Schlagwort-Archive: Heyne

Robert A. Heinlein – Die Marionettenspieler. SF-Roman

Nackte Menschheit: Attacke der Weltraummollusken!

„Die Marionettenspieler“, veröffentlicht 1951 (ungekürzt erst 1990), ist einer der wichtigsten Invasionsromane in der Science Fiction. Er erschien in Deutschland zuerst 1957 unter dem Titel „Weltraummollusken erobern die Erde“ – das sagt schon alles. Es geht also um eine Story aus dem Kalten Krieg. Ähnlichkeiten mit Jack Finneys „Die Körperfresser kommen“ sind wohl nicht ganz zufällig. Der Roman wurde ebenso wie Finneys Roman verfilmt.

Der Autor
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Robert A. Heinlein – Mondspuren. SF-Roman

Revolution Number Nine: Aufruhr auf dem Mond

Der Mond, Ende des 21. Jahrhunderts: Die Kolonie auf dem Erdtrabanten wird hauptsächlich von Strafgefangenen und ihren Nachkommen bewohnt, die sich an die dort herrschenden physikalischen Verhältnisse angepasst haben. Die auf dem Mond erzeugten Lebensmittel werden zur Erde geschickt – aber als Berechnungen ergeben, dass dem Mond eine Hungersnot droht, bricht eine Revolution aus… (Verlagsinfo)

Der Autor
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[NEWS] Carole Stivers – Der Muttercode

Im Jahr 2049 haben sich die Lebensbedingungen auf der Erde drastisch verändert. Um den Fortbestand der Menschheit zu sichern, werden Kinder nun von Robotern ausgebrütet und aufgezogen. Um sicherzustellen, dass es den Kindern an nichts mangelt, wurde ein spezielles Computerprogramm, der sogenannte Muttercode, entwickelt, der dafür sorgt, dass die Roboter agieren und empfinden wie ein Mensch. Kai ist so ein Roboterkind. Gemeinsam mit seiner Mutter Rho-Z streift er durch das zerstörte Amerika der Zukunft. Kai ist glücklich, denn Rho-Z umsorgt ihn liebevoll und lehrt ihn alles, was er wissen muss. Doch als die erste Generation der Roboterkinder heranwächst, sollen die Mütter wieder abgeschaltet werden … (Verlagsinfo)


Broschiert : 416 Seiten
Heyne

Mann, Phillip – Der brennende Wald (Ein Land für Helden 4)

Eindrucksvoll: die Apokalypse des Imperiums

Mit diesem Band findet der Science-Fantasy-Zyklus „Ein Land für Helden“ seinen Abschluss. Es kommt zu einem actionreichen Finale, das apokalyptische Dimensionen erreicht.

Ich habe nun alle vier Bände gelesen und komme zu dem Schluss, dass es sich um einen einzigen Roman handelt, den man in einem Rutsch lesen sollte. Damit ist dieses vierbändige Werk das gleiche Phänomen wie Tolkiens „Der Herr der Ringe“: mit Einleitung, Epilog und dazwischen einer Handlung, die – irgendwie künstlich – in vier Bände aufgespalten wurde. Der absolute Höhepunkt ist natürlich wie zu erwarten der 4. Band, und der besteht zu fünfzig Prozent aus Action (man glaubt es kaum) und einer Art Apokalypse: sehr schön, sehr spannend und ein ganz klein wenig auch beklemmend.

_Der Hintergrund von „Ein Land für Helden“_

Die Welt von „Ein Land für Helden“ ist nur „zwölf Sekunden“ von unserer eigenen entfernt, hat sich daher im entscheidenden Augenblick in eine andere Richtung entwickelt. Die Römer haben nach der Eroberung Britanniens das Land nie mehr verlassen, auch die Germanen haben Rom nicht erobert, sondern vielmehr haben die römischen Legionen sich die restliche Welt völlig untertan gemacht.

Der Stand der römischen Technik ist erstaunlich modern – man schreibt schließlich das Jahr 1994: Radio, Dampfkraft, Magnetronik, Flugschiffe, Feuerwaffen: Es ist alles da, um einen verheerenden Krieg zu führen. Im 1. Band wurde die Technik jedoch mehr zur Belustigung der Menge eingesetzt: Im Kampfdom (Arena) von Eburacum (York) finden Kampfspiele statt, die im multilateralen Wettstreit von elektrisch betriebenen Ungeheuern gipfeln, etwa von Drachen und dergleichen.

Inzwischen haben sich die unterworfenen Völker wie die Briten an das Joch der römischen Herrschaft und die bequemen Lebensbedingungen in den befestigten Städten gewöhnt. Die adeligen Landbesitzer in ihren Villen herrschen absolut und mit skrupelloser Gewaltausübung über ihre Besitzungen. Doch ihre Flugschiffe und Gleisbahnen schweben über endlose britannische Waldbestände, die sich von Küste zu Küste erstrecken und in denen keltische Stämme wie in der Frühzeit leben. (Diese endlosen Wälder basieren auf einer Beschreibung in Plutarchs „Marius“, wie ich kürzlich las.) Allerdings müssen diese Flugschiffe auf festen „Himmelsstraßen“ verkehren. So entgeht ihnen, was wirklich in den Wäldern vorgeht.

Der Autor

Phillip Mann (* 7. August 1942 in Northallerton, Yorkshire, England; † 1. September 2022 in Wellington[1]) war ein britischer Science-Fiction-Schriftsteller, der ab 1969 in Neuseeland lebte. Er studierte Englisch und Schauspielkunst an der University of Manchester und später in Kalifornien, bevor er nach Neuseeland zog, wo er 1970 den ersten Lehrstuhl für Schauspielkunst an einer neuseeländischen Universität, an der Victoria University of Wellington, einrichtete. Er zog sich 1998 von der Position des Professors für Schauspielkunst in Victoria zurück, um sich auf andere Projekte zu konzentrieren. Er hat intensiv am Theater gearbeitet, als professioneller Regisseur und Theaterlehrer, sowohl in Neuseeland, den USA als auch in Europa. (Wikipedia.de)

Seine Tätigkeiten als Theaterdirektor und Drama-Dozent verhalfen seinen Romanen und Hörspielen zu klarer Struktur und Anschaulichkeit. Neben „Das Auge der Königin“ (1982; dt. bei |Heyne|) ist „Pioniere“ als sein bester Roman anerkannt.

