Schlagwort-Archive: Fantasy

Raymond Feist – Der Lehrling des Magiers (Die Midkemia-Saga 1)

Spannender Autaktband zur Riftwar-Saga

Krieg und Intrigen, Ehre und Tod, Liebe und Hass. Das Königreich Rillanon befindet sich im Krieg. Doch nicht nur der Feind von außen bedroht den Frieden, denn Intrigen und Verrat beherrschen den Königshof, und so wird viel zu spät auf die Invasion reagiert. Der Magierlehrling Pug und sein bester Freund, der junge Krieger Tomas, wissen nichts von den Geschehnissen bei Hofe. Für sie bedeutet dieser Krieg eine Möglichkeit, sich zu beweisen und vielleicht sogar Ruhm zu erlangen – bis sie Teil der Intrigen werden und den wahren Schrecken des Krieges begegnen.

Mit diesem Buch eröffnete Feist seinen RIFTWAR-Zyklus um die Fantasy-Welt Midkemia und schuf sogleich einen Klassiker: ein umfassendes Universum verschiedener Welten. Allerdings macht sich hier der Einfluss von Tolkien noch sehr stark bemerkbar: Es gibt unterschiedliche Elbenvölker, desweiteren Drachen, Kobolde, Zwerge und natürlich Zauberer und Recken. Immerhin sind die Frauenfiguren weitaus lebensechter und realitätsnaher gezeichnet als beim alten Meister (sogar die Elfenkönigin!).

Der Autor
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John Norman – Priest-Kings of Gor (Gor 3)

Der Krieg der Götter

Tarl Cabot, der furchtlose Krieger der Gegenerde, ist zurück! Seine Reise führt ihn diesmal in das Sardargebirge, um das Geheimnis der mysteriösen Priesterkönige zu lösen. In ihm brennt der Schrei nach Rache, die Verpflichtung, sein verschwundenes Volk zu rächen, vor allem aber seine geliebte Gefährtin Talena wiederzufinden. Wird ihm sein Vorhaben gelingen oder wird sich das Schicksal erneut gegen ihn wenden? (Basilisk-Verlag)
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David Gemmell – Im Zeichen des dunklen Mondes

Fesselnde Action-Fantasy

Dies ist ein spannender, wenn auch nicht unbedingt mitreißender Fantasy-Action-Roman. Es geht um Wahrheit, Menschlichkeit, Liebe, Hass und Versöhnung. Im Mittelpunkt steht die Frage: Gibt es eine biologische und soziale Notwendigkeit bzw. Rechtfertigung für Gewalt und Krieg?

Der Autor

David Gemmell (geb. 1948, gest. 2006), früher selbst einmal Soldat, ist der führende britische Autor (wenn nicht sogar weltweit) von Fantasy-Action-Romanen. Besonders bekannt wurde ab 1984 er mit der Drenai-Saga, in der kernige Helden wie „Druss die Legende“ in einem untergehenden mittelalterlichen Reich schier aussichtslose Kämpfe ausfechten.

Seine zweite Romansequenz dreht sich um die magischen Sipstrassi-Steine (1987-94). Dazu gehören auch einige Romane, die in einer Post-Holocaust-Zukunft angesiedelt sind („The Jerusalem Man“). Ein dritter Romankomplex umfasst die historischen Fantasien um Alexander den Großen: „Der Löwe von Makedonien“ und „Der dunkle Prinz“ (1990/91). Die Falkenkönigin-Duologie dreht sich um eine heldenhafte Kriegerin: „Eisenhands Tochter“ und „Die Keltenkriege“. Es handelt sich eindeutig um Heroic Fantasy.

Handlung

Der Schwertkämpfer Tarantio begibt sich nach verlorener Schlacht in die große Stadt Corduin, eine der vier Hauptstädte im Land, die, in wechselnden Allianzen, miteinander im Krieg liegen. Seit sieben Jahren kämpft man um den Besitz der kostbaren Perle der Eldarin, eines verschwundenen Volkes friedliebender Elfenwesen. Tarantio macht es sich mit seinem etwas zurückgebliebenen Gefährten Brune gemütlich. Leider ist er eine schizophrene Persönlichkeit: Dace, der wilde und rachsüchtige Teil von ihm, lässt ihn immer wieder in Streit geraten. Schon bald darf er sich auf ein Duell freuen.

Herzog Sirano von Prentuis hat das Geheimnis der Perle in seinem Besitz mittels Magie gelüftet und den Bann, den sie speichert, aufgehoben. Als Folge dessen löst sich das Gefängnis um die Welt der von den Eldarin verbannten fremdartigen, brutalen Daroths auf: Sieben ihrer Städte erscheinen in der Welt der Menschen. Die Daroths, die sich mittels Telepathie verständigen, sind praktisch unsterblich, denn alle zehn Jahre wird ein Daroth durch eine jüngere Version ersetzt. Kein Wunder, dass sie für so kurzlebige Wesen wie die Menschen nur Verachtung übrig haben: Sie essen sie und nehmen ihr Land.

Tarantios friedliche Tage sind gezählt. Als die Feldherrin Karis, deren Truppen ihn besiegten, in Corduis auftaucht und bekannt wird, dass die Daroth die Stadt bedrohen, wird er von Karis und dem Herzog Albreck kurzerhand eingezogen, ebenso wie sein Duellgegner Vint. Corduis erfährt vom Untergang der Stadt Prentuis und dem Verschwinden Herzogs Sirano, macht sich selbst für die Belagerung bereit. Tarantio begegnet dem Harfner und Heiler Duvodas, der eine alte magische Gabe des Oltor-Volkes, das von den Daroth vernichtet worden war, geerbt hat: Seine Musik heilt und bringt Wohlstand. Als Tarantios Freund Brune vom Geist eines Oltor besessen wird, weist dieser den Weg zur Rettung vor den Daroth. Doch diese liegt nicht in Waffen und List, sondern in der Magie und dem Glauben an Frieden und Liebe.

Als die Daroth-Armee vor den Mauern von Corduis auftaucht, haben deren Bewohnern und Soldaten einige Überraschungen bereit, aber auch Duvodas ist nicht untätig. Er reitet direkt in die Hauptstadt der Daroth …

Mein Eindruck

Gemmell stellt uns zwei alternative Gesellschaften vor. Am Schluss versucht er eine versöhnliche Antwort zu geben. „Im Zeichen des dunklen Mondes“ ist ein stellenweise fast schon nachdenklich erscheinender Fantasyroman. Doch die Figuren (außer den „Pazifisten“) ergehen sich nicht in langen Monologen, sondern setzen ihre jeweiligen Überzeugungen ohne Zögern in die Tat um. Actionfans kommen hier also voll auf ihre Kosten. So weit so schön, fast wie in der Drenai-Saga.

Von dieser Regel gibt es nur wenige Ausnahmen, und das sind bezeichnenderweise jene Figuren, die durch die Liebe verändert werden: Tarantio, Duvodas, Karis. Und hier kommen dann die Erotikfans voll auf ihre Kosten, denn entsprechende Szenen gibt es hier reichlich.

