Wolfgang Hohlbein, einer der bekanntesten Jugendbuchautoren des deutschsprachigen Raums, wurde 1982 durch einen vom Verlag |Carl Ueberreuter| ausgeschriebenen Preis entdeckt. Um weitere Talente zu fördern, schreibt der Verlag nun seit 1995 den |Wolfgang-Hohlbein-Preis| aus. Die letzte Ausschreibung gewann Evelyne Okonnek mit ihrem Fantasy-Debüt „Die Tochter der Schlange“.
Die Preisverleihung fand am 18. März 2006 in Anwesenheit von Wolfgang und Heike Hohlbein auf der Leipziger Buchmesse statt.
|-Beinahe hatte ich den Willen verloren, doch jetzt werde ich es tun, und morgen schon bin ich kein Sterblicher mehr, sondern fast ein Gott, der unbemerkt unter euch Menschen lebt.-|
_Inhalt_
Ein Okkultist versucht den Tod zu überlisten, indem er vorher Selbstmord begeht. Ein Griechenlandreisender entdeckt einen geheimen Ort, der ihn nicht wieder loslässt. Der Tod des Sohnes und das gleichzeitige Erscheinen einer geheimnisvollen Madonna zerreißen eine Familie.
| 5 Kurzgeschichten von Boris Koch:|
Todestag
Der adressierte Junge
Poteideia
Aus den Reisenotizen des Jonathan Mommsen
Die Mutter der Tränen
_Rezension_
Nun ist „Der adressierte Junge“ zugegebenermaßen nicht mehr der frischste, bedenkt mein sein Erscheinungsjahr, aber man sollte dennoch nicht versäumen, auch 2007 noch einmal auf diesen Band hinzuweisen. Denn wieder einmal überrascht Boris Koch durch Einfallsreichtum und Abwechslung. Langweilig wird es bei ihm wirklich nie.
Die fünf Kurzgeschichten könnten von den Plots her nicht unterschiedlicher sein. Nun mögen Niggelsköpfe vielleicht anmerken, dass der Band einen roten Faden vermissen lasse, eine Linie, die die Storys verbindet – für mich macht gerade |das| die Besonderheit des dünnen Büchleins aus, bei dessen Lesen mir schwer nach mindestens doppelt so vielen Erzählungen des „lebendigen Berliners“ war. Gerade als ich wieder voll an der Koch-Nadel hing, war ich bereits am Ende angelangt und es setzten, bevor ich das Buch zuklappte, Entzugserscheinungen ein.
Vor allem, weil die letzte Geschichte mich besonders zu fesseln vermochte. Sie zeigt einmal mehr das enorme Einfühlungsvermögen von Boris Koch und seine gesellschaftliche Beobachtungsgabe. Er legt verbal den Finger in die Wunden, die wir uns gegenseitig schlagen, zeigt menschliche Abgründe, aber auch psychische Grenzen auf, ohne allzu überspitzt daherzukommen oder gar zu dick aufzutragen. Das ist die wahre Kunst – deutliches Aufzeigen ohne Holzhammermethode oder reißerisches Vokabular. Man möge mir verzeihen, aber ich gerate wieder einmal ins Schwärmen.
Kommen wir also zu meinem Favoriten, der letzten Geschichte: In |Die Mutter der Tränen| leiden wir mit den Eltern, die ihren Sohn durch ein brutales Verbrechen verlieren und jeder auf seine Art – in sich zurückgezogen – damit umzugehen versucht. Während die Mutter hinter einer Mauer aus Aggression Schutz sucht, findet der Vater seinen ganz besonderen „Trost“ in einer madonnenhaften Erscheinung, die aber nur seiner Phantasie entsprungen scheint.
Ebenso unter die Haut gehend ist die Titelstory |Der adressierte Junge|, die ein perfektes Spiegelbild mancher Familienverhältnisse ist – barbarisch und fesselnd. Gesehen durch die Kinderaugen des Jungen, dessen Vater ihm eine kanadische Adresse auf die Stirn ritzt, mit der Drohung, ihn bei Ungehorsam dorthin zu schicken.
|Todestag| erzählt grandios von einem Kriegsflüchtling, der eine mystische Maschine baut, mit deren Hilfe er dem Tod ein Schnippchen schlagen will.
Mehr sei über den Inhalt des Titels nicht verraten – es wäre eine Schande, dem Leser zu viel vorwegzunehmen. Außer dass es wirklich längst an der Zeit – nein überfällig ist, dass die großen Verlage auf Boris Koch aufmerksam werden. Er hat das Zeug dazu, ein Großer zu werden. Nein, er ist es bereits – die breite Leserschaft muss ihn nur endlich entdecken und wird dann ebenso schnell erkennen, welches Potenzial in ihm steckt!
Kommen wir noch zum Handwerklichen des Bandes: Das Papier ist einwandfrei, das Lektorat korrekt (was auch daran liegen mag, dass drei der fünf Geschichten bereits veröffentlicht waren), und das Covermotiv stimmig, wenngleich es nicht die Brillanz der Texte widerspiegelt. Leider ist es auch nicht folienkaschiert, und ich vermisse die Vita des Autors (für die Leser immer von Interesse). Aber das kann man mit einigem Wohlwollen in die Kategorie „Geschmacksache“ einordnen.
Ich gebe es zu, ich habe extreme Bedenken, einen 102-Seiten-Band von stolzen 10 € zu empfehlen, aber ein Autor wie Boris Koch ist das allemal wert. Daher: Wer alle Koch-Werke sein Eigen nennen möchte, greife zu, solange es den Band noch gibt – textlich ist da jeder gut beraten!
http://www.eloyed.com/
[Interview mit Boris Koch, Christian von Aster & Markolf Hoffmann]http://www.buchwurm.info/artikel/anzeigen.php?id=73 im |StirnHirnHinterzimmer|
|Durch eine mysteriöse Kraft werden Perry Rhodan und seine Freunde eine Milliarde Jahre in die Zukunft gerissen, in eine Epoche, in der das Leben im Universum im Schwinden begriffen ist. Doch die Völker der Milchstraße haben eine gigantische Apparatur entworfen, um dem Verfall entgegenzuwirken – eine Apparatur, an der auch das finstere Imperium der Nodronen interessiert ist.
