Schlagwort-Archive: Klett-Cotta

Jude Fisher – Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs – Das offizielle Begleitbuch

Mit zahlreichen Fotos und Illustrationen geschmückt führt dieser Band in das Geschehen und Hintergründe des dritten Teils der „Herr der Ringe“-Saga ein, die Peter Jackson in seiner Filmtrilogie erzählt. Endlich tritt auch Kankra, das Spinnenmonster auf, auf das die Tolkien-Fans im zweiten Teil vergeblich warten mussten.

Dieses Buch bietet – neben den Publikationen (Kalender usw.) anderer Verlage – den einzigen vorbereitenden Einblick in den dritten Film, der etwas taugt. Das „Fotobuch“ dient ja nur als Appetizer oder Souvenir. Was danach kommt, ist ein Buch von Gary Russell, das sich, wie schon seine zwei Vorgänger, ausschließlich mit dem Design und Artwork von „Die Rückkehr des Königs“ befasst.
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Paddy Kampshell – Der Hobbit. Eine unerwartete Reise. Die Welt der Hobbits

Nettes Bilderbuch für HOBBIT-Sucher

Eine Welt – so liebenswert anders: In »Die Welt der Hobbits« werden alle Eigenheiten des besonderen Völkchens mit den großen Füßen und noch größeren Herzen geklärt.

Es gibt mindestens fünf deutsche Begleitbücher zum Film:

„Das Begleitbuch“ erklärt Figuren, Schauplätze und Orte, „Die Geschichte in Fotos“ erzählt mit vielen Fotos nach; „Die Welt der Hobbits“ beschreibt deren Leben und „Das Filmbuch“ schildert die Entstehung des Films. Im Rätsel- und Sammelbuch werden Text, Fotos und Rätsel kombiniert und laden ein zum Versinken in eine Welt, in der garantiert keine Langeweile aufkommt. (Verlagsinfo)

Der „Autor“

Paddy Kampshell ist der Verfasser des Textes.

Inhalt

Dieses hübsch und reich bebilderte Buch zum HOBBIT-Film lässt sich in zwei Hälften aufteilen. Im ersten Teil begegnen wir den Halblingen in ihrer Heimat, in der zweiten Hälfte bewegen wir uns über das Auenland hinaus, zu Freunden und gar schröcklichen Feinden. Merke: Die „Welt“ der Hobbits entspricht ziemlich genau ganz Mittelerde. Deshalb gibt es von dessen Landkarte gleich zwei Abbildungen (S. 1 und S. 16). Doppelt genäht hält besser. Und so findet man das Auenland auch viel besser.

Nach der Frage „Was ist ein Hobbit?“ folgen Beschreibungen, die helfen sollen, Hobbits überhaupt zu erkennen. Dabei dienen Bilbos zwei Darsteller Ian Holm (Bilbo mit 111) und Martin Freeman (Bilbo mit 50) als beste Anschauungsbeispiele. Das finde ich zweifelhaft, denn wie sollte man sonst Hobbitfrauen und -kinder erkennen? Beispiel für ihre Anatomie (haarige Füße!) und Bekleidung weisen sie als ordentliche, aber absonderliche Fußfetischisten aus. So etwas wie Schuhe oder gar Socken kennen sie nicht.

Die Heimat dieses sonderbaren Völkchens (das bekanntlich den besonderen Schutz von König Elessar genießt) ist das Auenland: eine ziemlich grüne gegend ohne jede Art von Industrie oder Maschinerie (die Mühle von Wasserau ist nirgends zu sehen). Offenbar leben diese Öko-Bauern und -Kommunarden noch wie im Mittelalter, allerdings ohne dessen Kriege und Pestilenzen. Glückliches Shire, du hast es besser!

|Beutelsend|

Als herausragendes Exemplar halblingischer Architektur wird uns Beutelsend präsentiert. Dies ist bekanntlich der Smial von Herrn Bilbo Beutlin, einem Privatier und Tagedieb, der von ererbtem Geld lebt und tagein und tagaus Bücher liest – wenn er sie nicht sogar schreibt! Nun ist dieser Smial derartig ausgedehnt, dass er 15 Personen gleichzeitig Platz bietet, und derart gut mit Lebensmitteln bestückt, dass er die Invasion einer Zwergenschar ohne Weiteres zu bewältigen vermag.

Diese Indizien sprechen nicht gerade dafür, dass wir es mit einem durchschnittlichen Feld-, Wald- und Wiesen-Smial zu tun haben, sondern vielmehr mit einer Upper Class Villa, einem wahren Herrensitz von imposanten Ausmaßen.

Das Leben hier soll angeblich „ruhig“ sein, wie am Kalender für April (S. 22) abzulesen sein soll – doch die Zwerge erschienen ja Ende April im Jahr 2941. Angeblich an einem Mittwoch, doch diesen Tag gibt es im fünftägigen Auenlandkalender gar nicht. Hobbitkundler müssen mir mal erklären, welchen Tag Bilbo mit diesem Datum bezeichnete. Die Meinungen gehen doch beträchtlich auseinander.

|Bilbo|

Überhaupt: dieser Bilbo! Wenn er nicht sieben Mahlzeiten am Tag futtert (S. 26+27) und dennoch schlank und rank wie Martin Freeman bleibt, dann ergeht er sich offenbar mit Phantastereien über Drachen, Elben und Prinzessinnen, die es zu retten gilt. Nun ja, das mit der Prinzessin fürs Leben hat nicht geklappt, aber dafür brachte er ja einen Teil des Drachenschatzes vom Einsamen Berg nach Hause – wo gerade sein Mobiliar meistbietend versteigert wurde!

Die Sackheim-Beutlins sind offenbar auch noch sechzig Jahre später eine ständig im Hintergrund lauernde Gefahr, sogar die armen, gierigen Vettern in Bilbos Sippschaft. Dass Bilbo auf dem Titelbild in kragenlosem Hemd und Hosenträgern auftritt, nenne ich ein gelungenes Beispiel für Mimikry: Der Schlossherr gibt sich als Mitglied der Arbeiterklasse aus. Ein leicht durchschaubarer Trick. Nice try, Bilbo. Wir werden dieses Foto in unsere Verbrecherkartei aufnehmen.

|Gandalf, der Eine Ring und der ganze Rest|

Erst setzt der Zauberer Gandalf (S. 40/41) dem relativ (!) unbescholtenen Beutlin allerlei Flausen in den Kopf, dann trickst er ihn auch noch aus, indem er sein Geheimzeichen in die Vordertür kratzt (große Smials wie Beutelsend haben wohl auch eine geheime Hintertür), welches fremdländisches Gesocks anlockt.

