Schlagwort-Archive: Heyne

John Brunner – Fremde Konstellationen. Erzählungen

Zukunftsgeschichten, einfallsreich und engagiert

In diesem Storyband sind einige von John Brunners (1934-1995) besten Erzählungen zusammengefasst. Das Buch soll beweisen, dass Brunner, der für seine zahlreichen Romane Preise erhalten hat, auch ein Meister der kurzen Form ist. Er sei „ein Autor, bei dem sich sozialkritisches Engagement, unerschöpflicher Einfallsreichtum und eine farbige Phantasie in geradezu idealer Weise vereinen“ (Verlagsinfo).

Beispiele für die Storys sind:

1) Die Geschichte von der weltweiten Hungersnot, die sich liest wie ein Stück makabre Fantasy – bis man realisiert, dass sie ein historisches Faktum beschreibt (Die Behrendt-Umwandlung);

2) die Geschichte eines galaktischen Eroberers namens Alexander, dessen Siegeszug durch eine einzige Waffe aufgehalten wird – wobei es sich gar nicht um eine Waffe handelt;

3) die Geschichte von dem Duell eines Telepathenjägers mit seinem Opfer – das ein überraschendes Ende nimmt. (Außer Denkweite)
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[NEWS] Paolo Bacigalupi – Biokrieg. Meisterwerke der Science-Fiction

Bangkok in naher Zukunft: Klimawandel und die Profitgier der internationalen Großunternehmen haben die Welt, wie wir sie kennen, für immer zerstört. Künstlich generierte Krankheiten, Bioterrorismus und Hungersnöte gehören zum Alltag, die Lebensmittelkonzerne beherrschen die globale Marktwirtschaft. Anderson Lake, Mitarbeiter der Firma AgriGen, versucht, Zugang zu thailändischen Genlaboratorien zu bekommen – weltweit die einzigen, die noch Stammkulturen unverseuchten Getreidesamens besitzen. Doch Thailands Regierung setzt alles daran, das Eindringen der westlichen Konzerne in ihr Land zu verhindern … (Verlagsinfo)


Taschenbuch: 608 Seiten
Heyne

[NEWS] Stephen King – Flug und Angst

Nichts ist Stephen King ein größerer Gräuel, als fliegen zu müssen. Zusammen mit Mitherausgeber Bev Vincent teilt er nun seine Flugangst mit seinen Lesern. Die Anthologie versammelt alles, was gründlich schiefgehen kann, wenn man sich auf 10 Kilometer Höhe mit 500 Knoten in einem Metallgefährt (einem Sarg?) durch die Lüfte bewegt. Flugreisen verwandeln sich hier schnell in Albträume, auf die man nie im Leben gekommen wäre. Da überlegt man es sich lieber zweimal, ob der Weg zum Ziel nicht in einer letzten Reise mündet. (Verlagsinfo)


Taschenbuch: 448 Seiten
Heyne

Thomas Harris – Das Schweigen der Lämmer (Lesung)

Dieser Psychothriller mit Horrorelementen wird von Jodie Fosters deutscher Synchronsprecherin, der Schauspielerin Hansi Jochmann, gelesen (sie trat bereits in „Tatort“, „Lisa Falk“ und „Ein Fall für Zwei“ vor die Kamera). Jodie Foster spielte in der Verfilmung von „Das Schweigen der Lämmer“ die FBI-Agentin Clarice Starling. Sie stand auch in der Fortsetzung „Hannibal“ im Mittelpunkt.

Die Hörbuchfassung ist gegenüber dem Buch gekürzt worden. Aber das merkt man nicht, denn die wichtigsten Stellen befinden sich immer noch in all ihrer düsteren Pracht darin – unheilvoll wie der Totenkopffalter vor Jodie Fosters Gesicht (das Filmposter). Auffallend sind jedoch die Abweichungen gegenüber der Filmversion (mehr dazu unten).

_Handlung_

Clarice Starling (Jodie Foster) trainiert in Langley, Virginia, für die Abschlussprüfung für die Aufnahme ins FBI. Jack Crawford (Scott Glenn), der zuweilen Uni-Kurse gibt, leitet die Abteilung für Psychologie und legt Profile von Serienmördern an, darunter jenes von „Buffalo Bill“, der seine weiblichen Opfer zum Teil häutet. Crawford erteilt Clarice den Auftrag, dem psychotischen Mörder Dr. Hannibal Lecter einen Besuch abzustatten. Lecter habe so viele Geisteskranke in seiner psychotherapeutischen Praxis behandelt, da könne ihm auch Buffalo Bill untergekommen sein.

Starlings erster Besuch bei Lecter ist nicht sonderlich Erfolg versprechend. Lecter scheint ein neues Opfer gefunden zu haben, das er demütigen kann. Doch ihr Besuch führt zum Tod eines Mitgefangenen Lecters, einer engeren Bindung, die bei einem zweiten Besuch vertieft wird: Starling macht den Fehler, Lecter vom Tod ihres Vaters zu erzählen, eines Polizisten, und davon, wie es ihr später erging. Schon bald erblickt Lecter in ihr seine Fahrkarte in die Freiheit.

Buffalo Bill begeht den Fehler, die Tochter einer Senatorin, Catherine Martin, zu entführen und einzukerkern. Lecters oberster Anstaltsleiter und Gefängniswärter, Dr. Chilton, übt mit Senatorin Martins, Catherines Mutter, politischen Druck aus: Lecter soll als Gegenleistung für Informationen über Buffalo Bill in ein Hochsicherheitsgefängnis verlegt werden, so dass das FBI ausgebootet wird.

Zunächst kommt Lecter in Polizeigewahrsam nach Memphis. Doch die Sicherheitsmaßnahmen der Polizei sind zu lasch: Lecter kann sich befreien. Groteske Szenen folgen, in denen Lecter die Senatorin Martin demütigt (Lecter stammt aus den gleichen gehobenen Kreisen). Nachdem Starling ihn gegen jede Anweisung besucht und ihm von ihrem Bedürfnis erzählt hat, dass die Lämmer schweigen mögen, gibt er ihr einen entscheidenden Hinweis auf Bill. Sobald sie verschwunden ist, bricht er aus und hinterlässt fünf Leichen.

Dieses Desaster bekommen Starling und Crawford sehr zu spüren – das wird in der Romanfassung deutlich, nicht aber in der endgültigen Kinofassung. In Wahrheit macht sich Starling nun – dank Lecters Hinweisen – auf eigene Faust auf den Weg zu Buffalo Bill, während Crawford gleichzeitig einer parallelen Spur folgt. Beide suchen einen gewissen Transsexuellen namens Jame Gumb, der sich mal wegen einer Geschlechtsumwandlung an Kliniken gewandt hatte, aber abgelehnt wurde.

