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Die drei ??? – Panik im Park (Folge 110)

Als Vertreter der nicht überall geliebten Ü-100-Fraktion hatte Fall Nummer 110 bereits bei Veröffentlichung 2003 einen schweren Stand bei treuen Hörern. Statt mit Vorschusslorbeeren wurde die Folge mit Murren und Knurren belegt. Das lag zum einen an dem verspäteten Release, zum anderen sah das Fandom genau das als schlechtes Omen. Um es vorwegzunehmen: „Panik im Park“ ist kein Überflieger geworden, doch die schlimmsten Befürchtungen, eine weitere katastrophale Folge von |EUROPA| präsentiert zu bekommen, bewahrheiteten sich auch nicht vollständig. Gleichwohl spaltet sie das Fandom: Die einen mögen sie, die anderen verdammen sie fast in den 110. Kreis der Hölle.

Zur Story

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Die drei ??? – Angriff der Computerviren (Folge 56)

Schon immer stand die „drei ???“-Serie dafür, auch moderne Themen in ihren Geschichten aufzugreifen, seien es Umweltschutz, Aliens oder Drogenmissbrauch und dergleichen mehr. Hier befasst man sich mit Computerviren, obwohl: 1990 war es mit PCs noch nicht so weit her, Windows noch Spielerei ohne wirklichen Nutzwert. „Internet“ galt noch als ein Fremdwort, von dem allenfalls Freaks wussten und Gebrauch machten. Somit war auch die Virenproblematik in der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbekannt. Dennoch packte man bei den drei Fragezeichen die digitalen Plagegeister schon sehr früh am Schopfe und machte sie zum Aufhänger für Fall Nummer 56.

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Francis, H.G. / Carey, M. V. – Die drei ??? und die bedrohte Ranch (Folge 33)

Wo zum Teufel stecken eigentlich die Special Agents Mulder und Scully, wenn man sie mal braucht? Die Antwort darauf ist simpel: Als dieses Hörspiel von |EUROPA| 1983 veröffentlicht wurde, hat man an „Akte X“ noch nicht einmal gedacht. Tja, die drei Junioren hätten sie damals echt gut gebrauchen können. Dieser vergleichsweise alte Fall der drei Fragezeichen hätte den „X-Files“ nämlich schon zur Ehre gereicht.

_Zur Story_

Der jähzornige und eigenbrötlerische Millionär Charles Barron ist nebst seiner Gattin Ernestine auf dem Hof von Justus‘ Onkel Titus Gebrauchtwarenhandel, um für seine abgelegene Ranch einige Dinge einzukaufen. Während Patrick sich mit dem stets mürrischen Zyniker Mr. Barron wegen einer Lappalie in die Haare bekommt, greift dessen Frau beschwichtigend ein. Noch bevor der Deal perfekt ist, erfährt der ebenfalls anwesende Justus, das Mrs. Barron an die Errettung durch Außerirdische glaubt, sollte die Erde irgendwann mal in eine fatale Katastrophe schlittern. Dabei beruft sie sich auf eine kontroverse Publikation, welche Justus ebenfalls geläufig ist. Er ist neugierig auf die Ranch der Barrons, die angeblich vollkommen autark vom Rest der Welt existiert – kurzerhand beschließen er, Peter und Bob, Kenneth bei der Auslieferung zu begleiten.

Die Ranch der Barrons ist tatsächlich eine Festung, gegen die Fort Knox sich vergleichsweise bescheiden ausnimmt. Mr Barron liegt im ständigen Clinch mit der Gesellschaft an sich, misstraut den Banken und natürlich auch der amerikanischen Regierung – mehr noch: Er erwartet irgendwann Revolution & Anarchie, daher hat er seine Ranch auch abgeschottet und so eingerichtet, dass man sich im Falle des Falles dort selbst versorgen kann. Ein Staat im Staat sozusagen, mit eigener Infrastruktur, Wasserversorgung und einer gut ausgerüsteten Waffenkammer. Den Omeganer-Tick seiner Frau toleriert Barron zwar, doch er selbst hält nichts von solchen – und speziell dieser – kruden Theorien. Für ihn sind das alles „Spinner“, die seine Frau jedoch sehr zu seinem Leidwesen demnächst auch noch auf die Ranch quasi zu einem UFO-Kongress eingeladen hat.

Das alles erfahren die drei Jungs, als sie von Mrs. Barron noch zum Abendessen eingeladen werden. Nach dem interessanten Abendmahl wollen die vier Besucher wieder zurück nach Rocky Beach fahren, doch das Militär hat die Straße und Umgebung hermetisch abgeriegelt. Also bleibt ihnen nichts anderes übrig als zur Barron-Ranch zurückzukehren. Dort angelangt, erfahren sie, dass keine Verbindung mehr nach außen besteht, selbst Radio und TV (mit einer Ausnahme) sind lahmgelegt und geben keinen Piep von sich. Als nun noch ein seltsames blaues Leuchten am Himmel erscheint und das letzte noch funktionierende Radio eine Botschaft vom US-Präsidenten plärrt, in der er von „außerirdischen Besuchern“ berichtet wird, ist das Staunen groß. Mrs. Barron glaubt natürlich sofort an die Omeganer, doch sind hier wirklich kleine grüne Männchen am Werk?

_Eindrücke_

Das Chaos mit der Besetzung ist schon seit der alten Version Programm; damals waren auch nicht alle Sprecher und Figuren aufgeführt. Dass man aus rechtlichen Gründen seitens |EUROPA| die alte Musik rausnehmen musste und demzufolge auch einige mit Musik unterlegte Dialoge eingekürzt wurden, kann man noch nachvollziehen. Doch warum man bei der Neuabmischung dann, statt korrigierend tätig zu werden, gleich weitere Böcke geschossen hat, ist hingegen nicht ganz ersichtlich. Doch der Reihe nach: Ausgetauscht hat man Titus Jonas, jetzt gesprochen von Andreas Beurmann (Ur-Version: Peter Kirchberger), jedoch aufgeführt ist fälschlicherweise Wolfgang Kubach. Elsie Spratt war schon seinerzeit nicht im Klappentext zu finden, sie wird nun verkörpert von Hansi Jochmann – zumindest hat man ihren Namen korrekt vermerkt.

Ein großer Teil des Casts taucht auch heute noch nicht namentlich auf, was schon ein wenig seltsam anmutet; so befindet sich unter ihnen nicht nur Horst Frank in Gestalt des Hauptkommissars Reynolds, sondern auch Wolfgang Draeger als Radiostimme des US-Präsidenten. Bei anderen Figuren muss der (kundige) Hörer raten bzw. kann Doppel- bzw. Dreifachrollen heraushören; vollkommen im Dunkeln tappt das Fandom bei Kenneth (Patrick O’Ryans Bruder) und der Stimme der Funkmeldung, welche Charles und Ernestine Barron zum Landeplatz des vermeintlichen UFOs locken soll. Musik und Effekte gehören mit zu den Schwächsten der ganzen Serie – wie klingt beispielsweise blaues Licht? Eben!

Die Story war mit ihrem Alien-Hintergrund anno 1983 recht innovativ. Eine ähnlich gelagerte Folge kam später noch einmal: „Geheimakte UFO“. Der Plot mag recht interessant klingen, im Prinzip ist er das auch, doch schon früh patzen insbesondere die Sprecher des angeblichen Militärs. Die Regie hat sich überdies ehrlich Mühe gegeben, den Stoff eher mäßig zu präsentieren. Highlight dieser Folge ist neben den Stammsprechern der geniale Pinkas Braun alias Charles Barron, denn er verleiht diesem verschrobenen Charakter ein herrlich zynisches Wesen, dessen markigster – bei Fans beliebten – Spruch wohl auch aus rechtlichen Gründen leider dem Schneidetisch zum Opfer fiel: „Kommunisten, Anarchisten … PACK!“ Das verächtlich ausgespiene „Pack!“ hat man in der Neuabmischung rausgeschnibbelt.

So viele offensichtliche Logik-Fehler und mit der heißen Nadel genähte Dialoge & Effekte war man von den drei ???-Machern bis dato nicht gewohnt. Trotz zweier ausgetauschter Sprecher hat sich die Lage – wenn überhaupt – nur geringfügig verbessert. Die eigentliche Lösung des Falles ist optischer (!) Natur, was bei einem Hörspiel zum Mitknobeln natürlich ziemlich hinderlich ist, trotzdem schwant dem aufmerksamer Hörer bereits, was los ist … und das leider auch schon relativ früh. Somit hangelt man sich fast die gesamten restlichen 30 Minuten durch die neuerdings auch noch kastrierte Story, bis endlich die Auflösung kommt. Dummerweise wird man zwischendurch immer wieder mit kleinen und größeren vermeidbaren Fehlern belästigt.

_Fazit_

Die Bewertung fällt wirklich nicht leicht. Auf der Haben-Seite war die Folge damals etwas Neues, aber andererseits nicht konsequent genug gemacht, um die Spannung aufrechtzuerhalten, mal ganz abgesehen von einigen unglaubwürdigen Passagen und dem Sprecher-Chaos. Aufgelockert und vor einer schlimmeren Note als „So eben noch befriedigend“ gerettet wird sie nur durch den exzellenten Pinkas Braun als Berufs-Zyniker und dessen teils knallige (absichtlich überzogene) Gesellschaftskritik. Fans werden sich das Teil eh in die Sammlung stellen, für alle anderen gibt es eine bedingte Empfehlung und den Hinweis, dass es sicherlich bessere Folgen zum Einstieg in die Serie gibt.

