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Jean-Patrick Manchette – Blutprinzessin

Einige einleitende Informationen über den Autor und sein Werk findet ihr in der Rezension zu „Volles Leichenhaus“.

Dieser posthum erschienene Roman von Jean-Patrick Manchette ist wie seine anderen Werke von einem rasanten Tempo geprägt. Schon nach drei Seiten geht das Gemetzel los. Eine missglückte Entführung, bei der sich die Verbrecher gegenseitig abknallen, bildet den Beginn der Story. Das Anfangstempo wird eine Weile beibehalten, es werden in Zeitsprüngen und Ortswechseln viele Figuren in die Geschichte eingebracht. Der Roman umfasst die Zeitspanne von kurz nach dem 2. Weltkrieg bis zur Mitte der 50er Jahre und verknüpft die Handlung mit Zeitgeschichte, wie etwa den Aufstand in Ungarn oder die Algerienkrise. Der Stil ist einem Spionageroman nachempfunden, denn die Handlung ist international, die Figuren spielen ein doppeltes Spiel und viele Statisten tauchen auf. Manchette spielt mit diesem Genre, wenn er etwa den Tagesablauf der Protagonistin Ivory Pearl in ihrem einsamen Unterschlupf auf Kuba mit genauen Uhrzeitangaben verbindet, was fern jeglicher Zivilisation absolut irrelevant scheint.

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