Schon bald findet sich Perry Rhodan im Zentrum des letzten großen Kampfes der Galaxis wieder. Die Odyssee beginnt … |
_Inhalt_
Hubert Haensel
|Die Kolonisten der Zukunft|
In der Metropole Mantagir werden die Terraner mit der neuen Zeit konfrontiert. In dieser haben sich die barbarischen Nodronen über weite Teile der Milchstraße ausgebreitet und bedrohen die letzten friedlichen Zivilisationen.
Leo Lukas
|Der geheime Krieg|
Ausgerechnet die von Amphibien abstammenden Quochten scheinen die Einzigen zu sein, die in dieser düsteren Zukunft den Nodronen standhalten können. In den Kavernen ihrer Heimatwelt stößt Rhodan auf die Imperiale Königin dieses Volkes.
Hans Kneifel
|Das Energie-Riff|
Als Gefangener der Nodronen wird Perry Rhodan auf die höllische Insel Tapasand verbannt. Niemand, so heißt es, hat die unmenschlichen Bedingungen auf der Insel bisher länger als einige Wochen überlebt.
Frank Böhmert
|Die Traumkapseln|
Nach vielen Mühen schafft es Rhodan, den Kontakt zu den Rebellen herzustellen, die gegen die Herrschaft der Nodronen agieren. Sie leben in den Traumkapseln, gigantischen Habitaten, abgeschirmt vom Rest des Universums.
Frank Borsch
|Das strahlende Imperium|
Um die friedliebenden Zivilisationen der Zukunft zu retten, muss Perry Rhodan zur zentralen Welt der Nodronen vorstoßen. Dort residieren die geheimnisvollen Zwillingsfürsten, die den Krieg in die Galaxis getragen haben.
Uwe Anton
|Die Lebensboten|
In ferner Zukunft ist der Mars die Zentralwelt eines kosmischen Gebildes – ein Schwarm aus Tausenden von Sonnensystemen und Planeten, die als Lebensboten neue Kulturen entstehen lassen.
_Rezension_
|Während eines Rundflugs über den Mars geschieht das Unfassbare: Perry Rhodan, sein bester Freund Reginald Bull und etliche andere Passagiere werden von einem mysteriösen Energiewirbel erfasst und eine Milliarde Jahre in die Zukunft gerissen … Der in sich abgeschlossene „Perry-Rhodan-Odyssee“-Zyklus erstmals in einem Band – ein Science-Fiction-Abenteuer im Breitwandformat, ein Ereignis nicht nur für die zahllosen Perry-Rhodan-Fans, sondern auch für alle anderen SF-Leser.|
Erstmals erscheint hier also der ODYSSEE-Zyklus in einem Band und nun war ich gespannt auf das angekündigte „SF-Abenteuer im Breitwandformat“. Doch Hubert Haensel, Autor des ersten „Kapitels“, vermochte es nicht, einen rasanten Start hinzulegen. Bei dem schleppenden Einstieg dachte ich wieder an die mahnenden Worte meiner Professorin, dass die ersten Sätze/Seiten darüber entscheiden, ob man einen Leser an ein Buch fesselt oder nicht. Bei diesem ist es eindeutig nicht so.
Auf den Inhalt explizit einzugehen, würde bei einem solch dicken Wälzer den Umfang einer Rezension sprengen, man kann und sollte es aber auf die Autoren. Von den sechs Autoren dieses Zyklus gefällt mir persönlich Leo Lukas mit Abstand am besten, weil er sich durch seinen Stil abhebt und auch der Humor bei ihm nicht zu kurz kommt. Daher wirkt sein Text lebendiger und unterhaltsamer als die anderen. Besonders im Vergleich zu Hans Kneifels Part, der teilweise recht emotionslos, unbeholfen und arg „dünn“ wirkt. Etwas, das Frank Böhmert wiederum zu vermeiden weiß; er widmet sich mehr den Charakteren und ihren Emotionen und inneren Dialogen, was ihm vortrefflich gelingt, wodurch er auf Platz zwei des Sechserautorengespanns rückt. Aber auch Frank Borsch überzeugt in diesem Punkt.
So erzielt man eine Fifty-fifty-Mixtur, durch die wohl dem Gros der SF-Leser bekömmlich sein dürfte. PR-Fans wird der Band eh überzeugen und auch eher einen Sammlerwert darstellen, da die Einzelbände jedem eingefleischten Fan bekannt sein dürften. Reine SF-Fans kommen hier auch auf ihre Kosten, wenn man keine ausgereiften und zeitgemäßen Handlungsstränge erwartet.
Der Zyklus endet mit einem wahren Spruch: |“Beides benötigt das Universum so dringend wie nie zuvor: Leben, das es mit Vielfalt erfüllt, und Intelligenz, damit dieses Leben friedlich miteinander auskommen, trotz aller Unterschiede kooperieren und sich gegenseitig wertschätzen kann.“| Besonders Letzterem kann ich nur beipflichten.
Zur Aufmachung des Bandes: Der 1152 Seiten starke Titel liegt schon wie ein schwerer Klotz in der Hand, zumal er auch ein größeres Format hat (ähnlich dem des |Piper|-Verlages). Covermotiv und Coverartwork sind sehr ansprechend. Gemessen an dem Preis bekommt der Leser also wirklich etwas geboten.
800. William Voltz: Die Kaiserin von Therm
801. William Voltz: Sirenen des Alls
802. Clark Darlton: Planet der toten Kinder
803. Ernst Vlcek: Stätte der Vergessenen
804. Kurt Mahr: Der Zeithammer
805. Kurt Mahr: Flucht von Intermezzo
806. H. G. Ewers: Der Marsianer und der MV
807. H. G. Ewers: Der Kampf um Terra
in überarbeiteter Form zusammengefasst.
Mit dem Generationenraumschiff SOL reisen Perry Rhodan und der Arkonide Atlan auf wichtiger Mission durch das Universum: Sie suchen die Erde und den Mond, die es auf ihrer beispiellosen Odyssee in eine fremde Region des Kosmos verschlagen hat. Dabei treffen sie auf die Kaiserin von Therm, eine so genannte Superintelligenz, deren Entstehung auf ein kosmisches Ereignis vor Jahrmillionen zurückzuführen ist.
Diese Begegnung wird zum Prüfstein für die Besatzung der SOL. Als Perry Rhodan und seine Gefährten aber nach langem Flug endlich ihr Ziel erreichen, finden sie die Heimatwelt der Menschheit entvölkert vor. Zwanzig Milliarden Menschen, bis vor kurzem im Bann der Aphilie gefangen, sind spurlos verschwunden; stattdessen beherrscht nun eine fremde Macht die Erde.
