TKKG – Die blauen Schafe von Artelsbach (Folge 188)

Die Handlung:

Tim, Karl, Gaby und Klößchen genießen ihre Ferien auf dem Bauernhof, als sie im Stall ihres Gastgebers eine eigenartige Entdeckung machen: Jemand hat alle Schafe mit blauer Farbe besprüht! Für Bauer Butzmann ist es ein herber Schlag – die blaue Wolle wird er nicht mehr verkaufen können. Wie aber hängt dieser Vorfall damit zusammen, dass Butzmann vor kurzem eine dicke Buche gefällt hat? Welche Rolle spielt Großbauer Weidinger in der ganzen Sache? Und wer ist der Unbekannte mit der Taschenlampe? TKKG sind bald mitten drinnen in einem dörflichen Verwirrspiel … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Sommerferien auf dem Bauernhof? Da frag ich mich als Erstes, ob ich hier nicht bei den FÜNF FREUNDEN gelandet bin und zum Zweiten singe ich grinsend „Es geht ein Bau-er Butz-(e)-mann …“. Was aber schon vor dem Hören auffällt, sind die seltsamen Zeichen in der Trackliste. Wie heißt denn nur Track 6 auf Deusch? Der Übersetzer einer großen Suchmaschine meint, es wäre Ukrainisch und würde „Kunstdünger“ heißen. Wenn man das Ganze aber andersrum macht und „Kunstdünger“ ins Ukrainische übersetzen lässt, kommt nicht der Titel von Track 6 raus. Was also heißt es, warum steht es nicht auf Deutsch da und was hat das Ganze mit TKKG auf dem Bauernhof zu tun? Wir werden es hoffentlich gemeinsam rausfinden … ab dafür.

Aber um überhaupt etwas hören zu können, müssen wir extrem aufdrehen, denn der Sprecher will offenbar die TKKG-Freunde beim Dösen in Ruhe lassen und spricht zum Leidwesen des Hörers so leise, dass er bei einem nebengeräuschbelasteten Hören nicht wahrzunehmen ist. Hörbar ist aber Karl, der direkt wiedermal ungefragt sein Wissen in die Welt tröten will … dabei übrigens aus einem Buch zitiert, das es wirklich gibt … und erfreulicherweise direkt von seinen Freunden unterbrochen wird. Manchmal nervt er sogar seine Mitdetektive.

Was auch extrem nervt, sind die Essenszenen, bei denen jeder mit vollem Mund spricht, immer. Dass man ab und zu was isst … ok, passiert … täglich sogar. Dass man dabei auch mal gerade in sein Brötchen gebissen hat, bevor man was erzählt, das auch. Aber hier wirken die Szenen übertrieben gestellt, weil wirklich alle ständig die Münder vollhaben. Nicht nur Klößchen, der eh immer alles runterschlingt, was essbar oder mit Schokolade überzogen ist.

Auch der Fall selber, um den es hier geht, ist nicht nur für die jüngsten Hörer mehr verwirrend als spannend und auch nur leidllich interessant. Blaue Schafe? Ukrainischer Kunstdünger? Streit unter Landwirten? Alles fühlt sich sehr konstruiert an, die Ermittlungen sind zweifelhaft, die Handlungen und Reaktionen der Mit- und Gegenspieler ergeben oftmals keinen Sinn und am Ende ist man traurig.

Wozu auch immer wir wissen müssen, dass „Unstern“ ein anderes Wort für „Pech“ ist, das erschloss sich sicher dem Autor, als er der Dame vom Gasthaus diesen Namen gegeben hat.

Der einzige Sprecher, der ein wenig aus der Reihe fällt, ist der junge Xaver. Der klingt sehr steif, abgelesen und seine Passagen ließen die Emotionen vermissen, die das Skript eigentlich vorgab, sodass alles ein wenig monoton und lustlos klingt, was er erzählt. Zumal er auch immer in der gleichen, gebremsten Geschwindigkeit spricht. Außerdem hat er keinen bayrischen Akzent, was auch verwundert. Wobei auch der Sprecher seines Hörspiel-Vaters und diverse andere Dorfbewohner nicht immer daran denken, dass sie eigentlich einen Süddeutschen (oder Österreicher?) geben und dann auch gern mal Hochdeutsch reden.

