William Shatner – Spock und ich. Mein Freund Leonard Nimoy

Leonard Nimoy wurde durch seine Rolle als Mr. Spock in der Serie Star Trek berühmt. Mit dem stets auf Logik bedachten Vulkanier schuf er einen Charakter, der wie kaum ein zweiter die Popkultur bis heute prägt. Am Set lernte Nimoy William Shatner alias Captain Kirk kennen, mit dem ihn 50 Jahre lang eine enge Freundschaft verband. Gemeinsam gingen die beiden Männer durch Höhen und Tiefen, beruflich wie privat. Anhand zahlreicher Anekdoten zeichnet William Shatner nun das faszinierende Leben seines besten Freundes nach und zeigt uns den Mann hinter dem unemotionalen Vulkanier: den feinfühligen Poeten, Fotografen, gläubigen Juden und trockenen Alkoholiker.

Eine berührende Biografie und die Geschichte einer großen Freundschaft – nicht nur für Star-Trek-Fans!
(Verlagsinfo)

Zwei Jungs mit Migrationshintergrund in Amerika, der halbe Kontinent liegt zwischen ihnen. Und sie teilen einen Traum. Den einen führt es nach New York, den anderen nach Hollywood. Zwei Jungs, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Und die das Schicksal zusammen führt zur Begründung eines der größten Mythen unserer Zeit.


Es ist eine Biografie zweier Schauspieler-Leben. Und eine Ode an die Freundschaft. William Shatner erzählt von den Parallelen im Leben von Leonard Nimoy und sich selbst, und von den Unterschieden, die sowohl ihre Charaktere, als auch ihre Laufbahn kennzeichnen. Neben ihrer Herkunft und ihrem jüdischen Migrationshintergrund sind es vor allem die Schwierigkeiten, als Schauspieler sein Leben zu bestreiten und Fuß zu fassen, auf die er im ersten Teil des Buches seinen Schwerpunkt setzt. Natürlich ist der Text durchzogen von Anekdoten aus dem StarTrek-Umfeld, denn diese Serie war es schließlich, die den Ruhm und die Karriere der beiden – auf unterschiedliche Art, aber untrennbar miteinander verknüpft – begründete.

Es ist interessant, von den Zeiten zu lesen, als die Fernsehserie in Amerika ihre Sturm- und Drangzeit erlebte, und was davon bei den Schauspielern ankam. Wie sie sich von Engagement zu Engagement hangelten, nie einen Blick zurück, immer von der Hand in den Mund, zahlreiche Nebenjobs und stets das große Ziel vor Augen, mit ihrer Arbeit ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können.

Und dann kam StarTrek. Shatner berichtet vor allem von Nimoys Engagement für seinen Charakter Spock, von den Problemen, die Roddenberry im Pilotfilm mit dem Zusammenspiel Spocks mit dem ursprünglichen Captain hatte, was schließlich zu Shatners Engagement führte. Wie sich daraus eine Symbiose entwickelte, die sich allerdings erst in der zweiten Staffel auf das Privatleben der beiden zu übertragen begann. Und wie die Gelder für die Fortsetzung eingekürzt wurden und darunter die dritte Staffel zu leiden hatte, was schließlich zum Ende der Serie führte.

Es ist erstaunlich zu lesen, wie gering der Erfolg der Serie anfangs war, und wie man heute nachvollziehen kann, wodurch ihr Kultcharakter entstand. All dies berichtet Shatner mit einem Blick auf seinen Freund Leonard Nimoy, der seine ganz besonderen Eigenschaften hatte, mit der Rolle des Spock und seiner Tätigkeit als Schauspieler umzugehen. Wussten Sie eigentlich, dass der Vulkanische Gruß mit den gespreizten Fingern seine Entsprechung in der realen Welt hat? So erfährt man aus dieser Quelle von den Gefühlen, die einst zu Nimoys Buch »Ich bin nicht Spock« und kurze Zeit später dem Nachfolger »Ich bin Spock« führten. Und was Nimoy sonst noch so trieb, um die Schauspielerei zu fördern.

Stilistisch ist das Buch recht einfach gehalten, es ist in der ersten Person aus Sicht Shatners geschrieben – welchen Anteil der Koautor David Fisher daran hatte, erwähnt Shatner in seinem dankenden Schlusswort. Der Text liest sich wie eine mündliche Erzählung, während der Shatner von einem Punkt zum nächsten kommt, hier mal inne hält, mal weiterprescht und später zurück kehrt. Dadurch wiederholen sich manche Begebenheiten in unterschiedlicher Ausführlichkeit. Trotzdem ist es angenehm zu lesen, und die Quintessenz sind zwei Erkenntnisse, neben den Einblicken in die Leben der Schauspieler: Dass Nimoy – zumindest für Shatner – ein besonderer Mensch war, ein Wohltäter an der Allgemeinheit und ein Verfechter seiner hochstehenden Ethik. Und dass die beiden eine tiefe Freundschaft verband, die im Gegensatz zu manchen Gerüchten schon früh ihren Anfang nahm und sie durch Höhen und Tiefen begleitete.

Insgesamt ein unterhaltsames Buch über die Freundschaft und die Arbeit zweier Männer, die man untrennbar mit ihren kultigen Rollen identifiziert – und was das für sie bedeutete. Interessant nicht nur für Fans der Serie, für die manche Details sicher nicht allzu neu sein dürften, andere dagegen aus dieser Quelle durchaus.

Gebunden, 304 Seiten
Deutsche Erstausgabe
ISBN: 9783453201439

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