Schlagwort-Archive: Tobias O. Meißner

[NEWS] Tobias O. Meißner – Dungeon Planet

In einem kaum zu überwindenden Verlieslabyrinth warten hinterlistige Fallen und gefährliche Ungeheuer auf die Teilnehmer von »Dungeoncrawler«! Diese einzigartige Gameshow auf dem Planeten Laurel führt hinab in finstere Ebenen, denn nur dort wartet eine lohnende Beute. Um sie zu bekommen, muss man vor allem eins: überleben. Zumindest letzteres ist Jephron Girant vor zwanzig Jahren gelungen. Seitdem zieht er in der Einsamkeit des Weltraums mit seinem Raumschiff seiner Wege. Aber als eine junge Teilnehmerin der neuen Staffel von »Dungeoncrawler« ihn bittet, ihr zu helfen, ist Jephron plötzlich wieder Teil der Show. Und die ist gefährlicher denn je! Wird es ihm auch diesmal gelingen, »Dungeoncrawler« lebend zu verlassen und seine Begleiterin vor dem sicheren Tod zu bewahren? Und vor allem: Schafft er es sogar, die Show zu gewinnen (Verlagsinfo)


Broschiert: 400 Seiten
Piper

[NEWS] Tobias O. Meißner – Sieben Heere. Revolution

Das Land Akitanien wurde von einer gewaltigen Armee überrollt. Doch während die meisten Gemeinden nur hilflos mit ansehen, wie sich die in allen Belangen übermächtigen Gegner in ihrer Heimat niederlassen, ist es dem kleinen Dorf Hagetmau überraschend gelungen, sich gegen die Invasoren zur Wehr zu setzen. 140 Soldaren wurden durch kluges Vorgehen vernichtend geschlagen und in den Sümpfen verscharrt. Ohne es beabsichtigt zu haben, ist die kleine Ortschaft nun das Zentrum einer Revolution geworden. Ehemalige Außenseiter werden zu Symbolfiguren, besonnene Bürger zu Kämpfern. Doch die Zeit des Triumphes ist noch lange nicht gekommen. Mehrere Tausend Soldaren machen sich auf, um ihre Kameraden zu rächen, in ihren Reihen gefürchtete Gryphenreiter. Um diesen Kampf zu gewinnen, braucht Hagetmau weitaus mehr als nur eine List … (Verlagsinfo)

Broschiert: 416 Seiten
Piper

[NEWS] Tobias O. Meißner – Sieben Heere

Nach einer übermächtigen Invasion besetzt eine gewaltige Armee das Land. Sieben Heere, gebildet aus den skrupellosesten, kaltblütigsten Kriegern, unterwerfen Städte und Dörfer. Die Bewohner beugen sich der erdrückenden Macht der Eroberer – doch dann gelingt es einer Gruppe Aufständischer überraschend, einem der Heere empfindliche Verluste zuzufügen. Es ist der Beginn einer Revolution – und eines gewaltigen Krieges, der alles in den Abgrund reißen wird … (Verlagsinfo)

Broschiert: 416 Seiten
Piper

Tobias O. Meißner – Klingenfieber

Die Mythen und Sagen über kämpfende Frauen, die Amazonen, haben schon viele Autoren zu Geschichten inspiriert. Nun hat sich der deutsche Fantasyautor Tobias O. Meißner dem Thema angenommen. In „Klingenfieber“ erzählt er die Geschichte der Klingentänzerin Erenis, die vielleicht im Kampf unbesiegbar ist, im Buch aber von ihrer Vergangenheit überwältigt wird.

Die schöne Schwertkämpferin Erenis zieht durch die Lande und fordert in den Orten, in denen sie vorbeikommt, den jeweils stärksten Mann zum Kampf um ein Säckchen Münzen auf. Sie gewinnt jeden dieser Kämpfe, indem sie ihren Gegner tötet. Das bringt ihr viel Hass ein, aber auch einen jungen Bewunderer.

Stenrei, der die Kämpferin vor ihrem Eintreffen in seinem Heimatdorf Bosel im Wald beobachtet, ist von Erenis fasziniert. Als sie weiterzieht, nachdem sie in Bosel ihren Gegner geschlagen und getötet hat, folgt er ihr. Zuerst heimlich, doch wenig später entdeckt sie ihn und schickt ihn zurück. Er folgt ihr trotzdem weiter – auch, weil er sie warnen möchte. Ihr Tun ist den Autoritäten nicht entgangen. Der Rittrichter Vardrenken und seine Männer verfolgen sie. Mit Stenreis Hilfe entwischt sie ihnen. Gemeinsam reisen die beiden weiter, bis Erenis in einer Stadt eine Person aus ihrer Vergangenheit trifft – und etwas erfährt, was die sonst so starke Kämpferin aus der Bahn wirft …

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[NEWS] TOBIAS O. MEISSNER – Klingenfieber

Neues von Tobias O. Meißner: „Klingenfieber“ erscheint bei Piper.

