Schlagwort-Archive: John Stephens

[NEWS] John Stephens – Das Buch Onyx (Die Chroniken vom Anbeginn 3)

In einer verschneiten Winternacht werden die Geschwister Kate, Michael und Emma aus ihrem Heim gejagt. Seitdem suchen sie die magischen Chroniken vom Anbeginn, mit deren Hilfe sie ihre Eltern wiederfinden können. Zwei der drei Bücher haben sie dem finsteren Magier Magnus bereits entrissen, der sich dafür gleich gerächt und die kleine Emma entführt hat. Werden Kate und Michael ihre Schwester finden und das dritte Buch „Onyx“ in ihren Besitz bringen können? Eines ist sicher, es wird ein Kampf auf Leben und Tod … (Verlagsinfo)

Broschiert: 480 Seiten
Originaltitel: The Emerald Atlas – Books of Beginning # 3
Goldmann

John Stephens – Emerald (Die Chroniken vom Anbeginn 1) (Hörspiel)

Die Chroniken vom Anbeginn:

01  „Emerald“
02  „Das Buch Rubyn“
03  „Onyx“

Als Hörspiel ist lediglich Band 1 erschienen, der zweite Teil noch als Lesung und der dritte Teil ist gar nicht mehr auf Deutsch vertont worden.

Die Handlung:

Als die drei Geschwister Kate, Michael und Emma, die als Kleinkinder von ihren Eltern getrennt wurden, auf dem Weg in ein neues Waisenhaus in dem abgelegenen Herrenhaus des geheimnisvollen Dr. Pym landen, ahnen sie nicht im Geringsten, wohin diese Reise sie führen wird. Denn bevor sie sich versehen, sind die besonnene Kate, der kluge Michael und die tollkühne kleine Emma in den Kampf um drei magische Bücher voll unermesslicher Macht verstrickt. Sie müssen erfahren, dass es ihre Aufgabe ist, diese zu finden, wenn sie ihre Eltern je wiedersehen wollen. Auf dem Weg dorthin treten sie gegen finstere Gegner an, finden unerwartete, liebenswerte Verbündete, meistern ihre magischen Talente, entdecken unvorstellbare Wesen und beginnen das Geheimnis ihrer Familie zu lüften. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Bereits Monate vor dem Erscheinen der Erstausgabe wurde um dieses Buch ein riesiger Rummel veranstaltet. Was ist das für eine Geschichte, die bereits in 32 Länder verkauft wurde, bevor die Öffentlichkeit überhaupt nur ein Wort davon gelesen hat? Da mussten sich aber viele Verantwortliche sehr sicher gewesen sein, dass die Trilogie um Kate, Michael und Emma ordentlich in den Kinderzimmern dieser Welt einschlagen würde.

Nicht so ganz nachvollziehen kann ich allerdings die Wahl des deutschen Titels. Wie kann man den Originaltitel „Emerald Atlas“ um das sinngebende Element kürzen? So ist es nur noch ein Edelstein, denn „Emerald“ heißt „Smaragd“, und nicht „smaragdgrüner Atlas“, der nämlich, verzaubert wie er ist, eine zentrale Rolle in dieser Geschichte spielt. So wird der Atlas dann auch gern mal „Das Buch Emerald“ genannt (was übrigens dem Titel der Taschenbuchausgabe entspricht), was so gar keinen Sinn ergibt, da in der Geschichte davon gesprochen wird, dass hier diverse Karten enthalten sind … „wie in einer Chronik“ … Falsch! … In einer Chronik steht Text, in einem Atlas sind Karten! Wenn man schon die Namen der Charaktere übernimmt, dann frage ich mich, warum die Namen der Bücher nicht auch sinngemäß übersetzt wurden, denn auch das Zwergen-Buch, aus dem Michael gern und ständig zitiert, trägt im Original einen ganz anderen Namen und heißt „The Dwarf Omnibus“.

Gleich zu Anfang merkt der Hörer, woher John Stephens seine Inspirationen bekommen hat. Sofort denkt man an „Harry Potter“, „Die Chroniken von Narnia“ und „Der goldene Kompass“. Aber trotz aller bekannter Zutaten erfindet Stephens eine neue Geschichte, die mit eigenem Charme begeistern und den Hörer in seinen Bann ziehen kann. Das Verhältnis der Geschwister untereinander wirkt so echt, wie es nur jemand beschreiben kann, der selbst Geschwister hat. Man ärgert den anderen ständig, aber nicht, weil man ihn nicht leiden kann, sondern weil man ihn liebhat. Aber das würde man natürlich nie öffentlich zugeben. So ähnlich geht es auch den drei „Waisen“ in „Emerald“. Und das ist auch schon das Kernstück der gesamten Geschichte: Der Zusammenhalt der Familie, der Zusammenhalt von Geschwistern. Durch dick und dünn gehen, aber nie dabei allein sein müssen. Sind die Kinder das erste Mal voneinander getrennt, merken sie, wie viel sie sich gegenseitig bedeuten.

Und zu den dreien gesellt sich der Hörer gern. Schon nach wenigen Minuten hat er sich fest mit ihnen verschworen und hält zu ihnen. Sind doch so gut wie alle, mit denen sie zu tun haben, böse und gemein zu ihnen. Ständig werden wir dabei von einem Klangteppich aus Geräuschen und Musik begleitet, die man aus unzähligen Fantasy-Filmen kennt. Das befeuert nicht nur die Fantasie der ganz jungen Hörer, sondern auch die, der schon-etwas-Älteren.