Allein auf dem Planeten Intermezzo, wenige Lichtjahre entfernt, verbirgt sich noch menschliches Leben: Dorthin sind Alaska Saedelaere und eine Hand voll Überlebender geflohen. Perry Rhodan erkennt, dass die SOL zwischen die Fronten der Auseinandersetzung kosmischer Mächte geraten ist – er nimmt den Kampf gegen die Kleine Majestät auf, die Terra beherrscht …
_Trailer_
Während die Völker der Milchstraße die Macht der Laren brechen, beendet Perry Rhodan mit der SOL den Konflikt zwischen der Kaiserin von Therm und der Superintelligenz BARDIOC, die aus einem abtrünnigen Mächtigen hervorgegangen ist. Dadurch rettet er die bedrohte Erde und gewinnt zugleich tiefe kosmische Einsichten. Terra kehrt ins Solsystem zurück und wird wieder von Menschen besiedelt.
_Perry Rhodan Silberbände_
Die PERRY RHODAN-Serie beschreibt in mittlerweile 2060 Heftromanen eine Vision von der Zukunft der Menschheit. Im Jahr 1961 erschien der erste Heftroman und das Abenteuer begann.
Im Wesentlichen geht die Idee der Serie auf zwei „große alten Herren“ der deutschen Science-Fiction-Literatur zurück: K. H. Scheer und Clark Darlton. Und obwohl es von Anfang an geplant war, aus Perry Rhodan einen unsterblichen Titelhelden zu machen, ahnte keiner von beiden, dass der Grundstein für die größte Weltraumserie der Welt gelegt war und Perry Rhodan irgendwann wirklich das Erbe des Universums antreten könnte.
_Rezension_
|“Der Glaube, es gäbe nur eine Wirklichkeit, ist die gefährlichste aller Selbsttäuschungen“|,
so wird Paul Watzlawick u. a. zitiert.
Wer sich jedoch mit dem Raumschiff SOL durch die Unendlichkeit des Weltraums bewegt, mit dem sympathisch menschlichen Perry Rhodan auf Abenteuer geht, wird schnell der irdischen Wirklichkeit entfliehen. Zumindest 400 Seiten dieses Bandes lang.
Dieser ist eindeutig etwas für Fans der PR-Serie; mir als Neueinsteigerin fiel es schwer, in der Handlung Fuß zu fassen. Wenn man sieht, wie lange es PERRY RHODAN schon gibt, ist das wohl auch kein Wunder. Bedenkt man aber, wie stabil die Leserschaft ist, so ist das schon beachtlich.
Die Plots sind recht spannend gehalten, auf einem soliden Heftromanniveau – nicht mehr, aber auch nicht weniger – und die Charaktere gut dargebracht. Der Konflikt zwischen der Kaiserin und Bardioc, der Superintelligenz, ist ebenfalls sauber herausgearbeitet.
Alles in allem bietet der Band flotte Unterhaltung für PR-Fans, die hier sicher voll auf ihre Kosten kommen. Ein sorgfältigeres Lektorat hätte allerdings aus den Texten noch mehr herausholen können.
Die Aufmachung ist wieder ordentlich. Blaue Schrift auf dem silbernen Hardcover; das 3D-Covermotiv ist sicherlich Geschmackssache (meine weniger), aber passt allemal. Somit stimmt auch das Preisleistungsverhältnis.
_Fazit:_ Fans der Serie und Sammler der PR-Bänden kann man raten: Ran an diesen Silberband!
|Gebundene Ausgabe: 399 Seiten
Mit 3D-Titelbild von Johnny Bruck und Risszeichnung
Bearbeitet von Hubert Haensel|
http://www.perryrhodan.org
Mikis Wesensbitter heißt den Leser auf dem _MULTIMANIA-Express 12_ willkommen und bricht mit uns zu einer neuen Expedition in die unendlichen Weiten des multimedialen Raumes auf. Als Highlight kündigt er aus der Welt der Phantasie Berichte zu „Eragon“ (Drachen kehren zurück und verkünden die Endzeit), „Pathfinder“ (Wikinger fallen in Nordamerika ein) und „Vanguard“ (Online-Rollenspiel) an.
Wie in jeder Ausgabe schließt sich dem Vorwort das TEAM-Geplauder an, in dem wir wieder mehr über die MM-Redakteure erfahren. Lustig, lustig! Mehr davon!
Es folgen die NEWS Kino&DVD und eine KOLUMNE zu „Squirm“, einem Splatter-Klassiker von 1975, der in netter Gesellschaft und mit einigen Bierchen seine trashigen Vorzüge offenbart. Von „Im Schatten des Grauens“ schwärmt Mikis Wesensbitter: |Wie samten es klang, wie rein und schön. Wie lebendig Zufriedenheit doch sein konnte.| Der Film basiert auf einem Roman von Hakan Nesser; „Kim Novak …“ erzählt die Geschichte eines Sommers in den sechziger Jahren in Schweden. Die beiden 14-jährigen Erik und Edmund verbindet eigentlich weniger eine Freundschaft als mehr ihre Position als Sonderlinge und die gemeinsame Arbeitsstelle der Väter. „Kim Novak …“ ist laut Mikis ein Spitzenfilm, der Erinnerungen an ferne Tage wachruft, an längst vergessene Sommer, erzählt vom Erwachsenwerden, ist traurig, lustig und niemals auch nur einen Hauch langweilig.
Die COVERSTORY befasst sich mit „Vangard: Saga of Heroes“ und erzählt von Telon, dem Reich der unbegrenzten Möglichkeiten, in dem jeder Spieler seine eigenen Grenzen und Wunschträume ausloten und ausleben kann. Mehr Infos unter: http://www.vanguardsoh.com.
Björn Helbig plaudert in den KINO-Reviews über den neuen James-Bond-Film „Casino Royal“, den er als eines der Kino-Highlights 2006 bezeichnet. „The Fountain“, der neue Film von Darren Aronofsky, der gleich mit drei Handlungsebenen aufwartet, kommt da schon schlechter weg. „Eragon – Das Vermächtnis der Drachenritter“, die Verfilmung eines Klassikers der Fantasy-Literatur, hingegen wird von Markus Mirschel dank seiner hochkarätigen Crew, der Story und der Umsetzung besser bewertet. Auch „Pathfinder“, ein beeindruckendes Kinospektakel, das sich vor allem Anhänger von Filmen wie „Der 13. Krieger“ und „Braveheart“ anschauen sollten, findet das Wohlwollen der MM-Redaktion.
