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Peter S. Beagle – Das letzte Einhorn und Zwei Herzen. Ein Fantasyroman und eine Novelle

Ein Lied von Liebe und Heilung, jetzt im Doppelherz-Paket

Seit Anbeginn der Zeit lebt das Einhorn allein in seinem Wald, doch eines Tages erfährt es von vorbeistreifenden Jägern, dass es das Letzte seiner Art sei. Also begibt es sich – begleitet vom leider nur mäßig begabten Zauberer Schmendrick und der Räuberbraut Molly Grue – auf die Suche nach seinen Artgenossen. Dabei gelangt es zu einem verwüsteten Land an der Küste, wo König Haggard mit seinem furchtbaren Roten Stier alle Einhörner der Welt in die See getrieben hat. Das seltsame Trio muss bald erkennen, dass die Erkundungsfahrt nicht ohne Kampf und äußerste Gefahr beendet werden kann. (erweiterte Verlagsinfo)

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Peter S. Beagle – Das Zauberhaus

Den wilden Pookah zu reiten! Jennys Abenteuer mit Geistern

Als die junge Jenny dem lebhaften New York den Rücken kehrt, um fortan mit Mutter und Stiefvater im englischen Dorset zu leben, hat sie nur wenig Sinn für das vermeintlich todlangweilige Landleben. Doch das alte Herrenhaus steckt voller Geheimnisse. Eines Tages begegnet sie Tamsin, die einst als junges Mädchen starb und nun als ruheloser Geist umherirrt. Jenny ahnt, dass ein verborgener Schmerz Tamsin gefangen nimmt, und begibt sich immer tiefer in das Reich der Geister hinein … (Verlagsinfo)

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Beagle, Peter S. – Sonate des Einhorns, Die

_Unsentimentale Wunder_

Beagle ist als Autor von „Das letzte Einhorn“ (als Zeichentrick unsäglich kitschig verfilmt), „Das Volk der Lüfte“ und „The Innkeeper’s Song“ (dt. als „Es kamen drei Damen im Abendrot“) bekannt geworden. Er ist sicherlich einer der herausragenden Erzähler moderner Fantasy.

_Handlung_

Für die dreizehnjährige Josephine, genannt Joey, scheint es keinen schöneren Zufluchtsort zu geben als den Musikalienladen des alten John Papas, eines Griechen – bis sie eines Tages Indigo kennenlernt, einen Jungen, der auf einem wunderschönen Horn bezaubernde Melodien spielt. Das Horn gehört einem Einhorn. Heimlich folgt Joey ihm und seinen Melodien. Sie überschreitet dabei die unsichtbare Grenze zum magischen Land Sheil’rah.

Die geheimnisvolle Welt, die sich Joey dort unter der Führung des bocksbeinigen Satyrs Ko offenbart, steckt voller Wunder – und befindet sich in großer Gefahr: Eine Krankheit lässt die Einhörner, deren verzauberte Lieder die Seele des Landes sind, erblinden. Joey ist fest entschlossen, Sheil’rah zu retten. Doch dazu muss sie erst Indigos Geheimnis enträtseln. Und wie sich herausstellt, spielt Joeys mexikanische Großmutter eine bedeutende Rolle in der Rettung des sich bewegenden Einhornlandes.

_Fazit_

„Pure Magie!“, soll David Copperfield zu diesem Buch gesagt haben. Man möchte ihm nach der letzten Seite glatt beipflichten. Selten liest man eine solche bezaubernde Story, die doch von aller Sentimentalität frei ist. Vielmehr führt diese oberflächlich betrachtet als Abenteuergeschichte daherkommende Erzählung den Leser in dramatische Situationen, in denen die Gefühle und Einstellungen der Handelnden den Ausschlag geben. Und es ist insofern eine spannende Detektivgeschichte, als Joey herausfinden muss, wie sie den Einhörnern helfen kann. Viele von ihnen haben sich bereits in menschlicher Gestalt in Joeys Welt niedergelassen, um der Krankheit zu entgehen – Indigo hat es fest vor. Groß ist daher die Freude, wenn Joey ihr Vorhaben gelingt.

