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Doyle, Arthur Conan / Gruppe, Marc – Sherlock Holmes – Das Zeichen der Vier (Krimi-Klassiker 2)

London 1888: In Mary Morstans Leben ereignet sich Merkwürdiges. Alljährlich erhält sie anonym ein wertvolle Perle zugesandt. Nun hat ein Unbekannter sie auch noch zu einem Treffpunkt bestellt. Besteht ein Zusammenhang mit ihrem vor zehn Jahren spurlos verschwundenen Vater?

Sherlock Holmes und Dr. Watson tun ihr Bestes, den mysteriösen Fall ihrer jungen Klientin aufzuklären. Dabei geraten sie in ein gefährliches Abenteuer um einen märchenhaften Schatz. Schon bald gibt es den ersten Toten. Die Tatwaffe: ein vergifteter Dorn. Wer benutzt denn sowas?!

_Der Autor_

Sir Arthur Conan Doyle lebte von 1859 bis 1930 und gelangte mit seinen Erzählungen um den Meisterdetektiv Sherlock Holmes zu Weltruhm. Dabei begann der Mediziner, der eine eigene Praxis hatte, erst 1882 mit dem Schreiben, um seinen Einkommen aufzubessern. Neben mystischen und parapsychologischen Themen griff er 1912 auch die Idee einer verschollenen Region (mit Dinosauriern und Urzeitmenschen) auf, die von der modernen Welt abgeschnitten ist: „The Lost World“ erwies sich als enorm einflussreich und wurde schon 13 Jahre später von einem Trickspezialisten verfilmt. Bereits 1913 ließ Doyle eine Fortsetzung unter dem Titel „The Poison Belt“ (dt. als „Im Giftstrom“, 1924) folgen.

_Die Sprecher_

Sherlock Holmes, Privatdetektiv: Joachim Tennstedt (dt. Stimme von John Malkovich)
Dr. John H. Watson, Militärarzt: Detlef Bierstedt (dt. Stimme von George Clooney u.a.)
Mrs. Smith, Bootsvermietersgattin: Arianne Borbach (dt. Stimme von Uma Thurman)
Thaddeus Sholto, Privatier: Peer Augustinski (dt. Stimme von Robin Williams)
Mrs. Hudson, Holmes‘ Haushälterin: Regina Lemnitz (dt. Stimme von Kathy Bates)
Inspektor Jones: Christian Rode (dt. Stimme von Christopher Lee)
u. v. a.

Die orchestrale Musik stammt von Manuel Rösler, Ko-Produktion, Buch & Regie steuerte Marc Gruppe bei, Aufnahme und Abmischung erfolgten durch Bionic Beats.

_Handlung_

Die Chronologie der Ereignisse wird in der berühmten Erzählung bzw. im Hörspiel ziemlich verschachtelt und häppchenweise vorgelegt. Daher versuche ich, ein wenig Licht in diesen Dschungel zu bringen, ohne das Meiste zu verraten.

Es waren einmal zwei dicke Freunde, die als Gefängnisaufseher auf den anglo-indischen Andamanen-Inseln arbeiteten: Sholto und Morstan. Durch glückliche Umstände gelangten sie in den Besitz eines großen Schatzes, den sie sich brüderlich teilen wollten. Doch es kam alles ganz anders …

Am 18. April 1882 kehrt Bartholomew Sholto vom Studium in sein Elternhaus Pondycherry Lodge in der Nähe von London zurück. Sein Zwillingsbruder Thaddeus ist froh, ihn wiederzusehen, denn in letzter Zeit leidet ihr Vater an einem beunruhigenden Verfolgungswahn. Er hat zwei Preisboxer als Leibwächter eingestellt, nachdem er Eindringlinge am Fenster gesehen habe. Insbesondere Einbeinige lasse er verfolgen. Da bringt der Butler einen Brief aus Indien, der Major Sholto in Angst und Schrecken versetzt: Eine Gruppe, die sich „Das Zeichen der Vier“ nennt, hat darin gedroht, sich das, was er geraubt habe, zurückzuholen und ihn für seinen Verrat zu bestrafen. Er erleidet einen Schwächeanfall, flüstert noch ein paar letzte Worte von einem „Schatz“ und einer Mary Morstan – und gibt den Löffel ab.

1888, sechs Jahre später.

Eben jene Mary Morstan besucht Sherlock Holmes und Dr. John Watson, einen jungen mittellosen Militärarzt, in Holmes‘ Büro in London, Baker Street 221B. Holmes hat sich mal wieder eine seiner, wie Watson sagen würde, „entsetzlichen“ Kokainspritzen gesetzt und ist folglich bester Laune. Diese hebt sich noch viel mehr angesichts des wunderschönen Geschöpfes, das durch seine Tür tritt. Denn im Gegensatz zu manchen Darstellungen in gewissen Filmen ist Holmes kein Griesgram, sondern ein weltzugewandter Genießer, dem nichts lieber ist als eine Herausforderung seiner formidablen geisten Fähigkeiten. Nach Zeiten mentalen Hungers bietet Mary Morstan ihm nun eine leckere Geistes-Mahlzeit: ein Rätsel!

Die Ärmste schlägt sich seit dem Verschwinden ihres Vaters im Jahre 1878 als Gesellschafterin bei Mrs. Cecil Forrester durch, doch seit 1882 erhält sie von einem unbekannten Gönner alljährlich eine wunderschöne Perle geschickt, so dass sich ihr Lebensstandard ein wenig gehoben hat.

Watson und Holmes, die ihre daraus gefertigte Halskette in Augenschein nehmen dürfen, sind völlig von den Socken: edelste Ware, no doubt! Aber deswegen ist Miss Mary nicht hier. Sie hat eine Einladung zu einem geheimen Treffen erhalten. Sie dürfe zwei Freunde, aber keinerlei Polizeibeamte mitbringen. Ob die beiden Herren wohl so nett wären?

Und ob sie wären! Vorsichtshalber nimmt Holmes aber seinen zuverlässigen Revolver mit. Ein Kutscher sammelt sie am Treffpunkt auf und fährt sie in die schlechteren Viertel Süd-Londons. Als ein Inder sie in das Haus einlässt, staunen alle Bauklötze: ein veritabler Palast wie aus dem Orient. Wem gehört die noble Hütte? Es ist Thaddeus Sholto und er hat eine lange Geschichte zu erzählen.

Doch als sie in Pondicherry Lodge eintreffen, um Mary den ihr rechtmäßig zustehenden Schatz zu zeigen, kommen sie zu spät. Jemand ist ihnen zuvorgekommen, was dem armen Bartholomew gar nicht gut bekommen ist: In seinem Hals steckt ein Dorn mit einem tödlichen Gift …

Doch wie konnte der Täter in einen komplett abgeschlossenen Raum eindringen und – vor allem – wieder entkommen? Holmes stellt sich endlich das ersehnte Rätsel: ein klassisches |locked room mystery|!

_Mein Eindruck_

Natürlich ist es von diesem bis zur Ergreifung der Täter noch ein weiter Weg. Und ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass sich auch das Anhören der restlichen Handlung lohnt. Die Gehörgänge kommen voll auf ihre Kosten – siehe meine Abschnitte „Musik“ und „Geräusche“. Endlich erfahren wir am Schluss auch, wie alles begann, irgendwo am anderen Ende des Empires, als ein unvorsichtiger Kaufmann seinem Kollegen etwas von einem Schatz zuflüsterte.

Natürlich ist eine Schatzjagd immer ein netter Aufhänger für eine flotte Story, und umso mehr für das viktorianische Publikum, das das angesehene „Strand Magazine“ las, in dem Doyle seine Storys veröffentlichen konnte. Abenteuer, Gefahr, ein waschechter Kannibale – beim Jupiter! Es gibt genügend Unterhaltsames in der Story, um einen Roman daraus zu spinnen.

