Yamada, Futaro / Segawa, Masaki – Basilisk – Chronik der Koga-Ninja (Band 1)

Japan in der Edo-Periode: Die rivalisierenden Clans der Koga und der Iga haben nach langen Jahren des Kampfes einen Nichtangrifsspakt geschlossen, sind sich aber dennoch nicht wirklich grün. Als eines Tages zwei ihrer Oberhäupter, O-Gen von Iga und Danjo von Koga, aufeinander treffen und im Streit auseinander gehen, heben sie diesen Pakt wieder auf und beschließen, dass die engültige Herrschaft über das Reich in einem Ninja-Kampf ausgefochten werden soll. Die jeweils zehn besten Ninjas jedes Klans sollen sich in einer finalen Schlacht um Leben und Tod gegenüberstehen, darunter auch die beiden Klanführer. Doch diese sind voller Hinterlist und Tücke und bekriegen sich bereits, bevor die eigentliche Kunde an die Klans verkündet wurde. Beide sterben im direkten Duell und das Dokument über die Aufhebung des Nichtangriffspakt gerät in die Hände der Iga. Mit diesem Vorteil will sich dieser Klan bereits vor dem Endkampf seiner Gegner entledigen, doch die Koga riechen bereits Lunte …

Koga-Oberhaupt Gennosuke und seine Geliebte, Oboro aus Iga, wissen von den Geschehnisen noch nichts und planen ihre Hochzeit und den damit verbundenen Friedensplan zwischen den beiden Klans. Als ihnen bewusst wird, dass sich merkwürdige Dinge abspielen, wird ihnen bewusst, dass ihre Liebe auf eine harte Probe gestellt wird …

„Basilisk – Chronik der Koga-Ninja“ basiert auf einer Story von Futaro Yamada, der 1922 in der Präfektur Hyogo geboren wurde und am 28. Juli 2001 verstarb. Yamada debütierte bereits während seines Studiums an der medizinischen Hochschule als Schriftsteller und schrieb vornehmlich Krimis und Horrorgeschichten wie zum Beispiel „Der Dämon im Auge“. Mit seinen verschiedenen Ninja-Chroniken löste er später einen richtigen Boom aus und wurde nicht zuletzt durch seine historischen Romane zum bekannten und populären Volksschriftsteller.

Masaki Segawa feierte sein Debüt 1997 mit „Senma Monogatari“ („Geschichten von den tausend Teufeln“). Anschließend kreierte er seine eigene Serie „Onikiri Jzo“ („Juzo, der Dämonentöter“) und hatte damit zwischen 1998 und 2000 großen Erfolg in seiner Heimat. „Basilisk“ ist nun seine zweite Langserie, jedoch die erste, die auf einer literarischen Vorlage basiert.

_Bewertung:_

Der Einstieg in „Basilisk“ ist gar nicht mal so einfach. In kürzester Zeit werden sehr viele Charaktere vorgestellt, und dabei ist es nicht leicht auseinander zu halten, welche Person nun zu welchem Klan gehört und wer nun wer ist. Erst in der Mitte dieses ersten Bandes ist man mit den Hauptpersonen vertraut und kann zwischen Gut und Böse unterscheiden. Bis dahin hat sich aber auch schon eine Menge getan; wichtige Menschen sind ums Leben gekommen, Intrigen wurden gesponnen und falsche Fährten ausgelegt.

„Basilisk“ ist dabei voller Überraschungen und Wendungen, und nicht alles, was auf den ersten Blick so scheint, ist im Endefekt auch tatsächlich so. Was hiermit gemeint ist, sollte man jedoch besser selber in Erfahrung bringen, ansonsten verrate ich schon zu viel.

Die Geschichte an sich ist sehr spannend dargestellt und vor allem verdammt gut illustriert. Verschiedene Handlungseinheiten verlaufen parallel und eröffnen der Geschichte fortlaufend neue Möglichkeiten, die jedoch erst einmal ungeklärt bleiben. Gut so, denn das hält den Leser die ganze Zeit über bei der Stange und lässt ihn sich nicht nur an den Action-Darstellungen laben …

Die düsteren Zeichnungen bringen die Bösartigkeit der Protagonisten dabei sehr gut zur Geltung, wobei die einzelnen Gesichtszüge eine echte Augenweide sind. Toll sind diesbezüglich besonders die finsteren Iga-Ninja, deren geheimnisvolle Aura ebenfalls sehr gut in Bilder gepackt wurde. Im Mittelpunkt stehen aber ganz klar die Kämpfe, denen dementsprechend auch vom Seitenumfang her ein großer Raum gewährt wird. Aber darum geht es ja schließlich auch bei „Basilisk“, um fesselnde Action, verpackt in eine abwechslungsreiche, zu jeder Seite offene Story. Segawa ist es sehr gut gelungen, die Romanvorlage von Futaro Yamada zu illustrieren, wobei seine Detailverliebtheit sich sowohl bei den Darstellungen der Figuren als auch bei den zunächst schlicht wirkenden Hintergrundzeichnungen zeigt. Der erste Band „Basilisk – Chronik der Koga-Ninja“ ist daher auch zweifelsohne eine echte Empfehlung für Anhänger knallharter Action in Manga-Form. Über die Nachfolgebücher werden wir hier ebenfalls in Bälde berichten. Bis dahin gilt es aber erst einmal, diese Graphic Novel hier zu verdauen!