Der Neuseeländer wurde bei uns mit den zwei Paxwax-Romanen, dem Roman „Pioniere“ und mit „Wolfs Garn“ bekannt. Im Mittelpunkt seiner Bücher stehen menschliche Eitelkeit und Überheblichkeit, weshalb selbst die besten Pläne bei ihm stets schief gehen, so auch in diesem Roman über einen Erstkontakt. Die Arroganz besteht diesmal in dem Glauben, unbeteiligter Beobachter sein und bleiben zu können. Wolfgang Jeschke nannte dieses Buch einmal in den achtziger Jahren den besten Science-Fiction-Roman überhaupt – lang ist’s her.

Die Krönung von Manns schmalem Oeuvre bildet bislang der vierbändige Zyklus „Ein Land für Helden“ (A land fit for heroes):

1. Flucht in die Wälder
2. Der Monolith
3. Der Drache erwacht
4. Der brennende Wald

Sein erster Roman „Das Auge der Königin“ (1982, dt. 1985) ist wohl einer der besten Romane über die Begegnung mit einer absolut fremdartigen, nichtmenschlichen Rasse. 1986 und ’87 erschien die Paxwax-Duologie: Sie schildern die Gefährlichkeit des Menschen, der seinen Herrschaftsbereich ausweitet, bis die Aliens merken, wo seine Achillesferse liegt: in seiner Gier nach Macht.

Handlung

In diesem Abschlussband nun überschlagen sich schließlich die Ereignisse. Kein Wunder, dass die Mehrzahl der Kapitel noch kürzer ist als schon im dritten Band.

Zunächst findet die entscheidende Begegnung Colls mit dem Sänger und Schamanen Cormac statt, der ihn als Lehrling aufnimmt. Hatte Coll bereits zuvor ungewöhnliche intuitive Fähigkeiten, so gelingt es ihm nun, mühelos in die Geisterwelt überzuwechseln. Dabei ist die Leier von ausschlaggebender Bedeutung, deren Beherrschung er mühsam erlernen muss. In der Geisterwelt macht ihn Cormac mit einem Jäger aus der Steinzeit bekannt, der sich „Dunkler Adler“ nennt. Dunkler Adler führt Coll, den angehenden Schamanen, nach Cormacs Tod auf eine gewagte Reise, auf der Coll in die Essenz der Welt eindringen kann.

Er stellt eine spirituelle Verbindung mit den Bäumen, dem Wald her. Da der Wald praktisch das nichtrömische, unbesiegte Britannien darstellt, in dem die römischen Soldaten regelmäßig Feenerscheinungen sehen und wahnsinnig werden, kommt dem Wald eine Schlüsselrolle in der Identität Britanniens zu. Das hat nicht nur der Kaiser erkannt: Vernichtet er den Wald, zerstört er die Lebensgrundlage der Kelten. Dass das Abfackeln des Waldes auch eine gravierende Störung im Muster der Welt bedeutet, wird nur Coll klar, und so fasst er einen kühnen Plan: Nachdem er die Bewohner des Waldes gewarnt hat, begibt er sich zum Kaiser, um die Römer zu bitten, von ihrem Plan abzulassen.

Denn der Kaiser Lucius Prometheus Petronius hat auf der neuen Brücke den Ärmelkanal überquert und ist nach Eburacum (York) gekommen, um dabei zu sein, wenn mit der Zerstörung des Waldes begonnen wird. Was sein Statthalter nicht ahnt: Die mitgebrachte Legion kaiserlicher Sturmtruppen soll nicht nur Britannien, sondern auch Hibernia entvölkern und alle Adeligen ihres Besitzes berauben.

Auch Angus und Miranda tragen ihren Teil dazu bei, dass es im Moment der Zündung der Brandgeschütze zu einigen dramatischen Ereignissen kommt. Angus hat seinen Drachen wieder einmal ausgepackt und greift die Himmelsstraße selbst an. Und Miranda ist ein Wesen geworden, das sich in seiner Schrecklichkeit schwer beschreiben lässt: Sie hat Macht über die Energieebene mehrerer Dimensionen und setzt ihre Macht auf zerstörerische Weise ein: Sie ist Kalí, Moira, die Medusa. Die Folgen sind apokalyptisch.

Mein Eindruck

Nachdem der Beginn noch etwas gemächlich die Ausbildung Colls zu einem mächtigen Schamanen schildert, nehmen die Aktivitäten auf beiden Seiten an Umfang und Tempo zu: Die Römer haben alles für die Zerstörung Britanniens in Stellung gebracht, die Briten sind von einer konzentrierten Verteidigung meilenweit entfernt. Zwar werden nur Andeutungen über die Entwicklung Mirandas gemacht, doch der Leser ahnt bereits, dass sie ziemlich furchteinflößend und bedeutsam sein muss, um die römische Vernichtungsmaschinerei aufhalten zu können. Angus‘ Truppe jedenfalls spielte nur eine Nebenrolle, zumal er keine Vision davon hat, wie es nach dem Zusammenbruch der Römerherrschaft in Britannien weitergehen soll.

Aber auch nach dem beeindruckenden Showdown, so lang er auch sein mag, lässt sich der Autor nicht über utopische Gesellschaftsmodelle aus. Wozu auch? Er hat ja gerade demonstriert, dass das menschliche Maß, eingebunden in Naturzusammenhänge, das richtige und angemessene ist. Die Römer hingegen, repräsentiert durch den Nihilisten auf dem Thron, kennen kein solches Maß. Da ein Nihilist an nichts glaubt, am allerwenigsten an sich selbst, ist ihm auch nichts heilig oder wert, bewahrt zu werden. Wenn dieser Kaiser, der seinem Namen Prometheus auf perverse Weise alle Ehre machen will, ein Arsenal von Atombomben hätte, so würde er die Raketen lieber heute als morgen abfeuern.

Dass dieser Science-Fantasy-Zyklus nicht von Marion Zimmer Bradley und ihren zahlreichen Mitautorinnen geschrieben wurde, mag man bedauern oder auch nicht. Der Unterschied ist zumindest augenfällig: Die wichtigste Frauenfigur, Miranda, wird außer in Band 2 vor allem in ihren Äußerlichkeiten geschildert, so dass wir kaum einmal erfahren, wie sie sich fühlt und worüber sie nachdenkt, während sie sich zu etwas Schrecklichem verwandelt. (Würde vielleicht auch ein wenig zu viel über den Schluss verrateren.) MZB hätte daraus wahrscheinlich seitenweise Kapital geschlagen und uns keine herzerweichende Einzelheit von Mirandas Seelenleben erspart. Sei’s drum.

