Perry Rhodan – Konzil der Sieben (Silber Edition 74)

_Die Handlung:_

Es beginnt Anfang des Jahres 3459. Perry Rhodans Gehirn ist in seinen Körper zurückgekehrt, und die Galaxis wartet voller Spannung auf die Konsequenzen, die sich aus dem „Kosmischen Schachspiel“ ergeben könnten. Als dann aber die Sterne erlöschen, kommt alles anders als erhofft. Eine fremde Macht, die Laren, landet im Auftrag des „Konzils der Sieben“ auf der Erde und stellt unmissverständliche Forderungen. Hotrenor-Taak, ihr Sprecher und Anführer, bestimmt Perry Rhodan kurzerhand zum „Ersten Hetran der Milchstraße“. Der Terraner soll im Auftrag des Konzils diktatorisch über die Völker der Galaxis herrschen. Perry Rhodan bleibt nichts anderes übrig, als zum Schein auf die Forderung der Fremden einzugehen und im Untergrund gegen das Konzil der Sieben zu kämpfen. Dabei darf er nicht einmal davor zurückschrecken, zum Schein seinen Freund Atlan zum Tode zu verurteilen – ein Spiel, aus dem tödlicher Ernst wird … (Verlagsinfo)

_Mein Eindruck:_

Da ist sie nun, die erste |Silber Edition|, die nicht von Josef Tratnik gelesen wird. Nach 25 erfolgreichen Hörbüchern startete der Verlag, sicher auch auf Drängen der Fans hin, eine Parallelveröffentlichung von weiteren Silberbänden, die im Wechsel von Tom Jacobs und Andreas Laurenz Maier gelesen werden. Und damit man sich selbst nicht irgendwann in die Quere kommt, beginnen die neuen Lesungen mit |Silber Edition 74|, die Tom Jacobs vorliest. Die |Silber Edition 75| vertont dann Andreas Laurenz Maier. In der „regulären“ Reihe hat Josef Tratnik gerade Silberband 26 präsentiert.

Die |Silber Edition| 74 „Konzil der Sieben“ startet den „Konzil“-Zyklus, der sieben Silberbände umfasst. Band 74 selbst beinhaltet die Handlung der Heftromane mit den Nummern 650-655.

|Das Hör-Erlebnis|

Es ist schon ein wenig seltsam, nach der altbekannten Titelmusik nicht die Stimme von Josef Tratnik zu hören, besonders für die, die Tom Jacobs nicht von den wöchentlichen Heftlesungen her kennen. Was allerdings ein wenig das Hörvergnügen gleich zu Anfang schmälert, ist die Zeitleiste, die Jacobs vorträgt. Das hat Tratnik auch schon 26-mal gemacht, natürlich, sie steht ja auch am Anfang jedes Silberbandes, nur erfährt der Hörer der vorherigen |Silber Editionen| jetzt schon Dinge, die er eventuell gar nicht wissen möchte. Denn hier wird die Lücke zwischen Band 26 und 74 im Schnelldurchlauf geschlossen und die Handlung sämtlicher kommender Tratnik-Lesungen schon vorweg genommen. Wer hier also nicht schnell genug auf den „Nächster Track“-Knopf drückt, der bekommt eine Hypnoschulung der unfreiwilligen Art.

|Der erste „neue“ Sprecher|

Tom Jacobs liest gefühlt schneller als Josef Tratnik, dieser Eindruck stellte sich sofort ein. Teilweise klingt er ein wenig unruhig und gehetzt und überträgt eine Art Nervosität. Aber er kann auch langsamer lesen und sich passend mit den bekannten Charakteren auseinandersetzen, sodass es nicht lange seltsam anmutet, dass hier Jacobs liest und nicht Tratnik. Er hat seine eigene Note, kopiert Tratnik nicht und hat es auch nicht nötig.

Einen leichten Einstand hat Jacobs allerdings nicht, so muss er doch gleich zu Anfang einen Xisrapen lesen. Diese amöbenartige Rasse kann die Lautverbindungen „an“ und „in“ mit ihrer Sprechblase nicht erzeugen, und entsprechend schwer hat es der Sprecher, wenn solche Passagen vorzulesen sind. Jacobs spricht den Außerirdischen gequält, gedrungen, bedrückt, fast asthmatisch und irgendwie leidend. Es hat den Anschein, dass hier auch das Leid des Sprechers mit eingeflossen ist. Allerdings hat der Erfinder dieser Rasse 1974 sicher noch nicht daran gedacht, dass in 36 Jahren einmal jemand diese Sprache laut vorlesen würde.

