Schlagwort-Archive: John Scalzi

John Scalzi – Androidenträume

Aufs Schaf gekommen: Aschenputtel rettet die Galaxis

Die ferne Zukunft: Die Menschen haben das Weltall besiedelt und mit zahlreichen Alien-Völkern politische Bündnisse geschmiedet. Doch dann kommt es auf einer interstellaren Konferenz zu einem fatalen Attentat durch einen Menschen. Der Frieden der Galaxis – und der Fortbestand der Erde – stehen auf Messers Schneide. Und nur ein Mann kann den Krieg noch verhindern. Ein Mann, der es gewöhnt ist, schlechte Nachrichten zu überbringen …

Der Autor

Der Amerikaner https://de.wikipedia.org/wiki/John_Scalzi, geboren 1969, arbeitet als Journalist, Kolumnist und Schriftsteller. Sein Debütroman „Krieg der Klone“ machte ihn auf Anhieb zum Shootingstar der amerikanischen Science-Fiction. Scalzi lebt mit seiner Familie in Bradford, Ohio. Mehr Info unter http://www.scalzi.com . (ohne Gewähr)

Krieg der Klone / Old Man’s War

Alle übersetzt von Bernhard Kempen.

1 Old Man’s War. Tor, 2005, ISBN 0-765-30940-8.
Krieg der Klone. Heyne, 2007, ISBN 978-3-453-52267-1.
2 The Ghost Brigades. Tor, 2006, ISBN 0-765-31502-5.
Geisterbrigaden. Heyne, 2007, ISBN 978-3-453-52268-8.,
2,5 The Sagan Diary. Subterranean Press, 2007, ISBN 1-59606-117-0. (Chapbook)
Sagans Tagebuch. Heyne, 2008, ISBN 978-3-453-52442-2. (Bonusmaterial in Die letzte Kolonie)
3 The Last Colony. Tor, 2007, ISBN 0-765-31697-8.
Die letzte Kolonie. Heyne, 2008, ISBN 978-3-453-52442-2.
4 Zoe’s Tale. Tor, 2008, ISBN 978-0-7653-1698-1.
Zwischen den Sternen. Heyne, 2009, ISBN 978-3-453-52561-0.
5 The Human Division. Tor, 2013, ISBN 978-0-7653-3351-3.
Die letzte Einheit. Heyne, 2014, ISBN 978-3-453-31516-7.
6 The End of All Things. Tor, 2015, ISBN 978-0-7653-7607-7.
Galaktische Mission. Heyne, 2016, ISBN 978-3-45-331757-4.

Im Jahr 2008 veröffentlichte Scalzi auf der offiziellen Website des Tor Books-Verlages auf Englisch die Kurzgeschichte After the Coup,[4] die im Buch The Human Division enthalten ist.

Anfang August 2016 erschienen die ersten drei Romane der Serie als Sammelband unter dem Titel Krieg der Klone – Die Trilogie im Heyne Verlag.

Krieg der Klone – Die Trilogie. Heyne, 2016, ISBN 978-3-4533-1776-5.

Shadow War of the Night Dragons

2012: The Dead City (bisher keine deutsche Übersetzung)

Das Imperium der Ströme / The Interdependency

1 The Collapsing Empire. Tor, 2017, ISBN 978-0-7653-8888-9.

Kollaps. Fischer Tor, 2017, Übersetzer Bernhard Kempen, ISBN 978-3-596-29966-9.

2 The Consuming Fire. Tor, ISBN 978-0-7653-8897-1.

Verrat. Fischer Tor, 2019, Übersetzer Bernhard Kempen, ISBN 978-3-596-29980-5.

3 The Last Emperox. Tor, 2020, ISBN 978-0-7653-8916-9.

Schicksal. Fischer Tor, 2021, Übersetzer Bernhard Kempen, ISB

Lock In

Lock In. Tor, 2014, ISBN 978-0-7653-7586-5.
Das Syndrom., Heyne, 2015, Übersetzer Bernhard Kempen, ISBN 978-345-331660-7.
Head On. Tor, 2018, ISBN 978-0-7653-8891-9.
Frontal. Fischer Tor, 2018, Übersetzer Bernhard Kempen, ISBN 978-359-629979-9.

Weitere Romane

Agent to the Stars. Subterranean Press, 2005, ISBN 1-59606-020-4.
Agent der Sterne. Heyne, 2010, Übersetzer Bernhard Kempen, ISBN 978-3-453-52625-9.
The Android’s Dream. Tor, 2006, ISBN 0-765-30941-6.
Androidenträume. Heyne, 2009, Übersetzer Bernhard Kempen, ISBN 978-3-453-52504-7.
2009: The God Engines, Subterranean Pr., ISBN 978-1-596-06299-3 (bisher keine deutsche Übersetzung)
Fuzzy Nation. Tor, 2011, ISBN 978-0-7653-2854-0.
Der wilde Planet. Heyne, 2011, Übersetzer Bernhard Kempen, ISBN 978-3-453-53399-8.
Redshirts. Tor, 2012, ISBN 978-0-7653-1699-8.
Redshirts. Heyne, 2012, Übersetzer Bernhard Kempen, ISBN 978-3-453-52995-3.

