Schlagwort-Archive: Erotik

Michael Lorenz – Die nackten Wilden. Zukunftsroman

Utopie mit Nackten: Paradies 2.0?

„Zwanzig Lichtjahre weit sind sie geflogen, haben die ausgepowerte Erde hinter sich gelassen und sind entschlossen, den erdähnlichen Planeten Eridanus Omega Zwei in Besitz zu nehmen. Eine paradiesische Welt, nur – sie ist bewohnt. Es kommt zu einer dramatischen Begegnung zweier Rassen.“ (Verlagsinfo)
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Péter Esterházy – Eine Frau (Lesung)

In 97 kurzen Kapiteln erzählt Péter Esterházy von rund 97 Frauen (minus einen Mann). Und so kann man nicht unbedingt von einer Enzyklopädie der ungarischen Frau sprechen, eher von einem Kaleidoskop erotischer Begegnungen. Aber es finden sich auch ernstere Töne, wenn man genau hinhört.

Der Autor
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Laurell K. Hamilton – Ruf des Blutes (Anita Blake 8)

Anita Blake, ihres Zeichens Animator und Vampire Executioner, gerät immer tiefer in die Fänge der Unterwelt in St. Louis. Ihr Leben war einmal so wunderbar einfach: Vampire, Werwölfe und andere Nasties waren Monster. Monster galt es zu vernichten. Dazu benutzte man schwere Waffen, am liebsten Anitas Liebling, ihre Browning High Power. Doch in letzter Zeit sind Anitas Prioritäten durcheinander gekommen.

Immer öfter ist sie dabei, die Monster vor anderen Monstern zu retten, anstatt sie zu vernichten. Keinen geringen Anteil an diesem Lebenswandel haben die beiden Männer in ihrem Leben: Jean-Claude, der mächtigste Vampir der Stadt, und Richard, der Pack Leader des örtlichen Werwolfrudels. Im Moment teilt die gefürchtete Anita Jean-Claudes Bett (Sarg), doch kann sie Richard auch nicht wirklich vergessen. Nicht zuletzt, weil sie an beide Männer durch eine Art Blutpakt gebunden ist, der die drei zu einem mächtigen Triumvirat in Monster Town macht.
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Laurell K. Hamilton – Dunkle Glut (Anita Blake 7)

Anita Blake ist tough, aber selbst sie ist mit ihrer momentanen Situation ein wenig überfordert. Als Animator und Vampirhenker von St. Louis ist sie schon von Berufs wegen mit Monstern und Magie vertraut. Schließlich hat sie übernatürliche Biologie studiert! Doch in letzter Zeit fällt es ihr immer schwerer, die Monster aus ihrem Privatleben heraus zu halten. Jean-Claude, der mächtigste Vampir der Stadt, hat einen Narren an Anita gefressen, die er Ma-Petite nennt und mit weißen Rosen überhäuft. Doch da ist auch noch Richard, eigentlich Anitas erste Wahl, wenn es um Männer geht. Allerdings stellt sich Richard als Werwolf heraus und im letzten Band, [„Tanz der Toten“, 3679 musste Anita feststellen, dass ihr Magen revoliert, wenn Richard zum Wolf mutiert. Also ist ihre Beziehung auf Eis gelegt und Anita fällt in die wartenden Arme Jean-Claudes. Doch Anita, Richard und Jean-Claude verbindet auch das Triumvirat, durch das sie ihre Kräfte und Energien vereinigen können, das sie aber auch unauflösbar miteinander verbindet. Kompliziert …
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Zoe le Verdier – Mein Leben in Purpur. Erotische Kurzgeschichte (Lesung)

Romantische Erotik: Crescendo des Begehrens

Die purpurfarbene Bluse ist für ihre Trägerin auf wundersame Weise der Schlüssel zu tiefer Leidenschaft und verbotener Erotik. Wird diese magische Anziehungskraft aber auch stark genug sein, die wahre Liebe zu finden? (Verlagsinfo)

Die Autorin

Zoe le Verdier veröffentlichte 1999 die Erzählsammung „Insomnia“, die von Annalisa Boari aus dem Englischen übersetzt wurde. Die Sammlung trägt den deutschen Titel „Schlaflos“ und erschien im Jahr 2000 bei |Bastei-Lübbe|. Die Audiofassung wurde 2001 von Zentaur-Film in Berlin erstellt und im August 2005 bei |Lübbe Audio| veröffentlicht. Von Zoe le Verdier erschien zeitgleich auch das Hörbuch „Vertrauen“.
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Zoe le Verdier – Vertrauen. Erotische Kurzgeschichte (Lesung)

Ein Reigen von Treue und Begehren

Die bedingungslose Liebe zu seiner Frau geht für Tom so tief, dass er Gail ein erotisches Abenteuer mit seinem eigenen Bruder Joe gestattet. Als er aber als Voyeur tatsächlich deren Lust und Begierde miterlebt, wird sein Vertrauen in Gail auf eine harte Probe gestellt.

Die Autorin

Zoe le Verdier veröffentlichte 1999 die Erzählsammung „Insomnia“, die von Annalisa Boari aus dem Englischen übersetzt wurde. Die Sammlung trägt den deutschen Titel „Schlaflos“ und erschien im Jahr 2000 bei |Bastei-Lübbe|. Die Audiofassung wurde 2001 von Zentaur-Film in Berlin erstellt und im August 2005 bei |Lübbe Audio| veröffentlicht. Von Zoe le Verdier erschien zeitgleich auch das Hörbuch [„Mein Leben in Purpur“. 1716
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John Norman – Mercenaries of Gor (Gor 21)

Tarl Cabot zwischen Intrige, Comedy und Erotik

Mit der Invasion des Hauptkontinents durch den Stadtstaat Cos beginnt der Krieg gegen das glorreiche Ar. Tarl Cabot, unser Mann auf Gor, lässt sich als Agent der Priesterkönige, die die Gegenerde heimlich beherrschen, auf ein gefährliches Intrigenspiel ein, das ihn Kopf und Kragen kosten kann. Zumal ihn ein relativ verrückter Poet und eine aufsässige Freie Frau von seiner Aufgabe ablenken.
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Laurell K. Hamilton – Tanz der Toten (Anita Blake 6)

Anita Blake ist ein Animator – jemand, der Tote als Zombies wieder zum Leben erweckt. In St. Louis, wo Autorin Laurell K. Hamilton (siehe unten) ihre Romane spielen lässt, lässt sich damit gutes Geld verdienen, denn Anita ist zudem noch einer der mächtigsten Totenbeschwörer überhaupt.

