht sonderlich anspruchsvollen Job erledigt. Falschen Endungen gibt es kaum, dafür eine Reihe von Kommafehlern. Aber beim Redigieren sind ihm ein paar Fehler unterlaufen, die den Leser verwirren können.

S. 170: „Mit Blick auf die Gerüchte über ein angebliches Verhältnis mit [Captain Tanya] Desjani habe, die die Runde machten …“ Das Wörtchen „habe“ ist in diesem Satz überflüssig.

S. 176: „Dann veränderte sich ihr Minenspiel.“ Ich spiele auch gern Minesweeper, aber nicht auf dem Gesicht eines Gesprächspartners. Der verzieht dann nämlich seine MIENE.

S. 180: „Ich bedauere ( …), was diese Legende Menschen wie Ihnen und Michael angerichtet hat. “ In gutem Deutsch sollte es „angetan“ heißen statt „angerichtet“.

S. 294, letzte Zeile: „Er könnte also durchaus der der Meinung sein …“ Ein „der“ reicht völlig aus, finde ich.

S. 378: „Gearyr“ statt „Geary“

S. 407: “ …würden wir uns freuen, wenn Sie uns im Gegensatz den Gefallen tun, es uns wissen zu lassen.“ Hä, wieso „Gegensatz“? Im Gegensatz wozu? Es geht an dieser Stelle um einen Austaussch von Gefälligkeiten, und dabei spricht man wohl besser von „im Gegenzug“ statt von Gegensatz. Ein echt dicker Hund, der auf unsichere Stilfähigkeiten des Übersetzers schließen lässt.

_Unterm Strich_

Die Beendigung des Krieges gegen die Syndiks dürfte sich so mancher Fan dieser Military-SF-Reihe anders vorgestellt haben. Die Allianzflotte sieht sich in einer großen Mausefalle gefangen. Spannende Frage: Wird sich der Held der Serie daraus befreien können, wird ihm erneut Inspiration zuteilwerden? Die lebenden Sterne, die in dieser fernen Zukunft, die Götter ersetzen, und die Vorfahren mögen ihm beistehen.

Wie auch immer: Der Autor erzählt straff und verzettelt sich nicht in Nebenhandlungen. Die zentrale Schlacht bestimmt die Mitte des Bandes und fällt höchst befriedigend aus, ab gesehen von kleinen Schönheitsfehlern an der Schlacht, für die gewisse Offiziere – immer wieder Offiziere – verantwortlich sind. Aber der Hintergrund dieser Taten verdeutlicht einmal mehr, dass beide Seiten, die Allianz wie auch die Syndiks, von hundert Jahren Krieg völlig ausgeblutet sind. Aber statt eines Schreckens ohne Ende, der bei Gearys Versagen droht, gibt es ein Ende mit Schrecken, das eine Entscheidung herbeiführt.

Nun kann sich die Allianz, als überlegener Vertreter der Menschheit, den Aliens zuwenden. Die finale Schlacht weist ihre ganz eigenen Reize auf, denn davor sehen sich Geary & Co. einer haushohen Übermacht gegenüber. Es gibt etliche Überraschungen, die hier nicht verraten werden dürfen.

Wie es sich gehört, kommt die menschliche Seite nicht zu kurz. Endlich finden Geary und Desjani, die einander ja schon ewig umschleichen, zueinander, und das sogar „voller Ehre“. Halleluja! Die Szene mit dem kuriosen Heiratsantrag kam mir vor wie aus einer dieser Militärkomödien aus den fünfziger Jahren. Auf moderne weibliche Leser könnte sie ganz schön bizarr wirken. Andererseits verschickt man auch heute keine Heiratsanträge per SMS, oder?

Das kann aber die Tragödien nicht verdecken, die der hundertjährige Krieg auch in gearys Familie verursacht hat. Seine Großnichte Jane gehört nun zur Flotte, sein Neffe Michael ist immer noch irgendwo verschollen und dessen Tochter wird bald ebenfalls der Marine beitreten. Der lange Krieg hat nun mittlerweile die Dimension eines Verhängnisses angenommen, das über den Gearys liegt. Das kommt Geary, dem ja selbst eben diese 100 Jahre fehlen, äußerst seltsam vor.

Die nächsten Bände werden also sowohl die Familiengeschichte der Gearys weiterführen, als auch die Suche nach Michael Geary, der im ersten Band spurlos verschwand. In dieser Hinsicht weist die Reihe einen langen Spannungsbogen auf, dessen Ende wahrscheinlich noch lange nicht erreicht werden wird.

|Taschenbuch: 445 Seiten
Originaltitel: The Lost Fleet: Victorious, 2010
Aus dem US-Englischen von Ralph Sander
ISBN-13: 978-3404206636|
http://www.luebbe.de