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Gaspard, Jan / Lueg, Lars Peter / Sieper, Marc – Bernsteinzimmer, Das (Offenbarung 23, Folge 14)

_Das Geheimnis der Sonnensteine_

Was bisher bloße Verschwörungstheorie war, wird Realität: Die geheimnisvollsten Tragödien, die skrupellosesten Verbrechen werden entschlüsselt. Die Welt wird nicht mehr die gleiche sein, denn auch das letzte Rätselt wird gelöst.

Es gilt als das achte Weltwunder, das Bernsteinzimmer, das einst im Jahre 1716 vom preußischen König Friedrich Wilhelm I. an den russischen Zaren Peter den Großen verschenkt wurde. In den Wirren des 2. Weltkriegs verschwand es. Seitdem läuft eine abenteuerliche und groteske Schatzsuche nach dem wertvollsten Kunstwerk der Menschheit. Längst ist das Zimmer rekonstruiert, doch die Suche nach dem Original geht weiter. Georg Brand macht sich auf den Weg nach Königsberg, um die Frage zu beantworten, was wirklich hinter dem Mythos der legendären „Brennsteine“ der Alten steckt.

_Der Autor_

Jan Gaspard ist ein Pseudonym. Der reale Mensch hat immerhin eine Mailadresse – das ist doch schon mal was. Laut Verlag soll der Rechercheur für Unternehmer wie Axel Springer, Ross Perot, Rupert Murdoch und sogar Dick Cheney gearbeitet haben. Wer’s glaubt, sollte ihn engagieren. Er zeichnet für „Idee, Konzeption, Recherche & Buch“ verantwortlich.

Für die praktische Umsetzung dieser Steilvorlage sorgte hinsichtlich Regie, Produktion & Dramaturgie Lars Peter Lueg, seines Zeichens Verlagsleiter von |LPL records|. Für den „heiligen Geist“ in Form von „Inspiration“ sorgte Koproduzent Marc Sieper. Schnitt, Musik und Tontechnik lagen in den kompetenten Händen von Andy Matern. Markus Wienstroer bearbeitete die Gitarren – das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen.

1. Staffel von „Offenbarung 23“:
1) [„Wer erschoss Tupac?“ 1934
2) [„Tupacs Geheimnis“ 1948
3) [„Die ‚Titanic‘ darf nie ankommen“ 2012
4) [„Die Krebs-Macher“ 2015

Einschub: [„Offenbarung 23 – Machiavelli“ 2472

2. Staffel:
5) [„Das Handy-Komplott“ 2576
6) [„Der Fußball-Gott“ 2577
7) [„Stonehenge“ 2590
8) [„Macht!“ 2591

3. Staffel:
9) [„Gier!“ 3104
10) [„Die traurige Prinzessin“ 3113
11) [„Die Hindenburg“ 3131
12) [„Der Piratenschatz“ 3136

4. Staffel:
13) [Das Wissen der Menschheit 3885
14) Das Bernsteinzimmer
15) Durst!
16) Krauts und Rüben

Mehr Infos: http://www.offenbarung23.de und http://www.vertraue-niemandem.net

_Die Sprecher / Die Inszenierung_

In der Riege der Sprecher finden sich etliche einschlägig vorbelastete Herrschaften, die man schon aus dem Hause |LPL records| kennt. Als da wären:

David Nathan spricht die Hauptfigur Georg Brand alias T-Rex und klingt wie Johnny Depp.
Marie Bierstedt spricht Tatjana Junk alias Nolo, die Freundin von „Tron“, und klingt wie Kirsten Dunst („Spider-Man“), Kate Beckinsale oder Natalie Portman.
Dagmar Berghoff spricht eine Nachrichtensprecherin und klingt wie Dagmar Berghoff (logo!).
Dietmar Wunder spricht T-Rex‘ besten Kumpel Kim Schmittke und klingt wie Cuba Gooding jr. bzw. Adam Sandler.
Lutz Mackensy spricht Saint Clair und klingt nach Al Pacino, Stanley Tucci oder Jonathan Price.
Björn Schalla spricht Gennadi A. Solnzekow und klingt nach Sean William Scott.
Detlef Bierstedt spricht den Reporter Kai Sickmann und klingt wie George Clooney.
Benjamin Völz spricht Tron alias Boris F. und klingt wie Keanu Reeves oder James Spader.
Friedrich Schoenfelder spricht die „Stimme der Wahrheit“ und klingt wie David Niven oder Vincent Price.
Helmut Krauss ist der Erzähler und hört sich verdächtig nach Marlon Brando oder Samuel L. Jackson an.

_Vorgeschichte_

Der Berliner Informatikstudent Georg Brand, in Hackerkreisen als „T-Rex“ bekannt, ist auf eine Verbindung zwischen dem besten deutschen Hacker Boris F. alias „Tron“ und dem Rapper Tupac Shakur gestoßen. Alle möglichen Leute, die Geheimnisse aufdecken oder vertuschen wollen, interessieren sich auf einmal für T-Rex. Während Georg mit Trons ehemaliger Freundin Tatjana Junk alias Nolo anbandelt, meldet sich Tron quasi aus dem Jenseits: Er ist seit 1998 offiziell tot. Ist er das wirklich? Jedenfalls gibt Nolo Georg eine „Chiffre“ nach der anderen in die Hand. Chiffren sind eine Umschreibung für Hinweise auf die Geheimnisse, die Tron vor seinem Tod aufgedeckt hat – brisanter Stoff sozusagen.

_Handlung_

Nach ihrem Erlebnis in Schottland finden Georg Brand und sein Kumpel Kim Schmittke auch im heimatlichen Berlin die Spur von Rittern, seien sie nun vom Templerorden wie in Schottland oder vom Orden der Deutschritter. In Ortsbezeichnungen wie Tempelhof und Kreuzberg sind noch ihre Spuren bis heute abzulesen. Es gebe sogar einen Templerverein in Berlin, der echte Rüstungen trage, weiß Kim. Doch als ein paar Finsterlinge Georg direkt am Flugfeld packen und in Gewahrsam nehmen, ist Schluss mit lustig!

Die Nachrichtensprecherin Dagmar Berghoff berichtet am 31. Mai 2003 von der Eröffnung des rekonstruierten Bernsteinzimmers, das der Öffentlichkeit übergeben wird. Es entstand Anfang des 18. Jahrhunderts in der alten Hauptstadt Preußens, Königsberg, und wurde 1716 vom König Friedrich Wilhelm I. dem russischen Zaren Peter dem Großen zum Geschenk gemacht. Im Austausch bekam der Preußenkönig 55 „Lange Kerls“ aus St. Petersburg. Da das Bernsteinzimmer in den Bombennächten des 2. Weltkriegs verschwand, fragt sich die Fachwelt, wo sich das bedeutendste Kunstwerk Mitteleuropas heute befindet.

Ein Mann namens Gennadi A. Solnzekow (abgekürzt G.A.S.) begrüßt den wieder befreiten Georg und bezeichnet sich als Angehörigen des russischen Geheimdienstes GRU und Leutnant der Roten Armee. Sie befinden sich zur Georgs Überraschung mitten im rekonstruierten Bernsteinzimmer. Der herrliche rötliche Glanz der Bernsteinmosaiken führt Georg vor Augen, um was es Solnzekow geht. Georg soll für ihn das echte Bernsteinzimmer finden. Aber wo? Natürlich in Königsberg, wo sonst?

In dem heutigen Kaliningrad, einer russischen Exklave zwischen Polen und Litauen, steigt Georg aus dem Zug. Den Fahrschein hat er bei Trons Exfreundin Tatjana Junk gelöst, die ihm eine weitere Tron-Chiffre zeigte: einen Bernstein-Anhänger mit dem Zeichen des Wassermanns. Georg schaut sich auf dem Bahnhofsvorplatz um, und wer läuft ihm über den Weg? Natürlich St. Clair, der schottische Tempelritter, der Hüter des Wissens der Menschheit. Er nennt Georg halb im Scherz, halb im Ernst „Hermes Trismegistos“. Und Georg erinnert sich an seine bemerkenswerte Show als Hermes in Roslyn Castle.

St. Clair betätigt sich mal wieder als Führer durch die Vergangenheit. Das Königsberger Schloss wurde zwar von den Sowjets 1967 gesprengt, aber ein Turm, der dem Donnergott der Germanen (Donar) gewidmet ist, steht immer noch. Darin zeigt eine Ausstellung wertvolle Juwelen, darunter auch Bernsteine. An der ganzen Ostseeküste wurden diese edlen Steine gefunden, und da der Orden der Deutschritter, der in Königsberg seinen Sitz hatte, das Monopol auf das „Gold der Ostsee“ hatte, wurde er sehr reich. Aus dem Orden gingen die Preußen und daraus wiederum das Deutsche Reich hervor. Das Monopol endete erst 1945.

Aber wo ist denn nun das verschwundene Bernsteinzimmer, will Georg wissen. St. Clair kann ihm nur raten, wieder in Berlin zu suchen. Die Spur führt zu Tatjana und Leutnant Solnzekow zurück, die eine ganz besondere Beziehung verbindet …

_Mein Eindruck_

Auch diese Episode versucht ein wenig Licht auf ein Geheimnis der Menschheit zu werfen, doch zunächst kommt uns das Bernsteinzimmer vielleicht ein wenig zu banal dafür vor. Was soll so besonders an versteinertem Harz sein? Doch offenbar handelt es sich erstens um eine einst ziemlich wertvolle Währung, zweitens wurden die „Sonnensteine“ mit mystischen Kräften ausgestattet und entsprechend verehrt. Drittens hat Bernstein auch noch medizinische Eigenschaften, wenn man ihn erhitzt – es entsteht Kolophonium.

Doch die Offenbarungs-Serie begnügt sich meist nicht mit diesem Niveau von schulgemäßer Aufklärung, denn die Drahtzieher der Geschehnisse um Georg, wie etwa St. Clair, haben für ihn eine besondere Rolle vorgesehen. Die Bühne für diese Rolle ist nichts Geringeres als die Weltpolitik. Wer das nicht glaubt, solle das Hörspiel „Machiavelli“ anhören, das außerhalb der Serie steht. Was aber hat dann das Bernsteinzimmer mit Weltpolitik zu tun? Die Antwort liegt bei den Russen. Schließlich wird Georg von einem angeblichen Russen auf die Suche geschickt. Was Georg findet bzw. von den Russen erzählt bekommt, ergibt jedoch nur weitere Widersprüche.

Wenn die Russen nicht wollen, dass das deutsche Nationalgefühl, das sich angeblich im Bernsteinzimmer manifestiert (siehe Preußen und Deutsches Reich), wieder erwacht, warum übergaben sie dann anno 2003 eine Kopie des Kunstwerks an die Deutschen? Man könnte verstehen, wenn sie das Original zurückhalten. Wollen sie die Deutschen verspotten?

Aber dann wird angedeutet, dass es sich bei der Kopie vielleicht doch um das verloren geglaubte Original handeln könnte, nach dem Poe’schen Prinzip, dass man etwas Gesuchtes am besten dort versteckt, wo es jeder sehen kann (vgl. Poes „The purloined letter“). Jeder Besucher der Ausstellung denkt also, es handle sich nur um eine Kopie, doch es ist in Wahrheit das Original. Und da dessen Pflege und Wartung (Steine sind zu ersetzen) teuer ist, haben sich die Russen sowohl einen Kostenfaktor vom Hals geschafft als auch einen politischen Gegner verspottet. Und angeblich einen Krieg verhindert.

Das klingt ja ganz nett, aber höchst unglaubwürdig. Ungefähr so wie die Theorie, die „Titanic“ sei versenkt worden, um die Versicherung zu kassieren. Aber immerhin lernt der Hörer etwas über den GRU, der fünfmal so groß wie der KGB sein soll und offenbar alle wirklich wichtigen Vorgänge in Russland steuert. Außerdem gibt’s mal wieder Geschichtsunterricht.

Diese Episode greift das Motiv des Wassermanns wieder auf, das im Tarot-Orakel Saint Clairs auf Roslyn Castle auftauchte und für Georg Brand besondere Bedeutung hat. Der Wassermann scheint in Nolos Bernstein-Anhänger eingraviert zu sein. Dass Nolo für Georg eine besondere Bedeutung hat, dürfte mittlerweile hinlänglich bekannt sein. Dass sie aber aus Samarkand stammt, der Stadt der Scheherazade, war mir neu und überraschte mich.

Natürlich sind wir jetzt rasend neugierig darauf zu erfahren, wer Nolos Adoptiveltern waren und wie es ihr gelang, von Samarkand nach Berlin zu gelangen, wo sie nun mit Georg Spaghetti kocht.

_Unterm Strich_

Das 70 Minuten lange Hörspiel hat mich auf weite Strecken relativ gut unterhalten, bis auf die ewigen Geschichtsstunden mit Saint Clair. Lustig fand ich ja, dass die Initialen des Leutnant Solnzekow das Wort G.A.S. ergeben. Das hat doch sicher etwas zu bedeuten, oder?! Oder nicht?

Es ist von |Lübbe| und |LPL records| gewohnt sorgfältig produziert worden und ich habe an der Technik nichts auszusetzen. Die Stimmen der Hollywoodschauspieler verleihen der gewohnt trivialen Handlung etwas Filmglamour. Die Episode endet mit einer relativ romantischen Szene, die aber dann doch eine faustdicke Pointe bereithält. Also nicht vorzeitig abschalten!

|70 Minuten auf 1 CD|
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Offenbarung 23 – 9-11 (Folge 29)

Zwielichtig: Wer sprengte das WTC-Gebäude Nr. 7?

Die Anschläge auf das aus insgesamt sieben Gebäuden bestehende New Yorker World-Trade-Center haben die Welt verändert. Zwei Türme stürzen ein. Vier Flugzeuge sollen an diesem verhängnisvollen Tag insgesamt zum Absturz gebracht worden sein. Doch – was war es wirklich, das die Welt mit so dramatischen Bildern für immer erschütterte? Ein Terroranschlag? Eine fatale Inszenierung?

Offenbarung 23 – 9-11 (Folge 29) weiterlesen

Gaspard, Jan / Lueg, Lars Peter / Sieper, Marc – Wissen der Menschheit, Das (Offenbarung 23, Folge 13)

_Mit dem Dudelsack zum Hermes-Gott_

Was bisher bloße Verschwörungstheorie war, wird Realität: Die geheimnisvollsten Tragödien, die skrupellosesten Verbrechen werden entschlüsselt. Die Welt wird nicht mehr die gleiche sein, denn auch das letzte Rätselt wird gelöst.

Die Melodie eines Dudelsackpfeifers – wurde sie tatsächlich vom Berliner Hacker Tron in einer Datei verewigt? Und wozu ist diese seltsame Melodie eigentlich bestimmt? Die Spur führt nach Schottland, zur berühmten Roslyn-Kapelle, der alten Kirche der Tempelritter, welche die Familie Saint Clair erbaute. Doch welche Offenbarungen und Gefahren warten hier auf den Studenten Georg Brand, der doch nur das Rätsel um Trons Tod lösen will?

_Der Autor_

Jan Gaspard ist ein Pseudonym. Der reale Mensch hat immerhin eine Mailadresse – das ist doch schon mal was. Laut Verlag soll der Rechercheur für Unternehmer wie Axel Springer, Ross Perot, Rupert Murdoch und sogar Dick Cheney gearbeitet haben. Wer’s glaubt, sollte ihn engagieren. Er zeichnet für „Idee, Konzeption, Recherche & Buch“ verantwortlich.

Für die praktische Umsetzung dieser Steilvorlage sorgte hinsichtlich Regie, Produktion & Dramaturgie Lars Peter Lueg, seines Zeichens Verlagsleiter von |LPL records|. Für den „heiligen Geist“ in Form von „Inspiration“ sorgte Koproduzent Marc Sieper. Schnitt, Musik und Tontechnik lagen in den kompetenten Händen von Andy Matern. Markus Wienstroer bearbeitete die Gitarren – das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen.

Mehr Infos auf http://www.offenbarung-23.de.

1. Staffel von „Offenbarung 23“:
1) [„Wer erschoss Tupac?“ 1934
2) [„Tupacs Geheimnis“ 1948
3) [„Die ‚Titanic‘ darf nie ankommen“ 2012
4) [„Die Krebs-Macher“ 2015

Einschub: [„Offenbarung 23 – Machiavelli“ 2472

2. Staffel:
5) [„Das Handy-Komplott“ 2576
6) [„Der Fußball-Gott“ 2577
7) [„Stonehenge“ 2590
8) [„Macht!“ 2591

3. Staffel:
9) [„Gier!“ 3104
10) [„Die traurige Prinzessin“ 3113
11) [„Die Hindenburg“ 3131
12) [„Der Piratenschatz“ 3136

4. Staffel:
13) Das Wissen der Menschheit
14) Durst!
15) Das Bernsteinzimmer
16) Krauts und Rüben

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_Die Sprecher / Die Inszenierung_

In der Riege der Sprecher finden sich etliche einschlägig vorbelastete Herrschaften, die man schon aus dem Hause |LPL records| kennt. Als da wären:

David Nathan spricht die Hauptfigur Georg Brand alias T-Rex und klingt wie Johnny Depp.
Marie Bierstedt spricht Tatjana Junk alias Nolo, die Freundin von „Tron“, und klingt wie Kirsten Dunst („Spider-Man“), Kate Beckinsale oder Natalie Portman .
Dagmar Berghoff spricht eine Nachrichtensprecherin und klingt wie Dagmar Berghoff (logo!).
Dietmar Wunder spricht T-Rex’ besten Kumpel Kim Schmittke und klingt wie Cuba Gooding jr. bzw. Adam Sandler.
Lutz Mackensy spricht Saint Clair und klingt nach Al Pacino, Stanley Tucci oder Jonathan Price
Benjamin Völz spricht Tron alias Boris F. und klingt wie Keanu Reeves oder James Spader.
Friedrich Schoenfelder spricht die „Stimme der Wahrheit“ und klingt wie David Niven oder Vincent Price.
Helmut Krauss ist der Erzähler und hört sich verdächtig nach Marlon Brando oder Samuel L. Jackson an.

_Vorgeschichte_

Der Berliner Informatikstudent Georg Brand, in Hackerkreisen als „T-Rex“ bekannt, ist auf eine Verbindung zwischen dem besten deutschen Hacker Boris F. alias „Tron“, und dem Rapper Tupac Shakur gestoßen. Alle möglichen Leute, die Geheimnisse aufdecken oder vertuschen wollen, interessieren sich auf einmal für T-Rex. Während Georg mit Trons ehemaliger Freundin Tatjana Junk alias Nolo anbandelt, meldet sich Tron quasi aus dem Jenseits: Er ist seit 1998 offiziell tot. Ist er das wirklich? Jedenfalls gibt Nolo Georg eine „Chiffre“ nach der anderen in die Hand. Chiffren sind eine Umschreibung für Hinweise auf die Geheimnisse, die Tron vor seinem Tod aufgedeckt hat – brisanter Stoff sozusagen.

_Handlung_

Georg Brands Kumpel Kim Schmittke bringt ein neues Fundstück des Hackers Tron alias Boris F. mit, der im Jahr 1998 unter mysteriösen Umständen starb. Bei dem Fundstück handelt es sich um eine Melodie, die auf einem Dudelsack gespielt wird. Es fand sich auf einer Website über Roslyn Chapel, die alte Templer- und Freimaurerkirche in Schottland. Sie soll irgendetwas mit dem Heiligen Gral zu tun haben (wie man u. a. aus Dan Browns Roman [„Sakrileg“ 1897 weiß). Georg und Kim beschließen hinzufliegen.