_Die Hörspieldaten auf einen Blick:_

Titel: „Die drei ??? und die bedrohte Ranch“ – Folge 33
Erzählt von M.V. Carey
Erstveröffentlichung: Buch 1981, Hörspiel 1983
Erschienen bei: EUROPA (Sony BMG)
Lauflänge: ca. 44 Minuten
Drehbuch: H. G. Francis
Produktion & Regie: Heikedine Körting
Musik: Jan Friedrich Conrad
Cover-Illustration: Aiga Rasch

Die Figuren und ihre Sprecher:

Erster Detektiv – Justus Jonas: Oliver Rohrbeck
Zweiter Detektiv – Peter Shaw: Jens Wawrczeck
Recherchen & Archiv – Bob Andrews: Andreas Fröhlich
Titus Jonas: Hans Meinhardt* (Andreas Beurmann)**
Patrick O’Ryan: Wolfgang Kubach
Mr. Charles Barron: Pinkas Braun
Mrs. Ernestine Barron: Monika Peitsch
Hank Detweiler: Siegfried Wald
Elsie Spratt: Hansi Jochmann*
Lieutenant Ferrante: Volker Kraeft
Bones / Stanford / Omeganer: Siegfried Meierheim (Helmut Zierl)**
Kenneth O’Ryan***
Arbeiter: Simon deLuca***
Hauptkommissar Reynolds: Horst Frank ***
US-Präsident im Radio: Wolfgang Draeger ***

*) In der Neuabmischung wurden die ursprünglichen Sprecher ausgetauscht
**) Falsche Zuordnung – korrekte Namen in Klammern
***) Sprechernamen nicht aufgeführt

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Minninger, André (Adaption) / Marx, André (Autor) – Die drei ??? und der Nebelberg (Folge 105)

Einige der Hörspiele aus der Drei-???-Serie rund um die Jubiläums-Triple-Folge Nummer 100 zeigten ganz derbe Abnutzungserscheinungen und Schlampereien, welche die ganz alten Produktionen selten aufwiesen. Gerade jenseits der magischen 100 fielen mindestens zwei Folgen besonders negativ auf, namentlich „Der Mann ohne Kopf“ (102) und „Gefährliches Quiz“ (109). Folge 105 – um die es hier gehen soll – hebt sich alleine schon durch Titel und Coverartwork von den aktuelleren Veröffentlichungen ab: Erstens erscheint wieder das berühmte „Die drei ??? _und_ …“ im Titel und zweitens verbreitet die stimmungsvolle Illustration ein gewisses „Back to the roots“-Flair. Das lässt schon mal hoffen.

_Zur Story_

Justus, Peter und Bob unternehmen einen mehrtägigen Geburtstagsausflug in die nahegelegenen Rocky Mountains, mit allem, was zu einem zünftigen Camping-Trip gehört. Just ist mit dem Leerlauf nicht ganz so glücklich, doch seine beiden Kollegen meinen, es sei an der Zeit, mal endlich ein wenig auszuspannen und die Seele baumeln zu lassen. Wer die drei kennt, weiß aber, dass diese Ruhe nicht lange anhalten wird – als Erstes nervt Peters Reise-Wecker des Nächtens die erschöpften Wanderdetektive, dann rumort es in der Nähe ganz gewaltig – Explosionen? Oder gar ein aufziehendes Gewitter? Diesig genug ist es auf dem sagenumwobenen Nebelberg häufiger, auf dem auch eine rätselhafte Spukgestalt ihr Unwesen treiben soll.

In der dichtesten Suppe tapsen die drei ??? durch die Landschaft, die Hand kaum vor Augen sehend, als sich eine gespenstisch-weiß leuchtende Gestalt mit drohend glühenden Augen aus dem Nebel schält und markerschütternd schreiend auf sie zu schwebt. Die Erscheinung ist längst wieder vom Nebel verschluckt, doch selbst Justus „Mich-schockt-nix“ Jonas ist über alle Maßen entsetzt. Für die drei Jungs gibt’s nur eins: „Alles Rennet! Rettet! Flüchtet!“. Den Schock über die nächtliche Begegnung immer noch in den müden Gliedern, erreichen die Junior-Spürnasen am nächsten Morgen ein einzelnes Haus in der Einöde, das sich als entlegene Pension entpuppt. Froh darüber, ein festes Dach über den Kopf zu haben und die relative Sicherheit eines Gebäudes genießen zu können, quartieren sich die drei Jungs ein.

Ein weiterer Gast hält sich ebenfalls in der kleinen Pension auf, und abends kommt am Kaminfeuer sitzend auch die Sprache auf das sagenumwobene Phantom, angeblich der Geist eines Goldgräbers und zudem Vorbesitzer eben jenes Hauses. Es zieht dichter Nebel auf, und das vermeintliche Gespenst schlägt diesmal konkreter zu. Der andere Gast – Mr. Faulkner, ein etwas sonderlicher Kriminalschriftsteller – verschwindet beim mutigen Versuch, den grausig heulenden Unhold vor dem Haus zu stellen, spurlos. Zu allem Überfluss kennt sich die Erscheinung offenbar auch mit Technik aus: Auto, Strom und Telefon sind sabotiert worden. Abgeschnitten von schneller Hilfe, bleibt den drei Fragezeichen nichts anderes übrig, als den Übeltäter auf eigene Faust dingfest zu machen.

_Eindrücke_

Was das schauerlich-schöne Cover verspricht, hält die Geschichte auch – endlich mal wieder eine herausragende Folge mit Pep, Gruselfaktor und Mystery. Schon alleine der starke Auftritt des Phantoms lässt selbst leidlich erwachsenen Rezensenten sämtliche Haare aufrecht stehen und beweist aufs Neue die Theorie, dass jene Folgen, in denen Nebel eine zentrale Rolle spielt, fast ausnahmslos zu den besseren und besten gehören. Doch auch der Rest des Plots weiß dank der durchweg guten Sprecherleistungen und der dichten Atmosphäre zu überzeugen.

Hörspiele leben von den Geräuschen, und die sind diesmal auch sehr gelungen (vor allem der Schrei des Phantoms), aber auch die Musik passt prima in die Gruselstimmung. Innovativ ist die Erzählstruktur aus der Sicht von Bobs Reisetagebuch; das gab es in dieser Form vorher noch nie und ist überaus originell. Dass selbst Justus mal Panik kriegt und dies logischerweise auch auf den Hörer abfärbt, ist auch ein ziemliches Novum (lässt man das „Gespensterschloss“ mal außen vor) und rundet den positiven Eindruck ab.

Wo viel Licht ist, gibt’s erfahrungsgemäß natürlich auch Schatten – gemeint sind die kleineren Patzer in der Logik -, doch kann man sie getrost übersehen, weil das Gesamtpaket stimmig ist. So wundert es, dass Bob auf dem Laptop des Schriftstellers in der Pension einfach so irgendwelche höchst sensiblen Daten abrufen kann und der Besitzer des Läppis natürlich keine Passwörter oder sonstige Sicherungsmaßnahmen ergriffen hat.

Davon abgesehen, gibt es am Ende noch einen etwas gröberen Schnitzer, der aber aufgrund des Spannungsbogens für diejenigen, die sich die Folge unvoreingenommen anhören möchten, mal nicht näher erläutert und breitgetreten werden soll. Aufmerksame Hörer – sprich: erprobte Spürnasen und Fans der drei Fragezeichen – entdecken den Logikfehler bestimmt selbst. Er entstand einfach als Flüchtigkeitsfehler bzw. aus Zeitmangel bei der Umsetzung vom Buch in das Hörspiel. Das ist aber nicht weiter schlimm und stört das Flair dieser gelungenen Folge nicht gravierend – allenfalls leichte Abzüge in der B-Note sind dafür festzuhalten.

_Fazit_

Die kleinen Macken in der Handlung sind wirklich gering und können getrost ignoriert werden, sodass nach einigen Ausfällen in diesen Regionen der Serie endlich mal wieder der Daumen eindeutig nach oben zeigt. Der „Nebelberg“ ist eine ideale Einstiegsfolge, die Appetit auf mehr macht, insbesondere für alle diejenigen, denen die drei sympathischen Detektive noch nicht so geläufig sind. Grusel, Mystery und dichte Atmosphäre at its best – eine klare Hörempfehlung bei Dunkelheit und voll aufgedrehten Lautsprechern, wenn das Phantom auftaucht.

_Die Hörspieldaten auf einen Blick:_

Titel: „Die drei ??? und der Nebelberg“ – Folge 105
Erzählt von André Marx, Franckh-Kosmos 2002
EUROPA (Sony BMG) 2002
Lauflänge: ca. 59 Minuten
Drehbuch & Effekte: André Minninger
Produktion & Regie: Heikedine Körting
Musik: Conrad, Morgenstern, Heinemeyer, George, Stahlberg
Cover-Design: Silvia Christoph

Die Figuren und ihre Sprecher:

Erster Detektiv – Justus Jonas: Oliver Rohrbeck
Zweiter Detektiv – Peter Shaw: Jens Wawrczeck
Recherchen & Archiv – Bob Andrews: Andreas Fröhlich
Joanna Masterson: Barbara Marcks
Jack Masterson: Wolfgang Draeger
Sarah Masterson: Nadja Reichardt
Mister Faulkner: Wolfgang Hartmann
Harvey Ashford-Radcliffe: Rolf E. Schenker
Marc: Hartmut Kollakowski

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Francis, H. G. / Arthur, Robert – Die drei ??? und das Gespensterschloss (Folge 11)

„Das Gespensterschloss“ ist eigentlich die Nummer eins der Serie. Das Buch von 1964 wurde in Deutschland jedoch erst 1980 als Folge elf von |EUROPA| in Hörspielform herausgebracht. Man hielt sie als Einsteigerhörspiel und Testballon damals wohl für ungeeignet und entschied sich dafür, den „Super-Papagei“ 1979 zuerst in den Ring zu schicken. Eine legendäre Entscheidung. Ob die seit 30 Jahren erfolgreiche Serie darunter gelitten hätte, kann heute niemand mit Sicherheit sagen. Feststeht aber, dass (fast) die gleiche Crew heute damit immer noch unglaublichen Erfolg hat. So gesehen hat die Zeit ihnen Recht gegeben.