Handlung

Zwei Todesfälle

Immer diese lästigen Konferenzen, denkt Dirk Moeller, über irgendwelche Handelsquoten. Aber Moeller ist nun mal der Unterhändler des Außenministeriums und muss sich um diesen Scheiß kümmern, wenn die Nationen der Erde weiterhin mit den Nidu Handel treiben wollen. Und diese Nidu sind nun ja wirklich keine Typen, die man kurz mal übers Ohr hauen könnte, sondern leider die stärkste Militärmacht im erdnahen Raum. Der die irdische Weltraumflotte nur ein paar poplige Zerstörer entgegenstellen könnte, wenn es darauf ankäme. Nun, man kann Verhandlungen auf verschiedene Weise führen, beschließt Dirk und denkt an das Supersonderspezialgerät in seinem Mastdarm.

Wenige Stunden später ist der Leiter der Nidu-Delegation an einem Schlaganfall gestorben, doch auch Dirk Moeller hat den Löffel abgegeben. Diplomatische Verwicklungen drohen, die zu einem Krieg führen könnten. Das Außenministerium ist ebenso in Aufruhr wie der Verteidigungsminister, während sich der Präsident im Urlaub befindet. Schon machen sich die ersten Nidu-Schlachtschiffe auf den Weg, um durch den Hyperraum – oder was auch immer – zur Erde zu fliegen.

Zwei Ministerien

Das ist nicht gut, denkt der Außenminister geistreich, als ihn der Botschafter der Nidu sprechen möchte. Bloß nicht provozieren! Der Botschafter ist die Freundlichkeit in Person – Kunststück bei einem zähnestarrenden Echsenmaul. Es habe auf dem Heimatplaneten der Nidu durch den Ausfall des geschätzten Nidu-Führers eine Komplikation in der Thronfolge gegeben, und nun müsse binnen weniger Tage ein Nachfolger inthronisiert werden. Die dafür vorgesehene Zeremonie sieht jedoch ein pikantes, aber entscheidendes Element vor: Ein blaues Schaf sei dafür notwendig, und zwar aus der Rasse „Androidentraum“ (vgl. dazu Philip K. Dicks Roman „Träumen Androiden von elektrischen Schafen?“, besser bekannt als „Blade Runner“).

Zwei Spezialisten

Der Außenminister verspricht hoch und heilig, dieses, äh, blaue Schaf herbeizuschaffen, koste es, was es wolle. Es könnte ja die Erde kosten, bemerkt der Nidu-Botschafter beiläufig und verschwindet. Das Verteidigungsministerium hat durch eine raffinierte Wanze die Unterhaltung mit angehört und ist baff: ein blaues Schaf? Wo um alles in der Welt gibt es „Androidenträume“? Doch der Adjutant des Ministers hat da schon eine Idee: Er hat einen Computerhacker an der Hand, der ihm einen Gefallen schuldet. Und auch für die Schmutzarbeit hat man ein paar harte Jungs an der Hand.

Aber auch der Adjutant des Außenministers ist nicht auf den Kopf gefallen. Er hat ebenfalls einen Spezialisten an der Hand, den er normalerweise zum Überbringen schlechter Nachrichten einsetzt. Doch leidet ist dieser „Harris Creek“ ihm keinen Gefallen schuldig, sondern muss mühsam überredet werden. Natürlich bekommt Harris, ein ehemaliger Veteran einer verheerenden Niederlage bei einer Schlacht, nur das Nötigste gesagt und lässt sich auf den 08/15-Job. Nur ein paar Daten überprüfen? Null Problemo.

Zwei Pläne

Seltsamerweise scheinen alle Schafzüchter, die „Androidenträume“ halten, von eine Reihe unglückseliger Todesfälle heimgesucht zu sein. Und nicht nur sie fallen dieser mysteriösen Todesserie zum Opfer, sondern vor allem auch ihre schäflichen Schützlinge. Jedenfalls gelingt es Harris Creek nicht, auch nur ein einziges lebendes „Androidentraum“-Schaf aufzutreiben. Okay, Plan B: Suche nach „Androidentraum“-DNS in den USA. Bingo! Dieses Erbgut befindet sich nach Auskunft seines Supercomputers in einem Individuum, das den Namen Robin Baker benutzt und eine Zoohandlung betreibt.