In einer Nachrichtensendung berichtet Dagmar Berghoff von der Plünderung des irakischen Nationalmuseums im Jahr 2003. Dabei wurden nicht nur Ausstellungsstücke, sondern auch der Katalog mitgenommen, denn offenbar waren hier Profis am Werk. Aber die US Army guckte bloß zu. Was hat aber dies mit Roslyn Chapel zu tun?

Georg und Kim werden Zeuge eines Gottesdienstes in Roslyn Chapel, aber danach kommt keiner der Teilnehmer heraus. Wohin sind sie verschwunden? Sie gehen hinein und Kim beginnt, in der leeren Kirche das Tron-Stück auf seiner Sackpfeife zu spielen. Das ruft einen alten Bekannten Georgs auf den Plan: Saint Clair, den er schon in Stonehenge kennen lernte.

Saint Clair führte sie aufs nahe Schloss seiner Vorfahren, die allesamt dem Templerorden angehörten. Roslyn Castle stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde offenbart nach der Zerschlagung des Ordens durch den Papst und den französischen König erbaut. Das Skriptorium beherbergt die uralte Bibliothek, von der St. Clair behauptet, diese bewahre das alte Wissen der Menschheit, zum Beispiel die Herkunft der Mathematik aus der sumerischen Beobachtung der Sterne im heutigen Irak.

Am nächsten Tag legt er Georg, den er für etwas Besonderes hält, die Tarot-Karten. Aber nicht mit irgendeinem Kartenspiel, sondern mit dem ältesten bekannten Spiel der Welt. Es stammt aus dem 15. Jahrhundert. Er deckt sieben Karten auf, darunter eine Orakelkarte. Doch die achte Karte, die zweite Orakelkarte, enthält er Georg vor und wirft sie entsetzt ins Kaminfeuer. Sie zeigt das Symbol der Wandlung, des Wechsels, der Auferstehung.

Am nächsten Abend, einem Dienstag, vernehmen Kim und Georg merkwürdige Geräusche aus der Bibliothek. Sie schleichen sich klammheimlich in den Raum, wo bereits eine Gruppe von sechs Männern um St. Clair versammelt ist. Offenbar eine Séance. Der Tempelritter ruft den Gott der Alchemisten, Hermes Trismegistos, an. Zu St. Clairs Entzücken und Kims Verblüffung zeigt sich der Gott auch – in Gestalt Georgs!

_Mein Eindruck_

Kim und Georg wandeln auf den Spuren von Dan Browns Professor Robert Langdon, nur dass die beiden keine Symbolkundler sind, sondern sich als Hacker im besten Sinne verstehen. Aber es ist schon ein wenig erstaunlich, dass Kim auf einmal in der Lage ist, ein astreines Dudelsacksolo hinzulegen. Wo und wann hat er das gelernt? Wir erfahren es nicht.

Dass der Tempelritter Saint Clair dafür ein Symbolkundler erster Klasse ist, leuchtet schon wesentlich mehr ein, denn schon in der gelungenen „Stonehenge“-Episode (Folge 7) outete er sich als Altertumsforscher. Dafür hat er aber auch keinen einzigen PC in seiner Skriptoriums-Bibliothek stehen. Das könnte die beiden Hacker geradezu auf Netz-Entzug setzen.

Ansonsten besteht die Episode aus sehr viel Gelaber, das hauptsächlich von Saint Clair als Oberlehrer bestritten wird. Die metaphysischen Zusammenhänge, die er anführt, um Georg Brand zum verheißenen Messias der Alchemisten (und der Mithras-Jünger unter Ian G) zu stilisieren, sind belesenen Zeitgenossen recht gut bekannt, aber die junge Generation könnte hier noch einiges esoterische Gedankengut aufschnappen.

Dass Georg sich als Hermes Trismegistos hinstellt, ist natürlich der Knalleffekt der gesamten Episode, aber was er da vom Stapel lässt, strapaziert die Gutgläubigkeit eines jeden gutmütigen Fantasylesers. Mehr soll nicht verraten werden. Nun mag man sich fragen, was das alles denn überhaupt soll? Bislang war in der Serie zwar schon oft von esoterischer Metaphysik die Rede (Episode 7 usw.), aber diesmal wird das Thema wirklich exzessiv beackert.

Wie die folgenden Episoden der vierten Staffel mir gezeigt haben, werden später die Früchte dessen geerntet, was in Episode 13 gesät wird. Dazu gehört zum Beispiel der gesamte Komplex um diverse Lichtgötter wie Mithras, Apoll und den keltischen Lugh sowie den Gegensatz zwischen Orient und Okzident, der sich in den Konflikten Russland und Iran vs. NATO und USA widerspiegelt. Wer also genügend Geduld und Aufmerksamkeit aufzubringen in der Lage ist, wird herausfinden, dass er den Monologen Saint Clairs nicht ganz umsonst gelauscht hat.

|Die Sprecher/Die Inszenierung|

Besonders David Nathan als T-Rex hat mir gefallen, denn man hört immer einen leichten ironischen Zungenschlag bei ihm heraus, und Kim Schmittke sekundiert, wenn Georg über die Stränge schlägt. Etwas Humor hatte die Hörspielserie bislang nämlich dringend nötig. Paranoia ist ja schön und gut, aber sie ist schwer die ganze Zeit zu ertragen. Und der Oberlehrer Saint Clair strapaziert unsere Geduld zusätzlich.

|Geräusche und Musik|

Alle Geräusche sind natürlich aus der Realität entnommen und verleihen der Handlung den Anstrich von Filmqualität. Aber sie kommen nie den Dialogen in die Quere, sondern sind in dieser Hinsicht zurückhaltend. Eine Ausnahme von dieser Regel habe ich nur in Episode 16 gefunden, aber bis dahin ist es noch eine Weile.

Die Musik fungiert meist ein Pausenfüller: Fetzige Gitarren, für die Markus Wienstroer verantwortlich zeichnet, und schließlich etwas wie Schmuse-Rock. Mir gefielen mehr die Gitarren. Diesmal kommt natürlich auch die Sackpfeife hinzu, die Ian McLeod ganz hervorragend spielt. Der Klang ist kristallklar – und auch ziemlich laut.

_Unterm Strich_

Diese Episode hat eigentlich keinen Plot, sondern dient vor allem der Aneignung von esoterischem Wissen, welches die beiden Berliner Studenten in der Tempelritterbibliothek offeriert bekommen – von keinem Geringeren als einem echten Templer namens Saint Clair. Dass Georg Brand per Orakel seine Zukunft kennen lernt, mag zwar ganz nett sein, aber dass er auch in Zungen redet und Göttersprüche vom Stapel lässt, strapaziert unsere Gutgläubigkeit doch über Gebühr. Immerhin werden die Lehren St. Clairs später wieder aufgegriffen, sind also nicht bloß geistige Selbstbefriedigung.

Das 78 Minuten lange Hörspiel hat mich auf weite Strecken nicht besonders gut unterhalten, bis auf den Knalleffekt mit Gott Hermes und dem Dudelsacksolo. Es ist von |Lübbe| und |LPL records| gewohnt sorgfältig produziert worden und ich habe an der Technik nichts auszusetzen. Die Stimmen der Hollywoodschauspieler verleihen der gewohnt trivialen Handlung etwas Filmglamour.

|78 Minuten auf 1 CD|
http://www.lpl.de
http://www.offenbarung-23.de
http://www.luebbe-audio.de

Gaspard, Jan / Lueg, Lars Peter – Macht! (Offenbarung 23, Folge 8)

_Schädel & Knochen und das Spiel um die Macht_

Was bisher bloße Verschwörungstheorie war, wird Realität: Die geheimnisvollsten Tragödien, die skrupellosesten Verbrechen werden entschlüsselt. Die Welt wird nicht mehr die gleiche sein, denn auch das letzte Rätselt wird gelöst.

1963 wurde der US-Präsident John F. Kennedy ermordet, wenige Jahre später sein Bruder Robert, auch sein Sohn kam unter mysteriösen Umständen ums Leben. Zahllose Theorien machen die Mafia, die amerikanische Regierung selbst, die Kubaner oder gar einen Fluch dafür verantwortlich. Doch Georg Brand aus Berlin offenbart, dass der unter ungeklärten Umständen gestorbene Hacker Tron einen viel simpleren, banaleren und umso glaubwürdigeren Grund für die Kennedy-Todesfälle ermittelt hatte. (Verlagsinfo)

_Der Autor_

Über Jan Gaspard ist nichts bekannt, und es scheint sich um ein Pseudonym zu handeln (siehe Webseite von |LPL records|). Jedenfalls zeichnet er nach Angaben des Booklets für „Idee, Konzeption, Recherche & Buch“ verantwortlich.

Für die praktische Umsetzung dieser Steilvorlage sorgte hinsichtlich Regie, Produktion & Dramaturgie Lars Peter Lueg, seines Zeichens Verlagsleiter von |LPL records|. Für den „heiligen Geist“ in Form von „Inspiration“ sorgte Koproduzent Marc Sieper. (Es dürfte auch eine Menge „Transpiration“ gegeben haben, wenn man Thomas A. Edison glauben darf.) Schnitt, Musik und Tontechnik lagen in den kompetenten Händen von Andy Matern.

Andy Matern wird von zwei Spezialisten unterstützt. Markus Wienstroer bearbeitete die Gitarren – das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen.

|1. Staffel von „Offenbarung 23“:|
1) [„Wer erschoss Tupac?“ 1934
2) [„Tupacs Geheimnis“ 1948
3) [„Die ‚Titanic‘ darf nie ankommen“ 2012
4) [„Die Krebs-Macher“ 2015

Einschub: [„Offenbarung 23 – Machiavelli“ 2472

|2. Staffel:|
5) [„Das Handy-Komplott“ 2576
6) [„Der Fußball-Gott“ 2577
7) [„Stonehenge“ 2590
8) [„Macht!“ 2591

|3. Staffel:|
9) [„Gier!“ 3104
10) [„Die traurige Prinzessin“ 3113
11) [„Die Hindenburg“ 3131
12) [„Der Piratenschatz“ 3136

|4. Staffel:|
13) [Das Wissen der Menschheit 3885
14) Das Bernsteinzimmer
15) Durst!
16) Krauts und Rüben

Mehr Infos: http://www.offenbarung23.de und http://www.vertraue-niemandem.net

Hinweis: Die vier Rückseiten der vier Booklets der zweiten Staffel ergeben ein Zusammensetzbild (vulgo: Puzzle), auf dem das Reichtagsgebäude vor einem brandroten Himmel zu sehen ist. Auf dem Platz vor dem Gebäude zeichnet sich dunkel das Emblem der Serie ab. Außerdem ergibt sich ein Internetadresse: http://www.vertraue-niemandem.org.

_Die Sprecher/Die Inszenierung_

In der Riege der Sprecher finden sich etliche einschlägig vorbelastete Herrschaften, die man schon aus dem Hause |LPL records| kennt. Als da wären:

David Nathan spricht die Hauptfigur Georg Brand alias T-Rex und klingt wie Johnny Depp.
Marie Bierstedt spricht Tatjana Junk alias Nolo, die Freundin von „Tron“, mit der Stimme von Kirsten Dunst und Kate Beckinsale.
Oliver Siebeck spricht einen Reporter.
Dagmar Berghoff spricht eine Nachrichtensprecherin und klingt wie Dagmar Berghoff (logo!).
Dietmar Wunder spricht T-Rex’ besten Kumpel Kim Schmittke und klingt wie Cuba Gooding jr. bzw. Adam Sandler.
Till Hagen spricht Ian G. und klingt wie Jonathan Pryce in „Fluch der Karibik“.
Lutz Riedel spricht LKA-Mann Wim Banner und klingt wie Timothy „James Bond“ Dalton.
Reiner Schöne spricht Roy Adams, Sicherheitschef von Rupert Murdoch.
Jürgen Kluckert spricht Patrick und klingt wie Morgan Freeman.
Torsten Michaelis spricht Tupac Amaru Shakur und klingt wie Wesley Snipes.
Benjamin Völz spricht Boris F. alias „Tron“ und klingt nach Keanu Reeves oder James Spader.
Arianne Borbach spricht Margo und klingt wie Catherine Zeta-Jones.
Lutz Mackensy spricht den Druidengroßmeister Saint Clair mit der Stimme von Rowan Atkinson oder Al Pacino.
Tilo Schmitz spricht Herrn Brand senior und klingt wie Ving Rhames oder Michael Clarke Duncan.
Friedrich Schoenfelder spricht die „Stimme der Wahrheit“, die nach David Niven, Peter Cushing oder Vincent Price klingt.
Helmut Krauss ist der Erzähler und hört sich verdächtig nach Marlon Brando oder Samuel L. Jackson an.

_Vorgeschichte_

Der Berliner Informatikstudent Georg Brand, in Hackerkreisen als „T-Rex“ bekannt, ist auf eine Verbindung zwischen dem besten deutschen Hacker Boris F. alias „Tron“, und dem Rapper Tupac Shakur gestoßen. Alle möglichen Leute, die Geheimnisse aufdecken oder vertuschen wollen, interessieren sich auf einmal für T-Rex. Während Georg mit Trons ehemaliger Freundin Tatjana Junk alias Nolo anbandelt, meldet sich Tron quasi aus dem Jenseits: Er ist seit 1998 offiziell tot. Ist er das wirklich? Jedenfalls gibt Nolo Georg eine „Chiffre“ nach der anderen in die Hand. Chiffren sind eine Umschreibung für Hinweise auf die Geheimnisse, die Tron vor seinem Tod aufgedeckt hat – brisanter Stoff sozusagen.

_Handlung_

|PROLOG|

Live-Reportage aus Dallas: Am 22.11.1963 wird der amtierende US-Präsident John Fitzgerald Kennedy vor laufender Kamera in seinem Paradeauto erschossen und stirb auf dem Weg ins Krankenhaus.

|Haupthandlung.|

Georg Brand hält sich immer noch im irischen Glynne Castle auf, wo ihm der Informatiker Ian G Gesellschaft leistet und Geschichten erzählt. Es ist schon fast Mitternacht, als er die Rede auf die Kennedys bringt. Was hat die Whiskymarke mit dieser Familie zu tun? John Patrick Kennedy hatte die Importlizenz dafür und machte damit gute Geschäfte, wegen seiner Mafiakontakte übrigens auch während der Prohibition. Die Fitzgeralds stammten übrigens aus der Gegend um Glynne Castle, bevor JFKs Vorfahren im 19. Jahrhundert auswanderten. Sie wahren als Weiberhelden in Irland sehr gut angesehen, doch in den Staaten bekamen sie es mit den puritanischen Protestanten aus Neu-England zu tun – ein ewiger Konflikt.

Ian G lotst Georg in ein echt irisches Pub namens „Pendragon“, das immer noch geöffnet hat. Dort verschwindet Ian G, aber dafür nimmt sich Patrick des Neuankömmlings an. Und der hat noch mehr Geschichten über die Kennedys auf Lager. Wichtiger ist aber sein Hinweis auf ein bemerkenswertes Foto an der Wand. Es zeigt zehn Männer in Abendgarderobe, die Patrick als die Mörder JFKs bezeichnet. Jedenfalls soll das der Mann, der das Foto machte, gesagt haben. Er nannte sich Boris F. und ist besser als Hacker Tron bekannt.

Am Sonntagnachmittag ruft Georg seinen Kumpel Schmittke in Berlin an. Er hat herausgefunden, wer drei der Männer auf dem Foto sind. Unter ihnen sind der Mörder Ché Guevaras und ein Watergate-Einbrecher. Dieser heißt Frank Sturges, ein Mann aus dem Hochadels Bostons, der auch die Geliebte Castros anwarb, damit sie Waffen nach Dallas schmuggelte. Das war wohl im November 1963 … Die Kennedys waren in Neu-England Außenseiter, weil sie dem geheimen Eliteklub der Yale-Absolventen, dem [Skull & Bones]http://de.wikipedia.org/wiki/Skull__%26__Bones Club, angehörten.

Da klopft es an der Tür. Saint Clair tritt ein. Georg dachte, der Großmeister der Druid Society sei längst verschollen, nachdem die Agentin Margo ihn auf dem Weg nach Stonehenge niedergeschlagen hatte. Saint Clair bietet sich als Verbündeter an. Georg kann seine Hilfe gebrauchen, um Durchblick zu bekommen. Doch bevor der Mann zu erzählen beginnt, lässt er sich von T-Rex auf den neuesten Stand bringen und erfährt so von seinem Interesse an den Kennedys. Er reicht dem Hacker einen Drink.

Die Skull & Bones sind quasi die Nachfolgeorganisation der Ingolstädter Illuminaten aus dem 18. Jahrhundert, nur mit dem Unterschied, dass der Zugang viel stärker limitiert und die Mitgliedschaft somit viel elitärer ist. Mehrere Minister und Präsidenten, darunter George W. Bush, gehörten und gehören dem Geheimklub an. Über das Bankhaus Brown & Harriman waren sie während des 2. Weltkriegs mit dem Thyssenkonzern verbunden und verdienten kräftig am Krieg. Die Verflechtung zwischen Politik und Wirtschaft gehört seit der Gründung der Yale-Universität zu ihrem Programm. Leute wie Roosevelt und Kennedy, die anderen Klubs wie etwa den Freimaurern angehörten, wollten häufig ihre monopolistische Politik durchkreuzen.

Georg erleidet einen Schwächeanfall. Kaum genesen, bringt ihn Saint Clair nach New York, aber unter dem Decknamen Viktor F., als Halbbruder von Boris F. Sie reisen nach Deer Island, in die Höhle des Löwen: das Freizeitquartier des Skulls & Bones Clubs. Dort erfährt Georg von seinem Gastgeber Roy Adams, wer JFK wirklich umbrachte und auch den Grund dafür. Hier begegnet er seinem eigenen Schicksal – das jedes Drachentöters, wenn der Drache stärker ist.

_Mein Eindruck_

Das Schluss dieser 2. Staffel trifft den Hörer recht heftig und unerwartet, muss er doch von seinem geliebten Helden unerwartet Abschied nehmen. Es soll laut Absage noch eine weitere Episode mit dem Titel „Wir“ kommen. Aber warten wir’s mal ab, ob die noch so berauschend wird, wenn die bisherige Hauptfigur gerade abserviert wurde.

Es stimmt schon, was in der Einleitung gesagt wurde: Die Erklärung für die Morde an den drei Kennedys – wovon Nr. 2 und 3 gar nicht im Hörspiel erwähnt werden – erscheint nun im Rückblick recht plausibel. Die jahrhundertelange Animosität zwischen katholischen Iren und protestantischen Angelsachsen hat sich in der Neuen Welt fortgesetzt: Symbolisiert wurde sie zwischen dem Roten (Wales) und dem Weißen Drachen (England), wie in einer der Artus-Schriften von Merlin prophezeit. Dann taucht das Symbol des Drachentöters, des Hl. Georg, auf, als dessen Reinkarnation nun Georg Brand erscheint.

Aber die Sache mit den Farben haut letzten Endes nicht hin: Der Skull-&-Bones-Vertreter reklamiert nämlich die Farbe Rot für sich und die Republikaner, was aus diesen Herrschaften den Roten Drachen macht. Dabei waren es doch die gälischen Waliser, die den Roten Drachen in ihrem Wappen zum Nationalsymbol erhoben hatten. Und die waren anscheinend eng mit den Iren verbunden. Na ja, was soll’s. Es ist nur eine Spielerei mit Symbolen.

Wesentlich mehr Sinn ergibt, dass es JFK war, der mit seinem Präsidentendekret, der Executive Order 11.11.10, im Juni 1963 der Zentralbank den Garaus machen wollte. Doch diese bestand und besteht praktisch aus zwölf Privatbanken, die auf diese Weise die Lizenz zum Gelddrucken hatten. Zu gerne leihen sie der Regierung gegen anständige Zinsen Geld, etwa um Kriege zu führen oder die Steuern zu senken. Dass sie daran stets verdien(t)en, versteht sich von selbst. Proportional dazu wuchs und wächst ihr Einfluss auf die Politik. Selbstredend sind viele – ob es alle sind, wird nicht spezifiziert – dieser zwölf Bankhäuser mit dem Skulls & Bones Club verbunden. Wenn sie also dem US-Präsidenten George W. Bush Geld leihen, dann einem ihrer eigenen Mitglieder.