Selbst der angesehenste Hobbit kann ob dieser Heimtücke nicht ehrbar bleiben. Bilbo sieht sich veranlasst, einen ellenlangen Vertrag zu unterschreiben, der ihn als „Meisterdieb“ verpflichtet, einen Schatz zu heben. Und dass der Eine Ring ihn in noch mehr Schwierigkeiten brachte, ist hinlänglich bekannt. Dass die Schwarzen Reiter, die 60 Jahre später hinter dem Kleinod her waren, das Auenland heimsuchten, ist unverzeihlich.

|Freunde und Feinde|

Den Zwergentrupp und den Zauberer als „Gute Freunde“ vorzustellen, ist eine Unverschämtheit. Sie haben ihn für einen Zeitarbeitsjob engagiert. Zwar für ein Vierzehntel des Gewinns, aber wenn diesen Anteil ein Drache bewacht, ahnt man schon, dass ein Arbeitskampf inklusive Machtdemonstration und Ausstand vonnöten sein wird. Und so kommt es ja auch (in den letzten Kapiteln des Buches, also im 3. Film).

„Tödliche Feinde“ lernt der Betrachter auf den letzten Seiten kennen, auf deren Bekanntschaft sicherlich dankend verzichtet werden darf. Wer will schon hässlichen Trollen, mutierten Goblins und abartigen Orks die Hand schütteln oder einem Warg ins geifernde Maul blicken? Na, eben.

_Mein Eindruck_

Man merkt schnell: Bilbo Beutlin ist EIGENTLICH ein vorbildlicher Hobbit, aber leider auch ein wenig krank im Kopf. Hand aufs Herz: Wie sonst könnte er sich für die Schatzexpedition eines skrupellosen Zauberers qualifizieren? Vielleicht liegt ihm die Abenteuerlust aber auch in den Genen. Aufs Erbgut kann man ja alles Mögliche schieben, von der Fressgier über die Höhenangst und Hydrophobie. Hobbits meiden Boote, und das hätten sicher auch Frodos unglückselige Eltern beherzigen sollen, bevor sie auf einer Bootsfahrt auf dem Brandywein umkamen.

So ganz werden die Widersprüche im Bild von den Hobbits, das das Buch zu zeichnen versucht, nicht aufgehoben. Aber das war wohl nicht der Zweck des Buches. Es ist wie eine Art bebildertes Märchenbuch, das von phantastischen Wesen erzählt. Es wendet sich an junge Personen beiderlei Geschlechts, die sich ein ganz klein wenig mit den Hobbits und ihrer erfundenen Welt anfreunden wollen. Es gibt ja genügend Games, in eben dieser Welt spielen. Sogar die Jüngsten werden über LEGO damit vertraut gemacht

Schade, dass die Elben ebenso fehlen wie der zweite wichtige Zauberer. Radagasts Auftritt hätte dem relativ (!) guten Ruf Bilbos noch mehr Abbruch getan. Ein ungepflegt aussehender Typ, der ein Vogelnest unter seinem Hut spazierenführt und einen von Karnickeln gezogenen Schlitten fährt, gilt im Auenland nicht gerade als vertrauenerweckend.

Sogar Gandalf, weitaus harmloser aussehend, wurde als „Störer des Friedens“ bezeichnet, wie man sich bestimmt erinnert. Radagast wäre bereits an der Grenze abgewiesen worden, nach eingehender Gesichtskontrolle und Leibesvisitation. Gandalf aber hatte wenigstens eine gute Entschuldigung bzw. Vorwand: Feuerwerk!

Was die Abbildungen von Schmetterlingen und Libellen, die man auf den ersten Seiten sieht, besagen sollen, weiß ich nicht. Sie tauchen später immer wieder auf, meist nur als Dekoration. Es gibt aber die Seite 6, in der ein Buch aufgeschlagen ist, in dessen Text es um Schmetterlinge geht.

_Unterm Strich_

Das Bilderbuch bietet demjenigen, der zum ersten Mal mit Hobbits Bekanntschaft schließen will – via Film, Buch oder Game – einen Überblick mit den nötigsten Infos. Hobbits, Auenland, Beutlin, Beutelsend – das sind die wichtigsten Stationen für den Anfang, um Hobbits zu charakterisieren.

Die zweite Hälfte des Buches ist der Welt da draußen gewidmet, das heißt also Mittelerde. Auf nicht weniger als sechs Seiten stellt das Buch die 13 Zwerge mitsamt ihren Biografien vor. Peter Jackson hat ja bekanntlich auf detaillierten Charakterisierungen und Darstellungen der Zwerge bestanden. Die Filmzuschauer sollen in der Lage sein, jeden Zwerg wiederzuerkennen, als wärs ein alter Bekannter.

Neben dieser geballten Ladung Zwergenpower fallen Gandalf und Gollum kaum auf. Die Feinde werden am Schluss nur noch oberflächlich vorgestellt, wobei Azog ebenso fehlt wie der Drache. Merke: Diese beiden Gestalten hebt sich der Verlag für das nächste Buch auf. Schade fand ich, dass es weder Radagast noch die Elben in diese Bundesliga geschafft haben. Vielleicht ergattert König Thranduil wenigstens in zweiten HOBBIT-Film ein Top-Ranking, wenn es wieder heißt: Der HOBBIT sucht den Superstar.