Tobias O. Meißner ist Deutschlands modernster Fantasy-Autor. Sein schriftstellerisches Talent und seine bemerkenswerte Originalität begeistern seit Jahren Fans wie Kritiker. Nun begibt er sich mit »Klingenfieber« in die ebenso faszinierende wie kaltblütige Welt der Amazonen. Erenis ist eine Amazone, eine wunderschöne und mächtige Meisterschülerin der Kriegskunst. Getrieben von einer rastlosen Raserei, fordert sie die stärksten Männer heraus – doch kämpft sie nicht, um zu siegen, sondern um zu töten. Gnadenlos. Fanatisch. Ohne einen einzigen Fehler zu machen. Dann erfährt Erenis, dass die Feinde ihrer Kindheit noch immer am Leben sind, und zieht los, um sie endgültig im Kampf zu besiegen. Doch ahnt die Amazone nicht, welch monströse Gegner sie damit zum Duell fordern wird …
(Verlagsinfo)

Broschiert, 432 Seiten

Der Verlag bietet unter dieser Adresse eine Leseprobe an.

Meißner, Tobias O. – Mann, der nicht geboren wurde; Der (Im Zeichen des Mammuts 5)

Band 1: [„Die dunkle Quelle“ 1938
Band 2: [„Die letzten Worte des Wolfs“ 2418
Band 3: [„Das vergessene Zepter“ 3447
Band 4: [„Brücke der brennenden Blumen“ 4594

_Trotz seines Ausflugs in die Welt der Dämonen …_

… hat Meißner es abermals geschafft, einen frischen |Mammut|-Band zu servieren, fristgerecht und ausgereift. Für all jene, die über diese Rezension zum |Mammut|-Zyklus stoßen: Tobias O. Meißner hat im Rahmen einer mehrjährigen Rollenspielkampagne die Story rund um das Mammut zusammengebastelt („zusammengewürfelt“ würde zwar auch passen, aber der Beigeschmack von Beiläufigkeit, der in diesem Vergleich mitschwingt, wird dem Projekt ganz und gar nicht gerecht). Um die Rahmenhandlung hier wiederzugeben, müsste man sie allerdings derart zusammenschrumpfen, dass sie von den übrigen Klappentextformeln gewöhnlicher Standardfantasy nicht zu unterscheiden wäre; daher empfehle ich die Rezension des ersten Bandes, die sich ebenfalls hier auf |Buchwurm.info| finden lässt, ohne lästige Spoiler obendrein.

_Zur selben Zeit in Warchaim …_

So könnte man die Dramaturgie des fünften |Mammut|-Abenteuers umreißen, grob zwar nur, aber dennoch. Während sich im letzten Teil Eljazokad und Bestar in den Thostwald begeben haben, um das Geheimnis der verschwundenen Kaninchen zu lüften, hat Rodraeg um sein Leben gefochten, mit dem Herzschuss, den ihm sein ehemaliger Gefährte Hellas Borgondi beibrachte. Diesen Kampf hat er gewonnen, aber das Mammut ist dennoch geschwächt. Kaum Geld kommt ins Haus, Bestar und Eljazokad lassen auf sich warten, und Naenn, das Schmetterlingsmädchen, nähert sich ihrer Niederkunft. Gleichzeitig flattern Drohungen herein, von einem Unbekannten, der sich DMDNGW nennt, und noch ehe sich das Mammut richtig gefragt hat, wie ernst diese Drohungen zu nehmen sind, sterben wichtige Leute in Warchaim und sie alle haben denselben Drohbrief mit derselben Unterschrift bekommen.

Aber damit nicht genug. DMDNGW will das Mammut nicht töten, sondern regelrecht vernichten; wer da auch immer aus dem Unsichtbaren agiert, legt Fährten und Indizien, worauf bald das Mammut zu den Hauptverdächtigen gehört und keinen freien Schritt mehr gehen kann. Keine guten Voraussetzungen, um das eigene Leben zu schützen und die Aufträge des Kreises zu erfüllen. Als dann die Reisenden aus dem Thostwald zurückkehren, ist auch das nur auf den ersten Blick eine Erleichterung.