Diese Zusammenhänge, so interessant sie auch sein mögen, werden leider in langen Monologen vorgetragen, die keinerlei Spannung aufkommen lassen. Dies ist die ernsteste und in dramaturgischer Hinsicht langweiligste Episode der beiden Staffeln. Zeit, eine kreative Pause einzulegen.

_Die Sprecher/Die Inszenierung_

Es ist schon lustig, wenn man in einem Serienhörspiel all jene Schauspieler sprechen hört, die man sonst mit bildschirmfüllenden Actionkrachern oder großartigen Romanzen in Verbindung bringt: Catherine Zeta-Jones, Ving Rhames, Johnny Depp und George Clooney. Das hebt die Handlung, die ansonsten leicht etwas trivial hätte wirken können, doch gleich eine Stufe höher, verleiht ihr den Glanz von Hollywood.

Besonders David Nathan als T-Rex hat mir gefallen, denn man hört immer einen leichten ironischen Zungenschlag bei ihm heraus. Etwas Humor hatte die Hörspielserie bislang nämlich dringend nötig. Paranoia ist ja schön und gut, aber sie ist schwer die ganze Zeit zu ertragen. Diese Episode ist durchgehend relativ ernst und Georg Brand hat wenig zu lachen, genau wie wir.

_Geräusche und Musik_

Alle Geräusche sind natürlich aus der Realität entnommen und verleihen der Handlung den Anstrich von Filmqualität. Aber sie kommen nie den Dialogen in die Quere, sondern sind in dieser Hinsicht zurückhaltend.

Die Musik fungiert meist als Pausenfüller: Fetzige Gitarren, für die Markus Wienstroer verantwortlich zeichnet, und schließlich etwas wie Elektro-Rock. Mir gefielen mehr die Gitarren. Zum Glück fehlt nun die Rapmusik, weil ich mit Rap nur wenig anfangen kann.

_Unterm Strich_

Was für ein stimmungsmäßiger Absturz gegenüber der vorhergehenden Episode „Stonehenge“! Geradezu eine kalte Dusche. Eine ermüdende Abfolge relativ langer Monologe breitet ein deprimierendes Panorama vom Imperium des Geheimbundes des Skulls & Bones vor uns aus. Nein, auch unser bisheriger Held T-Rex bekommt nicht den Hauch einer Chance und wird eiskalt abserviert. Die Firma dankt und erwartet Besserung.

Das mit 78 Minuten ungewöhnlich lange Hörspiel ist von |Lübbe| und |LPL records| natürlich gewohnt sorgfältig produziert worden und es gibt an der Technik nichts auszusetzen. Die Stimmen der Hollywoodschauspieler verleihen der ansonsten etwas trivialen Handlung etwas Glanz.

Gaspard, Jan / Lueg, Lars Peter – Fußball-Gott, Der (Offenbarung 23, Folge 6)

_Der Gott ist rund, die Kirche auch_

Was bisher bloße Verschwörungstheorie war, wird Realität: Die geheimnisvollsten Tragödien, die skrupellosesten Verbrechen werden entschlüsselt. Die Welt wird nicht mehr die gleiche sein, denn auch das letzte Rätselt wird gelöst.

Die schönste Nebensache der Welt. Warum hat sich Hacker Tron zu seinen Lebzeiten auf die Spur des Mannes gemacht, der wie kein zweiter mit dem Volkssport der Deutschen in Verbindung steht? Student Georg Brand glaubt nicht, dass der tote Hacker-Kaiser sich wirklich für seinen Standesvetter interessiert hat. Und doch entdeckt Georg manche Seltsamkeit in der Geschichte des deutschen Fußballs. Musste Tron etwa dafür sterben? (Verlagsinfo)

_Der Autor_

Über Jan Gaspard ist nichts bekannt, und es scheint sich um ein Pseudonym zu handeln (siehe Webseite von |LPL records|). Jedenfalls zeichnet er nach Angaben des Booklets für „Idee, Konzeption, Recherche & Buch“ verantwortlich.

Für die praktische Umsetzung dieser Steilvorlage sorgte hinsichtlich Regie, Produktion & Dramaturgie Lars Peter Lueg, seines Zeichens Verlagsleiter von |LPL records|. Für den „heiligen Geist“ in Form von „Inspiration“ sorgte Koproduzent Marc Sieper. (Es dürfte auch eine Menge „Transpiration“ gegeben haben, wenn man Thomas A. Edison glauben darf.) Schnitt, Musik und Tontechnik lagen in den kompetenten Händen von Andy Matern.

Andy Matern wird von zwei Spezialisten unterstützt. Markus Wienstroer bearbeitete die Gitarren – das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen.

|1. Staffel von „Offenbarung 23“:|
1) [„Wer erschoss Tupac?“ 1934
2) [„Tupacs Geheimnis“ 1948
3) [„Die ‚Titanic‘ darf nie ankommen“ 2012
4) [„Die Krebs-Macher“ 2015

Einschub: [„Offenbarung 23 – Machiavelli“ 2472

|2. Staffel:|
5) [„Das Handy-Komplott“ 2576
6) [„Der Fußball-Gott“ 2577
7) [„Stonehenge“ 2590
8) [„Macht!“ 2591

|3. Staffel:|
9) [„Gier!“ 3104
10) [„Die traurige Prinzessin“ 3113
11) [„Die Hindenburg“ 3131
12) [„Der Piratenschatz“ 3136

|4. Staffel:|
13) [Das Wissen der Menschheit 3885
14) Das Bernsteinzimmer
15) Durst!
16) Krauts und Rüben

Mehr Infos: http://www.offenbarung23.de und http://www.vertraue-niemandem.net

Hinweis: Die vier Rückseiten der vier Booklets der zweiten Staffel ergeben ein Zusammensetzbild (vulgo: Puzzle), auf dem das Reichtagsgebäude vor einem brandroten Himmel zu sehen ist. Auf dem Platz vor dem Gebäude zeichnet sich dunkel das Emblem der Serie ab.

_Die Sprecher/Die Inszenierung_

In der Riege der Sprecher finden sich etliche einschlägig vorbelastete Herrschaften, die man schon aus dem Hause |LPL records| kennt. Als da wären:

David Nathan spricht die Hauptfigur Georg Brand alias T-Rex und klingt wie Johnny Depp.
Marie Bierstedt spricht Tatjana Junk alias Nolo, die Freundin von „Tron“.
Detlef Bierstedt spricht den Boulevard-Reporter Kai Sickmann und klingt wie George Clooney am Telefon.
Dagmar Berghoff spricht eine Nachrichtensprecherin und klingt wie Dagmar Berghoff (logo!).
Dietmar Wunder spricht T-Rex’ besten Kumpel Kim Schmittke und klingt wie Cuba Gooding jr. bzw. Adam Sandler.
Till Hagen spricht Ian G. und klingt wie Jonathan Pryce in „Fluch der Karibik“.
Lutz Riedel spricht LKA-Mann Wim Banner und klingt wie Timothy „James Bond“ Dalton.
Benjamin Völz spricht Boris F. alias „Tron“.
Arianne Borbach spricht Margo und klingt wie Catherine Zeta-Jones.
Friedrich Schoenfelder spricht die „Stimme der Wahrheit“.
Helmut Krauss ist der Erzähler und klingt verdächtig nach Marlon Brando oder Samuel L. Jackson.

_Vorgeschichte_

Der Berliner Informatikstudent Georg Brand, in Hackerkreisen als „T-Rex“ bekannt, ist auf eine Verbindung zwischen dem besten deutschen Hacker Boris F. alias „Tron“, und dem Rapper Tupac Shakur gestoßen. Alle möglichen Leute, die Geheimnisse aufdecken oder vertuschen wollen, interessieren sich auf einmal für T-Rex. Während Georg mit Trons ehemaliger Freundin Tatjana Junk alias Nolo anbandelt, meldet sich Tron quasi aus dem Jenseits: Er ist seit 1998 offiziell tot. Ist er das wirklich? Jedenfalls gibt Nolo Georg eine „Chiffre“ nach der anderen in die Hand. Chiffren sind eine Umschreibung für Hinweise auf die Geheimnisse, die Tron vor seinem Tod aufgedeckt hat – brisanter Stoff sozusagen. Georg verscherbelt seine Ermittlungsergebnisse an eine große Boulevardzeitung aus Berlin. Aber manche Geheimnisse sind sogar für dieses Medium zu heiß – so etwa jenes über den „Kaiser“ …

_Handlung_

Übertragung: Die Bundesrepublik Deutschland wird die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 austragen.

TV-News: Die Abstimmung der FIFA fiel denkbar knapp aus und die Deutschen bekamen den Zuschlag nur, weil ein Jurymitglied der letzten Wahl fernblieb. Hat da jemand was gedreht?

Georg Brand muss immer noch Buße tun für seinen Mordversuch an Tatjana (Ep. 5) und hat sie ins Hotel Adlon zu einem piekfeinen Abendessen ausgeführt. Es ist 23:23 Uhr (!). Trotz seiner bezaubernden Gesellschaft erscheint Georg auf einmal massiv abgelenkt: Seine Hoheit, der „Kaiser“, hat das Restaurant betreten. Nolo ist nicht beeindruckt: Herr Kaiser sieht aus wie ein Versicherungsvertreter. Aber sie erinnert sich, dass ihr verstorbener Freund Boris F alias Tron einmal ein Autogramm vom Kaiser bekam. Sie hat es sogar bei sich und zeigt es Georg. Wow: ein WM-Ticket. Und was bedeuten die Zahlen darauf? Na, das ist der Zugangscode zum Laptop des Kaisers, natürlich per WLAN. Gleich mal testen – die Unterschrift ist wirklich echt, findet Georg schnell heraus.

Auf der Festplatte des kaiserlichen Laptops findet Georg zu seinem nicht geringen Erstaunen ein WORD-Dokument, das den Namen von Tron trägt. Er druckt es aus und bringt es in die Redaktion, in der sein Bekannter Kai Sickmann arbeitet. Nolo kommt mit. Sickmann winkt ab. Na und? Tron hat also den kaiserlichen Laptop geknackt, wen wundert’s? Und überhaupt: Der Kaiser ist unantastbar: „vermintes Gelände“. Ganz einfach aus folgendem Grund: Der Kaiser ist mittlerweile der Berlusconi der deutschen Medien und Werbeträger. Wer versucht, ihn abzuschießen, schießt sich nur selbst ins Knie. Und wer’s mal aus Versehen tut (wie einmal ein Kollege vom „Mannheimer Morgen“), ist ganz schnell weg vom Fenster. Die Kollegen von der Sport-Redaktion lauern schon darauf, dass Sickmann mal einen Fehler macht …

Und was hatte Tron mit dem Kaiser am Hut? Hat ihn diese Sache das Leben gekostet? Sickmanns Tipp: Sucht die fehlenden Spieler. Georg wird fündig: Es ist Rupert Murdoch, mit dem Tron in Sachen Bezahlfernsehen verbunden war. Tron hatte eine SmartCard entwickelt, mit der man sich Pay-TV kostenlos besorgen konnte, und Murdochs Firma NDS lieferte ihm dafür die Technik. Als das durch Trons Kaiser-Kontakt bekannt wurde und die Sicherheit des Pay-TV zweifelhaft erschien, zog sich Bertelsmann aus dem Joint Venture mit Kirchs Fernsehimperium zurück, woraufhin dessen Thron heftig zu wackeln begann. 1998 wurde Schröder zum Kanzler gewählt, und Deutschland durfte die Weltmeisterschaft 2006 austragen. Alles nur Zufall?

Ian G ruft auf dem Handy an. „Schnell raus hier! Brich alles ab! Du hast nur 30 Sekunden!“ Georg und sein Kumpel Schmittke brechen sofort ihren netten Chat mit der Quelle „Softie“ ab und machen, dass sie wegkommen. Die Flucht gelingt über das zweite Treppenhaus ihres Studentenwohnheims. Wenig später beobachten sie, wie zwei Typen aus dem Gebäude kommen, die aussehen wie die Killer in „Pulp Fiction“: Travolta und Jackson. Ein schlechter Traum?

_Mein Eindruck_

Das alles erscheint uns heute wie olle Kamellen, doch die Sache im Hintergrund ist weiterhin relevant, und wer weiß: Vielleicht wird der Kaiser ja wirklich mal Bundeskanzler. Der Weg dorthin wird im Hörspiel deutlich aufgezeigt. Wie 1974, als die Fußball-WM bei uns stattfand, das Farbfernsehen seinen Durchbruch erlebte, so soll auch diesmal eine neue Medientechnik ihren Durchbruch erleben: HDTV alias High-Definition Television.

Was aber die wenigsten wissen oder sagen: HDTV stellt einen Rückkanal bereit. Dieser Rückkanal erlaubt es dem jeweils eingeschalteten Sender zu registrieren, was der einzelne Haushalt gerade ansieht und zudem die Interaktion mit dem Zuschauer. Die Rückkopplungsschleife könnte laut Hörspiel wie folgt aussehen. Gebt dem Volk, was das Volk will, d. h. nach Erkenntnissen der Markt- und Meinungsforscher nur solche Inhalte, die die größte Masse interessiert. Dreimal darf man raten, was das wohl sein könnte. Man braucht sich nur erinnern, was die Privat-TV-Sender Anfang der achtziger Jahre als erstes sendeten: Erotik und bunte Werbung. Aber noch viel wichtiger im aktuellen Kontext: BUNDESLIGA & Co.! Und die Übertragungsrechte sind bekanntlich Milliarden wert …

Kein Wunder also, dass zur Fußball-WM das HDTV gepuscht wird, denn schließlich sind die Übertragungsrechte ebenso viel Gold wert wie das Renovieren all der Stadien landauf landab. Von den zusätzlich verkauften überteuerten TV-Geräten ganz zu schweigen. Und überall soll der Kaiser seine Finger drin haben? Klingt uns und Georg etwas zu weit hergeholt.

An diesem Punkt wird’s metaphysisch. Auf einmal heißt es „Fußball sei ‚Opium fürs Volk'“, eine Abwandlung des bekannten Marx-Zitats, wonach Religion Opium fürs Volk sei. Die Stadien seien die Kirchen und Kathedralen dieser Religion, der Kaiser sei der Hohepriester und sein Manager der Mann, der die Fäden zieht. Im Schatten dieser Volksverblödungsaktion wachse eine Schattenwirtschaft heran, die garantiert noch stärker gefördert werde, sollte der Kaiser je Bundeskanzler werden. (Hat der Kaiser überhaupt ein Parteiamt? Soweit ich weiß, nicht. Wer soll ihn also wählen können?)

Na, prost! Denkt sich Georg, und sein Kumpel Schmittke meint: Die haben doch alle ’ne Schraube locker. Genau meine Meinung. Aber dann taucht auf einmal Margo bei Georg auf, der in Tatjanas Reisebüro sitzt. Und sie hat Redakteur Kai Sickmann im Schlepptau. Da wird Georg ganz flau im Magen. Es war doch Margo, die Georg (in Ep. 5) ferngesteuert hat, damit er Nolo umbringt! Doch Nolo sagt, es sei okay. Und Margo weiß bestimmt schon alles, was er, T-Rex, Sickmann verklickert hat!

Mit Nolos Erlaubnis geht er mit Sickmann durch Berlin. In einen düsteren Keller, welcher der Urania-Loge der Freimaurer gehört. Und dort bekommt T-Rex von dem Unbekannten aus der S-Bahn noch mehr Rätsel zu hören. Er nennt sich Saint-Clair, so wie viele der Tempelritter, und ist angeblich ein Verleger. Na, wer’s glaubt, wird selig!

_Die Sprecher/Die Inszenierung_

Es ist schon lustig, wenn man in einem Serienhörspiel all jene Schauspieler sprechen hört, die man sonst mit bildschirmfüllenden Actionkrachern oder großartigen Romanzen in Verbindung bringt: Catherine Zeta-Jones, Johnny Depp und George Clooney. Das hebt die Handlung, die ansonsten leicht etwas trivial hätte wirken können, doch gleich eine Stufe höher, verleiht ihr den Glanz von Hollywood.

Besonders David Nathan als T-Rex hat mir gefallen, denn man hört immer einen leichten ironischen Zungenschlag bei ihm heraus. Etwas Humor hat die Hörspielserie nämlich dringend nötig. Paranoia ist ja schön und gut, aber sie ist schwer die ganze Zeit zu ertragen. Und der denkende Zeitgenosse – wiewohl eine aussterbende Spezies – kann sich die Paranoia ja selber erzeugen, wenn er sie braucht.

_Geräusche und Musik_

Alle Geräusche sind natürlich aus der Realität entnommen und verleihen der Handlung den Anstrich von Filmqualität. Aber sie kommen nie den Dialogen in die Quere, sondern sind in dieser Hinsicht zurückhaltend.

Die Musik fungiert meist ein Pausenfüller: Rapmusik, fetzige Gitarren, für die Markus Wienstroer verantwortlich zeichnet, und schließlich etwas wie Elektro-Rock. Mir gefielen mehr die Gitarren, weil ich mit Rap nur wenig anfangen kann.

_Unterm Strich_

Diese Episode gewährt – sofern man es glauben mag – einen tiefen Einblick in das System, das die Nation im wahrsten Sinne des Wortes bewegt. Besonders in diesen Tagen, da die Fußball-Weltmeisterschaft hierzulande gastiert, werden einige Phänomene sichtbar, die dem aufmerksamen Zeitgenossen zu denken geben: die massive Werbung für das manipulationsfähige HDTV, die enormen Summen (etwa 1,6 Mrd. Euro) für die Renovierung und den Ausbau der Fußballstadien, die hohen Summen, die für die Übertragungsrechte gezahlt werden mussten. Kein Zweifel, die Huldigung an den Fußball-Gott ist ein teurer Spaß. Und man fragt sich, wer davon am meisten profitiert. Das Hörspiel von „Jan Gaspard“ gibt ein paar bedenkenswerte Antworten.

Das mit 75 Minuten ungewöhnlich lange Hörspiel ist von |Lübbe| und |LPL records| gewohnt sorgfältig produziert worden und es gibt absolut nichts daran auszusetzen – wie schade. Die Stimmen der Hollywoodschauspieler verleihen der ansonsten etwas trivialen Handlung den Glamour des Abenteuers.

Gaspard, Jan / Lueg, Lars Peter – Handy-Komplott, Das (Offenbarung 23, Folge 5)

_Das Handy, dein Freund und Lauscher_

Was bisher bloße Verschwörungstheorie war, wird Realität: Die geheimnisvollsten Tragödien, die skrupellosesten Verbrechen werden entschlüsselt. Die Welt wird nicht mehr die gleiche sein, denn auch das letzte Rätsel wird gelöst.

Der Student Georg Brand bekommt das verschollene Handy von Hacker-Legende Tron in die Hände. Er entdeckt eigenwillige Umbauten, für die sich auch dubiose Firmen interessieren und mit denen ein Handy auf einmal mehr wird als nur ein mobiles Telefon. Was Georg aber noch nicht ahnt: Aufgrund dieses Wissens wird auf Trons Freundin Nolo ein Mordanschlag verübt. Das Besondere daran: Der Attentäter ist Georg selbst … (ergänzte Verlagsinfo)

_Der Autor_

Über Jan Gaspard ist nichts bekannt, und es scheint sich um ein Pseudonym zu handeln (siehe Webseite von |LPL records|). Jedenfalls zeichnet er nach Angaben des Booklets für „Idee, Konzeption, Recherche & Buch“ verantwortlich.