_Zur Story_

Wieder einmal hat Alfred Hitchcock eine Beschäftigungstherapie für Justus, Peter und Bob auf der Pfanne. Diesmal ist es jedoch kein „Fall“, sondern eine Bitte, sich in der Nähe von Rocky Beach und Umgebung mal umzusehen. Der Altmeister des Gruselfilms sucht genau für ein solches Projekt ein altes Schloss als Filmschauplatz. Die drei ??? sind ihrem Gönner und Mentor natürlich gern zu Diensten, und Bob wird ausgeschickt, um in der Bibliothek nach einem geeigneten Objekten zu recherchieren, die Mr. Hitchcocks Anforderungen entsprechen. Natürlich wird er fündig und ebenso natürlich haben die drei Junioren auch gleich einen neuen „richtigen“ Fall. Das „Gespensterschloss“ ist nicht weit entfernt und scheint geradezu ideal.

Das infrage kommende Gemäuer mit bewegter Vergangenheit gehörte einst einem Grusel-Schauspieler aus der Stummfilmzeit, der es im Stil der Filme, in denen er mitwirkte, bauen ließ. Die Location hat nur einen kleinen Schönheitsfehler: Es soll dort tatsächlich spuken. Hausherr Stephen Terrill verschwand gramvoll und hoch verschuldet nach dem Niedergang des Stummfilms, lediglich das zerschmetterte Wrack seines Autos wurde in einer Bucht gefunden. Die spukige und mit Hypotheken belastete Immobilie selbst jedoch konnte nie verkauft werden, weil der ehemalige Besitzer angeblich dort als Geist, bekannt als „Das Blaue Phantom“, umgeht und alle Interessenten und Vertreter der Gläubigerbanken bislang in die Flucht schlug.

Oberklugscheißer Justus ist bekanntlich immun gegen übernatürlichen Hokuspokus in allen Variationen, doch diesmal muss er zugeben, dass nicht nur Peter (wie üblich) zu Recht die Hosen gestrichen voll hat. Als die beiden das Schloss nächtens erstmalig betreten und in Augenschein nehmen wollen, machen sie mit einer nie gekannten Panik Bekanntschaft: Dumpfes Orgelspiel und lähmende Kälte kriechen ihnen in die Glieder. Sie ergreifen fluchtartig das Hasenpanier. Eins-zu-null für das blaue Phantom. Doch der vermeintlich untote Wiedergänger hat die Rechnung ohne den ersten Detektiv gemacht. Düstere Drohanrufe, die Prophezeiung einer ominösen Zigeunerin und selbst der Erzfeind Skinny Norris können Just nicht davon abhalten, ein so interessantes Rätsel zu lösen.

_Eindrücke_

Die kindlichen Stimmen der drei Hauptakteure sind immer wieder lustig zu hören und kaum ein Vergleich zu ihrer heutigen erwachsenen Klangfarbe. Während man Oliver Rohrbeck und Jens Wawrczeck immer noch ziemlich klar erkennen kann, hat die heutige Stimme von Andreas Fröhlich (immerhin Synchronsprecher der schizophren-bösartigen Kreatur ‚Gollum‘ aus dem „Herr der Ringe“) nichts mehr mit seiner damaligen Piepsstimme zu tun. Bemerkenswert ist aber, wie professionell und souverän die Jungs damals schon gewesen sind.

Die anspruchsvollste Rolle aber dürfte Wolf Rathjen haben, der in seiner von der Geschichte aufdiktierten Mehrfachfunktion immer wieder gezwungen ist, seine Stimme zu verstellen. Ein Glück, dass das nicht sonderlich kitschig wirkt, wenn er die Charaktere wechselt, auch vor dem Hintergrund, dass es da einen ziemlich fetten Logikfehler gibt (er müsste permanent lispeln – doch als eines seiner Alter Egos tut er es eben nicht). Allerdings ist das – genauso Banane – auch so im Buch zu finden, also: Schwamm drüber.

Obwohl die „alte“ Musik mehr Flair hatte (sie wurde wegen Lizenzstreitigkeiten später komplett ausgetauscht), hat das Gespensterschloss seine alte Magie und dichte Atmosphäre nicht eingebüßt. Der stimmige und durchweg spannende Plot ist eben nicht totzukriegen, auch wenn das gute Stück nun schon lockere 24 Jahre auf dem Buckel hat. Meiner Ansicht nach gibt es von der Intensität und vom Mystery-Faktor her eigentlich nur zwei weitere Folgen, die ihr das Wasser reichen können: „Der Nebelberg“ und „Das Geisterschiff“ – beide bezeichnenderweise mit ähnlich gelagerter Thematik. Als Hörspiel fast der ersten Stunde der Serie kann Nummer elf hier natürlich ihren jahrelangen Kultstatus mit in die Waagschale werfen, braucht sie aber nicht. Sich damit hinter modernen Vertretern zu verstecken, hat sie nicht nötig, denn die Story ist zeitlos-genial, selbst nach all den Kürzungen, die das Buch für die vertonte Fassung hinnehmen musste.

Wie bei fast jeder Folge schleichen sich immer wieder Logikfehler und Inkonsequenzen in die Hörspiele ein, zum Teil ist dies Schlamperei beim Handwerklichen (Sprecher und Regie), zum anderen sind es sicher manchmal Unkenntnis von Landesgepflogenheiten oder gar Probleme bei der Umsetzung aus dem Buch ins Hörspiel. „Das Gespensterschloss“ ist selbstredend auch nicht davon frei, gehört aber zu den harmloseren Vertretern, wo die Fehler nicht arg stören.

Etwa diese falsche Textzuordnung von Bob: „Und was war mit der Lawine?! – Das war ein Mordanschlag auf uns!“. Tatsächlich aber müsste diese Zeile von Peter gesprochen werden. Der unabsichtlich ausgelöste Steinschlag betraf nur Justus und Peter, denn Bob war bei dem Lawinen-Vorfall gar nicht dabei. Er recherchierte nämlich in der Bibliothek, während Just und Peter sich das Gespensterschloss noch einmal bei Tageslicht vornahmen.

Oder: Nachdem Morton und die drei Fragezeichen durch die Geheimtür im Schloss treten, entsteht der Eindruck, als schwirrten Mr. Rex Wellensittiche gleich dahinter herum. Zudem befinden sich die vier kurz darauf beinahe ohne Zeitverzögerung in der Voliere von Mr. Rex. Dabei erhebt sich „… zwischen dem Schloss und Mr. Rex‘ Haus der Berg“. Der Verbindungstunnel ist im Buch sehr lang beschrieben, aus Zeitgründen hat man das im Hörspiel gerafft und sich dabei ein wenig verpaddelt.

_Fazit_

Es wäre interessant gewesen zu erfahren, wie es mit den drei ??? weitergegangen wäre, wenn die Folge tatsächlich als Nummer eins veröffentlicht worden wäre anstatt des „Super-Papageis“. Egal, alles Theorie. Es war und ist eine der Einstiegsfolgen schlechthin, denn kaum eine andere charakterisiert die Akteure der Serie so deutlich und treffend wie das „Gespensterschloss“: Superhirn Justus, Angsthase Peter, Bücherwurm Bob. Und über allem schwebt der Geist von Hitchcock im allerbesten Sinne, wenngleich er auch nur zu Marketingzwecken herhalten musste.

_Die Hörspieldaten auf einen Blick:_

Titel: „Die drei ??? und das Gespensterschloss“ – Folge 11
Erscheinungsjahr: März 1980
Label: EUROPA / Sony BMG Ariola Miller
Lauflänge: ca. 46 Minuten (CD 2001)
Buch: Robert Arthur (1964) / Drehbuch: H.G. Francis
Produktion & Regie: Heikedine Körting
Musik: Conrad, Morgenstern, Zeiberts
Cover-Design: Aiga Rasch

Die Figuren und ihre Sprecher:

Erzähler – Alfred Hitchcock: Peter Pasetti
Erster Detektiv – Justus Jonas: Oliver Rohrbeck
Zweiter Detektiv – Peter Shaw: Jens Wawrczeck
Recherchen & Archiv – Bob Andrews: Andreas Fröhlich
Tante Mathilda Jonas: Karin Lieneweg
Skinny Norris: Andreas von der Meden
Morton: Andreas von der Meden *
Mr. Grant: Horst Breiter
Stephen Terrill: Wolf Rathjen **

*) nicht im Booklett aufgeführt
**) im Booklett gleich doppelt falsch geschrieben: „Stephan Terril“

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Die drei ??? und das Gold der Wikinger (Folge 45)

„Das Gold der Wikinger“, welches in der originalen Vorlage von William Arden auf das Jahr 1986 zurückgeht und eigentlich viel treffender mit „The three Investigators in the Mystery of the Wrecker’s Rock“ (sinngemäß: Die drei Detektive und das Rätsel um den Schiffbruchfelsen) betitelt wurde, schaffte den Sprung über den großen Teich erst drei Jahre später. Bei |Franckh-Kosmos| bekam dieser Fall dann seinen an die deutsche Leserschaft angepassten Namen und noch im gleichen Jahr von |EUROPA| als Hörspiel die Nummer 45 zugewiesen. 2001 erfuhren alle bis dato erschienenen „alten“ Folgen nochmals eine Überarbeitung: Die Musik musste wegen Lizenzproblemen ausgetauscht werden. Inhaltlich ist die Neuabmischung jedoch identisch mit der Urfassung von 1989.