Showdown: Im gekürzten Hörbuch fehlt der geniale Parallelschnitt des Films. Jack Crawford und Clarice Starling jagen beide den gleichen Mann, Jame Gumb, aber an verschiedenen Orten: Crawford in der Nähe von Chicago, Starling in dem Ohio-Städtchen, aus dem das erste Opfer stammte. Als sie Jame Gumb antrifft und ihm Fragen stellt, taucht ein schwarzer Nachtfalter taucht. Sofort realisiert der Killer, dass die FBI-Beamtin ihn erkannt hat. Er stellt ihr im Keller eine Falle…

_Mein Eindruck_

Hansi Jochmann macht ihre Arbeit ausgezeichnet. Sie verleiht den Akteuren verschiedene Tonlagen und lässt sie sehr prononciert sprechen. Dr. Lecters Stimme hat etwas Hypnotisches, aber Kultiviertes, denn er war ja früher ein Psychotherapeut für die Wohlhabenden. Jack Crawford wirkt forsch, beinahe schon barsch. Leider fehlt die nuancierte Unsicherheit in der Stimme für Clarice Starling, die für die Polizeischülerin so charakteristisch ist. Was ich aber gut finde, ist, dass die CDs/Kassetten meist an einem Höhepunkt der Handlung aufhören. Man ist praktisch gezwungen weiterzuhören, um den Rest zu erfahren.

In der Hörbuchfassung gehen Crawford und Starling mehrmals auf einen FBI-Ermittler namens Will Graham ein, dessen Gesicht Hannibal Lecter zerfleischt hatte. Dieser Verweis auf die Ereignisse in „Roter Drache“ wurde aus dem Film „Schweigen der Lämmer“ getilgt. Die Neuverfilmung von „Roter Drache“ mit Anthony Hopkins kam im Oktober 2002 in unsere Kinos.

_Unterm Strich_

Jodie Fosters deutsche Stimme Hansi Jochmann lullt keineswegs ein, sondern schafft mit ihrer Lesung das Kunststück, auf beherrschte Weise den ganzen Horror und Wahnwitz dieses spannenden Stücks Literatur zu vermitteln, ohne zu den Stilmitteln eines Rufus Beck greifen zu müssen.

Natürlich setzt ein Hörbuch immer voraus, dass man genügend Geduld mitbringt. Es eignet sich ausgezeichnet für lange Autofahrten, wie sie beispielsweise Vertreter und Berater machen müssen. Ich höre AudioBooks am liebsten nach dem Essen beim Entspannen und am späten Abend, wenn ich nichts mehr lesen mag.

Umfang: 220 Minuten auf 3 CDs/MCs

_Michael Matzer_ © 2002ff

John Brunner – Reisender in Schwarz

Philosophische Fantasy mit kritischem Ansatz

In der Vergangenheit herrschte das Chaos, es gab keine Naturgesetze, und Magie machte es möglich, die Dimensionen von Zeit und Raum zu wechseln. Vernunft versuchte das Chaos zu bändigen, doch es gibt immer wieder Rückschläge durch Katastrophen und Irrationalität. Überall wo dies geschieht, taucht ein Mann in Schwarz auf, ein unscheinbarer Reisender, der einen Stab aus Licht bei sich trägt.

Er hat die Macht, Wünsche zu erfüllen. Waren es die Richtigen, besserte sich die Lage der Menschen, waren es die falschen, fanden die Frevler bald ihren gerechten Lohn. Aber der Reisende entstammt einer noch älteren Welt, einer Welt der Wunder der dunklen Naturkräfte. Als er das Chaos zurückgedrängt hat, ist er am Ende seiner Reise angelangt … (Verlagsinfo)

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[NEWS] Paul Tremblay – Das Haus am Ende der Welt

Eine abgelegene Ferienhütte am See in den Wäldern New Hampshires: Hier wollen Eric und Andrew gemeinsam mit ihrer siebenjährigen Adoptivtochter Wen eine Woche Urlaub machen. Kein Smartphone, kein Internet – nur Ausspannen und Zeit mit der Familie verbringen. Mit der Idylle ist es dann aber schnell vorbei, als eines Tages vier merkwürdige, bis an die Zähne bewaffnete Gestalten auftauchen. Sie versprechen, die junge Familie nicht zu verletzen. Sie sagen, dass sie Hilfe brauchen. Doch die vier verbergen ein dunkles Geheimnis und für Eric, Andrew und Wen beginnt der schlimmste Albtraum ihres Lebens … (Verlagsinfo)


Taschenbuch: 352 Seiten
Heyne

John Brunner – Durchstieg ins Irgendwann. Erzählungen

Klassische SF-Ideen gegen den Strich gebürstet

Dieser Band von Science-Fiction-Erzählungen enthält zwei Novellen und einen Kurzroman von John Brunner, die er zuerst in den fünfziger Jahren veröffentlichte und dann 1972 komplett überarbeitete.

1) In „Die Epidemie“ breitet sich eine rätselhafte Seuche rasend schnell in der Welt aus, doch alle Anzeichen sprechen dafür, dass sie absichtlich eingeschleppt und verbreitet wurde – wer ist der Terrorist und was ist sein Motiv?

2) In „Lungenfische“ erreicht das Generationenraumschiff endlich die Welt Tau Ceti II, doch ein unerwarteter Konflikt zwischen den erdgeborenen Auswanderern und den Schiffgeborenen droht, das Unternehmen kurz vorm Ziel scheitern zu lassen.

3) „Die Welt der Telepathen“: Ist es Zufall oder Absicht, dass ein Mann und eine Frau von verschiedenen Enden der Welt nach London kommen, um dort ausgerechnet in einem Hauseingang zusammenzutreffen, der das Tor zu einer anderen Welt verbirgt?

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[NEWS] Jan Guillou – Der Sohn (Brückenbauer 6)

Schweden in den 1950er-Jahren: Eric, der Enkel von Oscar Lauritzen, lebt mit seinen Eltern und seinem kleinen Bruder Axel im vornehmen Stockholmer Vorort Saltsjöbaden. Er führt das behütete Leben der Oberschicht, fernab von aller Armut und Not. Als Erics Vater sich als ungeeignet erweist, das riesige Familienimperium Lauritzen zu übernehmen, fällt die Wahl auf den jungen Eric. In den Augen seines Großvaters besitzt er den nötigen Ehrgeiz, den eine solche Position verlangt. Eric setzt fortan alles daran, den Ansprüchen zu genügen, doch ein tragisches Ereignis zerstört alle Pläne. Plötzlich mittellos geworden, muss Eric seinen Weg finden. Doch er wäre kein echter Lauritzen, wenn ihm das nicht bravourös gelänge. (Verlagsinfo)


Taschenbuch: 432 Seiten
Heyne

[NEWS] Peter Clines – Die Schleife

Eli Teague ist acht Jahre alt, als er zum ersten Mal Harriet Pritchard, genannt Harry, in ihrem alten Ford Model A begegnet. Kurz darauf wird Eli Zeuge, wie sich Harry samt Auto in Luft auflösen. Zwanzig Jahre später arbeitet Eli in einem langweiligen Job und lebt noch immer in seiner kleinen Heimatstadt. Die Hoffnung, dass Harry vielleicht eines Tages wiederkommen könnte, hat er nie aufgegeben. Und er soll Recht behalten: Plötzlich steht Harry wieder vor ihm und ist um keinen Tag gealtert. Sie nimmt Eli mit auf eine abenteuerliche Reise durch das ganze Land – und durch die Zeit … (Verlagsinfo)


Taschenbuch: 528 Seiten
Heyne

Grisham, John – Liste, Die

Eine junge Frau und Mutter wird im Bundesstaat Mississippi brutal vergewaltigt und ermordet. Der Täter ist bald gefunden und wird vor Gericht gestellt. Damit fangen die Schwierigkeiten an: Er droht den Geschworenen, sie alle umzubringen, sollte er wieder freikommen. Das ist bereits nach neun Jahren der Fall. Der Herausgeber der „Ford County Times“ verfolgt und schildert die Geschehnisse zwischen 1971 und 1980.