Für die praktische Umsetzung dieser Steilvorlage sorgte hinsichtlich Regie, Produktion & Dramaturgie Lars Peter Lueg, seines Zeichens Verlagsleiter von |LPL records|. Für den „heiligen Geist“ in Form von „Inspiration“ sorgte Koproduzent Marc Sieper. (Es dürfte auch eine Menge „Transpiration“ gegeben haben, wenn man Thomas A. Edison glauben darf.) Schnitt, Musik und Tontechnik lagen in den kompetenten Händen von Andy Matern.

Andy Matern wird von zwei Spezialisten unterstützt. Markus Wienstroer bearbeitete die Gitarren – das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen. Leise erklingt im Hotel Adlon das Piano – es wird von Hermann Niesig gespielt.

|1. Staffel von „Offenbarung 23“:|
1) [„Wer erschoss Tupac?“ 1934
2) [„Tupacs Geheimnis“ 1948
3) [„Die ‚Titanic‘ darf nie ankommen“ 2012
4) [„Die Krebs-Macher“ 2015

Einschub: [„Offenbarung 23 – Machiavelli“ 2472

|2. Staffel:|
5) [„Das Handy-Komplott“ 2576
6) [„Der Fußball-Gott“ 2577
7) [„Stonehenge“ 2590
8) [„Macht!“ 2591

|3. Staffel:|
9) [„Gier!“ 3104
10) [„Die traurige Prinzessin“ 3113
11) [„Die Hindenburg“ 3131
12) [„Der Piratenschatz“ 3136

|4. Staffel:|
13) [Das Wissen der Menschheit 3885
14) Das Bernsteinzimmer
15) Durst!
16) Krauts und Rüben

Mehr Infos: http://www.offenbarung23.de und http://www.vertraue-niemandem.net

_Die Sprecher/Die Inszenierung_

In der Riege der Sprecher finden sich etliche einschlägig vorbelastete Herrschaften, die man schon aus dem Hause |LPL records| kennt. Als da wären:

David Nathan spricht die Hauptfigur Georg Brand alias T-Rex und klingt wie Johnny Depp.
Marie Bierstedt spricht Tatjana Junk alias Nolo, die Freundin von „Tron“.
Detlef Bierstedt spricht den Reporter Kai Sickmann* und klingt wie George Clooney am Telefon.
Dagmar Berghoff spricht eine Nachrichtensprecherin und klingt wie Dagmar Berghoff (logo!).
Dietmar Wunder spricht T-Rex’ besten Kumpel Kim Schmittke und klingt wie Cuba Gooding jr. bzw. Adam Sandler.
Arianne Borbach spricht Margó und klingt wie Catherine Zeta-Jones.
Till Hagen spricht Ian G. und klingt wie Jonathan Pryce in „Fluch der Karibik“.
Lutz Riedel spricht LKA-Mann Wim Banner und klingt wie Timothy „James Bond“ Dalton.
Friedrich Schoenfelder spricht die „Stimme der Wahrheit“ und den Prolog, der eine Art Garantieausschluss darstellt.
Helmut Krauss ist der Erzähler und klingt verdächtig nach Marlon Brando oder Samuel L. Jackson .

_Vorgeschichte_

Der Berliner Informatikstudent Georg Brand, in Hackerkreisen als „T-Rex“ bekannt, ist auf eine Verbindung zwischen dem besten deutschen Hacker Boris F. alias „Tron“, und dem Rapper Tupac Shakur gestoßen. Alle möglichen Leute, die Geheimnisse aufdecken oder vertuschen wollen, interessieren sich auf einmal für T-Rex. Während Georg mit Trons ehemaliger Freundin Tatjana Junk alias Nolo anbandelt, meldet sich Tron quasi aus dem Jenseits: Er ist seit 1998 offiziell tot. Ist er das wirklich? Jedenfalls gibt Nolo Georg eine „Chiffre“ nach der anderen in die Hand. Chiffren sind eine Umschreibung für Hinweise auf die Geheimnisse, die Tron vor seinem Tod aufgedeckt hat – brisanter Stoff sozusagen.

_Handlung_

Die vorhergehende Episode „Die Krebs-Macher“ führte Georg Brand zusammen mit Wim Banner auf eine Schnitzeljagd, an deren Ende ein Handy-Klingeln erklang.

Wie sich nun herausstellt, ist das Handy an einer süßen kleinen Miezekatze befestigt. Das Handy selbst gehört der 1998 gestorbenen Hackerlegende Tron alias Boris F. Mit seinem Freund Kai Schmittke untersucht Georg Handy und Katze. Beide sind ungewöhnlich ausgestattet. Die Katze trägt einen Ohrring, das Handy ist innen mit Alu gefüttert. Interessant: eine Abschirmung?

Auf diesem Handy ruft eine Frau mit einem abgeschalteten Provider-Account an: Sie nennt sich Margo und bittet Georg, sie in Frankfurt/Main zu besuchen. Ohne zu fragen, was er dort soll, lässt sich der Student wie ein Roboter dorthin verfrachten. In Nullkommanix ist er auf der Spitze des Messeturms, wo ihn eine bezaubernde Dame begrüßt und ihn bittet, sie als seine gute Fee zu betrachten. In Ordnung, murmelt Georg und küsst sie.

Denn Margo hat ihm ein paar erstaunliche Fakten verraten. Zum Beispiel, dass die amerikanische Sicherheitsbehörde NSA (National Security Agency) im 5. Stock eines Hochhauses am Hauptbahnhof logiert und mit dem am besten gesicherten Computer der Stadt direkt die Leitungen der Deutschen Telekom anzapft – genehmigt, versteht sich. Und natürlich sucht sie nur nach bestimmten Codewörtern wie etwa „Bombe“. Klar doch.

Interessant wird diese Info aber erst, als sie Georg daran erinnert, dass Tron ein mobiles „Kryptophon“ auf ISDN-Basis entwickelt hatte. Es war abhörsicher. Wäre das Ding in Serie gegangen, hätte das die NSA und andere Dienste arbeitslos gemacht. Tsts! Die NSA habe übrigens Tron über Ian G. abgehört. Und dieser wiederum höre nun Georg per Handy ab. Mit einem kleinen Trojaner könne man jedes Handy zu einem Abhörinstrument umfunktionieren. Aber zum Glück sei die Spitze des Messeturms ein Störsender. Hier seien sie zwei beide ganz für sich …

Es dauert nicht lange, da warnt Ian G. seinen Freund Georg vor dieser Margo. Die sei der Kopf einer Industriellen-Dynastie, und ihr Vater habe seinerzeit Tron obduziert. Beunruhigend. Um mehr herauszufinden, geht Georg zu seinem Bekannten, dem Boulevard-Reporter Kai Sickmann. Der klärt ihn a) über Strahlenschäden durch Handys auf und b) über gewisse Abhörmethoden. Mehr Details dazu gibt es allerdings nur von dem Experten Tim Mars, denn eine Zeitung könne schließlich nicht ihre wichtigsten Anzeigenkunden vergraulen: die Handyhersteller …

Von Mars erfährt Georg alles über Abhörmethoden und wie es Tron gelang, sie zu umgehen. Tron legte zum Beispiel die bekannte Alufolie in sein von Mars gefertigtes Handy und war fortan nicht mehr zu orten. Peinlich für einen Geheimdienst. Wie man einen Trojaner entfernt, verrät Mars auch. Weil ISDN, das Tron fürs Kryptophon nutzte, schwerer abzuhören ist, werde, so Mars, heute alles auf DSL umgestellt.

Dennoch begeht Georg einen folgenschwerer Fehler: Er kauft sich ein Headset. Fortan ist er praktisch ständig online. Und das erste, was er sich damit einfängt, ist eine Art Virus, der ihn fernsteuert. Aber das merkt er überhaupt nicht. Erst als die strangulierte Nolo, Trons Ex-Freundin, bewusstlos vor ihm liegt und Ian G ihn rüttelt, scheint Georg wieder aufzuwachen. Er hat keine Ahnung, was passiert ist. Wütend zertritt Ian G Georgs Handy und Headset.

Sollte die arme Nolo jemals wieder aufwachen, wird Georg das teuer zu stehen kommen, so viel steht schon mal fest.

_Mein Eindruck_

Das Thema der Handystrahlung und des Abhörens, ja, sogar der Fernsteuerung wird durchgehend in diesem Hörspiel angeschnitten. Kann man das alles unbesehen glauben, was uns der Autor mit dem Pseudonym „Jan Gaspard“ da verklickert?

Immer wieder gibt es Meldungen von Studien, in denen die Strahlenschädlichkeit von Mobilgeräten (Handys, PDAs, Smartphones usw.) und Mobilfunk-Transpondermasten belegt wird – und dann gleich wieder dementiert. Natürlich ist die Milliardenindustrie der Handyhersteller und Mobilfunkbetreiber daran interessiert, solche geschäftsschädigenden Studien zu unterdrücken oder wenigstens abzuwerten. Das sollte den Verbraucher aber nicht abschrecken.

Feststeht jedenfalls, dass ein Handy – um nur ein Endgerät herauszupicken – elektromagnetische Strahlung abgibt. Es gibt offenbar thermische und nicht-thermische Strahlung (ich bin kein Fachmann und berufe mich auf die Infos aus dem Hörspiel). Thermische Strahlung – bekannt von der Mikrowelle! – heizt auf, nicht-thermische beeinflusst das Gehirn, wird sie nicht abgeschirmt. Wie sieht diese neurologische Beeinflussung aus? Georg Brand hat für uns recherchiert und tischt seiner erstaunten Angebeteten Nolo alias Tatjana Junk die Ergebnisse auf.

|Ferngesteuert?|

Demnach habe es bereits in den 1950er Jahren beim amerikanischen Militär Forschungen gegeben, die Gehirnströme von Männern durch entsprechende Induktionsströme zu beeinflussen – bei Frauen funktionierte es nicht, bei den Kerlen allerdings schon. Eigentlich wollte man ja Schizophrenie etc. heilen, aber wenn man damit feindliche Agenten „umdrehen“ konnte, hatte die CIA sicher nichts dagegen.

In Genf wurden mit solchen Induktionsströmen offenbar „out of body“-Erfahrungen herbeigeführt: Der Patient dachte, er verließe seinen Körper und stehe neben sich. Etwas Ähnliches widerfährt Georg im Hörspiel, nur dass er nicht neben sich steht, sondern sein Bewusstsein schlafen gelegt wird, während der Rest „ferngesteuert“ wird. Ob das nun wiederum Science-Fiction ist, bleibt offen, aber es sieht mir ganz nach Spekulation aus. Andererseits: Hypnose sieht auch ziemlich unwahrscheinlich aus, funktioniert aber echt gut.

|Feind hört mit!|

Jedes Handygespräch wird, wie im Festnetz, über Schaltstellen des Netzbetreibers vermittelt. In diesen speziellen Computern lassen sich Informationen – möglichst mit Befugnis – anzapfen. Das wird schon in „Die drei Tage des Condors“ gezeigt, funktioniert aber auch in Handynetzen. Wie in „Ocean’s Eleven“ könnte man auch daran denken, gefälschte Informationen einzuspeisen und weiterzuleiten. (Im Film ist dies im privaten Inhouse-Netz des Casinos zu sehen.)

Jedes nicht manipulierte Handy ist prinzipiell auch zu orten, ganz einfach deswegen, weil es sich, um Empfang zu haben, in einer Funk-Zelle anmelden muss. Diese Zellen gaben den „cell phones“ ihren Namen in den englischsprachigen Ländern. Die Position der Zelle ist dem Netzbetreiber natürlich bekannt, d. h. seine Computer können sie einer geografischen Position zuordnen. Diese Grundlage ermöglicht z. B. Location-based Services, also ortsabhängige Dienste wie etwa Notruf, Reparaturdienst, Hotelinfos und Navigation. Dass man damit auch Leute ausfindig machen kann, ergibt sich von selbst. (Ähnliches gilt für E-Mails – jeder Rechner, der eine verschickt, gibt seine IP-Adresse preis und lässt sich orten. Es gibt Tricks, das zu verhindern.)

Ein Eingriff in die Privatsphäre ist es jedoch, wie jede schädliche Software auf dem Computer, wenn ein fremder Algorithmus aufs Handy geschmuggelt wird. Dieses Stück Software könnte man, laut Tim Mars, wie einen Trojaner betrachten. Ich habe drei Bücher über Computersicherheit und Internet geschrieben. Somit weiß ich über das Thema Viren, Trojaner und Würmer Bescheid. Dass es Handyviren gibt, ist auch nicht neu. Und dass besonders die Bluetooth-Technik gewisse Sicherheitslücken aufweist, ist bekannt. Sie sind hoffentlich mittlerweile allesamt gestopft.

Die Handyviren übermitteln sensible, private Infos an den Abhörenden, der sie verwerten will, z. B. Adressen, Kreditkartenangaben usw. Der ganze Vorgang lässt sich automatisieren. So macht es ja auch die NSA, die den Frankfurter Internetknoten DENIC abhört, wenn man dem Hörspiel glauben darf. Dass Terroristen Handys dazu benutzen, um Sprengsätze zu zünden, ist einer der beunruhigendsten Aspekte in diesem Bild. Das könnte einer der Gründe sein, warum niemand in das Frankfurter Konsulat der USA ein Handy mitnehmen darf …

|Beruhigende Nachrichten?|

Dagmar Berghoff spielt sich selbst: Die bekannte ehemalige „Tagesschau“-Sprecherin tritt als Nachrichtensprecherin auf. Ihre Nachrichten sind allerdings nicht gerade dazu angetan, den Hörer zu beruhigen. Die oben genannten Gefahrenquellen breiten sich nämlich rasant aus. In Deutschland gab es 2005 bereits 65 Millionen Handybenutzer und weltweit 1,6 Milliarden. 2006 dürften es 2 Milliarden Benutzer werden. Mithin grillen eine ganze Menge Leute ihr Hirn per Mikrowellenstrahlung und noch mehr werden wohl abgehört. Das könnte eine Reihe von Fehlern in der aktuellen Politik erklären.

_Die Sprecher/Die Inszenierung_

Es ist schon lustig, wenn man in einem Serienhörspiel all jene Schauspieler sprechen hört, die man sonst mit bildschirmfüllenden Actionkrachern oder großartigen Romanzen in Verbindung bringt: Johnny Depp, Jonathan Pryce, Catherine Zeta-Jones und George Clooney. Das hebt die Handlung, die ansonsten leicht etwas trivial hätte wirken können, doch gleich eine Stufe höher, verleiht ihr den Glamour von Hollywood.

Besonders David Nathan als T-Rex hat mir gefallen, denn man hört immer einen leichten ironischen Zungenschlag bei ihm heraus. Etwas Humor hat die Hörspielserie nämlich dringend nötig. Paranoia ist ja schön und gut, aber sie ist schwer die ganze Zeit zu ertragen. Marie Bierstedt als Tatjana Junk hat in dieser Episode der Serie einen feinen Auftritt. Da „Georg Brand“ seine Angebetete um ein Haar umgebracht hätte – ohne etwas zu ahnen – reibt sie ihm seine Schuld ganz schön unter die Nase und ist moralisch berechtigt, Höchstforderungen in Sachen Verwöhnfaktoren zu stellen.

An einer Stelle darf sie „das Rätsel Weib“ wieder einmal zum Besten geben. Sie hat „Georg Brand“ schon so weit, dass er sie zum Tanzen einlädt, da verbockt er es wieder durch eine falsche Frage. Er hat keinen blassen Schimmer, warum er von ihr rausgeworfern wird. Jedes weibliche Wesen dürfte sich vor Genugtuung kringeln. Männer können hingegen nur gequält darüber lächeln.

_Geräusche und Musik_

Alle Geräusche sind natürlich aus der Realität entnommen und verleihen der Handlung den Anstrich von Filmqualität. Aber sie kommen nie den Dialogen in die Quere, sondern sind in dieser Hinsicht zurückhaltend.

Die Musik fungiert meist als Pausenfüller: Rapmusik, fetzige Gitarren, für die Markus Wienstroer verantwortlich zeichnet, und schließlich etwas wie Elektro-Rock und Easy Listening. Mir gefielen mehr die Gitarren, weil ich mit Rap nur wenig anfangen kann. An zwei Stellen gibt es Szenen im Berliner Hotel Adlon. Dieses Wunderhaus sollte jeder schon mal von innen gesehen haben. Dezent erklingt ein schön gespieltes Piano im Hintergrund des Dialogs, ohne aufdringlich zu werden. Hermann Niesig sitzt an der Klaviatur.

_Unterm Strich_

Diese Episode beschäftigt sich mit den Gefahren und Möglichkeiten eines Geräts, das für viele Zeitgenossen praktisch schon zum täglichen Leben gehört wie die Zahnbürste und die Kaffeetasse: das Handy. Interessant wird es an dem Punkt, an dem wir erfahren, was die Hacker damit anstellen, erstens natürlich Tron, die Legende, und dann Georg Brand, genannt T-Rex. Die Handlung spinnt die Fakten weiter – voilà: wir haben einen Mordanschlag. Wer steckt dahinter und wie gelang die Intrige? Brennende Fragen, die erst am Schluss beantwortet werden. Ob demnächst zwei Milliarden Handybenutzer versklavt werden, wird allerdings (noch) offen gelassen.

Das Hörspiel ist von |Lübbe| und |LPL records| gewohnt sorgfältig produziert worden und es gibt absolut nichts daran auszusetzen – wie schade. Die Stimmen der Hollywoodschauspieler verleihen der ansonsten etwas trivialen Handlung den Glamour des Abenteuers.

*: Sicherlich ist es nur purer Zufall, dass der Chefredakteur einer großen Boulevardzeitung mit vier Buchstaben Kai Diekmann heißt.

|64 Minuten auf 1 CD|

Gaspard, Jan / Lueg, Lars Peter / Sieper, Marc – Jack the Ripper – Live in Berlin (Offenbarung 23, Folge 21)

_Die Ripper-Ermittler, live auf der Bühne_

Was bisher bloße Verschwörungstheorie war, wird Realität: Die geheimnisvollsten Tragödien, die skrupellosesten Verbrechen werden entschlüsselt. Die Welt wird nicht mehr die gleiche sein, denn auch das letzte Rätsel wird gelöst.

Wer war Jack the Ripper wirklich – dieser unvorstellbar grausame Serienmörder? Autor Jan Gaspard hat eine verwegene Theorie, die einen der prominentesten Vertreter des viktorianischen Zeitalters der Tat zweifelsfrei überführt. Im Gespräch mit den Protagonisten seiner Hörspiel-Serie „Offenbarung 23“ zeichnet Gaspard, vertreten durch Oliver Rohrbeck, ein vollständiges Bild des perfiden Killers. (Auszug aus der Verlagsinfo)

Was weder Vorder- noch Rückseite der CD eine Erwähnung für würdig halten: Diese CD enthält herrlich lustige Outtakes, die richtig zum Mitlachen animieren. Über eine Viertelstunde Pleiten und Pannen pur.

_Der Autor und die Macher_

Jan Gaspard ist ein Pseudonym. Der reale Mensch hat immerhin eine Mailadresse – das ist doch schon mal was. Laut Verlag soll der Rechercheur für Unternehmer wie Axel Springer, Ross Perot, Rupert Murdoch und sogar Dick Cheney gearbeitet haben. Wer’s glaubt, sollte ihn engagieren. Er zeichnet für „Idee, Konzeption, Recherche & Buch“ verantwortlich.