Doch Doyle lässt auch eine gewisse Kritik an den erschreckenden Zuständen auf den Gefängnisinseln eben dieses British Empires einfließen. Die Schlussrede des Täters ist voller Anklagen, die offenbar allesamt gerechtfertigt sind. Er stellt sich natürlich selbst als Opfer hin, aber es war sicher nicht ungewöhnlich, dass britische Aufseher wie Sholto und Morstan den ihnen ausgelieferten Häftlingen sämtliche Habseligkeiten abnahmen, die sie besaßen. Und dazu gehörte eben auch die Information über den Schatz in der Stadt Agra, wo das Tadsch Mahal steht.

Die Gier nach dem Gold ist das ausschlaggebende Thema hinter der ganzen Schatzsuche. Und bevor die Truhe geöffnet wird, fragt sich vielleicht der eine oder andere Zuhörer, ob der Schatz nicht besser drin bleiben sollte als noch mehr Menschen ins Unglück zu stürzen, beispielsweise die liebliche Miss Morstan …

|Die Sprecher & Rollen|

Es gibt vier Hauptfiguren, die auch stimmlich herausragen. Am besten gefällt mir Joachim Tennstedt als Sherlock, denn was er in diese Figur hineinlegt, ist sehr sympathisch und humorvoll – so als würde ein strahlender John Malkovich völlig entspannt aufspielen (liegt’s am Koks?). Holmes‘ einziger Fehler ist seine Ablehnung des weiblichen Geschlechts oder vielmehr des Umgangs mit dessen Vertretern. Das soll aber weniger an latenter Homosexualität liegen, als vielmehr an seiner Abneigung gegen jede Art von emotionaler Sentimentalität. Lang lebe der reine Geist.

Dr. John Watson, 36, ist das genaue Gegenteil seines Freundes: jovial, freundlich, frauenfreundlich und durchweg emotional. Leider sind seine logischen Schlüsse von dementsprechend unzulänglicher Qualität. Das war zu erwarten. Seine wachsende Liebe gilt Miss Mary Morstan, die selbst ein patentes Frauenzimmer zu sein scheint, denn sie besteht darauf, auf die Verfolgungsjagd nach den Verbrechern mitzukommen.

Der größte Humorfaktor ist indes die eines Peter Ustinov würdige Figur des Inspektor Jones von der Londoner Kripo. Nicht nur sind Jones‘ logische Schlüsse noch wesentlich schlechter als die Watsons, obendrein hat er auch noch die sprachliche Eigenart, sich vor jedem Schlusswort eines Satzes auf merkwürdigste Weise zu räuspern – ein nach innen gewandtes Räuspern, das höchst lachhaft klingt. Ich könnte mich wegschmeißen, wenn ich den Typ höre.

Aber auch Peer Augustinski soll nicht unterschlagen werden. Er spielt in der Rolle des Thaddeus Sholto keine unerhebliche Rolle bei der Beschaffung des Schatzes für die arme Miss Morstan. Wer sich die Stimme von Robin Williams vergegenwärtigt, bekommt eine Ahnung von den vielfältigen Möglichkeiten, einen herzkranken reichen Mann von gut dreißig Jahren zu spielen, der an einer Wasserpfeife schmaucht und eine Räuberpistole aus Indien erzählt. Als Inspektor Jones ihn verhaftet, hat Sholto/Augustinski die Möglichkeit, den entsetzten Unschuldigen zu spielen – aber ist er wirklich unschuldig?

|Die Musik|

Nach einem Intro, das der Titelsequenz eines Spielfilms entspricht, hören wir die Musik laufend im Hintergrund, wenn nicht gerade Geräusche sinnvoller sind, etwa beim Abendessen oder bei einer Verfolgungsjagd im Hafen. Deshalb erklingt die Musik mit voller Kraft erst wieder im „Abspann“, quasi als Rausschmeißer. Es ist Musik, die einem kleinen Spielfilm angemessen ist: niemals aufdringlich, sondern stets unterstützend. Kein Wunder, dass viele Motive aus einem Fundus von Samples genommen wurden – siehe den Vermerk im Booklet.

|Die Geräusche|

Eine schier unglaubliche Vielfalt von Geräuschen verwöhnt das Ohr des Zuhörers. Der Eindruck einer real erlebten Szene entsteht oft, aber nicht immer. Es ist natürlich etwas schwierig, jene Wasserpfeife klanglich umzusetzen, die Thaddeus Sholto schmaucht, als er Watson, Holmes und Miss Morstan empfängt. Zum Ausgleich gibt es jedoch eine groß inszenierte Verfolgungsjagd auf der Themse, in der der Toningenieur sämtliche Register ziehen kann: vom Dampfzischen, Maschinenstampfen, Wasserplätschern und Möwengeschrei bis hin zu den Revolver-Schüssen Holmes‘ und dem Zischen eines Giftpfeils – das volle Programm. Dazu stelle man sich noch die entsprechende Schreie und Rufe der beteiligten Figuren vor, und man hat eine komplette Krimiszene.

_Unterm Strich_

„Das Zeichen der Vier“ ist eine durchweg gelungene Hörspiel-Umsetzung der klassischen Holmes-Erzählung. Die Story ist, wie nicht anders zu erwarten, durchweg spannend, witzig und bis zum Schluss tempo- und actionreich inszeniert. Hinzu kommen ein Schuss Romantik (Watson & Morstan – ob das klappt?) und erfrischende Ironie. Holmes‘ Auftritt in täuschender Verkleidung ist sicher ein Highlight der verblüffenden Effekte, und humorvolle Szenen halten das Zwerchfell auf Trab.

Wenn alle Hörspiele der Holmes-Reihe so gut inszeniert sind, kann ich sie uneingeschränkt empfehlen.

|The sign of four, ca. 1888
128 Minuten auf 2 CDs|

A. Conan Doyle & Herman Cyril McNeile – Geheimsache Styles Court (Sherlock Holmes Folge 55)

Ein Bauer als Maulwurf

Gibt es wirklich einen „Maulwurf“ unter den Delegierten, die sich regelmäßig für politische Konferenzen im alten Haus Styles Court zusammenfinden? Sir James Lillybrook sucht den Meisterdetektiv auf, weil vertrauliche Informationen trotz lückenloser Bewachung auf mysteriöse Weise nach außen gedrungen sind. Holmes begibt sich unverzüglich auf Spurensuche … (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 14 Jahren.

Die Serie wurde mit dem „Blauen Karfunkel“ der Deutschen Sherlock Holmes-Gesellschaft ausgezeichnet.
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Gruppe & McNeile – Sherlock Holmes – Der Mann im Speisewagen (Folge 56)


Holmes und Watson als Code-Knacker

Während einer Zugfahrt kommt Philip Hardy in den Besitz eines geheimnisvollen Codes, den er nicht zu deuten weiß. Seither wird er von vier undurchsichtigen Männern verfolgt und schließlich sogar niedergeschlagen. Aus Angst um sein Leben vertraut sich Hardy dem Meisterdetektiv an… (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt sein Hörspiel ab 14 Jahren.

Die Serie wurde mit dem „Blauen Karfunkel“ der Deutschen Sherlock Holmes-Gesellschaft und dem HÖRKULES ausgezeichnet.
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Doyle, Arthur Conan – griechische Dolmetscher, Der

_Entführung, Erpressung, Menschenraub: das pralle Leben_

Der griechische Dolmetscher Mr. Melas ist von einem seltsamen Kunden entführt worden, um die Worte eines bandagierten Gefangenen in einem abgelegenen Landhaus zu übersetzen. Nach seiner Freilassung wendet sich Melas jedoch entgegen der Wünsche der Entführer an Sherlock Holmes. Er will mit seiner Hilfe das Landhaus wiederfinden, denn die Ermordung des Gefangenen scheint unmittelbar bevorzustehen.

Neben diesem titelgebenden Abenteuer um den „griechischen Dolmetscher“ finden sich auf den zwei CDs auch die Fälle „Das gelbe Gesicht“ und „Der Daumen des Ingenieurs“.