Doch Liebe muss nicht immer Segen bringen: Ihre Kehrseite ist der Hass, und von dem ist Duvodas erfüllt, als seine schwangere Frau Shira von den Daroth getötet wird. Duvodas wird erst wieder menschlich, als er Jahre später seinen tot geglaubten Sohn wiederbekommt – ausgerechnet von den Daroth. Gemmell zeigt hier, dass er nicht auf einem Auge blind ist, wie so viele Autoren von heroischer Fantasy und anderen romantischen Genres. Vielmehr schaut er den Tatsachen ins Gesicht und konfrontiert den Leser mit der ungeschminkten Wirklichkeit des Lebens.

Hinweise

Das Titelbild ist wie fast immer bei dieser Reihe sehr gelungen, obwohl es schon etwas älter ist: Es zeigt eine weibliche japanische Samurai, wie man sie sich in den achtziger Jahren vorstellte. Tatsächlich war dies die Illustration zu „Tomoe, die Samurai“, einem Fantasyroman, der ebenfalls bei |Bastei Lübbe| erschien. Jedem Kapitel ist die kleine Vignette eines Mondes vorangestellt – ein reizvolles optisches Element. Insgesamt hat mich die Lektüre sehr zufriedengestellt.

|Originaltitel: Dark Moon, 1996
478 Seiten
ISBN-13: 9783404204977
Bastei-Lübbe

Elizabeth A. Lynn – Die Tänzer von Arun (Die Chroniken von Tornor 2)

Chearas in Arun: Konfliktlösung im Geist der Harmonie

Im Galbareth, der fruchtbaren Ebene von Arun, haben sich im Laufe der Jahrzehnte Menschen, die über besondere mentale Gaben verfügen, über Telepathie, die Kunst des Gedankenlesens und der Telekinese, zu einer Gemeinschaft zusammengefunden. Sie nennen sich „cheari“, die „Tänzer“, weil sie sich blitzschnell durch Gedankenkontakt verständigen und die Absichten ihrer Feinde rechtzeitig durchschauen können – bis auch in den Reihen ihrer Gegner, den räuberischen Bewohnern der Asech-Steppe, mental begabte Krieger auftauchen.

Dies ist die Geschichte von Kerris, dem verwaisten Sohn eines berühmten Kriegsherrn, der als Kind durch einen Schwerthieb einen Arm verlor. Als Krieger ungeeignet, weiß er seinem Leben keinen Sinn zu geben, bis ihn sein Bruder Kel in die Gemeinschaft der „cheari“ einführt und er einen Meister findet, der eine mentale Gabe in ihm weckt, die mächtiger ist als jedes Schwert und die keines starken Arms bedarf, um einen Gegner zu überwinden. Doch im einst friedlichen Elath lauern erbarmungslose Gegner – und jetzt ist es an Kerris, dem Tod ins kalte Auge zu sehen… (KNAUR-Verlagsinfo)
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James A. Owen – Wo Drachen sind. Die Chroniken der Imaginarium Geographica (Band 1)

Entscheidungsschlacht am Ende der Traum-Welt

Ein rätselhafter Mord in London bringt eines Nachts im Jahr 1917 drei junge Männer zusammen: John, Jack und Charles. Ein seltsam gekleideter Fremder namens Bert eröffnet ihnen, sie seien von nun an die Erben und neuen Hüter der „Imaginarium Geographica“. Das sei ein Atlas all jener Länder, die in Mythen, Legenden und fantastischen Geschichten jemals beschrieben wurden.

Doch wer hat Professor Stellan Sigurdsson auf dem Gewissen? Die gleichen hundeähnlichen Kreaturen, die nun das Quartett zum Hafen verfolgen, wo Berts Segelschiff „Indigo Drache“ auf sie wartet? Kaum ist das Segelschiff zum Archipel der Traumlande aufgebrochen, wird es von einem schwarzen Schiff verfolgt, denn irgendjemand muss die Mörder des Professors ja geschickt haben …

Der Autor

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Garth Nix – Mächtiger Samstag (Die Schlüssel zum Königreich / Keys to the Kingdom 6)

Die Schlüssel zum Königreich:

01 „Schwarzer Montag“
01 „Schwarzer Montag“ (Hörbuch)
02 „Grimmiger Dienstag“
02 „Grimmiger Dienstag“ (Hörbuch)
03 „Kalter Mittwoch“
03 „Kalter Mittwoch“ (Hörbuch)
04 „Rauer Donnerstag“
04 „Rauer Donnerstag“ (Hörbuch)
05 „Listiger Freitag“
06 „Mächtiger Samstag“
07 „Goldener Sonntag“

Arthurs sechste Station: Die Erstürmung des Himmels

Arthur Penhaligon war eigentlich dem Tod geweiht. Doch man ließ ihn nicht sterben, sondern erlegte ihm eine schier unlösbare Aufgabe auf: Er muss sieben Schlüssel besorgen von sieben Erzfeinden. Arthur Penhaligon, Held wider Willen, hat Großes geleistet: Fünf Gegner sind besiegt und mussten ihre Schlüssel an ihn abgeben.

Nun ist nach fünf Abenteuern die Jagd auf den Schlüssel der mächtigen Lady Samstag dran. Sie ist die älteste Bewohnerin und größte Zauberin des HAUSes, und sie befehligt unzählige Magier. Ehe Arthur sich’s versieht, muss er an allen Fronten kämpfen: Das Nicht droht, das HAUS aufzulösen, Arthurs Mutter ist verschwunden. Seine Heimatstadt wird angegriffen. Er kann nicht einmal in das anscheinend uneinnehmbare Ober-HAUS gelangen – und selbst wenn: Den sechsten Schlüssel zu erobern ist vielleicht nicht ausreichend, um die zaubernden Horden von Lady Samstag und ihr Streben nach der absoluten macht aufzuhalten … (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Buch ab zehn Jahren.
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J.R.R. Tolkien – Der Fall von Gondolin. Mit Illustrationen von Alan Lee. Herausgegeben von Christopher Tolkien

Der Meisterplan des Wassergottes

„Die dritte große Geschichte aus dem Ersten Zeitalter von Mittelerde.

Zwei der größten Mächte liegen in unerbittlichem Streit; auf der einen Seite Morgoth, die Verkörperung des Bösen, und auf der anderen Ulmo, der Herr aller Gewässer. Im Mittelpunkt steht die verborgene Elben-Stadt Gondolin, denn ihr König wird von Morgoth mehr als alles andere gehasst. Da wird der junge Tuor von Ulmo ausgesandt, und er macht sich auf den Weg nach Gondolin, um König und Bewohner zu warnen.