Die Sprecher von Kate, Michael und Emma machen ihre Sache altersgerecht gut und lassen die ihnen vom Skript vorgegebenen Dialoge auf der Kopfkinoleinwand des Hörers lebendig werden. Und so begleiten wir sie gern bei ihren spannenden Abenteuern in der Gegenwart und der Vergangenheit, treffen mit ihnen auf liebe und gemeine Menschen, magische und muggelige Personen, Verbündete und Gegner und sogar Ungetüme, Dabei sind die Kinder selbst auch magischer begabt, als sie glauben … oder ist es doch nur das Buch, für das die Gräfin über Leichen gehen würde?

Und wenn die zweieinhalb Hörstunden um sind, hat man das Gefühl, es wären zehn gewesen, so viel passiert, so viel ist los, so sehr hat die Geschichte den Hörer in ihren Bann gezogen. Und wer nicht immer so ganz aufgepasst und etwas verpasst hat, für den gibts zwischendurch auch noch mal einen Schnelldurchlauf des gerade Gehörten.

Kritik an der Hörspielumsetzung:

Zwei Stellen sind mir als besonders verwirrend für den Hörer aufgefallen. Gleich zu Anfang, nachdem die Kinder in ein neues Zuhause vermittelt werden sollten, gibt es einen Szenenwechsel, der viel zu spät erklärt wird. Ich hatte zwischenzeitlich schon abgebrochen und zurückgespult, um festzustellen, dass doch kein Track fehlt.

Das Gleiche passiert noch einmal, als Michael den ersten Sprung aus der Vergangenheit nicht geschafft hatte. Auch das wird erst später erklärt, was wieder zu einiger Verwirrung führen kann.

Dass die Regie sich dazu entschlossen hat, hier und da Gesang mit einzubauen, ist sicher eine Geschmacksfrage. Mir hat es nicht gefallen. Dass die Zwerge singen, ok, das kennt man ja aus diversen Fantasy-Filmen schon, aber warum die Kreischer oder der grässliche Magnus singen müssen, das erschließt sich mir nicht. Das nimmt dem Ganzen den Schrecken.

Das Hörspiel wird zwar vom Verlag ab 10 Jahren empfohlen, schafft es aber nicht wirklich, sich zu entscheiden, wer denn nun als Zielgruppe angesprochen werden soll. Musik und Gesang passen prima zu einem Kleinkinderhörspiel ab 5 Jahren, die Dramatik und die Ereignisse im Zusammenhang mit der Gräfin, die sind doch eher etwas für ältere Kinderohren.

Der Autor

John Stephens ist als Drehbuchautor und Produzent bekannt geworden. Er wirkte nach seinem Studium an so erfolgreichen Fernsehserien wie Gossip Girl oder Gilmore Girls mit. Erst Philip Pullmans Goldener Kompass-Trilogie brachte ihn schließlich auf die Idee, sich dem Schreiben von Kinder- und Jugendbüchern zu widmen. (Verlagsinfo)

Die Sprecher und ihre Rollen:

Erzählerin – Brigitta Assheuer
Kleine Kate – Fanny Treptow
Kate – Nastassja Hahn
Michael – Anton Kurth
Emma – Lucie Erdmann
Kates Mutter – Bettina Kurth
Kates Vater/Fährmann/König Hamish/Fergus – Joachim Kaps
König Hamish/Fergus – Joachim Kaps
Abraham – Carl Heinz Choynski
Dr. Pym – Ernst Konarek
Mr. Cavendish – Gottfried Breitfuß
Miss Crumley – Juliane Koren
Gabriel – Tommi Piper
Robbie/Wallace/Das Buch – Andreas Fröhlich
Gräfin – Kathrin Angerer
Miss Sallow/Granny Peet – Rahel Ohm
Stephen – Jerome Hirthammer
Kurma – Andras Szerda
Mrs. Lovestock – Doris Wolters

sowie Daniel Fischer, Tobias Graupner, Anne Leßmeister, Collegium Musicum Baden-Baden

Technik-Credits:

Musik: b. deutung
Gesang: Wanda Thot
Violine: Yvonne Fechner
Ton und Technik: Dietmar Rözel
Technik: John Krol, Judith Rübenach, Andreas Völzing
Regieassistenz: Mark Ginzler
Hövspieibearbeitung und Regie: Robert Schoen
Dramaturgie: Uta-Maria Heim

Die Ausstattung:

Die beiden grasgrün bedruckten CDs kommen in einem Jewel-Case daher. Das Booklet ist einseitig und zeigt neben dem Cover auf der Rückseite eine Liste der Sprecher und ihrer Rollen sowie die Technik-Credits. Von der Rückseite der Verpackung grinst uns Andreas Fröhlich entgegen, dessen Bild neben einer Kurzinfo zum Hörspiel abgedruckt ist, obwohl er selbst nur verschwindet wenig Sprechzeit hat.

Interessanterweise ist nirgendwo vermerkt, dass dies der erste Teil einer Trilogie ist. Auch deren Titel, „Die Chroniken vom Anbeginn“, ist nicht zu finden.

