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[NEWS] Lynsay Sands – Vampir verzweifelt gesucht


Das Rettungsteam der Argeneaus befreit die junge Valerie, die von einem wahnsinnigen Unsterblichen entführt wurde. Als der Vampir Anders Valerie begegnet, fühlt er sich zu der eigensinnigen, attraktiven Frau sofort hingezogen. Er verspricht, Valerie um jeden Preis zu beschützen, denn ihr Entführer ist immer noch auf freiem Fuß und trachtet ihr nach dem Leben.

Taschenbuch: 416 Seiten
Originaltitel: Immortal ever after
Egmont LYX

[NEWS] LYNSAY SANDS – Ein Vampir für jede Jahreszeit

Lynsay Sands hat bei Egmont LYX einen Vampir für jede Jahreszeit.

Zwei Geschichten über die sympathischste Vampirfamilie der Welt: die Argeneaus! Mit ihrer Serie über die Argeneau-Familie hat Lynsay Sands eine treue und riesige Fangemeinde gewonnen. In diesem Geschichtenband erwarten die Leser zwei herrlich romantische Storys. Mit viel Charme und Humor finden weitere Mitglieder des ausgedehnten Vampirclans die wahre Liebe ihres unsterblichen Lebens … Inklusive Bonusgeschichte: „(K)ein Bund für’s Leben“

Taschenbuch, 320 Seiten
Originaltitel: Anthologie: The Gift (Novella Argeneau) & Vampire Valentine (Novella Argeneau)

Sands, Lynsay – Ein Vampir zum Vernaschen

Lucern ist Schriftsteller und ein absolut repräsentativer Vertreter seiner Spezies: Er ist ein einzelgängerischer Eigenbrötler, der außerhalb seiner Familie keine sozialen Kontakte pflegt und sich stattdessen in seinem Haus verschanzt, ohne wenigstens sporadisch an der Welt teilzunehmen. Außerdem ist er ein Vampir (was vielleicht für Schriftsteller nicht unbedingt typisch ist), aber das nur nebenbei.

Früher hat Lucern Sachbücher zu verschiedenen historischen Themen geschrieben, doch irgendwann beschloss er dann, in einzelnen Romanen die Lebens- und Liebesgeschichten seiner Familie zu Papier zu bringen. Das hat ihn zu einem Star unter den Romanzen-Schriftstellern gemacht, und jede kleine Buchhandlung, Bibliothek und Ladenkette in den USA und Kanada möchte Signierstunden mit ihm. Und da kommt Kate C. Leever, ihres Zeichens Lucerns Lektorin, ins Spiel. Wiederholt versucht sie, Lucern davon zu überzeugen, dass er mehr mit seinen Fans interagieren sollte, doch Lucern lehnt jedes Mal wortkarg ab und ignoriert Kate ansonsten gekonnt. In einer letzten Verzweiflungstat fliegt Kate von New York nach Toronto, um Lucern persönlich davon zu überzeugen, dass er auf Lesetour gehen sollte. Natürlich hat sie ihren Besuch vorher schriftlich angekündigt, doch da Lucern seine Post höchstens einmal im Monat öffnet, ist er reichlich überrascht, als plötzlich seine Lektorin vor der Tür steht.

Natürlich können sich beide zunächst nicht leiden, doch mit etwas Hilfe von Lucerns kupplerischer Mutter wird dem Armen dann doch noch ein Public-Relations-Termin aufgedrückt, und zwar die riesige, mehrere Tage dauernde |Romantic Times Convention|, bei der sich Fans, Verlage und Schriftsteller in einem Hotel treffen.

Lucern ist alles andere als begeistert, und das, obwohl Kate und ihr Kollege Chris einzig zu seinem Wohl und seiner Unterhaltung zur Verfügung stehen und ihn geradezu babysitten, damit er auch nichts hat, worüber er sich beschweren könnte. Kate und er kommen sich näher, sie findet heraus, dass er nicht nur über Vampire schreibt, sondern tatsächlich einer ist, es kommt zu einigen Verwicklungen, und am Schluss darf Autorin Lynsay Sands ein tief empfundenes „Happy End“ unter ihre Paranormal Romance mit dem nicht gerade effektvollen deutschen Titel „Ein Vampir zum Vernaschen“ setzen.