_Der Autor_

Sir Arthur Conan Doyle lebte von 1859 bis 1930 und gelangte mit seinen Erzählungen um den Meisterdetektiv Sherlock Holmes zu Weltruhm. Dabei begann der Mediziner, der eine eigene Praxis hatte, erst 1882 mit dem Schreiben, um seinen Einkommen aufzubessern. Neben mystischen und parapsychologischen Themen griff er 1912 auch die Idee einer verschollenen Region (mit Dinosauriern und Urzeitmenschen) auf, die von der modernen Welt abgeschnitten ist: [„The Lost World“ 1780 erwies sich als enorm einflussreich und wurde schon 13 Jahre später von einem Trickspezialisten verfilmt.

_Der Sprecher_

Daniel Morgenroth, geboren 1964 in Berlin, studierte von 1986-1990 an der Hochschule „Ernst Busch“ in seiner Heimatstadt. Seither spielte er in zahlreichen Theaterstücken, Kino- und Fernsehfilmen und gewann neben anderen Auszeichnungen den „Alfred-Kerr-Darstellerpreis“. (Verlagsinfo)

Regie führte Frank Bruder, die Aufnahme erfolgte durch Danny Eichler von „der apparat“, Berlin. Die Titelillustration zeigt den Ausschnitt eines Gemäldes von Paul Cézanne.

_Handlung von: Der griechische Dolmetscher_

Dieser Fall wird Sherlock Holmes von seinem sieben Jahre älteren Bruder Mycroft zugetragen, von dem Dr. John Watson fast kaum etwas weiß. Holmes bietet ihm daher eines Tages an, ihn zum Diogenes-Klub zu begleiten, in dem Mycroft Holmes Mitglied ist. Das sei einer der merkwürdigsten Klubs der Hauptstadt: Man sei zum Schweigen verpflichtet, und die Mitglieder müssten einander ignorieren. Folglich erwartet Watson nicht viel von Mycroft.

Er wird aufs Angenehmste enttäuscht. Holmes erklärt, Mycroft verfüge über eine noch schärfere Beobachtungsgabe und schlussfolgere besser als er selbst. Diese Fähigkeiten demonstriert Mycroft anhand eines harmlosen Passanten. Doch leider fehlt ihm die Tatkraft und Entschlossenheit seines Bruders, um Verbrecher auch dem Arm des Gesetzes zuzuführen. Daher macht er ihn auf den Fall des Mr. Melas aufmerksam.

Der Herbeigerufene erzählt den beiden Holmes und Watson seine ungewöhnliche Geschichte. Er sei entführt worden, ohne dass er es sich versehen hätte. Vor zwei Tagen habe ihn ein gewisser Mr. Harold Latimer in seiner Kutsche aufs Land hinausfahren lassen, doch seltsamerweise waren die Fenster mit Papier verklebt. Als Mr. Latimer einen Totschläger gezückt und ihm mit körperlichem Schaden gedroht habe, habe er, Melas, sich in sein Schicksal gefügt. Latimers Komplize, ein kichernder Dicker mit Brille, habe ihm ebenfalls gedroht.

In einem Landhaus hielten die beiden einen ausgemergelten und bandagierten Landsmann namens Paul Kratidis gefangen, dem Melas die Forderungen der Verbrecher übersetzen musste. Er sollte Papiere unterschreiben und seine Zustimmung zu einer Vermählung geben. Kratidis weigerte sich jedoch. Als eine Frau namens Sophie hereintrat, fielen sie und Kratidis sich wie Bruder und Schwester in die Arme. Melas gelang es, ein paar Informationen zu gewinnen. Doch nach Sophies Auftauchen musste er verschwinden. Man warf ihn auf der Heide Wandsworth Common aus der Kutsche.

Doch als er sich an Mycroft wandte, machte dieser einen verhängnisvollen Fehler: Er suchte per Annonce nach Sophie Kratidis und Harold Latimer. Dadurch hat er Mr. Melas in Gefahr gebracht, denn nun wissen sich auch Latimer und sein Komplize über Melas’ Verrat Bescheid. Sherlock übernimmt den Fall. Da Mycroft inzwischen eine Antwort auf seine Annonce bekommen hat, weiß man, wo Sophie Kratidis zu finden ist. Zusammen mit Inspektor Gregson fahren die Detektive und Watson auf ihr Gut nach Beckenham. Doch Melas kann nicht mit: Er wurde bereits erneut entführt.

Die Gesetzeshüter müssen sich beeilen, um das Schlimmste zu verhüten.

_Mein Eindruck_

Entführung, Erpressung, Menschenraub – die Story geht ans Eingemachte. Ohne Zweifel ist hier die Tatkraft und Entschlossenheit von Sherlock Holmes gefragt und nicht etwa nur die kontemplative Sophisterei seines Bruders Mycroft. Was der Story allerdings fehlt, ist ein handfester Showdown. Die Verbrecher sind bereits über alle Berge, als Holmes und seine Truppe eintreffen.

Zwei positive Aspekte vermittelt die Erzählung. Die Gesetzeshüter fühlen sich selbstverständlich auch für die in England lebenden Ausländer wie Mr. Melas und die beiden Kratidis’ zuständig und handeln ihrer Verantwortung gemäß. Zweitens haben wir nun auch Mycroft kennen gelernt. Er mag ja angesehener Buchprüfer sein und über Scharfsinn verfügen, doch hilft dies den Klienten seines Bruders herzlich wenig, wenn er keine Anstalten macht, die Übeltäter zur Strecke zu bringen.

Wären Mycroft und Sherlock jemals ein Team geworden, so wäre vielleicht Mycroft der lenkende Kopf geworden und Sherlock die ausführende Hand. Ihre Schnittmenge besteht in Beobachtungsgabe und Schlussfolgerungsfähigkeit. Sherlock verfügt zudem über Kunstsinn und Kreativität. Es wird erwähnt, dass er dies möglicherweise von seiner Oma geerbt hat, die die Schwester eines französischen Kunstmalers gewesen sei. Mycroft verblasst ihm gegenüber, doch taucht er immer wieder in Doyles Holmes-Erzählungen auf, so etwa als Berater in Regierungskreisen in der Story „London im Nebel“.

_Handlung von: Das gelbe Gesicht_

Der Hopfenhändler Jack Grant-Munro wendet sich verzweifelt mit einem ehelichen Problem an Holmes. Als ob der Meisterdetektiv nichts Besseres zu tun hätte! Aber sein Handeln beweist, dass er sich auch um privates Glück sorgt, wenn es ihm geboten erscheint.

Grant-Munro ist seit drei Jahren glücklich mit Effi verheiratet, vormalige Mrs. Hebron. Da sie von ihrem in Amerika verstorbenen Mann ein Vermögen mitbrachte, übereignete sie es Grant-Munro, damit er ihr Bankier sei. Welche Ehre! Sie konnten sich ein Haus auf dem Lande in Norbury kaufen. Doch am Montag dieser Woche ist eine schreckliche Entfremdung zwischen ihnen eingetreten, und die hat mit dem gelben Gesicht zu tun.

Bislang sei das Nachbarhaus leer gestanden, erzählt Grant-Munro, doch seit ein paar Tagen habe er dort Leute bemerkt. Als er die Nachbarn begrüßte, wies ihn eine alte garstige Frau ab. Doch was ihn wirklich erschreckte, sei das Auftauchen eines gelben, fahlen Gesichtes am Fenster eines der Zimmer im Obergeschoss gewesen. Er könne aber nicht sagen, ob es einem Mann oder einer Frau gehörte.

Um die Merkwürdigkeiten weiterzutreiben, erbat seine Frau die erkleckliche Summe von 100 Pfund Sterling von ihm. Die wies er ihr auch an, obwohl sie ihm nicht sagen wollte, wozu sie derart viel Geld benötigte. In einer Nacht darauf bemerkte, wie seine Gattin sich mitten in der Nacht aus dem Haus schlich und erst nach einer halben Stunde zurückkehrte. Sie erschrak bei seinem Anblick, wollte ihm aber nicht die Wahrheit darüber sagen, was sie um diese Nachtzeit draußen zu suchen habe. Stattdessen tischte sie ihm eine Lüge auf.