Mein Fazit:

Ein fantastisches Abenteuer für die Zielgruppe, für die es hier keine Altersbeschränkung nach oben gibt. Fans von „Harry Potter“ und „Narnia“ finden mit diesem Hörspiel ein ebenbürtiges Erlebnis, das teilweise so viel Story zu bieten hat, dass man wirklich gut aufpassen muss, um nicht den Faden zu verlieren und alle Charaktere richtig einordnen zu können.

Den ganz jungen Hörern würde ich nicht empfehlen, das Hörspiel zum Einschlafen zu hören, dafür ist es vielleicht eine Idee zu aufregend, auch wenn es ab und an Musik und Gesang zu hören gibt.

Dass dies die erste Geschichte eines Mehrteilers ist, kann man anhand der Ausführungen gegen Ende erahnen, nachzulesen ist es aber auf der Verpackung nirgendwo. Im Prinzip ist das auch nicht so tragisch, da dieses Hörspiel durchaus auch als eigenständige Produktion gehört werden kann. Den jungen Fans, die gern weitere Abenteuer mit Kate, Michael und Emma erleben möchten, wird aber so vorenthalten, dass die Fortsetzung, „Das Buch Rubyn“, bereits im Buchhandel zu bekommen ist.

2 Audio-CDs
Laufzeit: 2:26 Std.
Tracks: 25
Originaltitel: The Emerald Atlas – The Books of Beginning 1
Aus dem Amerikanischen von Alexandra Ernst
Vom Verlag empfohlenes Höralter: Ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-86231-195-8
www.der-audio-verlag.de
www.EmeraldAtlas.com

Der Autor vergibt: (4.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (1 Stimmen, Durchschnitt: 5,00 von 5)

John Stephens – Das Buch Rubyn (Die Chroniken vom Anbeginn 2)

Die Chroniken vom Anbeginn-Trilogie:

01 „Emerald“
02 „Rubyn
03 „Onyx“

Die Handlung:

Nachdem es den drei Geschwistern Kate, Michael und Emma erfolgreich gelungen ist, das erste der Bücher vom Anbeginn aus den Händen des finsteren Magnus zu retten, sind sie nun bereit für den zweiten Teil ihres Abenteuers. Dieses wird sie an der Seite ihres großväterlichen Freundes Dr. Pym erneut vor gewaltige Herausforderungen stellen, in ferne Welten und Zeiten führen und sie zwingen zu entscheiden, was ihnen wirklich wichtig ist im Leben. Und so kommen die tapfere Kate, der kluge Michael und die unerschrockene kleine Emma dem Geheimnis ihrer Familie und dem mächtigen Buch Rubyn langsam immer näher. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Ein neuer Teil der Reihe und ein neues Buch, das es zu finden gilt. Und diesmal lässt die Übersetzerin des Verlags keinen Teil des Originaltitels weg, sie denkt sich einfach einen komplett Neuen aus und macht aus der „Feuerchronik“ direkt „Das Buch Rubyn“ … auch ’ne Möglichkeit, wenn auch keine, die ich nachvollziehen kann. Besonders wenn sich gegen Ende zeigt, warum der Roman im Original „The Fire Chronicle“ heißt und das Wort „Rubyn“ eine Wortneuschöpfung der Übersetzerin ist, die verständlicherweise zu keinem Zeitpunkt erklärt oder aufgelöst wird … wie sollte sie auch.

Wir steigen direkt ein in das schreckliche Leben der Kinder im Waisenhaus. Wobei „Kinder“ nicht mehr so ganz auf alle zutrifft, denn Kate ist mittlerweile schon 15. Nicht verändert haben sich allerdings ihre Lebensumstände und die Charaktere, die über sie im Alltag bestimmen. Und sofort ist der Stammleser wieder in der Welt der drei Geschwister.

Der Autor macht es seinen Lesern aber auch leicht, sich auf die Story einzulassen, besonders wenn sie den Vorgängerband gelesen haben und sich noch vage an die Charaktere erinnern können. Durch Handlung und Dialoge werden schnell Sympathien und Antipathien verteilt und der Leser ist schnell auf Seiten der Kinder, um ihnen wieder beizustehen. Das kann man dann auch recht schnell, denn fix wirds dramatisch und plötzlich ist Kate verschwunden und wir sind zusammen Michael, Emma und mit dem Zauberer Dr. Pym in Italien … das Abenteuer kann beginnen. Werden die drei Kate finden und die Prophezeiung erfüllen … oder sogar ihre Eltern finden? Was hat der fiese Magnus vor … davon ab, dass auch er die drei magischen Bücher in seinen Besitz bringen will? Und schon kommt wie bereits beim Vorgängerroman der direkte Vergleich zum HARRY- POTTER-Franchise in den Kopf des Lesers, denn auch Magnus als Hauptgegner sammelt eine Armee um sich … ob die wohl auch Death Eaters heißen?

Aber nicht nur Fragen gibts im „Buch Rubyn“, sondern auch Antworten. Besonders interessant für den Fan der Reihe sind die Infos zu der Herkunft und der Geschichte der drei magischen Bücher. Und auch wer Sir Hasi ist und warum er so heißt und warum er das gar nicht so toll findet, erfahren wir.

Und so folgen wir in dieser Geschichte hauptsächlich Michael, der auf der Suche nach dem „Buch Rubyn“ ist, danach, was es so besonders macht und nach seiner eigenen Bestimmung. Aber auch Kates Handlungsfaden ist spannend, hängt sie doch in der Vergangenheit fest und macht dort ein paar interessante Bekanntschaften. Und hüben wie drüben gibts allerlei Geschöpfe, die Fantasy-Fans auch gern mal kennenlernen würden … ok, nicht alle, manche nur von Weitem … schnell mal winken und dann weglaufen.

