Dorian Hunter – Kane (Folge 18)

Die Handlung:

Asmodi ist vernichtet! Dorian Hunter hat der Schwarzen Familie den Kopf abgeschlagen! Doch die Überzeugung, damit auch die Wurzel des Übels beseitigt zu haben, währt nicht lange. In der Umgebung von Dorians Jugendstilvilla in London häufen sich unheimliche Vorkommnisse, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben … bis den Mitstreitern des Dämonen-Killers klar wird, dass sie bereits fest in der Schlinge stecken, die ein alter Bekannter für sie geknüpft hat … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

In der Folge 1 nach der „Asmodi-Trilogie“ bekommen wir laut Marco Göllner diesmal „eine sehr freie Interpretation des Romans ‚Bei Vollmond wird gepfählt'“ zu hören. Und das ist nicht untertrieben, denn weder gibts hier einen Vollmond zu … na ja … hören könnte man den eh nicht, aber es wird auch nicht gepfählt. Und nein, Vampire gibts auch keine.

Stattdessen lässt der Autor den Hörer lange, lange, lange im Unklaren darüber, was er uns eigentlich erzählen will. Da gibts hier eine nette alte Dame, da zwei Jungen, die spielen und dort Coco Samis und Olivaro, die irgendwie mit allem etwas zu tun haben … oder eben auch nicht.

Und in dem Moment, wo der ungeduldige Hörer auf die Trackanzeige seines Players schaut, um abschätzen zu können, ob noch etwas passiert, gibts eine kleine Bemerkung der oben erwähnten netten alten Dame und auf einmal startet der Gänsehautexpress. Feinsinnig und ganz langsam fügt der Autor die Handlungsfäden zusammen, lässt sie überlappen, baut sie aus, vertief sie und zieht den Hörer immer weiter in die Geschichte hinein, die plötzlich alles andere als langweilig ist.

Und während in anderen Serien In-your-Face-Splaltereffekte Trumpf sind, um über eine schwache Story hinwegzutäuschen, gibts hier unter die Haut gehenden Grusel der guten, der klassischen Art.

Am Schluss dann schafft es der Autor auch noch, sowohl eine gruselige Geschichte erzählt zu haben und parallel dazu auch noch einen Handlungsstrang aufzubauen, der seine eigenen Wege geht und mit Sicherheit auch noch in den nächsten Folgen weitergeführt wird. Was hat Olivaro vor? Wozu braucht der Coco? Und warum erzählt sie Dorian nichts? Wir werden es hoffentlich bald erfahren.

Geräusche und Musik:

Die Geräuschkulisse ist aufwendig und abwechslungsreich gestaltet, mit vielen Effekten, die die Szenen sehr lebendig wirken lassen. Auch die Soundeffekte bei den Übergängen der Handlungen und Tracks sind … interessant.

Die Musik wird hier nicht als Lückenfüller verwendet, sondern dezent wenig und auch nur aus dramaturgischen Gründen … zum Beispiel wenns zur Sache geht.

Zum Grinsen brachte mich allerdings der einzige Effekt, der irgendwie „niedlich“ klang. Das Untertauchen der spielenden Jungen klingt, als würde ein kleiner Stein ins Wasser fallen, da fehlte sehr viel Masse. Auch wenn es nur Kinder sind und sie ihr Tauchspiel sicherlich im Stehen abhalten, würde das Ein- und Auftauchen wesentlich mehr Geplätscher verursachen.

Die Sprecher und ihre Rollen:

Dorian Hunter: Thomas Schmuckert
Phillip Hayward: Tim Kreuer
Steve Powell: Marco Sand
Martha Pickford: Regina Lemnitz
Jimmy Kane: Michael Wiesner
Trevor Sullivan: Konrad Halver
Liza Kane: Maresi Bischoff-Hanft
Coco Zamis: Claudia Urbschat-Mingues
Olivaro: Stefan Krause
Marvin Cohen: Frank Gustavus
Pater Karras: Jürgen Holdorf
Megan: Simone Brahmann
Donald Chapman: Frank Felicetti
Skarabäus Toth: Andreas Schmidt
Opa Kane: Claus-Dieter Clausnitzer
Alexander Darsimokov: Romanus Fuhrmann
Nora Manning: Susanne Meikl
Norman Winter: Detlef Tams
Hassan El-Kali: Karim Chamlali
in weiteren Rollen: Daniel Montoya und Alexander Rieß

Technik-Credits:

Produktion: Dennis Ehrhardt, Zaubermond Verlag
Skript, Regie, Tonproduktion: Marco Göllner
Aufnahmen: Alexander Rieß, CSC Studio, Hamburg; Gary Stack im Studio Konterfei, Berlin
Musik: MoorlandMusic
Titelmusik: Joachim Witt
Illustrationen: Mark Freier
Layout: Sebastian Hopf
Product Management: dp

Die Ausstattung:

Das Cover des Booklets zeigt ein düsteres, altes Haus, das von knorrigem Gestrüp und toten Bäumen gesäumt wird, alles im Stil der „Dorian Hunter“-Serie gehalten. Die CD, die mit dem gleichen Motiv bedruckt ist, steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet enthält eine Erklärung des Sprechers Tim Kreuer, der in diesem Hörspiel den Phillip Hayward spricht …. ja … ja … ja. Zusätzlich werden noch die Sprecher und ihre Rollen aufgeführt sowie die Technik-Credits. Und dann gibts noch ein paar Infos zu den eBook-Ausgaben von „Dorian Hunter“.

Mein Fazit:

Diese Folge braucht seine Zeit, bis sie zu dem wird, was sie am Ende ganz sicher ist: Eine gut erzählte Gruselgeschichte, die Gänsehaut verursacht. Wer nicht zu schnell aufgibt, wird hier mit einer Story belohnt, die zwar nicht neu ist, aber gut unterhält und nebenbei auch noch kommende Spannung ankündigt.

1 Audio-CD
Spieldauer: 66:15 Min.
Tracks: 32
Empfohlen ab 16 Jahren
UPC: 0602527908588
www.folgenreich.de
www.marcogoellner.de
www.dorianhunter.net