Dieser Band enthält zahlreiche Farbgemälde und Zeichnungen des berühmten Tolkien-Illustrators Alan Lee.“ (gekürzte Verlagsinfo)

Wie schon der Band „Beren und Lúthien“ folgt diese Darstellung der Entwicklung und Verwandlung einer einzigen Geschichte des Ersten Zeitalters von der Entstehung im Ersten Weltkrieg bis zu den letzten Arbeiten, die leider unvollendet blieben. Das Verfahren unterscheidet sich also fundamental von „Das Silmarillion“ (1977) und „History of Middle-Earth“ / „Nachrichten aus Mittelerde“ (achtziger Jahre).
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Michael J. Sullivan – Der Thron von Melengar (Riyria 1)

Action-Fantasy à la „Game of Thrones“

Royce, ein gewiefter Dieb, und sein fast ehrenhafter Partner Hadrian betreiben ein einträgliches Geschäft mit Aufträgen des korrupten Adels. Ihr Diebesbund trägt den Namen »Riyria« und sie leben ziemlich gut dabei. Bis eines Tages ein Unbekannter die beiden anheuert, ein berühmtes Schwert zu stehlen.

Was zunächst nach einem ganz gewöhnlichen Job aussieht, stellt sich jedoch als Falle heraus. Sie werden noch in derselben Nacht als Mörder des Königs verhaftet und in den Kerker geworfen. Als sie mit Hilfe der Prinzessin entkommen können, entdecken Royce und Hadrian eine Verschwörung, bei der es um noch viel mehr als nur um den Thron des recht kleinen Königreichs Melengar geht. (Verlagsinfo)
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Ursula K. Le Guin – Rückkehr nach Erdsee (Erdsee 5)

Im Universum der Erdsee entwickelt sich eine Krise: Die Drachen verbrennen die westlichen Inseln, und die Seelen der Verstorbenen werden nicht mehr erlöst. Die Magier sind wieder gefragt, doch diesmal sind sie auf besondere Hilfe angewiesen: zwei neue Drachen.

Dieser bewegende Fantasyroman wurde ausgezeichnet mit dem World Fantasy Award 2002.

„Die Geschichten sind maßgeblich von der Philosophie des Daoismus beeinflusst. Das Gleichgewicht der Dinge und das Prinzip des Nicht-Handelns spielen in den Romanen eine wesentliche Rolle.“ (Wikipedia)

Die Autorin
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Jessica Salmonson (Hg.) – Neue Amazonen-Geschichten

Schach dem Tyrannen! Feministische Fantasy

Nach dem weltweiten Erfolg ihrer Anthologie „Amazonen!“, die den World Fantasy Award erhielt, legt die engagierte Fantasy-Autorin und Feministin Jessica Amanda Salmonson mit diesem Band weitere Geschichten um kämpfende Frauen vor.

„Die Erzählungen in diesem Buch wollen sicher in erster Linie unterhalten. Aber die Tatsache, dass Frauen zum ‚Schwert‘ greifen, bedeutet in einer Gesellschaftsform wie der unseren einen Akt der Revolution… In diesem Kontext ist ‚Amazonen‘ keine eskapistische Fantasy, sondern hat einen unleugbaren subversiven Charakter.“ Jessica A. Salmonson (Verlagsinfo)
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Holdstock, Robert – Hollowing, The (Ryhope Wood Zyklus 4)

_Der Mythenwald auf dem Prüfstand_

Der verletzte Junge Alex Bradley verschwindet im geheimnisvollen Ryhope-Forst in Herefordshire, England. Sein verzweifelter Vater Richard, der ihn schon tot geglaubt hat, muss versuchen, ihn von dort zurückzuholen – nicht nur, um die eigene Familie wieder zu heilen, sondern auch um Alex und die Geister-Welt, die sich im Ryhope-Forst aufgrund von Alex‘ Alpträumen einer Katastrophe nähert, vor der Vernichtung zu bewahren. Diesmal stellt der Autor sein gesamtes fiktives Universum auf den Prüfstand.

„The Hollowing“ ist eine eigenständige Fortsetzung zu den Bänden „Mythenwald“ und „Tallis im Mythenwald“, die beide bei |Bastei Lübbe| verlegt wurden. Der Verlag wollte diese Fortsetzung wohl aufgrund der negativen Resonanz auf die Übersetzung von „Tallis im Mythenwald“ nicht veröffentlichen. Das deutet auf ein Problem hin: Die evokative Sprache, derer sich Holdstock bedient, ist nur zu einem Teil angemessen und zutreffend ins Deutsche zu übertragen. Und wenn es gelänge, so würde die Übersetzung wie ein Text aus dem frühen 19. Jahrhundert klingen.

_Der Autor_

Robert Paul Holdstock, geboren 1948, begann mit dem Schreiben schon 1968, machte sich aber erst 1976 als Schriftsteller selbständig und schrieb daraufhin eine ganze Menge Genre-Fantasy. Dabei entstanden wenig interessante Trilogien und Kollaborationen an |Sword and Sorcery|-Romanen, unter anderem mit Angus Wells.

Erst 1983 und 1984 taucht das für die Ryhope-Sequenz wichtige Motiv des Vater-Sohn-Konflikts im Roman „Mythago Wood“ auf, für den der Autor den |World Fantasy Award| erhielt. Beide Seiten werden getrennt und müssen wieder vereinigt werden. Das Besondere an dieser emotional aufgeladenen Konstellationen ist jedoch, dass die Bewegung, die dafür nötig ist, in einer Geisterwelt stattfindet: dem Ryhope-Forst.

In Holdstocks keltischer Fantasy befindet sich in diesem Urwald, der dem kollektiven Unbewussten C. G. Jungs entspricht, erstens ein Schacht, der mit weiterem Vordringen ins Innere immer weiter zurück in der Zeit führt. Eines der wichtigsten und furchtbarsten Ungeheuer, Urscumug, stammt beispielsweise aus der Steinzeit. Und zweitens finden bei diesen seelischen Nachtreisen durch die Epochen permanent Verwandlungen, Metamorphosen statt. So verwandelt sich die Hauptfigur Tallis in „Lavondyss“ schließlich in eine Dryade, einen Baumgeist. Das ist äußerst faszinierend geschildert.

Am Ende der Nachtreisen warten harte Kämpfe, die auch in psychologischer Hinsicht alles abverlangen, was die Kontrahenten aufbieten können. Und es ist niemals gewährleistet, dass die Hauptfiguren sicher und heil nach Hause zurückkehren können. Denn im keltischen Zwielicht, das noch nicht durch das christliche Heilsversprechen erleuchtet ist, scheint am Ende des Weges keine spirituelle Sonne, sondern dort wartet nur ewige Nacht. Es ist also die Aufgabe des Autors darzulegen, wie dieses schreckliche Ende vermieden werden kann.

