Schlagwort-Archive: Frederking & Thaler

Olivier Le Carrer – Atlas der Unheimlichen Orte

Der gemeine Tourist interessiert sich in der Regel für Museen, Kirchen und die besten Restaurants seines Reiseziels. Wer dem etwas Abseitigeren zugeneigt ist, besucht vielleicht auch mal einen Friedhof, eine Gruft oder ein unterirdisches Gewölbe. Und für alle, deren Abenteuerlust noch etwas weiter reicht, hat der Franzose Olivier Le Carrer einen „Atlas der Unheimlichen Orte“ verfasst, in dem er für garantiert jeden Geschmack etwas bereithält: Vom klassischen von Geistern geplagten Haus (Amityville) über einen mysteriösen Leuchtturm (Eilean Mor) bis zum menschengemachten Horror einer künstlich angelegten Müllinsel auf den Malediven (Thilafushi).
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Stephen Venables – Everest. Die Geschichte seiner Erkundung


Inhalt:

Ein halbes Jahrhundert war seit der Erstbesteigung des Mount Everest am 29. Mai 1953 verstrichen. Die ehrwürdige Royal Geographical Society zu London nahm dies 2003 zum Anlass, ihr berühmtes Bildarchiv zu öffnen. Mehr als 20.000 oft noch niemals publizierter Fotos werden hier aufbewahrt, von denen ca. 400 Eingang in dieses Buch fanden. Sie illustrieren die Geschichte jener Everest-Expeditionen, die zwischen 1921 und 1953 von der Gesellschaft gefördert wurden.

Vorwort (Sir Edmund Hillary), S. 8-10: Der Mann, der 1953 den Mount Everest mit Tenzing Norgay als erster erklommen hat, leitet mit einer kurzen Erinnerung an dieses Ereignis das Buch ein. Eine Grußbotschaft des Dalai Lama (S. 11) erinnert daran, dass Tibet nicht nur der Standort des höchsten Gipfels der Erde, sondern auch die Heimat eines Volkes ist, das seit Jahrzehnten systematisch von den chinesischen Kommunisten unterdrückt wird. Der Dalai Lama merkt weiterhin an, dass die Menschen im Himalaja die Berge als Wohnsitz der Götter achten und nicht als alpinistische Herausforderung betrachten.

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Robin Hanbury-Tenison (Hg.) – Die 70 großen Reisen der Menschheit

Inhalt:

In sechs Großkapiteln stellt Herausgeber Robin Hanbury-Tenison – selbst ein großer Reisender und mit der Materie vertraut – 70 historische Reisen vor, die das Verständnis von der Gestalt dieser Erde und der Kenntnis ihrer Pflanzen, Tiere und Menschen entscheidend prägten. Die Gliederung folgt historischen Epochen und berücksichtigt darüber hinaus die zeittypischen Formen des Reisens.

1. Altertum: In einer noch weitgehend menschenleeren Welt zogen ‚Reisende‘ im Gruppen- und Familienverbund ins Unbekannte. Ob die Menschen, die vor 100.000 Jahren Afrika verließen, dies aus reiner Not taten oder ob sie bereits die Ferne lockte, muss als Frage mangels Quellen unbeantwortet bleiben. Hatte man Neuland erreicht und kultiviert, kam irgendwann der Zeitpunkt, an dem Überschuss erzielt und (Fern-) Handel getrieben wurde – und der Moment, in dem sich der Nachbar dieses Reichtums gewaltsam bemächtigen wollte. Robin Hanbury-Tenison (Hg.) – Die 70 großen Reisen der Menschheit weiterlesen

Catherine Donzel – Legendäre Ozeanreisen

Donzel Ozeanreisen kleinInhalt

„Das Meer vergessen“ (S. 10-17): Die Einleitung versucht ein Paradoxon zu erklären, denn die Kunst des Reisens auf dem Wasser besteht darin, die Passagiere das feuchte Element, das sie trägt, möglichst vergessen zu lassen. Die großen Schiffe der Vergangenheit und Gegenwart waren so eingerichtet, dass mögliche Ängste im Luxus förmlich erstickt werden. Aus der möglichen Zumutung, Tage oder Wochen auf einem relativ kleinen, einsam dahin schippernden Gefährt zuzubringen, wurde auf diese Weise ein Erlebnis. Die Fahrt selbst war so wichtig wie das Ziel, bis schließlich die Kreuzfahrt erfunden wurde, die auf ein Ziel sogar völlig verzichten konnte.

