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Marvel Avengers Mega Malbuch

Kinder lieben Helden. Natürlich lieben sie auch Superhelden. Die amerikanischen Comic- und Filmcharaktere wie Spider-Man, Iron Man, Captain America, Hulk oder auch Thor sind heute aus den Kinderzimmern vor allem der Jungen gar nicht mehr wegzudenken. Für die kleinen Fans der außergewöhnlichen Figuren hat der Egmont Balloon Verlag das „Marvel Avengers Mega Malbuch“ herausgegeben.

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Brandon T. Snider, Tomas Montalvo-Lagos, Kurt Hartman: Marvel Spider-Man Doodles

Marvel Spider-Man DoodlesDem Einen hilft es beim Nachdenken, der Andere liebt es um seiner selbst Willen – das geistesabwesende Gekritzel auf einem leeren Blatt, das sich eigentlich mit konstruktiven Ideen füllen sollte. Doch was, wenn Doodle-Fähigkeiten nicht über nichtssagende Linien hinausgehen oder einem selbst die Ideen zum Kritzeln fehlen? Da können Doodle-Bücher Abhilfe leisten.

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Marvel Spider-Man 1000 Sticker

Marvel Spider-Man 1000 StickerSeit Comic-Helden zu Filmstars geworden sind, sind Spider-Man und seine Freunde vor allem aus den Kinderzimmern der Jungen kaum noch wegzudenken. Bücher, Wäsche, Actionfiguren – Kinder lieben es, sich in die Welt ihrer Helden hineinzuversetzen. Da kommt das 64 Seiten starke „Marvel Spider-Man 1000 Sticker“-Buch aus dem Egmond Balloon Verlag gerade recht.

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Robert Kirkman, S. Phillips – Marvel Zombies (MAX 17)

_Story_

Vor einiger Zeit entdeckten Reed Richards und sein Team der Fantastischen Vier in den Weiten des Multiversums ein Parallel-Universum, welches von einem abscheulichen Virus befallen war. Auf der entfernten Erde hat sich längst die gesamte Bevölkerung in fleischeslustige Zombies verwandelt, darunter auch die komplette Riege der Superhelden und Schurken, deren Hunger kaum mehr stillbar ist.

Während die Fantastischen Vier mit Magnetos Hilfe zurück ins heimische Universum fliehen konnten, muss der Herr des Magnetismus in der fernen Ödnis zurückbleiben und sich dem Heer der Zombies stellen. Doch gegen die Übermacht der grauenvoll entstellten Helden, die inzwischen die gesamte Menschheit ausgerottet haben und auch weiterhin begierig nach neuen Speisen Ausschau halten, scheint auch der einst so mächtige Magneto chancenlos.

_Persönlicher Eindruck_

Die Geschichte der hier vorliegenden Mini-Serie geht auf die Story der beiden Heftmagazine 12 & 13 aus der Reihe „Die Ultimativen Fantastischen Vier“ zurück, in denen die entsetzliche Reise von Richards und seinen Gefolgsleuten sowie die spektakuläre Rückkehr zur Erde erzählt wird. Seither hat sich jedoch niemand mehr mit dem Schicksal der Zombies auf dem verseuchten Planeten des Paralleluniversums beschäftigt, was die |Marvel|-Bosse dazu veranlasste, den aktuell anhaltenden Zombie-Boom zu nutzen und gemeinsam mit Altmeister Robert Kirkman eine Fortführung der Story zu kreieren. Und der Verantwortliche für die bereits legendäre Zombie-Reihe „The Walking Dead“ hat es sich im Zuge dessen auch nicht nehmen lassen, dieses Angebot für eine wahrhaftige Splatter-Orgie auszunutzen. In „Marvel Zombies“ präsentiert er die gesamte Superhelden-Prominenz in gänzlich entstellter Form und darüber hinaus auch mit vollständig neuen, eher unvorteilhaften Charaktereigenschaften, die das bisherige Bild komplett auf den Kopf stellen.

Captain America hat sich mit seinem eigenen Schild die Schädeldecke abgesägt, Daredevil verwahrt in einem geheimen Labor Menschenfleisch als Nachschub für schlechtere Zeiten, der Hulk bedient sich an seinem Unverdauten, um seinen ständigen Hunger zu stillen, und lediglich Spider-Man steht als weinerliches Etwas außen vor und bereut es, seinen Trieben nicht widerstanden zu haben, als er seine Frau und seine Tante verschlang. Verkehrte Welt im |Marvel|-Kosmos! Während der Inhalt jedoch eher gewöhnlich ist und sich bei so ziemlich allen Klischees des Splatter-Genres bedient, ist die Darstellung der Charaktere eine echte Wucht.

