TKKG – Verbrechen im Moorsteiner Wald (Folge 215)

Die Handlung:

Tim, Karl, Gaby und Klößchen sind zum Baden am Moorsteiner See, als Karl ein mysteriöser Hilferuf ereilt, der sich rasant über Soziale Medien verbreitet. Ein Foto zeigt einen geknebelten Mann, der seine Augenbinde für ein schnelles Selfie etwas nach oben geschoben hat. Dem Bild ist ein eiliges „hilfe“ beigefügt. Soll das etwa ein schlechter Webwitz sein? Tim erkennt den Hintergrund der Aufnahme: Es handelt sich eindeutig um die Fischerhütte eines alten Bekannten gleich hier am Moorsteiner See! TKKG eilen zur Hütte, um das Opfer zu befreien, und werden in einen brenzligen Fall verwickelt, dessen Tragweite sie nicht erahnen konnten …(Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Dem geübten Hobby-Detektiv fällt nach dem Lesen des Klappentexts direkt die Frage ein: Wie kann ein geknebelter Mann eine Augenbinde verschieben? Und dann kommt die Frage danach, wie er geknebelt ein Selfie machen kann … so das Foto denn als solches erkennbar ist und nicht von jemand anderem aufgenommen sein könnte. Dem Knebler vielleicht?

Das klärt sich sicher alles noch auf … erst mal gehts ins Wasser. Dann wird Klößchen gestochen und wir erfahren einiges über aussterbende Tierarten. Ok, interessant und schmerzhaft, aber was hat das mit dem Fall zu tun? Dann gibts das Foto vom Klappentext auf Karls Handy zu sehen und wir wissen nun auch, dass Fischers Fritz nicht nur frische Fische fängt, sondern offenbar auch unlustige Fotos von sich verbreitet. Oder … ist er das auf dem Bild gar nicht und alles nur ein Meme?

Wir finden das vermeintliche Opfer und stellen uns gleich die nächsten Fragen: Warum haben seine Entführer ihm die Geldbörse und seine Kreditkarten abgenommen, aber nicht sein Handy? Und warum zur Hölle ruft er nicht einfach die Polizei an, sondern macht aufwendig ein Selfie und postet das im Internet? Gehts noch aufwendiger? Und warum stellt nicht mal die Polizei diese Fragen?

Mutmaßlich, weil der Fall dann zu schnell aufgeklärt worden wäre, die Geschichte des Autors nicht funktioniert hätte und das Hörspiel kurz nach dem Titelsong vorbei gewesen wäre. Wäre, wäre, Fahrradkette.

Egal, TKKG ermitteln also trotz und unter vollständiger Ignorierung dieser wichtigen Fragen und wenn man das Vorherige mal ausblendet, wirds nun wirklich interessant, spannend, dramatisch und gefährlich. Hat der alte Fritz was mit der Sache zu tun und ist gar nicht so tatterig, wie er vorgibt? Und, warum sagt Tim am Telefon, dass er Peter Carsten heißt, aber Tim genannt wird, obwohl das Letztere völlig unerheblich für den Angerufenen ist?

Und warum erwischt die Intelligenz KKG (Tim ist grad indisponiert) am Ende doch noch und der Rest der Bande stellt endlich mal die richtigen Fragen?

Ok, wer spielt denn nun hier welches Spiel … mit wem, gegen wen? Das WARUM scheint klar … scheint!

Die Sprecher und ihre Rollen:

Erzähler: Wolfgang Kaven
Tim: Sascha Draeger
Karl: Tobias Diakow
Klößchen (Willi): Manou Lubowski
Gaby: Rhea Harder
Thorsten Knollschitz: Armin Schlagwein
Jenny Raubein: Melanie Kastaun
Marco Frohleben: Tobias Schmidt
Kommissarin Hübner: Nova Meierhenrich
Kommissar Schalavsky: Stephan Schad
Friedrich Muhlheim: Jürgen Thormann
Dao Thiet-Sang: Gabriele Libbach
und Oskar, der schwarz-weiße Cockerspaniel

Trackliste:

1. Mörder!
2. Fiese Entführung
3. Kein unbeschriebenes Blatt
4. Auf der Flucht
5. Existenzangst
6. Nano
7. Es geht um Milliarden
8. Zum Greifen nah
9. Kriminalistik und Neue Technologien

Technik-Credits:

Buch: Martin Hofstetter nach Motiven von Stefan Wolf
Produktion und Regie: Heikedine Körting
Redaktion: Svenja Bartsch, Wanda Osten
Geräusche und Effekte: Wanda Osten, André Minninger
Coverillustration: Comicon S.L. nach Artworkvorlagen von R. Stolte
Rahmendesign: KB&B
Gestaltung: Atelier Schoedsack
„TKKG – Die Profis in spe“: Bonda/Büscher

Die Ausstattung:

Die Hörspiel-CD steckt in einem Jewel-Case und ist in „TKKG-Blau“ bedruckt. Das Booklet-Faltblatt enthält eine Aufstellung der bereits veröffentlichten Abenteuer ab Nummer 100 und sechs ausgewählte Cover. Dazu gibts noch die Sprecher und ihre Rollen sowie die Technik-Credits auf der Rückseite nachzulesen.

Mein Fazit:

Wer am Anfang ganz fest die Ohren zuhält oder einfach nicht nachdenkt und keine Fragen stellt, der erlebt hier einen extrem verworrenen Fall für TKKG. So komplex, dass Tim am Ende in bester Justus-Jonas-Manier minutenlang der versammelten Mannschaft nebst Polizei die Hintergründe aufdröseln muss.

Ein durchaus interessantes Story-Konstrukt, auch wenn diesmal wieder mit dem Tode gedroht und geschossen wird. Ein wenig kinderfreundlicher als sonst ists dabei schon.

Aber die nicht nachvollziehbaren Sachen am Anfang haben mir gehörig den Spaß gedämpft.

Audio-CD
Spieldauer: 65:11 Min.
Vom Verlag empfohlen ab 8 Jahren
1. Auflage, Juli 2020

www.natuerlichvoneuropa.de
www.tkkg.de

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