Robin Baker ist die rothaarige und höchst attraktive Besitzerin einer Zoohandlung, die auch außerirdische Kreaturen führt. Als Harry Creek nach einem solchen Schätzchen erkundigt, kommt ihm die Besitzer ganz normal vor. Von Schaf-DNS ist ihr jedenfalls nichts anzumerken: kein Fell, keine spitzen Ohren, kein Wedelschwänzchen und schon gar keine Schafszähne. Beruhigend. Als jedoch ein Typ einen Gecko kauft und diesen gleich wieder draußen vor der Tür in den Mülleimer wirft, merkt Harry, dass der Feind nicht schläft und es ebenfalls auf Robin abgesehen hat.

Zwei Weltenretter

Also muss Plan C inkrafttreten: Harry nimmt Robin in seine Obhut, denn schließlich steht der interstellare Frieden auf dem Spiel. Die gute Frau hat noch keinen blassen Schimmer, welche Rolle sie in Kürze auf dem Heimatplaneten der schrecklichen Nidu spielen wird. Und wie alle Rothaarigen sträubt sie sich, ungefragt für die Zwecke obskurer Ministerien eingespannt zu werden. Für Spezialist Harry Creek brechen turbulente Zeiten an …

Mein Eindruck

Zunächst mutete mich die hirnrissig überzogene Story wie ein gigantischer Witz an, und zwar an einen zu Ehren des 1982 verblichenen amerikanischen SF-Autors Philip K. Dick. Er war es bekanntlich, der Androiden von elektrischen Schafen träumen ließ, also von „Androidenträumen“ – und genau diese Rasse scheint hier der klassische McGuffin nach hitchcockschem Muster zu sein. Man könnte die Geschichte genauso gut „North by Northwest in the Galaxy“ nennen, nach dem Originaltitel von Hitchcocks Klassiker „Der unsichtbare Dritte“.

Der Plot beginnt zwar hirnrissig, hielt mich aber durch ein paar hübsche Wendungen und Erfindungen bei der Stange, statt in übelsten Trash abzurutschen. So gelingt es Harry Creek, einem wahren Supermann und Allzweckwaffe, seine in der Schlacht auf Pajhmi getöteten Bruder Brian in einem Großcomputer zum virtuellen Leben wiederzuerwecken. Brian wird eine nicht ganz unerhebliche Rolle im Grande Finale spielen, schon allein aufgrund der Tatsache, dass er praktisch alle Daten aufspüren kann, auch die der Nidu, und deren Netzwerke terranischer Herkunft …

Außerdem bekommt es Harry mit seinem Gegenstück zu tun, das vom Verteidigungsministerium auf ihn angesetzt worden ist. Archie McClellan ist nicht bloß ein Computerfreak, sondern auch Angehöriger einer Sekte: der Kirche des Höheren Lamms. Diese Sekte hat sich einst ein verrückt gewordener Möchtegerndichter und -abzocker ausgedacht. Sein Buch der Prophezeiungen spielt ebenso eine Rolle für die Geschichte wie Archie McClellans Zugehörigkeit zu dieser kuriosen Kirche.

Und als wäre dies nicht genug, gibt es noch die Revisionisten, die den Nidu für die Niederlage in der Schlacht auf Pajhmi kräftig in den Hintern treten würden. Schroeder, der Leiter des Amerikanischen Instituts für Kolonisation, hat Dirk Moeller benutzt, um den Delegationsleiter der Nidu zu töten. Und er hat gute Freunde im Pentagon, versteht sich. Diese wiederum haben Archie McClellan und seinen rauflustigen Freund Rod Acuna in Marsch gesetzt.

Dies alles ist eine explosive Mischung von Interessen und Aktivitäten. Kein Wunder also, wenn es früher oder später zu heftigen Auseinandersetzungen kommt, in deren Verlauf gewisse Erkenntnisse gewonnen werden, aber auch gewisse Verluste zu verzeichnen sind. Fragt sich nur, wer am Schluss lebend übrigbleibt und die besseren Karten hat. So wies aussieht, ist Harry Creek der bessere Pokerspieler.

Mal im Ernst

Jetzt aber mal Scherz beiseite. Was bleibt den übrig, wenn die Bühnenfaxen vorüber sind und sich der Leser fragt, ob sich das Lachen und Grinsen gelohnt hat? Unter der Kühlerhaube scheint der Motor dieses Vehikels für Amüsement nämlich ganz anders zu ticken. Wir haben zwei Hauptfiguren, die beide eine ganz besondere Geschichte besitzen, die sie unverwechselbar macht. Harry ist ein Veteran mit einem Trauma, das er sich in der Schlacht von Pajhmi geholt hat: Den Verlust seines Bruders und weiterer zehntausend Kameraden. Harry muss durch die Rückkehr an den Ort dieses Geschehens eine sehr wichtige Lektion lernen, ganz so als läge auf der Couch eines Psychiaters.

