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Meyer, Stephenie – Bis(s) zum Morgengrauen (Bella und Edward 1, Hörbuch)

_Keusche Vampire und verliebte Jungfrauen_

Damit hat Bella, das Mauerblümchen, nicht gerechnet, als sie aus dem sonnigen Arizona in das verregnete Nest an der Nordwestküste umzog: Der Star der ganzen Klasse wirbt um sie. Edward Cullen sieht einfach fabelhaft aus, ist witzig und – gefährlich. Er fasziniert sie, obwohl hinter seinen veränderlichen Augen ein düsteres Geheimnis verborgen liegt. Wer ist er? Was meint er mit seiner Warnung: „Ich bin kein guter Freund für dich“? Doch bevor sie ihm auf die Spur kommen kann, ist es bereits um sie geschehen. Rettungslos hat sie sich in ihn verliebt. Und er? Hat er sie nur zum Fressen gern – oder steckt mehr dahinter? (abgewandelte Verlagsinfo)

_Die Autorin_

Stephenie Meyer, 1973 geboren, lebt mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen in Arizona, USA. „Bis(s) zum Morgengrauen“ ist ihr erstes Buch und wurde 2008 unter dem Titel „Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen“ verfilmt. Das Buch ist der Auftakt zu ihrer Vampirtrilogie. Außerdem veröffentlichte sie den Zukunftsroman [„Seelen“, 5363 den es ebenfalls als Hörbuch gibt.

Die Vampirquadrologie:

1) [Bis(s) zum Morgengrauen 4600
2) [Bis(s) zur Mittagsstunde 4647
3) [Bis(s) zum Abendrot 5456
4) [Bis(s) zum Ende der Nacht 5508

_Die Sprecherin_

Ulrike Grote spielte nach der Schauspielausbildung im Ensemble des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg und an der Wiener Burg. Seit 2001 ist sie in diversen Film- und Fernsehrollen zu sehen, wie etwa „Das Kanzleramt“ und „Tatort“. Seit 2003 arbeitet sie auch als Regisseurin. Für ihren Kurzfilm „Ausreißer“ gewann sie 2005 den Internationalen Studenten-Oscar in der Kategorie Bester ausländischer Film; ein Jahr später erhielt der Kurzfilm eine Oscar-Nominierung.

Regie führte Gabriele Kreis. Die Aufnahme erfolgte im Eimsbütteler Tonstudio, Hamburg, im Jahr 2007.

_Handlung_

Isabella Swan ist gerade mal siebzehn, als ihre Mutter Renee sie zu ihrem getrennt lebenden Vater Charlie schickt. Das bedeutet eine Reise aus dem sonnigen Phoenix, Arizona, ins regnerische Fawkes an der Nordwestküste. Charlie, der hier als Sheriff arbeitet, hat ihr einen gebrauchten Wagen gekauft, damit sie leicht zur Schule kommt. Bellas Haut ist elfenbeinweiß und ihr Körper von zarter Konstitution, außerdem, glaubt sie, hat sie zwei linke Hände und fällt über jedes Hindernis, das ihr nicht aus dem Weg geht.

|Die Schule|

Fawkes Highschool hat immerhin 358 Schüler, ist also recht groß. Die Verwaltung schickt sie in die nächste Klasse auf ihrem Stundenplan. Was man hier im Englischunterricht durchnimmt, kennt sie alles schon, und sie langweilt sich. Immerhin sind alle Klassenkameraden hilfsbereit und auskunftsfreudig. In der Schulkantine bemerkt sie eine abseits sitzende Gruppe von fünf Schülern. Sie essen nicht und reden nicht, diese drei Jungs und zwei Mädchen. Sehr merkwürdig. Alle sind kreidebleich, haben dunkle Augen mit Schatten darunter. Bella fragt nach ihnen und erfährt, dass die Fünf alle bei Dr. Cullen leben, einem brillanten Chirurgen in der Stadt. Er habe sie alle adoptiert.

|Ein seltsamer Mitschüler|

In der nächsten Stunde sitzt Edward Cullen neben ihr, hält aber Abstand zu ihr. Sein Blick scheint voller Abscheu zu sein, und kaum klingt die Glocke, verduftet er. Sie fragt ihren Mitschüler Mike Newton, ob sie etwas verbrochen habe. Natürlich nicht. Die Cullens sind alle etwas komisch. Mike ist sehr nett und hilfsbereit. Aber Edward ist interessanter. Als er am folgenden Montag wieder in die Schule kommt, hat er sich völlig verändert: Er ist nicht nur freundlich und zuvorkommend, sondern hat auch andere Augen. Waren sie zuvor schwarz, so sind sie nun ockerfarben, passend zu seinem rötlich blonden Haar. Leider sind seine Finger eiskalt, was Bella ziemlich nervös macht. So nervös, dass sie auf dem Schulparkplatz fast einen Unfall baut.

|Wundersame Rettung|

Am folgenden Tag liegt Glatteis auf den Straßen, doch ihr Wagen verfügt über Schneeketten. So vorsichtig wie möglich parkt sie auf dem Schulparkplatz ein und steigt aus. Auf einmal hört sie ein hohes Kreischen, und sie sieht, wie Edward sie anstarrt. Was ist los? Da erst sieht sie, wie ein Wagen unaufhaltsam auf sie zuschlittert und der Fahrer vergeblich versucht, den drohenden Crash zu vermeiden: Sie wird zerquetscht werden! Bella ist wie erstarrt.