Es wird gekämpft, gestorben, entführt, wieder zum Leben erweckt und noch so einiges mehr. Perfekt für die Leinwand, nicht nur für die im Kopf des Lesers.

Der Autor

John Stephens ist als Drehbuchautor und Produzent bekannt geworden. Er wirkte nach seinem Studium an so erfolgreichen Fernsehserien wie Gossip Girl oder Gilmore Girls mit. Erst Philip Pullmans Goldener Kompass-Trilogie brachte ihn schließlich auf die Idee, sich dem Schreiben von Kinder- und Jugendbüchern zu widmen. (Verlagsinfo)

Mein Fazit:

Elfen, Drachen, Zauberer, Reisen an ferne Orte und in die Vergangenheit … all das und mehr steckt im zweiten Teil der „Chroniken vom Anbeginn“. Dank der flüssig zu lesenden Beschreibungen der Szenarien und der lebendigen Dialoge ist der Leser von Anfang an in der Story und fiebert jeder Begegnung und Wendung entgegen, die sich der Autor hat einfallen lassen.

Dabei gehts wie schon im ersten Teil durchweg spannend zur Sache und Langeweile kommt weder für die drei Geschwister noch für den Leser auf. Die Lesestunden vergehen wie im Flug, die Seiten blättern sich fast von allein um und es bleibt das Verlangen, dass John Stephens möglichst schnell den dritten Teil der Trilogie zu Ende bringt oder jemand endlich mit der Verfilmung des Stoffes anfangen möge, denn die „Chroniken vom Anbeginn“ sind bestes Hollywood-Material.

Und so hinterlässt uns des Autors Geschichte einen Cliffhanger, der uns wiederum traurig und erwartungsvoll zurücklässt. Alles wird gut … bestimmt … hoffentlich … es muss.

Hardcover: 496 Seiten
Originaltitel: The Fire Chronicle – Books of Beginning 2
Aus dem Amerikanischen von Alexandra Ernst
Mit Illustrationen von Jon Foster
Vom Verlag empfohlenes Lesealter: 10-13 Jahre
ISBN-13: 978-3570153932
www.randomhouse.de/cbjugendbuch
www.EmeraldAtlas.com

Der Autor vergibt: (4.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (1 Stimmen, Durchschnitt: 5,00 von 5)

John Stephens – Das Buch Rubyn (Die Chroniken vom Anbeginn 2)

Die Chroniken vom Anbeginn-Trilogie:

01 „Emerald“
02 „Rubyn
03 „Onyx“

Die Handlung:

Nachdem es den drei Geschwistern Kate, Michael und Emma erfolgreich gelungen ist, das erste der Bücher vom Anbeginn aus den Händen des finsteren Magnus zu retten, sind sie nun bereit für den zweiten Teil ihres Abenteuers. Dieses wird sie an der Seite ihres großväterlichen Freundes Dr. Pym erneut vor gewaltige Herausforderungen stellen, in ferne Welten und Zeiten führen und sie zwingen zu entscheiden, was ihnen wirklich wichtig ist im Leben. Und so kommen die tapfere Kate, der kluge Michael und die unerschrockene kleine Emma dem Geheimnis ihrer Familie und dem mächtigen Buch Rubyn langsam immer näher. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Ein neuer Teil der Reihe und ein neues Buch, das es zu finden gilt. Und diesmal lässt die Übersetzerin des Verlags keinen Teil des Originaltitels weg, sie denkt sich einfach einen komplett Neuen aus und macht aus der „Feuerchronik“ direkt „Das Buch Rubyn“ … auch ’ne Möglichkeit, wenn auch keine, die ich nachvollziehen kann. Besonders wenn sich gegen Ende zeigt, warum der Roman im Original „The Fire Chronicle“ heißt und das Wort „Rubyn“ eine Wortneuschöpfung der Übersetzerin ist, die verständlicherweise zu keinem Zeitpunkt erklärt oder aufgelöst wird … wie sollte sie auch. Und der Erzähler spricht „Rubyn“ auch noch wie den Vornamen „Ruben“ aus, das macht die Verwirrung komplett.

Wir steigen direkt ein in das schreckliche Leben der Kinder im Waisenhaus. Wobei „Kinder“ nicht mehr so ganz auf alle zutrifft, denn Kate ist mittlerweile schon 15. Nicht verändert haben sich allerdings ihre Lebensumstände und die Charaktere, die über sie im Alltag bestimmen. Sofort ist der Stammhörer wieder in der Welt der drei Geschwister.

David Nathan macht es dem Hörer aber auch leicht, sich auf die Story einzulassen. Einfühlsam beschreibt er die Szenen, lebendig vertont er die Dialoge. Jede Figur bekommt von ihm seine eigene unverwechselbare Eigenheit, ob alt oder jung, Junge oder Mädchen, Frau oder Mann, Fantasy-Kreatur oder Mensch, sodass sie gut von den anderen zu unterscheiden ist. Jede Stimmung wird authentisch vom Sprecher vermittelt, jede Dramatik perfekt auf die Kopfkinoleinwand des Hörers transportiert. Dramatisch wirds auch recht schnell und plötzlich ist Kate verschwunden und wir sind zusammen Michael, Emma und mit dem Zauberer Dr. Pym in Italien … das Abenteuer kann beginnen. Werden die drei Kate finden und die Prophezeiung erfüllen … oder gar ihre Eltern finden? Was hat der fiese Magnus vor … davon ab, dass auch er die drei magischen Bücher in seinen Besitz bringen will? Und schon kommt wie bereits beim Vorgängerroman der direkte Vergleich zum HARRY- POTTER-Franchise in den Kopf des Hörers, denn auch Magnus als Hauptgegner sammelt eine Armee um sich … ob die wohl auch Death Eaters heißen?