Robin Baker ist zu 20 Prozent ein Schaf – zugegeben ein sehr seltenes Schaf, aber dennoch ein Schaf. Das kratzt ein wenig an ihrer bisherigen Selbstachtung, vor allem weil die Art und Weise wie es zu diesem Hybriden kam, nicht nur völlig illegal, sondern auch sexuell anrüchig ist. Mehr sei vor den Kindern nicht gesagt! Auch Robin muss also ihr emotionales Nervenkostüm flicken, und das wird sie am besten auf der Nidu-Heimatwelt können. Ganz nach dem amerikanischen Credo, dass für jeden von uns seine Bestimmung irgendwo wartet, findet sie auf Nidu genau den Ort, wohin sie gehört. Wo sonst würden die Nidu ein Schaf der Rasse „Androidenträume“ ebenso verehren wie es die Kirche des Höheren Lamms tut? Kinokenner dürfen gerne an den Film „Das fünfte Element“ denken, der doch verblüffende Ähnlichkeiten aufweist.

Doch bevor die beiden Helden ihre Bestimmung zwischen den Sternen erlangen können, müssen sie diverse Hürden überwinden, die doch sehr irdischer Natur sind. Sie geraten nämlich in den reichlich vertraut wirkenden Streit zwischen dem Außen- und dem Verteidigungsministerium. Beide Minister haben Mist gebaut, aber aus unterschiedlichen Gründen. Und diverse Individuen, die ich bereits genannt haben, müssen diesen Mist wieder ausbaden, damit die Nidu die Erde nicht pulverisieren (oder eine intergalaktische Umgehungsstraße bauen, wie bei Douglas Adams). Dieses Hin und Her wird den Pfeilen der Satire ausgesetzt und kommt daher nicht, ähem, ungeschoren davon (ein schiefer Vergleich, sorry).

Man sieht also, dass der Wahnsinn Methode hat. John Scalzi ist nicht nur ein sehr fähiger Erzähler, sondern auch ein listiger Kritiker an den Zuständen seines eigenen Landes. Durch Übertreibung ins Absurde, werden diese Zustände erkennbar und in ihrer Sinnlosigkeit angreifbar gemacht. Für solchen Unsinn werden Steuergelder verschwendet, darf sich der amerikanische Leser zu Recht fragen.

Die Übersetzung

Bernhard Kempen hat das Original kongenial übersetzt, und er musste dafür nicht mal ein Glossar erstellen, was sehr für die Verständlichkeit des Textes spricht. Sein Verdienst ist es, die verschiedenen Figuren mit völlig verschiedenen Ausdrucksweisen zu versehen und so gut unterscheidbar zu charakterisieren. Die Bürokraten, Diplomaten und Politiker reden eben anders etwa ein Mann fürs Grobe wie Rod Acuna, ein Militär oder ein Acuna-General. Und die schwärmerischen Angehörigen der Kirche des Höheren Lamms sprechen anders als, sagen wir mal, Robin Baker, die durchschnittliche Zoohandlungsbesitzerin.

Ich konnte höchstens ein oder zwei Flüchtigkeitsfehler finden.

Unterm Strich

Auf der ersten Blick mag das spannende, actiongeladene Thrillergarn oberflächlich und voller Klischees wirken. Aber diese Klischees werden gegen den Strich gebürstet und so übertrieben, dass darunter die typischen Grabenkämpfe zwischen Ministerien und Nationen (Erde vs. Nidu) zum Vorschein kommen. Dadurch werden sie kritisierbar, wie es ja die Aufgabe der Satire ist.

Deshalb hat mir das Buch nicht nur durch seine schrägen Einfälle jede Menge Spaß gemacht, sondern auch ein wenig Stoff zum Nachdenken und fürs Herz gegeben. Wo sonst als in einem solchen Sternenmärchen à la Edgar Rice Burroughs, gelangt eine Frau mit 20 Prozent Schafs-DNS zum Ziel ihrer geheimen Träume? Ups, sorry, zu viel verraten! Wer rasant erzählte SF mit einem Schuss witziger Satire und Romantik lesen möchte, ist hier genau richtig.

Taschenbuch: 496 Seiten
Originaltitel: The Android’s Dream (2008)
Aus dem US-Englischen von Bernhard Kempen
ISBN-13: 978-3453525047

www.heyne.de

Der Autor vergibt: (4.0/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

_John Scalzi bei |Buchwurm.info|:_
[„Krieg der Klone“ 3677
[„Geisterbrigaden“ 4467
[„Die letzte Kolonie“ 5041

[NEWS] John Scalzi – Krieg der Klone. Die Trilogie

Die Erfolgstrilogie in einem Band

Die ersten drei Romane von John Scalzis Bestsellerserie Krieg der Klone in einem Band: »Krieg der Klone«, »Geisterbrigaden« und »Die letzte Kolonie«.