Der Gipfel kam jedoch erst noch: Beim Spazierengehen sieht er sie aus dem Nachbarhaus treten. Doch sie hindert ihn daran, dem Grund ihres Besuchs auf den Grund zu gehen. Erneut sieht er das fahle Gesicht. Als er sie jedoch trotz ihres Versprechens zwei Tage später erneut dort sah, durchsuchte er das Haus von oben bis unten: Niemand da. Nur das Foto seiner Frau steht auf dem Kaminsims. Nun ist er ratlos, denn seine Frau weigere sich, Auskunft zu erteilen. Nur Holmes könne noch helfen.

Der Meisterdetektiv schickt ihn zurück nach Norbury, mit der Bitte, nach dem fahlen Gesicht Ausschau zu halten. Gegenüber Watson äußert er jedoch seine Befürchtung, Grant-Munros Frau werde offensichtlich erpresst. Dass sich auch ein Meisterdetektiv täuschen kann, zeigen der Besuch in Norbury am anderen Morgen.

_Mein Eindruck_

Die Erzählung wirft ein Schlaglicht auf die Befürchtungen der Weißen, wenn es um Farbige und deren Nachkommen geht. Mrs. Grant-Munro fürchtet, ausgegrenzt und von ihrem Mann verstoßen zu werden, weil sie ein dunkelhäutiges Kind von einem Farbigen hat. In dieser Story zeigt sich Doyle von seiner toleranten und humanen Seite, der sich gegen Rassismus einsetzt.

Bis zuletzt ist die Geschichte spannend, denn eigentlich handelt es sich nicht um einen Kriminalfall (Erpressung), sondern um ein Rätsel, das es zu lösen gilt. Die Enthüllung des Geheimnisses geht jedoch gut und versöhnlich aus.

_Handlung von: Der Daumen des Ingenieurs_

An Dr. Watsons Wohnungstür klopft es. Ein Schaffner der Eisenbahn vom nahen Paddington-Bahnhof bringt einen jungen Mann zur Behandlung. Der Ingenieur Victor Hatherley hat eine verwundete Hand: Der Daumen wurde abgetrennt. Rechtzeitig ist es ihm gelungen, die Blutung zu stoppen. Doch was der Schaffner einen „Unfall“ nennt, bezeichnet Hatherley als Mordanschlag. Das ist natürlich ein Fall für Sherlock Holmes.

Hatherley berichtet, dass er mutterseelenallein auf diesem Planeten lebt und sich sein Brot mit Beratungsarbeiten und dergleichen verdient. Eines Tages kam ein Mann in sein Büro in der Victoria Street und tat sehr geheimnisvoll. Er stellte sich als Oberst Lysander Stark vor: Hatherley könne 50 Pfund in einer Nacht verdienen, sofern er Diskretion bewahre und kommende Nacht nach Iford in Berkshire hinauskomme. Dort solle er eine hydraulische Presse untersuchen. Nach etwas Hin und Her willigte Hatherley ein. Die Sache kam ihm seltsam vor, aber er brauchte das Geld.

In Iford fuhren sie an die zwölf Meilen mit einem geschlossenen Pferdekarren übers Land, bis sie an einem Haus ankamen, wo eine junge Frau ihnen mit einer Lampe leuchtete. Kaum war Stark kurz weg, warnte die junge Frau Hatherley eindringlich, so schnell wie möglich zu verschwinden, denn sein Leben sei gefahr. Zu spät! Schon kam Mr Fergusons, Stark Kompagnon, ins Zimmer und führte Hatherley zur hydraulischen Presse, die so groß ist, dass man hineingehen kann.

Der Mann vom Fach findet den Schaden sofort: ein verfaulter Dichtungsring. Und wegen dieser Lappalie hat man ihn geholt? Deshalb stellt er ein paar neugierige Fragen, die gar nicht gut ankommen. Die zwei Gentlemen Stark und Ferguson verschließen die Tür zur Presse und setzen die Maschine in Gang! Es ist offensichtlich ein Anschlag auf sein Leben. Hätte die junge Frau ihm nicht das Leben gerettet, könnte er jetzt nicht Sherlock Holmes um Hilfe bitten. Wer um Himmels willen waren diese Ausländer?

_Mein Eindruck_

Hier spielt der Autor mit den Tücken falscher Wahrnehmung und Schlussfolgerung. Holmes hat natürlich den richtigen Riecher und durchschaut, worum es im Grunde geht. Bemerkenswert ist an den Verbrechern, dass es sich wieder einmal um Ausländer handelt, wie schon in „Der Mazarin-Stein“ und „London im Nebel“. Der Technik-Laie wundert sich natürlich, dass es eine hydraulische Presse geben kann bzw. konnte (vor über 100 Jahren), in die ein Mann hineinspazieren kann, der dort eingeschlossen wird.

_Der Sprecher_

Der Sprecher Daniel Morgenroth trägt die Geschichten in kompetenter Weise vor und beherrscht die Kunst der Pause, die vor wichtigen Wörtern und in einem der vielen Monologe einzulegen ist. Doch selten gelingt es ihm, die Figuren so zu charakterisieren, dass sie unterscheidbar, ja sogar unverwechselbar werden.

Deshalb ist die einzige Figur, die mir im Gedächtnis geblieben ist, ausgerechnet jener Verbrecher, den Mr. Melas so verabscheut: der Dicke mit der Brille, dessen wahrer Name William Kemp lautet. Sein herausragendes Merkmal sind nicht seine üblen Drohungen, sondern sein fortwährendes fieses Kichern. Es macht seine Drohungen gegen den braven Mr. Melas umso gehässiger.

_Unterm Strich_

Während die erste und dritte Erzählung Wert auf Handlung und Ortsveränderung legen, ja, sogar länderübrgreifend angelegt sind, stellt die mittlere Erzählung eher das Gegenteil dar und bildet einen ruhenden Pol zwischen Nr. 1 und Nr. 3. Hier bleibt das vermeintliche Verbrechen – Erpressung – im engsten Familienkreis und entpuppt sich lediglich als Rätsel: Wer wohnt wirklich im Nachbarhaus und verbirgt sich hinter dem „gelben Gesicht“?

Diese kleineren Stücke sind nicht zu vergleichen mit bekannten Meisterwerken wie „Der Hund der Baskervilles“ und „Das Zeichen der Vier“. Daher reißt es den Hörer auch nicht gerade vom Sitz, wenn er diese Geschichten anhört. Es sind Storys, wie sie das gebildete Publikum gerne in seinen Magazinen zur Unterhaltung las, und selten verirrt sich mal ein unterprivilegiertes Individuum in solche Texte. Doyle wollte sein Publikum nicht vor den Kopf stoßen, sondern flocht seine humanistischen Thesen quasi durch die Hintertür ein: in Nr. 2 gegen Rassismus, in Nr. 1 für Ausländer. Jack the Ripper und Konsorten sucht man hier vergeblich.

Der Sprecher Daniel Morgenroth trägt die Texte kompetent und mit Einfühlungsvermögen vor, so dass der Zuhörer nicht dabei einschläft. Der Vortrag ist deutlich zu verstehen und leicht zu verfolgen. Was Morgenroth noch ausbauen muss, ist seine Fähigkeit zur Charakterisierung. Was Rufus Beck, Philip Schepmann und Heikko Deutschmann beherrschen, ist sicherlich auch für Morgenroth kein Buch mit sieben Siegeln.

Fazit: Dieses preisgünstige Hörbuch bietet eine durchschnittliche, aber dennoch kompetente Leistung und ein solides Preis-Leistungsverhältnis, aber es ist beileibe kein Muss.

|Nach einer anonymen Übersetzung aus dem Jahr 1902
142 Minuten auf 2 CDs|

Arthur Conan Doyle & Herman Cyril McNeile – Tod eines Giftforschers (Sherlock Holmes Folge 54)

Rätselhafter Gifttod, nichts für Tierfreunde

Würde sich ein erfahrener Toxikologe aus Versehen selbst vergiften? Rechtsanwalt Alfred Humber, der einen Selbstmord seines Klienten kategorisch ausschließt, hat hier seine Zweifel und bittet Sherlock Holmes, sich im Laboratorium des Toten einmal genauer umzuschauen… (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 14 Jahren.