Doch in Windeseile schnappt Edward sie aus dem Weg der Gefahr und schiebt sogar noch den anderen Wagen von ihr Weg. Ein Scheppern und Klirren signalisiert den Zusammenstoß. Edward beugt sich über Bella: Sie ist in Ordnung, aber auch völlig erstaunt über seine Rettungsaktion. In Nullkommanix liegt sie im Krankenhaus, wo sein Adoptivvater ihre Behandlung überwacht. Dr. Cullen sieht ebenso gut aus wie Edward. Aber ein paar Fragen drängen sich in Bellas Hirn und wollen ausgesprochen werden: Wie ist es Edward nur gelungen, so rasend schnell zu ihr zu gelangen und dann auch noch den heranrollenden Wagen zur Seite zu lenken? Edward vertröstet sie auf später. Erstmals träumt sie auch von ihm.

Bald ist Frühlingsball, und alle Schüler suchen einen Tanzpartner. Doch obwohl Bella von allen netten Jungs gebeten wird, gibt sie allen einen Korb. Doch der eine, dem sie zugesagt hätte, fragt sie erst gar nicht: Edward. Verdrossen behauptet sie, am Balltag in Seattle zu sein. Am nächsten Tag bietet er ihr an, sie dorthin mitzunehmen. Im Biologieunterricht kippt sie beim Anblick eines einzigen Blutstropfens um. Edward bringt sie zur Krankenstation. Mike ist eifersüchtig. Erst später erinnert sie sich, dass sie das Blut des anderen Patienten riechen konnte.

|Die Kalten Wesen|

Mike lädt sie und andere Freunde zu einer Strandparty an der Küste ein. Dort lernt sie ein paar junge Lapash-Indianer kennen. Der 15-jährige Jacob Black, der Häuptlingssohn, gefällt ihr besonders und es gelingt ihr, mit ihm allein spazierenzugehen. Er kennt die Cullens und erzählt ihr eine interessante Legende, die ihm sein Urgroßvater erzählte.

Als vor tausenden von Jahren die Sintflut die Landbrücke zwischen Asien und Alaska unterbrach, auf der die ersten Menschen nach Amerika gelangt waren, kamen neben den befreundeten Wölfen auch die „kalten Wesen“, die die Feinde der Wölfe waren. Sie waren immer selten, aber damit sie den Wölfen und Menschen nicht nachstellten, schloss sein Urgroßvater einen Pakt mit ihnen. Er würde sie vor den Weißen schützen, wenn sie dafür keine Menschen mehr jagten und aussaugten. Dieser Pakt gelte bis heute. Die Cullens seien eine größere Gruppe dieser kalten Wesen, und Carlyle Cullen ihr Anführer. Er sei sehr alt. Bella ist erschüttert. Auf was hat sie sich da bloß eingelassen?

Die Websuche nach dem Begriff „Vampire“ ergibt, dass es sowohl böse als auch gutartige Vampire geben soll. Die guten heißen stragorni benefici. Zu welcher Sorte gehört wohl Edward? Nun, er hat ihr immerhin das Leben gerettet. Wie böse kann er also sein? Und doch sagt er immer, es sei besser für sie, Bella, wenn sie nicht mit ihm befreundet sei. Doch sie verlieren will sie ihn auch nicht. Nicht mehr, denn sie ist bereits Hals über Kopf in ihn verliebt, ohne es gemerkt zu haben.

Sie ahnt nicht, welche Feinde ihr geliebter Edward hat und dass diese auch ihr gefährlich werden können.

_Mein Eindruck_

Na, das ist doch mal Vampirromantik, mit der auch zwölfjährige pubertierende Teeniegirls etwas anfangen können! Hier brauchten sie sich nicht den Kopf über das Ausgesaugtwerden zu zerbrechen und oder darüber, welche Folgen es haben könnte, mit einem solchen Vampir intim zu werden, von einem dicken Bauch ganz zu schweigen. Bei der Mormonin Stephenie Meyer sind die zahnlosen Vampire gesittet und rücksichtsvoll, die verliebte Heldin mit 17 Jahren immer noch Jungfrau und obendrein auf ihre Unschuld bedacht. Man kommt sich glatt ins viktorianische Zeitalter versetzt vor. Bei fundamentalistischen Christen in den USA und Keuschheitsfanatikern dürfte dieser Aspekt auf große Zustimmung treffen.