Die Sprecher und ihre Rollen:

Erzähler – Wolfgang Kaven
Tim – Sascha Draeger
Karl – Niki Nowotny
Klößchen (Willi) – Manou Lubowski
Gaby – Rhea Harder
Stefan Butzmann – Stefan Hossfeld
Xaver Butzmann – Philipp Dräger
Koppensteiner – Pat Murphy
Josephine Unstern – Kornelia Lüdorff
Weidinger – Stephan Schwartz
Stammtischgast 1 – Martin Krah
Stammtischgast 2 – Daniel Montoya
und Oskar, der schwarz-weiße Cockerspaniel

Trackliste:

1. Anschlag um Mitternacht
2. TKKG+X
3. Die Rache des Koppensteiner
4. Unstern ist ein anderes Wort für Pech
5. Der Großbauer
6. Штучних добрив
7. Als sei nichts geschehen
8. Schweinshaxe mit Knödel, als Beilage Tratsch
9. Das Blöken der Schafe
10. Die Legende der blauen Schafe von Artelsbach

Technik-Credits:

Buch: Martin Hofstetter nach Motiven von Stefan Wolf
Produktion und Regie: Heikedine Körting
Redaktion: Maike Nagel und Wanda Osten
Geräusche: Wanda Osten
Effekte: André Minninger
Cover Illustration: Comicon S.L. nach Artworkvorlagen von R. Stolte
Rahmendesign: KB&B – Gestaltung: Atelier Schoedsack
„TKKG – Die Profis in spe“: Bonda / Büscher
Eine Produktion der SONY MUSIC ENTERTAINMENT (Germany) GmbH (c) 2014

Die Ausstattung:

Die Hörspiel-CD steckt in einem Jewel-Case und ist in „TKKG-Blau“ bedruckt. Das Booklet-Faltblatt enthält eine Aufstellung der bereits veröffentlichten Folgen ab Folge 100 und sechs ausgewählte Cover-Bilder. Dazu gibts noch die Sprecher und ihre Rollen sowie die Technik-Credits auf der Rückseite nachzulesen.

Mein Fazit:

Nach 188 Folgen ist dies mein erstes TKKG-Hörspiel, das das TKKG-Feeling komplett vermissen lässt. Angefangen von den Ferien auf dem Bauernhof, über eingestreute Details, die dann doch nichts mit irgendwas zu tun hatten, bis hin zu Sprechern die mal mit und mal ohne Akzent sprechen.

Hier hatte der Autor offenbar eine Idee und sich dann überlegt, wie er eine Hörstunde drumherumbauen kann. Und genau so fühlt sich das auch an. Die Chemie passt nicht, die Dialoge sind zum Teil gestelzt und in Schriftsprache gehalten (Karl darf das, aber bei allen anderen klingt das unnatürlich).

Spannung weicht recht schnell Verwirrung und die Lösung rund um die blauen Schafe lässt den Hörer am Ende auch noch bedrückt, betrübt und traurig zurück, auch wenn zum Schluss noch schnell zwanghaft versucht wird, doch noch einen Abschlusslacher einzubauen.

Das nächste Mal bitte wieder zurück in die Millionenstadt für einen echten Fall, der zur Zielgruppe passt, einfach nur gut unterhält und Spaß macht. All das gabs hier leider nicht.

1 Audio-CD mit 55:56 Minuten Spieldauer
Vom Verlag empfohlen ab 8 Jahren
EAN: 888430745421

www.natuerlichvoneuropa.de
www.tkkg.de

Der Autor vergibt: (1/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (2 Stimmen, Durchschnitt: 1,00 von 5)