Kirkman und sein zeichnender Kollege Sean Philips verzerren sämtliche bis dato bekannten Bildnisse der berüchtigten Helden, entstellen ihr Angesicht teilweise sogar derart krass, dass man das Original kaum mehr wiedererkennen kann. Aber auch ihr allgemeines Handeln im Rahmen dieser Mini-Serie gleicht einem durchweg revolutionären Akt; die Heldenschar schreckt vor nichts und niemandem zurück, hat in der Vergangenheit die gesamte Menschheit ausgelöscht und bedient sich nun am verbliebenem Ersatzteillager von einstigen Freunden, um die unmenschlichen Bedürfnisse zu befriedigen. Alleine diese verquere Darstellung ist schon Grund genug, sich zumindest mal einen kurzen Eindruck von diesem außergewöhnlichen Sammelband zu verschaffen, der auch ohne inhaltliche Meilensteine sicherlich eines Tages unter die Kategorie Klassiker fallen wird.

Dies hat man aber zweifelsohne Robert Kirkman zu verdanken, der sich hier alle Freiheiten herausnimmt, jegliche Konventionen überschreitet und das Idealbild unserer geliebten Comic-Idole zumindest für die Dauer dieses hier zusammengefassten Fünfteilers in Form eines aggressivsten Gewaltausbruchs durchbricht. Dementsprechend wäre eine gewisse Altersfreigabe für „Marvel Zombies“ auch sicherlich angebracht, denn sobald die Action in dieser Ausgabe voranschreitet, geschieht dies auf mächtig brutale Weise und nimmt der Story jegliche Jugendfreundlichkeit.

Dennoch: Der Autor hat hier ein kleines, relativ mutiges Meisterwerk geschaffen, das einerseits zwar makaber und pietätlos sein mag, andererseits jedoch dank der radikalen Inhalte und der ausnahmslos ergreifenden Atmosphäre zur Befriedigung eines jeden Genre-Fans beitragen sollte. Vorsicht ist lediglich für diejenigen geboten, die ihre |Marvel|-Comics durch die bewährte rosarote Brille begutachten, da ein solch krasser Einschnitt für diese Zielgruppe wohl tatsächlich der wahre Horror sein sollte – was Kirkman und Phillips in der extremen Außenwirkung ihres Comics allerdings weiter bestätigen sollte!

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Straczynski / David / McKone / Calero – Civil War 1 (Marvel Monster Edition 19)

Story

In der Nähe von Atlanta schlägt ein mysteriöser Meteor ein und hält die Staaten in Atem. Die Fantastischen Vier reisen zum Ort des Geschehens und machen eine merkwürdige Entdeckung. Thors Hammer ist in den Boden eingeschlagen und mit ihm der in die Hölle verbannte Viktor von Doom mit einer ganzen Riege seiner Doombots. Sofort zieht der Hammer die Umgebung in seinen Bann, und beim Versuch, in aus dem Boden zu ziehen, kommt es zu kurzen Gefechten, bei denen Johnny schwer verletzt wird. Noch im Krankenhaus diskutiert das verbliebene Trio über die jüngsten Ereignisse und das bevorstehende Gesetz zur Registrierung der Superhelden. Während sich seine Kollegen einig sind, widerstrebt es dem Ding, Partei für eine Seite zu ergreifen. Erst als er mit ansehen muss, wie ein Verfechter der alten Superhelden bei einer Revolte der Befürworter des Gesetzes ums Leben kommt, ist er dazu in der Lage, einen folgenschweren Entschluss zu fassen.

Auch She-Hulk wird ständig mit dem neuen Gesetzesentwurf konfrontiert. Als eine Internet-Seite die Aufdeckung verschiedener Heldenmasken zu einem Spiel umformt, sieht sie sich gezwungen, einzugreifen und ihren Standpunkt zu überdenken. Die Befürchtung, der begonnene Krieg könne noch weitere Todesopfer fordern, hilft auch ihr schließlich bei der Meinungsbildung.

Währenddessen sucht Tony Stark nach immer abstruseren Mitteln, um weitere Helden für seine Sache und das Gesetz zu gewinnen. Schließlich rekrutiert er die Thunderbolts und deren Anführer Zemo, um selbst Schurken auf seine Seite zu ziehen. Der gerissene Zemo jedoch geht ohne Starks Wissen seinen eigenen Weg und nähert sich auch Captain America und dem Stamm derjenigen an, die der Registrierung nicht zustimmen wollen. Während Iron Man und der Captain überzeugt davon sind, Zemo und die mächtiger werdenden Thunderbolts glaubten, einen starken Verbündeten gefunden zu haben, plant dieser im Hintergrund ganz andere Dinge. Und auch im Lager der X-Men geht es heiß her. Quicksilver taucht nach längerer Abstinenz wieder auf – und sagt Stark und Co. ganz leise den Kampf an.