Wer inhaltliche Tiefe oder eine breitere Darstellung verlangt, sollte zum „Offiziellen Begleitbuch“ von Jude Fisher greifen (und nicht etwa zum „offiziellen Filmbuch“, das eine Art Making-of bietet, s. o.).

|Broschiert: 48 Seiten
Originaltitel: The Hobbit: An Unexpected Journey – World of Hobbits (2012)
Aus dem Englischen von Marcel Bülles
ISBN-13: 978-3608939972|
http://www.klett-cotta.de

Brian Sibley: Der Hobbit – Smaugs Einöde. Das offizielle Filmbuch

In Konversation mit dem Drachen: der rasende Reporter von Mittelerde

„Geh auf Reisen in die magische Welt des Hobbit Bilbo Beutlin. Mit dabei sind in exklusiven Interviews Regisseur Peter Jackson, die Schauspieler Martin Freeman und Orlando Bloom sowie die wichtigsten Macher des Films. Außerdem begegnest du allen Darstellern der neuen großen Filmrollen: Stephen Fry als Bürgermeister von Seestadt, Evangeline Lilly, die wunderschöne Elbe Tauriel, und natürlich Benedict Cumberbatch, der die Geheimnisse seiner Rolle als Drache Smaug preisgibt.

Dieses offizielle Filmbuch ist reich bebildert, darunter viele Aufnahmen, die hinter den Kulissen entstanden: Fotos von Schauspielern, Fabelwesen und Kostümen sowie zahlreicher Szenen mit Spezialeffekten. Ein Muss für alle Fans der preisgekrönten Filmtrilogie.“ (Verlagsinfo)

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Tad Williams / Nina Kiriki Hoffman – Die Stimme der Finsternis (Fantasy-Roman)

Scheherazades Brüder und der schwarze Vampir

Dies ist ein Vampirroman, der sich als Märchen aus Tausendundeiner Nacht verkleidet hat. Und Tad Williams, der Autor von „Otherland“, zeigt uns, wie uns das Geschichtenerzählen à la Scheherazade den Hals retten kann. Und wie weit man eine Geschichte verschachteln kann.
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Paddy Kampshell – Der Hobbit – Smaugs Einöde. Rätsel- und Sammelbuch 2

Fotogener Rätselspaß mit einigen Lücken

Der zweite Rätsel- und Sammelband zum Film »Der Hobbit- Smaugs Einöde« richtet sich an alle jungen Hobbit-Fans und enthält viele Rätselspiele, tolle Fotos und Neuigkeiten rund um den Film. Text, Fotos und Rätsel werden kombiniert und laden ein zum Versinken in eine Welt, in der garantiert keine Langeweile aufkommt. (Verlagsinfo)

Dieses Buch wendet sich an junge Filmfreunde ab zehn bis zwölf Jahren.

Der Autor

Paddy Kampshell hat den Text für sämtliche Rätsel und Biografien verfasst.

Inhalte

Die erste Doppelseite stellt dem jungen Filmfreund alle fünfzehn Gefährten vor, von Thorin Eichenschild und seinen zwölf Gefährten über Bilbo Beutlin bis hin zu Gandalf, dem geheimnisvollen Zauberer, der seine eigenen Pläne und Aufgaben verfolgt. Weitere sechs Seiten erzählen in tollen Fotos und kurzen Texten die Abenteuer, die diese Gemeinschaft im ersten Teil des dreiteiligen Filmabenteuers bestehen konnte.

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[NEWS] Patrick Rothfuss – Der Weg der Wünsche

Bast liebt Tauschgeschäfte. Gibst du mir, so geb ich dir ― das ist ihm so vertraut wie das Ein- und Ausatmen; und ihm bei solchen Verhandlungen zuzusehen, ist, als würde man einem Künstler beim Malen zuschauen. Doch selbst einem Meister kann einmal der Pinsel verrutschen. Als Bast eine Gabe ohne Gegengabe annimmt, gerät seine ganze Welt aus den Fugen. Folgen Sie dem charmantesten Fae der Königsmörder-Chronik einen ganzen Tag lang, von der Morgendämmerung bis nach Mitternacht, während er Ränke schmiedet und umherschleicht, sich tänzelnd in Schwierigkeiten begibt ― und sich mit geradezu unheimlicher Anmut wieder daraus befreit. Der Weg der Wünsche ist Basts Geschichte. Er wandelt darin auf den alten Wegen des Erschaffens und Zerstörens und folgt selbst dann noch seinem Herzen, wenn sein Verstand ihm etwas anderes rät. Denn was nützt alle Vorsicht, wenn sie ihn zwar vor den Gefahren, aber auch vor den Freuden des Lebens bewahrt? (Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 224 Seiten
Klett-Cotta

Tad Williams & Deborah Beale – Die Drachen der Tinkerfarm (Tinkerfarm 1)

Feuerspeiende Kühe?!

Eigentlich soll es ein ganz normaler Landaufenthalt in den Sommerferien werden, den Tyler und Lucinda bei Onkel Gideon verbringen. Sie erwarten tödliche Langeweile auf diesem Bauernhof, doch bald entdecken, dass es hier ein Geheimnis gibt. Das Brüllen aus der Scheune stammt nicht von einer Kuh, sondern von einem Drachen! Das donnernde Hufgetrappel im Tal – keine Mustangs, sondern Einhörner! Ein Haufen seltsamer Knechte und Mägde, unverständliche Sprache und magische Kräfte halten die Stadtkids auf Trab. Sie kommen dunklen Geheimnissen längst vergangener Zeiten auf die Spur – sie müssen Onkel Gideon retten! Doch schon ist ihr eigenes Leben in Gefahr…

Der Autor

Tad Williams, 1957 in San José geboren, hat sowohl mit dem Osten-Ard-Zyklus, seiner Antwort auf Tolkien „Herr der Ringe“, als auch mit seinem Otherland-Zyklus Millionen von Lesern gewonnen. Davor schrieb er aber schon kleinere Werke wie etwa „Die Stimme der Finsternis“ und „Die Insel des Magiers“.

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Tad Williams – Der brennende Mann (Eine Osten Ard Novelle)

„Der brennende Mann“ ist eine psychologisch spannende Episode aus den Tagen nach dem Großen Krieg, den Williams in seinem Bestseller „Der Drachenbeinthron“ und drei weiteren Romanen erzählt hat: dem Osten-Ard-Zyklus.

Der Autor

Tad Williams, 1957 in San José geboren, hat sowohl mit dem Osten-Ard-Zyklus als auch mit seinem Otherland-Zyklus Millionen von Lesern gewonnen. Davor schrieb er aber schon kleinere Werke wie etwa „Die Stimme der Finsternis“ und „Die Insel des Magiers“ (beide bei Klett-Cotta verlegt). Sein erster Bestseller hieß „Traumjäger und Goldpfote“.
„Der brennende Mann“ ist eine 105-Seiten-Novelle, die bereits 1998 in Robert Silverbergs lesenswerter Anthologie „Der 7. Schrein“ erschien.