Aber nicht nur Fragen gibts im „Buch Rubyn“, sondern auch Antworten. Besonders interessant für den Fan der Reihe sind die Infos zu der Herkunft und der Geschichte der drei magischen Bücher. Und auch wer Sir Hasi ist und warum er so heißt und warum er das gar nicht so toll findet, erfahren wir.

Und so folgen wir in dieser Geschichte hauptsächlich Michael, der auf der Suche nach dem „Buch Rubyn“ ist, danach, was es so besonders macht und nach seiner eigenen Bestimmung. Aber auch Kates Handlungsfaden ist spannend, hängt sie doch in der Vergangenheit fest und macht dort ein paar interessante Bekanntschaften. Und hüben wie drüben gibts allerlei Geschöpfe, die Fantasy-Fans auch gern mal kennenlernen würden … ok, nicht alle, manche nur von Weitem … schnell mal winken und dann weglaufen.

Es wird gekämpft, gestorben, entführt, wieder zum Leben erweckt und noch so einiges mehr. Perfekt für die Leinwand, nicht nur für die im Kopf des Hörers.

Der Autor und der Sprecher

John Stephens ist als Drehbuchautor und Produzent bekannt geworden. Er wirkte nach seinem Studium an so erfolgreichen Fernsehserien wie Gossip Girl oder Gilmore Girls mit. Erst Philip Pullmans Goldener Kompass-Trilogie brachte ihn schließlich auf die Idee, sich dem Schreiben von Kinder- und Jugendbüchern zu widmen.

David Nathan, die deutsche Stimme von Christian Bale, Johnny Depp u. a., gehört zu den gefragtesten Hörbuchsprechern Deutschlands. Für cbj audio hat er zuletzt „Emerald“ von John Stephens gelesen – den ersten Teil der Trilogie „Die Chroniken vom Anbeginn“. (Verlagsinfos)

Die Ausstattung

Die mit einem Teil des Covers in Rot und Schwarz bedruckten CDs stecken in einem Jewel-Case. Das Booklet-Faltblatt enthält eine Inhaltsangabe zum Hörbuch und Infos zu Autor und Sprecher. Außerdem gibts noch ein wenig Eigenwerbung für weitere Hörbücher des Verlags zu sehen.

Mein Fazit:

Elfen, Drachen, Zauberer, Reisen an ferne Orte und in die Vergangenheit … all das und mehr steckt im zweiten Teil der „Chroniken vom Anbeginn“. Dank des lebendigen Vortrags von David Nathan ist der Hörer von Anfang an in der Story und fiebert jeder Begegnung und Wendung entgegen, die sich der Autor hat einfallen lassen.

Dabei gehts wie schon im ersten Teil durchweg spannend zur Sache und Langeweile kommt weder für die drei Geschwister noch für den Hörer auf. Die fast sieben Stunden vergehen wie im Flug und hinterlassen das Verlangen, dass John Stephens möglichst schnell den dritten Teil der Trilogie zu Ende bringt oder jemand endlich mit der Verfilmung des Stoffes anfangen möge, denn die „Chroniken vom Anbeginn“ sind bestes Hollywood-Material.

Und so hinterlässt uns des Autors Geschichte einen Cliffhanger, der uns wiederum traurig und erwartungsvoll zurücklässt. Alles wird gut … bestimmt … hoffentlich … es muss.

6 Audio CDs mit 6:50 Std. Spieldauer
Originaltitel: The Fire Chronicle – Books of Beginning 2
Aus dem Amerikanischen von Alexandra Ernst
Vom Verlag empfohlenes Höralter: ab 10 Jahren
ISBN-13: 978-3-8371-1600-7
www.randomhouse.de/cbjaudio

Der Autor vergibt: (4.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

John Stephens – Emerald (Die Chroniken vom Anbeginn 1) (Lesung)

Die Chroniken vom Anbeginn:

01 „Emerald“
02 „Das Buch Rubyn“
03 „Onyx“

Als Hörspiel ist lediglich Band 1 erschienen, der zweite Teil noch als Lesung und der dritte Teil ist gar nicht mehr auf Deutsch vertont worden.