_Der Autor_

Der studierte Jurist John Grisham, geboren 1955, ist nach Angaben des Heyne-Verlags der „meistgelesene Autor weltweit“. Zahlreiche seiner Romane dienten als Vorlage zu Spielfilmen, darunter „Der Klient“, „Die Firma“, „Die Akte“ und „Die Jury“ sowie „Der Regenmacher“. Grisham war Abgeordneter im Parlament des Bundesstaates Mississippi und führte lange Jahre eine eigene Anwaltskanzlei, bis er sich Mitte der Achtzigerjahre ganz dem Schreiben widmete. Grisham lebt mit seiner Familie in Virginia und Mississippi.

Sein vorletztes Buch trägt den Titel „Bleachers“, also Zuschauertribüne, und befasst sich mit den dunklen Machenschaften im Profisport. Deutscher Titel: „Der Coach“. „Die Liste“ ist Grishams neuestes Buch.

_Der Sprecher_

Charles Brauer, geboren 1935, ist am bekanntesten als Kommissar Brockmüller an der Seite von Manfred Krug im „Tatort“. Er gehört zu den beliebtesten Hörbuchsprechern und hat für Heyne/Ullstein bereits „Der Verrat“, „Das Testament“ und „Die Bruderschaft“ (siehe meine jeweiligen Rezensionen dazu) von John Grisham gelesen.

_Handlung_

Im Jahre 1970 geht die Wochenzeitung „Ford County Times“, die in Clanton, Mississippi, erscheint, beinahe pleite, nachdem sich der Chefredakteur Wilson Cordle auf die Seite der rassischen Gleichberechtigung gestellt hat. So weit ist der Rest der weißen Bevölkerung noch nicht. Schon bald springen die Anzeigenkunden ab, ebenso die Abonnenten, die Gläubiger wollen alle auf einmal ihr Geld sehen. Der arme Wilson dreht fast durch.

Nach einem Gespräch mit Wilsons Anwalt Walter Sullivan kauft der 23 Jahre junge Times-Redakteur Willie Traynor, der aus Memphis, Tennessee, stammt, die Zeitung für schlappe 50.000 Dollar, die er von seiner Oma gepumpt hat. Die Gemeinde ist überrascht und ein wenig verärgert: Hier gehört man erst nach drei Generationen „dazu“. Zunächst ist die Auflage nur wenig höher als vor der Pleite.

Deshalb erweist sich die Story über den brutalen Mord an einer weißen Frau als wahrer Glücksfall, um Traynors Auflage in die Höhe zu treiben. Die Ermordete ist die 31 Jahre alte Witwe und Mutter zweier Kinder Rhoda Casselaw. Der mutmaßliche Mörder und Vergewaltiger, nach einem Unfall gefasst, ist der Alkoholiker Danny Padgitt.

Das ist ein kleines Problem, denn der gegenwärtige Sheriff wird von der kriminellen Sippe der Padgitts geschmiert. Die Padgitts haben den Drogenhandel im alten Süden der Staaten organisiert und sind schwerreiche Leute. Als Verteidiger haben sie den „niederträchtigen“ Wadenbeißer Lucien Willbanks engagiert. Richter Reed Lupus lässt sich aber von ihm nicht einschüchtern. Willbanks verklagt auch Traynor wegen Verleumdung, denn seine Zeitung habe die Geschworenen beeinflusst. Mit einer der Geschworenen, Celia Ruffin, einer schwarzen Mutter von acht Kindern, freundet sich Willie besonders an und schreibt über sie in der „Times“.

Kurz und gut: Der Prozess gegen Danny Padgitt, der dann schließlich doch noch in Clanton stattfinden kann, endet dramatisch: Der Verurteilte bedroht in aller Öffentlichkeit das Leben der Geschworenen. Die Auflage der „Times“ steigt wieder einmal.

Neun Jahre später kommt der Mörder, entgegen allen Anstrengungen Willies und seiner Freunde, unerwartet frei und zurück nach Ford County. Er jagt nicht nur die Geschworenen, sondern auch Willie Traynor, den Besitzer der „Times“. Schon bald sind erste Opfer unter den Geschworenen zu beklagen. Willie bangt um Celia Ruffin und andere Freunde. Aber ist es wirklich Danny, der hinter den Morden steckt?

_Mein Eindruck_

Manchmal ist ein Leser froh, wenn er nicht das ganze Buch lesen muss. „Die Liste“ ist offenbar so ein Fall. Nicht nur die Leserurteile bei Amazon.de bestätigen das, sondern auch meine eigene Erfahrung – und das nur mit der gekürzten Fassung des Hörbuchs. Die Leser fragen sich, worum es eigentlich dem Autor beim Schreiben dieses Romans ging. Denn dass eine Jury manipuliert wird, sah man ja vor kurzem in der gediegenen Verfilmung von Grishams „Das Urteil“ (The Runaway Jury). Das ist also nicht das Neue.

Auch die Rassendiskriminierung in Grishams eigenem Heimat-Bundesstaat Mississippi ist ja nicht gerade neu. Dieses Themas hatte er sich schon ziemlich früh angenommen – mir fällt jetzt leider der Titel nicht ein, aber auch dieser Roman wurde verfilmt. Dennoch erzählt uns der Autor wieder einmal vom Schicksal eines jungen Schwarzen, Sam Ruffin, dem Sohn von Celia Ruffin. Sam hat sich von der frustrierten weißen Ehefrau Iris Durant verführen lassen. Daraufhin wollte Mr. Durant, der Chef der Highway-Patrouille, ihn über den Haufen schießen. Sam floh und wird seitdem gesucht. Als er sich bei Willie meldet, ist er immer noch mit Iris zusammen, die von ihrem Ehemann mit Schimpf und Schande aus dem Haus gejagt worden ist.

|Die Rolle der Medien in der Justiz|

Was bleibt also noch an Reiz, der einen Leser dazu bewegen könnte, diesen Roman zu lesen? Es ist die Rolle der Medien, auf die sich diesmal Grishams Augenmerk richtet. Willie Traynor ist der Besitzer und Chefredakteur einer stetig wachsenden Lokalzeitung. Er hat beträchtlichen Einfluss, seine Stimme, die sich in Leitartikeln am deutlichsten äußert, wird gehört und zählt. Was er und seine Reporter an schmutziger Wäsche aufdecken, kann sich als entscheidend bei Wahlen erweisen.

Doch schon mit dem ersten Foto von Danny Padgitt handelt er sich Ärger mit seinen Gegnern, den Kriminellen und Korrupten, ein. Das Foto zeigt einen Danny, der ein blutiges Hemd trägt, als er ins Gefängnis geführt wird. Es ist auch das Blut seines Mordopfers. Die Veröffentlichung des Fotos kommt einer Vorverurteilung gleich, denn wie kann irgendein Geschworener angesichts dieses Blutes unvoreingenommen über den Träger dieses Hemdes urteilen?

Genau diesen Umstand macht sich der gerissene Verteidiger Willbanks zunutze und klagt Willie der Beeinflussung der Jury an sowie die Geschworenen der Befangenheit. Diese Beeinträchtigung der Unschuldsvermutung (im Zweifel für den Angeklagten) ist ein ernsthaftes Problem – nicht nur vor Gericht, sondern auch etwa im Wahlkampf. Aber was macht Grisham daraus? Das ist der springende Punkt.