„Ein Vampir zum Vernaschen“ ist eigentlich der dritte Teil von Sands „Argeneau-Serie“, doch |Egmont LYX| hat sich entschieden, den Roman als Band zwei zu veröffentlichen. Das ist für alle Puritaner unter den Buchliebhabern sicher ärgerlich, praktisch macht es allerdings kaum einen Unterschied, in welcher Reihe man die Bücher liest. Zwar tauchen immer wieder die gleichen Charaktere auf – nämlich die Mitglieder der Familie Argeneau -, doch behandelt jeder Roman die Liebesgeschichte einer anderen Figur. So ist es relativ gleichgültig, mit welchem Band man einsteigt.

Sicher, Lynsay Sands hat eine astreine Paranormal Romance geschrieben, und das Genre ist alles andere als ein Garant für literarische Qualität. Auch Sands‘ Bücher sind letztlich nichts weiter als Gebrauchsliteratur, die sofort ihren Reiz verliert, sobald man das Buch zugeklappt hat. Doch muss man Sands auch zugestehen, dass sie einige Ideen hat, die ihren Roman über das Einerlei der Liebesromane herausheben, wobei sie genügend schriftstellerisches Geschick besitzt, diese Ideen auch überzeugend umzusetzen. Damit ist „Ein Vampir zum Vernaschen“ eine definitive Verbesserung gegenüber dem Vorgänger [„Verliebt in einen Vampir“. 5796

So ist ihr erzählerischer Grundaufbau, nämlich den Roman im literarischen Betrieb anzusiedeln, geradezu metaliterarisch und sorgt wiederholt für Schmunzler und Aha-Effekte. Die Convention, auf die sie Lucern und Kate schickt (eher keine Konferenz, wie uns die Übersetzung weismachen will – das lässt den Leser an einen akademischen Anstrich glauben, den es so nicht gibt), existiert tatsächlich. Sie wird jährlich von der Zeitschrift |Romantic Times| ausgerichtet und ist ein Ort, wo man Fans und Autoren gleichermaßen treffen kann. Es gibt Kostümbälle, Signierstunden und offensichtlich auch die Möglichkeit, sich mal die ganzen gut gebauten Männer in natura anzuschauen, die sonst die Buchcover schmücken. Auch Kathryn Falk, die Gründerin der |Romantic Times|, kommt in einer kleinen (aber durchaus charmanten) Nebenrolle vor. Theoretisch macht dieses ungewöhnliche Setting den Roman für all jene interessanter, die die |Romantic Times| und deren Convention kennen, doch das wird wohl für kaum einen deutschen Leser zutreffen. Und trotzdem ist Sands‘ Einblick in den Schnulzenmarkt kurzweilig und auch humorig.

Da kann man ihr auch fast verzeihen, dass sie natürlich für ein Publikum schreibt, das eine ganze bestimmte Vorstellung von seinen Heldinnen und Helden hat, und dass ihre Liebesgeschichte dadurch natürlich einen formelhaften Anstrich bekommt. So ist ihre Heldin selbstverständlich unglaublich unabhängig und tough, in Liebesdingen aber eher schüchtern und unbedarft. Der Held dagegen scheint zunächst so viel Emotion wie ein Stein zu haben, erweist sich letztlich aber als Vampir mit einem Herzen aus Gold.

Die Unabhängigkeit und Lebensgewandtheit ihrer Heldin Kate äußert sich hauptsächlich darin, dass sie spleenige und völlig abwegige Ideen hat, wie zum Beispiel die, in eine Blutbank einzubrechen – komplett mit Skimasken und einem Rucksack voller Werkzeug aus dem Baumarkt. Als Lucern sie dann bittet, draußen zu warten, fühlt sie sich in ihrer Ehre gekränkt: „Das hier war ihre Idee gewesen; sie wollte verdammt sein, wenn sie draußen in einer Gasse wartete und die Hände rang wie eine dieser zimperlichen Heldinnen in einem altmodischen Roman.“ Eine solche Heldin wäre zwar nicht nach Kates Geschmack gewesen, sie hätte Lucern aber auch in weit weniger Schwierigkeiten gebracht und so beweist die taffe und selbstbestimmte Heldin eigentlich nur eines: nämlich, dass ihre Unabhängigkeit nur Fassade ist und allen mehr gedient wäre, wenn sie sich weniger einmischen würde.