_Meine Meinung_

Nun findet der „Civil War“ auch im neuen Sonderband der „Marvel Monster Edition“ statt und bringt neben zwei größeren Hauptplots einige Tie-ins und Hintergrundstorys zur Geschichte über die Superheldenregistrierung. Im Mittelpunkt des Interesses steht zunächst das Team der Fantastischen Vier, die in der vierteiligen Mini-Geschichte „The Hammer Falls“ noch die Zeit vor der Ankündigung des verheerenden Gesetzesentwurfs erleben. Schreckliche Dinge ereignen sich derweil in den Staaten und künden von einer ungeahnten Bedrohung.

Symbolisch hierfür sind auch die ersten Reden von Tony Stark alias Iron Man, der den tagtäglich wachsenden Zwist zwischen den Fraktionen aller Superhelden schürt und so auch für Szenen sorgt, die man im |Marvel|-Universum selten zuvor erlebt hat. Vertreter der guten Seite stehen sich plötzlich gegenüber und versuchen mit aller Gewalt, den jeweils anderen ihre Meinung aufzuzwingen. Stark auf der einen und Captain America auf der anderen Seite führen die Fronten an und scheuen kaum davor zurück, sich mit ihren neuen Gegnern öffentlich zu messen. Das Ding betrachtet diese Dinge aus der Ferne und scheint vorerst das Zünglein an der Waage zu sein. Doch weil Ben Grimm sich nicht dazu berufen fühlt, in diesem neuen Konflikt zwischen richtig und falsch zu unterscheiden, schließt er sich keiner Seite an – bis schließlich ein neu gewonnener Freund bei einer eskalierenden Auseinandersetzung mit dem Leben bezahlen muss.

In dieser Geschichte wird wohl der moralische Konflikt am besten beschrieben. Die Meinungen klaffen unheimlich weit auseinander, doch die Überzeugung aller ist ungebrochen und kaum beeinflussbar. Die Fantastischen Vier waren bisher außen vor bei der Meinungsmache, sind als unmittelbar Betroffene nun aber auch in der kniffligen Situation einer schnell erforderten Entscheidungsfindung. Doch auch intern sind die Lager gespalten; man ist sich nicht mehr ganz grün und beschreibt damit die Atmosphäre, die in der Welt der |Marvel|-Actionhelden herrscht. Eine greifbare Spannung liegt in der Luft, und während die bekannten Stars sich bekriegen und eine Gruppe Verzweifelter versucht, Thors Hammer aus dem Boden zu ziehen, bereitet Doom seinen nächsten Schlag vor.

Die zweite große Geschichte handelt von denjenigen, die den Civil War nutzen, um ihre eigenen Forderungen langfristig durchzubringen. Die Gruppe der Thunderbolts und ganz besonders ihr verwegener Anführer Zemo biedern sich beiden Parteien unabhängig voneinander an, sind aber weder von der einen noch von der anderen sonderlich angetan. Doch Zemo verfügt über genügend Überzeugungskraft, um seine Ansprechpartner Iron Man und Captain America zu täuschen. Beide sind skeptisch, doch keiner von ihnen hat auch nur die leiseste Ahnung von Zemos unbändiger Entschlossenheit.

„Taking Civil Liberties“ ist vom Spannungsaufbau sicherlich die beste Story in diesem mit 200 Seiten sehr üppigen Sonderband und aufgrund der großen Masse auftretender Charaktere sicherlich auch einer Monster Edition würdig. Problematisch wird dies jedoch an den Stellen, wo die unendliche Liste der mitwirkenden Helden zu einem echten Overkill avanciert und man mehr damit beschäftigt ist, die Namen in sich aufzusaugen, als die Handlung weiterzuverfolgen. Hier verliert man das Wesentliche aus den Augen und blendet den Leser mit vielen Namen, die sicherlich auch alle ihre Daseinsberechtigung haben, aber zu sehr vom eigentlichen Geschehen ablenken. Wobei dies wiederum recht unsinnig ist, denn „Taking Civil Liberties“ ist, wie bereits festgehalten, eine sehr gute Geschichte mit Potenzial für eine noch bessere Fortsetzung.