Unterm Strich

Der abschließende Band des großen Romans „Ein Land für Helden“ ist für meinen Geschmack der gelungenste, und daher habe ich ihn an nur zwei Tagen gelesen. Die Geschichte ist leicht verständlich, hat man einmal die Vorgängerbände gelesen und verstanden.

Natürlich muss man diesen Riesenroman nicht gelesen haben, um mitreden zu können. Der Roman ist zwar dem „Herr der Ringe“ in Aufbau und Thema ähnlich (der Kaiser entspricht Sauron!), doch in Sachen Medienbedeutung und Massenerfolg kann es „Ein Land für Helden“ in keiner Weise mit dem Tolkien-Epos aufnehmen. Vielleicht sollte man Peter Jackson mal auf seinen Landsmann Phillip Mann hinweisen? (Sobald Jackson seinen „King Kong“ im Kasten hat.)

Insgesamt ist dies kein übler Roman, sowohl nach seinem Ideengehalt als auch seinem Unterhaltungspotenzial. Der Autor hat zahlreiche Kenntnisse über die keltischen und römischen Kulturen hineingepackt, hat eine Fülle interessanter Figuren gestaltet sowie eine Handlung auf die Beine gestellt, die vier Bände trägt. Bis zum Showdown in Band 4 weiß man über die Bedeutung mancher Figuren wie Coll, den Ex-Römer, und Miranda, die Ex-Studentin, nicht Bescheid: Die Spannung auf ihr Eingreifen löst sich mit verblüfftem Vergnügen über die gelungene Überraschung auf. Dieser Höhepunkt ist sorgfältig in zahllosen Details gestaltet, wobei auch Komik und Ironie nicht zu kurz kommen. Ich habe schon lahmere Romanschlüsse gelesen.

Hinweis: Keltische und römische Namen und Begriffe werden in Fußnoten von der Übersetzerin erklärt. Ein sehr willkommener Service.

Taschenbuch:
Originaltitel: A land fit for heroes vol. 4: The burning forest, 1996
Aus dem neuseeländischen Englischen übersetzt von Usch Kiausch.
www.heyne.de

[NEWS] Kass Morgan – Die 100. Die Saga in einem Band

Seit einem vernichtenden Atomkrieg lebt die Menschheit auf Raumschiffen. Dreihundert Jahre lang hat niemand mehr die Erde betreten. Doch nun sollen hundert jugendliche Straftäter das Unmögliche wagen: zurückkehren und herausfinden, ob ein Leben auf dem blauen Planeten wieder möglich ist. Doch was die idealistische Clarke, der geheimnisvolle Bellamy und die anderen Verurteilten nach ihrer Ankunft vorfinden, raubt ihnen den Atem. Ein tödliches Abenteuer beginnt, auf das sie kein Training der Welt hätte vorbereiten können … (Verlagsinfo)


Taschenbuch : 1216 Seiten
Heyne

[NEWS] Tony Kent – Der Rächer (Truman Devlin 2)

Der grausame Mord an einem pensionierten Richter, der in seinem Schlafzimmer gefoltert und gekreuzigt wurde, erschüttert London. Detective Chief Inspector Joelle Levy steht vor einer Vielzahl von Verdächtigen aus der langen Karriere des Richters ― bis plötzlich ein Ex-Anwalt auf ähnliche Weise getötet wird. Was genau verbindet die beiden Opfer? Gleichzeitig beginnt die ambitionierte Reporterin Sarah Truman zu ermitteln und stellt mit Entsetzen fest, dass die Spur direkt zu ihrem Verlobten, dem Staranwalt Michael Devlin, führt. Liegt der Schlüssel zur Lösung des Falls in seiner Vergangenheit? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt: Zusammen mit DCI Levy und Sarah versucht Michael, einen geisteskranken Serienkiller zu stoppen, bevor es zu spät ist … (Verlagsinfo)


Broschiert : 576 Seiten
Heyne

Mann, Phillip – Der Drache erwacht (Ein Land für Helden 3)

Action und Spannung: vor dem großen Finale

In diesem 3. Band des Science-Fantasy-Zyklus „Ein Land für Helden“ kommt es zu zwei entscheidenden Ereignissen: Die britischen Rebellen unter Angus‘ Führung greifen ein Gefangenenlager an, und der römische Kaiser beschließt die totale Zerstörung Britanniens und die Deportation seiner Bevölkerung. Er entpuppt sich gegenüber seinem britannischen Statthalter als ein zweiter Adolf Hitler. Wie soll die Insel dem Rest des römischen Imperiums widerstehen können?
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[NEWS] Bernhard Hennen – Die Albenmark (Elfenritter-Trilogie, Band 2)

Seit Jahren kämpft der Bund der Elfen und freien Völker des Fjordlands in einem schrecklichen Krieg gegen die Tjuredkirche. Die mächtigen Ordenskrieger erringen Sieg um Sieg, und Gishild, die letzte Herrscherin der Fjordländer, wurde als Kind von ihren Feinden verschleppt. Die Hoffnung, sie jemals wiederzufinden, ist schon lange erloschen. Niemand ahnt, dass die ebenso schöne wie kluge Prinzessin in der Ordensburg der Tjuredkirche gefangen gehalten wird. Dort soll sie zur Kriegerin gegen ihr eigenes Volk ausgebildet werden, doch Gishild widersetzt sich standhaft – bis sie dem jungen Novizen Luc begegnet und sich in ihn verliebt. Damit scheint das Schicksal aller Albenkinder für immer besiegelt … (Verlagsinfo)


Broschiert : 640 Seiten
Heyne

Simon Scarrow – Centurio (ROM-Serie 8)

Verliebt in Palmyra

Im ersten Jahrhundert n. Chr. steht nur das kleine Königreich Palmyra zwischen dem römischen Imperium und seinem Erzfeind, dem Reich der Parther. Als ein römischer Spähtrupp vernichtet wird und in Palmyra ein Bürgerkrieg ausbricht, werden die beiden Veteranen Macro und Cato von Statthalter Longinus entsandt, um den rechtmäßigen Herrscher zu unterstützen. Doch die Zeit wird knapp, denn schon bewegt sich ein übermächtiges Partherheer auf die Stadt zu. (Verlagsinfo)