Immerhin gelingt es Grisham, deutlich zu machen, dass Willie Mist gebaut hat. Er hatte nur daran gedacht, mit dem Foto seine Auflage zu erhöhen. Das ist ihm gelungen. Aber er hat damit fast den Prozess unmöglich gemacht, zumindest in Clanton. Und als weitere Folge hat er die Stimmen der Jury beeinflusst. Um Danny die Höchststrafe zuzumessen, nämlich die Gaskammer, muss die Jury einstimmig votieren.

Das ist leider nicht der Fall (drei Geschworene stimmen mit „unschuldig“), und so kommt es nur zu einem doppelten „Lebenslänglich“. Und weil die Gefängnisverwaltung es so arrangieren kann, darf Danny beide Strafen von je zehn Jahren „gleichzeitig“ absitzen – unglaublich aber wahr. Und wegen „guter Führung“ käme er um ein Haar sogar schon nach acht Jahren frei, wenn Willie vor dem Bewährungsausschuss nicht eingegriffen hätte. Das gelingt ihm kein zweites Mal, und trotz des Auftritts des aktuellen Sheriffs wird Danny auf freien Fuß gesetzt. Mit tödlichen Folgen, wie es scheint.

Grisham steht zwar ziemlich deutlich auf der Seite seines Helden und Ich-Erzählers Willie Traynor. Es ist besser, eine freie Presse zu haben, als mit Bomben Geschworene und Redakteure einzuschüchtern. Doch auch die freie Presse sollte aufpassen, dass sie das Richtige tut, denn der Schuss kann leicht nach hinten losgehen, wie der Fall Danny Padgitt zeigt.

|Und sonst?|

Ich fand den Roman in der gekürzten Hörbuchfassung dann doch noch recht spannend und unterhaltsam. Die zentrale Story um Danny Padgitt erzeugt bis zum Schluss doch genügend Spannung, um einen bei der Stange zu halten. Aber manche Szenen sind auf der Kippe zwischen Horror und Komik, so etwa dann, als eine der drei unentschlossenen Geschworenen, Maxine Root, eine Bombe ins Haus geliefert bekommt, die als Geschenk von ihrer Schwester deklariert ist.

Die Art und Weise, wie diese Situation aufgelöst wird, ist genau die Mischung aus Horror (Bombe) und Komik (unfähige Hilfssheriffs, die das Höllending mit einem Schuss hochjagen), die mehrmals in Mississippi auftaucht. Auch Verrückte wie Hank Hooton, der als nackter Amokschütze auftritt, sorgen zunächst für Heiterkeit, aber auch für Schrecken. Ich fühlte mich an gewisse skurrile Kurzgeschichten von Mark Twain erinnert. Ich könnte mir vorstellen, dass sich Grisham selbst in der großen amerikanischen Tradition der Local-Interest-Story sieht. (Genau wie Stephen King übrigens, der über Maine schreibt.)

Leider ist es Grisham unvermeidlich und angemessen erschienen, seine Heldin, Celia Ruffin, mit einem langen, weiß Gott tränenreichen Abgang zu würdigen – „the last juror“ heißt es im Originaltitel. Mit ihr geht eine Ära zu Ende, und so ist es auch für Willie Traynor Zeit, dem attraktiven Angebot eines Investors nachzugeben und seine Zeitung zu verkaufen – für 1,5 Millionen Dollar. Aus dem Studenten ist ein gemachter Mann geworden, dem im Grunde nur noch eine Ehefrau fehlt, um sein Glück perfekt zu machen. Meint er. Fortsetzung folgt?

|Der Sprecher|

Charles Brauer erledigt seinen Job fast einwandfrei. Als erfahrener Schauspieler – etwa im „Tatort“ – hat er ein Gespür für das Besondere an einer Szene. Da weiß er einfach, wo die Pausen gesetzt werden müssen, um die optimale Wirkung zu erzielen. Er erschließt eine Szene wie etwa im Gerichtssaal, indem er die Kontrahenten ihre jeweils individuell gestalteten Stimmen wirkungsvoll einsetzen lässt: Wut gegen Eiseskälte, Manipulation gegen aufrichtige Abwehr usw. Aber auch leise Ironie kommt zwischen den Zeilen zum Tragen, doch Brauer hat es nicht nötig, das dick aufzutragen – das muss der Zuhörer schon selbst bemerken. Deshalb: Ohren auf und genau hingehört.

_Unterm Strich_

„Die Liste“ weist eine Handlung auf, die stellenweise zu fesseln weiß, denn es geht ja um einen besonders brutalen Mordfall und dessen Bestrafung. Dass die Gefängsnisstrafe für den Verurteilten zur Farce wird, wirft ein bezeichnendes Licht auf das Justizsystem vor Ort. Grishams Kritik, verkörpert in der Figur des Chefredakteurs und Zeitungsbesitzers Willie Traynor, trifft ziemliche viele Leute und Einrichtungen. Er zeigt, wie sich couragierte Medien sinnvoll einsetzen können, aber auch, welche Gefahren dabei lauern. Aktuelle Bezüge lassen sich zum US-Wahlkampf ziehen.

Charles Brauer macht seine Sache mal wieder sehr gut. Keine Aussprachefehler mehr wie in den frühen Grisham-Lesungen! Es ist eine reine Freude, ihm zuzuhören, besonders dann, wenn es mal wieder komisch und ironisch wird.

Umfang: 437 Minuten auf 6 CDs

_Michael Matzer_ © 2004ff

Gregory Benford – Himmelsfluss. CONTACT-Zyklus 3

Im Kampf gegen die Maschinen

Von großen Hoffnungen getrieben, dort eine Vielzahl intelligenter Spezies anzutreffen, erreichen die ersten Expeditionen der Menschheit das Zentrum unserer Galaxis. Aber die Erwartungen werden bitter enttäuscht. Das Leben, im Mahlstrom zahlloser Sonnen viel rascher herangereift, hat dort längst die Phase biologischer Körperlichkeit hinter sich gelassen. Es wimmelt von elektronisch-mechanischem Leben und genetisch-mechanischen Symbiontenrassen, die erbittert miteinander konkurrieren. Die Menschen gelten ihnen als minderwertig, als Ungeziefer, allenfalls als willfährige Werkzeuge ihrer Interessen.