Die Handlung:

Als die drei Geschwister Kate, Michael und Emma, die als Kleinkinder von ihren Eltern getrennt wurden,auf dem Weg in ein neues Waisenhaus in dem abgelegenen Herrenhaus des geheimnisvollen Dr. Pym landen, ahnen sie nicht im Geringsten, wohin diese Reise sie führen wird. Denn bevor sie sich versehen, sind die besonnene Kate, der kluge Michael und die tollkühne kleine Emma in den Kampf um drei magische Bücher voll unermesslicher Macht verstrickt. Sie müssen erfahren, dass es ihre Aufgabe ist, diese zu finden, wenn sie ihre Eltern je wiedersehen wollen. Auf dem Weg dorthin treten sie gegen finstere Gegner an, finden unerwartete, liebenswerte Verbündete, meistern ihre magischen Talente, entdecken unvorstellbare Wesen und beginnen das Geheimnis ihrer Familie zu lüften.
(Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Bereits Monate vor dem Erscheinen der Erstausgabe wurde um dieses Buch ein riesiger Rummel veranstaltet. Was ist das für eine Geschichte, die bereits in 32 Länder verkauft wurde, bevor die Öffentlichkeit überhaupt nur ein Wort davon gelesen hat? Da müssen sich aber viele Verantwortliche sehr sicher sein, dass die Trilogie um Kate, Michael und Emma ordentlich in den Kinderzimmern dieser Welt einschlagen wird.

Nicht so ganz nachvollziehen kann ich allerdings die Wahl des deutschen Titels. Wie kann man den Originaltitel „Emerald Atlas“ um das sinngebende Element kürzen? So ist es nur noch ein Edelstein, denn „Emerald“ heißt „Smaragd“, und nicht „smaragdgrüner Atlas“, der nämlich, verzaubert wie er ist, eine zentrale Rolle in diesem Buch spielt. So wird der Atlas dann im Buch auch „Buch Emerald“ genannt oder gegen Ende auch „Chronik der Zeit“. Was beides so gar keinen Sinn ergibt, wenn in der Geschichte davon gesprochen wird, dass hier diverse Karten enthalten sind … „wie in einer Chronik“ … Falsch! … In einer Chronik steht Text, in einem Atlas sind Karten! Wenn man schon die Namen der Charaktere direkt übernimmt, dann frage ich mich, warum die Namen der Bücher nicht auch sinngemäß übersetzt wurden, denn auch das Zwergen-Buch, aus dem Michael gern und ständig zitiert, trägt im Original einen ganz anderen Namen.

Es dauert nur ein paar Minuten, bis der Hörer gemerkt hat, dass John Stephens bislang Drehbücher für US-Fernsehserien geschrieben hat. Seine Dialoge sprühen vor Lebendigkeit und Wortwitz. Das Verhältnis der Geschwister untereinander wirkt so echt, wie es nur jemand beschreiben kann, der selbst Geschwister hat. Man ärgert den anderen ständig, aber nicht, weil man ihn nicht leiden kann, sondern weil man ihn liebhat. Aber das würde man natürlich nie öffentlich zugeben. So ähnlich geht es auch den drei „Waisen“ in „Emerald – Die Chroniken vom Anbeginn“. Sind sie das erste Mal voneinander getrennt, merken sie, wie viel sie sich gegenseitig bedeuten. Und das ist auch schon das Kernstück der gesamten Geschichte: Der Zusammenhalt der Familie, der Zusammenhalt von Geschwistern. Durch dick und dünn gehen, aber nie dabei allein sein müssen.

Der lockere Erzählstil von Stephens ist flüssig und lässt den Hörer nie ins Stocken geraten. Die Kapitel sind kurz genug, um in ein „Eins höre ich noch, dann ist aber Schluss“ zu verfallen.

Gleich zu Anfang merkt der Hörer, woher Stephens seine Inspirationen bekommen hat. Sofort denkt man an „Harry Potter“, „Die Chroniken von Narnia“ und „Der goldene Kompass“. Aber trotz aller bekannter Zutaten erfindet Stephens eine neue Geschichte, die mit eigenem Charme begeistert. Seine Ideenvielfalt ist brillant und jedes Kapitel ist wie eine Szene in einer TV-Serie, bei der es alle paar Minuten einen kleinen Höhepunkt gibt und geben muss, bevor dann die Werbung gezeigt wird. Von daher ist seine langjährige Tätigkeit fürs Fernsehen sehr hilfreich gewesen und das kommt auch dem Hörer zugute.

Ohne langwierige und langweilige Beschreibungen schafft Stephens es, dem Hörer dennoch genug Tiefgang zu vermitteln, dass alle Personen glaubhaft wirken. Schnell entstehen die ersten Bilder im Kopf und das Abenteuer beginnt. Nachdem der erste Mann in der Mitte zerteilt wurde, wusste ich allerdings, warum der Verlag die Altersempfehlung nicht noch weiter heruntergesetzt hat. Abgesehen von dieser Szene sprüht die Story vor Witz, Charme und Abenteuer. Magische Geheimnisse, Zeitreisen, Zauberer, Zwerge, neue Freundschaften, neue Feindschaften, Schwertkämpfe, all das und mehr erwartet die drei Geschwister und auch den Hörer von „Emerald – Die Chroniken vom Anbeginn“.

Die drei verlieren dennoch nie ihr eigentliches Ziel aus den Augen: Ihre Eltern zu finden. Denn sie sind überzeugt davon, dass sie noch leben. Und am Ende dieses Teils weiß der Hörer dann, was es mit dem ersten der „drei mächtigsten Zauberbücher, die je geschrieben wurden“ auf sich hat, was man damit anstellen kann und warum diese drei Kinder so entscheidend für das Schicksal der gesamten Menschheit sind.

Mein Hör-Eindruck:

Was mir als Erstes auffiel: Die Aufnahme ist übersteuert, leider. Nicht nur, wenn David Nathan textbefohlen lauter werden muss, auch während des ganz normalen Lesens hatte ich oft ein unangenehmes Gefühl im Ohr, weil es mir einfach zu laut war. Das bestätigte mir dann auch der Ausschlagsgraph meines Softwareplayers am Computer. Ständig schlugen die Werte an das Maximum an.