_Es lichtet sich der Nebel._

Während der letzten beiden Bände hat sich viel mysteriöses zusammengetragen, viele Andeutungen, viele offene Fragen, und manchmal geriet man als Leser in Gefahr, sich zwischen all den Informationen zu verlaufen. Der fünfte Band der |Mammut|-Saga bringt das Boot allerdings wieder auf stabilen Kurs, Band vier und fünf erscheinen als kompakte Einheit, und Informationen, die im vierten Band angedeutet wurden, lösen sich hier zur vollen Zufriedenheit des Lesers wieder auf.

Viel bleibt mir darüber hinaus nicht zu berichten über „den Mann, der nicht geboren wurde“; im Laufe dieser Saga gestaltet sich jede neue Rezension allmählich so, als müsse man das Rad immer wieder neu erfinden. Die Qualität ist so hoch wie eh und je und man merkt der Geschichte an, dass jede ihrer Schritte genau geplant wurde und messerscharf auf ein Ziel zusteuert. Man ist an den Figuren interessiert, fiebert mit, wenn sie von den vielen Schicksalsschlägen heimgesucht werden, die auf sie warten; die Story wird niemals vorhersehbar, kommt niemals zum Stillstand und nimmt keine Rücksicht auf liebgewordene Gewohnheiten.

Hervorzuheben ist vielleicht noch der Aufbau der |Mammut|-Bände. Jeder der fünf Romane hat einen anderen Aufbau, es gibt kein altbewährtes Schema, mit dem der Leser abgefüttert wird, sondern auch hier darf man sich mit jedem Buch auf eine neue Herangehensweise durch den Autor freuen.

Ich bleibe dabei: Auch wenn mir allmählich die blumigen Worte ausgehen, um das |Mammut| zu loben, Meißners Fantasy-Saga ist und bleibt Pflicht für die anspruchsvolle Fantasy-Gemeinde!

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Meißner, Tobias O. – Brücke der brennenden Blumen (Im Zeichen des Mammuts 4)

Band 1: [„Die dunkle Quelle“ 1938
Band 2: [„Die letzten Worte des Wolfs“ 2418
Band 3: [„Das vergessene Zepter“ 3447

_Wenn die Eisenbahn …_

doch so pünktlich wäre wie Tobias O. Meißner, dann hätten die Lokführer von Seiten der Kundschaft vielleicht ein bisschen mehr Rückendeckung angesichts ihrer Streikvorhaben gehabt. Wieder ist nämlich kaum ein Jahr vergangen und wieder, wie versprochen, liefert der deutsche Underground-Fantast ein neues Abenteuer des Mammuts, das trotz dieser kurzen Zeit ausgereift, originell und spannend daherkommt.

_Das Mammut hat zu kämpfen …_

und zwar nicht zu knapp. Naenn, das hübsche Schmetterlingsmädchen, liegt schwanger im Warchaimer Hauptquartier, Helfer Cajinn ist vollkommen mit ihrer Pflege ausgelastet, da Rodraeg mit einem Herzschuss in seiner Kammer liegt, eher tot als lebendig, weil ihm Hellas, ehemaliger Mitstreiter, diesen tödlichen Pfeil verpasste und seither die Gemeinschaft verließ. Übrig geblieben sind der ungestüme Klippenwäldler Bestar und der Lichtmagier Eljazokad, der seine komplette Magie allerdings während des letzten Mammut-Abenteuers verloren hat. Bestar ist zwar ein furchteinflößender Krieger, aber ein Führer ist er nicht, weshalb es an Eljazokad bleibt, diese Rolle zu übernehmen, als ein neuer Auftrag für das Mammut hereinschneit.

Alle Kaninchen sind aus dem Thostwald verschwunden, heißt es dort; das Mammut möge sich also in den Thost begeben, um sich dort an Forker Munsen zu wenden, der sich in diesem Wald vorzüglich auskennt und den Mammutstreitern sicherlich weiterhelfen können wird. Eljazokad und Bestar hoffen darauf, dass Rodraeg genesen wird, um sie auf diesem Auftrag zu begleiten, aber sein Zustand ändert sich nicht. „Er befindet sich auf der Brücke der brennenden Blumen“, behaupten die geheimnisvollen Dreimagier, „auf einer Schwelle zwischen dem Land der Lebenden und der Toten.“ Um Rodraeg zu heilen, muss er von dieser Brücke wieder ins Reich der Lebenden geführt werden. Aber weder Eljazokad noch Bestar noch Naenn wissen, wie sie das anstellen sollen, und deswegen bleibt den ersten beiden nichts anderes übrig, als sich alleine um das Rätsel der verschwundenen Kaninchen zu kümmern.