_Zur Story_

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Die drei ??? und das Riff der Haie (Folge 30)

In den Achtzigern, speziell um die Folge 30 herum, geschah ein Umbruch. Beginnend mit dem „Riff der Haie“ wurden bei den drei Fragezeichen verstärkt auch moderne Themen angepackt, wie zum Beispiel hier der Umweltschutz, zudem Aliens (Bedrohte Ranch), politischer Extremismus / Waffenhandel (Narbengesicht). Dem stand entgegen, dass das |EUROPA|-Studio plötzlich nicht mehr so sorgfältig an den Scripten arbeitete und bei der Umsetzung der Bücher in die Hörspielfassungen allerlei handwerkliche Fehler auftraten.

Zur Story

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Die drei ??? und der Geisterzug (Folge 122)

Auf die Vertonung dieser Geschichte aus der „Drei Fragezeichen“-Reihe mussten Fans lange warten, galt es doch, heftige Lizenzstreitigkeiten, welche seit 2005 schwelten, zu beseitigen. Zwar erschienen im Stammverlag |Franckh-Kosmos| zunächst weiterhin Buchfassungen, doch die entsprechenden Hörspiele lagen eine ganze Zeit auf Eis. 2008 war es dann so weit: Nach der unsäglichen – und dankenswerterweise mittlerweile eingestellten – Klon-Serie „Die Dr3i“ durften die drei Junior-Schnüffler bei |EUROPA| wieder ihr normales Tagesgeschäft verrichten – natürlich mit dem über lange Jahre gestählten Team vor und hinter den Mikrofonen. Der „Geisterzug“ bekam die Nummer 122 und wurde in einer Tranche mit „Spur ins Nichts“ (121) und „Fußballfieber“ (123) veröffentlicht.

Zur Story

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Die drei ??? – Poltergeist (Folge 73)

Nachdem in der Vergangenheit er Serie immer weniger Mystery vorkam, aber zunehmend Fälle mit Diebstahl, Entführung und Erpressung zu lösen waren, bei denen vermeintliche Geister und Dämonen keine Rolle mehr spielten, sondern rein weltliche Bösewichte, besinnt man sich bei Folge 73 wieder auf alte Tugenden. Einen Poltergeist hat’s bis dato noch nicht gegeben. Verraten sei jedoch, dass der alte Erzrivale Victor Hugenay mal wieder seine schmierigen Finger im Spiel hat.

Zur Story

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Die drei ??? und das Geisterschiff (Folge 93)

Mit Folge 93 der kultigen Jugend-Detektei befand man sich Ende der Neunziger bzw. Anfang Zwotausend qualitativ schon wieder auf dem Weg nach oben. Vergessen waren die zwischenzeitlich teils lieblos hingeschluderten Storys ab etwa Folge 60. Mit dem Setzen auf bewährte Rezepte und ein Besinnen auf alte Stärken schaffte man es, die Steigerung in der Formkurve – mit ein paar Ausreißern – bis heute zu halten. „Das Geisterschiff“ ist dabei quasi ein modernes Role-Model und Paradebeispiel für solide gesponnenes Garn, auf dem die Serie ihren bislang ungebrochenen Erfolg gründete.

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Francis, H. G. / Arthur, Robert – Die drei ??? und der grüne Geist (Folge 8)

Mittlerweile sind über 120 Hörspiele der drei sympathischen Junior Detektive erschienen und die Technik geht auch an ihnen nicht vorüber, will heißen, die Storys gleichen sich dem aktuellen Zeitgeist immer wieder geringfügig an. Somit sind die Geschichten der „Drei Fragezeichen“ alles andere als statisch und immer wieder hörenswert. Auch die älteren Folgen besitzen einen Charme, der nicht nur Kinder und Jugendliche anspricht, sondern auch durchaus für Erwachsene geeignet ist. Quid ad est demonstrandum. Hier geht es um einen wahren Klassiker von 1979, also im besten Sinne der ersten Stunde: Fall Nummer acht.

_Zur Story_

Peter und Bob werden Ohrenzeugen eines grausam-kläglichen Schreis, der aus einem alten Haus dringt, das abgerissen werden soll. Scheinbar zufällig befinden sich auch einige Männer in der Nähe, die den Schrei ebenfalls vernehmen und beschließen, das Haus zu betreten, nachdem der Schrei ein zweites Mal ertönt. Geistesgegenwärtig schneidet Bob das Ganze auf Tonband mit und die beiden Jungs betreten zusammen mit den Männern das gespenstische Haus, wo sich ein grüner, schemenhafter Geist an der Wand und dann auf der Treppe zeigt.

Der Geist, von dem einer der Erwachsenen später zu berichten weiß, dass dieser derjenige vom alten Matthias Green sein muss, welcher sich vor über 50 Jahren auf der betreffenden Treppe das Genick brach, verschwindet genauso plötzlich, wie er erschien. Am nächsten Morgen sind die Zeitungen Rocky Beachs voll davon – doch Justus glaubt nicht an Geister und hört sich Bobs Tonbandaufnahme immer und immer wieder an, bis Hauptkommissar Reynolds die Jungs aufsucht und darum bittet, ihn zu Greens Haus zu begleiten, schließlich sind Peter und Bob live dabei gewesen. Justus will den „Tatort“ auch gern unter die Lupe nehmen.

Am Haus treffen sie einen entfernten Verwandten des alten Green, Harold Carlson, der sich als Neffe, Rechtsanwalt und gesetzliche Vertretung der rechtmäßigen Erbin des Hauses zu erkennen gibt. Gemeinsam macht man sich daran, im Haus nach Spuren zu suchen, und nachdem Bob und Peter Kommissar Reynolds gezeigt haben, wo die Erscheinung im Mauerwerk verschwand, ordnet dieser an, dass die Wand aufgestemmt werden soll. Als Justus in eine nun freigelegte Geheimkammer kriecht, entdeckt er einen alten Sarg, in dem die sterblichen Überreste von Greens chinesischer Frau und eine Perlenkette liegen.

Dies seien offensichtlich die lange verschollenen und legendären „Geisterperlen“, die der alte Green angeblich aus China gestohlen haben soll und weswegen er das asiatische Land fluchtartig verlassen musste. Diese Perlen sind unscheinbar, jedoch wohl extrem wertvoll. Carlson nimmt sie an sich, um sie nach San Francisco zu seiner Tante Lydia zu bringen, der rechtmäßigen Erbin. Wenige Tage später klingelt das Telefon in der Zentrale der drei ???. Es ist Miss Lydia Green – offensichtlich ist der Grüne Geist nun auf ihrem Anwesen in San Francisco aufgetaucht.

_Eindrücke_

Selbst heute versprüht diese Folge das typische ???-Flair, das uns als Jugendliche so faszinierte und nichts von seiner Wirkung eingebüßt hat. Zugegeben: Die Sound-Effekte und Geräusche sind bestimmt allesamt heute besser möglich, aber nichtsdestoweniger gut gemacht und stimmig. Dass diese bei sämtlichen |EUROPA|-Produktionen jener Zeit verwurstet wurden, ist zu vernachlässigen, denn man hat sich wirklich die Mühe gemacht, eine intelligente Geschichte zu vertonen. Das spiegelt sich in der Qualität der Sprecher genauso wider wie in der spannenden, durchdachten Machart der Folge.

An keinem Punkt findet man die Angelegenheit lächerlich oder gar kitschig. Dieser Klassiker ist von der dichten Atmosphäre her herausragend, aber das ist nicht das einzig Bemerkenswerte am „Grünen Geist“: Was diese Folge von vielen anderen ???-Folgen objektiv unterscheidet, ist die Tatsache, dass hier das Triumvirat Justus/Peter/Bob ausnahmsweise mal voneinander getrennt wird. Somit ist dies keine sonst so oft präsentierte Justus-Löst-Fast-Alles-Alleine-Show, sondern die Charaktere der beiden Mitstreiter werden auch endlich noch weiter vertieft und zeigen, dass auch Peter und Bob nicht auf den Kopf gefallen sind.

_Fazit_

Mit diesem Vertreter der alten Folgen aus den Anfangstagen fällt auch Serien-Neulingen der Einstieg sehr leicht. Der „Grüne Geist“ weist vergleichsweise wenig Fehler auf und ist atmosphärisch sehr dicht, obwohl er natürlich kräftig unter den – aufgrund der begrenzten Kapazität von LP/MC damals notwendigen – Kürzungen gegenüber der Buchvorlage zu leiden hat. Dennoch gehört er zu Recht seit fast 30 Jahren zu den beliebtesten Vertonungen der „drei ???“-Reihe.

_Die Hörspieldaten auf einen Blick:_

Titel: „Die Drei Fragezeichen und der Grüne Geist“ – Folge 8
Ersterscheinung: Buch 1965, Hörspiel: 1979
EUROPA – BMG Ariola Miller
Lauflänge: ca. 50 Minuten
Regie: Heikedine Körting
Drehbuch: H. G. Francis
Musik: Zeiberts, Morgenstern

Die Figuren und ihre Sprecher:

Erzähler (alias Alfred Hitchcock): Peter Pasetti
Erster Detektiv – Justus Jonas: Oliver Rohrbeck
Zweiter Detektiv – Peter Shaw: Jens Wawrczeck
Recherchen & Archiv – Bob Andrews: Andreas Fröhlich
Hauptkommissar Reynolds: Horst Frank
Chang: Thorsten Sense
Patrick: Wolfgang Kubach
Miss Lydia Green: Marianne Kehlau
Harold Carlson: Alexander Stubbe
Mr. Jensen: Rolf Mamero
Mr. Won: Victor Bernard
Mann: Gernot Endemann (nicht aufgelistet)

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Die drei ??? – Musik des Teufels (Folge 84)

Im Bereich um die Folgen 50 bis 80 hatten die drei Fragezeichen qualitätsmäßige Einbußen zu verzeichnen. Nur wenige Geschichten, sowohl in Buch als auch in Hörspielform, konnten in den Neunzigern so recht überzeugen. So wie Folge 84 „Musik des Teufels“, wo sich endlich eine Trendwende und Licht am Ende des Tunnels abzeichneten. Besserung war in Sicht, und das liegt zum Teil an der Kombination von frischen Ideen mit alten Tugenden, welche die Serie zu ihrem verdienten Kultstatus brachten. Einer dieser Einfälle war 1998 die Schaffung einer illustren Stammgast-Figur im jugendlichen Detektiv-Universum, die fortan immer wieder sporadische Auftritte haben soll: Jelena – Justus‘ schlimmster Alptraum.