„DVD“ stellt „Sin City Recut“ vor, einen absoluten Meilenstein der Filmgeschichte und ein Muss für Fans des Film-Noir-Genres und Comicliebhaber. Steffen Volkmer beschreibt nach Konsum des Filmes in „Ich weiß, dass ich nichts weiß …“, dass er das Gefühl gehabt habe, dass sich sein Kopf in einen Luftballon verwandelt habe, der von seinen Schultern abhob und jeden Augenblick zu zerplatzen drohte – wenigstens fühlte es sich in Steffens grenzenloser Verwirrung, die gleichzeitig mit Faszination gepaart war, so an. Na, wenn diese Formulierung nicht Interesse weckt, sich den Film anzusehen! Ebenso interessant klingt bei den DVDs u. a. „The Call 2“, von dem Olaf Brinkmann schwärmt, dass wir es hier mit einem echten Hit in Sachen Geisterfilm zu tun haben. Es folgen acht Seiten DVD-Reviews (leider wieder – auch in den GAMES & Hörspiele-Reviews – in der winzig kleinen Schrift, sodass man kaum etwas lesen kann …).
In den NEWS: Mikis Wesenbitter klärt in „FSK = Multimania für Eltern“ diese wieder auf, wie sie ihre Kleinen mit DVDs und CDs erfreuen können, Sven Siemens offeriert uns die NEWS Comics und PC Previews zu „Neverwinter : Nights 2“ (Winterzeit ist Nerverwinter-Zeit!) und „World of Warcraft: Burning Crusade“, stellt bei Letzterem fest, dass der Suchtfaktor zurückkehrt; in KONSOLEN gibt es u. a. einen Bericht über „Canis Canem Edit“, es gibt wieder die umfangreiche Verlosung, drei Seiten GAMES Reviews, NEWS Hörspiele plus einen Bericht über den Hörspiel-Award 2006 (Kritiker- und Publikumspreis), die HÖRSPIELE Reviews, Robert Vogel liefert einen Bericht über den Ring-Con 2006, auch der Musik-Sektor wird nicht ausgespart, man findet wieder Poster im Mittelteil und vieles, vieles mehr …
Zu erwähnen seien noch die LITERATUR-Reviews sowie Berichte über „Envoyer“, das kleine, aber feine Rollenspiel-Magazin, und Online-Bücherportale.
Fazit: Wie immer weiß die MULIMANIA zu überzeugen. Und ist, bis auf den einen Kritikpunkt, ohne Fehl und Tadel! Kaufen, lesen, abonnieren, sammeln!
Abos und Nachbestellungen:
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Richard-Wagner-Str. 64
66111 Saarbrücken
Fax: 0681/3907661
Lektorat: Diana Glöckner
Produktionsleitung:
Jörg Mathieu, Alexander Ertner, Sven Siemen
Redaktionelle Mitarbeiter:
Elina Lydia Müller (ELM), Jens Riediger (JR), Mikis Wesensbitter (MW), Ulf Imwiehe (UI), Daniel Harnoß (DH), Yazid Benfeghul (YB), Simon Dümpelmann (SD), Sebastian Hirschmann (SH), Rouven Dorn (RD), Philipp von dem Knesebeck (PVK), Michael Fangmann (MF), Björn Backes (BB), Michael Hempel (MH), Andreas Peter (AP), David Ivanov (DI), Martin Kreischer (MK), Sven Siemen (SVS), Olaf Brinkmann (OB), Alexander Ertner (AE), Florian „Zosse“ Zastrau (ZOS), Oliver „Zappo“ Stichweh (ZAP), Martin Lips (MAL), Kai-Uwe Sander (KUS), Henri Kramer (HK), Patric Knittel (PK), Ruben Heim (RH), Björn Thorsten Jaschinski (BTJ), Julia Stichweh (JST), Jan Stetter (JS), Jan „Karli“ Schaarschmidt (Karli), Christian Bartsch (CB), Dorothea Gallien (DOG); Diana Glöckner (DG), Daniel Pereé (DP), Dennis Pelzer (DEP), Holger Bals (HB), Christian Hubert (CH), Michael Kulüke (MIK), Dorothea Gallien (DOG)
Der königliche Hofstaat ist in hellem Aufruhr – ein wertvolles Medaillon scheint spurlos verschwunden. Dem Scharfsinn der Küchenmagd Elin ist es zu verdanken, dass das Schmuckstück schließlich wieder gefunden wird. Königin Kristina ist beeindruckt von dem jungen Mädchen und beschließt kurzerhand, sie in den engen Kreis ihrer Vertrauten aufzunehmen. Für Elin eröffnet sich eine neue Welt, eine Welt des Glanzes und der Intrigen, eine Welt, die sie zugleich fasziniert und befremdet …
_Königin und Bauernmagd_
Elin ist eine ganz gewöhnliche Magd, bis sie auf die Herrscherin ihres Landes trifft. Unter der Führung von Kristina von Schweden entwickelt sie sich zu einer gebildeten und eigenwilligen jungen Frau – zum Spiegel der Königin. Doch Elin hat ihren eigenen Willen und löst sich aus der Bevormundung der faszinierenden Frau.
Autorin Nina Blazon erzählt in ihrem farbenprächtigen Jugendroman „Der Spiegel der Königin“ von einer berührenden Freundschaft und zwei außergewöhnlichen Frauen.
Elin, ein kluges und eigenwilliges Mädchen, lässt sich nichts gefallen, weder von frechen Köchinnen noch von eingebildeten jungen Grafen. Und dabei hat sie als uneheliches „Hurenkind“ eigentlich gar nichts zu sagen. Auf einem der königlichen Landgüter erweckt ihr Gerechtigkeitssinn und Dickkopf das Interesse von Kristina, der Königin von Schweden (1626 – 1689). Kristina ist eine ungewöhnliche Königin: Sie betreibt eine starke Friedenspolitik nach dem 30-jährigen Krieg und stellt sich damit gegen die Wünsche ihrer männlichen Berater. Naturwissenschaften und Philosophie sind ihre Leidenschaft, und heiraten will sie schon gar nicht.
In dieses Umfeld nimmt sie Elin mit und bildet sie zu ihrer Gesellschafterin aus. Dabei macht sich Elin nichts aus Putz und gutem Benehmen. Sie möchte viel lieber reiten lernen, lesen und schreiben und sich in fremden Sprachen auskennen – wie die junge unkonventionelle Königin. Zwischen den Frauen entwickelt sich eine symbiotische Beziehung, die durch Elins Selbständigkeit und ihre Liebe zu einem französischen Grafen zur Zerreißprobe für die Freundschaft wird.