Im letzten Band der Serie, „Bleiche Stille„, schaffte sie es sogar, einen ganzen Friedhof wiederzuerwecken. Anita ist außerdem noch der offizielle Vampirhenker des Staates. Wenn Vampire gegen das Gesetz verstoßen, ist es ihre Aufgabe, sie zur Strecke zu bringen. Und diese Arbeit hat sie auch bis vor nicht allzu langer Zeit mit Überzeugung gemacht. Entgegen der landläufigen Meinung und dem amerikanischen Gesetz hält sie Vampire nämlich nicht für ganz normale Bürger, sondern für Monster. Man geht ihnen entweder aus dem Weg oder man tötet sie. Zimperlich ist Anita in der Hinsicht nicht gerade …
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E. D. – Evasduft. Erotischer Roman

O là là! Odor di femina

Die wirklich aufregenden Genüsse sucht und findet der Kenner bei den Frauen und Mädchen auf dem Lande. – Auf seinem großen Landgut im südlichen Frankreich sucht der Held des Buches, des Großstadtraffinements müde, neue Liebesabenteuer in den Armen draller Landmädchen und Bäuerinnen. Bei ihnen findet er den wahren „Evasduft“, den „Geruch, der mit dem Geschlecht des Weibes untrennbar verbunden“ ist.

Für einen Louisdor sind die Frauen und Mädchen ihrem gnädigen Herrn froh zu Diensten: die erfahrene Pächtersfrau Colette, der feurige Rotkopf Janine, und die hübsche Marianne (Janine und Marianne treiben es auch miteinander), die noch unschuldige Susanne und Madelon, die Verlobte eines Knechts aus dem Nachbardorf. Sie alle kommen dem Gebieter gern entgegen: und da die Frauen auf dem Lande keine Hosen tragen, macht man auch keine Umstände – man hebt einfach die Röcke…

Aber da sind auch noch die Baronin Hermine von K. mit ihrem Windhund Mirza und die durchtriebene Zofe Graziosa. Das Trio begeht geradezu Tollheiten. (Verlagsinfo)…
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Anonymus – Eine Sommerliebe. Erotischer Roman

Abwechslungsreiche Amouren am Wolfgangsee

Ein Sommer voller Liebe steht dem jungen Wiener bevor. Er kommt an den Wolfgangsee, wo er all das erlebt, was er sich schon immer so sehnsüchtig gewünscht hat. (Verlagsinfo) Die geschilderte Epoche liegt irgendwo zwischen 1920 und 1938, denn in den Hotels von St. Wolfgang geben sich Österreicher, Franzosen und Amerikaner die Klinke in die Hand.
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Franz Stütz – Die schöne Wanda (Zwei Romane)

Junge Frauen im Liebestaumel

Am Anfang macht der schönen Wanda die Liebe keinen Spaß. Doch plötzlich findet sie Gefallen an den Männern und ist nun unersättlich. Ihre schönsten Liebeserlebnisse verdankt sie Max und seinem Freund Felix. (Verlagsinfo) Dieser Band enthält zwei erotische Romane eines unbekannten Autors, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielen.
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Laurell K. Hamilton – Bleiche Stille (Anita Blake 5)

Anita Blake verbeißt sich in ihre Arbeit, denn es wird ein harter Tag werden. Allerdings steht sie vor zwei Aufträgen, die selbst sie an ihren Fähigkeiten zweifeln lassen: Sie soll einen ganzen Friedhof mit zweihundert Jahre alten Gräbern erwecken und zugleich herausfinden, wer drei Teenager bestialisch ermordet hat, mit einer Mordmethode, die selbst ihr völlig unbekannt ist … und das will etwas heißen! (Verlagsinfo)

Laurell K. Hamilton (s.u.), ihres Zeichens amerikanische Fantasy-Autorin, ist eine vielbeschäftigte Frau. Ihre beiden Romanserien um die Vampirjägerin Anita Blake und die Sidhe-Prinzessin Merry Gentry scharen eine immer größere Fangemeinde um sich, und folglich muss ständig Nachschub an Lesefutter geschaffen werden. Die „Anita Blake, Vampire Hunter“-Serie umfasst mittlerweile mehr als ein Dutzend Bände (s.u.) und „Bleiche Stille“ ist bereits die fünfte deutsche Episode um die Vampirjägerin.
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Raymond Spencer – Schlaflose Nächte. Erotischer Roman

Zickenkrieg in Sausalito

Das Nachtleben von San Francisco und Sausalito ist der Hintergrund für die amourösen Abenteuer des Mulattenburschen Joady Sinclair. Er treibt es mit einer Weißen und wird ertappt, gerät im illustren Sausalito in eine Lesben- und Schwulenbar, fällt ins Meer und wird von der Besatzung einer Riesenjacht aufgefischt, die ein paar recht schräge Passagiere an Bord hat und eine sehr spezielle Vorrichtung aufweist…

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Bishop, Anne – Sebastian (Die dunklen Welten 1)

|Die schwarzen Juwelen|:

[„Dunkelheit“ 3375
[„Dämmerung“ 3437
[„Schatten“ 3446
[„Zwielicht“ 3514
[„Finsternis“ 3526

Sebastian hat keine sehr glückliche Kindheit hinter sich. Erst im Alter von fünfzehn Jahren fand er einen Ort, an dem er bleiben konnte: den Sündenpfuhl! Genau der richtige Platz für einen Inkubus wie ihn. Doch nun scheint es, als sei sein Zufluchtsort plötzlich bedroht. Innerhalb kurzer Zeit wurden zwei Leichen gefunden. Und etwas hat versucht, die Landschaft des Pfuhls zu verändern.

