Uwe Anton – Die ParaFrakt-Konferenz (Perry Rhodan 2859)

Terraner, Tefroder und Onryonen im Solaren Haus – Perry Rhodan will eine Allianz schmieden…

Auf der Erde schreibt man das Jahr 1518 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ). Die Menschen haben mit der Liga Freier Terraner ein großes Sternenreich in der Milchstraße errichtet; sie leben in Frieden mit den meisten bekannten Zivilisationen. Doch wirklich frei ist niemand. Die Milchstraße wird vom Atopischen Tribunal kontrolliert. Dessen Vertreter behaupten, nur seine Herrschaft verhindere den Untergang – den Weltenbrand – der gesamten Galaxis. Während sich der Arkonide Atlan ins vermutete Herz dieser Macht begeben hat – die Ländereien jenseits der Zeit -, reist Perry Rhodan durch vergangene Zeiten, um der Gegenwart Hilfe zu bringen. Denn die Gegenwart, wie er sie kennt, wird nicht nur durch die Atopen bedroht, sondern auch durch die brutalen ­Tiuphoren, die durch einen Zeitriss aus tiefster Vergangenheit zurückgekehrt sind. Es gelingt Perry Rhodan, eine Abwehrwaffe gegen die Indoktrinatoren – die gefährlichste Waffe der Tiuphoren – zu entwickeln: Diese ParaFrakt genannte Technologie muss er nun möglichst schnell galaxisweit verbreiten, um gegen die über 45.000 Tiuphorenraumschiffe bestehen zu können. Sein Weg dazu führt über DIE PARAFRAKT-KONFERENZ…
(Verlagsinfo)

In der »größten Weltraumserie« schwenkt der derzeitige Handlungsstrang in die finale Phase ein. Während die Tiuphoren das Leben in der Milchstraße bedrohen, setzt Perry Rhodan auf ein Bündnis zwischen bis dahin kontrahierenden Völkern und Mächten. Philosophien prallen aufeinander, wieder einmal muss die gemeinsame Gefahr für die Einigung sorgen. Und die Tiuphoren ihrerseits hecken einen teuflischen Plan aus.


Grundlegende Informationen zur Perry-Rhodan-Serie finden sich in der Perrypedia. In dieser Rezension soll es um den vorliegenden Roman gehen.

Uwe Anton ist einer der derzeit Dienstältesten in der Serie und prägte sie zuletzt auch als Exposéeautor, was bedeutet, dass er die Konzepte für die letzten Handlungsstränge schrieb und Detailanweisungen für die einzelnen Romane vorgab, bis diese Arbeit mit Band 2700 an Christian Montillon und Wim Vandemaan überging. Mit diesem 2859. Band lässt er den Countdown für die Tiuphoren beginnen – nur noch 15 Episoden bis zum Zyklusfinale.

Der Roman ist eingefasst in zwei Abschnitte aus Sicht eines feindlichen Kommandanten, der mit Hilfe eines perfiden Plans endlich einen Schwachpunkt der Terraner ausnutzen und damit das Ende des Solsystems, der Heimat der Menschen, herbeiführen will. Die eigentliche Handlung wird bestimmt durch die titelgebende Konferenz, auch wenn das Titelbild einen Pakt zwischen den Häschern der Atopen – den Onryonen – und den Terranern suggeriert, der sich sooo leicht nun auch nicht einstellen will. Anton positioniert die einzelnen Teilnehmer der Konferenz geschickt und dominiert den Roman über weite Strecken mit Streitgesprächen, aus denen die Standpunkte, Eigenarten und Konflikte der Parteien deutlich hervor gehen.

Im Hintergrund laufen einige geheimdienstliche Aktivitäten ab, einmal mehr wird die selbstherrliche, blutrünstig-geistesgestörte Ignoranz der Tiuphoren thematisiert – und dieses Mal mit einem Zweck verknüpft, den der Leser rasch begreift, aus dem sich aber rasch das finale Ende für das Solsystem ergeben kann. So muss Anton zum Ende hin die Vorgänge ziemlich verbiegen, um aus dem tiuphorischen Attentäter ein bezwingbares Wesen zu machen, das seine stärkste Waffe weitgehend ungenutzt verpuffen lässt.

Das Titelbild, schön angelehnt an ein klassisches Motiv der Serie aus dem »Pakt der Galaxien«, ist etwas irreführend – vermutlich wird es zu einem Pakt kommen, jedoch nicht in diesem Roman.

Renier Baaken ist als routinierter Sprecher der Serienhörbücher eine feste Größe. Seine Modulation verleiht den Figuren erkennbaren Charakter, dabei trifft er oft einen Tonfall, eine Betonung oder eine Frequenz, die sich sehr gut mit der Stimmung des Stoffes verbindet. Seiner Lesung zu folgen ist stets ein angenehmes Ereignis, gerade auch die Nebengeräusche während der Gespräche gelingen ihm sehr gut und beleben den Text zusätzlich.

Insgesamt vermag dieser Roman gut zu unterhalten, Anton schiebt den Showdown an – es bleibt nur fraglich, ob das Exposéeteam mit den restlichen fünfzehn Bänden die Auflösung des Atopen-Konflikts anstrebt oder sich mittlerweile auf die Abwehr des Tiuphorenproblems beschränkt, während Atlan in den Jenzeitigen Landen etwas auf der Stelle tritt. Für die zwischenzeitlich erreichte Komplexität des Stoffes erscheinen derzeit fünfzehn verbleibende Romane recht knapp bemessen, um eine weitgehend befriedigende Auflösung zu gewährleisten.

Hörbuch
gelesen von Renier Baaken
Spieldauer: 3 Stunden und 40 Minuten
Ungekürzte Ausgabe
Verlag: Eins A Medien GmbH

http://www.perry-rhodan.net/

Der Autor vergibt: (3.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)