Wie auch schon die ersten drei Aufträge klingt dieser harmloser, als er ist. Das bemerken die beiden Streiter schon, als sie im Thost ankommen: Forker Munsen, der ihnen eigentlich hätte weiterhelfen sollen, hat sich nämlich umgebracht. Einzig ein Tagebuch kann Bestar und Eljazokad knappe Auskunft darüber geben, was den Waldläufer in den Tod getrieben haben mag. Munsen erwähnt darin einen gewissen Tellures, der ihm „eine neue Perspektive“ versprochen hat, dafür viel von Munsen verlangte und ihm am Ende statt der versprochenen neuen Perspektive nur nach dem Leben trachtete. In der Ortschaft können die beiden Mammutstreiter nicht herausfinden, was diese rätselhafte Tagebucheinträge bedeuten mögen, deswegen marschieren sie selbst in den Wald, um dort eine Waldläuferin zu finden, der sich Munsen vielleicht anvertraut hat. Sie finden diese Waldläuferin, aber nicht nur das, sie erfahren, wonach Forker Munsen und sein Widersacher Tellures suchten und müssen dabei ihr verstörendstes Abenteuer erleben, in dem das grausame Geheimnis um die verschwundenen Kaninchen und das Rätsel um die Brücke der brennenden Blumen nur Spitzen eines weltenzermalmenden Eisbergs sind.

_Kein Grund in Sicht._

Was mit der „dunklen Quelle“ als unterhaltsames und recht originelles Fantasy-Spektakel begonnen hat, bekommt mit jedem weiteren Band mehr Fahrt und Tiefe, und auch dieser vierte Band macht da keine Ausnahme. Wiederum sind die Ereignisse eng mit den vorherigen Büchern verknüpft, und wer versuchen sollte, mit späteren Bänden einzusteigen, wird keine Chance haben, die Story verfolgen zu können. Es wimmelt nur so von Querverweisen zu vorherigen Ereignissen und Namen; der Vergewaltiger Ryot Melron (Band 1) spielt hier ebenso eine wichtige Rolle wie der tragische Wolf Dasco (Band 2) und der Schlüssel zu der Höhle der Riesen (Band 3). Auch erfährt der Leser endlich, was es mit dem Stadtschiff von Tengan auf sich hat, die Träume, die Eljazokad zum Mammut getrieben haben, werden ergründet und viele Namen, die irgendwo in den vorherigen Bänden aufgetaucht sind, bekommen endlich ein Gesicht.

Wer jetzt vermutet, dass „Die Brücke der brennenden Blumen“ eine hochkomplexe Story ist, der hat Recht. Wer aber weiterhin annimmt, dass einem der vierte Teil der Mammut-Saga Kopfschmerzen bereitet, könnte nicht weiter daneben liegen. Wie schon in den vorherigen Bänden lässt Meißner die Story wunderbar leichtfüßig voranmarschieren, die Details und Informationen sind stets so eingewoben, dass sie den Storyfluss nicht stören, sondern vom Leser fast schon unbewusst aufgenommen werden. Na gut, das klappt nicht immer. Manchmal bekommen es Bestar und Eljazokad mit Rätseln und Gedichten zu tun, die vor Namen und Ereignissen nur so wimmeln, Namen und Ereignisse, die irgendwann im Laufe der Geschichte noch wichtig werden, die sich aber kein Mensch auf Gottes weiter Erde je merken könnte.

Das ist aber nicht weiter schlimm, da man von den Enthüllungen und Ereignissen dieses vierten Mammut-Abenteuers derartig mitgezogen wird, dass man es schon sehr bald aufgibt, selbst irgendwelche Rätsel ergründen zu wollen. Was wie ein mysteriöses Waldabenteuer beginnt, wird zu einem surrealen, traumartigen Trip, der eher etwas mit einer Vision gemein hat als mit einem Fantasy-Abenteuer. „Die Brücke der brennenden Blumen“ ist damit die konsequente Fortführung des dritten Bandes, denn die Mammutstreiter hatten schon in der Höhle der Riesen bizarre, visionsartige Abenteuer zu bestehen, diesmal allerdings nimmt das Fantastische ganz andere Dimensionen an.