An seinem 75. Geburtstag tut John Perry zwei Dinge: Erst besucht er das Grab seiner Frau. Dann tritt er in die Armee ein.

In ferner Zukunft wird der interstellare Krieg gegen Alien-Invasionen mit scheinbar bizarren Mitteln geführt: Für die Verteidigung der Kolonien weit draußen im All werden nur alte Menschen rekrutiert. So wie eben John Perry, der noch einmal einen neuen Anfang machen will. Doch bald erfährt er das wohlgehütete Geheimnis: Das Bewusstsein der Rekruten wird in jüngere Klone ihrer selbst übertragen, die als unerschöpfliches Kanonenfutter in den Kampf geschickt werden … (Verlagsinfo)


Broschiert: 912 Seiten
Tor

[NEWS] John Scalzi – Frontal

Kennen Sie Hilketa? Bei dieser Sportart gehen die Spieler mit Schwertern und Hämmern aufeinander los. Das Hauptziel des Spiels: Erbeute den Kopf deines Gegners und befördere ihn durch die Torpfosten. Für gewöhnliche Menschen wäre ein solcher Sport unmöglich. Aber alle Spieler sind »Threeps«, roboterartige Körper, die ferngesteuert werden. Alles ist erlaubt.
Bis ein Starathlet, der einen solchen Threep steuert, während eines Spiels zu Tode kommt.
(Verlagsinfo)


Taschenbuch: 368 Seiten
Tor

[NEWS] John Scalzi – Kollaps (Das Imperium der Ströme 1)

Der Auftakt von John Scalzis neuer, bisher größter Science-Fiction-Serie.
Die Menschheit hat sich in der ganzen Galaxis ausgebreitet und ein gewaltiges Sternenreich errichtet – ein ebenso mächtiges wie fragiles Gefüge aus Planeten und Raumstationen, die alle aufeinander angewiesen sind, um zu überleben. Extra-dimensionale Sternenstraßen halten dieses Imperium zusammen, sogenannte »Ströme«, auf denen Raumschiffe in kürzester Zeit Lichtjahre zurücklegen können.
Doch dieses feingesponnene Netz scheint gefährdet. Und nur drei Menschen können den endgültigen Zusammenbruch verhindern: Lady Kiva Lagos, die junge Erbin eines mächtigen Handelshauses; Cardenia Wu-Patrick, die als Imperiatox Grayland II. das schwere Erbe ihres Vaters antritt; und der Wissenschaftler Marce Claremont, der die gefährliche Reise ins Zentrum der Galaxis unternimmt, um die Imperiatox zu warnen.
Die Zukunft der Galaxis liegt ihren Händen. (Verlagsinfo)

Broschiert: 416 Seiten
Tor

[NEWS] John Scalzi – Kolaps (Das Imperium der Ströme 1)

Die Menschheit hat sich in der ganzen Galaxis ausgebreitet und ein gewaltiges Sternenreich errichtet – ein ebenso mächtiges wie fragiles Gefüge aus Planeten und Raumstationen, die alle aufeinander angewiesen sind, um zu überleben. Extra-dimensionale Sternenstraßen halten dieses Imperium zusammen, sogenannte »Ströme«, auf denen Raumschiffe in kürzester Zeit Lichtjahre zurücklegen können.
Doch dieses feingesponnene Netz scheint gefährdet. Und nur drei Menschen können den endgültigen Zusammenbruch verhindern: Lady Kiva Lagos, die junge Erbin eines mächtigen Handelshauses; Cardenia Wu-Patrick, die als Imperiatox Grayland II. das schwere Erbe ihres Vaters antritt; und der Wissenschaftler Marce Claremont, der die gefährliche Reise ins Zentrum der Galaxis unternimmt, um die Imperiatox zu warnen.
Die Zukunft der Galaxis liegt ihren Händen. (Verlagsinfo)

Broschiert: 416 Seiten
Tor

[NEWS] John Scalzi – Galaktische Mission

Mit dem Rücken zur Wand

Die Menschen haben ferne Planeten und fremde Welten besiedelt – unter den misstrauischen Augen der Aliens und unter dem Schutz der Kolonialen Union. Wenn diese nun wie geplant aufgelöst wird, wären die menschlichen Kolonien den feindlich gesinnten Aliens hilflos ausgeliefert. Ausgerechnet in dieser prekären Lage taucht ein neuer Feind auf, der Menschen und Aliens gegeneinander ausspielt. Für Lieutenant Harry Wilson beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn sollte er nicht herausfinden, wer hinter dem intergalaktischen Intrigenspiel steckt, sind Menschen und Aliens gleichermaßen dem Untergang geweiht … (Verlagsinfo)