Schon bald erfährt Sebastian die Ursache für diese unheimlichen Vorgänge: Jemand hat den Weltenfresser freigelassen, jenes grausame Geschöpf, das schon einmal versucht hat, die Welt Ephemera in ein einziges, wüstes Jagdgebiet für die schrecklichsten Alpträume der Menschheit zu verwandeln. Und es gibt nur noch eine, die genug Macht besitzt, um den drohenden Untergang aufzuhalten, Sebastians Cousine Glorianna. Doch Glorianna ist eine Ausgestoßene …

_Wie schon in Anne Bishops Zyklus der |schwarzen Juwelen|_, ist auch hier das Dunkle nicht unbedingt das Böse und das Licht nicht das Gute.

So ist Sebastian zwar ein Inkubus, das heißt, er braucht zum Leben nicht nur Essen und Trinken, sondern auch die Gefühle anderer, um sich daran zu nähren, er nutzt seine Anziehungskraft und seine Macht, in fremde Träume einzudringen, aber nicht dazu, seine Beute zu quälen oder zu töten. Er ist vor allem eines: einsam. Der Angriff auf den Pfuhl sowie das Auftauchen eines verirrten, jungen Mädchens namens Lynnea rütteln ihn auf, und allmählich entwickelt Sebastian so etwas wie einen Beschützerinstinkt. Zum ersten Mal übernimmt er Verantwortung, und im selben Maße, wie er damit wächst, wachsen auch seine Fähigkeiten.

Dafür ist Koltak, der in einer lichten Landschaft lebt und als Zauberer eigentlich der Gerechtigkeit dienen sollte, von Ehrgeiz und Hochmut zerfressen. Er verabscheut seinen Sohn, weil dieser ein Mischling ist, ein Mühlstein für Koltaks Karriere, und gibt ihn deshalb ständig in die Obhut irgendwelcher liebloser Vetteln, wo der Junge gerade das Nötigste zum Leben erhält. Und auch andere, die ihm im Weg stehen, räumt er gnadenlos beiseite, wie den Hauptmann der Wache, der ihn daran gehindert hat, einen wehrlosen Gefangenen zu misshandeln.

Das Ergebnis dieser Umkehrung ist, dass die Dämonen mit den Menschen auf eine Stufe gestellt werden. Sie sind nichts weiter als unterschiedliche Rassen, und in beiden gibt es Gute wie Böse.

Abgesehen davon war die Charakterzeichnung wieder sehr gelungen. Die Intensität war – von Sebastian abgesehen – nicht so stark wie bei den Blutjuwelen, aber dennoch sehr lebendig und glaubwürdig, auch wenn Lynneas Selbstbewusstsein vielleicht doch ein wenig schnell gewachsen ist.

_Besonders gut gefallen hat mir der Entwurf von Ephemera_, einer Welt, die sich den Wünschen und Sehnsüchten ihrer menschlichen Bewohner anpasst. Allerdings ist Ephemera nicht in der Lage, zwischen kurzfristigen Launen und echten Herzenswünschen zu unterscheiden. Diese Fähigkeit besitzen nur die Wächter, und sie wachen darüber, dass nur wirklich tiefe Wünsche in Erfüllung gehen.

Doch als vor langer Zeit die Dunklen Wächter den Weltenfresser erweckten, geriet Ephemera an den Rand des Abgrunds. Nur unter größten Opfern gelang es, den Weltenfresser einzusperren, und Ephemera brach dabei in Stücke. Nun müssen alle, die von einer Landschaft in die andere wollen, magische Brücken benutzen, die unterschiedliche Eigenschaften haben. Manche sind fest und verbinden lediglich zwei Gegenden miteinander. Andere sind flexibel, sie lauschen auf die Wünsche des Reisenden und befördern ihn dorthin. Meist kann der Reisende durch Konzentration seinen Zielort bestimmen, manchmal beschließt die Brücke aber auch, auf die Tiefen des Herzens zu hören anstatt auf den Verstand, sodass man nie wirklich sicher sein kann, wo man landet!

Ephemera ist aber nicht nur ständig im Wandel, weil die Menschen sich ständig wandeln. Die Landschafferinnen, zu denen auch Glorianna gehört hätte, besitzen die Fähigkeit, die Landschaften untereinander neu anzuordnen, indem sie einen Garten anlegen, dessen verschiedene Flecken die verschiedenen Landschaft repräsentieren.

_Aus diesen Elementen hat Anne Bishop eine Geschichte gesponnen_, die erfreulich neu und eigenständig ist. Dass Ephemera den Juwelenzyklus weiterführen soll, ist schlicht falsch. Der Zweiteiler hat durchaus Gemeinsamkeiten mit seinem erfolgreichen großen Bruder, vor allem in Stil und Aufbau, die Bewegung der Handlung hält sich eher in Grenzen, und der Spannungsbogen steigt nur langsam, ehe er kurz vor Schluss kräftig anzieht. Auch hat er die dunkel schillernde Grundstimmung sowie stellenweise auch den trockenen Humor des Juwelenzyklus geerbt. Dafür ist er weit weniger grausam, als besonders der erste Band der Blutjuwelen es stellenweise war. Vor allem aber sind sowohl die Welt als auch die Personen vollkommen neu und anders. Ephemera besitzt trotz mancher Ähnlichkeiten einen eigenen Charme und zeigt erneut den großen Einfallsreichtum der Autorin, sodass es mich – wie beim Juwelenzyklus auch – nicht im Geringsten gestört hat, dass es nicht ständig turbulent und aufregend zuging.

Mir hat „Sebastian“ genauso gefallen wie die Geschichte um Jaenelle. Ephemera steht dem Juwelenzyklus in nichts nach. Wahrscheinlich gerade deshalb, weil es ihn nicht weiterführt!