Die Serie wurde mit dem „Blauen Karfunkel“ der Deutschen Sherlock Holmes-Gesellschaft und dem HÖRKULES ausgezeichnet.
Arthur Conan Doyle & Herman Cyril McNeile – Tod eines Giftforschers (Sherlock Holmes Folge 54) weiterlesen

Arthur Conan Doyle – Neue Fälle von Sherlock Holmes & Dr. Watson

Sechs Holmes-Fälle für Sammler und Einsteiger

Die fünf CDs bieten sechs Fälle des Meisterdetektivs, die jeweils als Hörspiel in den sechziger Jahren vom Saarländischen bzw. vom Bayerischen Rundfunk mit Profi-Sprechern produziert wurden. Leute wie Horst Tappert („Derrick“), Martin Benrath, Peter Pasetti oder René Deltgen kennt man zwar heute kaum noch, aber damals waren sie vielbeschäftigte Schauspieler. Ihre Qualität kommt dem Hörspiel zugute.

Der Autor
Arthur Conan Doyle – Neue Fälle von Sherlock Holmes & Dr. Watson weiterlesen

Doyle, Arthur Conan – Sherlock Holmes Collectors Edition II

Die Sammleredition bietet die Hörspiele zu drei von Arthur Conan Doyles besten Fällen, die der Meisterdetektiv Sherlock Holmes zu lösen hatte. Darunter dürfte so mancher Fall sein, den man schon kennt, allerdings wurde meines Wissens keine der drei Geschichten bislang verfilmt. Herausragend ist die Professor-Moriarty-Erzählung „Das Tal der Furcht“.

_Der Autor_

Sir Arthur Conan Doyle lebte von 1859 bis 1930 und gelangte mit seinen Erzählungen um den Meisterdetektiv Sherlock Holmes zu Weltruhm. Dabei begann der Mediziner, der eine eigene Praxis hatte, erst 1882 mit dem Schreiben, um sein Einkommen aufzubessern. Neben mystischen und parapsychologischen Themen griff er 1912 auch die Idee einer verschollenen Region (mit Dinosauriern und Urzeitmenschen) auf, die von der modernen Welt abgeschnitten ist: [„The Lost World“ 1780 erwies sich als enorm einflussreich und wurde schon 13 Jahre später von einem Trickspezialisten verfilmt.

_Die Sprecher und Sprecherinnen_

Es ist schon etwas seltsam, aber das Hörbuch enthält keine Zuordnung von Sprechern und Rollen. Folgende Sprecher sind auf dem Titelbild aufgelistet: Christian Rode, Peter Groeger, Volker Brandt, Gernot Endemann, Franz J. Steffens, Frank Glaubrecht, Daniela Hoffmann, Gerd Baltus, Thomas Karallus, Robert Missler u.a.

Christian Rode ist die deutsche Stimme von Sean Connery. Er spricht die Rolle von Sherlock Holmes.

Frank Glaubrecht, der den Cecil Barker in „Das Tal der Furcht“ spricht, ist einer der erfolgreichsten Synchronsprecher Deutschlands. Er leiht beispielsweise so bekannten Filmstars wie Al Pacino, Pierce Brosnan, Jeremy Irons und Richard Gere seine markante Stimme.

Die Stimme von Inspektor Lestrade von Scotland Yard stammt vom deutschen Synchronsprecher von Michael Douglas (Volker Brandt) und klingt sehr sympathisch, auch wenn Lestrade regelmäßig auf dem Holzweg ist.

Daniela Hoffmann, die in „Das Tal der Frucht“ Betty Douglas ihre Stimme leiht, ist die deutsche Synchronsprecherin von Julia Roberts und „Ally McBeal“.

_Handlung von „Die sechs Napoleons“_

Inspektor Lestrade von Scotland Yard bitte Holmes um Hilfe. Ein offensichtlich Wahnsinniger zertrümmert in London ausschließlich Büsten von Kaiser Napoleon III. – in den Häusern ihrer Besitzer! Der erste Fall betraf Mr Morse, einen Kunsthändler. Das war vor vier Tagen, und vor zwei Tagen traf es Dr. Barnicut, der nur zwei Meilen entfernt wohnt. In beide seiner Häuser wurde eingebrochen – wieder das gleiche Spiel. Seltsamerweise wurde keines seiner Gemälde zerstört. Die insgesamt drei Büsten sind billige Gipskopien, die alle identisch sind. Wenigstens hält sich der Schaden in Grenzen.

Doch der Fall nimmt eine blutige Wendung, als im Haus des Journalisten Horace Harker eingebrochen wird und der Einbrecher mit der gestohlenen Büste in den Garten geht, um sie dort zu zertrümmern. Doch wer ist der Tote mit dem Messer im Hals? Lestrade würde gerne glauben, dass es sich um den Einbrecher handelt, doch Holmes ist ganz anderer Meinung. Das Foto, das der Mann bei sich trägt, zeigt einen ärmlich gekleideten Südländer, genau wie der Tote einer ist.

Mr. Morse erkennt den Mann auf dem Foto: Das ist sein ehemaliger italienischer Hilfsarbeiter Beppo. Allerdings war er nicht zuverlässig und verschwand zwei Tage vor dem ersten Anschlag. Morse kaufte die billigen Büsten bei der Manufaktur Gelder & Co., wo sich herausstellt, dass Beppo auch dort angestellt war. Man stellte am 19. Mai vorigen Jahres eine Serie von sechs Büsten her. Beppo wurde einen Tag später wegen einer Messerstecherei verhaftet und in Haft genommen.

Also ist klar, dass der Einbrecher und Büstenkiller noch zweimal zuschlagen wird. Holmes besorgt sich die Adressen der Käufer und legt sich mit Inspektor Lestrade und Dr. Watson auf die Lauer.

_Handlung von „Das Tal der Furcht“_

Dr. Watson besucht seinen Freund Holmes, obwohl es donnert und regnet – ein Gewitter mitten im Winter, unerhört! Holmes ist angespannt. Er hat eine Nachricht von seinem Informanten bekommen, der unter dem Deckanmen „Porlock“ in Professor Moriartys Verbrechersyndikat undercover operiert. Watson kann es nicht fassen, dass Holmes ein so angesehenes Mathematikgenie mit dem besten Leumund für einen Verbrecher hält. Holmes spricht mit Inbrunst von Moriarty als einem „Stachel in seinem Fleisch“. Er kann es offenbar nicht leiden, wenn ihn ein Verbrecher an der Nase herumführt und alle anderen zum Narren hält.

Die Nachricht von Porlock ist jedoch verschlüsselt. Nur zwei Klartextwörter sind zu entziffern: „Douglas“ und „Birlstone“. Aber wo ist der Schlüssel für den Rest, der aus Zahlen besteht? Nach mehreren Versuchen kommt folgender Text zustande, der die beiden Schnüffler alarmiert: „Dort – ist – Gefahr – vielleicht – kommt – sehr – bald – einer – Douglas – Birlstone – ist – dringend.“

Als Inspektor Lestrade mal vorbeischaut, erzählt er von einem Mordfall, der sich in Sussex ereignet habe und zu dem er eilen müsse. Da sieht er den Zettel mit den Namen „Douglas“ und „Birlstone“ und es stellt sich heraus, dass der Gutsbesitzer Douglas im Dorf Birlstone ermordet worden sei. Man kann sich seine Verblüffung ausmalen, dass Holmes darüber Bescheid weiß. Während sie zusammen nach Sussex fahren, weiht Holmes ihn ein und teilt ihm den unglaublichen Verdacht mit, dass Prof. Moriarty hinter der Sache stecken müsse. Er teilt Lestrade sein Gründe mit, warum Moriarty so verdächtig sei: Wie kann sich ein Dozent, der nur 700 Pfund im Jahr verdiene, ein Gemälde im Wert von 40.000 Pfund leisten, hm? Und warum habe Moriarty sechs verschiedene Konten bei verschiedenen Banken?

Der Lokalpolizist Sergeant Wilson setzt sie ins Bild: Der Amerikaner Douglas habe vor zehn Jahren die Burg gekauft und sich dort mit seiner Frau niedergelassen. Cecil Barker sei ein Gast des Hauses und habe die Polizei alarmiert. Sie gehen hinein, über eine Zugbrücke, die über einen Wassergraben führt – echt mittelalterlich. Und ein ganz klein wenig unheimlich, findet der gute Watson.