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Jude Fisher – Der Hobbit. Eine unerwartete Reise. Das offizielle Begleitbuch

Centerfold: Begleitbuch mit wunderbaren Fotos und Mega-Infos

Das offizielle Begleitbuch zu »Der Hobbit – Eine unerwartete Reise« ist die passende Verbindung von Buch und Film. Hier werden die Figuren, Schauplätze und Orte des Films vorgestellt. Viele Fotos und informativer Text rund um Bilbo und seine Gefährten lassen keine Fragen offen. (Verlagsinfo)

Es gibt mindestens fünf deutsche Begleitbücher zum Film:

„Das Begleitbuch“ erklärt Figuren, Schauplätze und Orte, „Die Geschichte in Fotos“ erzählt mit vielen Fotos nach; „Die Welt der Hobbits“ beschreibt deren Leben und „Das Filmbuch“ schildert die Entstehung des Films. Im Rätsel- und Sammelbuch werden Text, Fotos und Rätsel kombiniert und laden ein zum Versinken in eine Welt, in der garantiert keine Langeweile aufkommt. (Verlagsinfos)

_Die Autorin_

Die Britin Jude Fisher hat 20 Jahre lang als Verlegerin und Buchhändlerin gearbeitet und ist Autorin aller „Offiziellen Begleitbücher“ (Visual Companions) der drei „Herr der Ringe“-Filme. Außerdem hat sie selbst einen Fantasyroman (dt. bei Blanvalet) verfasst und eigentlich Spezialistin für altisländische Texte (Die Edda usw.). Laut Verlag hat sie unter dem Pseudonym „Gabriel King“ vier Romane verfasst, und wie man weiß, handelt sich dabei um mindestens zwei Katzen-Fantasy-Romane, die bei Heyne erschienen sind: „Auf geheimen Pfaden“ und „Die Goldene Katze“.

_Inhalt und Eindruck_

Das Vorwort von Hauptdarsteller Martin Freeman ist eine nette Zugabe, bringt aber nichts Neues – außer zwei Fehlern in der Übersetzung. Da ist von einem „Barden in Laketown“ die Rede. Erste gibt es in SEESTADT keine Barden, sondern nur Kaufleute, Fischer und einen Krieger, zweitens existiert dort ein Krieger namens BARD. Erste Zweifel kommen auf, ob die Übersetzerin wirklich der Tolkien-Welt kundig ist.

Wie in einer Game-World stellt Jude Fisher die wichtigsten Schauplätze und Figuren vor. Hobbits, Bilbo Beutlin, Beutelsend – das sind Standards zur Beschreibung der Ausgangslage. Dann kommen Bilbos Gäste: 13 Zwerge und ein Zauberer namens Gandalf. Diese Besucher werden haarklein mit kompletter Biografie, familiären Beziehungen und Adelsposition vorgestellt. Denn Thorin Eichenschild ist ein König im Exil und seine Neffen Fili und Kili sind demzufolge Thronanwärter! Auch der weißhaarige Balin stammt von königlicher Linie ab.

Schön finde ich, dass die Autorin das maximale Alter einer jeden Rasse nennt. Hobbits können bis zu 130 Jahre alt werden, Zwerge bis zu 250 Jahre. Dass Gandalf an die 3000 Jahre alt ist, verdient offenbar keine Erwähnung, wohl aber sein – neben dem Stab – zweitwichtigstes Attribut: das Schwert Glamdring. Dessen Heft ist mit Zauberrunen verziert – siehe das Titelbild des „Offiziellen Filmbuchs“.

Solche Attribute der Stärke weisen alle Figuren auf (Bilbo hat ja den Einen Ring) und werden stets gesondert erwähnt. Thorin etwa hat eine Elbenklinge namens Orkrist, Dwalin zwei Äxte, Bifur eine Lanze, Bofur eine Kombi aus Hammer und Pickel, Dori eine Bola, Bombur ein Hackmesser, Nori eine Streitkeule, Gloin eine Streitaxt und so weiter. Balin, der später Moria zurückerobern will, soll angeblich ein Schwert führen. Auf seiner Abbildung ist es nicht zu sehen. Ein Gamer könnte mit diesen Figuren und ihren Attributen schon ein Spiel anfangen.

|Handlung|

Nachdem die wichtigsten Begleiter der titelgebenden Hauptfigur sowie ihr Reiseweg auf einer vierseitigen Ausklapp-Karte (!) vorgestellt worden sind, kann die Autorin daran gehen, die Handlung zu skizzieren: „Die Queste“ (S. 44) Merkwürdigerweise fallen wieder Namen, mit denen der Filmzuschauer rein gar nichts anfangen kann. Da ist die Rede von „Dale“ statt von Thal. Und worum es sich bei Khazad-dûm handeln soll, wissen nur Zuschauer, die schon den „Herrn der Ringe“ gesehen haben: Es ist Moria, die Zwergenbinge.

Die Abenteuer der Expedition beginnen in der Begegnung mit den Trollen, führen nach Bruchtal (ein sehr schönes Set), wo schlanke Elben ein potentiell unsterbliches Leben führen – jedenfalls solange, bis Mittelerde (erneut) untergeht. Eine wunderbare Doppelseite zeigt ein Bruchtal-Detail, wo sich Gandalf und Galadriel, Mitglieder des Weißen Rates, unterhalten. Der Weiße Rat zeigt auf S. 56/57 diesmal auch Christopher Lee als Saruman, was eine rare Aufnahme ist. Lee erscheint in fast keinem der deutschen Begleitbücher. Im Begleittext wird Dol Guldur, die Festung des neuen Feindes, erwähnt, der Name aber nicht übersetzt: „Festung der dunklen Magie“.