Beagle pflegt keinen überladenen Stil, wie so manche(r) seiner Kolleginnen und Kollegen. Nur mit dünnen Strichen zeichnet er die zwei Welten, zwischen denen Joey wandert. Nur mit wenigen Sätzen deutet er das Leid und die Not der Einhörner an, die Gefühle der Beteiligten. Umso größer ist das Vergnügen, wenn er ihre Freude im Spiel mit Joey schildert. Dies ist wirklich keine Symphonie, sondern – wieder Titel sagt – eine Sonate. Genau die Sonate, die Joey in ihrer eigenen Welt komponiert, um den Zauber der Einhörner wiederzugeben …

|Originaltitel: The Unicorn Sonata, 1996
Aus dem US-Englischen übertragen von Jörn Ingwersen|

Peter S. Beagle – Das Volk der Lüfte

Ein Volk von Hexen und Göttinnen

Die „Liga für archaische Vergnügungen“ unternimmt aufregende Zeitreisen ins Mittelalter. Dort versucht Nicolas, der Sohn einer Göttin, sich vom Fluch der Unsterblichkeit zu lösen. (Verlagsinfo) Sicherlich kein leichtes Unterfangen.

Der Autor

Peter S. Beagle wurde 1939 in Manhattan geboren und wuchs in der New Yorker Bronx auf. Während seiner Zeit auf der Highschool nahm er an einem Autorenwettbewerb teil und erhielt als ersten Preis ein College-Stipendium. So verbrachte er die folgenden vier Jahre auf der Pittsburgh University.
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Peter S. Beagle – Das letzte Einhorn

Die Heilung der Welt durch Magie und Liebe

Seit Anbeginn der Zeit lebt das Einhorn allein in seinem Wald, doch eines Tages erfährt es von vorbeistreifenden Jägern, dass es das Letzte seiner Art sei. Also begibt es sich, begleitet vom leider nur mäßig begabten Zauberer Schmendrick und der Räuberbraut Molly Grue, auf die Suche nach seinen Artgenossen. Das seltsame Trio muss bald erkennen, dass die Erkundungsfahrt nicht ohne Kampf und äußerste Gefahr beendet werden kann. Es gilt, dem Roten Stier zu begegnen, der unter König Haggards verfluchtem Schloss haust … (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 8 Jahren.

Der Autor

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Beagle, Peter S. – letzte Einhorn, Das

Wenn man ein wunderschönes, unsterbliches Einhorn in einem idyllischen Wald ist, hat man kaum Wünsche. Und so lebt auch das letzte Einhorn aus Peter S. Beagles gleichnamigem Roman zunächst von einem Tag zum nächsten – bis ihm eines Tages aufgeht, dass es schon seit langer Zeit keinem anderen Einhorn mehr begegnet ist. Als ihm dann auch noch ein Schmetterling flüstert, dass alle anderen Einhörner von einem Roten Stier fortgetrieben wurden, beschließt es schweren Herzens, seine Heimat zu verlassen, um sich auf die Suche nach seinen Artgenossen zu machen.

Und wie das bei einem Abenteuer eben ist, findet das Einhorn auf seiner Reise eine Reihe von Gefährten, die es in seiner Suche unterstützen. Da wäre zunächst der glücklose Zauberer Schmendrick, der das Einhorn aus den Fängen Mami Fortunas befreit, die es gefangen genommen hatte, um es in ihrem fahrenden Zirkus auszustellen. Als nächste stößt Molly Grue zu der kleinen Gruppe, die vom Leben enttäuschte Gefährtin eines Räubers mit literarischen Ambitionen.

Bald treffen die drei auf den Roten Stier, der im Auftrag des verhärmten Königs Haggard auch das letzte Einhorn fangen soll. Um es zu retten, verwandelt es Schmendrick in eine junge Frau. In der Hoffnung, auf König Haggards Schloss Hinweise auf den Verbleib der anderen Einhörner zu finden, gehen sie bei Haggard in Dienst, woraufhin sich dessen Adoptivsohn Prinz Lír sofort in die schweigsame Lady Amalthea verliebt – keine andere als das letzte Einhorn. Zunächst ignoriert diese Lírs Annäherungsversuche, doch je mehr Zeit vergeht, desto mehr vergisst sie auch ihre wahre Gestalt und ihren Auftrag. Um also zu verhindern, dass Lady Amalthea den Prinzen heiratet, muss Schmendrick einen Weg finden, sie wieder in ein Einhorn zurückzuverwandeln.