Die Selbstachtung der Menschen verfällt ebenso rasch wie ihre einstmals hohes technisches Wissen und ihre Kultur. Sie sind auf der Flucht, müssen ständig ums nackte Überleben kämpfen und können sich nur als Parasiten am Rande der überlegenen Zivilisationen durchschlagen. Ihr Scheitern ist programmiert, ihr Untergang scheint unausweichlich. (Verlagsinfo)
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John Brunner – Das öde Land

Land der Ungeheuer, Land des verborgenen Wissens

Seit mehr als 400 Jahren gibt es auf einer fruchtbaren Welt das rätselhafte Ödland, aus dem immer wieder Ungeheuer hervorbrechen. Wo kommen sie her? Bringt das Ödland sie hervor? Herzog Paul will das Rätsel lösen. Zusammen mit seinem Berater Jervis und begleitet von seinem Heer dringt er ins Ödland vor, doch die Expedition steht unter einem Unstern. Schließlich bleiben nur Jervis und ein junger eingeborener Führer übrig, um ins Zentrum des Ödland vorzudringen: Unter einer geheimnisvollen Kuppel scheinen immer noch Menschen völlig isoliert zu leben …
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Brunner, John – Spion aus der Zukunft

Marionetten der Medienindustrie – „Big Brother“ lässt grüßen

Der Theaterregisseur Manuel Delgado ist angeblich ein Genie, das man nicht mit gewöhnlichen Maßstäben messen darf. Der Schauspieler Murray Douglas will herausbekommen, weshalb Manuel Delgado bestimmte Schauspieler, wie ihn, von allen möglichen Bühnen zusammengesucht hat. Warum hat er sie an einem abgelegenen Ort eingesperrt? Warum fördert er ihre Schwächen und Laster? Weshalb werden sie von schweigsamen Dienern bewacht und bevormundet? Wer ist dieser Manuel Delgado – und was hat er vor? Murray ahnt nicht, dass Delgado das Theaterstück, das er proben soll, völlig gleichgültig ist. Das wahre Stück findet auf den jeweiligen Zimmern statt, mit den Schauspielern als Marionetten …

Die Heyne-Ausgabe bietet die gekürzte Fassung von 1969. Ich besitze die 2. Auflage von 1970, die auch in einem Heyne-SF-Sammelband von 1986 zu finden ist. Der Gesamttext wurde erst 1977 restauriert. Davon gibt es bislang keine Übersetzung.

Der Autor

John Kilian Houston Brunner wurde 1934 in Südengland geboren und am Cheltenham College erzogen. Dort interessierte er sich schon früh „brennend“ für Science-Fiction, wie er in seiner Selbstdarstellung „The Development of a Science Fiction Writer“ schreibt. Schon am College, mit 17, verfasste er seinen ersten SF-Roman, eine Abenteuergeschichte, „die heute glücklicherweise vergessen ist“, wie er sagte.

Nach der Ableistung seines Militärdienstes bei der Royal Air Force, der ihn zu einer pazifistisch-antimilitaristischen Grundhaltung bewog, nahm er verschiedene Arbeiten an, um sich „über Wasser zu halten“, wie man so sagt. Darunter war auch eine Stelle in einem Verlag. Schon bald schien sich seine Absicht, Schriftsteller zu werden, zu verwirklichen. Er veröffentlichte Kurzgeschichten in bekannten SF-Magazinen der USA und verkaufte 1958 dort seinen ersten Roman, war aber von der geringen Bezahlung auf diesem Gebiet enttäuscht. Bald erkannte er, dass sich nur Geschichten sicher und lukrativ verkaufen ließen, die vor Abenteuern, Klischees und Heldenbildern nur so strotzten.

Diese nach dem Verlag „Ace Doubles“ genannten Billigromane, in erster Linie „Space Operas“ im Stil der vierziger Jahre, sah Brunner nicht gerne erwähnt. Dennoch stand er zu dieser Art und Weise, sein Geld verdient zu haben, verhalf ihm doch die schriftstellerische Massenproduktion zu einer handwerklichen Fertigkeit auf vielen Gebieten des Schreibens, die er nicht mehr missen wollte.

Brunner veröffentlichte „The Whole Man“ 1958/59 im SF-Magazin „Science Fantasy“. Es war der erste Roman, das Brunners Image als kompetenter Verfasser von Space Operas und Agentenromanen ablöste – der Outer Space wird hier durch Inner Space ersetzt, die konventionelle Erzählweise durch auch typographisch deutlich innovativeres Erzählen von einem subjektiven Standpunkt aus.

Fortan machte Brunner durch menschliche und sozialpolitische Anliegen von sich reden, was 1968 in dem ehrgeizigen Weltpanorama „Morgenwelt“ gipfelte, der die komplexe Welt des Jahres 2010 literarisch mit Hilfe der Darstellungstechnik des Mediums Film porträtierte. Er bediente sich der Technik von John Dos Passos in dessen Amerika-Trilogie. Das hat ihm von SF-Herausgeber und -Autor James Gunn den Vorwurf den Beinahe-Plagiats eingetragen.

Es dauerte zwei Jahre, bis 1969 ein weiterer großer sozialkritischer SF-Roman erscheinen konnte: „The Jagged Orbit“ (deutsch 1982 unter dem Titel „Das Gottschalk-Komplott“ bei Moewig und 1993 in einer überarbeiteten Übersetzung auch bei Heyne erschienen). Bildeten in „Stand On Zanzibar“ die Folgen der Überbevölkerung wie etwa Eugenik-Gesetze und weitverbreitete Aggression das handlungsbestimmende Problem, so ist die thematische Basis von „The Jagged Orbit“ die Übermacht der Medien und Großkonzerne sowie psychologische Konflikte, die sich in Rassenhass und vor allem in Paranoia äußern. Die Lektüre dieses Romans wäre heute dringender als je zuvor zu empfehlen.

Diesen Erfolg bei der Kritik konnte er 1972 mit dem schockierenden Buch „Schafe blicken auf“ wiederholen. Allerdings fanden es die US-Leser nicht so witzig, dass Brunner darin die Vereinigten Staaten abbrennen ließ und boykottierten ihn quasi – was sich verheerend auf seine Finanzlage auswirkte. Gezwungenermaßen kehrte Brunner wieder zu gehobener Massenware zurück.

Nach dem Tod seiner Frau Marjorie 1986 kam Brunner nicht wieder so recht auf die Beine, da ihm in ihr eine große Stütze fehlte. Er heiratete zwar noch eine junge Chinesin und veröffentlichte den satirischen Roman „Muddle Earth“ (der von Heyne als „Chaos Erde“ veröffentlicht wurde), doch zur Fertigstellung seines letzten großen Romanprojekts ist es nicht mehr gekommen Er starb 1995 auf einem Science-Fiction-Kongress, vielleicht an dem besten für ihn vorstellbaren Ort.

Handlung

Murray Douglas ist ein englischer Schauspieler, dessen glanzvolle Karriere weit hinter ihm liegt, nachdem er sich in eine Trinkerheilanstalt begeben hat. Als er nun wieder herauskommt, sieht er mit 32 Jahren aus wie fünfzig. Aber er bekommt seinen vornehmen Daimer immer noch und beschließt, in einem französischen Theaterrestaurant in London zu essen. Ein Fehler, denn sofort hört er zwei Kritiker den neuesten Klatsch durchhecheln – und ihn in die Pfanne hauen. Nachdem er einem der beiden Kritiker einen Kinnhaken verpasst hat, macht er einen Abgang.

|Neues Engagement|

Aber er hat etwas Interessantes aufgeschnappt und ruft sofort seinen Agenten an: Ja, der Produzent Sam Blizzard stellt eine Schauspielertruppe für ein Improvisationsstück von Manuel Delgado zusammen. Murray lässt sich sofort von Blizzard engagieren und fährt aufs Land zu einer abgelegenen Villa, wo man ihn einquartiert. Er ist der Erste der Schauspielertruppe. Der Diener Valentine kommt ihm ein wenig unheimlich vor: Er hat seine Schritte nicht gehört. Murray bekommt Zimmer 14, gleich neben 13, das wie üblich niemand beziehen will. Die Villa ist nicht nur groß, sondern luxuriös, findet Murray bei einem Spaziergang im Park. Als er ins Zimmer zurückkehrt, entdeckt er die Alhoholflaschen und lässt sie erbost sofort von Valentine entfernen. Will man ihn hier umbringen? Ein Schluck, und er könnte sich gleich Zynkali geben!