Sehr schön wird auch dargestellt, dass Galadriel und Elrond über zwei der drei Elbenringe der Macht verfügen. Diese Machtattribute sind für Gamer etc. stets wichtig. So lässt sich die Stärke der jeweiligen Spielfigur einschätzen. Je größer ihre „Macht“, desto begehrenswerter ist sie auch. Interessant: Galadriels Tochter Celebrían ist mit Elrond verheiratet, taucht aber nie auf. Die Tochter der beiden ist bekanntlich die schöne Arwen, die sich Aragorn versprochen hat.

|Im Nebelgebirge|

Hier lauern Gollum, die Goblins und die Orks und Warge eines gewissen Azog auf die Expeditionsmitglieder. Die Geschichte des Einen Rings, der 16 andere beherrscht, ist gut, aber knapp erklärt. So fehlt etwa der Hinweis, dass die drei Elbenringe dem Einen Ring nicht unterworfen sind. Wer die sieben Zwergenringe besitzt, ist auch hier nicht erklärt.

Von den Bergriesen, die miteinander kämpfen, ist nichts zu sehen, wohl aber von Radagast, dem wunderlichen Zauberer. Seine Name bedeutet „Zähmer der Tiere“, und genau dies tut er. Dieser tollen neuen Figur sind ganze vier Seiten gewidmet, das meiste davon Bilder. Merkwürdig: Sein Haus Rhosgobel soll angeblich am „südlichen Rand des Grünwalds“ liegen, doch wer die mitgelieferte Landkarte konsultiert, findet Rhosgobel am westlichen Rand der Mitte des Grünwalds bzw. Düsterwalds liegen. Dol Guldur ist dort gar nicht erst eingezeichnet. Das ist auch nicht sonderlich hilfreich.

Einen letzten Ausblick auf den Fortgang der Queste liefert die letzte Doppelseite: Gandalf betritt Dol Guldur …

_Die Übersetzung _

Die Merkwürdigkeiten der Übersetzung habe ich bereits erwähnt. Einen „Barden“ nach Laketown zu versetzen, ist ein schlechter Witz. „Laketown“ und „Dale“ hätten der deutschen Synchronisation angeglichen und als „Seestadt“ und „Thal“ übersetzt werden soll. Der Name „Khazad-dûm“ erschließt sich nur demjenigen, der „Herr der Ringe: Die Gefährten“ gesehen oder das Buch gelesen hat. Wenn ich mich recht erinnere, kommt der Name, den die Zwerge Moria gegeben haben, im HOBBIT-Film nicht vor. „mor-iâ“ bedeutet „Schwarzer Abgrund“, und darin verschwindet Gandalf ja, um den Balrog zu bekämpfen (im Prolog zu Jacksons zweitem Teil der HdR-Trilogie).

_Unterm Strich_

Dieses Buch ist mit 75 Seiten nahezu doppelt so umfangreich wie die schmalen Softcover-Bilderbücher „Die Geschichte in Fotos“ und „Die Welt der Hobbits“ (s. meine Berichte). Folglich enthält das Buch wesentlich mehr Informationen für denjenigen, der die HOBBIT-Welt und den Film näher kennenlernen möchte.

Auch die Filmfotos und die Landkarte sind noch großformatiger als dort, was in einer vierseitigen Ausklappkarte gipfelt. Allerdings ist hier keines von Radagasts „Bunnies“ als Centerfold zu bewundern, sondern lediglich die Karte von Mittelerde mit dem Reiseweg der Expedition zum Einsamen Berg. Die Ränder der Karte sind garniert mit Fotos der jeweiligen Gegend, etwa dem Ostviertel des Auenlandes oder den Trollhöhen usw.

|Das Personal|

Den größten Teil des Buches nehmen die 13 Zwerge mit ihren detaillierten Biographien ein, hinzukommen Bilbo, der Meisterdieb, und Gandalf, der Zauberer. Nun hat der potenzielle Gamer schon einen soliden Grundstock für ein HOBBIT-Spiel, doch etwas fehlt noch: die Feinde und die Helfer. Letztere sind die Elben und der Weiße Rat. Die Feinde sind weitaus zahlreicher: Orks, Goblins, Warge und Trolle. Gollum und der Ring dürfen natürlich nicht fehlen, stellen sie doch einen Wendepunkt der Geschichte dar.

Dies ist, wie gesagt, eines der wenigen Begleitbücher, das Christopher Lee als Saruman zeigt. Am besten gefiel mir indes der „verrückte“ Zauberer Radagast, wunderbar schräg dargestellt von Sylvester McCoy, einem Comedian. Ihm sind nicht weniger als vier Seiten gewidmet.

Leider ist auch hier sein Outdoor-Ferrari nicht zu sehen, nämlich sein von acht Paar Karnickeln (besagte Bunnys) gezogener Rennschlitten. Damit brettert er nicht nur durch den Grünwald, sondern auch durchs Einsame Land, das zwischen den Trollhöhen und Bruchtal liegt und von Warg-Orks heimgesucht wird. Radagast lenkt sie von Gandalf & Co. ab.

Stattdessen mag sich so mancher Betrachter über die Vogelkacke auf seinem Mantel wundern. Der Grund ist simpel: Unter seinem Zaubererhut gewährt er einem Vogelpärchen Zuflucht in einem Nest, das es in seinem Haar gebaut hat. Das Mäuschen, das angeblich in seinem Bart haust, ist leider ebenso wenig zu sehen. Das Studio wollte dem Betrachter wohl nicht zu viel zumuten.

|Für wen sich das Buch eignet|

Das Buch eignet sich erstens für Leser, die den Film noch sehen wollen: Es informiert sie mit großer Detailtiefe, macht ihnen Appetit und verrät keine Geheimnisse und Überraschungen (Smaug, die Steinriesen, den Prolog). Zum anderen erinnert es den Zuschauer, der den Film oder die HOBBIT-Trilogie gesehen hat, an die besten Momente und die wichtigsten Figuren, quasi als Memento.

Drittens ist es ganz einfach ein wundervoll und aufwendig produziertes Bilderbuch, das eine Geschichte erzählt. Daher ist es auch für Sammler interessant. Und Sammler von Tolkieniana und Kinematografika gibt es wahrlich genug.

|Gebunden: 75 Seiten mit Ausfalttafel
Originaltitel: The Hobbit: An Unexpected Journey. Visual Companion (2012)
Aus dem Englischen von Birgit Herden
ISBN-13: 978-3608939781|
http://www.klett-cotta.de

Brian Sibley – Der Hobbit. Die Schlacht der Fünf Heere – Das offizielle Filmbuch: Wie der Film gemacht wurde

HOBBIT 3: Humorvoll und informativ, aber manches wird verschwiegen

Das offizielle Filmbuch schildert exklusiv die Entstehung des Films »Der Hobbit – Die Schlacht der Fünf Heere«. Mit dabei sind ausgewählte Fotos vom Set, Interviews, darunter die Erläuterungen der verwendeten Special Effects.