_Rezension_
Nina Blazon gewann mit ihrem Fantasy-Roman [„Im Bann des Fluchträgers“ 2350 im Jahre 2003 den „Wolfgang-Hohlbein-Preis“, der im Wiener |Carl Ueberreuter|-Verlag ausgeschrieben wird.
„Der Spiegel der Königin“ ist nun ihr erster historischen Roman, der sich mit drei Jahren (1647-1650) des Lebens zweier starker Frauen beschäftigt, die trotz gesellschaftlicher Grenzen doch so viel gemein haben.
Da ist zum einen die schwedische Königin Kristina und zum anderen Elin, eine Waise mit höchst fraglicher Herkunft, die als Magd in der Küche des Bischofs von Uppsala arbeitet, wo ihr oft der Wind rau entgegenbläst. Doch Elin ist aufsässig und lässt sich so schnell nicht einschüchtern und unterkriegen. Dadurch wird Kristina auf sie aufmerksam, und Elin wird von der unkonventionellen Regentin mit auf deren Schloss in Stockholm genommen. Das Leben dort und die damit verbundenen Veränderungen – auch ihrer Stellung – nutzt Elin dazu, Lesen und Schreiben zu lernen. Von der Königin wird sie darüber hinaus dazu verdonnert, reiten zu lernen und an der Jagd teilzunehmen. Auf einer dieser rettet Elin dann auch das Leben der Königin und zwischen diesen von der Herkunft so unterschiedlichen, aber charakterlich teilweise so ähnlichen beiden jungen Frauen erwächst eine Art Freundschaft. Dies erlaubt Elin, die im gewissen Sinne zum Spiegel der Königin wird, einen Einblick in Königin Kristinas politischem Engagement rund um den Westfälischen Frieden, sie erlebt aber auch ihren Kampf gegen Widerständler und ihren heiratswilligen Cousin. Doch auch Elin selbst erfährt einschneidende Erlebnisse durch ihre Begegnung mit dem Philosophen René Descartes und dem französischen Adligen Henri de Valoncourt, zu dem sie in Liebe entbrennt …
Nina Blazon gelingt es, einen historisch fundierten, spannenden Roman rund um eine Frauenfreundschaft aus dem 17. Jahrhundert mit starken, lebendigen Charakteren und einem Einblick in das höfische Leben vorzulegen, den ich jedem wärmstens empfehlen kann, der sich gut unterhalten möchte, dabei aber eine Handlung erwartet, die in die Tiefe geht.
„Der Spiegel der Königin“ ist Nina Blazoins erster Roman für |Ravensburger|. Man kann nur hoffen, dass es nicht ihr letzter ist!
Auch die Aufmachung des Titels weiß zu überzeugen. Das Hardcover ist ansehnlich, der Satz (bis auf die Seiten 243-246, auf denen sich der Blocksatz „verabschiedet“ hat) und die Schriftgröße sind augenfreundlich, das Lektorat leistete gute Arbeit – Leserherz, was willst du mehr?
Mikis Wesensbitter heißt den Leser auf dem Kreuzfahrtschiff _Multi-Mania 11_ willkommen. Im Namen der Redaktion stellt er dem geneigten Leser in Aussicht, die Untiefen der Medienlandschaft auszuloten. Was in dieser Ausgabe wieder vortrefflich gelingt.
Da verraten nach dem Vorwort wieder einige Redaktionsmitglieder das ein oder andere: was sie mögen, nicht mögen, worauf sie sich freuen … und der Stammleser erfährt somit mit jeder Ausgabe mehr über die „Macher“ der MM; diese erhalten dadurch immer mehr Profil, was ich äußerst gelungen finde.
Olaf Brinkmann schließt sich mit den NEWS in Sachen „Kino&DVD“ an. Danach gibt es u. a. eine KOLUMNE über „Die Fliege“, Klassiker von 1986 mit dem von mir sehr geschätzten Jeff Goldblum.
Die Coverstory befasst sich dieses Mal mit „Warhammer – Mark Of Chaos“, dem Christopher Wulf einen ebenso großen Erfolg in Aussicht stellt wie „Warhammer 40k Dawn Of War“.
In den KINO Reviews geht es u. a. um „Alien Autopsy“, eine SF-Komödie mit Götz Otto, die nicht besonders lustig sein soll und in der zweiten Hälfte mit gähnender Langeweile aufwartet. Björn Helbig befindet auch „Pulse“, das amerikanische Remake des gelobten Mystery-Thrillers „Kairo“ (Regisseur Kiyoshi Kurosawa) als um |Sargeslängen unter dem Durchschnitt|.
Besser schneidet da die DVD des Fantasy-Streifens „Romasanta“ ab, der die Frage „Werwolf oder nicht“ aufwirft. Laut Michael Fangmann hat die Fantastic Factory mit diesem Film, der auf einer Begebenheit aus der Antike beruht, ganze Arbeit geleistet. Ebenso werden – abgesehen vom guten Inhalt – das schöne scharfe Bild der DVD und der klare Ton lobend erwähnt. Auch die Bonus-Abteilung hält wohl einiges für den Käufer bereit – u. a. ein Special über die Entstehung der Filmmusik, Storyboards, entfallene Szenen und die wahre Geschichte des Werwolfs.
Christopher Wulf plaudert über „Dungeons & Dragon 2 – Die Macht der Elemente“ und lobt, dass es endlich jemand geschafft habe, einen Film im Rollenspiel-Universum anzusiedeln, der nicht grottenschlecht ist.
„Saw 2“, nun endlich auch auf DVD veröffentlicht, ist der Nachfolger von „Saw“, der der Überraschungserfolg des vergangenen Kinojahres war. Der Streifen von James Wan spielte 80 Millionen Dollar ein, und zu Halloween lief in den USA bereits „Saw III“ an; die Arbeiten von IV und V sind bereits in vollem Gange. Wenn sie ebenso genial sind wie Teil I und II, kann man gespannt auf das sein, was da noch folgen wird.
Es folgen satte acht(!) Seiten DVD Reviews, leider – wieder einziger Kritikpunkt der MM – so klein gedruckt, dass es keine Freude ist, sie zu lesen, und ich gebe zu, ich gönne es mir und meinen Augen, diese Reviews auszusparen – was bedauerlich ist. Da wäre weniger mehr (aber dann in ordentlicher, herkömmlicher Schriftgröße).