Edward ist in vielerlei Hinsicht ein Übermensch. Er kann ewig lange an sich halten und fällt nie über sein wehrloses Opfer Bella her. Er weiß ganz genau, dass sein Biss und Aussaugen das Einzige, was er liebt, zerstören würde. Na, das nenne ich einen rücksichtsvollen Gentleman. Eine seiner faszinierenden Eigenschaften als Angehöriger der Kalten Wesen, vulgo: Vampire, besteht darin, sein Opfer durch Schönheit und Pheromone anzuziehen und willenlos zu machen. Da hat er bei der schwachen Bella ja leichtes Spiel. Außerdem versteht er sich auch noch auf Telepathie und Fernortung. Kein Wunder, dass die junge Bella auf diesen Superman abfährt.

Für jugendliche Leserinnen besteht sicher ein großer Reiz darin, für den schönen und geheimnisvollen Edward zu schwärmen und mit Bella seine Geheimnisse zu ergründen. Aber man sollte auch beachten, dass Bella, die Heldin, aus einer zerbrochenen Familie stammt und nun in den Cullens eine Ersatzfamilie findet. Sie wird sozusagen adoptiert. Und das, obwohl Edward weiß, dass sie ein paar Eigenschaften hat, die sie ungeeignet machen: Sie ist zwar anämisch wie die Cullens, kann aber kein Blut sehen, ohne in Ohnmacht zu fallen. Die Cullens werden nicht nur eine Ersatzfamilie, sondern auch eine Sekte, denn sie ziehen Bella in einen eigenen Kreis von Lebensgesetzen und Beziehungen. Daraus resultiert der finale Konflikt.

Das Auftauchen „normaler“ Kalter Wesen rückt nämlich die wahren Verhältnisse zurecht: Die Cullens sind die Ausnahme, nicht die Regel. Sie sind die domestizierte, fast schon zivilisierte Variante der wilden Bestie. Der Grund dafür liegt offenbar in dem Pakt, den Jacob Blacks Urgroßvater mit ihnen abgeschlossen hat. Die Cullens jagen nur wilde Tiere wie etwa Bären statt Menschen.

Solche Skrupel haben ihre Feinde nicht. Diese entführen Bella kurzerhand, um alle möglichen schweinischen Sachen mit ihr zu machen, die sie nicht überleben dürfte. Klar, dass Edward & Co. nun zur Rettung eilen müssen. Ob sie noch rechtzeitig eintreffen können, soll hier nicht verraten werden, aber da die Serie ja noch weitergeht, ist wohl davon auszugehen. Auf dass irgendwann Hochzeit gefeiert werden kann.

|Die Sprecherin|

Ulrike Grotes Stärke ist die Umsetzung von Emotionen in Sprechweisen. Ihr fällt es leicht, eine Figur durch die Art, wie sie sich ausdrückt und in bestimmen Situationen verhält, zu charakterisieren. Edward ist meist sehr zurückhaltend, es sei, denn, er ist irgendwie besorgt oder verärgert. Bella hat sehr viel weniger Selbstbewusstsein gegen ihn aufzubieten, und so werden Ed und seine adoptierten Verwandten zu ihrer Ersatzfamilie.

Sehr lustig fand ich, wenn sie so nervös ist, dass ihre Stimme nur piepsig artikuliert werden kann. Das bedeutet nicht, dass sie nicht auch schnippisch oder gereizt klingen kann. Je weiter die Handlung jedoch fortschreitet und sich ihrem dramatischen Höhepunkt nähert, desto tiefer werden Bellas Emotionen, so dass sie auch mal verzweifelt klingt. Das steht im Gegensatz zu dem meist beherrschten Edward, der nur selten besorgt oder zärtlich um sie bemüht klingt.

Mit der englischen Aussprache hat Ulrike Grote allerdings noch Probleme, wie so viele deutsche Sprecher. Schon in der ersten Viertelstunde verwirrte sie mich mit ihrer Aussprache von Bellas Nachnamen. Swan spricht sie nicht [swån] aus, sondern mit einem Ä: [swän]. Darauf muss man erst mal kommen.

Auch die korrekte Aussprache des Wortes „wilderness“ sollte Ulrike Grote noch lernen. Es sollte nicht [waild(e)nes] ausgesprochen werden, sondern mit einem i, also [wild(e)nes].

_Unterm Strich_

Auf der dargestellten Art von Schulmädchen-Vampirismus baut Stephenie Meyer ein romantisches Märchen auf, das nur in seiner eigenen abgeschlossenen Welt funktioniert. Dagegen ist nichts einzuwenden, solange man das Märchen als solches erkennt: die Geschichte vom Aschenputtel, das den Prinzen kriegt, und was für einen! Den Wolf gibt’s nämlich gratis dazu.