„Erlebe anhand des Filmbuchs mit, wie die epische Schlacht hinter den Kulissen gewonnen wurde. Neben exklusiven Interviews mit Regisseur Peter Jackson, den Schauspielern Sir Ian McKellen, Richard Armitage, Cate Blanchett und Christopher Lee erfahren wir zahlreiche Einzelheiten zum Dreh von den wichtigsten Mitarbeitern am Set.

Billy Connolly kommt als Zwergenkönig Dáin Eisenfuß zu Wort, und Benedict Cumberbatch [Sprecher des Drachen Smaug] enthüllt die dunklen Geheimnisse um seine Darstellung des bösen Nekromanten.

Üppig ausgestattet mit hunderten Fotos, die außer den Geschöpfen, Sets und Außendrehorten auch viele künstlerische Entwürfe und Spezialeffekte zeigen, ist dieses Buch ein unverzichtbarer Begleiter zum abschließenden Teil der phantastischen Filmtrilogie.“ (Verlagsinfo)

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Schütz, Hans J. / Tolkien, J. R. R. / unbekannt – Sir Gawain und der Grüne Ritter. Mit einem Essay von J. R. R. Tolkien.

Das arthurische Versepos „Sir Gawain“ aus dem 14. Jahrhundert, das aus über 2500 Zeilen mit Stabreim besteht, dürfte relativ bekannt sein. Es ist eine Abenteuergeschichte für Erwachsene und dreht sich um Liebe und Sex, Fragen der Ehre, gesellschaftliches Taktgefühl, persönliche Integrität sowie volkstümliche Magie – Letztere in der Gestalt des Grünen Ritters, der offenbar nicht zu besiegen ist.
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John Garth: Tolkien und der Erste Weltkrieg – Das Tor zu Mittelerde

Faszinierender Einstieg in die frühe Mittelerde

Ist Tolkiens großes Epos von Mittelerde eine Allegorie auf den Ersten Weltkrieg? Diese und andere Fragen beschäftigen von jeher die Leser. John Garth stellt diesen Spekulationen ein fundiertes und faszinierend argumentierendes Buch über den großen Autor Tolkien entgegen.

»1914 als junger Mann in all das hineinzugeraten, war eine keineswegs weniger schreckliche Erfahrung als 1939 … 1918 waren alle meine engen Freunde mit nur einer Ausnahme tot.« So äußerte sich Tolkien zu Deutungen, die im »Herrn der Ringe« eine Reaktion auf den Zweiten Weltkrieg sahen.

John Garth beschreibt hier zum ersten Mal ausführlich, wie Tolkien in seiner Jugend erlebte, dass die Welt um ihn in der Katastrophe versank. Gerade diese Erfahrungen prägten Tolkiens mythologische Erfindungen maßgeblich, in denen er seine eigene literarische Tradition begründete. Mittelerde und seine Anziehungskraft sind daher nicht aus Eskapismus entstanden, sondern aus dem Drang, das Erlebnis der Verwüstung dichterisch in eine Form zu bringen, die bis heute nachwirkt und fasziniert. (Verlagsinfo)

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Paddy Kampshell – Der Hobbit. Eine unerwartete Reise. Die Geschichte in Fotos

Das Fotobuch für Runenleseweltmeister

Für denjenigen Filmzuschauer, der sich an den ersten HOBBIT-Film erinnern möchte, ist dieses Bilderbuch gedacht. „Die Geschichte in Fotos“ hält die Höhepunkte des Films „Der Hobbit – Eine unerwartete Reise“ mit einer kurzen Beschreibung fest und ordnet das Geschehen in die zeitliche Reihenfolge der Handlung ein.

Es gibt mindestens fünf deutsche Begleitbücher zum Film:

„Das Begleitbuch“ erklärt Figuren, Schauplätze und Orte, „Die Geschichte in Fotos“ erzählt mit vielen Fotos nach; „Die Welt der Hobbits“ beschreibt deren Leben und „Das Filmbuch“ schildert die Entstehung des Films. Im Rätsel- und Sammelbuch werden Text, Fotos und Rätsel kombiniert und laden ein zum Versinken in eine Welt, in der garantiert keine Langeweile aufkommt. (Verlagsinfos)

_Der „Autor“_

Paddy Kampshell hat den Text verfasst. Aber bei einem Fotobuch sind die Texte naturgemäß Nebensache.

_Inhalt_

Eine „Geschichte in Fotos“ hat erstens die Akteure zu präsentieren und zweitens die Handlung nachvollziehbar zu präsentieren. Zur Handlung gehören natürlich auch Schauplätze. Wäre ich ein Computerspieler und müsste das Spiel zum Film spielen, so würde ich als Erstes nach einer Landkarte fragen und dann nach den Figuren, mit denen ich diverse Levels bewältigen könnte.

Deshalb werden gleich zwei Karten präsentiert: Ganz vorne (S. 4+5) kann man sich in die Karte von Mittelerde vertiefen. Wer den [„Herrn der Ringe“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=5487 gesehen hat, kennt sie bereits. Allerdings ist in dieser Karte der gesamte Reiseweg Bilbo Beutlins eingetragen, von Beutelsend bei Hobbingen bis zum Einsamen Berg.

Die zweite Karte (S. 11) ist die Schatzkarte, in der die Umgebung des Einsamen Bergs dargestellt ist, inklusive der geheimen Hintertür zu den Hallen des Zwergenkönigs. Das Besondere an diesem Schriftstück, Thrors Karte, sind die sichtbaren und die unsichtbaren Runen. Die Zwerge können die sichtbaren Zwergenrunen natürlich sofort lesen, aber für die MOND-Runen (Certh Ithil) brauchen sie die Hilfe des weisesten Elben von Mittelerde: Elrond. Musste es denn ausgerechnet ein Elb sein?!

