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Mann, Phillip – brennende Wald, Der (Ein Land für Helden 4)

_Eindrucksvoll: die Apokalypse des Imperiums_

Mit diesem Band findet der Science-Fantasy-Zyklus „Ein Land für Helden“ seinen Abschluss. Es kommt zu einem actionreichen Finale, das apokalyptische Dimensionen erreicht.

Ich habe nun alle vier Bände gelesen und komme zu dem Schluss, dass es sich um einen einzigen Roman handelt, den man in einem Rutsch lesen sollte. Damit ist dieses vierbändige Werk das gleiche Phänomen wie Tolkiens „Der Herr der Ringe“: mit Einleitung, Epilog und dazwischen einer Handlung, die – irgendwie künstlich – in vier Bände aufgespalten wurde. Der absolute Höhepunkt ist natürlich wie zu erwarten der 4. Band, und der besteht zu fünfzig Prozent aus Action (man glaubt es kaum) und einer Art Apokalypse: sehr schön, sehr spannend und ein ganz klein wenig auch beklemmend.

_Der Hintergrund von „Ein Land für Helden“_

Die Welt von „Ein Land für Helden“ ist nur „zwölf Sekunden“ von unserer eigenen entfernt, hat sich daher im entscheidenden Augenblick in eine andere Richtung entwickelt. Die Römer haben nach der Eroberung Britanniens das Land nie mehr verlassen, auch die Germanen haben Rom nicht erobert, sondern vielmehr haben die römischen Legionen sich die restliche Welt völlig untertan gemacht.

Der Stand der römischen Technik ist erstaunlich modern – man schreibt schließlich das Jahr 1994: Radio, Dampfkraft, Magnetronik, Flugschiffe, Feuerwaffen: Es ist alles da, um einen verheerenden Krieg zu führen. Im 1. Band wurde die Technik jedoch mehr zur Belustigung der Menge eingesetzt: Im Kampfdom (Arena) von Eburacum (York) finden Kampfspiele statt, die im multilateralen Wettstreit von elektrisch betriebenen Ungeheuern gipfeln, etwa von Drachen und dergleichen.

Inzwischen haben sich die unterworfenen Völker wie die Briten an das Joch der römischen Herrschaft und die bequemen Lebensbedingungen in den befestigten Städten gewöhnt. Die adeligen Landbesitzer in ihren Villen herrschen absolut und mit skrupelloser Gewaltausübung über ihre Besitzungen. Doch ihre Flugschiffe und Gleisbahnen schweben über endlose britannische Waldbestände, die sich von Küste zu Küste erstrecken und in denen keltische Stämme wie in der Frühzeit leben. (Diese endlosen Wälder basieren auf einer Beschreibung in Plutarchs „Marius“, wie ich kürzlich las.) Allerdings müssen diese Flugschiffe auf festen „Himmelsstraßen“ verkehren. So entgeht ihnen, was wirklich in den Wäldern vorgeht.

_Der Autor_

Phillip Mann wurde 1942 geboren und wuchs im englischen Yorkshire auf, was, wie er sagt, großen Einfluss auf sein Werk hatte. Ein Großteil des 2. Bandes spielt in dieser Gegend, den so genannten „Wolds“. Inzwischen lehrt er Englische Literatur und Drama in der Uni von Wellington, Neuseeland.

Sein erster Roman „Das Auge der Königin“ (1982, dt. 1985) ist wohl einer der besten Romane über die Begegnung mit einer absolut fremdartigen, nichtmenschlichen Rasse. 1986 und ’87 erschien die Paxwax-Duologie: Sie schildern die Gefährlichkeit des Menschen, der seinen Herrschaftsbereich ausweitet, bis die Aliens merken, wo seine Achillesferse liegt: in seiner Gier nach Macht.

_Handlung_

In diesem Abschlussband nun überschlagen sich schließlich die Ereignisse. Kein Wunder, dass die Mehrzahl der Kapitel noch kürzer ist als schon im dritten Band.

Zunächst findet die entscheidende Begegnung Colls mit dem Sänger und Schamanen Cormac statt, der ihn als Lehrling aufnimmt. Hatte Coll bereits zuvor ungewöhnliche intuitive Fähigkeiten, so gelingt es ihm nun, mühelos in die Geisterwelt überzuwechseln. Dabei ist die Leier von ausschlaggebender Bedeutung, deren Beherrschung er mühsam erlernen muss. In der Geisterwelt macht ihn Cormac mit einem Jäger aus der Steinzeit bekannt, der sich „Dunkler Adler“ nennt. Dunkler Adler führt Coll, den angehenden Schamanen, nach Cormacs Tod auf eine gewagte Reise, auf der Coll in die Essenz der Welt eindringen kann.

Er stellt eine spirituelle Verbindung mit den Bäumen, dem Wald her. Da der Wald praktisch das nichtrömische, unbesiegte Britannien darstellt, in dem die römischen Soldaten regelmäßig Feenerscheinungen sehen und wahnsinnig werden, kommt dem Wald eine Schlüsselrolle in der Identität Britanniens zu. Das hat nicht nur der Kaiser erkannt: Vernichtet er den Wald, zerstört er die Lebensgrundlage der Kelten. Dass das Abfackeln des Waldes auch eine gravierende Störung im Muster der Welt bedeutet, wird nur Coll klar, und so fasst er einen kühnen Plan: Nachdem er die Bewohner des Waldes gewarnt hat, begibt er sich zum Kaiser, um die Römer zu bitten, von ihrem Plan abzulassen.