Der MYTHAGO-Zyklus bis dato:

1. [Mythago Wood 4139 (1984; Mythenwald)
2. Lavondyss (1988; Tallis im Mythenwald)
3. [The Bone Forest 4088 (1991; Sammlung)
4. The Hollowing (1993)
5. Merlin’s Wood (1994, Sammlung inkl. Roman)
6. Ancient Echoes (1996)
7. [The Gate of Ivory and Bone 1422 (2000)

Der MERLIN CODEX-Zyklus:

1. Celtika (2001)
2. The Iron Grail (2002)
3. Broken Kings (2007)
4. Avilion (2008)

_Vorgeschichte_

Die Handlung dieses Romans schließt direkt an die in „Tallis im Mythenwald“ („Lavondyss“) an, daher ist es hilfreich, die nötige Verbindung kurz zu skizzieren.

James und Margaret Keeton haben zwei Kinder: Harry und Tallis. Doch Harry ging 1948 mit Steven Huxley in den geisterhaften Ryhope Wood, um ihm zu helfen, Guiwenneth zurückzugewinnen (in „Mythenwald“). Bei seinem Abschied informierte er nur seine kleine Schwester Tallis davon. Konnten die Keetons schon Harrys Weggang nur schwer verkraften, so raubt es ihnen die letzten Kräfte, als Tallis 1959 ihrem Bruder folgt, um ihn zu suchen. James Keeton machte sich ein Jahr, bevor „The Hollowing“ beginnt, also 1959, auf den Weg in den Urwald, um seine Kinder zu suchen. Nur seine Frau Margaret blieb zurück – und Alex Bradley, Tallis‘ bester Freund …

_Handlung_

Richard und Alice Bradley, die 1960 ebenfalls in dem Dorf Shadoxhurst am Rande des Ryhope Wood leben, lieben ihren dreizehnjährigen Sohn Alexander ebenfalls sehr. Er hat eine große Vorstellungskraft, die seine Mutter unterstützt. So schreibt Alex an einer Version des mittelalterlichen Epos um [„Sir Gawain and the Green Knight“ 479 für seine Schulaufführung. Er selbst spielt nicht den Ritter Gawain oder den Grünen Ritter, sondern Sir Bertolac, dessen Frau Gawain dreimal in Versuchung führt.

Auf der nächtlichen Rückfahrt von der erfolgreichen Aufführung überfährt Richard fast einen Mann. Es ist James Keeton! Doch der Freund, den Richards Familie vor einem Jahr verlor, ist in einem bedauernswerten geistigen und körperlichen Zustand. Er ist unansprechbar und klammert sich an eine von Tallis‘ Holzmasken. Alex erkennt die Maske wieder: Er nennt sie Moondream. Wenn Keeton hindurchschaut, sucht er mit seinem Geist nach seiner Tochter. Alex ist tief davon berührt, denn er hofft, durch James Keeton wieder in Kontakt mit seiner Freundin zu kommen.

Als Keeton in eine Nervenheilanstalt eingeliefert wird, fährt Alex immer wieder hin, um mit Keeton zu sprechen, Geschichten und Witze zu erzählen. Richard fährt ihn hin, gegen den Protest von Alice, die Richard einen Narren schilt. Das könne zu nichts Gutem führen. Recht hat sie. Doch Alex macht wirklich Fortschritte bei Keeton, der schließlich immer mehr wache Phasen hat und zunehmend präsenter erscheint. Doch gerade als Richard kurz raus zu den Frauen, Alice und Margaret, geht, ereignet sich etwas Einschneidendes. Keeton erblickt durch die Maske seine Tochter und erhält von ihr die Nachricht, dass es ihr gutgehe. Keeton stirbt unvermittelt in Alex‘ Armen.

Der zurückgekehrte Richard versucht gerade Keeton wiederzubeleben, als sich Alex die Maske Moondream nimmt und sich aufsetzt. Etwas passiert mit ihm. Richard glaubt, Alex werde durch den Raum „geworfen“. Und fortan ist Alex zwar körperlich präsent, doch sein Geist wandert im Ryhope Wood. Ein Austausch hat stattgefunden. Keetons Geist ist bei seiner Tochter, und Alex muss dafür bezahlen. Nach Wochen der Behandlung in der gleichen Nervenheilanstalt kann Alex in einem unbeobachteten Moment entkommen. Die Suche verläuft ergebnislos, bis ein Bauer auf ein halb ausgegrabenes Skelett stößt. Es wird für Alex gehalten, obwohl sein Gesicht zerschlagen und unkenntlich ist. Nach der Beerdigung verlässt Alice ihren Mann, und 1961 zieht auch Alex nach London. Doch jedes Jahr kommt er ans Grab von Alex.

So auch 1966. Jemand möchte ihn treffen, eine Frau namens Helen Silverlock und ein Mann namens Lytton. Was Helen erzählt, ergibt zunächst überhaupt keinen Sinn. Sie behauptet, dass Alex am Leben sei. Doch wo er sei, könne sie nicht genau sagen, auch nicht, wie er aussehe. Der emotionale Aufruhr, in den sich Richard durch solche absurden Behauptungen versetzt sieht, macht es ihm nicht leicht, ihr zuzuhören. Doch als sie ihm später eine Nachricht zukommen lässt, die eindeutig auf einen Kontakt zu Alex schließen lässt, ist Alex bereit, mit ihr in den Ryhope Wood zu gehen.

|Die Kathedrale im Wald|

Alex ist vom Urwald in sein grünes Herz absorbiert worden, und zwar durch ein „Hollowing“, eine Höhlung. Wie schon in „Tallis im Mythenwald“ bzw. „Lavondyss“ bilden urtümliche Masken einen Durchgang für den menschlichen Geist in die Geistwelt, die der Ryhope-Forst beherbergt. Als Alex durch die Moondream-Maske schaute, wurde sein Geist in das Herz des Waldes geschleudert. Dieser Wald erzeugt Alex‘ persönliche Mythagos aus seinem Unterbewusstsein, ein Bewusstsein, das mit Rittern, Ungeheuern und Sauriern bevölkert ist.

Alex lebt in den Ruinen einer Kathedrale, die vom Wald überwuchert wird, genau wie in „Sir Gawain and the Green Knight“. Alex hat eine Freundin, einen Baumgeist namens Hollyjack, die ihn füttert und tröstet. Denn ringsum im Wald lauert der Kicherer, jenes gierige Ungeheuer, das ihn in diese Welt gerissen hat. Immer wieder fallen Alex‘ Mythagos diesem Verfolger zum Opfer. Nur die besten Recken können gegen ihn bestehen, und sie kehren nicht zurück. Alex‘ Kathedrale wird belagert.

Auf seinen Geistreisen an der Seite von Hollyjack fühlt Alex die Sorge seines Vaters und die permanente Trauer um seinen verlorenen Sohn. Zu gerne würde Alex mit ihm Kontakt aufnehmen und ihn trösten. Doch die Geister im Wald planen einen Angriff auf ihn, ist er doch ein Fremdkörper unter ihnen, die zehntausende von Jahren hier existiert haben. Und der Verfolger wartet stets auf ihn.