Von diesen misslichen Details einmal abgesehen, kann man mit „Ein Vampir zum Vernaschen“ durchaus Spaß haben – ein empfehlenswerter Schmöker für eine laue Sommernacht.

|Originaltitel: Single White Vampire
Ins Deutsche übertragen von Regina Winter
380 Seiten, kartoniert
ISBN-13: 978-3-8025-8172-4|
http://www.egmont-lyx.de

Sands, Lynsay – Verliebt in einen Vampir

Rachel arbeitet schon seit Jahren in der Nachtschicht der Pathologie. Für sie ist das ein guter Vorwand, um kein Privatleben haben zu müssen, denn schließlich hat sie kaum Gelegenheit, sich mit Freunden – oder gar Männern – zu treffen, wenn sie nachts arbeitet und tagsüber schläft. Tatsächlich scheint Rachel allerdings auch nicht sonderlich erpicht auf mehr Sozialleben zu sein. Sie ist ein wenig einsiedlerisch und sich in der Regel selbst genug.

Das soll sich jedoch schnell ändern, als sie einen „Rostbraten“ auf den Tisch bekommt – eine verkohlte Leiche. Was sie zu dem Zeitpunkt noch nicht weiß, ist, dass es sich bei der Leiche keineswegs um einen Toten handelt, sondern um Etienne Argeneau, seines Zeichens Vampir. Er hat gerade ein kleines Problem mit einem verrückten Vampirjäger, der ihm nachstellt – deswegen ist er auch so gut durchgebraten. Es kommt, wie es kommen muss: Der Vampirjäger folgt Etienne in die Pathologie, um ihn wirklich umzubringen, verfehlt ihn aber mit seiner Axt und trifft stattdessen die verschreckte Rachel. Da die Wunde tödlich wäre, greift Etienne zum einzigen Mittel, ihr Leben zu retten: Er macht sie ebenfalls zu einem Vampir.

Und so wacht Rachel in einem fremden Haus auf, zwischen Leuten, die ihr weismachen wollen, dass sie nun unsterblich ist und Blut trinken muss. Das ist keine Neuigkeit, die man einfach mal so wegsteckt, und so braucht es eine ganze Weile, bis Rachel sich mit der neuen und ungewohnten Situation abgefunden hat. Während sie also versucht, ihre Abscheu vor Blut und Spritzen zu überwinden, kommen sie und Etienne sich näher. Doch bevor die Hochzeitsglocken läuten können, muss erst noch der verrückte Vampirjäger Pudge aus dem Weg geschafft werden, denn er fängt wirklich langsam an, lästig zu werden.

Lynsay Sands’ „Verliebt in einen Vampir“ (ja, der Titel ist banal, aber der Originaltitel „Love Bites“ ist auch nicht viel besser gelungen) ist eine ziemlich durchschnittliche Paranormal Romance. Es gibt eine unglaublich hübsche Heroine, die aus reichlich obskuren Gründen noch nicht vergeben ist und sich auch nicht für besonders begehrenswert hält. Es gibt einen Helden Marke „tall, dark and handsome“, der gleichermaßen unbedarft ist, wenn es darum geht, die Frau fürs Leben zu finden. Man stecke beide für eine Weile in ein Zimmer (in diesem Fall Etiennes Schlafzimmer) und vertraue darauf, dass sie sich schon aufeinander einlassen werden. Und natürlich passiert das auch, schließlich wäre eine Paranormal Romance ja keine richtige Romanze, wenn die zwei Protagonisten sich nicht am Ende kriegen würden. „Verliebt in einen Vampir“ passt also genau in die Genrebezeichnung und wird damit alle begeistern, die bei der Lektüre einer Liebeschnulze auf keinen Fall überrascht werden wollen.