Dieser achte Band der ROM-Serie enthält eine Bonusgeschichte, die von Macros Jugend erzählt.
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[NEWS] Marc Roger – Die Bücher des Monsieur Picquier

„Der alte Buchhändler“ – so nennen ihn die Pfleger hinter vorgehaltener Hand. Denn Monsieur Picquiers winziges Zimmer im Seniorenheim ist vollgestopft mit Tausenden von Büchern. Sie sind seine Schätze, sein wertvollster Besitz. Doch Parkinson und Grüner Star machen es ihm unmöglich, darin zu lesen. Da bietet sich eines Tages der Hilfskoch Grégoire als sein Vorleser an. Ihm ist alles recht, um für eine Zeitlang dem harten Dienst in der Küche zu entgehen. Was als Zweckgemeinschaft beginnt, wächst rasch zu einer engen Freundschaft, die Picquier aus seiner Einsamkeit erlöst und Grégoire den Mut gibt, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. (Verlagsinfo)


Taschenbuch : 256 Seiten
Heyne

Mann, Phillip – Der Monolith (Ein Land für Helden 2)

Fantasy-Roman mit politischer Spannung

Im 2. Band des vierbändigen Science-Fantasy-Zyklus finden die drei Flüchtlinge ihre jeweilige Bestimmung, und schon bald müssen sie sich mit einer furchtbaren Bedrohung auseinandersetzen: der von den Römern beschlossenen völligen Vernichtung der britannischen Wälder. Die Provinz soll eine einzige Schafweide werden.

Vorbemerkung
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Mann, Phillip – Flucht in die Wälder (Ein Land für Helden 1)

Eine Welt mit alternativem Geschichtsverlauf schildert der neuseeländische Autor Phillip Mann. Im 1. Band der Tetralogie |Ein Land für Helden| werden drei junge römische Bürger Britanniens zu Geächteten und Ausgestoßenen – der Beginn ihres Widerstandskampfes und des Untergangs des Römischen Weltreiches.

Der Autor
Mann, Phillip – Flucht in die Wälder (Ein Land für Helden 1) weiterlesen

[NEWS] Liam McIlvanney – Ein frommer Mörder

Glasgow, 1969. Ein brutaler Serienkiller versetzt die Stadt in Angst. Als die Behörden beschließen, die Öffentlichkeit in die Suche einzubeziehen, gerät die Lage vollends außer Kontrolle. Während die Bürger in Panik geraten, versinkt die Polizei in nutzlosen Hinweisen. Ein Hilferuf erreicht den talentierten Ermittler DI McCormack. Er soll die Ermittlungen wieder in geordnete Bahnen lenken. Doch die Beamten aus der Stadt stehen dem Neuankömmling aus den Highlands ablehnend gegenüber. Gegen alle Widerstände kämpft McCormack für die Wahrheit. (Verlagsinfo)


Broschiert : 448 Seiten
Heyne

Gribbin, John – Schiff der Visionen, Das

_Die Truman-Show der Wissenschaft_

Noch ein Mythos von der Eroberung und Entdeckung der Welt! Vision und Vernunft tun sich zusammen, um die Welt zu enträtseln – eine Utopie der Wissenschaft?

_Der Autor_

John Gribbin, geboren 1946, ist einer der bekanntesten britischen Wissenschaftler und Sachbuchautoren. Er hat populärwissenschaftliche Werke veröffentlicht, etwa über die Quantenphysik („Auf der Suche nach Schrödingers Katze“, 1984, und „Blinded by the Light“). Sein Roman „Father to the man“ von 1989 ist auf deutsch bei |Heyne| erschienen und wahrscheinlich sein bestes Buch. Seine anderen Romane schrieb er stets in Zusammenarbeit mit anderen Autoren, so etwa „Ragnarök“ mit D.G. Compton, ebenfalls bei |Heyne|. Ihre Handlung ist stets ziemlich vorhersehbar, aber ihr Gehalt an wissenschaftlichen Erkenntnissen überdurchschnittlich hoch – ähnlich wie bei Arthur C. Clarkes letzten Romanen.

_Handlung_

Die Story dreht sich einfach um die Erweiterung des geistigen Horizonts – nicht nur eines Menschen, sondern einer Zivilisation und Bevölkerung. Die Novizin Elyse hat ein Talent, von dem sie hofft, dass sie es bei den Schwestern im Kloster ausbauen kann. Leider wird es als recht nutzlos angesehen: Sie „sieht“ in aufsteigendem Rauch ein großes Schiff mit weißen Segeln, wie man es in ihrer Gegend nicht kennt. Hier gibt’s nur Fischerboote.

Elyse aber glaubt an sich, und als man sie nach Hause schickt, begibt sie sich zu einer Familie, von der ihr eine Mitschwester erzählte. Sie bringt den Leuten in diesem entlegenen Nest bei, wie man Boote so baut, dass man damit gegen den Wind kreuzen kann. Bald ist sie eine recht angesehene „Hexe“. Aber sie wartet eigentlich nur auf das große Schiff.

Parallel dazu erzählt der Autor die Geschichte, die zu diesem Schiff gehört. Das hat der Herzog Kyper bauen lassen, um Handel mit weiter entfernten Inseln treiben zu können. Auf dieser Wasserwelt leitet sich Profit davon ab, wie viele Waren man zu guten Preisen in möglichst kurzer Zeit zum Markt der Abnehmer bringen kann. Ein neues Navigationssystem für die exakte Positionsbestimmung verleiht Herzog Kyper gegenüber seinen Rivalen einen enormen Konkurrenzvorteil. Kein Wunder, dass dessen Erfinder sofort gekidnappt wird. Das nennt man wohl „unfreundliche Übernahme“. Doch Kypers Mannen befreien den Erfinder Falk und entkommen den Kidnappern.

Mit dem Navigationssystem stechen Falk, sein vertrauter Steuermann und der Kapitän der „Far Trader“ in See, um ans andere Ende des Ozeans zu segeln, dorthin, wo seltsame Lichter scheinen. Die Reise dauert lange. Pünktlich geht die Sonne morgens im Zenit an und pünktlich abends auch dort wieder aus. (!) Nachts scheinen ein paar Lichter, die wir für Sterne halten würden, also andere Sonnen. Nicht so Falk & Co.!