Die Spannung ergibt sich zunächst aus dem Geheimnis, das Edward umgibt, dann aus der Frage, ob er Bella zu seinem Opfer machen wird, und schließlich aus dem finalen Konflikt mit den undomestizierten Kalten Wesen, bei dem Bellas Leben auf dem Spiel steht. Stets ist Bella das Zentrum des Begehrens, und die Frage kann nicht ausbleiben, was sie denn so ungeheuer besonders und anziehend macht. Diese Frage wird im ersten Band nur ansatzweise beantwortet, weitere Erklärungen müssen in den Folgebänden folgen.

Mich hat an diesem Plot am meisten die Lebensgeschichte der Cullen-Vampire interessiert. Carlyle, der Chef, stammt beispielsweise aus dem 17. Jahrhundert, einer Zeit zahlreicher religiöser Konflikte. Edward stammt vom Anfang des 20. Jahrhunderts und hat keine so interessante Zeit, bevor er zum Vampir wurde. Durch diese Biografien bekommt die abgedroschene Story eine historische Tiefe, die dem amerikanischen Leser wenigstens ein wenig Sinn für Geschichte und Herkunft vermittelt.

|Das Hörbuch|

Die Sprecherin Ulrike Grote verleiht den Szenen ihre emotionale Tiefe und erweckt die Figuren zum Leben, indem sie möglichst emotional vorliest. Zum Glück nicht so, dass sie übertrieben wirkt, sondern so, dass sie hinter den Figuren zurücktritt. Leider unterlaufen ihr Aussprachefehler, die mich etwas irritiert haben.

|Originaltitel: Twilight, 2005
Aus dem Englischen übersetzt von Karsten Kredel
471 Minuten auf 6 CDs
ISBN-13: 978-3-89903-826-2|

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[NEWS] Stephenie Meyer – The Chemist. Die Spezialistin

Dr. Juliana Fortis hat für eine geheime Spezialeinheit der US-Regierung als Verhörspezialistin gearbeitet. Sie weiß Dinge. Zu viele Dinge. Deshalb wird sie jetzt selbst gejagt, bleibt nie länger an einem Ort, wechselt ständig Name und Aussehen. Drei Anschläge hat sie knapp überlebt. Die einzige Person, der sie vertraut hat, wurde umgebracht. (Verlagsinfo)


Taschenbuch: 624 Seiten
Fischer

Stephenie Meyer – The Chemist

Worum gehts?

Dr. Juliana Fortis war ihr Name, als sie noch für die geheime Spezialeinheit der US-Regierung tätig war – jetzt hat sie keinen Namen mehr. Seit sie ihre Arbeit als Verhörspezialistin aufgegeben hat wird sie gejagt. Dreimal wurde sie schon aufgespürt und beinahe umgebracht. Beim vierten Mal, haben ihre Jäger ihr einen Deal angeboten – ein letzter Auftrag! Danach sei sie für immer frei und könne in Ruhe weiterleben.

Obwohl sie ihre Zweifel hat, bleibt ihr keine andere Wahl, als den Deal anzunehmen. Und das tut sie auch, mit ihren ganz eigenen Mitteln, denn auf ihrem Gebiet ist sie Spezialistin und sie setzt alles daran, um am Leben zu bleiben.

Stephenie Meyer – The Chemist weiterlesen

[NEWS] Stephenie Meyer – The Chmemist. Die Spezialistin

Nach dem sensationellen Welterfolg ihrer »Twilight«-Serie mit weltweit über 155 Millionen verkauften Exemplaren nun der neue Ausnahme-Pageturner der Weltbestsellerautorin Stephenie Meyer – knallhart, kompromisslos und ultraspannend.

Sie hat für eine geheime Spezialeinheit der US-Regierung als Verhörspezialistin gearbeitet. Sie weiß Dinge. Zu viele Dinge. Deshalb wird sie jetzt selbst gejagt, bleibt nie länger an einem Ort, wechselt ständig Name und Aussehen. Drei Anschläge hat sie knapp überlebt. Die einzige Person, der sie vertraut hat, wurde umgebracht.
Doch jetzt hat sie die Chance, wieder ein normales Leben zu führen. Dafür soll sie einen letzten Auftrag ausführen. Was sie dabei herausfindet, bringt sie jedoch in noch größere Gefahr, macht sie verwundbar. Denn zum ersten Mal in ihrem Leben gibt es einen Mann an ihrer Seite, der ihr wirklich etwas bedeutet. Und sie muss alles dafür zu tun, damit sie beide am Leben bleiben – mit ihren ganz eigenen Mitteln …

Luise Helm, preisgekrönte Schauspielerin und Synchronsprecherin, ist die deutsche Stimme von Scarlett Johansson. Ihr feines Gespür für Charaktere und ihre hinreißend schöne Stimme machen sie zu einer sehr beliebten Hörbuchsprecherin, die auch Stephenie Meyer sofort überzeugt hat. (Verlagsinfo)