Die großen Helden, die er heraufbeschwört, sind verzerrt, unvollständig und somit gefährlich. Umherirrend und verwildert suchen sie gezwungenermaßen ihren Schöpfer, um geheilt zu werden. Das Unheil, das sie auf ihrem Weg verbreiten, gefährdet jene, die Alex suchen, allen voran seinen Vater Richard. Schließlich wird der Schrecken, den sie verbreiten, die Existenz des Waldes selbst und all seiner natürlich entstandenen Mythagos bedrohen.

|Die Forscher|

Richard Bradley hat sich den Archäologen und Anthropologen und Helen Silverlock, Lytton und Arnauld Lacan angeschlossen, die ein befestigtes Lager mitten im Wald errichtet haben: Old Stone Hollow Station. Von hier aus erkunden die Mitglieder des Forschungscamps regelmäßig den Mythagos erzeugenden Wald von Ryhope. Sie wissen von Alex Bradleys Anwesenheit im Wald und fürchten ihn und seine Schöpfungen.

Aber sie müssen sich auch vor so genannten „Hollowings“ in Acht nehmen. Die unsichtbaren Hollowings führen den unachtsamen Wanderer unversehens in eine völlig andere Zeit- und Raumdimension im Wald. Das kann sich aus verständlichen Gründen als verhängnisvoll erweisen, wenn das Opfer den Rückweg nicht mehr findet. Ein halbes Dutzend Mitglieder des Camps gingen auf diese Weise bereits verloren.

Besonders mit Helen Silverlock, der Halbindianerin aus den Vereinigten Staaten, freundet sich Richard an, und sie erwidert seine Zuneigung. Sie sucht im Wald Dan, den Mann, den sie liebte, aber auch die Konfrontation mit dem Trickster. Dieser mythische Coyote hat ihrer Sippe seit 500 Jahren Unglück gebracht. Sie hofft, dass sie diesen Fluch endlich beenden kann. Denn wo sonst als hier im Mythago-Wald könnte sie einer mythologischen Figur wie dem Trickster begegnen? Falls sie dies überlebt.

Richard dringt mit Helen und den Forschern Lytton und McCarthy in die inneren Zonen ein, um so in jenen Bereich zu gelangen, in dem Alex seine Kreaturen ausschwärmen lässt, um sich zu schützen. Alex spürt die Anwesenheit seines Vaters; er hat sich ihm in Old Stone Hollow bereits manifestiert. Doch er hat einen Verfolger, den Kicherer, ein gewalttätiges Monster, und wurde von ihm vertrieben.

|Im Alex-Land|

Verfolgt von einer urtümlichen Gestalt des Waldes, einem gestaltwandelnden Jack, gelingt es Richard, mit Helen zahlreiche Gefahren und Begegnungen zu überleben, sogar einen Saurierangriff. Als die Soldaten aus allen Epochen auftauchen, weiß Richard, dass sie sich Alex‘ eigentlichem Aufenthaltsort nähern: erst dem Weißen Schloss, dann der Kathedrale. Richard erkennt alle Soldaten und Bauten und Saurier wieder: Spielzeuge, die er einst selbst seinem Sohn geschenkt hat. Nun verkehren sich die Dimensionen. Die Saurier sind riesig, die Soldaten tödlich. Und der Gestaltwandler ist ihnen auf den Fersen.

Im verlassenen Weißen Schloss erhält Richard eine Warnung von Alex‘ Geist, der ihn ermahnt, zurückzugehen, doch Lytton, Helen und McCarthy haben die Kathedrale in der Nähe entdeckt und drängen bereits vorwärts. Widerwillig, aber auch neugierig auf das Wiedersehen mit seinem Sohn, folgt ihnen Richard. Die Ruine steht auf einem freien Platz mitten im Wald, und in den leeren Bogenfenstern ist ein Junge zu sehen. Richard ruft zu ihm hinüber und betritt den Innenraum. Lytton ist schon vorausgegangen.

Alles geht sehr schnell, und Richard kann dem kaum folgen, was passiert. Lytton zieht seine Pistole und feuert auf den Kopf des Jungen, der auf dem Altarstein steht. Dessen Kopf zerplatzt. Entsetzen packt Richard. Helen ruft: „Hier stimmt etwas nicht!“ Die Mauern der Ruine beginnen zu wanken und die Erde öffnet sich. Helen zerrt an Richard, um ihn wegzuziehen. Sie hat erkannt, dass es sich um eine gigantische Falle des Gestaltwandlers, des Jacks, des Tricksters, handelt.

Die Erde saugt McCarthy ein.
Lytton schreit auf und feuert erneut.
Richard rennt …

_Mein Eindruck_

Die wichtigste literarische Folie, derer sich Holdstock, diesmal bedient, ist das mittelalterliche Gedicht „Sir Gawain and the Green Knight“. Es schildert Ereignisse aus dem Umfeld von König Artus‘ Rittern der Tafelrunde, zu denen Sir Gawain gehört. Darin ist von einer „chapel perilous“ die Rede, und diese Kapelle bildet in „The Hollowing“ einen Fokus der Handlung. Am Schluss findet das Finale in einer verfallenen Kathedrale statt, dem Gegenstück zur „Kapelle“ des Epos. Siehe dazu auch den Anhang mit einer Handlungsskizze des Epos.

|Jack der Riesentöter|

Es gibt noch weitere Legenden als Folien, so etwa das Märchen von Hans und der Bohnenstange alias Jack and the Giant Beanstalk alias Jack the Giant Killer. In dieser Geschichte, die ihre bronzezeitlichen Wurzeln in Südrussland und Vorderasien hat, ist Jack ein Trickster, ein Gestaltwandler und ein Mörder, der seinen Vater und seine zwei Brüder rächt. Dazu verwandelt sich Jack mit der Magie der Krähengöttin zuerst in den Schädel seines Vaters, dann in diverse andere Dinge und schließlich in eine Eiche, die in unglaubliche Höhe wächst (= Bohnenranke). Der feindliche Anführer, der hofft, von dort oben die legendäre Insel der schönen Frauen erspähen zu können, wird zu Fall gebracht, so dass er sich auf dem Strand des Ortes seiner Sehnsucht den Hals bricht.

|ICH und ES|

Jack ist wirklich ein Schlauberger, aber was hat er mit Alex zu tun? Wie am Schluss des zweiten Teils zu erfahren ist, wird Alex erst wieder vollständig hergestellt, wenn er sich mit dem Jack/Trickster/Gestaltwander wieder vereinigt hat. Denn wenn Alex, der Träumer, der brave Sohn von Richard Bradley ist, so ist Jack sein listiges Hinterstübchen, das er niemandem zeigen will. Denn dort wohnen seine unerlaubten Triebe und die Lügen, die er sich ausdenken kann. Im „Vorderstübchen“ residiert Alex‘ ehrliches, offenes Bewusstsein, doch was dort hinten in Jack vorgeht, das geht keinen was an.