|Die Mitspieler|

Die Anderen treffen ein und beim Abendessen begutachtet Murray die traurige Bagage. Da wäre Ida, die lesbische Diva, komplett mit neuer Geliebter; dann Gerry, der koksende Beau; Constant, der junge Rebell – was mag er wohl für ein Laster haben? – und zwei junge Männer, die sich offensichtlich zueinander hingezogen fühlen. Da ist ein Komponist, der die Tasten des Pianos stumm spielt, und Lester, der Bühnenbildner, der Einzige, der Ahnung von Elektrik hat. Schließlich treffen Sam Blizzard und Manuel Delgado, das Genie, ein.

|Dunkle Vergangenheit|

Sein Agent hat Murray vor Delgado gewarnt. Der Autor und Regisseur aus Südamerika hat in Paris eine Strecke von Opfern hinterlassen. Der junge Star des zusammengewürfelten Ensembles beging Selbstmord, eine Schauspielerin wollte ihre Tochter umbringen und eine zweite wurde in die Nervenheilanstalt eingewiesen. Na, prächtig! Aber wie konnte es dazu nur kommen?

Als Murray auf sein Zimmer zurückkehrt, findet er schon wieder Alkohol, sogar in seiner Reisetasche. Erbost stellt er Valentine zur Rede und beschwert sich bei Blizzard – zwecklos. Dann taucht auch Gerry bei ihm auf. Der junge Mann bittet ihn schüchtern, ein ganzes Glas pures Heroin in Verwahrung zu nehmen, das er auf seinem Zimmer gefunden hat. Sollte sich Gerry damit umbringen? Sobald Gerry gegangen ist, sucht Murray in seinem Zimmer ein gutes Versteck, der selbst wenn Gerry jetzt clean ist, könnte er doch der Versuchung nicht widerstehen, an das Heroin heranzukommen.

|Seltsame Zimmereinrichtung|

Bei dieser Suche stößt Murray auf eine ziemlich merkwürdige Ausstattung seines Zimmers und holt den Bühnenbildner Lester, um dessen Meinung zu erfahren. Tja, also der 20 Meter lange Draht in der Matratze könnte vielleicht eine Antenne sein. Aber wo ist deren Anschluss? Den Draht dazu hat Murray aus Versehen abgerissen. Und was ist mit dem Tonband unter der Matratze? Tonband? Lester schaut nach – tatsächlich. Dessen Zweck muss Murray später von Delgado erfragen. Und was ist mit dem Fernseher, fragt er. Autsch! Lester hat eine gewischt bekommen – das Mistding steht ja unter Strom! Und es lässt sich weder ausschalten noch ausstecken. Als Murray am Stromkabel zerrt, rumpelt es nebenan in Zimmer 13. Merkwürdig. Und an der Zimmerdecke hat er ein Mikro entdeckt, das er sofort rausgerissen hat. Sein Zimmer wird offenbar überwacht. Aber wozu und von wem?

|Heather|

Delgado behauptet am anderen Tag, dass das Tonband dem Zweck der Hypnopädie diene, also der Unterrichtung während des Schlafs. Als Murray fragt, was ihm denn da nächtens eingetrichtert werden solle, weicht Delgado aus und regt sich auf. Alles bleibt ominös, aber Heather, die zwanzigjährige Frau, die Murray bei Ida gesehen hat, vertraut sich Murray an. Er lässt durchblicken, dass er sie für Idas Geliebte hält, aber das versteht sie nicht. Offenbar ist sie noch völlig unschuldig, aber nach ein paar Tagen fragt sie ihn, warum sie keine Rolle im Stück bekomme, wo sie doch eine gute Ausbildung habe. Das wundert ihn auch, und sie steigt in seiner Achtung. Er zeigt ihr die Drähte, das Tonband und den Fernseher. Sie machen dieses Zeug bei ihr unschädlich, selbst wenn die Dienerschaft die Geräte jeden Tag wieder ersetzt.

|Der Bruch|

Als es nach einer Woche intensiver Arbeit zum Streit über das Stück kommt, stehen Murray und Heather auf der einen Seite und der Rest der Truppe auf Delgados Seite. Entsetzt sehen alle zu, wie Delgado mit übermenschlicher Kraftanstrengung den 100-Seiten-Stapel des Manuskripts zerreißt! Ihm sei das Stück inzwischen völlig gleichgültig, posaunt er hinaus. Nur Blizzard gelingt es, Delgado umzustimmen, aber dennoch fragen sich Murray und Heather, was der wahre Zweck ihres Aufenthalts auf dem Landsitz ist. Beide sind kurz davor abzureisen, und einmal lässt sich Murray sogar vom Arzt des nächsten Dorfes auf Alkohol im Blut untersuchen: negativ. Jemand will ihn unbedingt betrunken machen und so für das Stück diskreditieren. Wer könnte derart fies sein?

|Invasionen|

Heather kommt in höchst besorgtem Zustand abends in sein Zimmer. Offenbar ist Ida scharf auf sie und hat einen Vorstoß gewagt, der Heather verunsichert hat. Da Murray sicher ist, dass er keinen Alkohol mehr im Zimmer hat, sondern nur Fruchtsaft, den Valentine brachte, gibt er ihr davon zu trinken. Den Fernseher hat er zur Wand gedreht, die Drähte, die ständig erneuert werden, rausgerissen. Er fühlt sich sicher. Doch als Heather betrunken zusammenbricht, geht ihm ein Licht auf: Der Saft war mit Alkohol versetzt.

Als er Geräusche nebenan hört, belauscht er Delgado und Valentine. Sie benutzen unbekannte Wörter und wollen einen Angriff auf Murray, den Störenfried im Ensemble, starten! Sofort legt er sich zur schlafenden Heather ins Bett und wartet ab, was da kommen soll. Als Delgado und Valentine in sein Zimmer eindringen, bemerkt er die Nachtsichtgeräte auf ihren gesichtern. Aber was wollen wollen sie eigentlich bei ihm? Sie haben keinerlei Waffen oder Spritzen, aber dafür unbekannte Geräte dabei. Dann macht Murray das Licht an …

Mein Eindruck

Bestimmt war das ungekürzte Original eine Art Inner-space-Thriller, wo der Held fortwährend an seinem Verstand zweifelt, wenn er nicht gleich verzweifelt aus dem Fenster springt. Die Kurzversion lässt diesen Ansatz (der an Brunners „Treibsand“ erinnert) noch durchschimmern, ist jedoch viel mehr auf die Konfrontationen, Entdeckungen und vor allem auf das explosive Finale ausgerichtet. Daher konnte ich das Buch auch locker in drei Stunden auslesen. Es ist spannend, ohne an irgendeiner Stelle zu langweilen. Interessant wäre es, mal die restaurierte Fassung von 1977 zu lesen.

Aber auch der gekürzte Text enthält noch genügend interessante Ansatzpunkte, um sich vorstellen zu können, worauf der Autor hinauswollte. Brunner befand sich bereits in seiner sozialkritischen Phase und nahm bereits Auswüchse der modernen Nachkriegsgesellschaft aufs Korn. So auch hier, wie mir scheint, und das Ziel sind diesmal die Medien und ihre Macher.