Denn der Kaiser Lucius Prometheus Petronius hat auf der neuen Brücke den Ärmelkanal überquert und ist nach Eburacum (York) gekommen, um dabei zu sein, wenn mit der Zerstörung des Waldes begonnen wird. Was sein Statthalter nicht ahnt: Die mitgebrachte Legion kaiserlicher Sturmtruppen soll nicht nur Britannien, sondern auch Hibernia entvölkern und alle Adeligen ihres Besitzes berauben.

Auch Angus und Miranda tragen ihren Teil dazu bei, dass es im Moment der Zündung der Brandgeschütze zu einigen dramatischen Ereignissen kommt. Angus hat seinen Drachen wieder einmal ausgepackt und greift die Himmelsstraße selbst an. Und Miranda ist ein Wesen geworden, das sich in seiner Schrecklichkeit schwer beschreiben lässt: Sie hat Macht über die Energieebene mehrerer Dimensionen und setzt ihre Macht auf zerstörerische Weise ein: Sie ist Kalí, Moira, die Medusa. Die Folgen sind apokalyptisch.

_Mein Eindruck_

Nachdem der Beginn noch etwas gemächlich die Ausbildung Colls zu einem mächtigen Schamanen schildert, nehmen die Aktivitäten auf beiden Seiten an Umfang und Tempo zu: Die Römer haben alles für die Zerstörung Britanniens in Stellung gebracht, die Briten sind von einer konzentrierten Verteidigung meilenweit entfernt. Zwar werden nur Andeutungen über die Entwicklung Mirandas gemacht, doch der Leser ahnt bereits, dass sie ziemlich furchteinflößend und bedeutsam sein muss, um die römische Vernichtungsmaschinerei aufhalten zu können. Angus‘ Truppe jedenfalls spielte nur eine Nebenrolle, zumal er keine Vision davon hat, wie es nach dem Zusammenbruch der Römerherrschaft in Britannien weitergehen soll.

Aber auch nach dem beeindruckenden Showdown, so lang er auch sein mag, lässt sich der Autor nicht über utopische Gesellschaftsmodelle aus. Wozu auch? Er hat ja gerade demonstriert, dass das menschliche Maß, eingebunden in Naturzusammenhänge, das richtige und angemessene ist. Die Römer hingegen, repräsentiert durch den Nihilisten auf dem Thron, kennen kein solches Maß. Da ein Nihilist an nichts glaubt, am allerwenigsten an sich selbst, ist ihm auch nichts heilig oder wert, bewahrt zu werden. Wenn dieser Kaiser, der seinem Namen Prometheus auf perverse Weise alle Ehre machen will, ein Arsenal von Atombomben hätte, so würde er die Raketen lieber heute als morgen abfeuern.

Dass dieser Science-Fantasy-Zyklus nicht von Marion Zimmer Bradley und ihren zahlreichen Mitautorinnen geschrieben wurde, mag man bedauern oder auch nicht. Der Unterschied ist zumindest augenfällig: Die wichtigste Frauenfigur, Miranda, wird außer in Band 2 vor allem in ihren Äußerlichkeiten geschildert, so dass wir kaum einmal erfahren, wie sie sich fühlt und worüber sie nachdenkt, während sie sich zu etwas Schrecklichem verwandelt. (Würde vielleicht auch ein wenig zu viel über den Schluss verrateren.) MZB hätte daraus wahrscheinlich seitenweise Kapital geschlagen und uns keine herzerweichende Einzelheit von Mirandas Seelenleben erspart. Sei’s drum.

_Unterm Strich_

Der abschließende Band des großen Romans „Ein Land für Helden“ ist für meinen Geschmack der gelungenste, und daher habe ich ihn an nur zwei Tagen gelesen. Die Geschichte ist leicht verständlich, hat man einmal die Vorgängerbände gelesen und verstanden.

Natürlich muss man diesen Riesenroman nicht gelesen haben, um mitreden zu können. Der Roman ist zwar dem „Herr der Ringe“ in Aufbau und Thema ähnlich (der Kaiser entspricht Sauron!), doch in Sachen Medienbedeutung und Massenerfolg kann es „Ein Land für Helden“ in keiner Weise mit dem Tolkien-Epos aufnehmen. Vielleicht sollte man Peter Jackson mal auf seinen Landsmann Phillip Mann hinweisen? (Sobald Jackson seinen „King Kong“ im Kasten hat.)

Insgesamt ist dies kein übler Roman, sowohl nach seinem Ideengehalt als auch seinem Unterhaltungspotenzial. Der Autor hat zahlreiche Kenntnisse über die keltischen und römischen Kulturen hineingepackt, hat eine Fülle interessanter Figuren gestaltet sowie eine Handlung auf die Beine gestellt, die vier Bände trägt. Bis zum Showdown in Band 4 weiß man über die Bedeutung mancher Figuren wie Coll, den Ex-Römer, und Miranda, die Ex-Studentin, nicht Bescheid: Die Spannung auf ihr Eingreifen löst sich mit verblüfftem Vergnügen über die gelungene Überraschung auf. Dieser Höhepunkt ist sorgfältig in zahllosen Details gestaltet, wobei auch Komik und Ironie nicht zu kurz kommen. Ich habe schon lahmere Romanschlüsse gelesen.