_Anne Bishop_ lebt in New York, liebt Gärtnern und Musik und hatte bereits einige Romane und Kurzgeschichten veröffentlicht, ehe ihr mit dem Zyklus der |schwarzen Juwelen| der internationale Durchbruch gelang. Der fünfte Band aus diesem Zyklus, für den sie den |Crawford Fantasy Award| erhielt, ist bereits auf Deutsch erhältlich. Außerdem stammt aus ihrer Feder die Trilogie |Tir Alainn|, die auf Deutsch bisher nicht erschienen ist. „Belladonna“, die Fortsetzung von „Sebastian“, hat noch keinen offiziellen deutschen Veröffentlichungstermin.

http://www.annebishop.com
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Bishop, Anne – Schatten (Die Schwarzen Juwelen 3)

Band 1: [„Dunkelheit“ 3375
Band 2: [„Dämmerung“ 3437

Um die Territorien der verwandten Wesen vor den Einwanderern aus Tereille zu schützen, hat Jaenelle der Dunkelheit ihr Opfer dargebracht und den Thron des Schwarzen Askavi bestiegen. An ihrem Hof dienen die stärksten Hexen und Kriegerprinzen, die Kaeleer aufzubieten hat, und endlich kommt auch Daemon zum Askavi und wird ihr Gefährte.

Aber Dorothea und Hekatah lassen nicht locker. Sie hetzen die Territorien Tereilles zum Krieg gegen Kaeleer auf und versuchen gleichzeitig, Jaenelle und ihre Schwester Wilhelmina entführen zu lassen, um Saetan damit zu erpressen. Allerdings haben sie die Rechnung ohne Jaenelle gemacht …

|Charakterentwicklung|

Jaenelles Schachzug hat diesem dritten Band wieder einiges mehr an Spannung verliehen, als der zweite Band geboten hat. Vor allem bei dem Teil des Plans, dessen Ausführung Daemon oblag, hätte eine ganze Menge schiefgehen können. Er war auch nicht genialer eingefädelt oder besser vorbereitet als die Unternehmungen ihrer Gegner, deren Pläne mit schöner Regelmäßigkeit immer wieder danebengehen.

Der Grund für den größeren Erfolg liegt allerdings nicht darin, dass Jaenelle und ihre Verbündeten einfach übermächtig und perfekt sind, im Gegenteil. Gerade diejenigen mit der größten Macht sind am verletzlichsten, allen voran Jaenelle, aber auch Daemon, Saetan und Lucivar. Dadurch wirkt keine der Hauptpersonen je flach oder plakativ. Dass sie so viel besser abschneiden, liegt eher daran, dass ihre Freunde zahlreicher sind. Es gibt einfach mehr Leute, die misstrauisch werden können, wenn ihnen etwas Verdächtiges auffällt.

Neue Personen bietet dieser dritte Band des Juwelenzyklus kaum noch, und die wenigen, die auftauchen, spielen nur am Rande eine Rolle.

Am bemerkenswertesten fand ich die Darstellung von Dorothea und Hekatah: Dafür, dass die beiden die Hauptintrigantinnen der Geschichte sind, sind sie erstaunlich schwer von Begriff. Durch ihre eigenen Leute auf dem Territorium Kleintereille in Kaeleer sollten sie eigentlich genügend Berichte erhalten haben, die ihnen Jaenelles Machtfülle klarmachen. Immer noch zu glauben, Jaenelle sei lediglich Saetans Marionette und er der eigentliche Herrscher, ist schlicht dumm! Und auch Jaenelles Charakter haben sie unterschätzt. Da vor allem Hekatah für Begriffe wie Ehrgefühl, Pflicht und Verantwortungsbewusstsein nur Hohn und Verachtung übrig hat, sie als Schwäche begreift, glaubt sie, Jaenelle durch Geiselnahme erpressen zu können. Pech für Hekatah, dass Jaenelles Verantwortungsgefühl weit ausgeprägter ist, als Hekatah annimmt, und Jaenelle macht keine halben Sachen. – Andererseits kam mir ihre mangelnde Menschenkenntnis gerade recht.

Überhaupt kam es im Verlauf der letzten etwa 800 Seiten zu einigen höchst befriedigenden Ergebnissen, was das Personal dieser beiden Damen anging. Damit meine ich hauptsächlich das Endergebnis, weniger die Methode, mit der es erreicht wurde. Diesbezüglich hält sich die Autorin eher zurück. Nur eine Szene geht tatsächlich in unappetitlichere Details, wird aber dadurch stark abgemildert, dass der Leser bereits vorher weiß, dass sie nicht echt ist.

Was sich zu meiner Überraschung ebenfalls sehr in Grenzen hielt, war die erotische Komponente, die im Zusammenhang mit diesem Zyklus stets so betont wird, und das, obwohl Daemon inzwischen Jaenelles Gefährte ist. Daemons Befreiung von Dorothea hat ihn auch aus seiner Rolle als Sadist befreit, und da das Hauptaugenmerk auf Jaenelles Hof liegt, wo alle ziemlich kumpelhaft miteinander umgehen, reduziert sich die Erotik größtenteils auf zweideutige Bemerkungen, die in der Regel mit einem Augenzwinkern daherkommen.

Denn das ist dem Zyklus bisher unverändert geblieben: der Humor. Zwar hat Jaenelle ihre Teenagerkapriolen längst hinter sich gelassen, trotzdem ist es der Autorin gelungen, den trockenen und schlagkräftigen Witz zu erhalten, indem sie ihn in andere Beziehungsverhältnisse transportiert hat, sei es zwischen Männern und Frauen oder zwischen Menschen und verwandten Wesen.

|Handlungsentwicklung und Ausblick|

Ich fürchte allerdings, ein Teil davon könnte in den folgenden Bänden verloren gehen. Denn der dritte Band bildet eine Zäsur, und das in mehr als einer Hinsicht.