Eines Tages tauchen am Himmel fliegende Menschen auf: Männer, die an Flügeln hängen. Leider stürzen zwei davon ab, die Far Trader wird vom König der Flugmenschen unter eine Art wohlwollender Quarantäne gestellt, nach dem Motto: „Ihr dürft weiterleben, doch nur, wenn ihr mir euer Schiff übergebt und besonders euer raffiniertes Navigationssystem.“ Falk gelingt es, mit Hilfe eines Ballons der Gefangenschaft zu entfliehen. Die Flieger können ihm bei Nacht leider nicht folgen, weil ihnen dazu die Thermik fehlt.

Im letzten Drittel finden beide Erzählstränge zusammen. Elyses Vision bewahrheitet sich, als die Far Trader in ihrem Hafen einläuft. Zusammen mit Falk übernimmt sie die Aufgabe, die herrschende Dürre zu beenden, indem sie für Regen sorgt. Elyse und die Besatzung des Schiffs begeben sich in die Berge. Mit Hilfe eines Ballons schaffen es Elyse und Falk, die hohen Klippen zu überwinden, die die Welt zu begrenzen scheinen. Dort erleben sie ihr blaues Wunder: Dies ist tatsächlich die Grenze ihrer Welt! Sie leben IN einer Kugel.

_Mein Eindruck_

Wer den schönen Film „Die Truman Show“ mit Jim Carrey gesehen hat, der weiß schon nach wenigen Dutzend Seiten Bescheid. Dies ist eine künstliche Welt, vielleicht ein Generationenschiff wie bei Gene Wolfe in dessen „Buch der Langen Sonne“. Hier wie dort hat die „Besatzung“ keine Ahnung, dass sie sich in einer künstlichen, begrenzten und sich bewegenden Welt befindet. Natürlich gibt es auch einen Beobachter – irgendjemand muss schließlich Bescheid wissen und die Ahnungslosen aufklären. Das erzählt Gribbin sehr schön. Und schon bald nähert man sich einem Sonnensystem mit neun Planeten …

Auch dies ist eine vorhersehbare Handlung, doch sie ist nett erzählt. Besonders gefielen mir die Experimente Falks mit seinem Navigationssystem. Es basiert auf elektrischer „Resonanz“, wie er sagt. Heute würde man sagt, auf passivem Radar. Ziemlich clever, aber wohl nur in dieser Welt funktionsfähig. Auch seine anderen Ideen sind recht witzig. So liest sich das Buch einerseits wie Fantasy mit Science-Fiction-Elementen, andererseits wie ein Renaissance-Roman mit einem Leonardo da Vinci im Zentrum. Aber Falk hat letztlich nur Erfolg, weil ihm Elyses Telekinese hilft. Magie und Wissenschaft – der nächste (Fort-)Schritt also?

|Originaltitel: Innervisions, 1993
Aus dem Englischen übertragen von Walter Brumm|

James Tiptree jr. – 10000 Lichtjahre von zuhaus. Phantastische Erzählungen

Klassische SF-Storys: Zum Wettrennen mit den Dinosauriern

Dieser erste deutsche Tiptree-Band versammelt die ersten Geschichten der Autorin, die sie veröffentlichte und die in der SF-Gemeinde seinerzeit für Furore sorgten. Zusammen mit dem Band „Beam uns nachhaus“ erschienen die Geschichten unter dem Titel „10.000 Lichtjahre von zuhaus“ später in der SF-Bibliothek des |Heyne|-Verlags.

Die Autorin
James Tiptree jr. – 10000 Lichtjahre von zuhaus. Phantastische Erzählungen weiterlesen

[NEWS] Bernhard Hennen – Die Ordensburg (Elfenritter-Trilogie 1)

Bereits seit eintausend Jahren besteht der Bund, den die Elfen und die Menschen des Fjordlands in ihrer dunkelsten Stunde schmiedeten: Gemeinsam besiegten sie einst die Trolle und schworen einander fortan Waffentreue. Nun bedroht eine neue, finstere Macht die magischen Völker Albenmarks und die freien Menschen des Fjordlands: Die Ritter der Tjuredkirche haben geschworen, jeden zu vernichten, der sich ihren strengen Dogmen widersetzt. Als der Kampf um die Welt beginnt, stehen sich zwei Herzen, die eigentlich auf ewig verbunden sein sollten, plötzlich als Feinde gegenüber … (Verlagsinfo)


Broschiert : 656 Seiten
Heyne

[NEWS] Dervla McTiernan – Die Gelehrte: Kriminalroman (Die Cormac-Reilly-Serie, Band 2)

Als Detective Inspector Cormac Reilly ans Telefon geht, glaubt er noch, seine Freundin wolle den gemeinsamen Abend planen. Doch zu seiner Überraschung ruft Emma ihn zu einem Tatort. Sie hat eine Studentin tot aufgefunden, offenbar überfahren. Cormac übernimmt den Fall, ohne zu wissen, worauf er sich einlässt: Das tote Mädchen trägt den Ausweis von Caroline Darcy bei sich, der Erbin von Irlands größtem Pharmaunternehmen. Die Spuren führen ausgerechnet zu dem Labor, in dem Emma arbeitet – und schließlich zu Emma selbst. (Verlagsinfo)

Broschiert : 480 Seiten
Heyne

Robert A. Heinlein – Die Invasion

Nackte Menschheit: Attacke der Weltraummollusken!