Außer wenn die Träume und Ängste, die in Alex schlummern, den Wald zu vernichten drohen, den sein Vater in Old Stone Hollow bewohnt. Und ebenso dessen Freunde. Die Schnittstelle zwischen Alex und Jack, zwischen Freudschem Ich und Es ist die Grüne Kapelle oder Kathedrale. In der Legende von Sir Gawain entspricht sie dem Schauplatz seines Kampfes gegen den Grünen Ritter. (Der Grüne Ritter ist Sir Bertolac in Verkleidung.) Deshalb findet in dieser Kapelle zweimal der Showdown statt, der jeweils einen der zwei Teile beendet. In Teil 1 misslingt es Richard, seinen Sohn zu finden, weil er sich vom Jack/Trickster täuschen lässt, doch beim zweiten Mal ist er schlauer, weiser und vor allem vorsichtiger.

|Leitmotive|

Das Leitmotiv dieser Geschichte ist sicherlich die zentrale Vater-Sohn-Beziehung, denn ohne sie würde die Story nicht funktionieren. Allerdings muss Richard sein ganzes Leben völlig umkrempeln, um a) seinen Sohn zu verstehen und b) zu ihm gelangen zu können. Diese Veränderung ist aber keineswegs negativ aufzufassen. Denn in Helen Silverlock findet Richard eine liebende Frau, die in einer ähnlichen Lage ist wie er. Sie hat ihren Mann Dan auf der Mission verloren, ihre Sippe vom Fluch des Tricksters zu befreien. Zwischen Helen und Richard erblüht eine wundervoll und witzig geschilderte Liebesgeschichte. Aber sie sind auch drei Jahre getrennt.

Als Richard seinen Sohn endlich in die Arme schließen darf, ist er um ein Jahrzehnt gealtert, doch Alex nur um wenige Tage. In Ryhope Wood vergeht die Zeit nach anderen Gesetzmäßigkeiten; je tiefer man in ihn eindringt, desto weniger Zeit verstreicht für den Besucher, wohingegen in der Außenwelt, umso mehr Jahre vergehen. Es erinnert an die legendären Besuche im Feenreich.

|Gefährten|

In „Mythago Wood“ und „Lavondyss“ begaben sich die Hauptfiguren allein (Tallis) oder nur mit einem Gefährten (Steven Huxley und Harry Keeton) in den Ryhope Wood. Richard hat den unermesslich großen Vorteil, dass er sich auf die Hilfe und Freundschaft einer ganzen Forschergemeinschaft stützen kann. Auf diese Weise erst gelingt es ihm, die rätselhaften Begebenheiten und Phänomene des Waldes zu verstehen und konstruktiv zu reagieren.

|Jason und die Argonauten|

Dennoch muss er einmal alleine seinen Mann stehen, nämlich dann, als er alleine nach Old Stone Hollow Station zurückgeht und das Lager verlassen und ziemlich demoliert vorfindet. Nachdem er es wie weiland Robinson Crusoe wiederaufgebaut hat, besuchen Mythagos, die es durch ein Hollowing hierher verschlagen hat, das Lager. Es sind Jason und seine Argonauten, die hier Schiffbruch erlitten haben.

Jason ist etwa 70 Jahre alt und ein gieriger alter Räuber geworden, der alles zusammenrafft, was sich irgendwie verscherbeln lässt. Natürlich hat er jede Menge goldene Vliese zusammengestohlen, so wie jenes in Kolchis, von dem die Sage erzählt. Jason hat eine veritable Freak-Show dabei, darunter einen singenden Kopf namens Orpheus und eine babylonische Seherin namens Sarinpushtam. Nun ist er scharf auf Richards „Zauber“ (ein Feldgenerator), der es ihm erlaubt, Mythagos wie Jason vom Lager fernzuhalten und sie sogar zu vernichten. Jason überlistet Richard, doch am Schluss trickst Richard auch wieder Jason aus – genau wie Jack in der alten Sage (s. o.). Ein Hollowing spielt dabei eine strategisch wichtige Rolle.

|Bosky|

Richard lernt, wie man sieht, schnell. Er kennt die Argonautensage, weil er sie in einem Buch über antike Helden gelesen hat. Und sein Sohn kennt die Sagen von Artus und den Rittern seiner Tafelrunde. Alle diese Wesen erwachen im Ryhope Wood zum Leben und bescheren Richard und Alex eine kostenlose Zeitreise. Doch dies ist nicht „Jurassic Park“, auch wenn der Wald und seine Saurierbewohner manchmal so anmuten. Hier gibt es Geistreisen und Reisen durch Hollowings. Und wenn man nicht aufpasst, wird man absorbiert – entweder physisch oder psychisch.

Der Autor nennt die psychische Absorption „bosky“ (von bosk = Busch, Urwald). Der eigene Verstand verabschiedet sich und wird ersetzt durch eine Geistidentität, die völlig verschieden von ihrem körperlichen Träger sein kann. In diesem Zustand umwirbt Richard die zurückgezogen lebende Helen und vollführt ein regelrechtes Paarungsritual. Er hätte nie gedacht, als er wieder „bei Verstand“ ist, dass er mal eine Frau mit dem Beatlessong „Love me do“ zu verführen versuchen würde. Geschweige denn, dass sie mit „I can’t get no satisfaction“ darauf antworten würde!

_Unterm Strich_

„The Hollowing“ bildet eine eigenständige Fortsetzung zu den Bänden „Mythago Wood / Mythenwald“ und „Lavondyss / Tallis im Mythenwald“, beides sehr starke Romane, die bei mir einen tiefen Eindruck hinterlassen haben. „The Hollowing“ ist jedoch einerseits moderner, indem viel mehr Menschen aus der Gegenwart beteiligt sind, als auch komplexer, weil dadurch mehrere Hintergrundgeschichten zu verknüpfen sind.

Deswegen dachte ich zunächst, der Autor habe mehrere disparate Teile zusammengefügt, so als ob er versucht hätte, den Stoff einer Novelle, die sich um Vater & Sohn dreht, auf Romanlänge aufzublasen. Aber dieser Eindruck ist völlig falsch. Die Story um Alex und Richard ist zwar das Rückgrat, ohne die der Roman nicht funktioniert, aber doch nur der Leitfaden. Es geht nicht um eine kriminalistische Ermittlung, sondern um eine totale Veränderung mehrerer Menschen. Das ist ein viel komplizierterer Vorgang, wie man sich vorstellen kann. Der Richard am Schluss hat mit dem Richard vom Anfang nur insofern etwas zu tun, als beide Alex lieben und ihn wiederhaben wollen.

Richard wird zu einer Orpheusfigur, weil er den tot geglaubten Sohn in der Ander- bzw. Unterwelt suchen geht. In Alexander Lytton findet er seinen eigenen Vergil, der ihn führt, und in Helen (= die schöne Helena) die Frau, die ihn ebenso verändert und erlöst wie der Wald selbst. Doch sie hat ihre eigene Mission, die sie zu Ende bringen muss. Am Schluss wird angedeutet, dass sie damit Erfolg hat. Der Leser muss ergänzen, dass sie zu Richard und Alex zurückkehrt. Alex hat wieder eine vollständige Familie.