Zum einen hat Jaenelles ungewöhnliche Maßnahme die Situation innerhalb des Zyklus massiv verändert. Nicht nur, dass sie selbst jetzt nicht mehr die dunkle Königin ist, was die Frage aufwirft, was sie denn dann in Zukunft sein wird. Es sind auch viele der Personen, die die Ereignisse bisher massiv mitgetragen haben, weggefallen. Einige davon werde ich ernstlich vermissen.

Zum anderen wird das Ende von Hekatah und Dorothea zwar nicht ausdrücklich und unwiderlegbar festgestellt, sie überleben zu lassen, würde allerdings einige Verrenkungen kosten, die der Logik sicherlich nicht zuträglich wären. Wie gesagt, Jaenelle macht keine halben Sachen. Das bedeutet aber gleichzeitig, dass der neue Gegenpart aus einer völlig neuen Richtung kommen muss.

Trotz meiner Befürchtungen muss ich sagen, dass ich diese Wendung begrüße. Sie dürfte frischen Wind in die Ereignisse bringen, was den Eindruck einer endlosen Tretmühle vermeiden wird. Auf Dauer wirkt es äußerst ermüdend auf den Leser, wenn der Held über Bände und Bände hinweg immer wieder dieselbe Art von Gefechten und Gerangel mit ein und demselben Gegner ausfechten muss, ohne jemals wirklich etwas zu erreichen. Auch wenn das Böse nie wirklich ausstirbt, darf es gern gelegentlich einen neuen Vertreter vorschicken, mit anderen Eigenschaften und einer anderen Art, die Dinge anzugehen.

Und vielleicht gelingt es der Autorin ja, auch ihren trockenen Humor weiterhin einfließen zu lassen, eben nur auf anderen Wegen.

_Bisher_ jedenfalls ist es Anne Bishop gelungen, die einzelnen Bände ihrer Geschichte auf gleichbleibend hohem Niveau zu erzählen. Auch wenn im zweiten Band der Spannungsbogen nicht ganz so straff gespannt war wie im ersten und im dritten, enthält ihr Entwurf von Welt und Charakteren so viel Eigendynamik, dass es einfach Spaß macht, weiterzulesen, auch wenn nicht ununterbrochen um Haaresbreite eine Katastrophe nach der anderen abgewendet wird. Der Juwelenzyklus ist eigenwillige Fantasy, in der sich Exotik, Humor, Gefühl und Spannung ausgesprochen gut die Waage halten. Wärmstens zu empfehlen.

_Anne Bishop_ lebt in New York, liebt Gärtnern und Musik und hatte bereits einige Romane und Kurzgeschichten veröffentlicht, ehe ihr mit dem Zyklus der |Schwarzen Juwelen| der internationale Durchbruch gelang. Vier Bücher aus diesem Zyklus, für den sie den |Crawford Fantasy Award| erhielt, sind bisher bei uns erschienen, Band fünf kam Mitte März auf den deutschen Markt. Außerdem stammen aus ihrer Feder die Trilogie |Tir Alainn|, die auf Deutsch bisher anscheinend nicht erschienen ist, sowie |Ephemera|, dessen zwei Bände den Zyklus der |Schwarzen Juwelen| weiterführen sollen. „Sebastian“ ist bereits seit letztem Jahr auf Englisch erhältlich, „Belladonna“ ab März dieses Jahres. Die deutsche Ausgabe des ersten Bandes erscheint im Juni 2007 bei |Heyne|.

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Bishop, Anne – Belladonna (Die dunklen Welten 2)

Noch immer ist der Weltenfresser dabei, in Ephemera sein Unwesen zu treiben und die dortigen Bewohner mit seiner Dunkelheit zu beeinflussen. Glorianna Belladonna tut, was sie kann, um den Weltenfresser von ihren Landschaften fernzuhalten, was sich aber als gar nicht so einfach herausstellt. Auch in anderen Landschaften kommt es zu Schwierigkeiten, da der Weltenfresser mordet und Angst und Zweifel in den Herzen der Bewohner Ephemeras säht, was so weit geht, dass die Menschen sich bald schon selbst gegenseitig das Leben schwermachen.

Währenddessen spielt in Elandar – einem Teil Ephemeras, der nicht zerbrochen ist und wo die Menschen erst seit neustem vom Weltenfresser angegriffen werden – ein junger Mann in der Taverne |Foggy Downs| für deren Gäste Lieder. Im wahrsten Sinne des Wortes bezaubert Michael, so sein Name, alle Gäste in der Taverne, denn die Musik, die er spielt, ist keine normale. Michael ist ein Magier und kann die Resonanzen und Gefühle Ephemeras und seiner Bewohner nicht nur hören, sondern auch beeinflussen. Niemand weiß, wer Michael wirklich ist, und das ist auch gut so. Zauberer, Glücksbringer und Verwünscher sind die Bezeichnungen für Menschen wie Michael, und diese sind wegen ihrer Gaben nirgendwo gerne gesehen.

In einem anderen Teil von Elandar, einem kleinen Dorf namens Ravens Hill, lebt Michaels Schwester Caitlin Marie mit ihrer Tante Brighid einsam und innerlich zerrissen vor sich hin. Niemand aus Ravens Hill will etwas mit ihr zu tun haben. Da auch sie eine ähnliche Gabe besitzt wie ihr Bruder Michael, wird sie ebenfalls von den Bewohnern von Ravens Hill verurteilt und gemieden. Dass auch noch ihr Bruder Michael sie verlassen hat, um in Elandar auf große Reisen zu gehen und nur ab und an mal wieder in Ravens Hill vorbeizuschauen, stimmt sie traurig, und sie fühlt sich einsam. Auch die Tatsache, dass ihre Tante Brighid wegen ihr und ihrem Bruder ihre wahre Bestimmung als Hüterin des Lichts auf der Weißen Insel aufgeben musste, liegt ihr wie ein schwerer Stein auf dem Herzen. Den einzigen Trost spendet ihr ihr kleiner Garten, den sie eines Tages durch Zufall gefunden hat, um den sie sich jeden Tag liebevoll kümmert – wobei sie die Einzige ist, für die der Garten existiert. Eines Tages, als sie besonders wütend ist, schneidet sie sich ihren Zopf ab, den die Winde Ephemeras an einen anderen Ort bringen, was Caitlin Maries ganzes Leben verändern soll …