Über Iowa wird ein unbekanntes Flugobjekt gesichtet. In der Bevölkerung bricht Panik aus. Kurz darauf die Entwarnung: Das Ganze war nur eine Zeitungsente. Doch dann verschwinden zwei Agenten des Secret Service, die mit der Angelegenheit befasst waren, bevor sie die schreckliche Wahrheit ans Licht bringen können: Es gibt tatsächlich eine Alien-Invasion, und die Besucher aus dem Weltall können die Gefühle und Gedanken der Menschen manipulieren. Schon bald haben die Aliens alles und jeden unter Kontrolle … (Verlagsinfo)

„The Puppet Masters“, veröffentlicht 1951, ist einer der wichtigsten Invasionsromane in der Science Fiction. Er erschien in Deutschland zuerst 1957 unter dem Titel „Weltraummollusken erobern die Erde“ – das sagt schon alles. Es geht also um eine Story aus dem Kalten Krieg. Ähnlichkeiten mit Jack Finneys „Die Körperfresser kommen“ (1954) sind wohl nicht ganz zufällig. Der Roman wurde ebenso wie Finneys Roman verfilmt.
Robert A. Heinlein – Die Invasion weiterlesen

John Scalzi – Androidenträume

Aufs Schaf gekommen: Aschenputtel rettet die Galaxis

Die ferne Zukunft: Die Menschen haben das Weltall besiedelt und mit zahlreichen Alien-Völkern politische Bündnisse geschmiedet. Doch dann kommt es auf einer interstellaren Konferenz zu einem fatalen Attentat durch einen Menschen. Der Frieden der Galaxis – und der Fortbestand der Erde – stehen auf Messers Schneide. Und nur ein Mann kann den Krieg noch verhindern. Ein Mann, der es gewöhnt ist, schlechte Nachrichten zu überbringen …

Der Autor

Der Amerikaner https://de.wikipedia.org/wiki/John_Scalzi, geboren 1969, arbeitet als Journalist, Kolumnist und Schriftsteller. Sein Debütroman „Krieg der Klone“ machte ihn auf Anhieb zum Shootingstar der amerikanischen Science-Fiction. Scalzi lebt mit seiner Familie in Bradford, Ohio. Mehr Info unter http://www.scalzi.com . (ohne Gewähr)

Krieg der Klone / Old Man’s War

Alle übersetzt von Bernhard Kempen.

1 Old Man’s War. Tor, 2005, ISBN 0-765-30940-8.
Krieg der Klone. Heyne, 2007, ISBN 978-3-453-52267-1.
2 The Ghost Brigades. Tor, 2006, ISBN 0-765-31502-5.
Geisterbrigaden. Heyne, 2007, ISBN 978-3-453-52268-8.,
2,5 The Sagan Diary. Subterranean Press, 2007, ISBN 1-59606-117-0. (Chapbook)
Sagans Tagebuch. Heyne, 2008, ISBN 978-3-453-52442-2. (Bonusmaterial in Die letzte Kolonie)
3 The Last Colony. Tor, 2007, ISBN 0-765-31697-8.
Die letzte Kolonie. Heyne, 2008, ISBN 978-3-453-52442-2.
4 Zoe’s Tale. Tor, 2008, ISBN 978-0-7653-1698-1.
Zwischen den Sternen. Heyne, 2009, ISBN 978-3-453-52561-0.
5 The Human Division. Tor, 2013, ISBN 978-0-7653-3351-3.
Die letzte Einheit. Heyne, 2014, ISBN 978-3-453-31516-7.
6 The End of All Things. Tor, 2015, ISBN 978-0-7653-7607-7.
Galaktische Mission. Heyne, 2016, ISBN 978-3-45-331757-4.

Im Jahr 2008 veröffentlichte Scalzi auf der offiziellen Website des Tor Books-Verlages auf Englisch die Kurzgeschichte After the Coup,[4] die im Buch The Human Division enthalten ist.

Anfang August 2016 erschienen die ersten drei Romane der Serie als Sammelband unter dem Titel Krieg der Klone – Die Trilogie im Heyne Verlag.

Krieg der Klone – Die Trilogie. Heyne, 2016, ISBN 978-3-4533-1776-5.

Shadow War of the Night Dragons

2012: The Dead City (bisher keine deutsche Übersetzung)

Das Imperium der Ströme / The Interdependency

1 The Collapsing Empire. Tor, 2017, ISBN 978-0-7653-8888-9.

Kollaps. Fischer Tor, 2017, Übersetzer Bernhard Kempen, ISBN 978-3-596-29966-9.

2 The Consuming Fire. Tor, ISBN 978-0-7653-8897-1.

Verrat. Fischer Tor, 2019, Übersetzer Bernhard Kempen, ISBN 978-3-596-29980-5.

3 The Last Emperox. Tor, 2020, ISBN 978-0-7653-8916-9.

Schicksal. Fischer Tor, 2021, Übersetzer Bernhard Kempen, ISB

Lock In

Lock In. Tor, 2014, ISBN 978-0-7653-7586-5.
Das Syndrom., Heyne, 2015, Übersetzer Bernhard Kempen, ISBN 978-345-331660-7.
Head On. Tor, 2018, ISBN 978-0-7653-8891-9.
Frontal. Fischer Tor, 2018, Übersetzer Bernhard Kempen, ISBN 978-359-629979-9.

Weitere Romane

Agent to the Stars. Subterranean Press, 2005, ISBN 1-59606-020-4.
Agent der Sterne. Heyne, 2010, Übersetzer Bernhard Kempen, ISBN 978-3-453-52625-9.
The Android’s Dream. Tor, 2006, ISBN 0-765-30941-6.
Androidenträume. Heyne, 2009, Übersetzer Bernhard Kempen, ISBN 978-3-453-52504-7.
2009: The God Engines, Subterranean Pr., ISBN 978-1-596-06299-3 (bisher keine deutsche Übersetzung)
Fuzzy Nation. Tor, 2011, ISBN 978-0-7653-2854-0.
Der wilde Planet. Heyne, 2011, Übersetzer Bernhard Kempen, ISBN 978-3-453-53399-8.
Redshirts. Tor, 2012, ISBN 978-0-7653-1699-8.
Redshirts. Heyne, 2012, Übersetzer Bernhard Kempen, ISBN 978-3-453-52995-3.

Handlung

Zwei Todesfälle

Immer diese lästigen Konferenzen, denkt Dirk Moeller, über irgendwelche Handelsquoten. Aber Moeller ist nun mal der Unterhändler des Außenministeriums und muss sich um diesen Scheiß kümmern, wenn die Nationen der Erde weiterhin mit den Nidu Handel treiben wollen. Und diese Nidu sind nun ja wirklich keine Typen, die man kurz mal übers Ohr hauen könnte, sondern leider die stärkste Militärmacht im erdnahen Raum. Der die irdische Weltraumflotte nur ein paar poplige Zerstörer entgegenstellen könnte, wenn es darauf ankäme. Nun, man kann Verhandlungen auf verschiedene Weise führen, beschließt Dirk und denkt an das Supersonderspezialgerät in seinem Mastdarm.