In „FSK 0 – Multimania für Eltern“ gibt die Redaktion Tips womit man die Kleinen erfreuen kann. Sei es DVD, PC-Spiel, Buch oder sonstiges.
Robert Vogel verfasst in SERIEN einen Artikel über Perry Rhodan – das Science-Fiction-Phänomen, das dieses Jahr 45 wurde – der langlebigsten SF-Saga, die nicht aus den USA, sondern aus Deutschland stammt. 1961 starteten K. H. Scheer und Clark Darlton (Werner Ernsting) diese Space-Opera, die nicht nur hierzulande ein Erfolg ist, sondern auch in Brasilien, Frankreich, den Niederlanden und Japan. Die Serie ist in einige Zyklen gegliedert. Der erste Band eines jeden Zyklus bietet dem Leser eine optimale Einstiegsmöglichkeit in das Perryversum.
Anschließend berichtet Robert Vogel anschaulich über den diesjährigen fünftägigen Science-Fiction-Weltkongress in Anaheim, knappe zehn Gehminuten vom Disneyland in Los Angeles entfernt.
Im PREVIEW PC geht es um „Tony Tough 2 – Der Klugscheißer kehrt zurück“ mit wunderschönen Umgebungsgrafiken im Stil der 50er Jahre. Putzig tapst der kleine Tony mit seiner viel zu großen Brille und den ausgeleierten Hosenträgern durch über hundert schmucke Screens, die liebevoll gezeichnet wurden. Weiter geht es mit „Gothic 3“, untermalt mit dem Soundtrack von Kai Rosenkranz; das Spiel hat für Sven Siemens, trotz Einschränkung, einen Suchtfaktor in puncto Rollenspiel.
Weiterhin gibt es in der wieder sehr informativen und abwechslungsreichen Ausgabe die Multimania-Verlosungen, Poster im Innenteil, die NEWS Games von Sven Siemens, das PREVIEW PC über „Magic Knight“, „Undercover“ (Hitlers Bespitzelung) und „Dark Messiah Of Might And Magic“, PREVIEW PS2 „Kingdom Hearts 2“, drei Seiten GAMES Reviews, NEWS Anime & Manga … auch MUSIK-Infos fehlen nicht … und vieles mehr.
Auch FANPRO (Fantasy Productions Verlags- und Medienvertriebsgesellschaft mbH) in Erkrath (in der Nähe von Düsseldorf) wird dem Leser näher gebracht.
Bei den COMICS geht es um „10 Jahre Simpsons“ und die Macher; die LITERATUR wartet mit einem Interview mit Markus Heitz und einigen Buch-Reviews (da wünsche mir künftig noch etwas mehr!) auf.
Bei den ROLLENSPIELEN geht es um „Dreamblade“ (Miniatur-Power mal ohne Pinsel) und „Magic Inc“ – dem ersten offiziellen Harry-Potter-LARP in Deutschland.
Die NEWS Hörspiele informieren wie gewohnt über interessante Produkte wie die DSA-Trilogie „Das Jahr des Greifen“ der Autoren Wolfgang Hohlbein und Bernhard Hennen, das bei „Horchposten“ erschienen ist. Oder die Folgen der fünften Staffel von „Edgar Allan Poe“ (Lübbe Audio: „Phantastische Hörspiele“).
Oliver „Zappo“ Stichweh interviewte Carsten Hermann, den Kopf hinter MARITIM und seit seiner Jugend ein leidenschaftlicher Hörspiel-Fan, dessen Sammlung über 6000 Titel umfasst.
Zwei Seiten HÖRSPIELE Review schließen sich an, u. a. mit Infos zu „Macabros – Der Monstermacher“ von „Hörspiele-Welt“, deren erstes Hörspiel dieser Kultserie von Dan Shocker (die neuaufgelegten Prints erscheinen im |BLITZ|-Verlag) unterm Strich als durchaus hörenswerte Angelegenheit angesehen wird, die gespannt auf die Fortsetzungen macht.
Fazit: Die Multi-Mania ist und bleibt ein höchst informatives Medienmagazin, das ich wärmstens empfehlen kann – wer sich umfassend über alle Medienprodukte informieren will, ist hier immer an der richtigen Adresse. Ein Abo empfiehlt sich da wirklich, damit einem auch keine Ausgabe entgeht, denn Heft No. 12. ist auch schon wieder am 13.12. erschienen.
Redaktionsleitung / Marketing / Vertrieb:
Mario Vojvoda
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Abos und Nachbestellungen:
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Lektorat: Diana Glöckner
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Redaktionelle Mitarbeiter:
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Scharfe Äxte und Schwerter – die Zwerge sind zurück!
Im Geborgenen Land herrscht jubelnde Festtagsstimmung. Während Zwerg Tungdil Goldhand mit seinen Freunden den Sieg über den verräterischen Magus Nôd’onn feiert, wälzt sich ein Heer hinterhältiger Orks heran, um das Zwergenreich dem Erdboden gleich zu machen. Das |Schwarze Wasser| hat ihnen Unsterblichkeit verliehen, und schon bald müssen Tungdil und seine Gefährten ihren ganzen Heldenmut aufbieten, um der neuen Gefahr zu trotzen.
Doch das ist nicht alles, inzwischen braut sich weiteres Unheil zusammen …
_Rezension_
Der finstere Nôd’onn ist besiegt und die Zwerge von Markus Heitz kehren in Band 2 „Krieg der Zwerge“ zurück, den der Autor all denen gewidmet hat, die das kleine Völkchen der Zwerge in ihr Herz geschlossen haben. Es scheinen wohl etliche zu sein, denn „Krieg der Zwerge“ gewann den Deutschen Phantastik Preis 2005.
In „Dramatis Personae“ werden vor dem Romantext wieder die einzelnen Stämme der Zwerge, die Menschen und die anderen vorgestellt, die in dem Roman eine Rolle spielen. Die Handlung ist in zwei Teile gegliedert (Erstes Buch/Zweites Buch) und knüpft nahtlos an Band 1 an – mit dem Hauptaugenmerk auf den Schwarzwasser-Ork-Plot.
Das Geborgene Land steht nun vor einer noch größeren Gefahr. Die überlebenden Orks entdecken des Geheimnis des Schwarzen Wassers, durch das diese anscheinend Unsterblichkeit erlangen. Die Dritten nutzen die allgemeine Unruhe für sich aus, und als zusätzliches Hindernis bricht auch noch der Kontakt zu dem Ersten Stamm ab. Aber auch die Albae, die elfenähnlichen, jedoch hasserfüllten Wesen, stiften Unruhe.