Diese Geschichte hat mich in vielen Szenen, die wunderbar erzählt sind, bewegt und manchmal auch überwältigt. Den Schluss musste ich in einem Stück lesen, um zu erfahren, wie die Geschichte ausgeht. Der Roman ist also bewegend, unterhaltend – es gibt viele witzige, ironische Szenen – als auch spannend. Holdstock hat seit den sechziger Jahren Fantasy geschrieben. Er beherrscht Actionszenen aus dem Effeff. Doch mit der Ryhope-Wood-Reihe hat er in seinem Können einen großen Schritt nach vorne gemacht.

Der Leser wird mit dem Schicksal der drei Familien Huxley (Band 1 und 4), Keeton (Band 1 und 2) sowie Bradley (Band 3) eingehend vertraut gemacht. Es umspannt die Jahre 1928, als George Huxley zu forschen beginnt, bis 1968, als Alex Bradley von den Toten zurückehrt, also vier Dekaden. Viele kleine Details kommen erst im zusammenhängenden Lesen zutage und machen die Lektüre umso lohnender. Höchste Zeit, dass die restlichen Romane um Ryhope Wood ins Deutsche übertragen werden.

_Hintergrund: Sir Gawain und der Grüne Ritter_

Am Neujahrstag hat König Artus mal wieder seine Ritter um die Tafelrunde versammelt. Weihnachten ist vorüber, aber auf Burg Camelot feiert man immer noch gerne. Die Freude wird leider schwer gestört, als ein merkwürdiger Ritter auftaucht und den König selbst zum Kampf herausfordert. Der völlig in Grün gekleidete und sogar mit einer grünen Haut und grünem Haar versehene riesige Ritter bezweifelt, dass unter den anwesenden Rittern einer sei, der edleren Gemüts ist als er selbst.

|Die Herausforderung|

Oho, welche Frechheit, meint Artus und würde den Herausforderer am liebsten selbst Mores lehren, doch Gawain bittet aus Pflichtgefühl selbst um diese Ehre. Artus stünde doch wohl über solchem Geplänkel, oder? Artus meint „okay“, und der Grüne Ritter hat nichts dagegen, statt dem König diesem Ritter die Rübe abzuschlagen. Denn darin besteht die Herausforderung: Gawain darf dem Ritter einen Hieb mit einer Waffe versetzen, ohne dass dieser sich wehrt. Doch danach darf der Grüne sich revanchieren – und zwar genau ein Jahr und einen Tag später.

Gawain hat kein Problem mit diesem Arrangement, denn schließlich will er ja a) nicht als Feigling dastehen und b) scheint das eine todsichere Sache: Welcher Mensch hätte sich denn nach einem tödlichen Axthieb auf den Nacken davon erholt? Keiner!

Mit einer stabilen Streitaxt trennt er dem brav vornüber gebückten Ritter sauber den Kopf ab. Zum Erstaunen aller richtet der sich wieder auf, als wäre nichts gewesen, schnappt sich seinen Kopf und fordert Gawain auf, in einem Jahr allein zur grünen Kapelle zu kommen. Sprach’s und ritt von dannen. Er hat ihnen nicht einmal seinen Namen verraten. Gawain ist nun der Gelackmeierte, denn mit der Wette hat ihn der Grüne Ritter offensichtlich hereingelegt.

|Ein Jahr später|

So ein Jahr kann schnell vorübergehen, doch Gawain hat die Pflicht nicht vergessen. Angetan mit einer prächtigen Rüstung macht er sich auf die Suche, fahndet überall in ganz Wales nach der Grünen Kapelle, erlebt jede Menge Abenteuer mit den wilden Bergbewohnern (darunter auch Oger!), doch die Kapelle findet er nicht. Stattdessen stößt er – nachdem sein Gebet an Maria erhört wurde – auf eine prächtige und wehrhafte Burg. Hier freut man sich über alle Maßen darüber, ein echten Hofmann des Hochkönigs bei sich aufnehmen und unterhalten zu dürfen. Besonders die schöne Gattin des Burgherrn Sir Bertolac hat es Gawain angetan – wie schön sie sich von ihrer ständigen Begleiterin, einer düsteren alten Vettel, abhebt. Leider erfährt er nie ihren Namen.

Nach einer Weile des Feierns meint Gawain am 29. Dezember, jetzt müsse er aber los, schließlich seien es nur noch wenige Tage bis Neujahr. Der Burgherr meint, er würde Gawain rechtzeitig zu der Kapelle bringen lassen, die ja ganz in der Nähe liege. Gawain müsse nur noch drei Tage ausharren. Dann schlägt er eine Wette vor: Der Burgherr werde etwas von seinen Jagden mitbringen und es seinem Gast geben, woraufhin ihm der Gast im Tausch dafür das geben würde, was er unterdessen in der Burg empfangen habe.

Wie raffiniert dieser Deal ist, stellt sich heraus, als Gawain am nächsten Morgen, während der Burgherr schon auf der ersten von drei Jagden ist, von der schönen Gemahlin seines Gastgebers geweckt wird. Da sitzt sie nun am Bettrand – die Verführung in Person. Kann Ritter Gawain der Versuchung widerstehen, oder wird sie ihn von seinem Vorhaben abbringen? Immerhin vertritt er hier quasi seinen König. Sie gibt ihm einen Gürtel, der ihrem Gemahl verrät, dass etwas zwischen den beiden vorgeht. Er fordert Gawain zum Kampf an der Grünen Kapelle heraus, und Gawain muss einwilligen …

|The Hollowing, 1993
314 Seiten|

Josh Pachter – Top Fantasy. Band 2 (Erzählungen)

Abwechslungsreiche Fantasy-Erzählungen

Bekannte Fantasy-Autoren haben jeweils eine eigene Erzählung ausgewählt, die sie für die beste halten. Unter den Autoren finden sich illustre Namen wie Michael Bishop, Robert Bloch, Jack Williamson und Gene Wolfe. Manchmal sind die Begründungen des Autors bzw. der Autorin interessanter als die Story selbst. Für den Herausgeber zählt auch Horror zur Fantasy. Zartbesaitete Leser sind gewarnt.