Für die praktische Umsetzung dieser Steilvorlage sorgte hinsichtlich Regie, Produktion & Dramaturgie Lars Peter Lueg, seines Zeichens Verlagsleiter von |LPL records|. Für den „heiligen Geist“ in Form von „Inspiration“ sorgte Koproduzent Marc Sieper. Schnitt, Musik und Tontechnik lagen in den kompetenten Händen des preisgekrönten [Andy Matern.]http://www.andymatern.de Markus Wienstroer bearbeitete die Gitarren in der Titelmelodie – das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen. Die Aufnahmeleitung oblag Anno Storbeck.

|1. Staffel von „Offenbarung 23“:|
1) [„Wer erschoss Tupac?“ 1934
2) [„Tupacs Geheimnis“ 1948
3) [„Die ‚Titanic‘ darf nie ankommen“ 2012
4) [„Die Krebs-Macher“ 2015

Einschub: [„Offenbarung 23 – Machiavelli“ 2472

|2. Staffel:|
5) [„Das Handy-Komplott“ 2576
6) [„Der Fußball-Gott“ 2577
7) [„Stonehenge“ 2590
8) [„Macht!“ 2591

|3. Staffel:|
9) [„Gier!“ 3104
10) [„Die traurige Prinzessin“ 3113
11) [„Die Hindenburg“ 3131
12) [„Der Piratenschatz“ 3136

|4. Staffel:|
13) [Das Wissen der Menschheit 3885
14) [Das Bernsteinzimmer 3887
15) [Durst! 3900
16) [Krauts und Rüben 3934

|5. Staffel:|
17) [Die Waterkant-Affäre 4340
18) [Menschenopfer 4362
19) [Angst! 4537
20) [Die Pyramiden-Saga 4554

Einschub: 21) Jack the Ripper (Live-Lesung)

|6. Staffel:|
22) Der Fluch des Tutanchamun (Mai 2008)
23) Der Jungbrunnen (Mai 2008)
24) Ausgespäht und Ausgetrickst (Juli 2008)
25) Sex and Crime (Juli 2008)

Mehr Infos: http://www.offenbarung-23.de sowie http://wiki.jan-gaspard.net/ und http://www.vertraue-niemandem.net.

_Die Produktion_

In der Riege der Sprecher finden sich etliche einschlägig vorbelastete Herrschaften, die man schon aus dem Hause |LPL records| kennt:

„Stimme der Wahrheit“: Friedrich Schoenfelder (David Niven, Peter Cushing, Vincent Price)
Erzähler / Jan Gaspard: Oliver Rohrbeck (Ben Stiller, Michael Rapaport)
Georg Brand alias T-Rex: David Nathan (Johnny Depp, Christian Bale)
Tatjana Junk alias Nolo: Marie Bierstedt (Kirsten Dunst, Kate Beckinsale)
Kim Schmittke: Dietmar Wunder (Cuba Gooding jr., Adam Sandler, Don Cheadle, Daniel Craig)
Kai Sickmann: Detlef Bierstedt (George Clooney, Bill Pullman, Robert ‚Freddy Krueger‘ Englund)
Boris F. alias Tron: Benjamin Völz (Keanu Reeves, James Spader, Matthew McConaughey, David ‚Mulder‘ Duchovny …)

_Vorgeschichte_

Der Berliner Informatikstudent Georg Brand, in Hackerkreisen als „T-Rex“ bekannt, ist auf eine Verbindung zwischen dem besten deutschen Hacker Boris F. alias „Tron“ und dem Rapper Tupac Shakur gestoßen. Alle möglichen Leute, die Geheimnisse aufdecken oder vertuschen wollen, interessieren sich auf einmal für T-Rex. Während Georg mit Trons ehemaliger Freundin Tatjana Junk alias Nolo anbandelt, meldet sich Tron quasi aus dem Jenseits: Er ist seit 1998 offiziell tot. Ist er das wirklich? Jedenfalls gibt Nolo Georg eine „Chiffre“ nach der anderen in die Hand. Chiffren sind eine Umschreibung für Hinweise auf die Geheimnisse, die Tron vor seinem Tod aufgedeckt hat – brisanter Stoff sozusagen.

_Präsentation_

Dies ist keine Studioaufnahme, sondern eine Live-Aufführung in einem Theater in Berlin, also vor Publikum. Nach all dem Intro-Zeug wie etwa der Serienmelodie stellt der Ansager, gespielt von Oliver Rohrbeck, endlich Jan Gaspard, den Autor vor – oder auch nicht. Denn wer ist dieser Gaspard? Er selbst könnte es sein, oder ein anderer. Wie auch immer: Für Gaspard habe es Vorbilder gegeben: Justus Jonas von den drei Fragezeichen etwa, oder Sherlock Holmes, der später häufig erwähnt wird. Gaspards Methode soll anhand eines Beispiels illustriert werden.

Die Szene wechselt. Gaspard hat ein paar Freunde auf seine Ritterburg eingeladen. Tatsächlich handelt es sich um die wichtigsten Figuren seiner Hörspielserie „Offenbarung 23“ bzw. deren Sprecher: Georg Brand alias T. Rex, gespielt von David Nathan; Tatjana Junk alias Nolo, gespielt von Marie Bierstedt; Kai Schmittke, Georgs Studienkollege und bester Kumpel, gesprochen von Dietmar Wunder; Kai Sickmann, Sensationsreporter, gesprochen von Detlef Bierstedt. Es habe damit begonnen, so Rohrbeck alias Gaspard, dass er den Fall Jack the Ripper recherchieren wollte. Dazu haben die anderen jeweils eine eigene Haltung bzw. Theorie. Wie stets gibt Gaspard ihnen eine Chiffre: das Foto eines kleinen Mädchens mit Elfen. Echte Elfen, Feen, Engel? Die anderen sind verblüfft. Nein, dies sind nur gefälschte Elfen, sagt Gaspard. Die [Cottingley-Mädchen]http://de.wikipedia.org/wiki/Cottingley__Fairies fälschten sie seinerzeit und lösten so eine echte Engels- und Elfenhysterie aus, einen Medienhype, würde man heute sagen. Selbst ein so gewitzter Autor wie Arthur Conan Doyle glaubt an die Existenz dieser Feen bis zu seinem Tod im Jahr 1930. Und was sagt uns das? Man sollte seine Beweise prüfen. Für die Girls war alles nur ein Spiel, für die Erwachsenen seinerzeit blutiger Ernst.

Und die Verbindung zu Jack the Ripper, bitteschön? Gaspard meint, die Indizien lägen alle vor, man bräuchte sie nur noch zusammensetzen. Dann hätte man die korrekte Identität des Serienkillers von 1888. Die anderen sind verblüfft und beginnen zu rätseln.

Ja, wie jetzt? Will Gaspard etwa behaupten, Arthur Conan Doyle sei der fünffache Mörder von Prostituierten in London gewesen? Alle Welt wisse doch, dass es ein Mitglied des königlichen Hofes gewesen sei, oder? Nun beginnt Gaspard seine Beweismittel auszubreiten. In der Tat sind sie umwerfend. Der Schöpfer des weltgrößten Meisterdetektivs – ein Massenmörder?!

_Mein Eindruck: Der Inhalt_

Man kann ja einige Zweifel an dieser Theorie hegen, aber Gaspard/Rohrbeck führt doch zahlreiche Argumente an: von der Psychologie Doyles über dessen Sherlock-Holmes-Werke über die Cottingley-Fälschung bis hin zum Vergleich der Briefe Doyles und Jack the Rippers (siehe auch unten den Abschnitt „Booklet“). Dies alles hat Gaspard im Internet (Wikipedia etc.) und in Büchern recherchiert.

Der Zweck besteht nicht darin, die Theorie schlüssig zu machen, sondern anhand schlagender Indizien zu demonstrieren, wie Gaspards Methode funktioniert und vielversprechende Ergebnisse liefert. Dieses Ziel zumindest wird erreicht. Zweifel an der Stichhaltigkeit der Theorie werden sicherlich bleiben.

_Die Inszenierung_

Oliver Rohrbeck ist der Strippenzieher in dieser Aufführung von „Offenbarung 23, Folge 21“. Seine eigene Firma ist bekanntlich die |Lauscherlounge|, und deren ästhetisches Prinzip basiert auf dem lauten Vorlesen eines Textes und entsprechender Improvisation, wenn der Sprecher mal nicht mit dem vorgegebenen Text einverstanden ist. So läuft das hier auch ab, mit interessanten Ergebnissen.

Die Live-Atmosphäre trägt dazu bei, dass die Sprecher aus sich herausgehen und mit den anderen interagieren, was ja im Studio strikt vom Text reguliert wird. Hier wird’s richtig lustig, wenn die Männern drauflos spekulieren. Doch Marie Bierstedt alias Nolo ruft immer wieder zur Vernunft und spielt den Advocatus Diaboli, der alles in Zweifel zieht, egal, was Gaspard anführt. Denn wie immer gilt auch hier: „Vertraue niemandem!“

|Die Sprecher|

Erstaunlicherweise bleiben die Sprecher auch in der Live-Aufführung ihren Rollen treu, auch wenn ihnen das nicht immer leichtfällt. Die Illusion der Trennung zwischen Sprecher und Rolle ist nicht immer einfach aufrechtzuerhalten. Detlef Bierstedt gelingt das am besten, denn er hängt einfach den gelernten Reporter raus, der schon alles gesehen hat.

|Geräusche und Musik|

Das wichtigste Geräusch ist wohl der Applaus der Theaterbesucher. Das nächste ist das Summen des Diaprojektors (scheint ein alter zu sein). Leider wurde meine Aufmerksamkeit vom lauten Ticken einer Uhr abgelenkt. Ansonsten wird die Titelmelodie eingespielt – und auch mal abgebrochen – und diverse Musik-ähnliche Sounds erklingen. Das scheint ein Synthesizer zu sein. Ohne diese Klangkulisse würde die Aufnahme ungemütlich und steril wirken. Die Musik erzeugt Anspannung ebenso wie Entspannung – das ist nicht sonderlich anspruchsvoll. Das Ganze hat ebenso wie das |Lauscherlounge|-Konzept Werkstattcharakter. Und ist natürlich sehr preisgünstig zu produzieren.

|Das Booklet|

Dass es sich diesmal um eine Live-Lesung handelt, dokumentieren im Booklet drei farbige Fotos von den Sprechern. Alle scheinen echt gut drauf zu sein. Danach folgt eine Seite mit Credits für die Mitwirkenden und eine Seite mit den Covern der 20 vorhergehenden Folgen.

Die letzte Seite ist die interessanteste. Unten stehen die Weblinks für weiterführende Quellen zu Jack the Ripper, Arthur Conan Doyle und zu den Cottingley-Mädchen, die die Engelsfotos fälschten. Oben sind drei Fotos zu sehen. Sie zeigen den berühmten Brief, den der Mörder mit dem Absender „From Hell“ in blutroter Tinte schrieb. Neben dem großen Foto des Briefes heben zwei kleinere Abbildungen Details aus der Handschrift heraus. Diese Details werden im gesprochenen Text verglichen und spielen somit eine wichtige Rolle. Auf der Titelseite ist der Brief noch einmal zu sehen, allerdings flach, verzerrt und kaum leserlich.

|Die Outtakes| (ca. 16:50 Minuten)

Die Outtakes beinhalten Pannen wie etwa Versprecher und viele Lacher. Jedes Outtake wird durch ein nettes Hupe-Geräusch vom nächsten abgetrennt. Betroffen sind fast alle Serienfolgen, besonders aber „Die Krebsmacher“, wegen der vielen Fremdwörter. Zu den Sprechern gehören David Nathan, Dietmar Wunder, Marie Bierstedt, Detlef Bierstedt, Till Hagen, Tilo Schmitz, Andy Matern (genannt „DJ Andy“) und diverse andere, die mir nicht auswendig geläufig sind. Manchmal herrscht verblüffte Stille nach einem seltsamen Satz – da kommt der Einsatz einfach nicht. Oder es wird herumgeblödelt, um eine „Ho-use-Party und Seangse“ (Séance) – wir sind in Berlin – zu veranstalten. Am Schluss prosten uns die Sprecher zu – das war’s.

Alles in allem ist es sehr lustig, und weil ich mit vom vielen Lachen anstecken ließ, kringelte ich mich bald in meiner Sitzgelegenheit. Schade, dass auf der Verpackung nirgends darauf hingewiesen wird.

_Unterm Strich_

So eine Live-Lesung hat ja ihren speziellen Charme. Die Unmittelbarkeit, der direkte Ausdruck der Sprecher je nach Charakter, die Geräuschkulisse inklusive tickender Uhr, der Applaus, all das hat seinen besonderen Reiz.

Darüber soll natürlich auch das Thema des Abends nicht vergessen werden: Jack the Ripper. Die Theorie, dass es sich um Arthur Conan Doyle handelt, mutete mir zunächst ziemlich abstrus an, aber je mehr Indizien und Verdachtsmomente Rohrbecks Gaspard anführt, desto plausibler erscheint die Theorie. Auch wenn man sich ihr nicht anschließen will, so erfährt man doch einige unbekannte und unangenehme Einzelheiten aus dem Leben Doyles – ein ehebrechender Brutalo, der geadelt wurde, da schau her.

|74 Minuten auf 1 CD|
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Offenbarung 23 – Der Untergang der MS Estonia (Folge 28)

16:66 Uhr: Schwimmende Bomben in Sicht

Was bisher bloße Verschwörungstheorie war, wird Realität: Die geheimnisvollsten Tragödien, die skrupellosesten Verbrechen werden entschlüsselt. Die Welt wird nicht mehr die gleiche sein, denn auch das letzte Rätsel wird gelöst.

Am 28. September 1994 versinkt vor der finnischen Küste das Fährschiff MS Estonia. Über 800 Menschen kommen dabei um – wie viele genau, das weiß man aber nicht. Denn einige Überlebende verschwanden nach ihrer dramatischen Rettung – darunter einer der beiden Kapitäne. Der Berliner Student Georg Brand findet eine seltsame Seekarte, auf welcher der verstorbene Hacker Tron offenbar eine falsche Route der Estonia eingezeichnet hat. Georg beginnt mit eigenen Recherchen und entdeckt bald immer mehr aberwitzige Details der Katastrophe. Doch erkennt er auch die monströse Gefahr, die von dem untergegangenen Havaristen noch immer ausgeht?

Offenbarung 23 – Der Untergang der MS Estonia (Folge 28) weiterlesen

Gaspard, Jan / Lueg, Lars Peter / Sieper, Marc – Pyramiden-Saga, Die (Offenbarung 23, Folge 20)

_Tatort Pyramiden_

Was bisher bloße Verschwörungstheorie war, wird Realität: Die geheimnisvollsten Tragödien, die skrupellosesten Verbrechen werden entschlüsselt. Die Welt wird nicht mehr die gleiche sein, denn auch das letzte Rätsel wird gelöst.

|Die großen Pyramiden von Gizeh sind der magischste Ort dieser Welt. Grandiose Berge aus behauenem Stein, astronomisch nach den Sternen ausgerichtet und perfekt in ihren Proportionen. Es ist das größte Rätsel, was genau die Menschheit vor 45 Jahrhunderten dazu bewogen hat, diese verstörenden Bauwerke zu errichten – ohne Maschinen, ohne technische Hilfsmittel, aber mit einer unglaublichen visionären Kraft. Dabei ist die Lösung aller Pyramiden-Geheimnisse so einfach, so simpel. Man braucht nur den richtigen „Standpunkt“ und die perfekte „Beleuchtung“ – schon sieht man mit dem eigenen Auge, was das Auge des Sonnengottes Ra selbst nie erblicken durfte!| (Verlagsinfo)

_Der Autor und die Macher_

Jan Gaspard ist ein Pseudonym. Der reale Mensch hat immerhin eine Mailadresse – das ist doch schon mal was. Laut Verlag soll der Rechercheur für Unternehmer wie Axel Springer, Ross Perot, Rupert Murdoch und sogar Dick Cheney gearbeitet haben. Wer’s glaubt, sollte ihn engagieren. Er zeichnet für „Idee, Konzeption, Recherche & Buch“ verantwortlich.

Für die praktische Umsetzung dieser Steilvorlage sorgte hinsichtlich Regie, Produktion & Dramaturgie Lars Peter Lueg, seines Zeichens Verlagsleiter von |LPL records|. Für den „heiligen Geist“ in Form von „Inspiration“ sorgte Koproduzent Marc Sieper. Schnitt, Musik und Tontechnik lagen in den kompetenten Händen des preisgekrönten [Andy Matern.]http://www.andymatern.de/ Markus Wienstroer bearbeitete die Gitarren in der Titelmelodie – das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen. Die Aufnahmeleitung oblag Anno Storbeck.

|1. Staffel von „Offenbarung 23“:|
1) [„Wer erschoss Tupac?“ 1934
2) [„Tupacs Geheimnis“ 1948
3) [„Die ‚Titanic‘ darf nie ankommen“ 2012
4) [„Die Krebs-Macher“ 2015

Einschub: [„Offenbarung 23 – Machiavelli“ 2472

|2. Staffel:|
5) [„Das Handy-Komplott“ 2576
6) [„Der Fußball-Gott“ 2577
7) [„Stonehenge“ 2590
8) [„Macht!“ 2591

|3. Staffel:|
9) [„Gier!“ 3104
10) [„Die traurige Prinzessin“ 3113
11) [„Die Hindenburg“ 3131
12) [„Der Piratenschatz“ 3136

|4. Staffel:|
13) [Das Wissen der Menschheit 3885
14) [Das Bernsteinzimmer 3887
15) [Durst! 3900
16) [Krauts und Rüben 3934

|5. Staffel:|
17) [Die Waterkant-Affäre 4340
18) [Menschenopfer 4362
19) [Angst! 4537
20) Die Pyramiden-Saga

Mehr Infos: http://www.offenbarung23.de sowie http://wiki.jan-gaspard.net/ und http://www.vertraue-niemandem.net.

_Die Sprecher_

In der Riege der Sprecher finden sich etliche einschlägig vorbelastete Herrschaften, die man schon aus dem Hause |LPL records| kennt.

Die Rollen und ihre Sprecher:

„Stimme der Wahrheit“: Friedrich Schoenfelder (David Niven, Vincent Pryce, Peter Cushing)
Erzähler: Helmut Krauss (Marlon Brando, James Earl Jones)
Georg Brand alias T-Rex: David Nathan (Johnny Depp, Christian Bale)
Tatjana Junk alias Nolo: Marie Bierstedt (Kirsten Dunst)
Ian G: Till Hagen (Kevin Spacey, Billy Bob Thornton)
Margo: Arianne Borbach (Catherine Zeta-Jones, Diane Lane)
Tom alias Mista Beat: Tilo Schmitz (Ving Rhames, Michael Clarke Duncan)
Wahid: Steven Merting
Kopte: Hasso Zorn (David Kelly)
Annie: Shalin Rogall (Alyson Stoner)
Boris F. alias Tron: Benjamin Völz (Keanu Reeves, James Spader, David Duchovny)

_Vorgeschichte_

Der Berliner Informatikstudent Georg Brand, in Hackerkreisen als „T-Rex“ bekannt, ist auf eine Verbindung zwischen dem besten deutschen Hacker Boris F. alias „Tron“ und dem Rapper Tupac Shakur gestoßen. Alle möglichen Leute, die Geheimnisse aufdecken oder vertuschen wollen, interessieren sich auf einmal für T-Rex. Während Georg mit Trons ehemaliger Freundin Tatjana Junk alias Nolo anbandelt, meldet sich Tron quasi aus dem Jenseits: Er ist seit 1998 offiziell tot. Ist er das wirklich? Jedenfalls gibt Nolo Georg eine „Chiffre“ nach der anderen in die Hand. Chiffren sind eine Umschreibung für Hinweise auf die Geheimnisse, die Tron vor seinem Tod aufgedeckt hat – brisanter Stoff sozusagen.