Ansonsten gibt es wenig Auffälligkeiten. Die großformatigen und manchmal sogar doppelseitigen Abbildungen folgen der Geschichte, wie sie im Film zu sehen ist, von der Ankunft Gandalfs und der Zwerge in Bilbos behaglicher Wohnhöhle bis zum letzten Akt, der Ankunft der Adler. Der Hauptteil, nämlich Bilbos Reise, ist komplett wiedergegeben.

_Mein Eindruck_

Angesichts der Fülle dieser Porträts könnte man sich natürlich fragen: Fehlt irgendwas? Die Antwort lautet: ja! So fehlt etwa der komplette PROLOG, mit all den hübschen Mega-Miniaturmodellen, für die Jackson berühmt ist. Den Arkenstein hätte ich zu gerne gesehen, und natürlich auch den Drachen.

Auch der Übergang zur Reise-Geschichte, in der Frodo fragt, was Bilbo denn nun schon wieder zu schreiben hat, fehlt völlig. Das macht aber nichts, sofern man nicht gerade ein glühender Verehrer von Elijah Wood, dem Frodo-Darsteller, ist. Auch die Rückblende auf Thorin in der ersten Schlacht gegen Azog fehlt. Viel zu kompliziert!

|Drei Kategorien|

Die Abbildungen sind eine Würdigung wert. Wie zu erwarten, handelt es sich zum einen um Szenenfotos aus dem ersten Film. Eine zweite Kategorie von Fotos zeigt die Hauptfiguren der Geschichte in gestellten Posen, die offensichtlich für die Begleitdokumente – wie das vorliegende Buch – geschossen wurden. Zu den Hauptfiguren gehören Bilbo, Gandalf, Thorin, der Orkkönig, Radagast, Gollum (Doppelseite), Azog, Elrond, Galadriel und einige Zwerge.

Wer genau aufgepasst hat, müsste jetzt eigentlich stutzig werden. Denn in diesem Kreis fehlt ein wichtiges Mitglied des Weißen Rates: Christopher Lee als Saruman glänzt in allen fünf Büchern, die ich von |Klett-Cotta| geliefert bekommen habe, durch fast hundertprozentige Abwesenheit. Sollte er doch mal auftauchen, werde ich das gesondert vermerken.

Eine dritte Kategorie von Abbildungen gibt es, die vor allem Comic-Freunde ansprechen dürfte: Es sind fotorealistische Zeichnungen, wie sie etwa John Howe oder Alan Lee angefertigt haben könnte. (Sie waren wieder von Anfang an als Art Designer dabei.) Dazu gehört ein Doppelporträt von Fili und Kili, den schmucken jungen Zwergen, die wie Menschen aussehen – wäre nur ihre BÄRTE nicht so lang. Eine zweite Abbildung zeigt die Orkhöhlen unter dem Nebelgebirge und mitten darin der Zug der gefangenen Zwerge.

|Knöpfe|

So mancher Betrachter mag sich fragen, was die Abbildung einer Eichel auf Seite 1 zu besagen hat. Die Eichel, so wird nun klar, ist das Familiensymbol der Beutlins. Sie ist in jeden Knopf, den Bilbos schöner weinroter Wanderrock aufweist, eingraviert. Doch in den engen Gängen der Orktunnel muss er sich durchzwängen – und alle seine Knöpfe reißen ab. Könnten diese Knöpfe später Gollum einen Hinweis liefern? Wir wissen ja, dass er Beutlin an Saurons Diener verraten wird.

|Titelbild|

Ich hab’s nachgezählt: Es sind tatsächlich 13 Zwerge auf dem Titelfoto. Der Zwerg, in dessen Stirn eine ORK-AXT steckt, hat selbige durch eine Kapuze verborgen. Das Titelbild sollte man sich als „BRAVO-Starschnitt“ besorgen, wenn man ein wahrer Fan ist – und sofern BRAVO solch ein Kultobjekt noch anbietet.

_Unterm Strich_

Dieses Fotobuch eignet sich für anspruchslose Leser, die sich vor allem durch Fotomotive an die Handlung des ersten HOBBIT-Films erinnern wollen. Die beiden Prologe und die Rückblenden fehlen, ebenso Radagasts kurioses Zuhause, aber das macht wenig. Denn in erster Linie zählt die korrekte Wiedergabe von Bilbos Reise – und die ist ja schon ereignisreich genug.

Recht hilfreich sind die beiden Landkarten, die a) Mittelerde mitsamt Bilbos Reiseweg und b) den Lage des Schatzes im Einsamen Berg zeigen. Wer die (sichtbaren) Zwergenrunen lesen und übersetzen kann, darf sich getrost „Runenleseweltmeister“ nennen. Es sei denn, er oder sie hat geschummelt und im [„Großen Hobbitbuch“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=7887 auf Seite 80 die Transkription und Übersetzung nachgeguckt.

Ich hätte mir noch ein oder zwei Fotos von Radagasts Ferrari, dem exzellenten Kaninchenrennschlitten, gewünscht. Auch Fotos von Saruman sucht der HOBBIT-Fan vergeblich. Macht nichts. Es ist ja schon eine Herausforderung, sich alle 13 Zwergennamen zu merken. Zum Glück wird diese Art von Gedächtnisakrobatik nicht in diesem Buch verlangt. Also lautet das Motto: Angucken und genießen!

|Info: The hobbit: An unexpected journey – Movie story book, 2012;
44 Seiten,
Aus dem Englischen von Christian Langhagen
ISBN-13: 9783608939958|
http://www.klett-cotta.de/buecher/fantasy

Jude Fisher: Der Hobbit – Smaugs Einöde. Das offizielle Begleitbuch. Figuren, Landschaften und Orte

Zwischen Drachenhort und Totenbeschwörer: fotogenes HOBBIT-Begleitbuch

Das offizielle Begleitbuch zu »Der Hobbit – Smaugs Einöde« ist die passende Verbindung von Buch und Film. Hier werden die Figuren, Schauplätze und Orte des Films vorgestellt. Viele Fotos und informativer Text rund um Bilbo und seine Gefährten lassen keine Fragen offen.

Das offizielle Begleitbuch enthält ein Einleitungskapitel von Richard Armitage, dem Darsteller Thorins, und folgt der aufregenden Reiseroute der Gefährten zum Erebor. Dort wartet schon der Drache Smaug auf die Helden.