Hinweis: Keltische und römische Namen und Begriffe werden in Fußnoten von der Übersetzerin erklärt. Ein sehr willkommener Service.

|Originaltitel: A land fit for heroes vol. 4: The burning forest, 1996
Aus dem neuseeländischen Englischen übersetzt von Usch Kiausch|

Mann, Phillip – Drache erwacht, Der (Ein Land für Helden 3)

_Action und Spannung: vor dem großen Finale_

In diesem 3. Band des Science-Fantasy-Zyklus „Ein Land für Helden“ kommt es zu zwei entscheidenden Ereignissen: Die britischen Rebellen unter Angus‘ Führung greifen ein Gefangenenlager an, und der römische Kaiser beschließt die totale Zerstörung Britanniens und die Deportation seiner Bevölkerung. Er entpuppt sich gegenüber seinem britannischen Statthalter als ein zweiter Adolf Hitler. Wie soll die Insel dem Rest des römischen Imperiums widerstehen können?

_Vorbemerkung_

Ich habe alle vier Bände gelesen und komme zu dem Schluss, dass es sich um einen einzigen Roman handelt, den man in einem Rutsch lesen sollte. Damit ist dieses vierbändige Werk das gleiche Phänomen wie Tolkiens „Der Herr der Ringe“: mit Einleitung, Epilog und dazwischen einer Handlung, die – irgendwie künstlich – in vier Bände aufgespalten wurde. Der absolute Höhepunkt ist natürlich wie zu erwarten der 4. Band, und der besteht zu fünfzig Prozent aus Action (man glaubt es kaum) und einer Art Apokalypse: sehr schön, sehr spannend und faszinierend.

_Der Hintergrund von „Ein Land für Helden“_

Die Welt von „Ein Land für Helden“ ist nur „zwölf Sekunden“ von unserer eigenen entfernt, hat sich daher im entscheidenden Augenblick in eine andere Richtung entwickelt. Die Römer haben nach der Eroberung Britanniens das Land nie mehr verlassen, auch die Germanen haben Rom nicht erobert, sondern vielmehr haben die römischen Legionen sich die restliche Welt völlig untertan gemacht.

Der Stand der Technik ist erstaunlich modern – man schreibt schließlich das Jahr 1994: Radio, Dampfkraft, Magnetronik, Flugschiffe, Feuerwaffen: Es ist alles da, um einen verheerenden Krieg zu führen. Im 1. Band wurde die Technik jedoch mehr zur Belustigung der Menge eingesetzt: Im Kampfdom (Arena) von Eburacum (York) finden Kampfspiele statt, die im multilateralen Wettstreit von elektrisch betriebenen Ungeheuern gipfeln, etwa von Drachen und dergleichen.

Inzwischen haben sich die unterworfenen Völker wie die Briten an das Joch der römischen Herrschaft und die bequemen Lebensbedingungen in den befestigten Städten gewöhnt. Die adeligen Landbesitzer in ihren Villen herrschen absolut und mit skrupelloser Gewaltausübung über ihre Besitzungen. Doch ihre Flugschiffe und Gleisbahnen schweben über endlose britannische Waldbestände, die sich von Küste zu Küste erstrecken und in denen keltische Stämme wie in der Frühzeit leben. Allerdings müssen diese Flugschiffe auf festen „Himmelsstraßen“ verkehren. So entgeht ihnen, was wirklich in den Wäldern vorgeht.

_Der Autor_

Phillip Mann wurde 1942 geboren und wuchs im englischen Yorkshire auf, was, wie er sagt, großen Einfluss auf sein Werk hatte. Ein Großteil des 2. Bandes spielt in dieser Gegend, den so genannten „Wolds“. Inzwischen lehrt er Englische Literatur und Drama in der Uni von Wellington, Neuseeland.

Sein erster Roman „Das Auge der Königin“ (1982, dt. 1985) ist wohl einer der besten Romane über die Begegnung mit einer absolut fremdartigen, nichtmenschlichen Rasse. 1986 und ’87 erschien die Paxwax-Duologie: Sie schildert die Gefährlichkeit des Menschen, der seinen Herrschaftsbereich ausweitet, bis die Aliens merken, wo seine Achillesferse liegt: in seiner Gier nach Macht.

_Handlung_

Die drei Flüchtlinge aus Eburacum nähern sich zunehmend ihrer jeweiligen Bestimmung. Miranda ist Heilerin und Hüterin der britischen Kommune um den Monolithen Stand Alone Stan. Auf ihren Reisen in andere Dimensionen beginnt sie sich zu verwandeln, und zwar auch in der Primärwelt des römischen Imperiums: Sie entfaltet ein Potenzial für zerstörerische Handlungen.

Coll, der in ihrem Dorf lebt, wollte sich umbringen, wurde aber von Mirandas früherem Liebhaber Gwydion gerettet. Gwydion, ein mythischer Held, ist ein Vagabund, der sich mit Zauberern trifft, so etwa mit Cormac. Noch erkunden die beiden nur die Gegend. An der Küste stellen sie fest, dass die Römer Unmengen von feuergefährlichen Chemikalien ins Land schaffen. Sie sollen dazu dienen, den britischen Wald abzufackeln. In mehreren Episoden erweist sich Colls außergewöhnliche Naturverbundenheit.

Angus ist eher der Tatmensch. Dennoch hat er sich in der Akademie des Roscius, eines philosophischen Ketzers, wichtige Ideen über politisches Handeln angeeignet und setzt sie nun Schritt für Schritt in die Tat um. Sein Ziel ist die Zerstörung des Gefangenenlagers Caligula, das eine Art römisches KZ darstellt. Hier wird Mirandas Mutter Eve willkürlich ermordet, während ihr Vater einem leichten Wahnsinn anheimfällt. Angus will die bedauernswerten Insassen, die noch nicht in der Kampfarena getötet wurden, befreien und für seinen Guerillafeldzug rekrutieren.