_Handlung_

Kairo. Nolo ist in ihre ägyptische Heimat zurückgekehrt und betätigt sich in ihrem „Harem“ als Scheherazade. Sie erzählt die Geschichte vom Prinzen Kenkenes, der sich in die wunderschöne „Anmutige Dattelpalme“ verliebte, dabei aber Konkurrenz von seinem verleumderischen Bruder bekam. Die Reisestationen des Prinzen decken sich ziemlich genau mit der Stationen, an die Georg Brand gelangt, als er Kairo besucht.

Georg und Tom ist es gelungen, auf Schleichwegen die 14 Jahre junge schwangere Annie aus Berlin heraus- und in Kairo einzuschmuggeln Sie bringen sie in ein koptisches Kloster, das mitten in der Altstadt liegt. Bruder Johannes hat viel übrig für Namen und Worte. Die biblische Hannah beispielsweise habe den Propheten Samuel geboren. Annie ist ebenfalls bereit, ihr Kind, falls es ein Sohn wird, Samuel zu nennen. Und „Georg“ – dieser Name bedeute Sämann und sei das Symbol Oberägyptens gewesen. Georg winkt ab. Er will auf keinen Fall mit irgendwelchen Messiasrollen in Verbindung gebracht werden, denn dann würde man versuchen, ihn für irgendwelche Zwecke zu missbrauchen.

Tom und Georg besuchen Sakkara, die älteste Stufenpyramide Ägyptens überhaupt. Sie liege am Schnittpunkt von Ober- und Unterägypten, zwischen dem Land der Lebenden (Osten) und dem der Toten (Westen). Ein einheimischer Führer namens Wahid bittet Georg, ein Hieroglyphenzeichen zu entschlüsseln. Sie betreten einen langen Schacht oder Tunnel, um sodann zu einer Kammer zu gelangen, wo anders als in den Pyramiden von Gizeh reiche Wandmalereien zu sehen sind. Dies sei die älteste Bibel der Welt, schwärmt Wahid. Gezeigt würden der Obergott Osiris sowie Thot. Osiris sei der Ordner aller Dinge, wurde aber von seinem Bruder Seth verraten, der Osiris‘ Frau Nephtis ebenfalls begehrte. Aber Osiris‘ Schwester Isis erweckte ihn wieder zum Leben, ließ sich von ihm schwängern und brachte den falkenköpfigen Horus zur Welt, eine Inkarnation der Sonne.

Wider Erwarten gibt es aber hier nichts zu entschlüsseln. Daher begibt sich Georg mit Ian G, der überraschenderweise hier auftaucht, in die Cheops-Pyramide, das höchste der drei großen Pharaonengräber. Wandmalereien fehlen hier völlig, doch es gibt eine Inschrift, die mit Tinte geschrieben wurde. Sie ist als „Tron“ zu dekodieren. Wie interessant.

Draußen wird es schon Abend. Margo tritt auf, von der Georg annimmt, sie sei in der russischen Botschaft verschwunden. Kleiner Irrtum, meint Margo. Sie habe auf Georg gewartet. Ian G vergleicht Margo mit Sachmet, der raubtierartigen Schwester der Katzengöttin Bastet. Und da kommt auch schon ein weißer Löwe angetrottet, der gar nicht so friedlich knurrt. Da spricht Margo ein paar magische Worte und der Löwe beginnt seinen Angriff. Aber auf wen?

_Mein Eindruck_

In dieser Folge widmet sich der Autor mal wieder seinem zweiten Steckenpferd, dem Thema des Messias, verkörpert in Georg Brand. Schon in dem Hörbuch [„Macchiavelli“ 2472 schlachtete er dieses Thema bis zum Exzess aus. Und auch in „Das Wissen der Menschheit“ (Folge 13) tauchte Georg Brand in seiner Messias-Funktion auf. Der Betroffene findet das überhaupt nicht witzig, denn zwielichtige Gestalten wie Ian G, der für die russische Botschaft, und Tom, der für die amerikanische Botschaft arbeitet, trachten danach, ihn für ihre jeweiligen Zwecke einzuspannen.

Diesmal wird Georg zum Zankapfel zwischen Ian G und der ebenso zwielichtigen Margo, die ihn schon in der Epsiode „Stonehenge“ (Nr. 7) heimgesucht hat. Wenn Georg eine Inkarnation von Osiris ist und Ian G eine von dessen Bruder Seth, dann ist Nolo, die in Kairo erzählt, Nephtis, doch dann könnte Margo die Rolle der Isis spielen. Diese Dreiecks- oder Vierecksgeschichte, die den alten Ägyptern geläufig war, wird nicht nur in der Gegenwart nachgespielt, sondern bildet auch die Folie für Scheherazades / Nolos Erzählung aus Tausendundeiner Nacht. Die Erzählung passt mit ihrer Liebespoesie und laufenden Anrufung Gottes gut zur Mystik, die den Tenor in Georgs Geschichte angibt.

Nebenbei erfährt der Zuhörer einiges über die Ursprünge der ägyptischen Kultur und somit auch über unsere eigene. Denn das Wissen über Mathematik ist von dem Wissen über die Gestirne abgeleitet, das in Mesopotamien gesammelt wurde. Die Ägypter stammen aus Mesopotamien und errichteten im Nildelta eine ähnliche Siedlungskultur wie in ihrer früheren Heimat (in der man ja ebenfalls Stufenpyramiden baute). Wiederholt korreliert der Autor bzw. seine Figurenriege den Schöpfungsmythos um Osiris und die Entstehung der Kultur am Nil. Die ausgewanderten Juden hätten dieses Wissen mit ins Gelobte Land genommen und in ihrer Genesis niedergeschrieben, dem ersten Buch des Alten Testaments.

Das alles ist relativ faszinierend, wenn man etwas für alte Geschichte, Schöpfungsmythen und Mystik übrig hat. Es entschädigt leider nicht den Mangel an Handlung. Dass Georg mit der Bitte, ein Zeichen zu dekodieren, in eine Grabkammer gelockt wird, wo es nichts zu dekodieren gibt, ist auch nicht so einleuchtend. Die Entschlüsselung, die dann doch noch stattfindet, betrifft das Gegenstück zu einem Graffiti, wie es jeder Besucher an einer Touristenattraktion hinterlassen würde – ziemlich banal also.

Der Hörer dürfte sich wiederholt fragen, was die immer wieder eingeschobenen Passagen aus der Geschichte um Prinz Kenkenes mit der restlichen Handlung zu tun haben. Wie gesagt, sind sie eine Weiterverarbeitung des Osiris-Mythos, allerdings mit dem Schwerpunkt auf der Lovestory. Die fünf Vögel, die der Prinz schließlich im Wüstenpalast findet, sind Symbole für die Arten der Liebe. Drei davon sind Tauben, die vierte ist die Nachtigall, die fünfte ein Hesar. Und was das ist, wird nicht erklärt.

|Geräusche und Musik|

Alle Geräusche sind natürlich aus der Realität entnommen und verleihen der Handlung den Anstrich von Filmqualität. Aber sie kommen nie den Dialogen in die Quere, sondern sind in dieser Hinsicht zurückhaltend. Diesmal fehlen Verkehrsgeräusche völlig. Das einzige Vehikel ist ein Nilboot, auch Dhau oder Feluke genannt. Hier rauscht das durchpflügte Wasser recht ordentlich, so dass es schon fast zu laut ist.

Ein Rätsel gab mir ein mechanisch klingendes Hintergrundgeräusch auf, das ich nicht identifizieren konnte. Schließlich setzte ich es mit der Fortbewegung der Figuren zwischen den Pyramiden in Beziehung und siehe da: Es handelt sich um Schritte über den Sand!

Das Knurren und Brüllen des Löwen klingt ziemlich echt, und zwar so echt, dass man sich Georgs Nervosität gut ausmalen kann. Von wem die nachfolgenden Schreie stammen, soll hier nicht verraten werden.

Die Musik fungiert meist als Pausenfüller: Fetzige Gitarren, für die Markus Wienstroer verantwortlich zeichnet, bestimmen das In- und Outro, im Hintergrund plätschert etwas Schmuse-Rock. Mir gefielen mehr die Gitarren. Orientalische bzw. ägyptische Musik ist allen Erzählpassagen unterlegt, die Nolo vorträgt. Das fand ich sehr passend, denn manche Szenen sind wirklich ergreifend.

|Hinweis|

Auf dem Titelbild sind vier Pyramiden zu sehen. Die bekannten drei Pyramiden von Gizeh heben sich schwarz vor dem Nachthimmel ab. In eben diesem Nachthimmel funkelt eine Gruppe Sterne, die den Umriss einer auf dem Kopf stehenden Pyramide ergeben. Die Spitze dieser Himmelspyramide zeigt genau auf die der Cheops-Pyramide. Auf dieses Bild wird im Text des Hörspiels eingegangen. Die Entsprechung ist ein Hinweis auf die Astronomie-Kenntnisse der alten Ägypter, aber auch auf die astrologischen Bezüge, die der Autor aufgreift.

_Unterm Strich_

Das Hörspiel ist von |Lübbe Audio| und |LPL records| gewohnt sorgfältig produziert worden und ich habe an der Technik nichts auszusetzen. Die Stimmen der Hollywoodschauspieler verleihen der gewohnt abwechslungsreichen Handlung etwas Filmglamour. Die Story wartet in der Regel mit Verschwörungstheorien, Kurzinfos, Hacker-Eskapaden und allerlei zwielichtigen Aktionen auf.

Doch in dieser Folge findet die Handlung im Schneckengang im Sand statt und weitab von allen Plagen der Zivilisation. Man fühlt sich wie in den alten Orient versetzt, und dazu passt Nolos Erzählung aus „Tausendundeiner Nacht“. Die Erzählung ist im Schöpfungsmythos um Osiris gespiegelt sowie in der Figurenkonstellation um Georg Brand.

Ein Fehler in der Handlung, ein rätselhaftes Hintergrundgeräusch und ein unerklärtes Wort in Nolos Erzählung trugen nicht gerade dazu bei, mich von der Qualität dieser Episode zu überzeugen. Sie dient lediglich dazu, die Messias-Story um Georg weiterzuführen. Ob auch die kommende Folge „Tutanchamun“ in die gleiche Kerbe haut, bleibt abzuwarten. Terry Pratchetts [Roman 2615 über die Pyramiden wäre jedenfalls wesentlich lustiger zu lesen bzw. zu hören.

|76 Minuten auf 1 CD|
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http://www.luebbe-audio.de

Gaspard, Jan / Lueg, Lars Peter / Sieper, Marc – Mann im Mond, Der (Offenbarung 23, Folge 27)

_Altbekannt? Die Mondlandung war nur ein Fake_

Was bisher bloße Verschwörungstheorie war, wird Realität: Die geheimnisvollsten Tragödien, die skrupellosesten Verbrechen werden entschlüsselt. Die Welt wird nicht mehr die gleiche sein, denn auch das letzte Rätsel wird gelöst.

Der Wettlauf zum Mond – die Amerikaner haben ihn am 21. Juli 1969 gewonnen, als der Astronaut Neil Armstrong als erster Mensch die Oberfläche des Erdtrabanten betrat. Oder war alles ganz anders – eine gigantische Inszenierung, um die Welt zu täuschen und technischen Fortschritt dort zu suggerieren, wo keiner war? Der Berliner Student Georg Brand findet bei seinen Recherchen heraus, warum damals das eigentliche, von John F. Kennedy begonnene Raumfahrtprojekt auf jeden Fall scheitern musste.

_Der Autor und die Macher_

Jan Gaspard ist ein Pseudonym. Der reale Mensch hat immerhin eine Mailadresse – das ist doch schon mal was. Laut Verlag soll der Rechercheur für Unternehmer wie Axel Springer, Ross Perot, Rupert Murdoch und sogar Dick Cheney gearbeitet haben. Wer’s glaubt, sollte ihn engagieren. Er zeichnet für „Idee, Konzeption, Recherche & Buch“ verantwortlich.

Für die praktische Umsetzung dieser Steilvorlage sorgte hinsichtlich Regie, Produktion & Dramaturgie Lars Peter Lueg, seines Zeichens Verlagsleiter von |LPL records|. Für den „heiligen Geist“ in Form von „Inspiration“ sorgte Koproduzent Marc Sieper. Schnitt, Musik und Tontechnik lagen in den kompetenten Händen von Andy Matern. Markus Wienstroer bearbeitete die Gitarren in der Titelmelodie – das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen. Die Aufnahmeleitung oblag Anno Storbeck.

|1. Staffel von „Offenbarung 23“:|
1) [„Wer erschoss Tupac?“ 1934
2) [„Tupacs Geheimnis“ 1948
3) [„Die ‚Titanic‘ darf nie ankommen“ 2012
4) [„Die Krebs-Macher“ 2015

Einschub: [„Offenbarung 23 – Machiavelli“ 2472

|2. Staffel:|
5) [„Das Handy-Komplott“ 2576
6) [„Der Fußball-Gott“ 2577
7) [„Stonehenge“ 2590
8) [„Macht!“ 2591

|3. Staffel:|
9) [„Gier!“ 3104
10) [„Die traurige Prinzessin“ 3113
11) [„Die Hindenburg“ 3131
12) [„Der Piratenschatz“ 3136

|4. Staffel:|
13) [Das Wissen der Menschheit 3885
14) [Das Bernsteinzimmer 3887
15) [Durst! 3900
16) [Krauts und Rüben 3934

|5. Staffel:|
17) [Die Waterkant-Affäre 4340
18) [Menschenopfer 4362
19) [Angst! 4537
20) [Die Pyramiden-Saga 4554

Einschub: 21) [Jack the Ripper 4875 (Live-Lesung)

|6. Staffel:|
22) [Der Fluch des Tutanchamun 5040
23) [Der Jungbrunnen 5171
24) [Ausgespäht und Ausgetrickst 5229
25) [Sex and Crime 5260

|7. Staffel:|
26) [Wer hat Angst vor Norma Jeane? 5403
27) Der Mann im Mond
28) Der Untergang der MS Estonia
29) 9-11

Mehr Infos: http://www.offenbarung-23.de sowie http://wiki.jan-gaspard.net/ und http://www.vertraue-niemandem.net.

_Die Sprecher_

In der Riege der Sprecher finden sich etliche einschlägig vorbelastete Herrschaften, die man schon aus dem Hause |LPL records| kennt:

„Stimme der Wahrheit“: Friedrich Schoenfelder (David Niven, Peter Cushing, Vincent Price)
Ian G.: Till Hagen (Kevin Spacey, Billy Bob Thornton)
Georg Brand alias T-Rex: David Nathan (Johnny Depp, Christian Bale)
Nat Mickler: Helmut Krauss (Marlon Brando, James Earl Jones)
Kim Schmittke: Dietmar Wunder (Daniel Craig)
Miles Davison, NSA: Michael Pan (Martin Short, Brent ‚Data‘ Spiner)
John F. Kennedy: Oliver Siebeck (‚Vegeta‘ in „Dragon Ball Z“, ‚Velal‘ in „Deep Space Nine“)
Neil Amstrong: Tobias Kluckert (Tyrese Gibson, Seth Rogen)
McCandless: Lutz Schnell (Kevin Chapman, Eddie Marsan)
Buzz Aldrin: Rainer Fritzsche
Tatjana Junk alias Nolo: Marie Bierstedt (Kirsten Dunst, Kate Beckinsale)
Intro: Benjamin Völz (Keanu Reeves, James Spader) & Jaron Löwenberg (Adrien Brody in „King Kong“)

_Vorgeschichte_

Der Berliner Informatikstudent Georg Brand, in Hackerkreisen als „T-Rex“ bekannt, ist auf eine Verbindung zwischen dem besten deutschen Hacker Boris F. alias „Tron“ und dem Rapper Tupac Shakur gestoßen. Alle möglichen Leute, die Geheimnisse aufdecken oder vertuschen wollen, interessieren sich auf einmal für T-Rex. Während Georg mit Trons ehemaliger Freundin Tatjana Junk alias Nolo anbandelt, meldet sich Tron quasi aus dem Jenseits: Er ist seit 1998 offiziell tot. Ist er das wirklich? Jedenfalls gibt Nolo Georg eine „Chiffre“ nach der anderen in die Hand. Chiffren sind eine Umschreibung für Hinweise auf die Geheimnisse, die Tron vor seinem Tod aufgedeckt hat – brisanter Stoff sozusagen. Inzwischen hat der Arzt Nathan Mickler Nolo in dieser Rolle abgelöst.

_Handlung_

Georg liegt am Montag nach einem turbulenten Wochenende auf der Couch bei Dr. Nathan Mickler, seinem Mentor und Helfer. Das Band läuft. Unser Hackerfreund hat in letzter Zeit böse Träume, geradezu Visionen, die er mit denen des heiligen Antonius vergleicht. Er berichtet, in seinen Träumen laufe er vor etwas oder jemandem davon. Dann keucht er: „Sie haben den Präsidenten umgebracht!“

Er meint John F. Kennedy, der im November 1963 einen Attentat zum Opfer fiel. Rückblende: JFK forderte in einer seiner ersten Reden, dass die Vereinigten Staaten einen Mann auf den Mond bringen sollten: Das amerikanische Raumfahrtprogramm sollte das der Russen übertreffen, die bereits Juri Gagarin in eine Umlaufbahn geschossen hatten.

Mickler erwähnt, er habe Georg auf der Ostseeinsel Ruden in der Nähe von Usedom gefunden. Auf Usedom hatten die Nazis Wernher von Brauns Raketenerprobungseinrichtungen betrieben. Und von Braun hatte später Kennedys Raketenprogramm so weit entwickelt, dass die Amis mit einer Saturn-V-Trägerrakete Apollo 11 auf den Mond bringen konnten. Die Frage ist nun: Was hatte Georg auf Ruden zu suchen?

Georg erzählt. Nach der letzten Sitzung mit Mickler am Freitag fuhr er mit seinem Kumpel Kim Schmittke seiner Freundin Nolo alias Tatjana Solnzekow hinterher. Die wollte aber nichts von ihm wissen, sondern drohte mit den Knarren finsterer Typen, die ihr folgten. Ein GPS-Sender erlaubte es Georg und Kim, sie dennoch zu verfolgen: nach Peenemünde. Dort standen in einem aufgelassenen Bergwerk die in Mainz gestohlenen Server Ian Gs. Sie waren Nolos Lebensversicherung (siehe Folgen 26 und 24).

Als Nolo und ihr Bruder wieder abgezogen waren, brach Kim das Schloss des Serverlagers auf. Georg wollte Ian Gs Daten klauen, doch das war gar nicht so einfach. Es gab kein WLAN, und die Server waren beschädigt. Er brachte eine Festplatte zum Laufen und sah sich die Dateien an: Ausgerechnet mit dem Mondprogramm hatten sie zu tun. Eine Tondatei enthielt die Funksprüche der Astronauten um Neil Armstrong – aber in einem Filmstudio! Flogen die Amis also wirklich zum Mond oder war das nur ein riesiger Fake?

Die National Security Agency (NSA) gab dazu 1974 mehrere Memoranden heraus, wonach die Bilder vom Mond echt seien. Die NASA wollte sogar ein Buch schreiben lassen. Dagegen sprechen aber Bill Kaesings Einwände von 1976, wonach alles eine Lüge war. Hatte Kaesing seine Informationen wohl von der NSA bekommen, aber was hatte er damit vor? Er war beim Militär, bei der Marine, und baute später die Triebwerke der Saturn-V-Rakete.

Deren Bau und alles andere im Mondprogramm kostete seinerzeit rund 30 Milliarden Dollar – eine schöne Stange Geld. Aber das Geld fehlte bei den Rüstungsausgaben, und das fanden die Produzenten von Rüstungsgütern, der militärisch-industrielle Komplex, alles andere als nett. Sie taten alles, um das Mondprogramm zu sabotieren, und schafften es, dass es nach Apollo 13 oder 14 eingestellt wurde. Die Kriegstreiber hatten für einen sehr lukrativen Krieg in Südostasien zu produzieren, nicht mehr für den Mondflug. Erst brachten diese Falken Kennedy um, dann durch Kaesings Lügentheorie seine größte Errungenschaft, das Mondprogramm.