Wenige Stunden später ist der Leiter der Nidu-Delegation an einem Schlaganfall gestorben, doch auch Dirk Moeller hat den Löffel abgegeben. Diplomatische Verwicklungen drohen, die zu einem Krieg führen könnten. Das Außenministerium ist ebenso in Aufruhr wie der Verteidigungsminister, während sich der Präsident im Urlaub befindet. Schon machen sich die ersten Nidu-Schlachtschiffe auf den Weg, um durch den Hyperraum – oder was auch immer – zur Erde zu fliegen.

Zwei Ministerien

Das ist nicht gut, denkt der Außenminister geistreich, als ihn der Botschafter der Nidu sprechen möchte. Bloß nicht provozieren! Der Botschafter ist die Freundlichkeit in Person – Kunststück bei einem zähnestarrenden Echsenmaul. Es habe auf dem Heimatplaneten der Nidu durch den Ausfall des geschätzten Nidu-Führers eine Komplikation in der Thronfolge gegeben, und nun müsse binnen weniger Tage ein Nachfolger inthronisiert werden. Die dafür vorgesehene Zeremonie sieht jedoch ein pikantes, aber entscheidendes Element vor: Ein blaues Schaf sei dafür notwendig, und zwar aus der Rasse „Androidentraum“ (vgl. dazu Philip K. Dicks Roman „Träumen Androiden von elektrischen Schafen?“, besser bekannt als „Blade Runner“).

Zwei Spezialisten

Der Außenminister verspricht hoch und heilig, dieses, äh, blaue Schaf herbeizuschaffen, koste es, was es wolle. Es könnte ja die Erde kosten, bemerkt der Nidu-Botschafter beiläufig und verschwindet. Das Verteidigungsministerium hat durch eine raffinierte Wanze die Unterhaltung mit angehört und ist baff: ein blaues Schaf? Wo um alles in der Welt gibt es „Androidenträume“? Doch der Adjutant des Ministers hat da schon eine Idee: Er hat einen Computerhacker an der Hand, der ihm einen Gefallen schuldet. Und auch für die Schmutzarbeit hat man ein paar harte Jungs an der Hand.

Aber auch der Adjutant des Außenministers ist nicht auf den Kopf gefallen. Er hat ebenfalls einen Spezialisten an der Hand, den er normalerweise zum Überbringen schlechter Nachrichten einsetzt. Doch leidet ist dieser „Harris Creek“ ihm keinen Gefallen schuldig, sondern muss mühsam überredet werden. Natürlich bekommt Harris, ein ehemaliger Veteran einer verheerenden Niederlage bei einer Schlacht, nur das Nötigste gesagt und lässt sich auf den 08/15-Job. Nur ein paar Daten überprüfen? Null Problemo.

Zwei Pläne

Seltsamerweise scheinen alle Schafzüchter, die „Androidenträume“ halten, von eine Reihe unglückseliger Todesfälle heimgesucht zu sein. Und nicht nur sie fallen dieser mysteriösen Todesserie zum Opfer, sondern vor allem auch ihre schäflichen Schützlinge. Jedenfalls gelingt es Harris Creek nicht, auch nur ein einziges lebendes „Androidentraum“-Schaf aufzutreiben. Okay, Plan B: Suche nach „Androidentraum“-DNS in den USA. Bingo! Dieses Erbgut befindet sich nach Auskunft seines Supercomputers in einem Individuum, das den Namen Robin Baker benutzt und eine Zoohandlung betreibt.

Robin Baker ist die rothaarige und höchst attraktive Besitzerin einer Zoohandlung, die auch außerirdische Kreaturen führt. Als Harry Creek nach einem solchen Schätzchen erkundigt, kommt ihm die Besitzer ganz normal vor. Von Schaf-DNS ist ihr jedenfalls nichts anzumerken: kein Fell, keine spitzen Ohren, kein Wedelschwänzchen und schon gar keine Schafszähne. Beruhigend. Als jedoch ein Typ einen Gecko kauft und diesen gleich wieder draußen vor der Tür in den Mülleimer wirft, merkt Harry, dass der Feind nicht schläft und es ebenfalls auf Robin abgesehen hat.

Zwei Weltenretter

Also muss Plan C inkrafttreten: Harry nimmt Robin in seine Obhut, denn schließlich steht der interstellare Frieden auf dem Spiel. Die gute Frau hat noch keinen blassen Schimmer, welche Rolle sie in Kürze auf dem Heimatplaneten der schrecklichen Nidu spielen wird. Und wie alle Rothaarigen sträubt sie sich, ungefragt für die Zwecke obskurer Ministerien eingespannt zu werden. Für Spezialist Harry Creek brechen turbulente Zeiten an …

Mein Eindruck

Zunächst mutete mich die hirnrissig überzogene Story wie ein gigantischer Witz an, und zwar an einen zu Ehren des 1982 verblichenen amerikanischen SF-Autors Philip K. Dick. Er war es bekanntlich, der Androiden von elektrischen Schafen träumen ließ, also von „Androidenträumen“ – und genau diese Rasse scheint hier der klassische McGuffin nach hitchcockschem Muster zu sein. Man könnte die Geschichte genauso gut „North by Northwest in the Galaxy“ nennen, nach dem Originaltitel von Hitchcocks Klassiker „Der unsichtbare Dritte“.

Der Plot beginnt zwar hirnrissig, hielt mich aber durch ein paar hübsche Wendungen und Erfindungen bei der Stange, statt in übelsten Trash abzurutschen. So gelingt es Harry Creek, einem wahren Supermann und Allzweckwaffe, seine in der Schlacht auf Pajhmi getöteten Bruder Brian in einem Großcomputer zum virtuellen Leben wiederzuerwecken. Brian wird eine nicht ganz unerhebliche Rolle im Grande Finale spielen, schon allein aufgrund der Tatsache, dass er praktisch alle Daten aufspüren kann, auch die der Nidu, und deren Netzwerke terranischer Herkunft …

Außerdem bekommt es Harry mit seinem Gegenstück zu tun, das vom Verteidigungsministerium auf ihn angesetzt worden ist. Archie McClellan ist nicht bloß ein Computerfreak, sondern auch Angehöriger einer Sekte: der Kirche des Höheren Lamms. Diese Sekte hat sich einst ein verrückt gewordener Möchtegerndichter und -abzocker ausgedacht. Sein Buch der Prophezeiungen spielt ebenso eine Rolle für die Geschichte wie Archie McClellans Zugehörigkeit zu dieser kuriosen Kirche.