2 MP3-CDs
Spieldauer: 900 Min.
Sprecherin: Luise Helm
argon

Meyer, Stephenie – Seelen

Irgendwann, in einer nicht näher bestimmten Zukunft, haben Parasiten die Weltherrschaft übernommen. Diese kleinen, silbrigen, quallenartigen Außerirdischen werden einem Menschen ins Rückrat implantiert und übernehmen fortan die Kontrolle sowohl über den Körper als auch den Geist. Die menschliche Seele, die dem Körper vorher eine Persönlichkeit gegeben hatte, wird verdrängt – sie stirbt -, und so ist die Menschheit fast gänzlich ausgestorben. Es gibt nur noch ein paar „reine“ Menschen, die sich in abgelegenen Gegenden verstecken, um nicht von den außerirdischen Suchern gefunden zu werden. Diese Menschen leben planlos vor sich hin, einzig darauf bedacht zu überleben. Einen organisierten Widerstand gegen die außerirdische Invasion gibt es nicht. Der Krieg ist verloren.

Melanie ist einer dieser Menschen. Mit ihrem kleinen Bruder Jamie und ihrem Freund Jared lebt sie versteckt in einer Hütte. Doch bei einem Ausflug in die Zivilisation wird sie entdeckt und gefangen genommen. Man setzt ihr eine Seele ein, doch Melanie erweist sich als stark. Sie kämpft für sich und ihren Körper und lässt sich nicht einfach verdrängen. Und so wohnen fortan zwei Seelen in Melanies Brust: Sie selbst, die unbedingt zu Jamie und Jared zurückkehren will, und die Seele Wanda, die mit ihren Prioritäten kämpft und zunächst versucht, diese Stimme in ihrem Kopf loszuwerden. Doch schließlich werden beide Freundinnen, teilen sie doch die gleichen Erinnerungen und Gefühle.

Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Melanies kleiner Familie und stoßen dabei auf eine Widerstandszelle. Nicht nur Melanie, sondern auch Wanda findet bei den Menschen ein Zuhause und die Liebe. Doch während Melanie an nichts anderes als an Jared denken kann, fühlt sich die Seele Wanda zu Ian hingezogen. Eine vertrackte Situation.

Stephenie Meyer, deren derzeit fürs Kino verfilmte „Twilight“-Serie wohl vielen weiblichen Lesern ein Begriff ist, wagt sich hier auf neues Terrain. Ihr aktueller Roman „Seelen“ wird von Meyers amerikanischem Verlag mit dem Slogan „Science-Fiction für Leute, die keine Science-Fiction mögen“ verkauft, was den Nagel ziemlich genau auf den Kopf trifft. Ja, Wanda ist eine Außerirdische, und ja, Wanda erzählt auch von Zeit zu Zeit von den anderen Planeten, auf denen sie gelebt hat (denn ihre parasitische Rasse breitet sich im ganzen Universum aus), doch für Meyer ist die Science-Fiction nur ein Vehikel, um ihr eigentliches Anliegen zu transportieren: eine ungewöhnliche Liebesgeschichte in den Wirren einer chaotischen und apokalyptischen Zeit.

Dass Melanie und Wanda sich einen Körper teilen müssen und Wanda fortan mit den Wünschen und Gefühlen „ihres“ Menschen zu kämpfen hat, klingt zunächst seltsam, erweist sich aber – gerade am Anfang des Romans – als durchaus tragfähiges Konzept, das den Reiz der Geschichte ausmacht. Wanda, die schon auf mehreren Planeten gelebt und daher mehrere Lebensformen bewohnt hat, ist schier überwältigt von der Fülle der Gefühle, die auf sie einprasseln. Und Melanie, die Wanda zunächst als Feindin betrachtet, versucht gerade mit Hilfe dieser intensiven Gefühle auf Wanda einzuwirken, um ihr klarzumachen, dass sie unbedingt zu Jamie und Jared zurückkehren müssen. Auf die Zwiesprache zwischen den beiden und die langsame Entwicklung von Feindinnen zu Freundinnen zu Schwestern verwendet Meyer einen Großteil ihrer Zeit, und es ist diese ungewöhnliche Beziehung, die alle anderen im Roman in den Schatten stellt.

Dies gilt auch für die Liebesgeschichte. Sie hat das Potenzial, ebenso überlebensgroß zu sein wie die Liebe zwischen Bella und Edward in den Twilight-Romanen, denn Melanie setzt wahrlich Himmel und Hölle in Bewegung, um zu Jared zurückzukehren. Doch als das Unmögliche dann geschafft ist, als sich Melanie/Wanda in Jareds Gesellschaft wiederfinden, da verliert Meyer plötzlich die Geduld. Die Beziehung stagniert, über fünfhundert Seiten passiert nichts, außer dass Melanie sich körperlich nach Jared sehnt und Wanda nicht so recht weiß, wohin mit sich und den ungewohnten Gefühlen. Jared selbst ist nichts weiter als ein Fixpunkt, dem sich Meyer nie wirklich nähert. Man kann kaum nachvollziehen, warum Melanie so unsterblich in ihn verliebt ist, denn Meyer schafft es nie, Anknüpfungspunkte für den Leser zu schaffen. Jared wirkt immer nur wie ein unerreichbarer Schwarm, nie wie ein Mensch aus Fleisch und Blut.