Die verbleibenden beiden Storys haben indes den Charakter eines klassischen Tie-ins, also einer Nebenhandlung zum Hauptstrang, wobei der Plot um She-Hulk eher ein Lückenfüller mit kurzer unspektakulärer Stellungnahme ist, der jedoch mal eine Heldin hervorbringt, die hierzulande eher ein Mauerblümchendasein fristet. Dennoch: Wirklich lesenswert ist „Civil Union“ nicht.

Die Story um die Rückkehr Quicksilver ist hingegen die wohl verworrenste, aber auch die finsterste. Seltsame Dinge gehen in der Welt der X-Men vor, und auch Spider-Man wird genötigt, einzugreifen, als Wolverine und Co. sich über ihre Meinung zur Registrierung austauschen. Wichtig ist allerdings zum Ende nur eins: Quicksilver ist wieder zurück und wird den „Civil War“ zweifelsohne noch deutlich prägen.

In der aktuellen Ausgabe der „Marvel Monster Edition“ wird der „Civil War“ aus ziemlich vielen unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und dabei vermehrten Wert darauf gelegt, dass auch die zweite Riege der Superhelden, unter anderem das Team von Thunderbolt, in den Plot einbezogen wird. Dies hat zwar zur Folge, dass die vier verschiedenen Erzählungen vielmehr eine Standort- bzw. Momentaufnahme zur aktuellen Lage im Bürgerkrieg der Superhelden sind, soll aber nicht heißen, dass die Spannung darunter wesentlich leiden würde. Anders gesagt: Die Geschichten haben nicht ganz den Unterhaltungswert der regulären Heftserien zu diesem Crossover, sind aber eine kaum verzichtbare Ergänzung, um den gewaltigen Komplex noch besser überschauen zu können. Und hält man sich mal allgemein vor Augen, wie selten die Monster-Editionen bislang Elementares aufgeboten haben, muss man von dieser Warte her sowieso ein Lob sprechen. Statt massiver Quantität glänzt Ausgabe 19 nämlich auch größtenteils mit gutklassiger Qualität.

Comic: 236 Seiten
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J. Michael Straczynski, R. Garney, A. Dose – Spider-Man 35 (Civil War Tie-in 1)

Inhalt

|“Krieg im eigenen Land, Teil 1″|

Nach einem blutigen Massaker an einer Schule in Stamford reisen Peter und Tony Stark zum Präsidenten, der für die gesamte Welt der Superhelden eine bedrohliche Nachricht bereithält: Jeder maskierte Held soll per Gesetz dazu gezwungen werden, seine Geheimidentität aufzugeben. Tony lüftet bereits bei seiner Audienz im weißen Haus sein zweites Ich, Peter alias Spider-Man hingegen ist davon gar nicht überzeugt. Mit großen Ängsten reist er zurück nach Hause, doch auch dort wird er darin bestärkt, der Welt zu zeigen, wer sich hinter dem Spinnenkostüm verbirgt. Und schneller als erhofft folgt auch schon eine Pressekonferenz, auf der die Wahrheit in die Öffentlichkeit kommen soll.

|“Der Saft, der Kraft verschafft“|

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Frank Cho – Marvel Graphic Novels 9: Shanna

_Story_

Bei der Zwischenlandung auf einer einsamen Insel entdeckt eine Abteilung des Militärs ein seltsames Laboratorium, welches dem Anschein nach vor einiger Zeit im Besitz der Nazis war. Dort entdeckt das Team eine junge Frau, die in einer unbekannten Flüssigkeit konserviert und künstlich am Leben gehalten wird, und befreit das barbusige Wesen: Shanna. Schon bald erweist sich die Befreiung der Dame als Glücksgriff, denn mit ihren Bärenkräften kann sie die Soldaten vor der zweiten seltsamen Entdeckung auf dieser Insel bewahren. In nahezu jedem Winkel wimmelt es nämlich nur so vor Dinosauriern, die auf ihrer Suche nach Frischfleisch in der menschlichen Truppe eine willkommene Beute erkannt haben. Nun liegt es an Shanna, ihre neuen Verbündeten zu beschützen. Doch kann sie es tatsächlich mit dieser Masse an übermenschlich großen Wesen aufnehmen?

_Meine Meinung_

„Shanna – The She-Devil“ – die Titelheldin gehört bereits seit einer halben Ewigkeit zu den Kultfiguren des |Marvel|-Universums und wird in der aktuellen Ausgabe der „Marvel Graphic Novels“ endlich auch einmal mit einer neu aufgelegten Story bedacht. Allerdings hat Autor Frank Cho die Rolle der verrohten Dschungellady für die Neuauflage der Mini-Serie ein wenig modifiziert. So entstammt das üppig gebaute Superhelden-Luder in der jüngst erschienenen Fassung nicht etwa dem Urwald, sondern ist das Resultat eines Forschungsexperiments der Nazis, was den Inhalt natürlich ein ganzes Stück brisanter macht.