In einem von Roscius‘ Geheimlagern richtet er eine feste Basis ein und repariert den mechanischen Kampfdrachen, mit dem die drei Flüchtlinge im 1. Band aus dem Kampfdom entkommen waren. Dementsprechend nennt er seine Gruppe die „Drachenkrieger“. Nachdem er die Batterien des Riesenapparates an römischen Stromleitungen von „Himmelsstraßen“ unter großem Risiko aufgeladen hat (die Leitungen haben Alarmvorrichtungen), wagt er den Angriff.

Unterdessen begibt sich Marcus Augustus Ulysses, Colls/Vitis Vater und britannischer Statthalter, in die Höhle des Löwen: zum Kaiser. Lucius Prometheus Petronius hat ihn auf einen Touristentrip nach Ägypten eingeladen. Ulysses ist nämlich immer noch nicht klar, in welchem Ausmaß der Kaiser Britannien verändern will. Der sagt zwar, die Schafseuche auf dem europäischen Kontinent erfordere es, dasss Britannien Schafe züchte, doch wo und an welchen Orten, ist unklar.

Die Pläne des Kaisers übertreffen Ulysses‘ schlimmste Befürchtungen. Bei einer gewagten Übernachtung in der Großen Pyramide (des Pharaos Cheops) von Gizeh haben die beiden Ganoven ein paar haarsträubende Visionen …

_Mein Eindruck_

Der Großteil der Action, zu der es in diesem Band kommt, dreht sich um den Angriff auf das Straflager Caligula. Die Mittel, die Angus einsetzen kann, sind ihm ja nicht gerade in die Wiege gelegt worden: Er muss den alten Kampfdrachen flottkriegen, was seine Zeit dauert und einige gefährliche Vorbereitungen erfordert. Schließlich will man ja nicht vor dem Angriff von römischen Patrouillen oder Alarmsystemen entdeckt werden.

Doch Angus bekommt einen unschätzbaren Helfer: den Trommler, eine Art Waldriese, den er schon auf seine Flucht aus dem ersten keltischen Dorf kennen gelernt hatte. Der Trommler hatte ihm im Kampf gegen die Wölfe geholfen. Dieses Wesen trägt weiter zum Fantasycharakter der Erzählung bei, obwohl es selbst über nur wenige ungewöhnliche Fähigkeiten verfügt. Mit Ents hat es jedenfalls nichts zu schaffen. Der Trommler wird ein besonders enger Freund von Sean, dem Iren. In den irischen Sagen hat Sean mal von Wesen wie Riesen gehört, das aber alles als Ammenmärchen abgetan. Nun wird er eines Besseren belehrt.

Natürlich stellt man sich als Leser immer wieder die Frage, ob all diese technischen Geräte, die der Autor hier vorstellt, möglich sind. Oder ist das nur eine typisch männliche Frage? Wie auch immer: Der Autor macht sich nicht einmal in Band 1 die Mühe, uns einen Konstruktionsplan für eines der „Himmelboote“ zu zeichnen. Wahrscheinlich fand er das als erzählerisch ein wenig zu plump und für Nichtingenieure wenig aussagekräftig. Daher konnte er diese Details auch weglassen.

Was aber verwundert, ist das Fehlen von echten Flugzeugen. Diese tauchen als (nicht näher erklärte) Prototypen erst in Band 4 auf – prompt werden auch Stand Alone Stan und die Roscius-Akademie entdeckt und sogleich von Römern überfallen. Allerdings scheinen die Flugzeuge nicht über Radar zu verfügen. Das spricht für die These des Autors, dass der Konservativismus des Imperiums zu geistiger Stagnation und sogar zur Unterdrückung von Ideen geführt hat.

_Unterm Strich_

Dieser dritte Band ist recht flott zu lesen, denn ständig passiert etwas, ob im Guten oder Bösen. Die Kapitel sind mit maximal 30 Seiten relativ kurz, die Szene wechselt ständig zwischen den Aktivitäten der Römer und denen der Britannier. Die Römer testen erstmals ihr Höllenfeuer, das sie auf den Wald loslassen wollen, der Britannien bedeckt. Doch auch die Gegenseite versammelt ihre Kräfte, so unterschiedlich diese auch sein mögen. Alles deutet darauf hin, dass es im nächsten Band zur Entscheidung über das Schicksal Britanniens kommen wird – und auch über das des Imperiums.

Hinweis: Keltische und römische Namen werden in Fußnoten erklärt.

|Originaltitel: A land fit for heroes vol. 3: The dragon wakes, 1995
Aus dem neuseeländischen Englischen übersetzt von Usch Kiausch|

Mann, Phillip – Monolith, Der (Ein Land für Helden 2)

_Fantasy-Roman mit politischer Spannung_

Im 2. Band des vierbändigen Science-Fantasy-Zyklus finden die drei Flüchtlinge ihre jeweilige Bestimmung, und schon bald müssen sie sich mit einer furchtbaren Bedrohung auseinandersetzen: der von den Römern beschlossenen völligen Vernichtung der britannischen Wälder. Die Provinz soll eine einzige Schafweide werden.

_Vorbemerkung_

Ich habe alle vier Bände gelesen und komme zu dem Schluss, dass es sich um einen einzigen Roman handelt, den man in einem Rutsch lesen sollte. Damit ist dieses vierbändige Werk das gleiche Phänomen wie Tolkiens „Der Herr der Ringe“: mit Einleitung, Epilog und dazwischen einer Handlung, die – irgendwie künstlich – in vier Bände aufgespalten wurde. Der absolute Höhepunkt ist natürlich wie zu erwarten der 4. Band, und der besteht zu fünfzig Prozent aus Action (man glaubt es kaum) und einer Art Apokalypse: sehr schön, sehr spannend und faszinierend.