So sieht sich Zwerg Tungdil wieder allen möglichen Gefahren ausgesetzt und es herrscht sozusagen „Krieg an allen Fronten“. Wie schon in Band 1 ist er jedoch nicht allein. Und was das Schöne an guten Fortsetzungsromanen ist, selbst wenn sie erneut nach bewährtem Muster daherkommen: Die Charaktere gewinnen mehr und mehr an Tiefe, werden immer mehrdimensionaler. So auch in dem zweiten Zwergenband von Markus Heitz.
Besonders interessant sind hier auch die zwischenzwergischen Beziehungen, die immer wieder für Überraschungen sorgen. Denn nichts scheint so zu bleiben, wie es ist und war. Häufig kommt es anders, als „Leser“ denkt. Und auch die Liebe darf nicht fehlen – inklusive des damit verbundenen Kummers, da Tungdils Angebetete einem anderen Zwerg versprochen ist. Darüber hinaus erfährt Tungdil endlich auch etwas über seine Familie. Das Bild rundet sich also stetig, ohne an Profil zu verlieren.
Bemerkenswert ist auch, dass man Band 1 nicht unbedingt gelesen haben muss, um Band 2 zu verstehen. Man ist sofort mitten im Geschehen, was an dem guten handwerklichen Rüstzeug des Autors liegt. Man merkt es der spannenden Handlung wieder an, mit wie viel Spaß Markus Heitz sie geschrieben hat. Das ist lebendig, dramatisch, humorig – man fiebert, leidet, liebt, bangt mit dem kleinen, aber doch so großen Völkchen.
Kommen wir zur einzigen Kehrseite der Medaille: Das Buch liegt wie sein Vorgänger dank seiner Größe wie ein Klotz in der Hand, was das längere Lesevergnügen ein wenig schmälert, und der Autor hätte ein besseres Lektorat verdient!
_Fazit:_ Ein solider, lebendiger Fantasyroman, der alle Leser der klassischen Fantasy erfreuen dürfte!
Sie wollen dieses Leben nicht, aber der Tod spuckt sie wieder aus: Nach dem Sprung von der Brücke landen Michelle, Maike und Tobias in einer entseelten Zwischenwelt, in der ihre Ängste Gestalt angenommen haben.
Und sie sind nicht allein!
Gespenstische Begleiter und mysteriöse Heilige führen sie von einer Entscheidung zur nächsten. Terminal, der große Verteilerbahnhof, wird für jeden zum Wendepunkt.
_Rezension_
Die Erfolgsautorin Barbara Büchner liefert hier unter dem Pseudonym Julia Conrad den ersten Band der |Terminal|-Trilogie ab.
„Terminal“ ist ein intelligenter und moderner Fantasyroman für Jugendliche. Aber nicht nur für sie, sondern auch für deren Eltern oder babysittende Freundinnen, denen das, was die Autorin offen anspricht, aber auch das, was zwischen den Zeilen schwingt, zu denken geben sollte: Nehmen wir die Menschen in unserem Umfeld wahr? Schenken wir ihnen genug Zeit? Genug Liebe? Schätzen und respektieren wir sie um ihrer Selbst willen? So wie sie sind – oder pressen wir sie in Schubladen und leben nebeneinander her?
Da ist Michelle Feilmann,16, die von ihrer Mutter immer eine |langweilige Suse| geschimpft wird und sich in Groll und Selbstmitleid ergeht. Daher halten die Freunde sie für eine neurotische Zicke. Darüber hinaus eilt ihr der Ruf voraus, die Schuld immer nur bei den anderen zu suchen und die Augen vor ihrer eigenen Trägheit zu verschließen. Dabei fürchtet sich Michelle leicht und hat ständig Angst, etwas falsch zu machen. Die zweite im Bunde ist Maike Perlinger, 17, die sich Unmengen von Leberkäse, Semmeln, Fritten und Bier einverleibt und darüber jammert, dass sie |trotz aller Diäten| immer dicker würde, und die Michelle für total prollig hält. Und da wäre noch Tobias Welden-Bogerstein, 16, ein affiger, leicht reizbarer Schickimicki.
Gemeinsam springen sie von einer Brücke, um frustriert aus dem Leben zu scheiden. Sven Langner, 18, wird bei dem Versuch, Michelle am Sprung zu hindern, mit hinabgezogen. Sie alle landen in einer Zwischenwelt – der Stadt, die |Terminal| heißt – und bleiben nicht lange alleine, denn auch andere – teilweise schuldbeladene – Selbstmörder gesellen sich zu ihnen.
Keine Geringere als Jeanne d’Arc nimmt die am Leben Verzweifelten unter ihre Fittiche und soll sie und jene, die noch zu ihnen stoßen, an den Feurigen Brunnen führen, damit Michelle und ihre Begleiter von dem |Wasser des Lebens| trinken. Es geht durch bizarre Spiegelwelten, das Reich der Finsterwürmer und andere Unwegsamkeiten … Werden Michelle und ihre Freunde den Feurigen Brunnen erreichen? Und was geschieht, wenn sie vom Wasser des Lebens trinken?
„Terminal“ ist mehr als ein reiner Unterhaltungsroman. Wieder einmal verquickt die Autorin mit Leichtigkeit historische Elemente mit (teils nicht mehr gelebten) Wertigkeiten – ohne mit dem erhobenen Zeigefinger daherzukommen. Die Handlung führt uns die Grenzgestalten der Gesellschaft näher, hält uns vielleicht sogar einen Spiegel durch sie vor. Daher ist „Terminal“ nicht nur ein Roman mit pädagogischem Wert für jugendliche Leser, sondern auch für deren Vorbilder (oder die, die es sein sollten).
Band 1 weist zudem ein gelungenes Ende mit Fortsetzungspotenzial auf, wie es sich für den Auftaktband einer Trilogie gehört.