Georg erzählt weiter. Kaum hatte er die Tondateien usw. abgehört, trat der amerikanische Agent Miles Davison von der NSA, den er von früher kannte (Folge 9), in den Serverraum. Er wollte unbedingt Trons Laptop haben …

_Mein Eindruck_

Jan Gaspard, der Autor mit dem Pseudonym, arbeitet immer noch die fünfziger und sechziger Jahre ab. Dies ist schon die zweite Episode, in der er die Ära John F. Kennedys abklopft. War der Selbstmord Marilyn Monroes nicht doch ein Mord? Und fand die Mondlandung vom Juli 1969 tatsächlich statt? In der Scheinwelt der Regierungen und Geheimdienste lassen sich auch Großereignisse inszenieren. Das hat Hollywood schon Anfang der siebziger Jahre so formuliert und gezeigt. Diesmal rennt Gaspard also offene Türen ein.

Was weiß er uns Neues zu bieten? Es ist weiß Gott nicht allzu viel. Ein paar NSA-Memoranden, dann die sattsam bekannte Theorie von Bill Kaesing, die Hollywoods Drehbuchautoren eine Steilvorlage lieferte, und schließlich die verblüffende Tondatei aus dem Filmstudio. In diesem Mondlandungs-„Projekt“ treffen also die Scheinwelten des Kinos und der Regierungspropaganda aufeinander und gehen eine unheilige Allianz ein. Es wäre nicht das erste Mal.

Doch wie gelangt dann Georg auf eine einsame Insel vor Usedom, quasi als moderner Robinson Crusoe? Dieses traurige Schicksal hat er einem Agenten der US-Regierung zu verdanken, wie könnte es anders sein? Es ist recht spannend inszeniert, wie sich Georg und Kim die Daten-Preziosen über die Mondlandung reinziehen und gleichzeitig unheimliche Geräusche sich nähernder US-Agenten im Hintergrund immer lauter werden.

Selbstredend kommen Kim und Georg nicht mehr rechtzeitig aus ihrem Bunker raus. Oder doch? Noch während Georg mit dem NSA-Agenten redet, der den Laptop Trons haben will, schleicht sich Kim durch den Hinterausgang hinfort. Georg spielt den Jesus-Part und lässt sich von den Schergen des Bösen um ein Haar opfern. Denn es ist ja schließlich das stets wiederholte Motto der Serie, dass die Wahrheit unsterblich sei und frei mache. Damit knüpft die Serie an das Motto von „Akte X“ an: „Die Wahrheit ist irgendwo dort draußen.“ Im Gegensatz dazu ist jedoch die Wahrheit von „Offenbarung 23“ immer hier unten bei den Irdischen. Das macht die Serie so sympathisch und halbwegs glaubwürdig.

Die Episode endet in einem dramatischen Wettlauf um Leben und Tod, weit draußen auf der Ostsee. Georg kann sich trösten, dass er die NSA-Agenten von Kim und dem Laptop abgelenkt hat. Das finden die Agenten keineswegs lustig. Jetzt muss Georg bloß noch den Kopf über Wasser halten. Buchstäblich.

|Die Inszenierung|

In dieser Folge macht die Dramaturgie nicht mehr den Fehler wie in der Nitribitt-Episode „Sex and Crime“. Dort wurden jede Menge Informationen übereinandergestapelt, bis der arme Georg Brand davon schier erschlagen wurde – und wir mit ihm. In Folge 26 zeigte sich, dass dies nur die Vorbereitung auf den nächsten Blondinenfall war: Marilyn Monroes Tod. Parallel fand in Folge 26 die Story um den Agenten Ian G ihre Fortsetzung.

Auch Nolo, eine weitere verdächtig künstlich wirkende Blondine, geriet wieder ins Scheinwerferlicht. Mit Ian G, Nolo und Georg geht die Handlung in die nächste Runde. Das Mondlandungs-Fake spielt sozusagen nur die zweite Geige, aber das ist in Ordnung. Vorträge über Verschwörungen haben wir mittlerweile genug geboten bekommen.

_Unterm Strich_

Die in Folge 26 mit „Wer hat Angst vor Norma Jeane?“ begonnene (oder vielmehr weitergeführte) Dramaturgie der parallelen Handlungsführung zahlt sich auch diesmal aus. Nolo führt Georg zu ihrem Versteck, wo weitere Enthüllungen darauf warten, präsentiert zu werden. Zugleich steigt die Gefahr der Entdeckung und sogar des Getötetwerdens durch finstere Schergen des US-Geheimdienstes.

All dies liegt jedoch zum Glück bereits hinter Georg, denn er selbst liegt bereits auf der Couch seines Psychiaters. Den er hat er nach so viel Aufregung auch dringend nötig. Noch ein netter Trick, alles als große Rückblende aufzubauen. Aber er entrückt das spannende Geschehen aus der Welt eines James Bond in die Distanz der beschaulichen Rückschau, die Sicherheit garantiert.

Letzten Endes, so das Signal an den Hörer, geht es nicht um die Action wie bei Bond, Bourne & Co., sondern um die Info, genau wie in „Akte X“. Das ist begrüßenswert, denn genau das ist ja der Grund, warum man mehr über Verschwörungen und Regierungsschweinereien erfahren möchte. Die Dreckarbeit können dann immer noch Bond, Bourne & Co. erledigen.

Das Hörspiel ist von |Lübbe Audio| und |LPL records| gewohnt sorgfältig produziert worden, und ich habe an der Technik nichts auszusetzen. Die Stimmen der Hollywoodschauspieler verleihen der Inszenierung etwas Filmglamour. Die Story wartet in der Regel mit Verschwörungstheorien, Kurzinfos, Hacker-Eskapaden und allerlei zwielichtigen Aktionen auf.

|ca. 64 Minuten auf 1 CD
ISBN-13: 978-3-7857-3685-2|
http://www.offenbarung-23.de
http://wikibeta-offenbarung-23.de
http://www.lpl.de
http://www.luebbe-audio.de

Gaspard, Jan / Lueg, Lars Peter / Sieper, Marc – Angst! (Offenbarung 23, Folge 19)

_Schreie aus dem OP_

Was bisher bloße Verschwörungstheorie war, wird Realität: Die geheimnisvollsten Tragödien, die skrupellosesten Verbrechen werden entschlüsselt. Die Welt wird nicht mehr die gleiche sein, denn auch das letzte Rätsel wird entschlüsselt.

Es beginnt mit einer kleinen Chipkarte. Auf der müssen brisante Daten des Patienten gespeichert sein. Und als Georg Brand die falsche „Gesundheitskarte“ verpasst bekommt, gerät er in Teufels Küche. Doch mit seinen Hackerkünsten verschafft er sich Einblick in die finsteren Geheimnisse, welche die Klinik bereithält. Er traut seinen Augen und Ohren kaum: Euthanasie in Reinkultur!

_Der Autor und die Macher_

Jan Gaspard ist ein Pseudonym. Der reale Mensch hat immerhin eine Mailadresse – das ist doch schon mal was. Laut Verlag soll der Rechercheur für Unternehmer wie Axel Springer, Ross Perot, Rupert Murdoch und sogar Dick Cheney gearbeitet haben. Wer’s glaubt, sollte ihn engagieren. Er zeichnet für „Idee, Konzeption, Recherche & Buch“ verantwortlich.

Für die praktische Umsetzung dieser Steilvorlage sorgte hinsichtlich Regie, Produktion & Dramaturgie Lars Peter Lueg, seines Zeichens Verlagsleiter von |LPL records|. Für den „heiligen Geist“ in Form von „Inspiration“ sorgte Koproduzent Marc Sieper. Schnitt, Musik und Tontechnik lagen in den kompetenten Händen von [Andy Matern.]http://www.andymatern.de/ Markus Wienstroer bearbeitete die Gitarren in der Titelmelodie – das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen. Die Aufnahmeleitung oblag Anno Storbeck.

|1. Staffel von „Offenbarung 23“:|
1) [„Wer erschoss Tupac?“ 1934
2) [„Tupacs Geheimnis“ 1948
3) [„Die ‚Titanic‘ darf nie ankommen“ 2012
4) [„Die Krebs-Macher“ 2015

Einschub: [„Offenbarung 23 – Machiavelli“ 2472

|2. Staffel:|
5) [„Das Handy-Komplott“ 2576
6) [„Der Fußball-Gott“ 2577
7) [„Stonehenge“ 2590
8) [„Macht!“ 2591

|3. Staffel:|
9) [„Gier!“ 3104
10) [„Die traurige Prinzessin“ 3113
11) [„Die Hindenburg“ 3131
12) [„Der Piratenschatz“ 3136

|4. Staffel:|
13) [Das Wissen der Menschheit 3885
14) [Das Bernsteinzimmer 3887
15) [Durst! 3900
16) [Krauts und Rüben 3934

|5. Staffel:|
17) [Die Waterkant-Affäre 4340
18) [Menschenopfer 4362
19) Angst!
20) Die Pyramiden-Saga

Mehr Infos: http://www.offenbarung23.de und http://www.vertraue-niemandem.net.

|Die Sprecher|

In der Riege der Sprecher finden sich etliche einschlägig vorbelastete Herrschaften, die man schon aus dem Hause |LPL records| kennt:

„Stimme der Wahrheit“: Friedrich Schoenfelder (David Niven, Vincent Price)
Erzähler: Helmut Krauss (Marlon Brando, James Earl Jones)
Georg Brand alias T-Rex: David Nathan (Johnny Depp, Christian Bale)
Leo: Tobias Kluckert (Tyrese Gibson, Seth Rogen)
Ian G: Till Hagen (Kevin Spacey)
Kim Schmittke: Dietmar Wunder (Cuba Gooding jr., Don Cheadle, Daniel Craig)
Annie: Shalin Rogall (Alyson Stoner)
Arzt 1: Lutz Schnell (Kevin Chapman)
Arzt 2: Ernst Meincke (Patrick Stewart)
Tom alias Mista Beat: Tilo Schmitz (Ving Rhames, Michael Clarke Duncan, Ron Perlman)
Nachrichtensprecherin: Ulrike Hübschmann
Krankenschwester: Denise Gorzelanny (Kathryn Anderson in „13 Geister“)
Tatjana Junk alias Nolo: Marie Bierstedt (Kirsten Dunst, Kate Beckinsale)
Boris F. alias Tron: Benjamin Völz (Keanu Reeves, James Spader, Tim Roth, David Duchovny …)

_Vorgeschichte_

Der Berliner Informatikstudent Georg Brand, in Hackerkreisen als „T-Rex“ bekannt, ist auf eine Verbindung zwischen dem besten deutschen Hacker Boris F. alias „Tron“ und dem Rapper Tupac Shakur gestoßen. Alle möglichen Leute, die Geheimnisse aufdecken oder vertuschen wollen, interessieren sich auf einmal für T-Rex. Während Georg mit Trons ehemaliger Freundin Tatjana Junk alias Nolo anbandelt, meldet sich Tron quasi aus dem Jenseits: Er ist seit 1998 offiziell tot. Ist er das wirklich? Jedenfalls gibt Nolo Georg eine „Chiffre“ nach der anderen in die Hand. Chiffren sind eine Umschreibung für Hinweise auf die Geheimnisse, die Tron vor seinem Tod aufgedeckt hat – brisanter Stoff sozusagen.

_Handlung_

Georg Brand alias T. Rex hat einen schlimmen Albtraum. Ein fieser Zahnarzt foltert ihn mit einem Bohrer und will ihm jedes seiner Zillionen Geheimnisse entlocken. Erst sein Kumpel Kim Schmittke erlöst ihn, indem er ihn aufweckt. Georg habe das ganze Studentenwohnheim mit seinen Schreien in Aufruhr gebracht. Darauf braucht der ausgepumpte Georg – Mann, das war ja wie in „Marathonmann“ – erstmal einen Kaffee aus der Cafeteria. Doch auf dem Weg die Treppe hinab rutscht er aus und tut sich dermaßen weh, dass er sich wie gelähmt fühlt. Kim ruft die Ambulanz.

Nach langer Suche erklärt sich die Rudower Großklinik bereit, den Notfallpatienten aufzunehmen. Doch beim Einchecken passiert ein blöder Fehler. Georg bekommt die falsche Chipkarte verpasst und wird vom Diagnosearzt folglich wie ein Sadomaso-Anhänger behandelt. Georg wundert sich, warum der Typ so dreckige Anspielungen macht, da erblickt er zufällig den Punk Leo. Was macht der denn hier? Georg kennt ihn noch von seiner Kaspar-Hauser-Nummer (in Episode 18). Leo ist hier, weil einer seiner Schützlinge hier eingeliefert wurde – ohne Krankenversicherung. Annie, die erst 14 ist, soll hier wegen ihrer Schwangerschaft untersucht werden.

Als Leo ihm erzählt, dass hier in der Nähe auch Tron alias Boris F. gestorben sei, wird Georg hellhörig, halten ihn doch gewisse Herrschaften für Trons legitimen Nachfolger. Leo kann ihm sogar zeigen, dass Tron seinerzeit, also 1990, in die Pathologie eben dieses Krankenhauses eingeliefert wurde. Mal einen Blick reinwerfen? Logo!

In dem erstbesten Leichenfach der nicht abgeschlossenen Pathologie-Abteilung steckt jener Typ, dessen Patientenkarte man Georg zugesteckt hat. Das entdeckt Georg nun auch. Der Typ heißt Ben Bast und kommt ihm ziemlich bekannt, denn es ist der Messerstecher, der ihn als „Kaspar Hauser“ abstechen wollte. Diese Sache will Georg sofort checken und eilt mit Leo zurück in den Verwaltungstrakt. Morgens um drei Uhr dürfte sich da höchstens der Wachdienst herumtreiben. Mit einer Colaflasche hebelt Georg die unverriegelte Tür auf und dringt in ein Büro ein, wo sogar noch ein PC läuft, der nicht mal ein Passwort verlangt. Welch Glückes Geschick!

Der Eintrag zu Tron, der am 17. Oktober 1990 eingeliefert wurde, ist leer. Seltsam. Aber zu Ben Bast findet sich einiges: „schwere Hämatome im Genitalbereich“, aber schon 1998, und am gleichen Tag wie Tron. Da wird Georg einiges klar: Hier hat jemand manipuliert. Unter „Georg Brand“ ist „natürlicher Tod durch Herzinfarkt“ eingetragen. Na, klasse! Das wird sofort geändert.

Schritte nähern sich, und Leo und Georg verstecken sich. Zwei Ärzte treten an den PC und fragen die Genetikdaten von Annie, Leos Schützling, ab. Ihr Nazijargon kennzeichnet sie als Anhänger der Rassenlehre. Sollen sie Annies Baby abtreiben lassen? Ja, denn sie haben eine Lieferung zu erfüllen. Als sie wieder abgezogen sind, gibt es für Leo kein Halten mehr, denn er will unbedingt Annie vor diesen beiden Medizinern des Todes bewahren. Schon bald geht es im Krankenhaus drunter und drüber …

_Mein Eindruck_

Diesmal prangert der Autor die Handhabung des Themas Gesundheitskarte an. Diese Chipkarte soll bereits in diesem Jahr eingeführt werden. Die dazugehörige EDV-Infrastruktur wird Ärzte, Krankenkassen und Patienten miteinander vernetzen. Dazu werden natürlich riesige Datenbanken angelegt, die hoffentlich wie Fort Knox gesichert sein werden, denn die Daten sollen nicht nur persönliche Patienten- und Diagnosedaten enthalten, sondern womöglich auch Behandlungsdaten. Will heißen, dass auch jedes rezeptpflichtige Medikament aufgeführt wird.

Das wiederum lässt Einblicke in die wahre Natur einer Krankheit zu, z. B. bei Depressionen usw. Ein Fest für jede Lebens- und Berufsunfähigkeitsversicherung, wenn sie solche Daten in die Finger bekommt. Die Daten sind zwar, wie schon im Rudower Krankenhaus, ICD-kodiert, doch der Code lässt sich leicht übersetzen. Code 65.5 wäre beispielsweise „geistig behindert“. Was, wenn sich dadurch Erbkrankheiten kodieren ließen?

Auf dieser Basis, so die These des Autors, ließe sich die Effizienz des Gesundheitswesen erheblich beeinflussen. Von den Verwaltungsstrategen hört man natürlich nur von „Optimierung“, ist ja klar. Am Schluss hören wir ein längeres Zitat aus der wirtschaftswissenschaftlichen Doktorarbeit eines gewissen Freiherrn von Stackelberg, der bereits 1980 in Marburg über genetische Beratung und Beurteilungskriterien schrieb. Demnach ließe sich der Kapitalrückfluss im genetischen Gesundheitswesen um das 50-fache steigern, wenn man entsprechend aussichtslose Patienten nicht unterstützen bzw. wenn man das investierte Humankapital entsprechend optimal einsetzen würde.

Das liefe, so der Autor, auf Euthanasie hinaus, nämlich auf die Vernichtung von „lebensunwertem Leben“, wie es ab 1939 auf einen Erlass der Regierung hin die im Reich ansässigen Ärzte veranlassen mussten (in der „Aktion T-4“). Kinder (und andere) wurden ermordet, nur weil sie eine Erbkrankheit aufwiesen oder behindert waren.

Würde Annies Baby abgetrieben, so das Szenario des Hörspiels, könnte man nicht nur die Arbeitskraft der Mutter erhalten/erhöhen, sondern zudem noch optimales genetisches Labormaterial vom Fetus erhalten. Georg Brand hat gerüchteweise gehört, dass Kosmetika aus Feten erzeugt würden. Annie weiß ihm als Arzttochter dazu einige Horrorgeschichten zu erzählen. Und sie erzählt ihm auch von Stackelberg, der heute ein hochrangiger Diplomat sein. Dass auch Ministerin Ulla Schmidt sich des Naziterminus „Endziel“ bedient, findet sie auch ziemlich bedenklich.

Na, jedenfalls im Hörspiel geht es für Annie gut, doch Leo hat leider keine Chance. Ihm widerfährt das Schicksal des „Marathon-Manns“ …

Für Hacker besonders interessant dürfte Georgs Trick mit der ferngesteuerten Lautschaltung eines Siemens-Handys sein. Durch das Handy-Mikro kann er genau mithören, wie Leo mit den beiden Folterärzten redet. Für diesen Trick hat er lediglich einen Spezialcode eingegeben. Das sollte man mal in den „Hacker’s Guide“ aufnehmen.

_Unterm Strich_

„Angst!“ ist eine der furchteinflößendsten Episoden dieser Serie überhaupt. Nicht nur, dass es schon mit Folter und Schreien losgeht, nein, diese Szene wiederholt sich später sogar (abgehört per Handy). Außerdem geht es um Abtreibung zwecks Geweberaub, Euthanasie und Datenmissbrauch. Die „Gesundheitskarte“ – Tron hätte sie bestimmt verhindert. Denn in dieser neuen Infrastruktur steckt ein hohes und ziemlich erschreckendes Potenzial für Missbrauch. Es braucht nur jemand den Mut zu haben, das Konzept des Freiherrn von Stackelberg in die Tat umzusetzen – und schon befinden wir uns auf einer Schlitterpartie Richtung Rassengesetze. Eine wahrliche Schauder erregende Vorstellung.