_Der Hintergrund von „Ein Land für Helden“_

Die Welt von „Ein Land für Helden“ ist nur „zwölf Sekunden“ von unserer eigenen entfernt, hat sich daher im entscheidenden Augenblick in eine andere Richtung entwickelt. Die Römer haben nach der Eroberung Britanniens das Land nie mehr verlassen, auch die Germanen haben Rom nicht erobert, sondern vielmehr haben die römischen Legionen sich die restliche Welt völlig untertan gemacht.

Der Stand der Technik ist erstaunlich modern – man schreibt schließlich das Jahr 1994: Radio, Dampfkraft, Magnetronik, Flugschiffe, Feuerwaffen: Es ist alles da, um einen verheerenden Krieg zu führen. Im 1. Band wurde die Technik jedoch mehr zur Belustigung der Menge eingesetzt: Im Kampfdom (Arena) von Eburacum (York) finden Kampfspiele statt, die im multilateralen Wettstreit von elektrisch betriebenen Ungeheuern gipfeln, etwa von Drachen und dergleichen.

Inzwischen haben sich die unterworfenen Völker wie die Briten an das Joch der römischen Herrschaft und die bequemen Lebensbedingungen in den befestigten Städten gewöhnt. Die adeligen Landbesitzer in ihren Villen herrschen absolut und mit skrupelloser Gewaltausübung über ihre Besitzungen. Doch ihre Flugschiffe und Gleisbahnen schweben über endlose britannische Waldbestände, die sich von Küste zu Küste erstrecken und in denen keltische Stämme wie in der Frühzeit leben. Allerdings müssen diese Flugschiffe auf festen „Himmelsstraßen“ verkehren. So entgeht ihnen, was wirklich in den Wäldern vorgeht.

_Der Autor_

Phillip Mann wurde 1942 geboren und wuchs im englischen Yorkshire auf, was, wie er sagt, großen Einfluss auf sein Werk hatte. Ein Großteil des 2. Bandes spielt in dieser Gegend, den sogenannten „Wolds“. Inzwischen lehrt er Englische Literatur und Drama in der Uni von Wellington, Neuseeland.

Sein erster Roman „Das Auge der Königin“ (1982, dt. 1985) ist wohl einer der besten Romane über die Begegnung mit einer absolut fremdartigen, nichtmenschlichen Rasse. 1986 und ’87 erschien die Paxwax-Duologie: Sie schildert die Gefährlichkeit des Menschen, der seinen Herrschaftsbereich ausweitet, bis die Aliens merken, wo seine Achillesferse liegt: in seiner Gier nach Macht.

_Handlung_

Die jungen Flüchtlinge Coll, Angus und Miranda sind nach dem römischen Überfall auf das Keltendorf, in dem sie Unterschlupf gefunden hatten, einem Pfad gefolgt, der sie zu einem Ort namens Stand Alone Stan führen soll. Das Trio stammt aus der Provinzhauptstadt von Britannien, Eburacum, dem nordenglischen York. Coll heißt eigentlich Victor (Viti) Ulysses, und sein adeliger und mächtiger Vater lässt ihn selbst dann noch suchen, nachdem man ihm, Marcus Ulysses, eine verkohlte Leiche mit Victors Gürtel geliefert hat. Viti hat sich bei den Kelten den Namen Coll (Haselnussbusch) zugelegt.

In einem Unwetter müssen die Drei Zuflucht in einer ausgehöhlten Stechpalme suchen. Während Coll und Miranda verwirrende Ausflüge in die keltische Geisterwelt erleben, wehrt der kräftige Angus ein Wolfsrudel ab, das auf Frischfleisch aus ist. Dabei erhält er die Hilfe eines Ent-ähnlichen Wesens, das halb Mann, halb Baum zu sein scheint und sich „Der Trommler“ nennt lässt. Dieses Wesen erschlägt den Leitwolf und schenkt Angus dessen Fell, das er fortan stets trägt.

Anderntags entdeckt ein Keltenjunge das Trio, denn sie wurden bereits angekündigt, und führt sie so lange, bis Stand Alone Stan zu sehen ist: Das ist zum einen ein riesiger „alleine stehender Stein“. Zum anderen erstreckt sich um den Monolithen als Nabe herum ein Kreis von Gebäuden, in denen etliche friedliche Menschen leben. Um das Leben an diesem Ort drehen sich die drei großen Erzählungen, aus denen dieser Band hauptsächlich besteht.

Coll, der frühere römische Adlige und Offizier Victor aus dem Hause Ulysses, wohnt in einem Baumhaus und macht eine Art Psychotherapie durch: Er erkennt, wie falsch seine Vergewaltigung Mirandas in Eburacum gewesen ist und möchte sich bei ihr entschuldigen. Als er keine Absolution erhält, will er sich selbst ersäufen. Viel Glück dabei, Coll!

Angus, der einfache Tatmensch und Elektriker, begibt sich an die Akademie des Roscius ein paar Meilen entfernt. Er philosophiert gerne und setzt sich mit politischen Ideen auseinander. Er lernt eine ebenso wütende Afrikanerin namens Perol kennen und lieben, aber ein Faschist namens Pozzo macht ihm das Leben zur Hölle. Ausgestattet mit den richtigen militärischen Informationen, beschließt er, zusammen mit Perol der als ungerecht empfundenen Herrschaft der Römer über Britannien, die schon 2000 Jahre währt, ein Ende zu bereiten: Er gründet den „Drachen“ und wird Terrorist. Nach dem Mord an Pozzo muss er mit seinen Freunden in die Wälder gehen.