Drinnen hört der Spaß auf. In der Bibliothek sitzt eine Leiche im Stuhl, doch sie hat kein Gesicht, denn dieses wurde dem Mann mit einer amerikanischen Schrotflinte aus dem Besitz des Hausherrn weggeschossen. Angeblich handelt es sich tatsächlich um den Hausherrn selbst. Seltsam, dass sich auf seinem Arm ein Brandzeichen befindet. Und der Ehering fehlt. Als der Inspektor kurz weg ist, vergleicht Holmes mit Watsons Hilfe die Fußabdrücke auf dem Fenstersims – sie sind zwar beide blutig, aber verschieden. Verwirrend. Irgendjemand lügt hier wohl.

Holmes’ Verdacht verdichtet sich noch, als die vier Hausbewohner widersprüchliche Aussagen machen. Barker und Mrs. Douglas wollen zur Tatzeit (23:30) einen Schuss gehört haben, aber Butler Ames und das schwerhörige Hausmädchen Mildred haben ihn nicht gehört, sondern vielmehr Hilferufe. Diese wiederum haben Barker und Mrs. Douglas nicht gehört. Kein Zweifel: Jemand lügt hier, aber wer und zu welchem Zweck?

Aber wenn der Einbrecher geflohen ist, müssten sich dann nicht Fußabdrücke am Wassergraben finden? Lestrade lässt alles absuchen, stößt aber nur auf ein zurückgelassenes Fahrrad im Park und ein Bündel Kleider im Graben. Keine Fußspuren, die wegführen. Da gelingt es Holmes und Watson, das Paar Barker und Mrs. Douglas – er nennt sie vertraulich „Betty“ – zu belauschen, wie es Hand in Hand im Park spaziert. Aha! Eine ganz neue Dimension, die sehr viel erklärt.

Holmes ist nun mehr als verwirrt. Doch es warten noch mehr Überraschungen auf ihn …

_Handlung von „Der Vampir von Sussex“_

Holmes erhält zeitgleich zwei Briefe, in denen er um seinen professionellen Rat gebeten wird. Er erklärt sich mit dem Besuch des Teehändlers Robert Ferguson einverstanden, obwohl er zunächst das Thema Vampirismus ins Land der Märchen verwiesen hatte. Doch ihm scheint etwas anderes vorzuliegen.

Robert Fergusons Familie und Ehe ist nach den zurückliegenden Vorfällen zerrüttet. Zweimal hat die Kinderfrau Mrs. Mason die Herrin Isabella dabei ertappt, wie sie sich über den kaum ein Jahr alten Sohn James beugte, an dessen Hals blutende Wunden zu sehen waren – und ebenso war Blut an den Lippen der Dame zu sehen! Der wegen dieses Berichts besorgte und entsetzte Familienvater verbietet seiner Frau notgedrungen jeden Kontakt mit James, woraufhin sich Isabella einschließt und in ein Fieber verfällt.

Als Holmes, Watson und Ferguson in dessen Heim eintreffen, fällt Holmes nicht nur der an den Hinterbeinen lahmende Hund Carlo auf, sondern sein Blick auch auf die Fenster. Daraufhin erscheint Jack, der 13-jährige Sohn Fergusons aus dessen erster Ehe. Isabella ist Jack Stiefmutter, James somit sein Stiefbruder. Jack hat seit einem Sturz einen verkrümmten Rücken. Er war es, der zuerst behauptet hatte, seine Stiefmutter sei eine Vampirin. Da sie aus dem katholischen Peru stammt, könne sie wer weiß was glauben. Außerdem hat sie ihn gezüchtigt.

Auch Holmes fallen die seltsamen Waffen auf, die die junge Frau aus ihrer fernen Heimat mitgebracht hat, darunter Pfeil und Bogen von den Ureinwohnern. Watson bietet an, die Frau zu untersuchen, doch als er vorgelassen wird, kann er keine Grippe oder Ahnliches feststellen. Das Fieber scheint vielmehr geistigen Ursprungs zu sein. Sie fantasiert etwas von einem „Teufel“ …

Daraufhin bittet Holmes Ferguson, zu Isabella vorgelassen zu werden. Er habe die Lösung des Falles bereits gefunden, könne sie aber nur im Beisein Isabellas enthüllen …

_Mein Eindruck_

Das Glanzstück des Hörbuchs ist zweifellos die Erzählung „Das Tal der Furcht“, die insgesamt rund 110 Minuten lang ist, also fast die Hälfte der Lauflänge ausmacht. Denn die erst Hälfte der Story ist nur die Vorbereitung auf die Hintergrundgeschichte, in der dann endlich auch das titelgebende „Tal der Furcht“ erwähnt wird. Moriarty taucht natürlich nie persönlich, sondern nur als Strippenzieher. Dennoch ist Holmes überzeugt, dass Einbruch und Mord auf sein Konto gehen. Wie Recht er haben soll, muss er kurz darauf bitter erkennen. Er wird Moriarty nie wieder unterschätzen.

Was an dieser Erzählung auffällt, ist die Ähnlichkeit zu „Die fünf Orangenkerne“. Hier wie dort spielen die Folgen von in Amerika tätig gewesenen Personen eine Rolle. Doch ist es in „Orangenkerne“ ein ehemaliges Mitglied des Ku-Klux-Klans, so stellt sich Mr. John Douglas als Pinkerton-Detektiv heraus. Beide Männer dienen der Sache der Gerechtigkeit auf verschlungenen Pfaden, doch kehren sie anschließend nach merry old England als Zufluchtsort zurück. Dort ereilt sie der lange Arm der Rache. Hat also der Autor sich selbst kopiert? Nur im Aufbau der Geschichte, nicht in ihren Schauplätzen und Figuren.

„Die sechs Napoleons“ lässt sich als leichte Fingerübung betrachten, quasi als Aperitif für den oben erwähnten Hauptgang. Holmes und Watson brauchen lediglich den diversen Hinweisen zu folgen, die in eine bestimmte Richtung führen: in die Kreise italienischer Hilfsarbeiter in London. Schon 1880 war also die Themse-Metropole der große Schmelztiegel, als der heute New York City gilt.

„Der Vampir von Sussex“ ist im Grunde eine Story über das Aufeinandertreffen zweier unterschiedlicher Kulturen, was man heutzutage einen „culture clash“ nennt. Robert Ferguson hat sich eine Peruanerin ins Haus geholt, die a) katholisch ist – was bis weit ins 19. Jahrhundert hinein in England verpönt war – und b) Kontakte zu den Ureinwohnern, den so genannten „Indios“, hatte. Daher brachte sie deren Waffen mit nach merry old England, wo sie leider missbraucht werden. Sie ist ein Fremdkörper in Fergusons Haushalt, nicht nur in seiner Familie.

Hinzu kommt das uralte Problem, das jede Stiefmutter hat: Nicht nur hat ihre Rolle ein schlechtes Image, sie und ihr Kind werden obendrein noch von den vorhandenen Nachkommen der ersten Frau abgelehnt. Sie als „Vampirin“ zu denunzieren, ist ein erfolgversprechendes Mittel, sie aus dem Haushalt zu entfernen. Das Ergebnis ist ein regelrechtes Familiendrama, das Fergusons Existenz bedroht – das intakte Familienleben war bei den Viktorianern ein ganz wesentlicher Baustein in der öffentlichen Fassade, die einen der Grundsteine des geschäftlichen Erfolgs darstellte.

Es spricht für Holmes‘ intuitives Einfühlungsvermögen, dieser Konstellation im Handumdrehen auf die Spur zu kommen, so als wüsste er darüber aus eigener (leidvoller?) Erfahrung Bescheid. Umso erstaunlicher erscheint sein Verhalten dem guten Dr. Watson, als Holmes auf Schritt und Tritt beteuert, wie sehr Emotionalität abzulehnen sei, weil sie den Verstand benebele.