Der Originaltitel lautet nicht umsonst „The Productions of Time“. Bei diesen „Produktionen“ handelt es sich nicht etwa um Autoteile, sondern um Schauspiele. Liegt ja auch nahe, wenn Schauspieler darin auftreten. Nur spielen diese Schauspieler nicht ein einstudiertes Stück, sondern sich selbst, allerdings in einer verfänglichen Situation. So sollte nach dem Willen Delgados die junge Heather zur lesbischen Geliebten von Ida werden und Murray wahrscheinlich den großen Absturz eines Trinkers hinlegen. Beide machen Delgado einen Strich durch die Rechnung. Die große Frage bleibt jedoch: Wer sitzt im Publikum?

Interessant sind die Methoden Delgados. Sein Argument mit der Hypnopäde ist barer Unsinn, wie Murray schnell herausbekommt. Aber dafür setzt Delgados mit seinen geheimnisvollen Gerätschaften Hypnose und posthypnotische Befehle ein. Das ist gar nicht mal so weit entfernt von der Hypnopädie, nur dass die „Subjekte“ nichts von den Instruktionen mitbekommen und sich auch nicht dagegen wehren können.

Vorsicht, SPOILER!

Die Gerätschaften für diese menschenverachtende Spezialbehandlung – man kann von einer Gehirnwäsche sprechen – hat Delgado allerdings nicht selbst hergestellt, sondern von Valentine und seinen zwei muskulösen Gehilfen. Valentine & Co. kommen nicht aus unserer Zeit, sondern aus dem Jahr 2450. Das erklärt auch das besondere Interesse des Publikums. Während bei uns Lesbierinnen und Trinker selbst im Jahr 1967, als alles noch etwas prüder zuging, kaum einen Aufstand verursacht hätten, sind die Zuschauer des Jahres 2450 doch schon solcher Gefühlserlebnisse entwöhnt und deshalb bereit, einen Haufen Geld dafür zu bezahlen. Denn Zeitreisen sind in keinem Fall billig.

Es geht also um „Erlebnisse“, die einer blasierten Öffentlichkeit zu einem Nervenkitzel verhelfen sollen. Das klingt ja geradezu nach „Big Brother“, wo ja genau wie in diesem Buch mehrere Menschen – nicht unbedingt Schauspieler – in ein Haus gesperrt werden, um aufeinander loszugehen. Man erinnere sich an jene krebskranke junge Engländerin, die mitten in der Sendung von ihrer Diagnose erfuhr, dann erhebliche Publicity erhielt und zu einer nationalen Berühmtheit wurde – zumindest bis zu ihrem Tod. Die Sensationsmedien leckten jede Emotion auf, als wäre es Herzblut, um es meistbietend an ihre Leser und Zuschauer zu verhökern.

Dass die Sensationsgier auch schon 1967 groß gewesen sein muss, kann man sich leicht vorstellen. Schließlich wurden die Aussteiger und Avantgardisten wie der Dunstkreis von Pink Floyd gierig beobachtet und sofort als neueste Mode vereinnahmt (nachzulesen in Nick Masons toller Pink-Floyd-Biografie „Inside Out“). Der nächste, logische Schritt bestand darin, das Happening nicht mehr zu registrieren, sondern selbst zu inszenieren, in einem dritten Schritt auch mit Profis.

Spielverderber

Dass eben diese Profis Schauspieler sind, liegt nahe. Doch das Vorgehen der Medien – hier angeblich derjenigen des Jahres 2450 – degradiert die Thespisjünger zu bloßen Ausführungsgehilfen für die schmutzigen Phantasien des Publikums. Die produzenten – gemeint ist nicht Sam Blizzard, sondern Valentine & Co. – nehmen dabei keinerlei Rücksicht auf die Körper der manipulierten Schauspieler, geschweige denn auf deren Gefühle. Sie nehmen Murrays Tod durch Alkoholvergiftung billigend in Kauf, ebenso den von Gerry durch einen Goldenen Schuss. Dass sie Heather als Lesbierin missbrauchen wollen, kommt bei ihr ebenfalls nicht gut an. Kein Wunder also, wenn Heather und Murray die Chance ergreifen, Valentine und Delgado die Suppe zu versalzen.

Die Übersetzung

Die Übersetzung ist stilistisch völlig anspruchslos, die Sätze sind kurz, der Text flott zu lesen. Dass es sich um einen reichlich gekürzten Text handeln muss, machen aber abrupte Übergänge wie der auf Seite 132 deutlich. Da taucht Ida ohne jede Vorbereitung aus ihrem Zimmer auf und verschwindet sofort wieder in der Versenkung. Auch die abrupten Auftritte im Epilog weisen auf massive Kürzungen hin, denn es geht zu wie im Kasperletheater.

Unterm Strich

Zunächst liest sich „Spion aus der Zukunft“ wie ein Psychothriller, bei dem der Held an seinem eigenen Verstand zweifelt. Dann wird daraus eine Ermittlung, als es dem Helden gelingt, seinen Verstand zu behalten und ein Arztattest für Nüchternheit zu bekommen. Seine Schnüffelei geht den Drahtziehern schon bald gewaltig gegen den Strich, weshalb sie ihn schon bald aus dem schmutzigen Spiel nehmen wollen. Aber sie haben nicht mit seiner Entschlossenheit und dem Zufall gerechnet, der seltsamerweise stets auf seiner Seite ist. In einem Showdown brennt denn auch gleich der Schauplatz ab. Zum Glück kann Murray auch Delgado retten, der daraufhin jede Menge interessante Sachen zu erzählen hat. Und natürlich bekommt der Junge das Mädchen.

So weit, so schön und unterhaltsam. Man merkt dem Autor an, dass er sich fürs Theaterspielen begeistern kann. Echtes Theater hat nichts mit TV-Produktionen zu tun, deutet er an. Und schon gar nicht mit dem Marionettentheater, das Valentine abzieht.

Aber die Handlung ist leider auch wenig überraschend. Von Hypnopädie konnte man, wie Brunner selbst im Roman erwähnt, schon in Aldous Huxleys „Brave New World“ aus dem Jahr 1928 erfahren. Von Gehirnwäsche wissen wir spätestens seit „The Manchurian Candidate“, der mit Frank Sinatra Ende der 1950er Jahre gedreht wurde. Von Hypnose zur Gehirnwäsche ist es nur ein kleiner Schritt. Alles, was man braucht, sind entweder ein fähiger Hypnotiseur oder ein paar futuristische Geräte, die aus einem „Doctor Who“-Film stammen könnten. Dieser Hypnose-Plot ist also keineswegs ernstzunehmen – ich habe schon Einfallsreicheres in Story-Foren im Internet gelesen.

Relevanter ist da schon die Anspielung auf Medien, die „Erlebnisse“ in der Vergangenheit inszenieren, um ihr Publikum zufriedenzustellen. Klingt nach „Big Brother“ ohne Zeitreise, oder? (Obwohl eine BB-Inszenierung in einem viktorianischen Ambiente sicher kein Problem wäre.) Leider erzählt uns der Autor nicht genau, für wen Valentine & Co. genau arbeiten und warum sie diesen Job angenommen haben.