Miranda hingegen ist die interessanteste Figur des Trios, zumindest in psychologischer Hinsicht. Kaum ist sie im friedlichen Dorf angekommen, wird sie als lang erwartete „Heilerin“ aufgenommen und darf schon wenig später die Leitung des Hospitals übernehmen. Nach einem schweren und langen Fieber kommen Mirandas übersinnliche Kräfte deutlich zum Vorschein: Sie kann Geistreisen unternehmen, Gedanken übertragen und jedermanns Aura erkennen.

Sie wird von zwei Zwergen betreut, Sulla und Lem. Diese sind telepathisch begabte Fremdwesen, die lediglich menschenähnliche Gestalt angenommen haben. Eines Nachts nehmen sie Miranda auf die mit Abstand interessanteste Reise in diesem Roman mit: in eine Paralleldimension, in der die Fremdwesen heimisch sind, und zwar schon seit der Zeit, als die ersten Bäume entstanden. Daher leben sie in sexueller Symbiose mit diesen Pflanzen. Miranda findet sich selbst im Körper eines solchen Aliens wieder: mit Hautflügeln, Stacheln und einer bewehrten Geschlechtsöffnung auf dem Rücken – „faszinierend“, wie Spock sagen würde. Und das Aussehen des Wesens erinnert ein wenig an das von „Species“, das H. R. Giger entwarf.

Unterdessen ereignen sich in Rom weltbewegende Dinge: Der Statthalter von Gallien, Lucius Petronius, hat, gedeckt von Britanniens Statthalter Marcus Ulysses, im Staatsstreich den alten Kaiser abgesetzt. Doch schon zwei Monate später bricht aufgrund einer Schafseuche und Hungersnot fast ein Bürgerkrieg aus. Petronius beschließt, die Schafzucht auf das seuchenfreie Britannien zu verlegen. Dazu muss er allerdings dessen Waldbestand zurückstutzen, um Weiden zu gewinnen – sagt er jedenfalls Ulysses. Natürlich werden Britanniens Einwohner in keiner Weise gefragt, wie ihnen das gefällt.

Es riecht nach Revolution. Die Bedingungen für Männer wie Angus sind günstig.

_Mein Eindruck_

Dieser zweite Band liest sich streckenweise wie ein ganz normaler Entwicklungsroman. Das ist ein klassisches Untergenre des realistischen Romans. Die drei Hauptfiguren lernen, in einer neuen Umgebung zurechtzukommen und in die dritte Phase ihrer Entwicklung einzutreten. In der ersten wuchsen sie ganz normal zu jungen Erwachsenen heran, dann flohen sie in die Wälder und lebten sich in ihrem ersten keltischen Dorf ein. Davon erzählt der erste Band.

In der aktuellen Phase ihrer persönlichen Entwicklung erreicht Miranda die erste Stufe ihrer Vollendung: Hüterin und Heilerin. Noch ahnt sie nicht, was noch in ihr steckt. Ihre Geistreise in die andere Dimension erweitert ihren Horizont und verändert sie unmerklich. Dieses Fantasyelement in einem Science-Fiction-Setting ist ungewöhnlich, aber sehr interessant. Es hat mir sehr gut gefallen.

Weitaus weniger faszinierend sind die langen Diskussionen, die der angehende Rebellenführer Angus mit seinen Lehrern führt. Wer sich nicht für Politik oder Guerilla interessiert, könnte hier leicht gelangweilt werden. Immerhin lernt Angus die ebenso wütende Studentin Perol kennen, in die er sich verliebt, die mit ihm kämpft und ihm später Kinder schenkt.

Noch mehr Geduld muss man für Colls Werdegang aufbringen. Denn bei ihm scheint äußerlich gar nichts zu passieren, außer dass er sich mit einem hübschen Mädchen namens Salli zusammentut. Dies aber führt zu einer inneren Reinigung, die die Versöhnung mit Miranda verlangt. Ansonsten scheint sich Coll sehr mit der Natur, die sein Baumhaus umgibt, zu verbinden. Auch das ist eine Vorstufe zu seiner charakterlichen Vollendung.

Für Abwechslung und Kontrast sorgen die meist kurzen Kapitel, in denen von den Machenschaften der Römer erzählt wird. Im Mittelpunkt steht meist Vitis/Colls Vater Marcus Augustus, aber auch der Kaiser hat ein Wörtchen mitzureden. Sie sorgen dafür, dass es spannend bleibt: Die Zukunft Britanniens steht auf dem Spiel.

Etwas enttäuscht war ich, als ich merkte, dass der Monolith, der dem Band seinen Titel gibt, im Buch keinerlei aktive Rolle spielt. Er steht lediglich als Symbol für die Identität und Lebensenergie eines uralten Landes, sonst aber nichts. Merke: Der Autor mag ja in die Fantasy-Trickkiste greifen, aber er geht nicht so weit, auch Steine zu Akteuren zu machen.

_Unterm Strich_

Wie ganz oben bereits gesagt, ist der 2. Band nur ein Abschnitt eines umfassenden Romans, der aus vier Teilen besteht. Man sollte sofort im Anschluss die Fortsetzung lesen. Man kann aber unter Umständen auf die Lektüre des 1. Bandes verzichten, weil im 1. Kapitel jedes Bandes wichtige Ereignisse aus dem Band davor rekapituliert werden. Das ist aber nur eine Notlösung.