Der Herausgeber

Josh Pachter ist ein US-amerikanischer Krimiautor, College-Dozent, Übersetzer und Anthologie-Herausgeber, der in Herndon, Virginia lebt. Mehr Info.
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Anthony Ryan – Das Lied des Blutes (Rabenschatten 1)

‚Game of Thrones‘ trifft ‚Die linke Hand Gottes‘

Vaelin Al Sorna, der berühmteste Gefangene des Reichs und sein größter Kämpfer, erzählt die atemberaubende Geschichte seines Lebens. Er ist auf einem Schiff unterwegs, das ihn zu dem Ort bringen soll, an dem es für ihn um Leben und Tod geht. »Er besaß viele Namen. Noch nicht einmal dreißig Jahre alt war er im Lauf der Geschichte bereits reich mit Titeln beschenkt worden: ›Schwert des Königs‹ hieß er für den wahnsinnigen Herrscher, der ihn als Geißel zu uns sandte; ›Junger Falke‹ für die Männer, die ihm in die Wirrnisse des Krieges folgten; ›Dunkelklinge‹ für seine cumbraelischen Feinde und ›Rabenschatten‹ für die geheimnisvollen Stämme des großen Nordwaldes.« (Verlagsinfo)

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John Norman – Mercenaries of Gor (Gor 21)

Tarl Cabot zwischen Intrige, Comedy und Erotik

Mit der Invasion des Hauptkontinents durch den Stadtstaat Cos beginnt der Krieg gegen das glorreiche Ar. Tarl Cabot, unser Mann auf Gor, lässt sich als Agent der Priesterkönige, die die Gegenerde heimlich beherrschen, auf ein gefährliches Intrigenspiel ein, das ihn Kopf und Kragen kosten kann. Zumal ihn ein relativ verrückter Poet und eine aufsässige Freie Frau von seiner Aufgabe ablenken.
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Poul Anderson – Tor der fliegenden Messer. Fantasy-Erzählungen und Essays. Mit einem Nachwort


Jungfrauen und andere übernatürliche Wesen

In dieser Sammlung von Kurzgeschichten präsentiert der renommierte US-Autor Poul Anderson, geboren 1926 in Pennsylvania, eindrucksvolle Kostproben seines vielseitigen schriftstellerischen Könnens. Fantasy und Science Fiction gehen hier eine interessante Verbindung mit Ironie und historischem Wissen ein. Zwei Essays und eine literaturhistorische Betrachtung von Andersons Fantasywerk runden den Inhalt ab.

Der Autor
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Terry Goodkind – The Girl in the Moon / Mondmädchen. Thriller (Angela Constantine 01)

Der Schutzengel mit dem Killerinstinkt

Angela Constantine, 21, ist als Kurier und Barkellnerin tätig, doch bei diesen Jobs hat sie Gelegenheit, ihre besondere Superkraft einzusetzen: Sie kann einen Killer erkennen, wenn sie ihm in die Augen sieht, und von seinen Erinnerungen ablesen, wen er getötet hat. Nachdem Sie von vier mexikanisch aussehenden Männern gefangengenommen, vergewaltigt und für tot zurückgelassen worden ist, kann sie sich befreien und beschließt Kampfsportmethoden zu erlernen, die sie auch ohne Messer und Pistole zu einer tödlichen Person machen.

Unterdessen sind die vier mexikanisch aussehenden Typen an einem koordinierten Angriff auf die Vereinigten Staaten beteiligt. Das, was Angela ihnen als letzter Kurier in der Kette überbracht hat, gehört zu den umfangreichen Gerätschaften, um eine Atombombe im herzen Amerikas zu zünden. Doch weil sie ihnen entwischt ist, wollen sie Vergeltung üben und Angela ein für alle Mal ausschalten. Da sind sie aber an die Falsche geraten. Doch kann Angela auch den großen Angriff stoppen?
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Guy Gavriel Kay – Silbermantel (Die Herren von Fionavar 1)

Wundervolle Fantasy vom Tolkien-Gelehrten

Dies ist der erste Band der Trilogie „Die Herren von Fionavar„. Guy Gavriel Kay legte mit dieser wunderbaren Fantasy ein überzeugendes Debüt vor, das jeden Liebhaber des Genres sofort in seinen Bann schlagen wird. Es grenzt an ein Ding der Unmöglichkeit, einen einmal angefangenen Band wieder beiseite zu legen.

Diese Fantasy erinnert sowohl an Tolkiens Universum, besonders an sein „Silmarillion„, aber auch an Robert Jordans später veröffentlichten Zyklus „Das Rad der Zeit“. Goldmann veröffentlichte die Trilogie 1989 zum ersten Mal, und ein zweites Mal 1996/97, wobei der dritte Band einen neuen Titel erhielt.

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Justine Larbalestier – Magische Verwandlungen (Cansino-Trilogie, Band 3)

Showdown: mit Magie siegen oder untergehen?

Die 15-jährige Reason Cansino wurde von ihrer Mutter Sarafina im australischen Hinterland aufgezogen, stets in dem Glauben, ihre Großmutter Esmeralda sei eine böse Hexe. Reason dürfe niemals Magie ausüben. Doch es kam zu Unfällen. Wenn Reason gereizt wurde und in Wut geriet, litt das Opfer, manchmal starb es sogar – Mitschüler etwa. Dann floh sie mit ihrer Mutter, zuletzt sogar nach Sydney, wo Sarafina in die Nervenheilanstalt Kalder eingewiesen wurde. Folglich steckten die Behörden ihre Tochter Reason zu ihrer nächsten Verwandten: Esmeralda.

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Patricia McKillip – Königin der Träume. Fantasyroman

Eigenwillige Fantasy mit Tiefgang

In einem Winkel der Zauberschule entdeckt Prinz Talis ein Buch mit magischen Anleitungen.Er fährt,daß es unberechenbare Kräfte birgt und seinen Meister einstmals zur Geburt einer reißenden Bestie verführte.Aber es ist bereits zu spät,und Talis gerät in den Bann der Königin des Waldes,die seine Fähigkeiten für ihre Zwecke mißbraucht.Talis wäre allerdings kein magischer Meisterschüler,wenn er sich nicht zu helfen wüßte. (Verlagsinfo) „Königin der Träume“ ist eine anrührende Fantasy um die Heilung eines Fantasy-Landes und die Entwicklungsgeschichte eines jungen Mädchens.

Die Autorin
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Erhard Ringer / Hermann Urbanek (Hg.) – Ashtaru der Schreckliche. Fantasy-Erzählungen

Sherlock in Walhalla und andere gewitzte Aktionen

Diese illustrierte Story-Sammlung umfasst zehn Fantasy-Erzählungen von wirklichen Könnern ihres Fachs: Theodore Sturgeon, H.P. Lovecraft, Katherine Kurtz, Lyon Sprague de Camp, Alan Burt Akers, Poul Anderson, Thomas Burnett Swann und Roger Zelazny sowie zwei AutorInnen aus Deutschland, nämlich Iny Klocke und Stephan de la Motte.

Für die Fans von K. Kurtz dürfte ihre Erzählung „Des Marluks Untergangs“ (1977) von besonderem Interesse sein. Die Handlung spielt einige Jahre vor Beginn des späten Deryni-Zyklus und nach dem Ende des Frühen Deryni-Zyklus, stellt also eine Art Bindeglied dar. Nach Angaben der Wikipedia ist dies der einzige Abdruck der Erzählung in deutscher Sprache.

Diese Ausgabe ist von Johann Peterka illustriert und mit Landkarten von Erhard Ringer versehen worden und stellt ein echtes Sammlerstück dar. Hier findet der Cthulhu-Fan auch eine Landkarte vom „unbekannten“ Kadath.
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