Die Autorin

Die Britin Jude Fisher hat 20 Jahre lang als Verlegerin und Buchhändlerin gearbeitet und ist Autorin aller „Offiziellen Begleitbücher“ (Visual Companions) der drei „Herr der Ringe“-Filme. Außerdem hat sie selbst einen Fantasyroman (dt. bei Blanvalet) verfasst und eigentlich Spezialistin für altisländische Texte (Die Edda usw.). Laut Verlag hat sie unter dem Pseudonym „Gabriel King“ vier Romane verfasst, und wie man weiß, handelt sich dabei um mindestens zwei Katzen-Fantasy-Romane, die bei Heyne erschienen sind: „Auf geheimen Pfaden“ und „Die Goldene Katze“.

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Der Hobbit – Smaugs Einöde. Die Geschichte in Fotos

Helden in Centerfolds: zwischen Goldgier und Überlebenskampf

„Die Geschichte in Fotos“ hält die Höhepunkte von „Der Hobbit – Smaugs Einöde“ mit exklusiven Filmfotos und kurzen Beschreibungen fest. Der Band folgt dabei chronologisch den Abenteuern der Gefährten und ist die ideale Ergänzung zum Film für junge Hobbit-Fans. (Verlagsinfo)

Inhalt

Eine „Geschichte in Fotos“ hat erstens die Akteure zu präsentieren und zweitens die Handlung nachvollziehbar zu präsentieren. Zur Handlung gehören natürlich auch Schauplätze. Nach einem kurzen Rückblick auf die wesentlichen Ereignisse, die Bilbo Beutlin bislang erlebt hat, wird dem Leser der kurzen Begleittexte klargemacht, dass große Orks auf Riesenwölfen, Wargs, die Schar der Abenteurer verfolgt, denen sich Bilbo so leichtsinnig angeschlossen hat.

Sie begegnen dem Gestaltwandler Beorn, der sie vor den Wargs beschützt hat. Leider ist seine andere Gestalt, die eines Bären, nicht sonderlich vertrauenerweckend. Deshalb und weil die Zeit drängt, bricht die Schar am nächsten Morgen wieder auf – ohne Gandalf! Er habe eine Warnung erhalten und müsse einem Ruf nach Süden folgen. Sie aber, die 13 Zwerge und der Hobbit, sollen der Elbenstraße folgen, die sie sicherlich durch den Düsterwald nach Seestadt führen werde. Seestadt liegt am Lake Esgaroth, der sich unter dem Einsamen Berg erstreckt, dem Ziel der Zwerge.

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J.R.R. Tolkien – Die Abenteuer des Tom Bombadil und andere Gedichte aus dem Roten Buch

Die Kuh sprang über den Mond

Dies sind Gedichte für Hobbitfreunde. Aber auch jeder andere Freund von Poesie kann damit etwas anfangen.

Viele Geschichten, die Tolkiens Gedichte hier erzählen, sind lustig. Der Autor macht sich offensichtlich einen Spaß daraus, Tiere auf amüsante und doch hintergründige Weise vorzustellen. Auch die Texte über die Abenteuer Tom Bombadils sind recht lustig. Vorgeblich entstanden diese „Gedichte aus dem Roten Buch“ im Westland, der Region um das Auenland herum. Andere Texte mit ernsterem Charakter könnten in Gondor entstanden sein, denn hier kommt mehrmals das Meer vor, ebenso die Elben, als sie Mittelerde verlassen.

Diese Sammlung trägt keine neuen Informationen zu den großen Werken „The Hobbit“, „Silmarillion“ und „Herr der Ringe“ bei, doch sie zeigt Tolkien von seiner poetischeren Seite und vertieft die wichtige Figur des Tom Bombadil.
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William Gibson – Agency (Jackpot-Trilogie Band 2)

Die PR-Agenten und ihre Kampfdrohne

San Francisco 2017. Die App-Flüsterin Verity Jane testet im Auftrag eines mysteriösen Start-ups ein neues Produkt: Eunice, eine Künstliche Intelligenz, die sich rasant weiterentwickelt und auch schon mal die eine oder andere Geldübergabe einfädelt.

Währenddessen arbeiten in London – ein Jahrhundert voraus – Wilf Netherton und seine Chefin Ainsley Lowbeer daran, mit Hilfe von Eunice, ihrer Software-Agentin, Veritys Welt vor einem drohenden Atomkrieg zu bewahren. Doch plötzlich ist Eunice verschwunden… (erweiterte Verlagsinfo)
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John Ronald Reuel Tolkien – Roverandom

Abenteuer mit Drachen, Magiern und Mondhunden

Vermutlich 1927 schrieb Tolkien die Geschichte eines kleinen Hundes namens Roverandom auf. Er hatte sie sich als Trost für seinen Sohn Michael ausgedacht, der seinen geliebten Spielzeughund am Strand verloren hatte. Schon in diesem frühen Werk gelingt es Tolkien meisterhaft, Elemente aus Sagen und Mythen mit biografischem und literarischem Material zu verknüpfen. Es erschien 1998 in Buchform.
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J. R. R. Tolkien / Christopher Tolkien – Die Kinder Húrins

Anlass zum Ärgern: Tolkien Heldenepos in deutscher Übersetzung

Die böse Macht Morgoths, des Dunklen Herrn, breitet sich immer stärker über Beleriand aus. Horden von Orks und der fürchterliche Drache Glaurung bedrohen Elben und Menschen … Während der menschliche Patriarch Húrin von Morgoth gefangen gehalten wird, nimmt sein tapferer Sohn Túrin den Kampf gegen das Böse auf. Doch seine Bemühungen scheinen unter einem Unstern zu stehen …

Der Autor
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Tom Shippey – J. R. R. Tolkien – Autor des Jahrhunderts

Tieferes Verständnis für Tolkiens Werke

Wie kam Tolkien auf die Ideen zu seinen populären Romanen „Der Hobbit“ und „Der Herr der Ringe“? Diese Fragen und viele andere versucht Professor Shippey in seinem werkorientierten Buch darzulegen, zu erklären und sogar zu verteidigen. Denn die Schar von Tolkiens Kritikern ist auch heute noch groß und niemals stumm.

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