Die Spannung bleibt dabei nicht auf der Strecke, im Gegenteil; es gibt da ganz einschneidende Faktoren, die bewältigt werden wollen. Wenn es denn etwas zu meckern gibt, an der „Brücke der brennenden Blumen“, dann, dass sich die Ereignisse am Ende des Buches zu überstürzen scheinen und man den Eindruck bekommen könnte, nicht die Figuren, sondern der Autor möchte die Story zu einem Ende treiben. Auch prasseln hier erneut arg viele Informationen auf den Leser ein, die im Rausch der Ereignisse kaum zu verarbeiten sind – wirklichen Abbruch an der hohen Qualität des vierten Mammutabenteuers tut das freilich nicht.

_Ein weiteres Lebensjahr Erfahrung für das Mammut._

Es wächst und reift und ist wiederum nicht mit dem Mammut zu vergleichen, das man aus den vorherigen Abenteuern kennt. Ich kann mich nur wiederholen: „Im Zeichen des Mammuts“ ist ein straff gezeichnetes Geschichtengeflecht, das nicht das Geringste mit den gewohnten Endlosreihen zu tun hat, mit denen der Fantasy-Leser derzeit überschüttet wird. Hier gibt es keine Information zu viel; wer sich epische Breite wünscht, soll einen weiten Bogen um diesen Zyklus machen, aber wer eine wirklich abwechslungsreiche und originelle Fantasy-Saga lesen möchte, kommt an „Im Zeichen des Mammuts“ nicht vorbei.

Tobias O. Meißner hat hier etwas Respektables geschaffen und mit jedem Band, den ich lese, wächst mein Respekt für das Projekt und seine Umsetzung. Noch drei Bände folgen und ich kann es schon jetzt kaum erwarten, bis das nächste Mammut-Abenteuer in meinem Briefkasten landet! So muss originelle Fantasy geschrieben sein!

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Tobias O. Meißner – Das vergessene Zepter (Im Zeichen des Mammuts 3)

Band 1: „Die dunkle Quelle“
Band 2: „Die letzten Worte des Wolfs“

Mammut Ho!

Pünktlich ist er, Meister Meißner, hat er doch seinen Leser in einem Interview für das |phantastisch!|-Magazin versprochen, die Wartezeit zwischen den Mammut-Romanen nicht über ein Jahr hinaus auszudehnen, und voilà: Hier ist sie, die dritte von sieben Reisen, die das Mammut auf sich nehmen muss, um das Gleichgewicht der Götter, der Natur und der Menschen wieder in Einklang zu bringen.

_Raus aus dem Laufstall!_

Tobias O. Meißner – Das vergessene Zepter (Im Zeichen des Mammuts 3) weiterlesen

Tobias O. Meißner – Hiobs Spiel – Traumtänzer

_Handlung_

Und weiter geht das wilde Höllenspiel um den Posten als Herrscher des Wiedenfließ. Wie auch im ersten Buch hat der junge, aber ehrgeizige Hiob Montag sich zum Ziel gemacht, den Herrscher des Wiedenfließ zu stürzen und selber über die Schicksale der Menschen bestimmen zu können. 78 Punkte sind das Ziel, und inzwischen fehlen nur noch 71. Was nicht weiter schlimm wäre, wenn der Gegenspieler nicht anfinge aufzurücken.

_Schreibstil_

Tobias O. Meißner – Hiobs Spiel – Traumtänzer weiterlesen

Meißner, Tobias O. – letzten Worte des Wolfs, Die (Im Zeichen des Mammuts 2)

_Totenschädel und Kreuzknochen …_

… für all jene, die den ersten Band [„Die dunkle Quelle“ 1938 noch nicht kennen, sich aber trotzdem diese Rezension einverleiben wollen. Ich bin ein (so weit es geht) beinharter Verfechter von „spoilerfreien“ Rezensionen, aber hier werden zwangsläufig Details angesprochen, die sich im ersten Band erst entwickeln mussten. Um trotzdem Interessierte nicht unverrichteter Dinge von dieser Seite zu scheuchen, sei wiederholt, dass „Im Zeichen des Mammuts“ ein origineller Fantasy-Zyklus ist, dessen kompletter Plot während einer siebenjährigen Rollenspiel-Kampagne entwickelt wurde. Keine ermüdende Endlosreihe also, sondern ein kompaktes Fantasy-Spektakel mit definitiv geplantem Ende.