Natürlich muss sich auch Peter S. Beagles 1968 erstveröffentlichter Fantasyroman „Das letzte Einhorn“ – wie wohl jeder Roman dieses Genres – mit dem allgegenwärtigen [„Der Herr der Ringe“ 5487 von J. R. R. Tolkien vergleichen lassen. Doch was Beagles melancholisches Märchen eben gerade zu etwas Besonderem macht, ist die Tatsache, dass es eine Art Gegenpol zu Tolkiens episch angelegtem Geschichtsentwurf ist. „Das letzte Einhorn“ ist geradlinig, fast schon minimalistisch und kann gerade damit gegenüber dem 1300-Seiten-Schinken über Mittelerde durchaus bestehen.

Was Beagles Roman so anrührend macht, sind die liebevoll gezeichneten Charaktere. Denn obwohl „Das letzte Einhorn“ eine Abenteuergeschichte ist – die Erzählung einer „quest“ -, die von Helden bevölkert sein muss, die übermenschliche Dinge vollbringen, um ihr Ziel zu erreichen, sind diese Figuren in der Regel alles andere als heldenhaft. Beagle beschreibt durchweg Verlierer, tragische Charaktere, deren Schicksal es ist, ständig die falschen Entscheidungen zu treffen. Das Einhorn lässt sich blauäugig auf ein Abenteuer ein, das es ab einem gewissen Punkt nicht mehr bewältigen kann. Schmendrick der Zauberer hadert mit seiner Mittelmäßigkeit und der offensichtlichen Tatsache, dass er dem Einhorn kaum eine Hilfe ist. Und der einzige wirkliche Held Lír – der auch im Text als solcher bezeichnet wird – wird für seine Taten nur mit dem Tod belohnt.

Es ist wohl aber Molly Grue, die dem (erwachsenen) Leser – und vielleicht auch dem Autor – am nächsten steht. Alt, verhärmt, vom Leben gezeichnet und ohne Hoffnung, ruft sie dem Einhorn bei ihrer ersten Begegnung verzweifelt zu: „Wo warst du, als ich jung war? Warum kommst du erst jetzt?“ Sie ist damit das Sprachrohr einer Generation ohne Träume, ohne Fantasie, die erst langsam wieder lernen muss, was es heißt zu hoffen und zu wagen.

Beagles Geschichte ist ein Juwel von einem Roman. „Das letzte Einhorn“ lässt sich als Märchen lesen, doch es bietet ironische Passagen, die unsere Realität spiegeln, ebenso wie metaliterarische Einschübe. So gibt es für jeden Leser und jedes Lesealter etwas zu entdecken, auch wenn „Das letzte Einhorn“ keineswegs in erster Linie Jugend- oder gar Kinderliteratur ist (dazu ist der Grundton der Erzählung einfach zu melancholisch).

|Der Hörverlag| hat „Das letzte Einhorn“ als ungekürzte Lesung auf sieben CDs herausgebracht, ansprechend aufgemacht in einer blauen Box mit Booklet. Als Sprecher läuft hier Andreas Fröhlich zu Hochform auf, der sicher vielen Hörbuch-Interessierten ein Begriff ist. Bei einem so wandelbaren Sprecher besteht nie die Gefahr, dass die sieben CDs lang oder eintönig erscheinen, denn Fröhlich gibt jeder Figur ihre ganz eigene Stimme. Er reimt, er singt, er klagt – da bleiben wirklich keine Wünsche offen.

„Das letzte Einhorn“ ist wohl ein Roman, der im amerikanischen Original noch größere Strahlkraft entwickelt. So schafft die Übersetzung von Jürgen Schweier zwar teilweise wirklich wunderbare Wendungen, doch wirft sie den Leser von Zeit zu Zeit auch mit Modernismen wie „D-Zug“ aus dem märchenhaften Ton der Erzählung. Wenn es aber tatsächlich die deutsche Übersetzung sein soll, dann ist man mit dem Hörbuch des |Hörverlags| wirklich gut beraten. Man bekommt hier auf sieben CDs eine solide und liebevoll gemachte Hörversion des Fantasyklassikers, der das Märchen vom letzten Einhorn auf ganz neue Art erlebbar macht.

|Siege ergänzend dazu auch unsere Besprechung zu [„Die Sonate des Einhorns“. 1286 |

http://www.hoerverlag.de