Von allen vier Bänden ist der zweite der langsamste, aber in psychologischer Hinsicht der intensivste. Kein Wunder, denn es handelt sich quasi um einen Entwicklungsroman. Spannend wird die Handlung dennoch: durch den Kontrast mit dazwischengeschalteten Kapiteln, in denen Römer auftreten. Hier bahnt sich eine Entwicklung an, die in einem Inferno kulminieren wird, das den Höhepunkt des 4. Bandes bildet.

Hinweis: Keltische und römische Namen werden in Fußnoten erklärt.

|Originaltitel: A land fit for heroes vol. 2: Stand Alone Stan, 1994
Aus dem neuseeländischen Englischen übersetzt von Usch Kiausch|

Mann, Phillip – Flucht in die Wälder (Ein Land für Helden 1)

Eine Welt mit alternativem Geschichtsverlauf schildert der neuseeländische Autor Phillip Mann. Im 1. Band der Tetralogie |Ein Land für Helden| werden drei junge römische Bürger Britanniens zu Geächteten und Ausgestoßenen – der Beginn ihres Widerstandskampfes und des Untergangs des Römischen Weltreiches.

_Handlung_

Die römischen Legionen haben Britannien nach seiner Eroberung nie wieder verlassen, vielmehr haben sie auch noch den Rest der Welt erobert. Doch mittlerweile, nach 2000 Jahren Unterdrückung, regt sich gehöriger Widerstand, kommen ketzerische Sozialthesen über Freiheit auf. Als einem der ersten Orte kommt es in Waitangi/Aotearoa, das wir als Neuseeland kennen (witzigerweise die Heimat des Autors), zu einem ersten größeren Aufstand, der die römischen Siedler aus dem besetzten Gebiet wirft. Auch Afrika ist nicht mehr sicher, und Asien schon gleich gar nicht. Nachdem auch der 19. Julius Caesar, der Imperator, gestorben ist, steht das römische Weltreichs vor einer Krise. Im 1. Band bekommen wir nur den Anfang dieser Krise zu sehen.

Stellvertretend für viele Ereignisse an Brennpunkten des Weltreichs richtet der Erzähler unseren Blick auf Britannien, genauer gesagt auf York, das immer noch Eburacum heißt. Es ist eine römische Insel der Zivilisation, umgeben von tiefen Wäldern, in denen die keltischen Ureinwohner leben wie eh und je.

Der junge römische Offiziersanwärter Viti Ulysses, der junge britische Mechaniker Angus MacNamara und dessen Freundin Miranda, eine junge Britin aus Eburacum, finden sich durch mehrere Schicksalsschläge vereint. Nachdem nämlich der durch eine Niederlage in der Arena frustrierte Viti sich im Suff an Miranda vergangen hat, will Angus den Missetäter durch einen fingierten Unfall umkommen lassen.

Doch der mit einer der Kampfmaschinen aus der Arena arrangierte Anschlag schlägt fehl. Vielmehr ist Angus als Attentäter bloßgestellt. Erstaunlicherweise ergreift Viti, das Opfer, jedoch nicht Partei gegen Angus, sondern tötet die Wachen, die Angus angreifen. Mit Miranda im Schlepptau flüchten die beiden Männer aus der Arena in die undurchdringlichen Wälder.

Bei den Kelten finden die drei Flüchtigen Obdach in einem Dorf. Aufgenommen in die Gemeinschaft, arbeiten sie alle entweder für Kost und Logis im Gasthaus oder – wie Angus – für das Gemeinwohl. Als der Kämpfer Gwydion eintrifft, verliebt sich Miranda bis über beide Ohren in ihn, was die beiden Männer ziemlich frustriert. Ein keltischer Barde zieht durchs Dorf und ebenso ein ketzerischer römischer Philosoph. Als römische Sturmtruppen das Dorf angreifen, um Viti zu verhaften, kommt es zu einem mörderischen Kampf …

_Mein Eindruck_

Obwohl der Autor-Erzähler den Leser nett an der Hand nimmt, wie es Autoren zuletzt zu Queen Victorias Zeiten taten, begibt man sich doch gern mitten ins so erzählte Geschehen. Die Handlung schreitet folgerichtig, flott und spannend voran. Dem Erzähler liegen nicht nur die Abenteuer, sondern auch die inneren Empfindungen und Gedanken seiner Hauptfiguren am Herzen. Wer auf Action steht, wird hier weniger auf seine Kosten kommen.

Philip Mann versäumt auch nicht, den größeren Zusammenhang dieses kleinen unbedeutenden Vorfalls in Britannien aufzuzeigen. Daher bekommen die drei Hauptfiguren in ihrem Verhalten wie auch in dem, was ihnen widerfährt, eine überindividuelle Bedeutung. Dem Leser wird klar, dass er es nicht mit zufällig ausgewählten Figuren zu tun hat, sondern mit Leuten, die für die geschilderte Welt – und für ihn – relevant sind. Das erhöht die Spannung, mit der man ihre weiteren Abenteuer verfolgt, noch mehr. Was zunächst wie ein Sammelsurium von Einzelszenen aussieht, wächst wie die aneinandergelegten Teile eines Puzzles zusammen, um das größere Bild erkennen zu lassen.
Man darf also auf die Fortsetzung gespannt sein.