_Können Mammuts schwimmen?_

Diese Frage muss sich die Truppe um Rodraeg Delbane und das Schmetterlingsmädchen Naenn bald stellen, denn eine neuer Auftrag ist in ihr Hauptquartier geflattert, losgeschickt vom geheimnisvollen „Kreis“ und dem rasch sich verjüngenden Kindgreis Riban Leribin. Ausgeruht vom Desaster in den Schwarzwachsminen und unter den ersten Ausläufern von Langeweile leidend, kommt den Streitern vom „Mammut“ die neue Aufgabe gerade recht: In der Hafenstadt Wandry soll eine Herde Buckelwale angespült werden und verenden, wenn das Mammut nichts dagegen unternimmt. Das Schmetterlingsmädchen vermutet „Fängermagie“, eine seit Generationen verbotene Form der Zauberei, die unbedingt verhindert werden muss.

Gar nicht so einfach das Ganze, denn mit Migal, der sich der Truppe „Erdbeben“ angeschlossen hat, fehlt ihnen ein Mann, Rodraeg hustet sich wegen seiner schlimmer werdenden Schwarzwachsvergiftung die Seele aus dem Leib, und als ob das nicht schon genug Motivationsbremsen wären, bekommt Rodraeg von dem Schmetterlingsmädchen noch eine richtig üble Enthüllung an den Kopf geknallt.

Wenigstens ein neuer Mitstreiter wird schnell gefunden. Eljazokad ist ein umgänglicher, bescheidener Lichtmagier, der ähnlich mystische Träume hat wie Rodraeg und glücklicherweise in einer Hafenstadt aufgewachsen ist, was ihn zu einem idealen Kompagnon für ihr Vorhaben macht. Außerdem hat das Mammut vom Kreis eine Kutsche nebst Kutscher gestellt bekommen und könnte sich eigentlich entspannt auf die Reise machen. Dumm nur, dass sich Rodraeg von einem unheimlichen Fremden überreden lässt, ihn als Fahrgast mitzunehmen …

Tja, und dann taucht man wieder mitten ein in eine Geschichte voller Rätsel und Aufgaben, begegnet einem unheimlichen Geisterschiff, das einen Mitstreiter des Mammuts versklaven möchte, erlebt die erste Fantasy-Rock-Kapelle mit menschlicher P.A., schlendert zwischen den Rotleuchten des käuflichen Gewerbes umher, trifft Magier, Piraten, Säufer und Kinderbanden und sieht sich Auge in Auge mit einer Truppe unheimlicher Gesellen, deren Herkunft sich niemand erklären kann …

_Abenteuerlust und Fernweh._

Das befällt einen unweigerlich, wenn man die ersten Zeilen gelesen hat. Zwar war „Die dunkle Quelle“ schon mitreißend und spannend, kam aber, nach dem rasanten Prolog, erst allmählich in die Gänge, da Meißner ja erst seine Truppe zusammenwachsen lassen musste. In „Die letzten Worte des Wolfs“ ist das ganz anders: Man ist schon mittendrin, kennt jeden und fühlt sich beinahe wie zu Hause im Hauptquartier des Mammuts. Man freut sich über Bestars Speerwundengenesung, sorgt sich um Rodraeg wegen seines brutalen Hustens und brennt unglaublich auf die Abenteuer, die am Ende der zwölftägigen Kutschfahrt auf die Gruppe warten werden.

Damit kommt dann schon der nächste Pluspunkt. Das Abenteuer gestaltet sich vollkommen anders als im Vorgängerbuch: Lag der Schwerpunkt des ersten Bandes noch auf Konflikten zwischen den Figuren und auf wilden Actionszenen, so liegt er in diesem Band auf den Rätseln, die dem Mammut in der Stadt Wandry gestellt werden. „Rätsel“ ist dabei ein entscheidendes Wort: Die werden nämlich immer zahlreicher und tauchen Dinge, die man im ersten Band einfach als gegeben hingenommen hat, in völlig neues Licht. Wie sagte noch das Mädchen aus Eljazokads Traum so passend: „Ein Irrgarten, verdunkelt durch ein Rätsel, entfernt durch einen Abgrund, und dennoch greifbar nah.“

„Die dunkle Quelle“ war tatsächlich nur ein Auftakt, und im zweiten Band eröffnen sich viel mehr Zusammenhänge, aber auch viele neue Fragen, die einen darüber staunen lassen, in welche Tiefe die Details wirklich hinabreichen.