Das gelingt ihr bei Ian, in den sich Wanda im Verlauf der Handlung verlieben wird, deutlich besser, doch hat sie dort offensichtlich tief in die Klischeekiste gegriffen, denn er ist der perfekte Schwiegersohn. Er hilft Wanda, wo er kann, ist zuvorkommend, liebenswürdig, immer bereit, sich für Wanda in Gefahr zu begeben. Er ist so gut, so glatt, so ohne jeden Fehler, dass man in seiner Gegenwart ein herzhaftes Gähnen unterdrücken muss. Kurzum, er ist ein Langweiler, wenn auch ein sympathischer.

Stephenie Meyer hat mit „Seelen“ einen Roman geschrieben, der origineller daherkommt als ihre Vampirserie, und doch tappt sie in genau die gleichen Fallen wie in ihren vorherigen Büchern. Zunächst einmal ist „Seelen“ mit fast neunhundert Seiten schlicht zu lang. Viel hätte gekürzt oder komplett gelöscht werden können. Gerade, als Wanda auf die kleine Gruppe Menschen trifft und von ihnen in einer winzigen Höhle eingesperrt wird, tritt die Handlung für etliche Kapitel auf der Stelle. Wanda, die eben noch todesmutig durch die Wüste spaziert ist, mutiert plötzlich zu einem passiven Angsthasen. Sie redet nicht mit den Menschen, die sie eben noch so herbeigesehnt hat. Sie erklärt auch nicht ihre Lage. Sie sitzt da und schweigt – über mehrere Kapitel hinweg, ohne dass sich die Handlung in irgendeine Richtung weiterentwickeln würde.

Auch ist Meyer immer noch mit ihren Nebencharakteren überfordert. Die Charaktere, die Wanda/Melanie umgeben, bekommen durchaus ein Gesicht: Jamie, Ian, Walter (Wandas erster menschlicher Freund). Doch alle anderen Personen sind nichts weiter als Statisten, die da sind, um die Buchseiten zu füllen – sie haben keine nennenswerte eigene Handlung, keine eigene Geschichte, nichts, dass sie irgendwie charakterisieren würde. Besonders problematisch ist das bei Maggie und Sharon, die Wanda bis zur Unvernunft hassen. Der Leser erfährt jedoch nie Näheres über die beiden und hat so keine Chance zu ergründen, warum sie so handeln, wie sie es tun. Damit läuft dieser – zugegeben kleine – Nebenschauplatz völlig ins Leere und bleibt innerhalb des Romans losgelöst und sinnentleert.

Der größte Stolperstein ist jedoch einer, über den Meyer immer wieder fällt, ohne ihn jemals aus dem Weg zu räumen. Wandas Rasse ist friedliebend und gutmütig. Nachdem sie die Erde übernommen hatten, gab es in den Nachrichten nur noch Erfreuliches zu berichten und bei den Olympischen Spielen bekamen alle Teilnehmer eine Medaille. Wanda wird schon schlecht, wenn Melanie nur an Gewalt denkt. Und doch hat Wandas Rasse praktisch die gesamte Menschheit ausgelöscht, ohne zu realisieren, dass ihre Anwesenheit eventuell unerwünscht sein könnte. „Alles, was wir uns nahmen, machten wir besser, friedlicher und schöner“, sagt sie an einer Stelle, als wäre das Grund genug, einen Planeten zu übernehmen. Wanda fühlt sich hingezogen zu all diesen Lebensformen, respektiert und liebt sie gar. Doch auf der anderen Seite stellt sie eine ungeheure Arroganz zur Schau, einen stetigen Unwillen, andere Lebewesen als eigenständig zu akzeptieren. Sie verabscheut Gewalt, spricht aber im gleichen Atemzug völlig leidenschaftslos von Euthanasie: „Ein Körper, der nicht richtig funktionierte, wurde schnell und schmerzlos aussortiert, denn er war genauso unnütz wie ein Auto, das nicht fuhr.“ Dass sie einen Menschen tötet, wenn sie dessen Körper und Geist übernimmt, erkennt sie nicht als Mord. Sie hat hehre moralische Überzeugungen, doch letztendlich ist sie nicht anders als jedes andere Lebewesen – willens, über Leichen zu gehen, um das eigene Überleben zu sichern. Wanda verweigert sich dieser Erkenntnis stetig, und auch Meyer trägt nichts dazu bei, den Kern dieses Widerspruchs zu ergründen oder aufzulösen.

