Schlagwort-Archive: Galiani

Katja Kettu – Wildauge


Die Handlung:

Lappland im Sommer 1944. Als Johannes Angelhurst ihr zum ersten Mal begegnet, ist sie gerade dabei, der Tochter des Schnapshändlers bei einer schweren Geburt zu helfen. Ihr Blick ist so frei und ungestüm – fast wie der eines wilden Tieres. Sie ist die Hebamme von Petsamo. Die meisten Dorfbewohner finden sie seltsam und begegnen ihr mit zwiespältigen Gefühlen, weil sie zu viel über das Geheimnis von Leben und Tod weiß. Johannes ist deutscher Offizier, er soll als Fotograf die finnischen Verbündeten porträtieren. »Wildauge« – so der Spitzname der Hebamme – fühlt sich sofort zu dem schweigsamen Mann in seiner schwarzen Uniform hingezogen. Sie ist sich sicher: Er ist ihr Mann. Überallhin würde sie ihm folgen, so stark sind Bestimmung und Begehren. Und so lässt sie sich, als er in ein Kriegsgefangenenlager abkommandiert wird, dort als Krankenschwester einschleusen. Zwischen beiden entbrennt eine bedingungslose, wilde Leidenschaft. Doch im Lager passieren grauenvolle Dinge. Keiner darf in die Nähe des Kuhstalls, in den die weiblichen Gefangenen gebracht werden. Und Johannes, der den Auftrag bekommen hat, ein riesiges Bassin auszuheben, schüttet immer größere Mengen einer Droge in sich hinein, die ihn stumpf und brutal macht.

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Jan Costin Wagner – Tage des letzten Schnees

Die Handlung:

Anfang Mai, im finnischen Turku fällt der letzte Schnee. Kommissar Kimmo Joentaa wird gleich zweimal gerufen: zu einem Autounfall mit Fahrerflucht, bei dem eine Elfjährige ums Leben gekommen ist, und zu einem Tatort, an dem zwei unbekannte Tote auf einer Parkbank liegen, als würden sie schlafen. Für den Vater des bei dem Unfall verstorbenen Mädchens wird Kimmo Joentaa zum Begleiter in der Trauer, während er gleichzeitig daran arbeitet, den Doppelmord aufzuklären. Die Ermittlungen führen Joentaa in ein fatales Beziehungsgeflecht, das Menschen, die nichts verband, schicksalhaft zusammengeführt hat: einen Architekten, dem der feste Glaube an die Symmetrie des Lebens abhandenkommt, einen Schüler, der unaufhaltsam auf einen Amoklauf zusteuert, eine junge Frau, die versucht, der Armut zu entkommen, und einen Investmentbanker, der sich im Dickicht seines Doppellebens verliert. Als Joentaa die Linien, die diese Menschen verbinden, schließlich zu erkennen beginnt, ist es fast zu spät. Und erst dann begreift er, dass seine große Aufgabe nie die Suche nach einem Doppelmörder war, sondern eine, die ihm noch bevorsteht …

Mein Einruck:

Jan Costin Wagner hat mit „Tage des letzten Schnees“ eine erfolgreiche Fortsetzung seiner Romanreihe um den finnischen Kommissar Kimmo Joentaa geschaffen. Joentaa, vermutlich nicht zuletzt auch nach dem frühen Tod seiner Frau Sanna introvertiert und auf sympathische Weise eigenbrötlerisch, hat schon in den Romanen zuvor durch seinen „anderen Blick auf die Dinge“ die Ermittlungen oftmals entscheidend in die richtige Richtung gelenkt. In bewährter Manier erzählt Wagner gleichzeitig mehrere Geschichten aus verschiedenen Blickwinkeln, deren Zusammenhänge sich dem Leser nicht alle auf Anhieb erschließen.

 

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