Und als wäre dies nicht genug, gibt es noch die Revisionisten, die den Nidu für die Niederlage in der Schlacht auf Pajhmi kräftig in den Hintern treten würden. Schroeder, der Leiter des Amerikanischen Instituts für Kolonisation, hat Dirk Moeller benutzt, um den Delegationsleiter der Nidu zu töten. Und er hat gute Freunde im Pentagon, versteht sich. Diese wiederum haben Archie McClellan und seinen rauflustigen Freund Rod Acuna in Marsch gesetzt.

Dies alles ist eine explosive Mischung von Interessen und Aktivitäten. Kein Wunder also, wenn es früher oder später zu heftigen Auseinandersetzungen kommt, in deren Verlauf gewisse Erkenntnisse gewonnen werden, aber auch gewisse Verluste zu verzeichnen sind. Fragt sich nur, wer am Schluss lebend übrigbleibt und die besseren Karten hat. So wies aussieht, ist Harry Creek der bessere Pokerspieler.

Mal im Ernst

Jetzt aber mal Scherz beiseite. Was bleibt den übrig, wenn die Bühnenfaxen vorüber sind und sich der Leser fragt, ob sich das Lachen und Grinsen gelohnt hat? Unter der Kühlerhaube scheint der Motor dieses Vehikels für Amüsement nämlich ganz anders zu ticken. Wir haben zwei Hauptfiguren, die beide eine ganz besondere Geschichte besitzen, die sie unverwechselbar macht. Harry ist ein Veteran mit einem Trauma, das er sich in der Schlacht von Pajhmi geholt hat: Den Verlust seines Bruders und weiterer zehntausend Kameraden. Harry muss durch die Rückkehr an den Ort dieses Geschehens eine sehr wichtige Lektion lernen, ganz so als läge auf der Couch eines Psychiaters.

Robin Baker ist zu 20 Prozent ein Schaf – zugegeben ein sehr seltenes Schaf, aber dennoch ein Schaf. Das kratzt ein wenig an ihrer bisherigen Selbstachtung, vor allem weil die Art und Weise wie es zu diesem Hybriden kam, nicht nur völlig illegal, sondern auch sexuell anrüchig ist. Mehr sei vor den Kindern nicht gesagt! Auch Robin muss also ihr emotionales Nervenkostüm flicken, und das wird sie am besten auf der Nidu-Heimatwelt können. Ganz nach dem amerikanischen Credo, dass für jeden von uns seine Bestimmung irgendwo wartet, findet sie auf Nidu genau den Ort, wohin sie gehört. Wo sonst würden die Nidu ein Schaf der Rasse „Androidenträume“ ebenso verehren wie es die Kirche des Höheren Lamms tut? Kinokenner dürfen gerne an den Film „Das fünfte Element“ denken, der doch verblüffende Ähnlichkeiten aufweist.

Doch bevor die beiden Helden ihre Bestimmung zwischen den Sternen erlangen können, müssen sie diverse Hürden überwinden, die doch sehr irdischer Natur sind. Sie geraten nämlich in den reichlich vertraut wirkenden Streit zwischen dem Außen- und dem Verteidigungsministerium. Beide Minister haben Mist gebaut, aber aus unterschiedlichen Gründen. Und diverse Individuen, die ich bereits genannt haben, müssen diesen Mist wieder ausbaden, damit die Nidu die Erde nicht pulverisieren (oder eine intergalaktische Umgehungsstraße bauen, wie bei Douglas Adams). Dieses Hin und Her wird den Pfeilen der Satire ausgesetzt und kommt daher nicht, ähem, ungeschoren davon (ein schiefer Vergleich, sorry).

Man sieht also, dass der Wahnsinn Methode hat. John Scalzi ist nicht nur ein sehr fähiger Erzähler, sondern auch ein listiger Kritiker an den Zuständen seines eigenen Landes. Durch Übertreibung ins Absurde, werden diese Zustände erkennbar und in ihrer Sinnlosigkeit angreifbar gemacht. Für solchen Unsinn werden Steuergelder verschwendet, darf sich der amerikanische Leser zu Recht fragen.

Die Übersetzung

Bernhard Kempen hat das Original kongenial übersetzt, und er musste dafür nicht mal ein Glossar erstellen, was sehr für die Verständlichkeit des Textes spricht. Sein Verdienst ist es, die verschiedenen Figuren mit völlig verschiedenen Ausdrucksweisen zu versehen und so gut unterscheidbar zu charakterisieren. Die Bürokraten, Diplomaten und Politiker reden eben anders etwa ein Mann fürs Grobe wie Rod Acuna, ein Militär oder ein Acuna-General. Und die schwärmerischen Angehörigen der Kirche des Höheren Lamms sprechen anders als, sagen wir mal, Robin Baker, die durchschnittliche Zoohandlungsbesitzerin.

Ich konnte höchstens ein oder zwei Flüchtigkeitsfehler finden.

Unterm Strich

Auf der ersten Blick mag das spannende, actiongeladene Thrillergarn oberflächlich und voller Klischees wirken. Aber diese Klischees werden gegen den Strich gebürstet und so übertrieben, dass darunter die typischen Grabenkämpfe zwischen Ministerien und Nationen (Erde vs. Nidu) zum Vorschein kommen. Dadurch werden sie kritisierbar, wie es ja die Aufgabe der Satire ist.

Deshalb hat mir das Buch nicht nur durch seine schrägen Einfälle jede Menge Spaß gemacht, sondern auch ein wenig Stoff zum Nachdenken und fürs Herz gegeben. Wo sonst als in einem solchen Sternenmärchen à la Edgar Rice Burroughs, gelangt eine Frau mit 20 Prozent Schafs-DNS zum Ziel ihrer geheimen Träume? Ups, sorry, zu viel verraten! Wer rasant erzählte SF mit einem Schuss witziger Satire und Romantik lesen möchte, ist hier genau richtig.

Taschenbuch: 496 Seiten
Originaltitel: The Android’s Dream (2008)
Aus dem US-Englischen von Bernhard Kempen
ISBN-13: 978-3453525047

www.heyne.de

Der Autor vergibt: (4.0/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

_John Scalzi bei |Buchwurm.info|:_
[„Krieg der Klone“ 3677
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Taschenbuch : 384 Seiten
Heyne