Trotzdem, „Seelen“ ist unterhaltsam, meistens sogar kurzweilig. Gerade der Anfang der Geschichte überzeugt auf ganzer Linie, wohl auch, weil der Leser vollauf damit beschäftigt ist, sich in dieser fremden Welt zurechtzufinden. Meyer kann dieses Tempo nicht halten, der Schluss ist zudem zu zuckrig und lässt zu viele unbequeme Fragen zurück, als dass man uneingeschränkt glücklich mit der Auflösung sein könnte. Doch Meyers Geschichte lebt von Melanie und Wanda. Wenn man diese beiden mag, wird man die Lektüre nicht bereuen.

|Originaltitel: The Host
861 Seiten, gebunden
ISBN-13: 978-3-551-58190-7|

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_Mehr von Stephenie Meyer auf |Buchwurm.info|:_

[„Bis(s) zum Morgengrauen“ 4600 (Bella und Edward 1)
[„Bis(s) zur Mittagsstunde“ 4647 (Bella und Edward 2)

Meyer, Stephenie – Bis(s) zum Morgengrauen (Bella und Edward 1)

Im zarten Alter von siebzehn Jahren ändert Bella ihr Leben drastisch. Nicht, dass ihr viele Alternativen blieben: Ihre Mutter hat gerade einen Baseballprofi geheiratet und will mit ihm durch die Staaten ziehen. Da ist für Bella kaum Platz, und so entschließt sie sich, zu ihrem Vater in das verschlafene Forks zu ziehen, das sie bisher nur aus diversen Schulferienbesuchen kannte.

Der Umzug nach Forks ist in Bellas Augen keineswegs eine Verbesserung. Eigentlich kommt sie nämlich aus dem sonnigen Phoenix, und so fällt es ihr zunächst schwer, sich an das verregnete Forks zu gewöhnen. Auch die Beziehung zu ihrem Vater gestaltet sich zuerst schwierig – Charlie ist ein Einzelgänger aus Gewohnheit und muss sich daher erst an seine neue Rolle als Vater gewöhnen. Und dann ist da natürlich noch die Tatsache, dass sie an der Highschool die „Neue“ sein wird, was ihr eine berechtigte Gänsehaut über den Rücken jagt.

Letztendlich wird es dann aber gar nicht so schlimm, wie Bella befürchtet hat. Im Gegensatz zu Phoenix ist sie in Forks bald der Mittelpunkt des Interesses. Ihr ganzer Jahrgang scheint erpicht darauf, mit ihr befreundet sein. Die Jungs laufen ihr – fast sprichwörtlich mit sabbernder Zunge – scharenweise hinterher und auch die Mädchen nehmen sie sofort in ihre Clique auf. Nur ihr Banknachbar in Bio verwehrt sich Bellas Charme. Edward scheint eine sofortige Abneigung gegen sie zu verspüren und ihr ständig aus dem Weg zu gehen.

Bella ist konsterniert und gekränkt, kann sie sich doch nicht vorstellen, dem mysteriösen und schweigsamen Edward einen Anlass gegeben zu haben, sie nicht zu mögen. Und dass er schließlich sogar seine Biostunden zu schwänzen scheint, nur um ihr nicht begegnen zu müssen, erscheint ihr dann doch ein wenig drastisch.

Bella und Edward haben also nicht den besten Start. Und doch kommen sie sich näher, als Edward ihr bei einem Auffahrunfall das Leben rettet. Diesmal ist Bella nicht gekränkt, aber doch immer noch konsterniert, kann sie sich doch nicht des Eindrucks erwehren, dass Edward den auf sie zurollenden Wagen mit reiner Muskelkraft gestoppt hat – ohne einen Kratzer abzubekommen. Als sie dann noch bei einem Ausflug ins nahegelegene Indianerreservat erfährt, dass Edwards Familie der Zutritt verwehrt ist, weil sie Bluttrinker sind, ist ihr Interesse dann doch geweckt. Könnte Edward tatsächlich ein Vampir sein oder bildet sie sich da nur etwas ein?

Der Leser wird die Antwort schnell erraten: Natürlich ist Edward ein Untoter und natürlich hat er sich nicht von Bella ferngehalten, weil er sie nicht leiden kann. Er will Bella, und Bella ist sich schon lange darüber im Klaren, dass sie Edward will, doch die kleine Nebensache mit dem Vampirismus verkompliziert die Sache ein wenig.

Die Betonung liegt hier auf „ein wenig“, denn Stephenie Meyer lässt nie einen Zweifel daran, dass sie mit „Bis(s) zum Morgengrauen“ einen Liebesroman geschrieben hat. Sie hält sich nicht mit einem B-Plot auf, und auch Nebenfiguren sind hauptsächlich Staffage. Bei ihr geht es um Bella und Edward: Bella, wie sie im Geheimen Edward hinterherschmachtet. Edward, wie er unverschämt gut aussieht und einfach alles kann. Bella, deren Körper elektrische Stromstöße durchfahren, als Edward sie zufällig berührt. Edward, der ihr ganz romantisch auf einer Sommerwiese seine Liebe gesteht. Bella, die immer wieder in Gefahr gerät und von Edward gerettet werden muss. Und am Schluss geht doch alles irgendwie gut aus.