Taschenbuch: 496 Seiten
Originaltitel: The End of All Things
Heyne

[NEWS] John Scalzi – Das Syndrom

Gefangen im eigenen Körper

Ein Virus geht um die Welt, und die Folgen sind katastrophal. Die meisten Opfer kommen mit einer Art Grippe davon, doch für einige wenige wird die Ansteckung zum Horror: Sie fallen in ein totales Wachkoma, das sogenannte Haden-Syndrom. Millionen von Menschen sind betroffen, und in den USA ist nichts mehr, wie es einmal war. Als der junge FBI-Agent Chris Shane auf einen mysteriösen Mordfall angesetzt wird, stechen er und seine Partnerin in ein Wespennest – ein brutales Versteckspiel beginnt, in dessen Zentrum möglicherweise die Antwort auf das Rätsel des Haden-Virus steht … (Verlagsinfo)

Taschenbuch: 400 Seiten
Originaltitel: Lock in
Heyne

John Scalzi – Der wilde Planet

Ein abseits gelegener Planet wird von einem Großkonzern ausgebeutet; als unvermittelt intelligente Ureinwohner auftauchen, versucht die Gesellschaft die Wesen heimlich auszurotten. Einige Menschen stellen sich an die Seite der „Fuzzys“ und beginnen einen Freiheitskampf … – Der Reboot eines klassischen SF-Romans erzählt die Geschichte nicht neu, sondern nach und peppt sie dabei zeitgemäß auf; das Ergebnis ist ein überflüssiges Buch, das sich sehr flüssig liest.
John Scalzi – Der wilde Planet weiterlesen

John Scalzi (Hrsg.) – Metatropolis

Dieses Buch ist kein Roman. Das ist an sich schon eine recht seltene Form von in Deutschland veröffentlichter Literatur aus Übersee, finden wir in den Buchhandlungen doch vorwiegend backsteinähnliche Klopper von über 500 Seiten Umfang. Nein, dieses Buch hat zwar immerhin 416 Seiten, doch tummeln sich darauf der Autoren ihrer fünf, die sich den Platz für jeweils eine – Kurzgeschichte? Nein, eher Novelle – teilen.

Eine Anthologie also. Typischerweise versammeln sich in Anthologien die Geschichten einiger Autoren, möglicherweise sogar zu einem Thema, doch meist völlig zusammenhanglos. Auch hier macht „Metatropolis“ einen Unterschied: Das Autorenteam entwarf gemeinsam eine utopische Welt, der sie jeweils eigene Facetten durch ihre eigene, von den anderen unabhängig lesbare Geschichte verliehen. Das Gesamtergebnis ist nicht nur eine Sammlung, sondern ein zusammen gewachsenes Ganzes mit fünf spektakulären Blickwinkeln.

Jay Lake, in Deutschland bis dato nicht weiter bekannt, doch von John Scalzi in gleicher Weise wie die anderen Kollegen hochgelobt, erzählt von einer unsichtbaren Stadt, deren Bewohner „ausgestiegen“ sind und sich weitgehend ohne energetische Hilfsmittel bewegen. So sind sie auch für Satellitenüberwachung unsichtbar, zumal sie ihre Hauptarbeitszeit in den dunklen Stunden der Nacht haben. Es sind die hellen Köpfe, die sich hier versammeln und versuchen, ein „footprint-neutrales“ Leben zu entwickeln, um der Menschheit zu retten, was vor einem endgültigen Kollaps noch zu retten ist. In dieser Stadt, Cascadia, die entlang Amerikas Westküste wie eine Kaskade verläuft, finden sich die meisten der revolutionären Techniken, die zwar OpenSource darstellen, von den Vertretern des Kapitals aber unzugänglich gehalten/gemacht werden sollen. Lake berichtet von der Tragödie, die ein paar unabhängige Agenten des Kapitals nach Cascadia verschlägt, wo sie von ihrem Charme belegt werden oder ihr auch ihr Charisma aufprägen, bis sie miteinander und den Zielen konfrontiert werden.