Der Zopf wird in den Sündenpfuhl getragen, wo Lee und Sebastian ihn finden. Aufgrund der umwerfenden Resonanz eines Herzenswunsches bringt Lee den Zopf zu seiner Mutter Nadia und Glorianna Belladonna nach Aurora. Wie es Caitlin Maries Herzenswunsch so will, werden Glorianna und Michael zueinander geführt. Während Caitlin Marie in Glorianna eine Verbündete findet, die ihr mehr über sich selbst und ihre Gabe erzählen kann, entwickelt sich zwischen Glorianna und Michael eine innige Liebe, die aber, wie eine alte Prophezeiung besagt, zum Scheitern verurteilt ist …

Ephemera, auch das Wilde Kind genannt, ist eine Welt, die lebt und sich nach den Herzenswünschen ihrer Bewohner wandelt. Früher waren es die Wächter und Wahrer, die Ephemera im Gleichgewicht zwischen Licht und Dunkel hielten, doch nachdem diese bei dem Vorhaben, den Weltenfresser ein für allemal einzusperren, Ephemera in viele einzelne Stücke zerteilt haben, die nur noch über Brücken erreichbar sind, sind sie von der Welt verschwunden. Seitdem sind es die Landschafferinnen und Brückenbauer, die das Gleichgewicht zwischen Licht und Dunkel, den Herzenswünschen und Ephemeras Umsetzung, aufrechterhalten. Die Brücken, über die man die einzelnen Landschaften erreichen kann, unterscheiden sich in normale und Resonanzbrücken. Wenn man eine Resonanzbrücke überquert, kann man nie wissen, wo man landet – denn Ephemera hört auf die Herzen derer, welche die Brücke überqueren, und deshalb landet man oft nicht an dem Ort, den man eigentlich erreichen möchte, sondern an einem, welcher die Resonanz des Herzens teilt. Doch auch normale Brücken können an einen Ort führen, den man eigentlich nicht erreichen wollte – wenn die Resonanz zwischen der Person und dem Ort, an den die Brücke in Wirklichkeit führt, nicht stimmt. Deshalb gibt man jedem Reisenden den Wunsch „Reise leichten Herzens“ mit auf den Weg, damit dieser nicht an einen Ort gelangt, den man auf keinen Fall besuchen möchte.

Die Landschafferinnen, die Ephemera in ihrem Gleichgewicht halten, können ihre Landschaften verändern, wie es sie beliebt. Dafür erhält jede von ihnen einen Garten in der Nähe der Schule der Landschafferinnen, von dem aus sie ihre verschiedenen Landschaften erreichen und über sie gebieten können.

Diese Welt, in der die Geschichte spielt, ist recht komplex aufgebaut, sodass man anfangs Schwierigkeiten dabei haben dürfte, diese Welt mit all ihren Eigenschaften richtig zu verstehen. Schon in „Sebastian“ wurde Ephemera und ihre Geschichte im Großen und Ganzen erklärt, sodass man bei „Belladonna“ nicht mehr allzu viel Probleme dabei haben dürfte, sich in der Welt zurechtzufinden. Dennoch ist die Welt auch noch in „Belladonna“ komplex genug, und obwohl man das meiste über Ephemera nun weiß und es auch versteht, ist dennoch nicht immer alles klar. Beispielsweise konnte ich mir nicht vorstellen, wie „Einmalbrücken“ genau aussehen sollten, die man sich in eine Tasche stecken und bei Bedarf einmal benutzen kann, wenn man sie gerade braucht. Doch da diese „Einmalbrücken“ in „Belladonna“ kaum vorkommen und auch dann keine größere Rolle spielen, ist diese Tatsache nicht weiter von Belang.

Während im ersten Teil „Sebastian“ der Inkubus Sebastian die Hauptperson war, übernimmt in „Belladonna“ die Landschafferin Glorianna Belladonna, die in „Sebastian“ mehr einen Nebencharakter darstellte, den Hauptteil. Die Geschichte von Sebastian, wie er die Liebe seines Lebens kennengelernt hat, ist nunmehr abgeschlossen, und nun lenkt Anne Bishop die Aufmerksamkeit des Lesers eher auf Glorianna Belladonna und die Charaktere, die neu zu ihrer Geschichte dazustoßen. Der Leser erfährt neben Caitlin Marie vor allem sehr viel über Michael, da er für Glorianna und den Verlauf der Geschichte sehr wichtig ist.

Der Verlauf der Geschichte in „Belladonna“ ist ein bisschen anders gelagert als in „Sebastian“. Während in „Sebastian“ noch alles einigermaßen im Lot war und Sex und Erotik eine große Rolle spielten, da die Hauptperson nun mal ein Inkubus war, bleibt die Erotik in „Belladonna“ komplett aus und wird in eine neue Richtung gelenkt. Der Weltenfresser richtet immer mehr Unheil und Schaden an, ob nun in den Herzen der Bewohner Ephemeras oder auch in den Landschaften selbst. Die Situation spitzt sich immer mehr zu, und das merkt man als Leser sofort. Die Geschichte in „Belladonna“ ist um einiges düsterer und trauriger als in „Sebastian“, und das färbt auch stark auf den Schreibstil und die Atmosphäre des Buches ab. Obwohl Michael seine Liebe Glorianna um nichts in der Welt verlieren will, weiß er, dass es keine andere Möglichkeit gibt, um Ephemera zu retten. Er erzählt ihr die Geschichte der Kriegerin des Lichts, von der er glaubt, dass Belladonna eben diese ist, und spätestens ab diesem Punkt werden die Geschichte und die Atmosphäre immer düsterer und ziehen den Leser immer weiter in die Geschichte hinein.