Das ganz zur Seite geschoben, gibt es hier das Rundum-Glücklich-Paket. David Nathan ist in Höchstform. Dass er Dialoge mit Leben füllen und als perfektes Kopfkino durch das Ohr des Hörers schicken kann, das wusste ich schon. Aber selten habe ich ihn so lebendig auch beschreibenden Text sprechen hören.

Die Dynamik zwischen den Kindern, deren Charaktereigenschaften er perfekt umsetzt, ist absolut spürbar. Die „Gegner“ der Kinder, ob menschlich, übermenschlich oder fantastisch sind allesamt spannend interpretiert.

Da ich das Glück hatte, vor einiger Zeit auch das Buch lesen zu können, muss ich sagen, dass mich das Hörbuch noch mehr gefesselt hat. Beim Buch bin ich an spannenden Stellen immer schneller geworden, hier war ich auf Gedeih und Verderb David Nathan und seiner Sprechgeschwindigkeit ausgeliefert. Und das war gut so! Ich habe mich noch mehr in das Abenteuer der Geschwister hineingezogen gefühlt und habe so noch mehr mitgefiebert.

Der Sprecher:

David Nathan, die deutsche Stimme von u. a. Christian Bale und Johnny Depp, gehört zu den gefragtesten Hörbuchsprechern Deutschlands. Für Random House Audio hat er zuletzt die Hörbücher zu Guillermo del Toros „Die Saat“ und „Das Blut“ und Justin Cronins „Der Übergang“ gesprochen. (Verlagsinfo)

Der Autor

John Stephens ist als Drehbuchautor und Produzent bekannt geworden. Er wirkte nach seinem Studium an so erfolgreichen Fernsehserien wie Gossip Girl oder Gilmore Girls mit. Erst Philip Pullmans Goldener Kompass-Trilogie brachte ihn schließlich auf die Idee, sich dem Schreiben von Kinder- und Jugendbüchern zu widmen. (Verlagsinfo)

Die Ausstattung:

Die mit dem Buchcover bedruckten sechs CDs kommen in einem Jewel-Case daher. Das Booklet ist ein Faltblatt mit Infos zur Story und Kurzinfos zu Autor und Sprecher.

Mein Fazit:

Ein fantastisches Abenteuer für die Zielgruppe, für die es hier keine Altersbeschränkung nach oben gibt. Fans von „Harry Potter“ und „Narnia“ finden mit diesem Hörbuch ein ebenbürtiges Erlebnis. Und David Nathan macht als Sprecher einen hervorragenden Job. Er erzählt lebendig und zieht den Hörer ganz tief in die Story hinein.

Gekürzte Lesung auf 6 Audio-CDs
Laufzeit: 7:42 Std.
Originaltitel: The Emerald Atlas – Books of Beginning
Aus dem Amerikanischen von Alexandra Ernst
Gelesen von David Nathan
Vom Verlag empfohlenes Höralter: Ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-8371-0786-9
www.der-audio-verlag.de
www.EmeraldAtlas.com

Der Autor vergibt: (4.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

John Stephens – Emerald (Die Chroniken vom Anbeginn 1)

Die Chroniken vom Anbeginn:

01 „Emerald“
02 „Das Buch Rubyn“
03 „Onyx“

Die Handlung:

Als die drei Geschwister Kate, Michael und Emma, die als Kleinkinder von ihren Eltern getrennt wurden, auf dem Weg in ein neues Waisenhaus in dem abgelegenen Herrenhaus des geheimnisvollen Dr. Pym landen, ahnen sie nicht im Geringsten, wohin diese Reise sie führen wird. Denn bevor sie sich versehen, sind die besonnene Kate, der kluge Michael und die tollkühne kleine Emma in den Kampf um drei magische Bücher voll unermesslicher Macht verstrickt. Sie müssen erfahren, dass es ihre Aufgabe ist, diese
zu finden, wenn sie ihre Eltern je wiedersehen wollen. Auf dem Weg dorthin treten sie gegen finstere Gegner an, finden unerwartete, liebenswerte Verbündete, meistern ihre magischen Talente, entdecken unvorstellbare Wesen und beginnen das Geheimnis ihrer Familie zu lüften.
(Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Bereits Monate vor dem Erscheinen der Erstausgabe wurde um dieses Buch ein riesiger Rummel veranstaltet. Was ist das für eine Geschichte, die bereits in 32 Länder verkauft wurde, bevor die Öffentlichkeit überhaupt nur ein Wort davon gelesen hat? Da müssen sich aber viele Verantwortliche sehr sicher sein, dass die Trilogie um Kate, Michael und Emma ordentlich in den Kinderzimmern dieser Welt einschlagen wird.