Allerdings hat Lynsay Sands einige Einfälle zum Thema Vampirismus, die entweder vollkommen abwegig oder schlichtweg unappetitlich sind. So macht sie sich die Mühe, tatsächlich eine Erklärung für den Vampirismus der Argeneaus zu liefern, und beruft sich dabei auf Wissenschaft und Medizin. Nun ist das ein legitimer Erklärungsversuch, der durchaus seine Reize hat. Aber wenn sie dann davon anfängt, dass Vampire von der wissenschaftlich hochentwickelten Bevölkerung Atlantis abstammen, denen Nanopartikel eingesetzt wurden, um sie jung und gesund zu erhalten, dann ist das einfach nur noch schräg und relativ sinnfrei. Ähnlich ergeht es ihren Einfällen zum Thema Vampir-Subkultur. So erfindet sie eine Vampirbar mit dem unglaublich originellen Namen |Night Club|, in dem man auch gern Blutcocktails bestellen kann, also zum Beispiel eine Virgin Mary mit Blut, Worcestershire- und Tobascosauce und einem Zitronenspritzer. Pfui.

Der erste Teil des Romans ist eine relativ konfuse, langweilige und zähe Angelegenheit. Sands verrennt sich in ihrem Vorhaben, Rachels Anpassungsschwierigkeiten beschreiben zu wollen. Sie scheut nicht einmal völlig unsinnige Wiederholungen, die den Leser frustrieren und dazu verleiten, Kapitel einfach zu überblättern oder das Buch ganz beiseite zu legen. So denkt Rachel bei ihrem ersten Erwachen im unbekannten Haus zunächst, dass sie träumt. Sie verlässt das Zimmer und erkundet die Räumlichkeiten – immer in der Annahme, dass sie eigentlich schläft. Als sie zum zweiten Mal erwacht, denkt sie wieder, dass sie träumt. Wieder verlässt sie das Zimmer und wundert sich über ihre sehr realistischen Träume. In der ersten Sequenz denkt sie: „Befand sie sich in einer Spezialeinrichtung für Komapatienten?“ Zwanzig Seiten später, in der zweiten Sequenz, denkt sie: „Sie war vielleicht in einer Spezialklinik für Komapatienten.“ Diese zwei Kapitel sind nichts weiter als Papierverschwendung, eine Geduldsprobe für den Leser und ein Armutszeugnis für den Lektor, der solch redundante Passagen rigoros hätte rausstreichen müssen.

Immerhin fängt sich Sands in der zweiten Hälfte des Romans. Hier fällt ihr dann nämlich ein, dass sie am Anfang doch einen Antagonisten eingeführt hatte, nämlich den Vampirjäger Pudge. Nun ist dessen Charakterisierung zwar eher skizzenhaft und keineswegs logisch, doch immerhin bringt er die Handlung in Schwung, die bis dahin hauptsächlich auf der Stelle getreten ist. Plötzlich muss Etienne sich nämlich dem Gegner stellen, der Rachel entführt hat und ihr den Hund seiner Nachbarin als Snack anbieten will. Ja, da gibt es auch eine ganze Menge Slapstick, aber im Großen und Ganzen ist die zweite Hälfte von „Verliebt in einen Vampir“ durchaus unterhaltsam, was den Leser mit dem eher schleppenden Anfang versöhnt.

Abschließend sollte vielleicht noch angemerkt werden, dass |Egmont LYX| die Bücher der Argeneau-Reihe in veränderter Reihenfolge veröffentlicht. Tatsächlich ist „Verliebt in einen Vampir“ der zweite Teil der Serie (im ersten wird Etiennes Schwester Lissianna mit ihrem Psychiater Greg verkuppelt), was allerdings kaum ins Gewicht fällt, da jeder Roman ein anderes Mitglied der Argeneau-Familie zum Hauptcharakter macht. Während also alle Romane irgendwie ineinandergreifen, kann man sie trotzdem getrost unabhängig voneinander lesen.

|Originaltitel: Love Bites
Ins Deutsche übertragen von Regina Winte
334 Seiten, kartoniert
ISBN-13: 978-3-8025-8171-7|
http://www.egmont-lyx.de