Davon abgesehen macht Jacobs seinen Job wirklich gut und transportiert die Stimmung und die Handlung überzeugend. Insgesamt wirkt sein Vortrag ein wenig lebendiger als der von Tratnik, an dem er sich natürlich messen lassen muss. Tratnik ist eher der ruhigere und gemächlichere Vorleser, wohingegen Jacobs mehr Schauspiel vor dem Mikro und somit ein wenig mehr Action in die Ohren bringt.

Im Speziellen spricht er Gucky nicht wie „Kermit der Frosch“. Zwar auch ein wenig gedrungen, aber nicht so nervend, wie Tratnik diesen Charakter vertont. Und Icho Tolot spricht er nicht wie einen ruhigen Riesen mit tiefer Stimme, wie sein Kollege es tut, sondern kräftig laut und mit Abstand vom Mikrofon.

Allerdings fällt störend auf, dass er Galbraith Deighton, der den Angriff der Solaren Abwehr und des Mutantenkorps gegen die Hetos-Inspekteure leitet, mit einem störenden amerikanischen Nuschelakzent liest. Sämtliche anderen Amerikaner liest er allerdings ohne Akzent. Und auch Perry Rhodan ist Amerikaner.

Auch der Mutant Merkosh klingt ein wenig seltsam. Seine Stimme erinnerte mich spontan an alte Schwarz-Weiß-Filme, in denen als Frauen auftretende Männer versuchen, eine „Frauenstimme“ zu imitieren. Und wo ich grad bei „Frauen“ bin: Der Egosektor der Schiffspositronik der VISION, „Angel“, soll erotisch klingen. Entweder ist Tom Jacobs bei dieser Aufgabe unwohl oder ihm liegen strenge und autoritäre Charaktere einfach besser.

|Die Effekte – Der Hintergrund|

In Sachen „Hintergrund“ bleibt der Verlag bei Altbewährtem. So werden die bereits aus den Tratnik-Lesungen bekannten Effekte und Ambientsounds an den Anfang einiger Tracks gestellt. Dies könnte gern öfter und vielfältiger getan werden. Auch die Titelmusik ist die Gleiche.

|Die MP3s – Das Booklet|

Die MP3s liegen in der Qualität 192kbps, 41,1kHz und in Joint Stereo vor. Die ID3-Tags sind sauber gesetzt. Leider fehlt im Vergleich zur Downloadversion in den Dateien das Cover der |Silber Edition|, was sich bei MP3-Playern der iPod-Touch-Fraktion immer nett im Display macht oder in diesem Fall gemacht hätte. Genau wie in der Downloadversion gibt es ein knackendes Kompressionsartefakt an der jeweils identischen Stelle in Kapitel 24 in der sonst fehlerfreien Aufnahme zu hören. Das zeigt, dass hier für beide Qualitätsversionen (die Downloadvariante wurde in 128kbps angeboten) nur einmal nach MP3 gewandelt wurde.

Auf beiden MP3-CDs ist zusätzlich das Cover der |Silber Edition 74| im Format 1648 x 1475 als JPG-Datei zu finden und auf der zweiten CD auch noch die Titelseite des Perry-Rhodan-Heftes Nr. 650 „Der Bund der Sieben“ in der Auflösung 2513 x 3716.

Wie auch bei den weiterhin parallel erscheinenden Josef-Tratnik-Silber-Editionen liegt dem Digipack ein Booklet bei. Hier gibt es ein Tracklisting, ein Vorwort von Horst Hoffmann, die Risszeichnung eines Laren-Raumers, eine Zeitleiste und die Cover der in dieser |Silber Edition| enthaltenen Heftromane Nr. 650-655 zu sehen. Auf der Hülle des Digipacks zeigt der Verlag ein Bild des Sprechers und gibt weitere Informationen zu ihm.

_Mein Fazit:_

Tom Jacobs hat die Vergleiche mit Josef Tratnik absolut nicht zu fürchten. Jeder der beiden liefert seine eigene Interpretation der Handlungen und Charaktere ab. Tom Jacobs bietet aber mehr Action und Lebendigkeit vor dem Mikro und reißt den Hörer noch ein wenig mehr mit, als Tratnik das tut.

Perry-Fans, die warten können, freuen sich jetzt zweimal auf neue |Silber Editionen|, die ungeduldigeren greifen vorab zu den vier Downloadhäppchen, die zwischen den CD-Versionen alle drei Wochen erscheinen.

Eine etwa 7,5 Minuten lange Hörprobe bietet der Verlag [hier]http://www.einsamedien.de/MP3/hoerprobe__se74.mp3 an.

|2 MP3-CDs mit 16 h Gesamtspieldauer
Aufgeteilt auf 188 Tracks
Sprecher: Tom Jacobs
ISBN-13: 978-3939648819|
[perry-rhodan-shop.de]https://perry-rhodan-shop.de
[perry-rhodan.net]http://www.perry-rhodan.net

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