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Georges Bataille – Das obszöne Werk. Erzählungen

Simone setzt sich in den Teller Milch

Erotismus ist nicht das gleiche wie Sexualität, sondern ihre Transzendierung. Die erotische Erfahrung ist für den französischen Schriftsteller Georges Bataille (1897-1962) eine zweifache: die des Tabus und die seiner Überschreitung. Erst die Überschreitung des Tabus ermöglicht den Figuren auch die Transzendierung des Ich. Die Ekstase, das Außer-sich-sein, das die mittelalterliche Mystik in religiöser Versenkung fand, suchen sie im körperlichen Tabubruch und in körperlicher Selbstentäußerung. Dadurch wird Gott überflüssig, und dies wiederum hat zahlreiche philosophische Konsequenzen: Wenn Gott tot ist, dann ist das Universum leer, und die Sterne sind nur kalte Schlackehaufen, die der Entropie unterworfen sind. Letzten Endes ist der Erotismus also eine recht ungemütliche Angelegenheit.

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Georges Bataille – Story of the Eye (Modern Classics)

Simones obszöne Akte

Georges Bataille veröffentlichte seinen Roman „Histoire de l’Oeil“ unter dem Pseudonym „Lord Auch“ 1928. Es erlebte drei weitere Auflagen bis 1967, doch diese Ausgaben weichen von der Urform erheblich ab. Die vorgestellte englischsprachige Ausgabe beruht auf der Erstausgabe von 1928 und umfasst die dazugehörige biographische Notiz, in der der Autor Parallelen zu seinem eigenen Leben zieht.

Mit Essays von Susan Sontag – „The Pornographic Imagination“ (1967) – und Roland Barthes – „The Metaphor of the eye“ (1963) – hat der nicht genannte Herausgeber diesen Band sinnvoll ergänzt und abgerundet mit Aspekten, die weit über das Werk hinausweisen.
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