Meyers Liebesgeschichte ist buchstäblich wie aus dem Bilderbuch. Die Handlung ist schablonenhaft und bietet kaum überraschende Wendungen. Auch Meyers eher durchschnittliches erzählerisches Talent kann darüber nicht hinwegtrösten. Sie ergeht sich in endlosen Wiederholungen, bis dem Leser Edwards überirdische Schönheit und Bellas absolut unrealistische Tolpatschigkeit zu den Ohren herauskommen. Sie wird es nicht müde, Edwards Alabasterhaut zu beschreiben, seinen gottgleichen Körper und seine changierenden Augen, sodass auch die letzte Leserin begreift, dass sie hier den perfekten Mann vor Augen hat. Gleichzeitig ist Bella tapsig (sie fällt ständig auf die Nase), aber schön – die typische Damsel in Distress, die sich vom mutigen Helden aus potenziellen Gefahrensituationen retten lassen muss (will). Sie bietet damit eine mehr als geeignete Projektionsfläche für jugendliche Mädchenherzen.

Als Vampirroman kann „Biss zum Morgengrauen“ kaum überzeugen. Da findet sich nichts, was man nicht schon mal irgendwo anders gelesen oder gesehen hätte. Edward ist genauso empfindsam und „menschelnd“ wie Anne Rices Louis, ohne jedoch dessen Weltschmerz und Leid an seiner Existenz zu teilen. Die Liebesgeschichte hat das Überlebensgroße von Joss Whedons Buffy und Angel, ohne die potenzielle Gefahr, eine Bestie zu entfesseln. Meyers Vampire sind seltsam blutarm. Edwards Familie ernährt sich von Tieren, während sie sich gleichzeitig Mühe gibt, vollwertiges Mitglied der Gesellschaft zu sein (Edwards „Vater“ ist ein angesehener Chirurg). Edward ist zwar stark und kann einem Menschen gefährlich werden, doch wie Bella kann man diese Tatsache als Leser nicht so recht glauben. Er ist einfach zu gut, um wirklich böse zu sein.

Doch schließlich ist „Biss zum Morgengrauen“ ja nicht in erster Linie ein Vampir-, sondern ein Liebesroman, und in dieser Hinsicht fährt Meyer definitiv alle Geschütze auf. Wer also einmal so richtig dahinschmelzen will in einer Geschichte, die ein bisschen verbotene Gefahr verspricht, ohne je wirklich gefährlich zu werden, der wird „Bis(s) zum Morgengrauen“ vermutlich in zwei Tagen verschlungen haben und sich sofort den nächsten Band vornehmen. Schließlich hat Stephenie Meyer bisher drei erfolgreiche Schmöker veröffentlicht, die sich um Bella und Edward drehen – eine Verfilmung ist in Arbeit.

Interessanterweise beschreibt Meyer anhand der Vampire, was eine glückliche Familie ausmacht. Während Bella sich zwischen ihrer Mutter und deren neuen Mann wie das fünfte Rad am Wagen vorkommt und daraufhin zu ihrem Vater flieht, den sie auch kaum kennt, bietet Edwards Vampirfamilie Geborgenheit und ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das sie so offensichtlich noch nicht kennengelernt hat. Beim traditionellen „Freundin der Familie vorstellen“ fühlt sich Bella sofort wie zu Hause, wohl auch, weil Edwards „Eltern“ sie sofort annehmen und akzeptieren – etwas, das ihr bei ihren leiblichen Eltern schmerzlich zu fehlen scheint. In diesen Szenen gelingt es Meyer auch, überzeugende Nebencharaktere zu schildern. Während Bellas menschliche Schulfreunde nämlich alle austauschbar und nicht mehr als Rauschen im Hintergrund der Handlung sind, ist Edwards Vampirfamilie offensichtlich wirklich aus Fleisch und Blut – Charaktere, die man greifen kann, die Gefühle haben, genauso wie Vorlieben und Abneigungen.

„Bis(s) zum Morgengrauen“ begründet das wohl neue Genre der Feelgood-Vampir-Schmonzette. Das heißt, man darf auf der einen Seite weder große Charaktertiefe noch anspruchsvolle Prosa erwarten. Und auch einige Logikprobleme sollte man in Kauf nehmen können (das größte davon ist wohl die Frage, warum ein Vampir freiwillig zur Highschool gehen würde). Dafür bekommt man dann aber eine Story, die sich durchaus flott wegliest und genau in die Richtung geht, die der Leser erwartet. Manchmal ist es schließlich auch ganz nett zu sehen, wie die Protagonisten sich kriegen, anstatt frühzeitig dahinzuscheiden (à la „Romeo und Julia“ oder „Sturmhöhe“). Die jugendliche (oder junggebliebene) Leserin darf sich gern in der Rolle der Bella sehen, die von Edward erobert wird und mit ihm die Freuden der ersten großen Lieben durchlebt. Und das macht wahrscheinlich auch den großen Erfolg des Romans aus.

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