Die Übersetzung

In diesem Punkt wäre die vollständige Originalfassung vielleicht hilfreich gewesen. Sobald diese dermaleinst als Übersetzung verfügbar werden sollte, könnte ich das Buch vorbehaltlos empfehlen. Aber wenn Anspielungen auf lesbische Liebe fast völlig und Homosexualität komplett unterdrückt werden, sollte man dem Text vorerst nicht trauen.

Taschenbuch: 158 Seiten
Originaltitel: The productions of time (1967), Text restauriert 1977
Aus dem Englischen von Wulf H. Bergner
ASIN: B0027TSXR4

http://www.heyne.de

_John Brunner bei |Buchwurm.info|:_
[„Morgenwelt“ 1274
[„Chaos Erde“ 2555
[„Der ganze Mensch / Beherrscher der Träume“ 3444
[„Das Geheimnis der Draconier“ 5920
[„Doppelgänger“ 5940
[„Der galaktische Verbraucherservice: Zeitmaschinen für jedermann“ 6171
[„Der Kolonisator“ 5921
[„Die Opfer der Nova“ 5980
[„Geheimagentin der Erde“ 5981

[NEWS] Diana Cooper – Der Aufstieg von Erde und Menschheit: Kosmische Schlüssel für dein Leben in der fünften Dimension

Wir leben in einer Ära des tiefgreifenden Bewusstseinswandels, die Energien unseres Planeten erhöhen sich zusehends. Wie wir diesen Aufstieg in eine höhere Dimension mitgestalten können, zeigt die weltbekannte spirituelle Lehrerin Diana Cooper: Begleitet von den Erzengeln und anderen mächtigen Geisthelfern, bringen wir die uralte Weisheit von Atlantis auf die Erde, die zur Grundlage einer neuen Lebensweise werden wird. Mit praktischen Übungen können wir uns mit der Energie der Geistigen Welt verbinden, um deren heilende Kraft und Liebe in unser Leben zu holen. (Verlagsinfo)


Taschenbuch: 336 Seiten
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[NEWS] Sascha Mamczak – Die Kunst der Science-Fiction

Warum lesen Millionen von Menschen rund um die Welt die Romane von Isaac Asimov, Stanislaw Lem oder Andy Weir? Was macht Star Wars zu einem globalen Multi-Milliarden-Phänomen? Warum gelten 2001 – Odyssee im Weltraum oder Blade Runner als einzigartige Kultfilme? Was ist eigentlich die „Kunst“ der Science-Fiction? In seinem großem Essay begibt sich der preisgekrönte Herausgeber, Autor und Experte für fantastische Literatur Sascha Mamczak auf die Suche nach dem, was das populärste Unterhaltungsgenre der Welt in seinem Kern ausmacht: Mit welchen Mitteln und Methoden die Science-Fiction-Autoren ihr Publikum in eine fantastische Welt entführen. (Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe: 220 Seiten
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[NEWS] Dennis E. Taylor – Alle diese Welten: Roman (Bobiverse, Band 3)

Hundert Jahre nachdem Bob Johansson ausgezogen ist, um auf fremden Planeten eine neue Heimat für die Menschheit zu finden, kann man sagen, dass er seine Mission erfüllt hat: Unzählige Kolonien haben er und seine Kopien in der Galaxis gegründet und die Menschen vor dem Aussterben bewahrt. Dabei haben sie sich allerdings einen mächtigen Feind in Form einer hoch entwickelten Alien-Zivilisation gemacht, die nun die Menschheit bedroht. Um den Kampf gegen die Aliens zu gewinnen, bleibt Bob und seinen Kopien nur eine Chance: Sie müssen in den Deep Space … (Verlagsinfo)


Taschenbuch: 384 Seiten
Heyne

Gregory Benford – Foundation’s Fear (2. Foundation-Zyklus 1)

Fortführung eines SF-Klassikers

Da die ursprüngliche FOUNDATION-Trilogie von Altmeister Isaac Asimov nur 500 der 1.000 Jahre der Übergangszeit abdeckt, baten die Nachlassverwalter Asimovs Gregory Benford, einen weiteren Foundation-Roman zu schreiben. Hieraus wurde, zusammen mit je einem Roman von Greg Bear und David Brin, die zweite Trilogie, die chronologisch vor der ersten steht.

(Quelle: WIKIPEDIA)

Diese Trilogie umfasst die Romane:

6031 – Der Aufstieg der Foundation – 667 Seiten – ISBN: 3-453-17926-9
6302 – Der Fall der Foundation – 473 Seiten – ISBN: 3-453-17932-3
6303 – Der Sieg der Foundation – 441 Seiten – ISBN: 3-453-17938-2

Im letzten Band ist eine Zeittafel für das Roboter- und Foundation-Universum vorhanden.
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Bruce T. Holmes – Die letzte Generation

Das Erscheinen des Homo superior: Chance oder Desaster?

John Cunningham, ein Archivar, zieht das Resümee der Geschichte der alten Rasse. Dank genetischer Veränderungen sind Johns und alle anderen neuen Kinder mit größerem Intellekt und ruhigeren Emotionen gesegnet. John ist ein Fossil, das Überbleibsel der alten Rasse. Aber John ist unzufrieden mit seiner Nutzlosigkeit und fängt an, das Potenzial des Homo sapiens zu erkunden.

Seine Ausbildung veranlasst ihn, sich den Abtrünnigen anzuschließen, Menschen, die sich nicht an die neuen genetischen Richtlinien halten wollen. Das sind Leute, die Kinder haben wollen, die ihnen gleich sehen, nicht jene fremdartigen, lieblosen Kreaturen, von denen sie ersetzt werden. Aber das macht sie zu Verbrechern, die von der Polizei zur Strecke gebracht werden. Es sei denn, sie fangen an, sich zur Wehr zu setzen…
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Roger Zelazny – Die Insel der Toten (Francis Sandow 1)

Der Torso eines Buches: Kampf um eine Welten-Schöpfung

Francis Sandow gehört im 32. Jahrhundert zu den hundert reichsten Leuten der Galaxis, deren 1500 Welten von 17 intelligenten Rassen bewohnt werden. Eines Tages wird der Mann, der aus dem 20. Jahrhundert stammt, von drei Nachrichten aufgeschreckt. Ein Unbekannter hat einen Rachefeldzug gegen ihn begonnen, der Sandows Vernichtung zum Ziel hat. „Die Schatten der Vergangenheit werden real und drohen den Weltenbauer in einen apokalyptischen Strudel zu reißen“, tönt der uralte Klappentext vollmundig.
Roger Zelazny – Die Insel der Toten (Francis Sandow 1) weiterlesen

[NEWS] Jeffrey Archer – Das Spiel der Mächtigen

Zwei Männer, grundverschieden und doch gleich: Der eine, Lubji Hoch, entstammt einer armen Familie osteuropäischer Juden. Er beginnt im Nachkriegs-Berlin mit dem Aufbau einer Zeitung. Der andere, Keith Townsend, Sohn eines Zeitungsbesitzers in Melbourne, steigt in wenigen Jahren zum bedeutendsten Verleger Australiens auf. Doch seine Träume gehen weit darüber hinaus. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich die Kreise dieser beiden Männer im Angesicht vom Kampf um Macht und Liebe schneiden werden. Jeder von ihnen hat das Ziel, das größte Medienimperium der Welt zu besitzen. Nur einer von ihnen wird überleben … (Verlagsinfo)


Taschenbuch: 832 Seiten
Heyne