_Die Sprecher / Die Inszenierung_

Obwohl man den ungemein professionellen Sprechern kaum Vorwürfe machen kann, so ist doch mit Missvergnügen die allzu simpel gestrickte Charakterisierung der drei Hauptfiguren zu kritisieren. Holmes hat stets den überlegenen Durchblick. Einzige Ausnahme sind seine Zweifel und die Verwirrung im Fall Douglas. Dr. Watson stellt sich zumeist völlig ahnungslos, mit seltenen Ausnahmen, und ist leiblichen Genüssen sehr zugetan. Inspektor Lestrade ist zwar tüchtig, vergaloppiert sich aber regelmäßig aufgrund mangelnder Stringenz seiner logischen Fähigkeiten.

Sehr schöne Sprecherleistungen bieten die bewährten Synchronsprecher Frank Glaubrecht – eine volle sonore Stimme – und Daniela Hoffmann, die deutsche Julia Roberts. Beide müssen wie echte Schauspieler agieren und sich rein stimmlich so ausdrücken, als würden sie vor der Kamera oder auf der Bühne agieren. Dabei wissen es beide nicht zu übertreiben. Sie wirken stets recht glaubhaft. Das ist aber eine raffinierte Täuschung. Doch ich darf natürlich nicht mehr verraten, um dem Hörer nicht den Spaß zu verderben, wenn die Wahrheit ans Licht kommt.

Die mangelhafte Kenntnis über die Aussprache englischer Namen ist auch diesmal wieder mit Bedauern festzustellen. Die Stadt Reading zwischen London und Oxford wird nicht wie die Verbform „reading“ (= lesend) mit langem I, sondern mit kurzem Ä ausgesprochen, wie in „ready“. Besonders peinlich wird es, wenn aus dem englischen „mo’raiati“ ein italienisches „mori’atti“ wird. Prof. Moriarty hätte sich im Grab umgedreht.

|Geräusche|

Die zahlreichen, meist relativ subtil eingesetzten Geräusche verleihen dem Geschehen einen realistischen Anstrich, so als würde man einem Film ohne Bild folgen. Leise prasselt das Kaminfeuer, Holmes pafft vernehmlich seine große weiße Pfeife, und Porlocks Zettel raschelt. Draußen stapfen die Herren Ermittler durch den knirschenden Schnee, die Glocke schlägt. Doch dann schlägt der Donner zu, und aus ist es mit aller Subtilität. In der Burg der Douglas raunt fortwährend der Wind durch alle Ritzen, dass es einen graust und man sich in Draculas Schloss wähnt.

|Musik wie bei Edgar Wallace|

Alle Hörspiele sind so inszeniert, als wären sie in den sechziger Jahren entstanden. Dementsprechend nostalgisch sind ihr Charme und die Emotionalität der Figuren. Aber auch die Musik spielt eine ganz wesentliche Rolle. Es handelt sich schon beim ersten Ton des Intros um jene Jazz-Spielart, die Spannung, Angst und Action suggeriert. Meist wird die Musik als Pausenfüller eingesetzt. Die gleiche Art Musik ist in den Krimiserien der sechziger Jahre zu hören: Edgar Wallace, Sherlock Holmes, Miss Marple und wie sie alle heißen. Fans dieser Serien – und es gibt eine Menge davon – werden die Musik genießen.

_Unterm Strich_

Für alle nostalgischen Freunde von Sherlock Holmes und den deutschen TV-Serien der sechziger Jahre bietet diese Sammleredition drei interessante Holmes-Fälle voll Spannung, Action und viel Romantik. Neben den zwei Leichtgewichten „Die sechs Napoleons“ und „Der Vampir von Sussex“ dominiert eindeutig das Schwergewicht „Das Tal der Furcht“, weil hier erstmals in aller gebotenen Ernsthaftigkeit der größte Widersacher des Meisterdetektivs durch seine Handlanger in Erscheinung tritt. Holmes sagt klar und deutlich, dass dies eine Feindschaft auf Leben und Tod sei. Hoffentlich gibt es bald mehr Moriarty-Erzählungen im Hörbuch.

Watson kommentiert Holmes wie immer knurrig bis verzweifelt, doch wenn seine Qualitäten als Gentleman gefragt oder seine Neugier angestachelt sind, verwandelt er sich in einen wertvollen und verlässlichen Assistenten des berühmten Detektivs.

Die Sprecher sind von beachtlicher Qualität, auch wenn nirgendwo steht, welcher Sprecher welcher Rolle zuzuordnen ist (siehe oben). Die Geräusche verleihen dem Geschehen einen realistischen Anstrich, und die nostalgische Musik, die nicht mein Fall ist, bleibt unaufdringlich auf die Pausen beschränkt.

Die Aussprachefehler, die so mancher deutsche Schauspieler beim Englischen an den Tag legt, treten hier gehäuft auf. Besonders peinlich wird es, wenn aus dem englischen „moraiarty“ ein italienisches „moriatti“ wird. Watson stellt sich häufig dümmer als er wirklich ist, um Holmes Gelegenheit zu geben, mit seiner berühmten Kombinationsgabe zu brillieren. Fehlt nur noch, dass Holmes „Elementar, mein lieber Watson!“ sagt, aber dieses Klischee haben sich die Macher dann doch verkniffen.

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Ronald M. Hahn – Sherlock Holmes und die geheimnisvolle Wand

Holmes gegen die großen Alten: Lovecraft lässt grüßen

1880, Dunwich, Massachusetts. Der junge Sherlock Holmes besucht seinen ehemaligen Studienfreund Basil Bishop. Im Landhaus der Bishops nahe Dunwich tauchen am ersten gemeinsamen Abend höchst merkwürdige Gäste auf, die schier unglaubliche Ereignisse hervorrufen. Der zukünftige Meisterdetektiv gerät unversehens in seinen ersten Fall, der absolut unlösbar scheint. (Erweiterte Verlagsinfo)
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Arthur Conan Doyle & Herman Cyril McNeile – Der maskierte Tod (Sherlock Holmes Folge 53)

Ein teuflisches Genie

Sheila Darby bittet Holmes und Watson zu Hilfe, nachdem ihr Verlobter auf äußerst mysteriöse Weise ums Leben gekommen ist. Obwohl alles auf einen Unfall hindeutet, hat Miss Darby einen konkreten Verdacht, dass es sich um Mord handelt. Der vermeintliche Mörder hat jedoch ein unerschütterliches Alibi… (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 14 Jahren.

Die Serie wurde mit dem „Blauen Karfunkel“ der Deutschen Sherlock Holmes-Gesellschaft ausgezeichnet.

Die Autoren
Arthur Conan Doyle & Herman Cyril McNeile – Der maskierte Tod (Sherlock Holmes Folge 53) weiterlesen

Doyle & Herman Cyril McNeile – Der stille Tod (Sherlock Holmes Folge 52)

Holmes und die Goldgräberin

Sir Hubert Ardingley bittet den Meisterdetektiv um Hilfe, nachdem er von den plötzlichen Heiratsabsichten seines Onkels Williams erfahren hat, einem bis dato überzeugten Junggesellen. Sir Hubert kommt die zukünftige Mrs. Ardingley verdächtig vor, und er lädt Holmes und Watson nach Petersdown Towers ein ein, um die Braut in Augenschein zu nehmen…. (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 14 Jahren.

Die Serie wurde mit dem „Blauen Karfunkel“ der Deutschen Sherlock Holmes-Gesellschaft ausgezeichnet.
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Conan Doyle & Herman Cyril McNeile – Was das Feuer übrigließ (Sherlock Holmes Folge 51)

Das Netz der zwei Scharaden

Der arbeitslose Student Terence Parker antwortet auf eine dubiose Stellenanzeige und lässt sich auf eine fragwürdige Tätigkeit ein, die an Merkwürdigkeit kaum zu überbieten ist. Nachdem er den Meisterdetektiv aufgesucht hat, bezichtigt ihn sein Arbeitgeber plötzlich des Diebstahls, und Parker verschwindet spurlos … (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 12 Jahren.

Die Serie wurde mit dem „Blauen Karfunkel“ der Deutschen Sherlock Holmes-Gesellschaft ausgezeichnet.