Mit wenigen Worten streut Lake ein blühendes Bild der entworfenen Gesellschaft wie auch der Landschaft, der „grünen“ Stadt, in die Fantasie des Lesers. Er nutzt den knappen Raum und ergeht sich nie in weitschweifigen Erklärungen oder Darstellungen. Zentrum seiner Geschichte sind zwei Protagonisten und ihr menschliches Umfeld, wobei Lake zu einem Mittel greift, was ihm eine Raffung mancher Geschehnisse erlaubt: Auszüge aus Chroniken und Abhandlungen geben den anderen Abschnitten, in denen die Geschichte live erzählt wird, einen tieferen Hintergrund und bereiten das richtige Verständnis beim Leser vor. Umso erstaunlicher ist, wie menschlich die Charaktere in Erinnerung bleiben, selbst wenn die folgenden vier Geschichten mit ihrem eigenen Flair den ersten Eindruck überpinselt haben.

Lakes Geschichte „In den Wäldern der Nacht“ ist ein wunderschöner Einstieg in diesen Band, auch wenn er sich einem Blickwinkel widmet, der in den folgenden Geschichten nur knappe Erwähnung findet – doch vielleicht macht es ihn gerade deshalb so wichtig und bietet den ersten Hintergrund für alles Kommende.

Tobias S. Buckell hat bereits einige Romanübersetzungen nach Deutschland geschafft (falls es für englischsprachige Literatur als Erfolg gilt, ins Deutsche übersetzt zu werden). Er bringt zwei neue Aspekte in das Gesicht dieses Entwurfs ein: Die vertikalen Farmen und das Insten. In seiner Geschichte erfährt man, dass große Häuser, Wolkenkratzer und Ähnliches, zu teuer und zu energieaufwändig sind in diesen Zeiten der Energieknappheit. Um trotzdem mit den vorhandenen Bauwerken etwas anfangen zu können, sollen sie als „Farmen“, als Ackerland umgestaltet und nutzbar gemacht werden – ein übermenschliches Projekt. Hieraus entsteht das „Raumschiff Detroit“, wie der Titel Buckells Geschichte ist. Das Insten ist eine in alle Belange der Dienstleistung verbreitete Form der Auftragsvergabe, die Buckell an den unterschiedlichsten Beispielen beschreibt – sei es nun, dass man ein Paket an eine Straßenecke legt und jemand mit der gleichen Richtung nimmt es ein Stück mit und wird dafür bezahlt, oder man organisiert Aufstände oder Observationen, ohne dass die Auftragnehmer dafür zu belangen sind, da sie zum Beispiel „einfach nur an einer Kreuzung stehen und immer, wenn ein Streifenwagen vorbei fährt, eine SMS an eine bestimmte Nummer schicken“.

Buckell beschreibt anschaulichst die Möglichkeiten mit geinsteten Armeen oder Aufständischen, wenn ein gutes Organisationstalent alle Fäden in der Hand hält. Doch er macht auch auf die moralischen Probleme aufmerksam, die sich hieraus entwickeln. Die Geschichte selbst ist eine Art Heldengeschichte, denn der Protagonist, obwohl durch widrige Umstände am Ende der Gesellschaftsleiter, ist ein Profi und Genie in dem, was Buckell für ihn vorgesehen hat …

Elizabeth Bear ist die Dritte im Bunde und ebenfalls im deutschen Sprachraum unbekannt. Ihr Beitrag wirft allerdings die Frage auf, wieso das so ist.

Sie schickt die einzige Protagonistin ins Rennen, eine charmante Frau mit Dreadlocks und einem schnellenden Mittelfinger, die flott mit dem Fahrrad unterwegs ist, um ihre Tochter zu retten. Bear entwirft eine urbane Subkultur mit Erkennungsmerkmalen, die sie einander zugehörig machen und unabhängig von der öffentlichen sozialen Schicht je nach Leistungen für das gemeinsame Projekt mit entsprechendem Zugang zu den Mitteln der Gruppierung ausstatten. Es ist eine angenehme Erzählung über die Hoffnung, die Gestaltung einer Kultur, die auf Vertrauen basiert und in der jeder zum Wohl der Allgemeinheit Zeit und Energie investiert, wofür er mit Vertrauenspunkten belohnt wird, die ihn in der Kultur quasi aufsteigen lassen. Ein Utopia findet die Protagonistin, allerdings eines, für das es sich zu kämpfen lohnt, denn „Das Rot am Himmel ist unser Blut“ …

John Scalzi selbst widmet sich als Herausgeber, wie er im Vorwort zu seinem Beitrag schreibt, der Aufgabe, zwischen den einzelnen Beiträgen zu kitten, das heißt, ein Loch zu finden, das es noch gilt zu stopfen. Und so nimmt er sich einer einfachen Szenerie an, die mit dem Start eines normalen Jungen in das Berufsleben einer der abgeschotteten Städte beginnt. Hier geht es um Systeme, um die Vor- und Nachteile des Abriegelns, um die Selbstbestimmung und Freiheit. Der Titel ist, wie er selbst kritisiert, kaum auszusprechen, doch „Utere nihil non extra quiritationem suis“ ist so aussagekräftig und erfasst einen Aspekt der neuen Gesellschaften sehr genau, die mit verbesserten Strukturen den Energiemangel auszugleichen angehalten sind: „Nutze alles außer dem Quieken“ – hier bezogen auf Schweine, die gentechnisch soweit verändert sind, dass sie außerordentlich produktiv sind – in jeglicher Hinsicht, wie der Protagonist schmerzlich erfahren muss.