Abgesehen davon, dass die Handlung wesentlich praller ist als im Vorgänger, gibt es diesmal auch mehr Gerüche und optische Eindrücke zu bestaunen. Meißners Erzählstil ist „sinnlicher“ geworden, und das füllt eine Story gerade dann mit den nötigen Facetten, wenn sie in einer stinkenden Hafenstadt spielt! Besonders hervorzuheben ist Rodraegs Husten. Man kann mit dem armen Kerl tatsächlich mitfühlen, ständig glaubt man diesen kitzelnden Hustenreiz selbst in sich zu spüren und fürchtet mit ihm, wenn er mal wieder in einem verstaubten Archiv recherchieren muss …

_Ein Mammut ohne Konditionsprobleme._

Es bleibt beim positiven Resümee, das schon „Die dunkle Quelle“ für sich verbuchen konnte: keine überflüssigen Informationen, rasante Dialoge, eine Fantasywelt, in der sich Düsternis und Feenstaub angenehm die Waage halten, und Figuren, die glaubwürdig und konsequent gezeichnet wurden. Auch wenn „Das Paradies der Schwerter“ von der Presse (zu Recht) hochgelobt wird, kann die Atmosphäre, die Meißner dort erschaffen hat, nicht mit der Magie mithalten, die uns in der Welt des Mammuts verzaubert.

Ich werde die Fährte des Mammuts jedenfalls begierig weiterverfolgen, so viel steht schon mal fest, und es sieht nicht so aus, als ob Meißner auf halbem Weg die Ideen-Puste ausgehen könnte. Wer den ersten Band mochte, wird auch diesen mögen. Schade nur, dass das Buch schon zu Ende ist, wenn man erst richtig Lust auf mehr bekommen hat; die 340 Seiten verdampfen einem geradezu unter den Fingern. Aber wenn wir Glück haben, ist die Wartezeit auf den nächsten Band ja ebenso angenehm kurz wie jene zwischen Band 1 und 2. Wiederum ein herzliches „Respekt!“, Herr Meißner!

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Meißner, Tobias O. – Paradies der Schwerter, Das

_Das Paradies der originellen Ideen._

Tobias O. Meißner steht für ehrgeizige literarische Projekte, deren Erschaffung nichts mit üblichen Herangehensweisen zu tun haben: [„Im Zeichen des Mammuts“ 1938 zum Beispiel, Meißners aktuelles Projekt, verarbeitet die Ergebnisse einer siebenjährigen Rollenspielkampagne.

„Das Paradies der Schwerter“ steht dem nicht nach. Es gibt keinen allmächtigen Autor, der die Story auf ein geplantes und geglättetes Finale zusteuert, stattdessen erschuf Meißner ein Ensemble aus sechzehn Kämpfern, versah sie mit Zahlenwerten, die ihre Stärken und Fähigkeiten repräsentierten, schickte sie in ein Turnier um Leben und Tod, loste die Kampfpaarung selbst aus und würfelte schließlich den Gewinner heraus …

_Rollenspiel-Reality._

Damit wäre über die Story an sich alles gesagt, aber wer nun eine tumbe Schlachtenorgie erwartet, liegt vollkommen falsch. Die erste Hälfte des Buches beschreibt sie erst einmal alle: Die zukünftigen Teilnehmer, die Favoriten, die Veranstalter, von jedem werden die Motive aufgedeckt, manche edel, manche naiv und manche schändlich. Ein Wilderer muss das Turnier bestreiten, als grausame Alternative zu seiner Todesstrafe, weil er ein ganzes Herzogtum aufgemischt hat, ein sadistischer Patrizier nimmt an den Kämpfen teil, ein gedungener Mörder, ein Menschenfresser, zwei naive Brüder, ein noch naiverer Mönch, ein schweigsamer Waffenloser, ein frustrierter Jahrmarktsboxer, ein Gladiator, ein verhüllter Edelmann mit blutroter Klinge, ein mürrischer Kopfgeldjäger, ein Messerkämpfer, ein Barbar mit einem Pflug (!!!), ein trunksüchtiger Söldner, und Publikumsliebling Cyril Brécard DeVlame, der mit zuckendem Degen schon zwei solcher Leben-Tod-Turniere gewonnen hat.