Die Autoren
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Arthur Conan Doyle – Im Zeichen der Vier (Lesung)

Unterhaltsamer Nostalgie-Krimi in zeitgenössischer Übersetzung

Vier Jahre nach dem rätselhaften Verschwinden ihres Vaters hat Mary Morstan von einem Unbekannten ein Geschenk erhalten: eine sehr große, prächtige Perle. Jahr für Jahr hat sich das wiederholt. Doch nun, im Jahr 1888, ist sie aufgefordert worden, sich noch am selben Abend mit dem unbekannten Spender zu treffen. Sie bittet Sherlock Holmes um Hilfe. Holmes und Dr. Watson begleiten sie zum Rendezvous mit dem Unbekannten. Damit beginnt die Suche nach dem riesigen, fluchbeladenen Agra-Schatz. Eine Suche, die mit einer nächtlichen Verfolgungsjagd auf der Themse ihren gefährlichen Höhepunkt erreicht. (abgewandelte Verlagsinfo)

Dies ist der zweite Teil der Gesamtausgabe der Sherlock-Holmes-Serie, die Prof. Volker Beuhaus bei |Delta Music| herausgibt. Auf dem Titel ist als Autor ein gewisser „C. Doyle“ angegeben, nicht Arthur Conan Doyle. Das spricht nicht gerade für editorische Sorgfalt.
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Conan Doyle & Herman Cyril McNeile – Das Grauen von Old Hall. Sherlock Holmes – die geheimen Fälle (Folge 49)

Die Geisterhand des Grauens

Molly Tremayne wendet sich angsterfüllt an den Meisterdetektiv, nachdem in Old Hall, dem Wohnsitz ihres Verlobten William Mansford, sowohl dessen Vater, als auch Bruder offenbar einer übernatürlichen Macht zum Opfer gefallen sind. Tatsächlich finden sich keinerlei Hinweise auf eine natürliche Erklärung der beiden Todesfälle. Doch Sherlock Holmes hat an dem angeblichen Spukphänomen trotzdem seine Zweifel… (ergänzte Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 12 Jahren.

Die Serie wurde mit dem „Blauen Karfunkel“ der Deutschen Sherlock Holmes-Gesellschaft ausgezeichnet.
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Doyle & MacNeile – Das verlassene Haus (Sherlock Holmes Folge 47)

Verbrecherjagd in Leamington

Nachdem das sogenannte Hoimley-House nach jahrelangem Leerstand endlich einen Besitzer gefunden hat, wird dieser von heimtückischen Attacken und Drohungen heimgesucht, die einen Einzug unmöglich machen. Wer könnte ein Interesse daran haben, den Bezug eines leerstehenden Hauses zu verhindern? (Verlagsinfo) Klingt stark nach Berliner Verhältnissen!

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 14 Jahren.

Die Serie wurde mit dem „Blauen Karfunkel“ der Deutschen Sherlock Holmes-Gesellschaft ausgezeichnet.
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A.C. Doyle & Herman Cyril McNeile – Der Gezeitenstrom (Sherlock Holmes Folge 48)

Ein toter Angler und jede Menge rote Heringe

Der aufgrund seiner mürrischen Art allseits unbeliebte und verhasste Mr. Yarrow wird ertrunken seinem bevorzugten Angelplatz am Fluss Ling, einem Gezeitenstrom, aufgefunden. Zunächst geht man von einem Unfalltod aus, alsbald deutet aber alles auf Mord hin. Allzu schnell wird ein junger Verdächtiger verhaftet. Und obwohl der Meisterdetektiv diesen für unschuldig hält, findet er zunächst keine Spur zu einem anderen Täter… (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 12 Jahren.

Die Serie wurde mit dem „Blauen Karfunkel“ der Deutschen Sherlock Holmes-Gesellschaft ausgezeichnet.
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A.C. Doyle & Marc Gruppe – Harry Price und der Fall Rosalie (Sherlock Holmes Folge 45)

Der Geisterjäger und der Detektiv

Der berühmte Geisterjäger Harry Price hat in seiner Karriere bereits unzählige Trance-Medien des Betrugs überführt. Als bei einer Séance in einer feudalen Stadt-Residenz der Geist eines Mädchens namens Rosalie beschworen wird, und Price keinerlei Merkmale einer Täuschung aufdecken kann, beschließt er, die Herren aus der Baker Street 221b um ihre Mitarbeit zu bitten. Der Meisterdetektiv soll herausfinden, ob Harry Price nicht vielleicht doch einem Betrug aufgesessen ist … (Verlagsinfo)

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A.C. Doyle & Herman Cyril McNeile – Der Mann in Gelb (Sherlock Holmes Folge 46)

Teuflische Botschaften

Nach jahrelanger Funkstille erhält Dr. Watson den Brief einer gewissen Marjorie Beaumont, die ihn und Holmes dringend um Hilfe ersucht. Angeblich trachtet eine religiöse Gemeinschaft ihrem Onkel nach dem leben und peinigt ihn mit Drohbriefen. Nachdem eines Nachts eine mysteriöse Gestalt im Haus des Onkels gesehen wird und ebenso spurlos verschwindet wieder verschwindet, beschließt Holmes, den vermeintlichen Tatort bei Nacht einmal genauer unter die Lupe zu nehmen… (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 12 Jahren.

Die Serie wurde mit dem „Blauen Karfunkel“ der Deutschen Sherlock Holmes-Gesellschaft ausgezeichnet.
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Doyle & MacNeile – Das Haus mit den Zwingern (Sherlock Holmes Folge 38)

Gestörte Idylle im Pfarrhaus

Die junge Miss Nancy Millington wird in der Baker Street 221b vorstellig, da sie sich Sorgen wegen ihrer neuen Nachbarn macht, welche nicht nur ein merkwürdiges Verhalten an den Tag legen, sondern vor allem eine Reihe Hundezwinger auf dem weitläufigen Grundstück aufgestellt haben … (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 12 Jahren.

Die Serie wurde mit dem „Blauen Karfunkel“ der Deutschen Sherlock Holmes-Gesellschaft ausgezeichnet.
Doyle & MacNeile – Das Haus mit den Zwingern (Sherlock Holmes Folge 38) weiterlesen

A. C. Doyle & Herman Cyril McNeile – Der zweite Hund (Sherlock Holmes Folge 44)

Die dritte Glocke im zweiten Hund, du Schwein!

Eigentlich besuchen Holmes und Watson anlässlich eines Golf-Turniers bloß einen Freund in Croxton Hall, als der allseits beliebte Daniel Benton ermordet wird. Der Schuldige ist schnell gefasst, und sein Motiv lässt keinen Zweifel an der Tat zu. Der Meisterdetektiv entschließt sich dennoch, den Tatort in Augenschein zu nehmen, und macht eine Entdeckung, die den Verdächtigen entlasten könnte… (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 14 Jahren.

Die Serie wurde mit dem „Blauen Karfunkel“ der Deutschen Sherlock Holmes-Gesellschaft ausgezeichnet.
A. C. Doyle & Herman Cyril McNeile – Der zweite Hund (Sherlock Holmes Folge 44) weiterlesen

A. C. Doyle & Herman Cyril McNeile – Der Tote im Extra-Waggon (Sherlock Holmes Folge 42)

Ein rätselhafter Eierwurf

Samuel Goldberg liegt erschossen in einem Zugabteil des Extra-Waggons, und zunächst deutet alles auf einen Selbstmord hin. Anstelle einer Waffe findet sich jedoch nur ein zerbrochenes rohes Ei am Tatort. Obwohl sich sehr schnell nur ein Mord-Verdächtiger samt Motiv feststellen lässt, zweifelt der Meisterdetektiv an den Aussagen der anderen Zeugen. (Verlagsinfo)

Der Verlag empfiehlt das Hörbuch ab 14 Jahren.

Die Serie wurde mit dem „Blauen Karfunkel“ der Deutschen Sherlock Holmes-Gesellschaft und dem HörKules ausgezeichnet.
A. C. Doyle & Herman Cyril McNeile – Der Tote im Extra-Waggon (Sherlock Holmes Folge 42) weiterlesen