Nicht so ganz nachvollziehen kann ich allerdings die Wahl des deutschen Titels. Wie kann man den Originaltitel „Emerald Atlas“ um das sinngebende Element kürzen? So ist es nur noch ein Edelstein, denn „Emerald“ heißt „Smaragd“, und nicht „smaragdgrüner Atlas“, der nämlich, verzaubert wie er ist, eine zentrale Rolle in diesem Buch spielt. So wird der Atlas dann im Buch auch „Buch Emerald“ genannt oder gegen Ende auch „Chronik der Zeit“. Was beides so gar keinen Sinn ergibt, wenn in der Geschichte davon gesprochen wird, dass hier diverse Karten enthalten sind … „wie in einer Chronik“ … Falsch! … In einer Chronik steht Text, in einem Atlas sind Karten! Wenn man schon die Namen der Charaktere direkt übernimmt, dann frage ich mich, warum die Namen der Bücher nicht auch sinngemäß übersetzt wurden, denn auch das Zwergen-Buch, aus dem Michael gern und ständig zitiert, trägt im Original einen ganz anderen Namen.

Es dauert keine Handvoll Seiten, bis der Leser gemerkt hat, dass John Stephens bislang Drehbücher für US-Fernsehserien geschrieben hat. Seine Dialoge sprühen vor Lebendigkeit und Wortwitz. Das Verhältnis der Geschwister untereinander wirkt so echt, wie es nur jemand beschreiben kann, der selbst Geschwister hat. Man ärgert den anderen ständig, aber nicht, weil man ihn nicht leiden kann, sondern weil man ihn liebhat. Aber das würde man natürlich nie öffentlich zugeben. So ähnlich geht es auch den drei „Waisen“ in „Emerald – Die Chroniken vom Anbeginn“. Sind sie das erste Mal voneinander getrennt, merken sie, wie viel sie sich gegenseitig bedeuten. Und das ist auch schon das Kernstück der gesamten Geschichte: Der Zusammenhalt der Familie, der Zusammenhalt von Geschwistern. Durch dick und dünn gehen, aber nie dabei allein sein müssen.

Der lockere Erzählstil von Stephens ist flüssig zu lesen und lässt den Leser nie ins Stocken geraten. Die Kapitel sind kurz genug, um in ein „Eins lese ich noch, dann ist aber Schluss“ zu verfallen.

Gleich zu Anfang merkt der Leser, woher Stephens seine Inspirationen bekommen hat. Sofort denkt man an „Harry Potter“, „Die Chroniken von Narnia“ und „Der goldene Kompass“. Aber trotz aller bekannter Zutaten erfindet Stephens eine neue Geschichte, die mit eigenem Charme begeistert. Seine Ideenvielfalt ist brillant und jedes Kapitel ist wie eine Szene in einer TV-Serie, bei der es alle paar Minuten einen kleinen Höhepunkt gibt und geben muss, bevor dann die Werbung gezeigt wird. Von daher ist seine langjährige Tätigkeit fürs Fernsehen sehr hilfreich gewesen und das kommt auch dem Leser zugute.

Ohne langwierige und langweilige Beschreibungen schafft Stephens es, dem Leser dennoch genug Tiefgang zu vermitteln, dass alle Personen glaubhaft wirken. Schnell entstehen die ersten Bilder im Kopf und das Abenteuer beginnt. Nachdem der erste Mann in der Mitte zerteilt wurde, wusste ich allerdings, warum der Verlag die Altersempfehlung nicht noch weiter heruntergesetzt hat. Abgesehen von dieser Szene sprüht das Buch vor Witz, Charme und Abenteuer. Magische Geheimnisse, Zeitreisen, Zauberer, Zwerge, neue Freundschaften, neue Feindschaften, Schwertkämpfe, all das und mehr erwartet die drei Geschwister und auch den Leser von „Emerald – Die Chroniken vom Anbeginn“.

Die drei verlieren dennoch nie ihr eigentliches Ziel aus den Augen: Ihre Eltern zu finden. Denn sie sind überzeugt davon, dass sie noch leben. Und am Ende dieses Teils weiß der Leser dann, was es mit dem ersten der „drei mächtigsten Zauberbücher, die je geschrieben wurden“ auf sich hat, was man damit anstellen kann und warum diese drei Kinder so entscheidend für das Schicksal der gesamten Menschheit sind.

Die 464 Seiten gehen viel zu schnell zu Ende und der Film, der von der ersten Seite an im Kopf des Lesers abläuft, wird bis zum nächsten Band, dessen Erscheinungstermin leider noch nicht feststeht, leider auf Pause stehen müssen. Aber einen Kinofilm wird es zu diesem Buch mit Sicherheit auch in absehbarer Zeit geben.

Der Autor

John Stephens ist als Drehbuchautor und Produzent bekannt geworden. Er wirkte nach seinem Studium an so erfolgreichen Fernsehserien wie Gossip Girl oder Gilmore Girls mit. Erst Philip Pullmans Goldener Kompass-Trilogie brachte ihn schließlich auf die Idee, sich dem Schreiben von Kinder- und Jugendbüchern zu widmen. (Verlagsinfo)

Mein Fazit:

Ein fantastisches Abenteuer für die Zielgruppe, für die es hier keine Altersbeschränkung nach oben gibt. Fans von „Harry Potter“ und „Narnia“ finden mit diesem Buch einen ebenbürtigen Lesespaß.

Hardcover: 464 Seiten
Originaltitel: The Emerald Atlas – Books of Beginning
Aus dem Amerikanischen von Alexandra Ernst
Mit Illustrationen von Jon Foster
Vom Verlag empfohlenes Lesealter: 10-13 Jahre
ISBN: 978-3-570-15292-8
www.randomhouse.de/cbjugendbuch
www.EmeraldAtlas.com

Der Autor vergibt: (5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (3 Stimmen, Durchschnitt: 4,67 von 5)