Schon in „Sebastian“ ist mir die wunderbar malerische Atmosphäre aufgefallen, die sich stets der jeweiligen Situation der Protagonisten und der Landschaft anpasst und auch hier in „Belladonna“ wieder fortgeführt wird. Egal in welcher Situation sich die Protagonisten oder in welcher Landschaft sie sich gerade befinden, Anne Bishop gelingt es, durch ihren Schreibstil die Atmosphäre in dem Buch adequat anzupassen. Ob sich die ganze Familie von Belladonna nun in Aurora in Nadias Haus befindet, wo meistens alle glücklich sind und sich auch oft lustige Situationen entwickeln, oder ob Belladonna nun vor einer absoluten Katastrophe steht, Anne Bishop kreiert zu jeder Situation eine passende Atmosphäre, die den Leser mal mehr und mal weniger tief in die Geschichte zieht.

Das Buch ist in der allwissenden Erzählform geschrieben und wechselt ständig zwischen den verschiedenen Protagonisten. Meistens wird die Geschichte aus der Sicht von Belladonna oder Michael erzählt, aber gelegentlich auch aus der von Caitlin, Lee, Sebastian oder anderen Nebencharakteren, die im Laufe der Geschichte mal mehr oder weniger bedeutsam sind. Dadurch, dass die Sicht ständig gewechselt wird, wurde das Problem, dass die Geschichte auch an anderen Orten mit anderen Personen weitergeführt wird, überbrückt, und das ist in diesem Fall nicht nur gut gelungen, sondern passt auch super zur Geschichte selbst.

Wie bereits erwähnt, passt Anne Bishop die Atmosphäre stimmig der jeweiligen Situation an, und das Ende war solch eine Stelle des Buches, die dadurch den Leser richtig zu fesseln weiß und den Höhepunkt des Spannungsbogens bildet. Das Ende wurde absolut perfekt gestaltet und hätte atmosphärischer und düsterer kaum sein können. Selten habe ich solch ein stimmungsvolles Ende gelesen.

_Fazit:_ „Belladonna“ ist mehr als eine gute Fortsetzung von „Sebastian“. Zwar ist die Geschichte in „Belladonna“ ein wenig anders als in „Sebastian“ gelagert, düsterer und dafür mit weniger Erotik, aber trotzdem steht der Roman seinem Vorgänger in nichts nach.

_Anne Bishop:_ Seit ihrer Kindheit ist die New Yorkerin Anne Bishop von Fantasy-Geschichten begeistert. Sie veröffentlichte zahlreiche Kurzgeschichten und Romane, aber erst mit dem preisgekrönten Bestseller „Dunkelheit“, dem Auftakt des Zyklus der „Schwarzen Juwelen“, gelang ihr der internationale Durchbruch. Mittlerweile erschienen in der „Schwarzen Juwelen“-Reihe fünf Teile, ein sechster Band ist in der Endphase der Bearbeitung. Ihr neuster Zyklus ist die „Die dunklen Welten“-Reihe.

|Originaltitel: Belladonna (Ephemera, Bd. 2)
Übersetzt von Kristina Euler
Mit Illustrationen von Animagic
Taschenbuch, 528 Seiten|
http://www.heyne.de
http://www.annebishop.com/

_Anne Bishop auf |Buchwurm.info|:_

|Die dunklen Welten|:

Band I: [„Sebastian“ 3671

|Die Schwarzen Juwelen|:

Band I: [„Dunkelheit“ 3375
Band II: [„Dämmerung“ 3437
Band III: [„Schatten“ 3446
Band IV: [„Zwielicht“ 3514
Band V: [„Finsternis“ 3526
Band VI: „Nacht“ (dt. im Oktober 2008)

Knud Berand & J.C. Bladon – Das Ehebett. Erotische Erzählungen

Schwedische Liebesabenteuer in Palermo, Torremolinos und Stockholm

Dieser Erotikband aus dem Heyne-Verlag enthält die beiden Erzählungen „Hochzeit in Palermo“ und „Walpurgisnacht“. Sie schildern entsprechende Abenteuer und Erlebnisse junger Schweden, sei es in Übersee oder in Stockholm, allerdings in erstaunlich wenig Ehebetten.
Knud Berand & J.C. Bladon – Das Ehebett. Erotische Erzählungen weiterlesen

Bishop, Anne – Dämmerung (Die Schwarzen Juwelen 2)

Band 1: [„Dunkelheit“ 3375

Jaenelle ist seit den Ereignissen an Cassandras Altar im Abyss verschwunden, jenem unzugänglichen Reich, das tief in jedem Menschen liegt und nur für diejenigen Außenstehenden erreichbar ist, die über ein dunkleres Juwel verfügen. Aber Jaenelle trägt mehrere schwarze Juwelen! Nicht einmal der Höllenfürst kann sie in der Tiefe ihres Selbst erreichen. Immerhin lässt Hekatah ihn momentan mit ihren Intrigen in Ruhe, denn Saetan hat ihr weisgemacht, Jaenelle sei nun ein |kindelîn tôt|. Als die Dämonenpriesterin allerdings eines Tages Char, den Anführer der |kindelîn tôt|, unter Druck setzt, um Jaenelle zu sehen, hat das unerwartete Folgen …

Daemon kämpt inzwischen mit seinen Erinnerungen. Sein Selbst ist bei dem Versuch, Jaenelle in den Abyss zu folgen, zersprungen. Zwar hat Jaenelle sein Selbst geheilt, doch er ist noch immer angeschlagen. Als er beschließt, seinen Bruder Lucivar aus den Salzminen zu befreien, macht er einen folgenschweren Fehler. Denn Lucivar glaubt, Daemon habe Jaenelle zerstört und getötet, um seine und Lucivars Freiheit für hundert Jahre zu erkaufen, wie Dorothea es ihm einst angeboten hatte. Bei dem Versuch, die Wahrheit herauszufinden, trifft Daemon auf Hekatah, die Lucivars Behauptung bekräftigt. Erneut geht Daemons Selbst in Scherben.

|Charakterentwicklung|

Bisher hat der Leser den Wahnsinn des Verzerrten Reiches hauptsächlich von außen erlebt, durch das höchst seltsame Verhalten von Tersa. Diesmal nimmt die Autorin ihn dorthin mit.