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Die drei ??? und der rote Rächer (Folge 96)

Nachdem die Kult-Serie in den Neunzigern leicht einknickte und eine Reihe eher mittelmäßiger und – was Fans vollkommen neu war – sogar richtiggehend schlechte Folgen produziert wurden, erholten sich die drei Fragezeichen um die Jahrtausendwende wieder. Die Formkurve stieg in Richtung der magischen Nummer 100 fast stetig an und die neueren Fälle besannen sich auf alte Tugenden. Ein Umstand, welcher der Serie sehr gut tat. Nummer 96 aus dem Jahr 2001 ist ein solcher, eher klassisch ausgerichteter Fall, der auch in den Anfangstagen des Junior-Detektivtrios spielen könnte – was durchaus als Lob zu verstehen ist.

Zur Story

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Francis, H. G. – Die drei ??? und die Geisterinsel (Folge 18) – Collector\’s Edition

_Hintergrund_

Seit nunmehr vier Dekaden sind die von Alfred Hitchcock inspirierten Jugenddetektive Justus, Bob und Peter nun schon unter dem Banner „Die drei ???“ aktiv, und drei Viertel dieser Zeit agieren die drei Jungs aus Rocky Beach in Kalifornien nun auch schon in der gleichnamigen Hörspielserie, in der die Romane in Kurzform zum Leben erweckt werden. Dennoch dauerte es bis zum Herbst letzten Jahres, bis sich ein Filmteam ein Herz fasste und den Stoff, sicherlich auch inspiriert vom Erfolg des TKKG-Streifens, endlich ins Kino brachte. Allerdings wählte das Regieteam für den Themenkomplex des Kinostreifens ein bereits vorhandenes Abenteuer der pfiffigen Schnüffler aus. Mangelnde Risikobereitschaft? Vertrauen in alte Werte? Schließlich hat man sich für eine relativ alte Episode entschieden. Wie auch immer: Für Fans der Serie war der Kinotermin das Ereignis im Jahr 2007 und natürlich auch der willkommenste Diskussionsstoff. Auch die drei Sprecher der Hörspielserie wollten da nicht nachstehen und diskutieren mit: Auf der Collector’s Edition der 18. Hörspiel-Episode, die zeitgleich zum Medienevent noch einmal aufgepeppt und neu aufgelegt wurde.

_Story_

Als Mr. Shaw den drei Detektiven das Angebot unterbreitet, in der Nähe des neuen Drehorts seiner Filmcrew ein paar Tage Urlaub zu machen, sind Peter, Justus und Bob sofort begeistert. Allerdings ist die Ferienstimmung auf Skeleton Island schnell vorbei, denn schon kurz nach ihrer Ankunft auf der Insel winkt den drei Fragezeichen einer neuer, unverhoffter Fall. Eine Diebstahlserie und ein intriganter Sabotageakt behindern die Dreharbeiten, und außerdem mutmaßen die Inselbewohner, dass es auf der Insel spuken soll. Als wäre dies nicht schon genug, soll Berichten zufolge auch noch ein alter Schatz in den Tiefen des Meers schlummern. Erst nach und nach begreifen Mr. Shaws Gäste, dass die merkwürdigen Geschehnisse in unmittelbarem Zusammenhang mit dem versteckten Schatz stehen. Irgendwer will ganz offensichtlich alle Störenfriede von der Insel vertreiben …

_Persönlicher Eindruck_

„Die drei ??? und die Geisterinsel“ hat sowohl in der literarischen als auch in der Hörspielfassung schon etliche Jahre auf dem Buckel und sich damals zum Start der audiovisuellen Ermittlungen als eines der besten Kapitel in der Historie der drei Detektive etabliert. Insofern stellte sich vor dem Release der Neufassung eigentlich nicht die Frage nach der inhaltlichen Qualität des Hörspiels – welche demnach auch unbestritten hoch ist -, sondern vornehmlich nach eventuellen Veränderungen und Neuerungen im Vergleich zur Originalausgabe. Allerdings gibt es hier, wenig überraschend, nichts Bedeutsames zu verzeichnen. Das Hörspiel wurde in der ursprünglichen Version übernommen und weder von den Sprechern noch hinsichtlich der klanglichen Untermalung bearbeitet. Enttäuschend? Nein, ganz bestimmt nicht, denn schließlich gibt und gab es kaum etwas zu verbessern.

Sinn und Zweck der Collector’s Edition war stattdessen, noch einmal gesonderte Promotion für den Film zu betreiben und natürlich vom Rummel um dessen Release zu profitieren, andererseits aber auch, die bereits bekannten Sprecher der Hörspielreihe noch einmal zu Wort kommen zu lassen und sich über den Transfer der Materie auf die Leinwand zu äußern. In einer angehängten Interviewsequenz erfährt man somit, warum Justus-Mime Oliver Rohrbeck es gar nicht begrüßt hätte, wenn man seine Stimme auch für den Film verwendet hätte, wie Peters Alter Ego Jens Wawrczeck zur Adaption steht und was Andreas Fröhlich alias Bob Andrews mit dieser Episode verbindet. Immerhin 25 Minuten Bonusmaterial kommen somit zusammen, die gerade für Fans viel Wissenswertes über die sonst so selten präsenten Darsteller bieten und somit als Extra-Schmankerl absolut begrüßenswert sind.

Zudem stimmt auch das Design der Spezialedition. „Die drei ??? und die Geisterinsel“ erscheint im schmucken Digipak und enthält neben dem Audio-Bonus auch noch ein Booklet mit Fotos aus dem Kinostreifen. Es werden also, anders als sonst, alle Sinne befriedigt. Bleibt noch die Frage, inwiefern sich das Ganze für diejenigen lohnt, die Folge 18 schon in ihrer Sammlung wissen. Nun, alleine für die Extras lohnt die Investition sicherlich nur für beinharte Fans. Was den unveränderten Inhalt betrifft, reicht es indes aus, die Originalfassung zu besitzen.

_Fazit_

Die Neuauflage der „Geisterinsel“-Folge zeichnet sich durch einige interessante, zusätzliche Interview-Sequenzen aus, die man sich als Fan auf jeden Fall einverleiben sollte. Ob dies aber alleine ausreicht, um einen Zweitkauf zu rechtfertigen, muss jeder selber entscheiden. Allerdings: Wer das Original noch nicht sein Eigen nennt, sollte die sich nun bietende Chance auf jeden Fall ergreifen!

|ISBN-13: 978-3-86629-068-6|
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Die drei ??? und der schwarze Skorpion (Folge 120)

Die drei Fragezeichen sind schon seit meiner Kindheit absoluter Kult und waren auch damals Stammgast in meinem Kassettenrecorder. Schnell waren die Kassetten so abgenudelt, dass ich inzwischen auf die CD-Version umgestiegen bin, damit mir diese Geschichten noch länger erhalten bleiben. Bei den drei Fragezeichen handelt es sich um ein Detektivtrio aus Rocky Beach, nämlich um Justus, Peter und Bob. Justus ist sozusagen das Oberhaupt der drei Detektive, er ist etwas dick geraten, gleicht dieses kleine Handicap aber durch seine Intelligenz aus. Peter ist eher ein sportlicher Typ, outet sich in vielen Situationen aber als kleiner Hasenfuß, weil er der Erste ist, der auf Flucht plädiert. Bob ist zuständig für Recherchen und Archiv und sorgt dafür, dass die drei Detektive (die im Übrigen jeden Fall übernehmen) genügend Informationen über ihre Fälle bekommen. Am 10. Oktober ist bereits das 125. Hörspiel erschienen. Nach einigen rechtlichen Querelen und nachdem wir mit der Serie „Die Dr3i“ gequält wurden, darf die Originalserie seit Frühjahr 2008 dankenswerterweise fortgesetzt werden, sodass wir uns nun alle (etwa) vier Wochen auf ein neues Hörspiel freuen dürfen.

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Die drei ??? – Toteninsel (Folge 100)

Dies ist sie also, die sagenumwobene Jubiläumsfolge. Nummer 100. Genauer: 100 A, B, und C. Denn die unter dem Oberbegriff „Toteninsel“ zusammengefasste Story besteht aus drei CDs – einzeln verpackt im Pappschuber geliefert. Jene Folge, die den Wendepunkt der Serie hin zur Moderne endgültig besiegelte. Dafür hat man sich eine extravagante und extralange Geschichte ausgedacht, eine Hommage an sich selbst, und bereits die Tracklist lässt Kenner schmunzeln: Die Titel tragen allesamt passende Namen von Hörspielen aus der Reihe.