Cho jedoch hat sich bei der Darstellung extremer Inhalte weitestgehend zurückgehalten. Das verpönte Hakenkreuz wurde hier aus Sicherheitsgründen mal wieder entschärft. Lediglich die vielen Kämpfe spiegeln die tatsächliche Brutalität der Story adäquat wieder, so dass man hier und dort auch mal ein paar Blutspritzer sieht.

Effekthascherei war beim Autor anscheinend jedoch sowieso erwünscht. Die Zeichnungen sind zwar recht basisch gehalten, betonen aber in wirklich überzogenem Maße die körperliche ‚Ausstattung‘ der Hauptdarstellerin, die hier äußerst leicht bekleidet durch das gefährliche Abenteuer zieht und mit ihren enormen Kurven mehr als nur einmal von der Handlung ablenkt. Daran wird sich das Publikum vielleicht nicht sonderlich stören, doch dass Cho sich hier eines beliebten, effektiven Hilfsmittels bedient und es damit auch geschafft hat, Teile der Geschichte zur Nebensache zu degradieren, ist sehr auffällig und verdient eine gesonderte Erwähnung. Ansonsten sind die Zeichnungen sehr elementar und simpel gehalten und in Sachen Authentizität sehr darauf ausgelegt, das Original nicht zu weit aus den Augen zu verlieren.

Vom äußeren Erscheinungsbild zum Inhalt: Eines muss man sich von Anfang an klarmachen, nämlich dass „Shanna“ kein besonders anspruchsvoller Comic ist. Vielmehr geht es hier darum, eine lange Zeit vergessene Heldin wieder ins Gedächtnis der |Marvel|-Fangemeinde zu rufen und all ihre Reize zu betonen. Im Grunde genommen ist die hier erzählte Geschichte sogar nur auf klassischem B-Movie-Niveau, hinsichtlich der Action allerdings ein wahres Prachtstück unter den bisher veröffentlichten Graphic Novels. Quasi „Jurassic Park“ ohne dessen zwischenzeitliche Horror-Elemente, dafür aber mit einer Superheldin, deren markante Kurven und deren kompromissloses Auftreten einem noch lange in Erinnerung bleiben werden. Effekte eben, die man bei einer Figur wie Shanna wunderbar ausspielen kann und die zudem für die Cleverness des Autors und Zeichners sprechen.

Frank Cho hat sich insgesamt also sehr geschickt aus der Affäre gezogen. Eine leicht verdauliche Action-Handlung, gepaart mit weiblichen Rundungen und einer zunächst unscheinbaren, dann aber sehr ausdrucksstarken Hauptfigur – das erwartet einen im neunten Teil der „Marvel Graphic Novels“. „Shanna – The She-Devil“ zehrt in erster Linie von den eigenwilligen Auftritten der gentechnisch veränderten Titeldame und bietet Anhängern simpler, klassischer Action-Kost ein willkommenes Kontrastprogramm zu den überladenen, komplexen Geschichten von heute. Chos Neuinterpretation trifft dabei trotz der genannten Kritikpunkte voll ins Schwarze und erreicht sein Ziel mit leichtesten Mitteln. Dieses besteht nämlich darin, „Shanna“ auf die |Marvel|-Landkarte zurückzubringen – und genau das ist dem namhaften Comic-Autor mit der Neuauflage dieser kultigen Mini-Serie recht eindrucksvoll gelungen.

Hardcover
172 Seiten
Erscheinungsdatum: 02.11.2006
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Daniel Way, Craig Kyle, M. Texeira, Javier Saltares – Wolverine 31

„Anfang & Ende, Teil 1“

Wolverine macht sich auf die Suche nach einem seiner ältesten Gegner und geht dabei kompromisslos seinen Weg. Obwohl er von verschiedenen Agenten beschattet wird und sich ihm zahlreiche dubiose Schmierfinken in den Weg stellen, zieht er durch den Untergrund und kämpft sich durch einen Tunnel an den behüteten japanischen Premier heran. Während die übrige Armada der Superhelden schon vermutet, dass Wolverine die Seiten gewechselt hat, bewältigt dieser seine Vergangenheit, indem er seinen alten Kontrahenten, den Silver Samurai, inmitten dieses Tunnels zum Duell herausfordert. Doch auch beim Geheimdienst herrscht Unruhe, nachdem man dort erfährt, dass Wolverine sich wieder an seine Vergangenheit erinnert.

_“Verlorene Unschuld, Teil 6″_

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