„Sich einschiffen“ (S. 18-61): Die Reise mit einem Schiff war zumindest in der angeblich guten alten Zeit nicht identisch mit einer modernen Pauschalreise. Auf große Fahrt gingen primär jene, die sich dieses kostspielige Vergnügen leisten konnten. Während über Geld nicht gesprochen wurde – man hatte es –, musste der gesellschaftliche Status präsentiert werden. Um sich zur Schau stellen zu können, reiste man mit großem Gepäck; eigentlich nahm man einen guten Teil seines Hausstandes mit in ferne Länder. Das Einschiffen wurde unter dieser Voraussetzung zu einer logistischen Herausforderung. Unmengen von Kleidern, Anzügen oder Golfschlägern galt es an Bord zu nehmen und zu verstauen, während die anspruchsvollen Passagiere demutsvoll begrüßt und in ihre Suiten geführt wurden. Möglichst unbemerkt wurden gewaltige Mengen Nahrungsmittel, Wasser, Treibstoff und andere unverzichtbare Ladungen in den Bauch des Schiffes geschafft. Das Tohuwabohu, von dem die Passagiere der ersten Klasse nichts merken sollten, hielt noch an, während das Schiff bereits auf den Ozean hinaus steuerte. Catherine Donzel – Legendäre Ozeanreisen weiterlesen

Bill Curtsinger – Unter Wasser

Seit Jahrzehnten taucht Fotograf und Biologe Curtsinger vor allem in die kalten, dunklen Meere und Seen dieser Welt. Ihm gelangen Bilder von Tieren, die so noch niemand in ihrer natürlichen Umgebung sah. Haie, Wale und Robben aber auch scheinbar unspektakuläre Wesen wie Quallen, Schwämme oder Seeflöhe mutieren vor seiner Linse zu atemberaubenden Fabeltieren, die in kurzen, informativen Texten (Autor: ebenfalls Curtsinger) als integrale Bestandteile ihrer speziellen Ökosysteme beschrieben werden: sowohl ein Augenschmaus als auch ein Lesevergnügen.
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Ric Burns/James Sanders/Lisa Ades – New York. Die illustrierte Geschichte von 1609 bis heute

Mammutprojekt für eine Metropole

Es begann als zwölfstündige TV-Dokumentarfilmserie („New York. A Documentary Film“), die Ric Burns, Lisa Ades und der Architekt James Sanders 1999 realisierten. Jahre der vorbereitenden Planung waren dafür erforderlich, Schätze in Form bisher in dieser Breite nie ausgewerteter Archivalien wurden gehoben, gesichtet und präsentiert. Die Fülle des Stoffes schrie förmlich nach einem Begleitband, der New York auch nach der Ausstrahlung der Serie greifbar bleiben ließ.

Die Autoren stellten nicht einfach das Vorhandene zusammen, sondern erfanden das Rad quasi neu. Gemeinsam mit einem Stab kompetenter Berater, Wissenschaftler und Redakteure realisierten sie ein Buch, das sich zwar inhaltlich an der Fernsehvorlage orientiert, jedoch völlig unabhängig davon bestehen kann sowie Maßstäbe setzt: als „Buch zum Film“ und historische Darstellung gleichzeitig. Ric Burns/James Sanders/Lisa Ades – New York. Die illustrierte Geschichte von 1609 bis heute weiterlesen

Marc Walter – Legendäre Reisen. Auf den großen Routen rund um die Welt

Stilvoll in die fremde Ferne

Eine Reise glich früher, d. h. von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis in die Jahre vor dem II. Weltkriegm eher einem Karawanenzug als einer zeitlich begrenzten Abwesenheit vom Alltag. Dieser reiste stattdessen mit und wurde von stillen aber allgegenwärtigen Dienern und Zofen sorgfältig in große Schrankkoffer verpackt (und geschleppt), die folgerichtig Kleidung zum dreimaligen täglichen Wechsel, Sportartikel und Jagdwaffen für den Herrn sowie jene Accessoires enthielten, die eine Frau zur Dame adelten.

Denn die Form galt es zu wahren, wenn man – mehr oder weniger widerwillig – die traute Heimat verließ, um sich die kulturellen und kuriosen Errungenschaften der übrigen Menschheit anzuschauen. Schließlich war man wer, sonst hätte man sich diese Form des Reisens, bei der Zeit kaum eine Rolle spielte, ohnehin nicht leisten können. Stilvoll die Welt besichtigen zu können, das ließ man sich einiges kosten. Kein Wunder, dass sich eine Vielzahl hoch qualifizierter Reiseunternehmer und Dienstleute um die betuchte Klientel kümmerte. Marc Walter – Legendäre Reisen. Auf den großen Routen rund um die Welt weiterlesen