_Der Autor_

Der 1942 geborene Engländer Phillip Mann lebt seit 1969 in Neuseeland. Seine Tätigkeiten als Theaterdirektor und Drama-Dozent verhalfen seinen Romanen und Hörspielen zu klarer Struktur und Anschaulichkeit. Neben „Das Auge der Königin“ (1982; dt. bei |Heyne|) ist „Pioniere“ als sein bester Roman anerkannt.

Seitdem hat Mann die Paxwax-SF-Duologie veröffentlicht und mit „Ein Land für Helden“ einen feinen vierbändigen Alternativwelt-Zyklus vorgelegt.

|Originaltitel: A land fit for heroes vol. 1 – Escape to the wild wood, 1993
Aus dem NZ-Englischen übertragen von Usch Kiausch|

Phillip Mann – Der Drache erwacht (Ein Land für Helden 3)

Das geschieht:

In diesem 21. Jahrhundert ist das Römische Reich niemals zusammengebrochen. Es hat seinen Siegeszug über den gesamten Globus angetreten. Ob im fernen Asien, in Afrika oder auf dem amerikanischen Doppel-Kontinent: Überall ist der Wille Roms Gesetz. Allerdings sorgt eine globale Viehseuche für Unruhen Aufstände breiten sich aus, und in den Provinzen beginnt sich Widerstand gegen Rom zu regen.

„Der Drache erwacht“ setzt jene Ereignisse fort, die in Eburacum, der Hauptstadt der römischen Provinz Britannien, ihren Anfang genommen hatten („Ein Land für Helden 1 – Flucht in die Wälder“). Victor Ulysses, Sohn und Erbe der mächtigsten römischen Familie Britanniens, Angus Macnamara, der begabte Mechaniker, und Miranda Duff, die angehende Haushälterin, hatten Zuflucht bei den „Waldbewohnern“ gefunden, die sich nicht mit den Römern arrangiert haben, sondern ein Leben außerhalb der großen Städte führen. Bald musste das Trio jedoch weiterziehen und erreichte Stand Alone Stan, einem geheimen Ort, den der abtrünnige römische Gelehrte Roscius ins Leben gerufen hatte. Hier lehrte er seine Schüler, was ihnen von Staats wegen vorenthalten wurde, um sie unwissend und leicht lenkbar zu halten („Ein Land für Helden 2 – Der Monolith“). Miranda schloss sich einer Gruppe von Frauen an, die eine Bildungs- und Kultstätte für weibliche Schüler leiten. Angus wurde zum Widerstandskämpfer. Nur Victor Ulysses, der sich nun Coll nennt, blieb in Stand Alone Stan.

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Phillip Mann – Der Monolith (Ein Land für Helden 2)

Das geschieht:

Britannien an der Schwelle zum 21. Jahrhundert – allerdings ein Britannien in einer parallelen Welt, in der das Römische Reich niemals zusammengebrochen ist, sondern seinen Siegeszug über den gesamten Globus antrat. Om fernen Asien, in Afrika oder auf dem amerikanischen Doppel-Kontinent: Überall ist der Wille Roms Gesetz. Allerdings zeichnen sich dunkle Wolken am Horizont ab: Eine nicht einzudämmende Viehseuche und gewaltige Missernten lassen Hungersnöte ausbrechen. Aufstände breiten sich aus, und in den weit entlegenen Provinzen beginnt sich Widerstand gegen Rom zu regen.

„Der Monolith“ setzt jene Ereignisse fort, die in Eburacum, der Hauptstadt der römischen Provinz Britannien, ihren Anfang genommen haben: Nach ihrer spektakulären Flucht in die Wälder fanden Victor Ulysses, Sohn und Erbe der mächtigsten römischen Familie Britanniens, Angus Macnamara, ein Mechaniker-Lehrling, und Miranda Duff Zuflucht bei den „Waldbewohnern“ – den Nachfahren der keltischen Ureinwohner Britanniens. Einem Angriff der römischen Obrigkeit konnte das Trio entkommen und nach Stand Alone Stan fliehen, einem verborgenen Ort, den der abtrünnige römische Gelehrte Roscius ins Leben rief. Er lehrt seine Schüler, was ihnen von Staats wegen vorenthalten wird.

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Phillip Mann – Flucht in die Wälder (Ein Land für Helden 1)

Das geschieht:

In diesem 21. Jahrhundert ist das Römische Reich niemals zusammengebrochen, sondern herrscht inzwischen über den gesamten Erdball. Ob im fernen Asien, in Afrika oder auf dem amerikanischen Doppel-Kontinent: Überall ist der Wille Roms Gesetz – auch in Eburacum, der Hauptstadt der römischen Provinz Britannien.

Im Kampfdom, der modernen Version der antiken Arenen, muss die junge Aristokratie antreten und sich messen. Nur die Stärksten dürfen hoffen, Macht und Einfluss im Reich zu erlangen. Zum ersten Mal kreuzen sich die Lebenswege dieser jungen Menschen:

– Victor Ulysses ist Sohn und Erbe einer der mächtigsten römischen Familien Britanniens, ein unerschrockener Kämpfer, den eine glänzende Zukunft erwartet; hinter der Fassade verbirgt sich ein unglücklicher Mann, der sich durch die starren Regeln des römischen Systems eingeengt fühlt.
– Angus Macnamara ist ein begabter Mechaniker-Lehrling und im Kampfdom für die Wartung der Kampfmaschinen zuständig.
– Miranda Duff ist die Tochter von Wallace, Angus‘ Lehrmeister, und Auszubildende an der Polytechnischen Frauenschule von Eburacum.

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