Scalzi erzählt auch, dass es bei abgeschotteten Systemen immer jemanden gibt, der die Informationen zum Allgemeingut machen will – und ebenso, dass auf dieser Revolte gegen die Exklusivität auch stets solche mitreiten, die aus der Sache persönlichen Nutzen ziehen wollen.

Karl Schroeder schwappt derzeit mit einer Romanserie über den großen Teich, in der er selbst eine grandiose Zukunftsgesellschaft entwirft. Auch für Metatropolis hat er laut Scalzi einen Großteil der Ideen beigesteuert, und Scalzi schwärmt in seinem Vorwort zu dieser abschließenden Geschichte „Ins ferne Cilenia“ von einer Bewusstseinserweiterung, an der Schroeder den Leser teilhaben lässt.

Hier geht es um eine ganz andere Form der Stadtentwicklung: Über ARGs, Alternate Reality Games, bildeten sich nicht nur Städte, sondern gar nationsähnliche Gebilde, deren Mitglieder in der zugehörigen Zukunft sogar die Staatsbürgerschaft ihrer „realen“ Staaten ablehnten, weil sie sich anderen Gemeinschaften, die sich über die Kultur, Sozialität und Wirtschaft von onlineunterstützten Spielwelten definieren, stärker verbunden fühlten. Schroeder entführt den Leser in eine umso fremdartigere Welt, als deren Bewohner zwar in realen Städten wie Stockholm „anwesend“ sind, sich durch Overlaybrillen, die sowohl Gegenständen, Häusern und Personen neue Texturen verleihen, beziehungsweise auch Dinge und Personen einblenden, die vielleicht auf der anderen Seite der Welt weilen, jedoch auf einer anderen Realitätsebene befinden und dort engagieren. Und was wäre eine dieser Welten über der Welt, wenn es nicht noch Unterstufen davon gäbe, die verwirren könnten, wenn nicht ein Karl Schroeder ihnen faszinierendes Leben einhauchen würde?

Allen Geschichten zu eigen ist ein ungewöhnlicher Charme, der den Leser sofort in seinen Bann schlägt und nicht wieder entlässt, bis der nächste Erzähler sich zu Wort meldet und seine eigene Epiphanie verbreitet. Es ist ein dünnes, schnelllesiges und fantastisches Buch, das gerade durch die Gemeinsamkeiten der grundlegenden Dinge gewinnt, ebenso wie durch die verschiedenen Blickwinkel über die verschiedenen Schriftsteller und ihren jeweiligen Stil. Scalzi schreibt, dass es ursprünglich als Hörproduktion verfasst wurde, doch es ist ohne Frage eine Produktion, die auch selbst sehr überzeugend lesbar ist. Projekte dieser Art sind gerade in Deutschland ein seltener Genuss, den man aber jedem Leser warm ans Herz legen muss!

Taschenbuch: 416 Seiten
Originaltitel:
Metatropolis
Deutsch von Bernhard Kempen
ISBN-13: 978-3453526846

Der Autor vergibt: (5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

John Scalzi – Geisterbrigaden

Die Kopie des Bewusstseins eines verräterischen Wissenschaftlers wird einem Menschenklon aufgeprägt. Der junge Mann wird außerdem als Soldat ausgebildet, denn ein Krieg mit bösen Aliens droht. Mitten im Kampfgetümmel droht der Verräter die Hirnherrschaft zu übernehmen … – Turbulentes SF-Spektakel mit politisch unkorrektem Unterton, das zwar nur Bekanntes präsentiert, aber trotzdem kurzweilig und ohne Anspruch auf literarischen ‚Wert‘ zu unterhalten vermag. John Scalzi – Geisterbrigaden weiterlesen

John Scalzi – Krieg der Klone

Die Weltraumkriege der Zukunft werden von körperlich regenerierten Greisen geführt. Sie lernen schnell zu kämpfen, um nicht als Kanonenfutter verheizt zu werden, denn die Aliens des Alls kennen keine Diplomatie … – Robert A. Heinlein lebt bzw. wurde offenbar als John Scalzi wiedergeboren: „Krieg der Klone“ präsentiert nicht dumpfe „Military-SF“, sondern erzählt ein rasantes und irritierend unterhaltsames Garn für die Freunde des autoritären Denkens.
John Scalzi – Krieg der Klone weiterlesen