_100A – Das Rätsel der Sphinx_

Weitere Sprecher dieser CD:

Erzfeind der ??? – Skinny Norris: Andreas von der Meden
Jelena Charkova: Alexandra Doerk

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Francis, H. G. / Arden, William – Die drei ??? und die schwarze Katze (Folge 4)

Wie auch der „Super-Papagei“, der „Phantomsee“ und der „Karpatenhund“, gehört „… und die schwarze Katze“ ebenfalls zur ersten Tranche der Veröffentlichungen aus dem Hause |EUROPA| und datiert somit zurück auf den 12. Oktober 1979. Im Laufe der folgenden (fast) 30 Jahre summierten sich die Hörspiele der drei kultigen Junior-Detektive auf über 120 auf. Zwischendrin gab es in den Neunzigern mal einen etwas größeren Hänger und neuerliche Lizenzstreitigkeiten, welche Ende 2007 beigelegt wurden. Seither geht es mit den Vertonungen der Buchreihe weiter, was Fans – altgediente und neue – zum Aufatmen brachte.

_Zur Story_

Ein Wanderzirkus/Jahrmarkt gastiert in Rocky Beach, und unsere drei Helden Justus, Peter und Bob liefern für den Zirkus etwas im Auftrag von Justus‘ Onkel Titus, den Schrotthändler, aus – ein Podest für die Löwen-Nummer. Dabei werden sie Zeugen eines Diebstahls: Ein bärtiger Mann mit Schlapphut entwendet eine hässliche, schwarze Plüschkatze von einem Stand und schickt sich an, sich aus dem Staub zu machen. Flugs nehmen die drei Junior-Detektive die Verfolgung in sicherem Abstand auf. Als der Dieb in eine scheinbare Sackgasse flüchtet, werden die Gesichter der drei ??? und der herbeigeeilten Sicherheitskräfte lang: Der Mann ist verschwunden.

Obwohl ein etwa vier Meter hoher und massiver Bretter-Zaun sein Entkommen hätte verhindern müssen, ist er offensichtlich weg; seine Fußspuren führen bis zum besagten Zaun und enden dort abrupt. Zumindest war er nicht in der Lage, die Katze endgültig zu entwenden, denn sie liegt zurückgelassen auf dem Boden. Die drei Jungs bringen die Katze zurück zum Schießstand, woher sie stammt, und Peter kommt auf die Idee, sein Glück zu versuchen und das seltsame Maskottchen regulär zu gewinnen. Gesagt, getan – Peter räumt tatsächlich mit fünf Schuss alle Ziele ab und ist nun rechtmäßiger Besitzer der Plüschkatze.

Die Freude über den Gewinn währt jedoch nicht lang, denn irgendjemand hat den (eigentlich harmlosen) Jahrmarkts-Löwen aus seinem Käfig gelassen, und als Peter die Stellung hält, um den Löwen zu beruhigen, legt er die Katze unbeachtet zur Seite, während die anderen zusammen mit dem Jungen Andy Carson, dem Sohn des Zirkus-Veranstalters, Hilfe holen. Als die Situation dank des Löwenbändigers geklärt wird, ist die Katze verschwunden, und nicht nur das: Die drei Detektive finden dank Andy heraus, dass es seit Monaten immer wieder zu scheinbaren „Unfällen“ beim Wanderzirkus kam.

Außerdem taucht am nächsten Tag eine Zeitungsannonce im lokalen Blatt auf, in der irgendjemand vorgeblich für ein Kinderheim nach exakt jenen Katzen sucht, wie sie Andy an seinem Schießstand als Hauptpreis hat, zu einem Preis von 25 Dollar das Stück. Doch wer will schon eine augenscheinlich so hässliche schwarze, bucklige Stoffkatze mit krummen Beinen, abgenicktem Ohr, die ein Auge zukneift, für ein Kinderheim? Steckt etwa ein Mitarbeiter des Jahrmarkts dahinter, oder gar – wie Andy vermutet – seine Großmutter, die geschworen hat, den Zirkus zu ruinieren? Die drei ??? haben jedenfalls mal wieder einen Fall zu lösen.

_Eindrücke_

Nicht zu überhören ist der berühmte, unvergleichliche Horst Frank, der uns auch in dieser Folge wieder als Hauptkommissar Samuel Reynolds beglückt. Er und auch Urgestein Peter Pasetti (Erzähler / Alfred Hitchcock) weilen seit Mitte der 90er leider nicht mehr unter uns. Bedauerlicherweise ist die alte Musik in der Neuauflage dem modernen Soundtrack gewichen; Nostalgieanflüge werden dennoch geweckt, doch irgendwie ist das nicht dasselbe, aber man gewöhnt sich dran.

Das Drehbuch stammt von H. G. Francis, der das Originalbuch von William Arden aus dem Jahre 1970 (US) bzw. 1971 (D) für das Hörspiel aufbereitete. Bezeichnenderweise ist „Die schwarze Katze“ eigentlich Buch Nr. 13 (gleich zwei unglücksbringende Faktoren: eine schwarze Katze und die Zahl 13) und nicht wie bei den Hörspielen die Nummer vier, was daran liegt, dass man sich auf Seiten |EUROPA|s nicht an die amerikanische Reihenfolge gehalten hat. Ursprünglich sollte „Das Gespensterschloss“ den Auftakt zur Serie bilden, wurde aber aus Marketing-Gründen erst als Folge elf veröffentlicht. Regie führt auch in diesmal Heikedine Körting, die ab und zu in den Hörspielen auch als Sprecherin unter Pseudonym einspringt.

Gehen die Sprecher wieder vollkommen in Ordnung und sind über jeden Zweifel erhaben, so haben sich auf der anderen Seite doch kleinere Mängel eingeschlichen: Mal abgesehen davon, dass hier wieder mal der Mystery-Faktor nicht gegeben ist und sich die Handlung auf eine typische Junior-Detektivgeschichte mit (relativ gut getroffenem) Jahrmarktsflair beschränkt, ist „Die schwarze Katze“ eine der schwächeren Folgen und krankt daran, dass sie zu gekünstelt und konstruiert wirkt. Auch logische Fehler sind nicht ganz von der Hand zu weisen. Ohne jetzt zu viel von der Handlung zu verraten, sei hier dennoch ein Beispiel angeführt:

Als die Jungs mit einer gefälschten Stoffkatze vor dem Haus des mutmaßlichen Täters stehen (der diese ja für 25 Dollar aufkaufen will), diskutiert man darüber, wer hineingeht, Andy fällt natürlich aus, denn sollte der Dieb beim Zirkus arbeiten, würde er ihn natürlich erkennen und Verdacht schöpfen. So einigt man sich auf Peter und Bob, mit einer Erklärung von Justus, die nicht logisch nachvollziehbar ist, denn der Dieb hat ja Peters Katze bereits gestohlen und dürfte ihn zweifelsohne ebenfalls wiedererkennen. Zudem ist dem Täter auch die Katze vertraut und es ist unwahrscheinlich, dass er auf die Fälschung hereinfällt, zumal er ja ganz genau weiß, dass er Peter seine gewonnene Katze schon auf dem Jahrmarkt abgeluchst hat.

_Steif(f)tier – Das Fazit_

Eine recht schwache Folge, die mit allerhand Fehlern und zu vielen „Zufällen“ gespickt ist. Sie hat überdies schlichtweg zu wenig Pep, und es fehlt ihr die Spur von geforderter Kombinationsgabe, die sonst in fast allen ???-Hörspielen erforderlich ist. Gerade das Ende, als die Identität des Schurken bereits klar ist auch, und was er bezweckt, wird krampfhaft versucht, die Spannung noch einmal final in die Höhe zu treiben. Das hätte man lieber vorher tun sollen. So verkommt der Showdown leider zu einer mäßigen Brechstangen-Farce.

_Die Hörspieldaten auf einen Blick:_

Titel: „Die drei ??? und die schwarze Katze“ – Folge 4
Buch-Autor: William Arden
Drehbuch: H. G. Francis
Produktion & Regie: Heikedine Körting
Label: EUROPA Studio (jetzt BMG Ariola Miller)
Ersterscheinung: 12.10.1979
Musik: Conrad, Morgenstern, Zeiberts

Die Figuren und ihre Sprecher:

Erzähler (alias Alfred Hitchcock): Peter Pasetti
Erster Detektiv – Justus Jonas: Oliver Rohrbeck
Zweiter Detektiv – Peter Shaw: Jens Wawrczeck
Recherchen & Archiv – Bob Andrews: Andreas Fröhlich
Andy Carson: Stefan Schwade
Mr. Carson: Reiner Brönneke
Khan, „Der Kraftmensch“: René Genesis
Der einzigartige Gabbo: Iwan Raszinsky (Karl-Ulrich Meves)*
Iwan der Grosse: Borris Stepin
Hauptkommissar Reynolds: Horst Frank
Junge: Philip Baader

*) Pseudonym, Klarname in (Klammern)

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Francis, H. G. / Carey, M. V. – Die drei ??? und der Karpatenhund (Folge 3)

„Der Karpatenhund“ gehört zur ersten Tranche der Veröffentlichungen aus dem Hause EUROPA und datiert zurück auf den 12. Oktober 1979. Im Laufe der folgenden (fast) 30 Jahre summierten sich die Hörspiele der drei kultigen Junior-Detektive auf über 120 auf. Zwischendrin gab es in den Neunzigern mal einen etwas größeren Hänger und kürzlich neuerliche Lizenzstreitigkeiten, welche erst Anfang 2008 (hoffentlich) endgültig beigelegt wurden. Seither geht es mit den Vertonungen der Buchreihe weiter, was Fans – altgediente und neue – zum Aufatmen brachte.