Daemons Wahn ist bestimmt von den Ereignissen an Cassandras Altar, an die er sich allerdings nicht erinnern kann. Genau das macht ihn so verwundbar, denn er hat Lucivars und Hekatahs Beschuldigungen nichts entgegenzusetzen. Allein die Möglichkeit, er könnte tatsächlich seine große Hoffnung und Geliebte verraten haben, ertränkt ihn in Schuldgefühlen und Verzweiflung, in einem blutigen Alptraum. Surreal, zu der er wie Tersa gelegentlich zurückkehrt, kann nicht zu ihm durchdringen. Hilflos sieht sie mit an, wie Daemon immer mehr verkommt und letztlich droht, sich in seinem Alptraum vollends zu verlieren.

Jaenelle ist zwar nach zwei Jahren wieder in ihren Körper zurückgekehrt, ihr Selbst ist aber ebenfalls noch zu sehr verwundet, um sich den Erinnerungen zu stellen. Nur im Traum kommen die Erinnerungen hoch, meist dann, wenn Jaenelle wieder einmal den Intrigen von Hekatah ausgesetzt war. Gleichzeitig reagiert sie weit agressiver auf eine Bedrohung ihrer Lieben als bisher, selbst gegen ihren Körper scheint sie Krieg zu führen.

Anne Bishop ist erneut eine äußerst glaubhafte Charakterzeichnung gelungen. Jaenelles Verhalten entspricht tatsächlich dem, was man oft bei Vergewaltigungsopfern vorfindet, und auch Daemons Verwirrung und Wahn sind sehr intensiv und nachvollziehbar dargestellt.

|Handlungsverlauf|

Die Handlung selbst ist auch diesmal wieder eher träge. Es gibt nicht einmal gegen Ende eine Zuspitzung mit steigender Spannung. Der zweite Band des Zyklus wird eher von Jaenelles Entwicklung und von den diversen kleinen Intrigen Hekatahs getragen. Ihre Versuche, den Höllenfürsten von seiner Adoptivtochter zu trennen, damit sie das Mädchen als willenloses Werkzeug benutzen kann, sind nicht unbedingt besonders raffiniert; Hekatah zeichnet sich eher durch Hartnäckigkeit und Grausamkeit aus als durch Finesse. Der Grund für ihren mangelnden Erfolg liegt jedoch nicht in mangelnder Finesse, sondern hauptsächlich darin, dass Hekatah Jaenelle kontinuierlich unterschätzt. Sie hält Jaenelle für ein in der Magie zwar mächtiges, aber sonst harmloses kleines Mädchen, das sich beherrschen lässt, und kämpft deshalb hauptsächlich gegen Saetan. Dabei hätte sie schon bei Jaenelles erstem Auftreten vor dem Rat gewarnt sein sollen. Aber schließlich brauchte Jaenelle ja Zeit, um volljährig zu werden.

Ein weiteres Element – abgesehen von dem immer noch vorhandenen Humor, sei es in Jaenelles Teenagerkapriolen oder in den nach wie vor recht trockenen Kommentaren ihrer Beschützer – trägt dafür Sorge, dass das Buch trotz eher geringer Spannung nicht langweilig wird. Schon im ersten Band wird erwähnt, dass Jaenelle eine Menge ungewöhnlicher Freunde hat. So sind unter ihren Freunden, die sie mit zunehmender Erholung wieder trifft und schließlich um sich sammelt, nicht nur Elfen und Centauren, sondern auch Wölfe, Einhörner und magische Katzen. Sie alle sind verwandte Wesen, Wesen des Blutes. Sie verfügen über Intelligenz und Magie, wenn auch nicht ganz in dem Maße wie die Menschen, und sie verfügen über dieselbe gesellschaftliche Struktur. Die intakte Struktur, wie sie auch in Kaeleer noch vorhanden ist, nicht die degenerierte von Tereille.

Fast scheint es, als hätte dieser zweite Band dazu gedient, das Heer aufzustellen. Jaenelle ist erwachsen geworden, hat ihre Freunde um sich versammelt und schließlich dem Rat die Stirn geboten. Die Ruhe vor dem Sturm dürfte damit erledigt sein, und ich rechne damit, dass es im nächsten Band etwas ernsthafter zur Sache gehen wird. Sowohl Hekatah als auch Dorothea werden nichts Eiligeres zu tun haben, als gegen die neue Königin Maßnahmen zu ergreifen. Außerdem dürfte der häufig erwähnte erotische Aspekt, der in diesem Band ziemlich in den Hintergrund getreten ist, wieder eine größere Rolle spielen, wenn Jaenelle sich einen Gefährten wählt. Ansonsten … lasse ich mich überraschen.

_Anne Bishop_ lebt in New York, liebt Gärtnern und Musik, und hatte bereits einige Romane und Kurzgeschichten veröffentlicht, ehe ihr mit dem Zyklus der |Schwarzen Juwelen| der internationale Durchbruch gelang. Vier Bücher aus diesem Zyklus, für den sie den |Crawford Fantasy Award| erhielt, sind bisher bei uns erschienen, Band fünf kommt im April auf den deutschen Markt. Außerdem stammen aus ihrer Feder die Trilogie |Tir Alainn|, die auf Deutsch bisher anscheinend nicht erschienen ist, sowie |Ephemera – Die dunklen Welten|, dessen zwei Bände den Zyklus der |Schwarzen Juwelen| weiterführen sollen. „Sebastian“ ist bereits seit letztem Jahr auf Englisch erhältlich, „Belladonna“ ab März dieses Jahres. Die deutsche Ausgabe des ersten Bandes erscheint im Juni 2007 bei |Heyne|.

http://www.annebishop.com
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Die Autorin
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