In spannenden kleinen Nebengeschichten entwickelt Meißner seine Kämpfer, und sofort beginnt man sich zu überlegen, ob derjenige auch eine Chance hat, das Turnier zu gewinnen, ob er es verdient hat, das Turnier zu gewinnen. Im zweiten Drittel des Buches marschieren sie dann endlich ein in die hölzerne Arena, und man kann es selbst kaum aushalten vor Spannung: Welcher Kämpfer ist wie gut? Wer wird gegen wen gelost werden? Die beiden Brüder doch nicht etwa gegeneinander!? Immerhin lost der Autor das aus; wenn es geschieht, wollte es das Schicksal …

Immer wieder lässt Meißner dann auch den Blick durch die Zuschauerränge schweifen, auf die Nebenfiguren, die ihre ganz eigenen Erwartungen an die Kämpfe haben, die sich den Tod Bestimmter wünschen, oder den Sieg Anderer, weil ihre materielle Existenz davon abhängt. Auch hier lässt der Autor den Leser alleine: Es gibt keinen Protagonisten, niemanden, der „die richtige Sicht der Dinge“ vertritt, sondern eine Ansammlung von Individuen und Standpunkten, die man entweder teilen oder verabscheuen kann oder irgendetwas dazwischen.

Und als ob die Spannung noch nicht knisternd genug wäre vor dem ersten Kampf, geben noch zwei Buchmacher ihre professionelle Meinung ab und lenken die Aufmerksamkeit auf Details, die dem Leser ohne Turniererfahrung nie aufgefallen wären: Kämpfer XY mag ja geschickt mit dieser Waffe sein, aber gegen die Rüstung von Kämpfer AB wird er seine Probleme haben …

_Aleae jactae sunt._

Die Würfel sind gefallen. In der zweiten Hälfte des Buches wird gelost und gekämpft, punktum. Mehr zu verraten, wäre vorsätzlicher Spannungsmord. Nur so viel sei dem Leser anvertraut: Meißners Würfel nehmen auf gar nichts Rücksicht … und es ist ein seltsames Gefühl, wenn man das Buch wieder zuschlägt, ein Gefühl, das lange hängen bleibt und immer wiederkehrt, wenn einem der Einband ins Auge springt.

_Fantasy fern vom Kindchenschema._

„Das Paradies der Schwerter“ ist ein kompromissloses, düsteres und nachhaltiges Buch, das man jedem Freund moderner Fantasy ans Herz legen kann. Meißner ist kein Schwafler, seine Szenen enthalten keinen unnötigen Info-Ballast und starten immer mitten in der Handlung. Zeit zum Verschnaufen gibt es nie, selbst die „Erklärungspassagen“ beschränken sich nicht auf schlichtes „Erzählen“, sondern sind immer in Handlungsabläufe oder Dialoge eingebettet.

Trotzdem mag ich mich nicht ganz den Lobgesängen der Presse hingeben, denn für einen „absoluten Triumph“ genügt es dann doch nicht. Die knappe Sprache sorgt für Rasanz, hat dafür aber auch wenig Platz für Bilder, Gerüche und lebendige Eindrücke. Dazu kommt, dass Meißner manchmal einen Hang zu recht unschönen Schachtelsätzen hat.

Aber das war’s dann auch schon mit der Kritik. „Das Paradies der Schwerter“ ragt nämlich kilometerweit aus der Masse zuckriger Zauberstab-Fantasy heraus, nicht nur durch die Art, wie es entstanden ist: Es gibt keine heroische Verklärung, das Turnier ist eine schmutzige, voyeuristische Angelegenheit, von Ehre weit und breit keine Spur. Der Leser selbst macht diese Entwicklung mit, von anfänglicher, naiver Begeisterung hinab zu angeekelter Ernüchterung.

|Jetzt fingen die Wächter an zu kichern. „Gerechtigkeit?“ gluckste einer von ihnen. „Und die suchst du ausgerechnet hier, du armes Schwein?“|

„Das Paradies der Schwerter“ ist eine straffe, abgeschlossene Story, die durch würfelbedingte Wendungen auch den erfahrensten Leser zum Mitfiebern nötigt. Wer auf der Suche nach Helden und großen Epen ist, braucht dieses Buch gar nicht erst anzufassen, dem Dark-Fantasy-Leser jedoch dürfte dieses dunkle Gebräu hervorragend munden: bitter wie das Leben, mit einem blutigen Nachgeschmack von Staub und Dreck. Nun denn. Wohl bekomm’s!

|Siehe dazu auch das [Interview]http://www.buchwurm.info/artikel/anzeigen.php?id=35 mit dem Autor über „Das Paradies der Schwerter“ vom Juli 2004.|