_Zur Story_

Der freundliche, alte Mr. Prentice lädt die drei Junior-Detektive zu sich ein, da es in seinem Apartment scheinbar spukt. Nicht nur, dass sich jemand während seiner Abwesenheit augenscheinlich in seiner Wohnung aufgehalten hat; auch mysteriöse Lichtblitze in seinem Arbeitszimmer lassen ihn die Dienste der drei ??? in Anspruch nehmen. Noch während die drei Jungs bei ihm sind, wird Justus Zeuge einer dieser Lichterscheinungen, doch damit nicht genug – draußen scheint sich ebenfalls etwas zu tun: Aufgeschreckt durch ein knallendes Geräusch, begeben sich die vier auf den Balkon, wo sie mit ansehen, wie eine Gestalt aus einem Haus gegenüber flüchtet und in einer Kirche verschwindet.

Es stellt sich heraus, das dieses Haus einem Mr. Prentice wohl bekannten (und von ihm finanziell unterstützten) Künstler gehörte, der erst kürzlich verstarb, die Gestalt hat etwas von dort entwendet, was rechtmäßig ihm gehört: Die Glas-Skulptur des legendären Karpatenhundes, den Mr. Prentice in Auftrag gab. Er möchte diesen auf jeden Fall zurückhaben, nicht wegen des Geldes – er ist versichert , sondern es geht ihm um das unersetzliche Kunstwerk. Just, Peter und Bob nehmen den Fall an und untersuchen die möglichen Verdächtigen, vornehmlich natürlich die Hausbewohner.

Darunter sind einige schräge Charaktere, wie der abgespacte Esoterik-Freak Elmquist, der reiche Börsenmakler Murphy, die hartgesottene Mrs. Chalmers, die sogar mitten im Winter noch im hauseigenen Pool schwimmen geht, und nicht zuletzt die überaus neugierige und stets nervige Hausverwalterin Mrs. Boogle. Wer bricht beim freundlichen Mr. Prentice ein? Was haben die Lichtblitze zu bedeuten? Die Sache spitzt sich zu, als eine Reihe von Anschlägen auf die Bewohner verübt wird und der Dieb 10.000 Dollar Lösegeld von Mr. Prentice fordert, um den Karpatenhund wiederzuerlangen – sogar Just und Bob bekommen einen über den Schädel gezogen. Eine wahrhaft harte Nuss für unsere Helden.

_Eindrücke_

Grade in den ersten Folgen tauchen altgediente |EUROPA|-Recken verstärkt als Figuren auf. So sind der Gernot Endemann sowie Ernst von Klippstein, Gerlach Fiedler, Hans Hessling und Rolf Mamero in allerlei Hörspielen des Labels ebenfalls zu hören. Gernot Endemann hat beispielsweise zusammen mit Rolf Mamero bei „Commander Perkins“ mitgewirkt (als Major Hoffmann) und Ernst von Klippstein gab den arkonidischen Wissenschaftler Crest in der SF-Erwachsenen-Serie „Perry Rhodan“. Gerlach Fiedlers raue, markante Stimme war auch schon in der allerersten veröffentlichten Folge der drei ??? [(„Der Super-Papagei“) 5145 als Mr. Claudius aktiv.

Hans Hessling ist manchem Thirtysomething eventuell aus der Enid-Blyton-Serie „Rätsel um …“ noch gut in Erinnerung. Last but not least wirkt hier auch Heikedine Körting selbst als Sprecherin mit; ansonsten bescherte sie uns stets als Regisseurin und treibende Kraft im Hintergrund u. a. solche Knaller wie „TKKG“ und nicht zuletzt das knuffige Schlossgespenst „Hui-Buh“. Das Drehbuch stammt – wie bei allen alten Folgen – von H. G. Francis, der das Originalbuch von M. V. Carey aus dem Jahre 1977 in eine deutsche und hörbare Fassung gebracht hat.

Dieser Folge fehlt das ansonsten gepflegte Mystery-Ambiente ein wenig. Zwar wird die Geschichte des transsylvanischen Hundes recht spannend ausgebreitet, da er aber keinerlei augenscheinlichen geheimnisvollen Kräfte besitzt, verpufft das Gruselmoment recht schnell, und auch die seltsamen Lichtblitze sind nicht als bedrohlich einzustufen. Spannend und gut gesprochen ist diese Folge dennoch, beschränkt sich aber auf Detektivarbeit und Kombinationsgabe, angereichert mit allerlei Action-Sequenzen. So finden sich in der Handlung von Diebstahl über Giftanschlag bis hin zur Autobombe eine ganze Reihe handfester Straftaten, die Erpressung und die tätlichen Angriffe auf Justus und Bob nicht mitgerechnet.

Somit gehört diese Folge sicher zu den aktionsgeladeneren der Serie, die weniger auf dichte Story setzt. Die Soundeffekte und Musik passen wie üblich recht gut, aber gerade die Geräusche sind etwas schlaff abgemischt und können nicht ganz überzeugen. Auf die Lösung des Falles kann man allenfalls spekulieren, aus eigener Kraft und Logik ist dieses Problem nicht so einfach bzw. gar nicht zu knacken. Ein kleiner logischer Fehler hat sich überdies auch eingeschlichen: Direkt am Anfang schließt Just ein Eindringen des potenziellen Diebes über den Balkon aus, da das Apartment dafür zu hoch im Gebäude liege. Später aber verfolgen Peter und Bob einen Verdächtigen, indem sie von Mr. Prentices Balkon aus über die Freitreppe/Feuerleiter hinter ihm her wetzen – ergo gab es doch eine Möglichkeit, von außen an die Wohnung/Balkon zu kommen.

_Fazit_

Solide gemachte Folge, die aber nicht das sonst vorherrschende Mystery-Feeling aufweist; zudem ist ein bisschen viel auf einmal an Action auf zu kurze Zeit gepackt worden. Die Jagd nach dem Karpatenhund und seinem Dieb gleicht eher einer wilden Hatz, bei der man den Grips nicht zu sehr anzustrengen braucht. Seitens des Hörspiels werden die Hinweise nicht ausführlich genug dargebracht, um sich als Hörer selbst einen Reim darauf machen zu können, wenngleich die Figuren wirklich interessant und ziemlich schräg sind. So wartet man sehnsüchtig darauf, dass Justus endlich die Sache am Ende aufklärt. Die Lösung ist pfiffig, geht aber in der Action zu sehr unter. Anhörenswert ist die Folge drei allemal, gehört aber zu den schwächeren Vertretern.

_Die Hörspieldaten auf einen Blick:_

Titel: „Die drei ??? und der Karpatenhund“ – Folge 3
Buch-Autor: M.V. Carey / Drehbuch: H.G. Francis
Ersterscheinung: Oktober 1979
EUROPA (BMG Ariola Miller)
Lauflänge: ca. 44 Minuten
Produktion & Regie: Heikedine Körting
Musik: Conrad, Morgenstern, Zeiberts
Cover-Design: Aiga Rasch

Die Figuren und ihre Sprecher:

Erzähler (alias Alfred Hitchcock): Peter Pasetti
Erster Detektiv – Justus Jonas: Oliver Rohrbeck
Zweiter Detektiv – Peter Shaw: Jens Wawrczeck
Recherchen & Archiv – Bob Andrews: Andreas Fröhlich
Mr. Prentice: Ernst von Klippstein
Mr. Niedland: Gerlach Fiedler
Pfarrer: Hans Hessling
Mrs. Boogle: Katharina Brauren
Sonny Elmquist: Philip Kunzmann (Gernot Endemann)*
Mr. Murphy: Karl-Ulrich Meves
Miss Chalmers: Pamela Punti (Heikedine Körting)*
Mr. Hassel: Rolf Hundertwasser
Polizist: Rolf Mamero

*) Pseudonyme, Klarnamen in (Klammern)

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Die drei ??? und der Phantomsee (Folge 2)

Auf Nummer eins folgt Nummer zwei. So ist es natürlich auch bei der Kulthörspielserie der drei Fragezeichen, wobei damals keiner wusste, ob die Serie in Deutschland überhaupt Anklang finden würde, als man die ersten drei Hörspiele bei den EUROPA-Studios (heute einverleibt in BMG Ariola Miller) im Oktober 1979 auf die jugendliche Welt losließ.

Seither hat die Serie einige Wendungen genommen; so musste die damalige Musik in den heute erhältlichen Neuabmischungen komplett wegen Lizenzstreitigkeiten geändert werden, der Drehbuchautor H. G. Francis wird schon seit Folge 60 von André Minninger ersetzt, und wie es in 24 Jahren Laufzeit nun mal so ist, haben einige Stammsprecher in der Zwischenzeit auch den Weg alles Irdischen genommen.

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Francis, H. G. / Arthur, Robert – Die drei ??? und der Super-Papagei (Folge 1)

Was macht diese Folge eigentlich so besonders? Nun, als Nummer 1 ist man immer Vorreiter, das ist hier nicht anders, allerdings konnten die |EUROPA|-Studios als Macher dieser Geschichte damals nicht ahnen, dass sie die Einstiegsdroge für eine ganze Generationen von Hörspielfreaks hinlegen. Im Gegenteil. Man nummerierte sogar die eigentliche Nummer 1 „Gespensterschloss“ um, sie wurde zur Nummer 11 degradiert, da man nicht wusste, ob Deutschlands Jugend 1979 schon bereit für die spukige Umsetzung dieser Folge von „The Three Investigators“ (so der Serientitel des Originals) war. Rückwirkend kann man sagen: Sie war es.

_Zur Story_

Justus und Peter werden von Alfred Hitchcock zu dessen Kollegen Mr. Fentriss geschickt, der seinen Papagei „Lukullus“ vermisst, doch die Polizei des kalifornischen Kleinstädtchens Rocky Beach will nichts unternehmen. Am Haus des potenziellen neuen Klienten der drei ??? abgekommen hören sie jedoch Hilfeschreie und beschließen, sich dem Gemäuer vorsichtig zu nähern. Dabei werden sie von einem dicken Kerl überrascht, der sie mit vorgehaltener Pistole ins Haus scheucht und sich ihnen als Mr. Fentriss vorstellt. Der Papagei sei wieder aufgetaucht und hätte den Hilfeschrei ausgestoßen, zudem wäre er telefonisch von Hitchcock über ihr Kommen informiert gewesen und wollte sie nur ein wenig testen.