Das Hörspiel ist von |Lübbe| und |LPL records| gewohnt sorgfältig produziert worden und ich habe an der Technik nichts auszusetzen. Die Stimmen der Hollywoodschauspieler verleihen der gewohnt abwechslungsreichen Handlung etwas Filmglamour. Die Story wartet mit Verschwörungstheorien, Kurzinfos, Hacker-Eskapaden und allerlei zwielichtigen Aktionen auf, so dass für eine Menge Unterhaltung gesorgt ist, nur dass diesmal einige Horrorszenen eingebaut sind. Hierzu hat sich der Autor möglicherweise von den UFA-produzierten „Anatomie“-Schockern inspirieren lassen, aber eindeutig auch von John Schlesingers „Der Marathon-Mann“ aus dem Jahr 1976.

|60 Minuten auf 1 CD|
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Offenbarung 23: Die Illuminaten (Folge 42)

_Die Handlung:_

Am 1. Mai 1776 gründet Adam Weishaupt in Ingolstadt den Illuminatenorden. Nur acht Jahre später wird der Geheimbund bereits wieder zerschlagen. Doch warum hält sich bis heute das Gerücht, die Illuminaten hätten nie aufgehört zu existieren? Der Berliner Student Georg Brand findet im Nachlass des Hackers Tron ein verschlüsseltes Dokument, das die Wahrheit enthält, wo genau sich die Erben Weishaupts zwei Jahrhunderte lang „versteckt“ haben! Doch die finsteren Ordensbrüder wissen ihre Tarnung mit aller Härte zu verteidigen! (Verlagsinfo)

_Mein Eindruck:_

Fast genau ein Jahr nach dem Erscheinen der letzten Folge der Serie, gibts wieder Enthüllungen und Verschwörungen. Mit neuem (altem) Autor, Jan Gaspard übernimmt wieder, und neuen Sprechern, unter anderem haben sich David Nathan und Dietmar Wunder aus der Serie zurückgezogen und werden/wurden ersetzt. Der Fan der Serie braucht daher eine gewisse Eingewöhnungszeit, um sich an die neuen Stimmen zu gewöhnen und sollte den Neuen eine Chance geben. Beim Großteil der Offenbarung-23-Fans wurde aber die Weiterführung der Serie mit Jubel aufgenommen.

Diesmal gehts um die geheimnisumwitterten und jeden Sommer zur Sauregurkenzeit wieder einmal unter die Lupe genommenen Illuminaten. Der Geheimbund soll mit seinen mächtigen Mitgliedern die eigentliche Weltherrschaft stellen und hinter den Kulissen die Strippen ziehen … sagt man zumindest, man weiß es ja nicht.

Los gehts aber nicht mit den vermeintlichen Verschwörern, sondern mit einer Tauchfahrt zur 1994 gesunkenen Ostseefähre „Estonia“, deren Untergang 852 Menschenleben gefordert hat. Es wurde ja immer schon gemunkelt, dass eventuell illegale Militärgüter auf dem Schiff transportiert worden wären. Und auch der Untergang selbst wurde in den Folgejahren mehrfach untersucht und immer wieder hinterfragt. Lustig ist in dem Zusammenhang der Spruch am Anfang … „Verdammt, wir sind zu spät. Es waren schon welche vor uns da.“ Ach was, wie unrealistisch! Haben die Illuminaten zwischenzeitlich das geborgen, was angeblich geheim auf der „Erstonia“ transportiert worden war? Und … warum sollen es eigentlich die Illuminaten gewesen sein und nicht die Eigentümer der Sachen, wenn die sich denn unterscheiden?

Zum langen Überlegen kommt der Hörer aber nicht, denn nun werden wir zusammen mit dem Hacker T-Rex gejagt und geschnappt, doppelt. Welcher Geheimdienst darfs denn sein? Da gibts ja einige, die hinter ihm her sind. Blumige Vorträge bekommt er dann auch reichlich gehalten … biblisch angehaucht, sogar mit sakralen Chören im Hintergrund. Und das über eine halbe Stunde lang. Ein wenig sehr textlastig und ein wenig wenig Action. Informativ, aber wenig unterhaltsam. Da muss der Hörer aufpassen, dass er bei dem Vortrag nicht abdriftet. Aber aus dem Tiefschlaf gerissen wird er spätestens, wenn es T-Rex an den Kragen geht und er wirklich in Lebensgefahr gerät. Nicht ganz so packend sind dabei die recht teilnahmslosen Schilderungen der Ereignisumstände, die Helmut Krauss als Erzähler zum Besten gibt. Da fehlt mir eindeutig das Schauspiel und der Einsatz vor dem Mikro, vor allem, wenn es wirklich spannend ist. Alles, was er beschreibt, klingt abgelesen und monoton.

Auch das Illuminaten-Fragespielchen, das T-Rex (und der Hörer) nach der nächsten Entführung über sich ergehen lassen muss, ist zwar tiefgründig, unterhält aber auch nur mäßig. Gegen zehn Minuten vor Ende der Folge gibts dann auch noch mal einen Hinweis auf das Plutonium der „Estonia“, über das am Anfang mal gemutmaßt wurde, das aber im Anschluss komplett ignoriert worden ist. Und die finale Unterhaltung klingt so lebendig, als wenn sich zwei Verschwörungstheoretiker mit Sachbüchern in der Hand ganze Passagen vorlesen … nicht wirklich fesselnd. Zumal sich beide auch fast komplett in Schriftsprache unterhalten und nicht in Umgangssprache. Das klingt schon arg steif, trocken und unnatürlich. Fast schon bezeichnend ist dann auch, dass die beste Sprecherleistung von Marie Bierstedt kommt … zwei Minuten vor Schluss. Und das, obwohl sie nur ein paar Sätze vom Skript spendiert bekommt. Die füllt sie aber mit mehr Leben, als in der kompletten Stunde zuvor zu hören war.

Das Spannendste an der Folge war für mich dann auch genau das Ende, an dem T-Rex ein Job-Angebot unterbreitet wird, das wirklich interessant ist. Ob er annimmt, das erfahren wir dann vielleicht in der nächsten Folge.

|Die Sprecher und ihre Rollen:|

Stimme / Tupac: Xavier Naidoo
Erzähler / Nat Mickler: Helmut Krauss
Georg Brand alias T-Rex: Alexander Turrek
Tatjana Junk alias Nolo: Marie Bierstedt
Tron: Jaron Löwenberg
Ian G.: Till Hagen
Nachrichtensprecher: Jens Riewa
Miles Davison: Michael Pan
Reporterin / Starling: Ulrike Stürzbecher
Amman Sachs: Uve Teschner
Taucher: Wolfgang Bahro
Schläger: Jan Spitzer

|Technik-Credits:|

Idee, Konzeption, Recherche & Buch: Jan Gaspard
Produktion, Regie, Sound & Lizensierung: Sebastian Pobot
Soundtrack: Ambitus (produziert von Sebastian Pobot, verlegt bei Pobot Musikverlag, GEMA)
Mastering: Christoph Stickel, MSM-Mastering Studio München
Zuästzliche Sprachregie & Sprachschnitt: Patrick Holtheuer
Studios Berlin: Media Paten & LiveLive Studio
Studio Hamburg: Milticore Productions
Studio München: Highscore Studios
Studio Mannheim; OzStation Studio Mannheim
Aufgenommen 2012 von Steven Schulze, Marko Peter Bachmann, Frank Willer, Chris Oz & Sebastian Pobot
Lizenz: Mit freundlicher Genehmigung von Lübbe Audio
Titelmusik: Andy Matern
Booklet/Coverdesign: Lars Vollbrecht
Fotos: iStockphoto/zlisjak & w-ings

|Die Ausstattung:|

Unter dem „Offenbarung 23“-Logo auf dem Cover sehen wir eine Illuminaten-Pyramide mit dem bekannten Auge im Zentrum. Auch die CD trägt das Logo und ist im Ausgetrocknetes-Flussbett-Design gehalt und dunkelgrau bedruckt. Das Booklet ist eigentlich ein Werbeflyer. Hier gibts neben den Technik-Credits zur Folge reichlich Werbung für weitere Produkte des Verlags sowie für vier verschiedene Internetseiten. Auf der Rückseite des Jewel-Case finden wir noch eine kurze Inhaltsangabe und die Sprecherliste nebst Rollenverteilung.

_Mein Fazit:_

Als durchaus gut gemachtes Hörspiel mit interessanter Prämisse gehts los und nimmt auch schnell Fahrt auf, das 42. Abenteuer der Offenbarung 23, das wieder vom Ur-Autor erfunden und von neuen Sprechern vertont wurde. Nur leider folgen dann fast ausschließlich nur noch runtergelesene Monologe verschiedener Charaktere in staubtrockener Schriftsprache, die extrem unlebendig und unnatürlich klingen. Erst am Ende wird dann wieder an die Anfangsgeschehnisse erinnert, aber, wie der Name schon sagt, dann ist auch schon Schluss. „Die Illuminaten“ reden gern und viel und erzählen dabei auch nicht wirklich etwas Neues. Eine echte Offenbarung ist diese Folge leider nicht.

Dennoch freut es die Fans, dass es mit der Serie endlich weitergeht und Luft nach oben zu haben, ist ja auch etwas Gutes.

|1 Audio-CD
Spieldauer: 59:50 Minuten
Tracks: 9
ISBN-13: 978-3943166118|
http://www.highscoremusic.com
http://offenbarung23.de

Offenbarung 23: Totale Vernichtung (Folge 43)

_Die Handlung:_

Im Jahr 1999 kam es im Montblanc-Tunnel zur Katastrophe: 56 Stunden wütete damals ein über 1000 Grad heißes Feuer unter dem „Aiguille du Midi“-Massiv, 39 Menschen starben, drei Jahre dauerten die Aufräumungsarbeiten. Der Berliner Hacker Georg Brand entdeckt, dass das Unglück eigentlich im Niemandsland zwischen Italien und Frankreich geschah – rechtsfreier Raum also. War es also tatsächlich „nur“ ein Unglück, was damals geschah? Und was verbrannte wirklich alles in dem Höllenfeuer tief im Innern des „weißen Berges“? (Verlagsinfo)

_Mein Eindruck:_

Nur weil eine Landesgrenze genau durch einen Tunnel verläuft, gibt es noch lange kein Niemandsland, geschweige denn eine Lücke zwischen zwei Ländern oder gar Rechtsfreiheit. Das Tragische neben dem Tod der 39 Personen war die Unfähigkeit der beiden beteiligten Länder und vor allem der Betreibergesellschaften, die für je einen Teil des Tunnels zuständig waren. Das hat sich mittlerweile übrigens geändert. Es gibt zwar immer noch zwei Betreibergesellschaften, aber nur noch eine Kontrollstation, die beide benutzen. So sollte es nicht wieder zu einem Nicht-Kommunikationschaos kommen, wie es 1999 geherrscht hatte. So viel aber zu den Fakten, nun zu dem, was sich unser Hacker T-Rex Verschwörerisches dazu zusammengereimt hat.

Zuerst zeigt uns Martin Kessler sein schauspielerisches Talent vor dem Mikro, wenn er uns die tatsächlich stattgefundenen Ereignisse rund um Pierlucio Tinazzi so eindrucksvoll und unter die Haut gehend erzählt, dass man Gänsehaut bekommt. Tinazzi hatte bei dem Brand mit seinem Motorrad zehn Menschen das Leben gerettet, bevor er selbst Opfer der Katastrophe wurde. Anschließend spricht Helmut Krauss zu uns … als Helmut Krauss, ausdrücklich und nicht als Erzähler … um noch einmal zu bestätigen, dass das eben Gehörte keine Erfindung war, sondern wirklich auf Tatsachenberichten beruht. Das zeigt, dass normalerweise recht viel bis alles komplett erfunden und reine Verschwörungstheorie ist, was es zu hören gibt, die Macher aber bei dieser Geschichte bei der Wahrheit und den Fakten geblieben sind. Zumindest was den Anfang angeht.

Und dann gehts auch schon los mit dem, was für den Offenbarungs-Hacker T-Rex, der natürlich damals auch mit dabei war, ganz sicher kein Zufall sein kann. Was das ist … dafür rattert er minutenlang so viele geografische Bezeichnungen und angebliche Zusammenhänge runter, dass ich recht schnell gar nicht mehr wusste, worauf er hinaus will. Dass am Schluss dann der Unfallort im Tunnel vom Anfang herauskommt, das half mir dann wieder. Da muss man aber schon sehr, sehr, sehr viel Fantasie haben und zwanghaft nach irgendetwas suchen, das man sich zurechtbiegen kann, auf dass es wenigstens in die Richtung „das ist kein Zufall“ deuten möge. Wenn man will, sieht man halt überall Pyramiden. Na ja … T-Rex klingt auf jeden Fall so, als würde er das glauben, was er vom Skript abliest … denn sein Vortrag klingt leider bei Weitem nicht so lebendig, wie der von Martin Kessler oder Marie Bierstedt.

Eine Satanisten-Kapelle im Montblanc-Tunnel? Ok … auch eine Idee, wenn für mein Dafürhalten auch ein wenig geschmacklos. Die Erklärung dafür ist dann auch wieder genauso verwirrend und lang und besteht diesmal aus einer Rechenkette, bei der am Ende 666 herauskommt … mehrfach. Das hat mir dann aber eher die Augen verdreht, als mich neugierig gemacht. Richtig grinsen musste ich, als T-Rex den Satanisten im Anschluss unterstellt, dass ja alles nur in ihren Köpfen stattfinden würde … da hätte ich ihm gern mal einen Spiegel vorgehalten. Die Satanisten werden übrigens ab dieser Stelle nicht mehr gebraucht und dienten nur dazu, einen Raum bereitzustellen, in dem T-Rex vom Autor der Folge eingesperrt werden konnte.

Und die Frage für ihn ist, wer denn von dem Feuer damals profitiert hat. Gierige Unternehmen, die in der Tat gewinnen würden oder die Illuminaten? Dass er das unterscheidet und nicht gleichsetzt wird deutlich, weil er im Wechsel zwar überall Pyramiden sieht, dann aber auf Unternehmen schimpft, aber nie sagt, dass die von den Illuminaten geleitet würden.

Noch stärker als vorher grinsen musste ich, als „Pierlucio Tinazzi“ in der Satanisten-Kapelle beim dort gefangenen T-Rex und seinen Begleitern auftauchte. Nicht dass er dort erschien, war komisch, sondern dass T-Rex sein Name so gar nichts sagte. Und dabei erweckte er doch noch Sekunden zuvor den Eindruck, als wüsste er alles, was es rund um den Tunnelbrand zu wissen gibt … und nach seinem Glauben, sogar noch viel mehr. Und es wundert die Gruppe, die ja, wie schon erwähnt, eingeschlossen wurde, kein Stück, wie jemand dort hineinkommen kann. Ok, zumindest nicht gleich … ein paar Minuten nach dem Hörer, fragt sich T-Rex das dann auch mal. Und später erzählt man ihm dann auch, wer Tinazzi zu Lebzeiten gewesen ist.

„Wir müssen ganz schnell hier raus, bevor uns die Flammen erreichen!“ ließ mich dann erneut meine Augen verdrehen, nachdem das zu dem Zeitpunkt anwesende Sprecher-Trio wie auf Kommando gleichzeitig anfing zu husten, nachdem eine Bösewichtin ihren Monolog beendet hatte. Lieb, dass sie so lange damit gewartet hatten … da hätte der Hörer ja vielleicht nicht alles verstehen können. Wirklich lustig wäre gewesen, wenn jemand dann geantwortet hätte: „Ach was!“

Und die finale Konfrontation mit dem laut T-Rex Hauptschuldigen ist extrem melodramatisch und wirkt arg konstruiert. So schnell bricht niemand zusammen und gibt alles zu, schon gar nicht nach den Vorwürfen von T-Rex mit denen er vor keinem Gericht bestehen würde. Dass der Oberboss dann seine Waffe vor seinem Ende häufiger durchlädt, als er eigentlich müsste und eigentlich eine Patrone aus der Waffe herausrepetieren würde, anstatt sie zu verschießen, das passt irgendwie zu allem.

Was mich bei aller Dramatik und Action, die es hier durchaus immer mal wieder zu hören gibt, wirklich gestört hat, war der Sprecher. Monoton und extrem teilnahmslos liest Helmut Krauss seinen Text runter als wäre er genervt und froh, bald Feierabend zu machen. Und das tut er als Sprecher und als Helmut Krauss. Kein Funken Emotion, kein bisschen Gefühl, nichts von dem, was er vorliest, kam bei mir glaubhaft an. Immer wieder hatte ich einen Sprecher in einer Kabine vor Augen, der sein Skript runterliest und dabei ständig auf die Uhr schaut. Ein Sprecher, der die Story und die geschilderten Szenen nicht glaubhaft verkaufen kann, hilft einem so textlastigen Hörspiel nicht wirklich weiter. Und dass Helmut Krauss tatsächlich lebendiger erzählen kann, das hat man in der Vergangenheit sogar live erleben können, als er als Sprecher mit den „drei Fragezeichen“ auf Live-Tour gewesen ist. Hier aber ist nichts von seinem Talent zu spüren.

|Die Sprecher und ihre Rollen:|

Stimme / Tupac: Xavier Naidoo
Erzähler / Nat Mickler: Helmut Krauss
Georg Brand alias T-Rex: Alexander Turrek
Tatjana Junk alias Nolo: Marie Bierstedt
Tron: Jaron Löwenberg
Nachrichtensprecher: Jens Riewa
Starling: Ulrike Stürzbecher
Amman Sachs: Uve Teschner
Pierlucio Tinazzi / Moretti: Martin Kessler
Operator: Katja Brügger
Holdermann: Peter Weis

|Technik-Credits:|

Idee, Konzeption, Recherche & Buch: Jan Gaspard
Produktion, Regie, Sound & Lizensierung: Sebastian Pobot
Soundtrack: Ambitus (produziert von Sebastian Pobot, verlegt bei Pobot Musikverlag, GEMA)
Mastering: Christoph Stickel, MSM-Mastering Studio München
Zuästzliche Sprachregie & Sprachschnitt: Patrick Holtheuer
Studios Berlin: Media Paten & LiveLive Studio
Studio Hamburg: Milticore Productions
Studio München: Highscore Studios
Studio Mannheim; OzStation Studio Mannheim
Aufgenommen 2012 von Steven Schulze, Marko Peter Bachmann, Frank Willer, Chris Oz & Sebastian Pobot
Lizenz: Mit freundlicher Genehmigung von Lübbe Audio
Titelmusik: Andy Matern
Booklet/Coverdesign: Lars Vollbrecht
Fotos: iStockphoto/kneafsey & w-ings

|Die Ausstattung:|

Unter dem „Offenbarung 23“-Logo auf dem Cover sehen wir von links nach rechts: Eine Person im Dunkel, etwas Feuer, ein Auto im Dunkel, wieder etwas Feuer. Auch die CD trägt das Logo und ist im Ausgetrocknetes-Flussbett-Design gehalt und dunkelgrau bedruckt. Das Booklet ist eigentlich ein Werbeflyer. Hier gibts neben den Technik-Credits zur Folge reichlich Werbung für weitere Produkte des Verlags sowie für vier verschiedene Internetseiten. Auf der Rückseite des Jewel-Case finden wir noch eine kurze Inhaltsangabe und die Sprecherliste nebst Rollenverteilung.

_Mein Fazit:_

Die vom Sprecher extrem gut dargebotene und unter die Haut gehende Dramatisierung der Tunnel-Katastrophe am Anfang der Folge ließ leider mehr erhoffen, als der Rest der Episode halten konnte. Zum Augen verdrehen lange Erklärungsversuche verwirren den Hörer eher, als dass sie an Verschwörung glauben machen.

Das eine und andere Sprecher-Highlight hilft über die eine und andere Schwäche im Skript hinweg. Dramatik gibts, aber konstruierte. Action gibts auch, aber leider nur sehr wenig und eine „totale Vernichtung“ auch nicht.

|1 Audio-CD
Spieldauer: 63:20 Minuten
Tracks: 10
ISBN-13: 978-3943166125|
http://www.highscoremusic.com
http://offenbarung23.de