Die vermeintliche Pistole entpuppt sich als Feuerzeug. Justus und Peter bringen (ohne den Vogel persönlich zu Gesicht zu bekommen) in Erfahrung, dass der Papagei stets einen sehr seltsamen Spruch zum Besten gibt: „Lucius et Licinius et Lukullus – Kopf oder Zahl? – erare humanum est!“, doch einen neuen Fall haben die jungen Detektive wohl nicht … Ein wenig enttäuscht zuckeln sie in dem ihnen kostenlos überlassenen Rolls Royce – samt Chauffeur Morton – von dannen … bis Just ein Geistesblitz trifft. Mr. Hitchcock kann gar nicht angerufen haben, denn zum Haus von Mr. Fentriss führt keine Telefonleitung!

Als sie schnurstracks mit dem Rolls kehrtmachen (lassen), kommt ihnen aus der Ausfahrt des Grundstücks ein schwarzes Ranger-Sport-Coupé entgegengebraust, am Steuer: der Dicke von vorhin! Leider konnten sie trotz des Beinahe-Crashs nur die letzten Ziffern des Kennzeichens erhaschen: „13“. Die beiden Jungs finden den richtigen Mr. Fentriss gefesselt in seinem Haus und befreien ihn. Dabei erfahren sie, dass er den sprachbegabten Vogel von einem mexikanischen Hausierer gekauft hat, und er ist nicht der Einzige. Seine Nachbarin Mrs. Waggoner hat ebenfalls einen solchen Papagei gekauft, der auf den Namen „Schneewittchen“ hört und ähnlich komisches Zeug brabbelt: „Weiß wie Schnee. Rot wie Blut. Schwarz wie Zedernholz … Ist Sherlock Holmes zu Hause?!“

Auch ihr Papagei ist, wie man sich unschwer denken kann, verschwunden, und sie sucht ihn verzweifelt, kann den Jungs aber einen Mann beschreiben, der sich seit geraumer Zeit verdächtig in der Gegend herumtreibt. Natürlich passt die Beschreibung des Mannes und seines Autos auf den Dicken mit seinem Sportwagen. Zwei verschwundene Papageien, die seltsam verdrehte Sprüche klopfen, und ein höchst verdächtiger Kerl, der es offensichtlich darauf abgesehen hat, alle Tiere (es sind deren sieben – inklusive des ominösen Super-Papageis „Blackbeard“) in seine Hände zu bekommen. Doch warum? Welches Geheimnis umgibt diese höchst seltsamen Vögel?

_Eindrücke_

Ein knackiges, schlichtweg geniales und höchst mysteriöses Wort-Rätsel, ein düsterer Friedhof im Nebel und zunächst undurchsichtige Charaktere plus Monsigneur Victor Hugenay, der französische Meisterdieb, der den drei Jungs nicht zum letzten Mal über den Weg dackeln soll, zeichnen die Nummer 1 aus. Gewürzt ist das Ganze mit pädagogisch wertvollen Zuckerlis, wie der Erwähnung, dass Blackbeard, das spätere Maskottchen der Detektei, eigentlich gar kein Papagei ist, sondern ein Star aus der Familie der Mynah, die bekannt sind für ihre exzellenten Spracheigenschaften. Man lernt durch die verdrehten Sprüche der anderen Vögel auch noch eine ganze Menge über klassische Literatur und Geschichte, denn unter ihnen befinden sich außerdem noch Käpt’n Kidd, Sherlock Holmes, Robin Hood und Al Capone. Interessanter und kindgerechter kann man ein wenig Allgemeinbildung nicht verpacken.

Selbstverständlich werden hier schon Tugendhaftigkeit und Freundschaft großgeschrieben, wie es im späteren Verlauf der Serie (bis heute) auch ausnahmslos praktiziert wird. Die kindlichen Stimmen der drei Hauptfiguren sind von ihrer heutigen Tonlage natürlich verschieden und für Kenner nur der neueren Folgen (nach deren Stimmbruch) bestimmt lustig anzuhören. Das heißt: Peter (Jens Wawrzceck) scheint diesen irgendwie verpasst zu haben, er klingt auch als erwachsener Sprecher fast noch genauso wie anno Tuppdich als Bengel. Für Justus (Oliver Rohrbeck) gilt beinahe dasselbe – auch seine Stimme ist zwar sehr jung und eine ganze Oktave höher als heute, aber schon unverkenn- und wechselbar.

Der Einzige, dessen Stimme sich heutzutage ganz anders anhört (und das meine ich überhaupt nicht negativ – im Gegenteil) ist die von Bob (Andreas Fröhlich); er hat heute eine angenehme, recht tiefe und sonore Stimme (und sprach unter anderem den Gollum aus „Herr der Ringe“), während er in diesen frühen Tagen sogar noch Jens Wawrzceck in Sachen Pieps-Stimme in den Schatten stellt. Gerlach Fiedlers dunkel-nasaler Bass passt hervorragend zu seiner Figur, und er beehrt die Fan-Gemeinschaft später noch in drei weiteren Rollen. Auch Katharina Brauren mit ihrer leicht bedeckt-heiseren Oma-Stimme ist ein wahres Urgestein der Serie und wird in deren Verlauf immer mal wieder eingesetzt. Die spätere Dauer-Nemesis der Jungdetektive – Victor Hugenay – wird hier noch von Wolfgang Kubach gegeben, leider auch mit zu wenig französischem Akzent, aber trotzdem aller Ehren wert. Kurzum, hier finden sich erstklassige Sprecher zusammen, um eine hervorragende Leistung abzuliefern.

Sie Soundkulisse und die Musik sind ein wichtiger Punkt, und trotz der Neuabmischung hat man – zumindest, was die Effekte angeht – die Finger davon gelassen, daher befinden sich Schnitt und Geräusche noch im Originalzustand. Lediglich die Musik musste geändert werden, das war nötig wegen Lizenzstreitigkeiten um die Original-Musik von Brac/George – heute kümmern sich die Herren Conrad, Morgenstern und Zeiberts um die Soundtracks. Die Folge an sich ist natürlich meilenweit von der Perfektion heutiger Produktionen entfernt und strotzt auch vor einigen heftigen Fehlern der Regie. Tatsächlich gehört die Nummer 1 (neben „Hexen-Handy“) zu den Folgen mit den wohl meisten Fehlern, die dem geneigten Hörer beim aufmerksamen Lauschen ins Ohr springen, als da wären:

Mr. Fentriss ist nach eigenen Angaben „geknebelt“ worden – wie kann er dann um Hilfe rufen? Carlos verdreht ständig die Zahlen des Kennzeichens (3-1 statt 1-3), Blackbeard krächzt bereits in der Zentrale, obwohl sie ihn noch gar nicht gefunden haben. Justus nennt den Namen „Mr. Claudius“, wenngleich er dessen Namen zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht kennen kann. Justus nennt Tante Mathilda „meine Mutter“ uva. Bleibt zu erwähnen, dass 2004 eine überarbeitete Version des Hörspiels mit dem Titel „Superpapagei 2004“ veröffentlicht wurde, bei der die bekannten Fehler ausgemerzt wurden. Wer Spaß an den Missgriffen der Serie hat, surft mal auf http://www.rocky-beach.com vorbei – der wohl führenden Fan-Site der drei Fragezeichen. Hier finden sich neben dem Fehlerteufel auch sonst eine ganze Menge Infos rund um die Serie.

_Da kuckste in die Röhre, was?! – Das Fazit_

Die Neuabmischung begleitet immer noch das gute alte Mystery-Flair mit allen klassischen Elementen eines herausragenden Jugendhörspiels, auch wenn mir der alte Soundtrack ein wenig abgeht, denn auch (und gerade) daran macht man Kindheitserinnerungen fest. Trotz manchen Schnitzers ist dies immer noch |die| Kultfolge schlechthin, welche man Neulingen als Start in die Serie empfehlen kann.

_Die Hörspieldaten auf einen Blick:_

Titel: „Die drei ??? und der Super-Papagei“ – Folge 1
Ersterscheinung: Oktober 1979
Label: EUROPA – Sony BMG Ariola Miller
Lauflänge: ca. 48 Minuten
Drehbuch: H. G. Francis
Produktion & Regie: Heikedine Körting
Musik: Conrad, Morgenstern, Zeiberts
Cover-Design: Aiga Rasch

_Die Figuren und ihre Sprecher:_

Erzähler – Alfred Hitchcock: Peter Pasetti
Erster Detektiv – Justus Jonas: Oliver Rohrbeck
Zweiter Detektiv – Peter Shaw: Jens Wawrczeck
Recherchen & Archiv – Bob Andrews: Andreas Fröhlich
Morton: Andreas von der Meden**
Mr. Claudius: Gerlach Fiedler
Mrs. Claudius: Ingrid Andree
Mr. Fentriss: Richard Lauffen
Mrs. Waggoner: Katharina Brauren
Hausierer Ramos: Juan Perez (Karl-Ulrich Meves)*
Carlos: Stefan Brönneke
Victor Hugenay: Albert Giro (Wolfgang Kubach)*
Papageien, insbesondere „Blacky“: Heikedine Körting**

*) Pseudonym. Die in Klammern aufgeführten Namen sind die Klarnamen der Sprecher.

**) Andreas von der Meden und Heikedine Körting werden komischerweise auch im aktuellen Release immer noch nicht in der Sprecherliste genannt.

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