_Fazit:_ Empfehlenswerter Roman mit erzieherischem Nährwert, der dennoch nicht schulmeisternd daherkommt. Ein Satz hat mir besonders gut gefallen: „Das Gespräch von Mensch zu Mensch ist immer noch das Beste“ (anstelle nur in die Glotze zu schauen). Das sollten sich wieder mehr Menschen auf die Fahne schreiben, denn Sprachlosigkeit ist das immer größer werdende Manko unserer Gesellschaft.
|Interviews|
Nicole Rensmann: Interview mit Marianne Eschbach
Carsten Kuhr: Interview mit Jonathan Stroud
Ulrich Blode: Interview mit Hannes Riffel
Thomas Harbach: Interview mit Catherine Asaro
|Bücher und Autoren|
Andreas Eschbach: Das Arbeitszimmer des Schriftstellers
– Werkstattnotizen Teil 9
Achim Schnurrer: Klassiker der phantastischen Literatur : Gustav Meyrink Teil 1
Rainer Zuch: It´s alive
Ulrich Blode: Daniel Keyes „Blumen für Algernon“
Bartholomäus Figatowski: Margaret Peterson Haddix´ Schattenkinder
Thomas Harbach: Trash and Treasury
|Phantastisches Update|
Phantastische Nachrichten zusammengestellt von Horst Illmer
|Rezensionen|
Doris Dreßler: Jenny-Mai Nuyen: „Nijura – Das Erbe der Elfenkrone“
Carsten Kuhr: Jonathan Stroud: „Bartimäus – Die Pforte des Magiers“
Andreas Wolf: Markus K. Korb: „Insel des Todes“
Johannes Rüster: Bartholomäus Figatowski: „Sonne, Klon und Sterne: Eine SF-Anthologie“
Andreas Wolf: Bernard Craw: „Sanguis B. – Vampire erobern Köln“
Ulrich Blode: Rainer Erler: „Das Genie“
Herrmann Ibendorf: Frank Miller: „300“
Horst Illmer: Ursula K. Le Guin: „Die Geißel des Himmels“
Horst Illmer: Vernor Vinge: „Die Tiefen der Zeit“
|Comic|
Olaf Funke: Lanfeust der Sterne
|Story|
Nick Mamatas: Reise zwischen Himmelskörpern
Jakob Schmidt: Abfallprodukte.
|Wissenschaft|
Götz Roderer: König Laurins Gedanken
_Rezension_
Die Ausgabe 24 der |phantastisch!| kommt wieder einmal gewohnt abwechslungsreich daher – ausgewogen und informativ. Da ist jede Publikation gleich souverän und ohne Fehl und Tadel. Und Klaus Bollhöfener weist in seinem Vorwort darauf hin, dass mit der nächsten Ausgabe, die im Januar 2007 erscheint, |phantastisch!| in das siebte Jahr geht und sich die Leser auf einige besondere Überraschungen freuen dürfen.
Horst Illmer startet das UPDATE mit Nachrufen (z. B. über den am 28.07.2006 verstorbenen englischen Fantasyautor David Andrew Gemmell), Geburtstagen, Neue Hör(Bücher), Neue Sekundärliteratur, SF & Fantasy in den Medien( z. B. der im Sommer erschienen Ausgabe 19 der EXODUS und der August-Ausgabe des deutschen ROLLING STONE) und der Frage „Wer ist eigentlich Vernor Vinge?“ – vorweg sei so viel verraten: einer der profiliertesten und weitsichtigsten Autoren der amerikanischen Gegenwarts-SF.
Daran schließen sich die 9. WERKSTATTNOTIZEN von _Andreas Eschbach_ an, in denen sich der Autor thematisch mit dem Arbeitszimmer des Schriftstellers befasst. Wozu es da ist und welche Bedingungen gegeben sein müssen, damit es funktioniert. Es – das Schreiben. Die Anmerkungen sind zugegeben nicht schlecht, aber hier muss ich aus eigener langjähriger Erfahrung und meinem regem Austausch mit Autorenkollegen sagen, dass dies (um Fontane zu bemühen) ein „weites Feld“ ist. Denn gerade, was dieses Thema angeht, hat jeder spezielle Ansprüche an sein „Arbeitsfeld“, die Atmosphäre und daran, was die Kreativität fördert oder untergräbt. Was den einen stört, benötigt der andere geradezu, um schöpferisch aktiv zu werden.
Den Werkstattnotizen schließt sich ein Interview an, das Nicole Rensmann mit _Marianne Eschbach_, der Frau von Andreas Eschbach, die ebenso unter die Schriftsteller gegangen ist, geführt hat. Und da gehe ich wieder mit ihm konform, wenn er sagt: |“Etwas Besseres kann einem Autor nicht passieren, als dass der Ehepartner ebenfalls schreibt. Ich kenne etliche Kollegen – beiderlei Geschlechts –, die darunter leiden, dass ihre bessere Hälfte nicht versteht, was sie da eigentlich treiben, was einem das Schreiben bedeuten kann und mit welchen Schwierigkeiten man bisweilen ringt. Sprich warum man manchmal mit glasigen Augen dasitzt und nicht ganz in dieser Welt ist“|. Ich spüre mich heftig nicken, kenne ich doch aus eigener leidiger Erfahrung jenes Unverständnis des nichtschreibenden Liebsten – aber auch seit geraumer Zeit eben jenes wundervoll Gefühl, endlich auf einen Gleichgesonnen getroffen zu sein. Doch kommen wir zurück zum Thema – wer mehr über Marianne Eschbach erfahren möchte, lese das interessante Interview!
Olaf Funke bietet einen Artikel für die Comic-Rubrik über „Barbaren im Weltall“, der Comic-Reihe rund um die Geschichten über Lanfeust von Troy, gezeichnet von _Didier Traquin_ und getextet von _Christophe Peling_, besser bekannt unter seinen Pseudonymen Scotch bzw. Christophe Arleston.
Carsten Kuhr sprach mit _Jonathan Stroud_, der als Lektor und später Verfasser für Kinderbücher begann. Der Autor der „Bartimäus“-Bücher lebt mit seiner Frau Gina, einer Grafikerin, in London.
Rainer Zuch bietet dem Leser einen Streifzug durch die Bilder in der angloamerikanischen Phantastik. Mit Beispielen anhand von Poe- oder Ligotti-Texten u. v. m.
Lesenswert ist auch Teil 1 des Porträts von Achim Schnurrer über den grandiosen _Gustav Meyrink_ in „Klassiker der Literatur“!
Bartholomäus Figatowski berichtet über die „Schattenkinder“-Reihe von _Margaret Peterson Haddix_, die zu den populärsten Jugendbuchautorinnen in den USA zählt. Mit der siebenbändigen „Schattenkinder“-Reihe feierte sie einen großen Erfolg im SF-Genre.
Thomas Harbach führte ein Interview mit _Catherine Asaro_, der Autorin der Romane rund um das Sternenreich Skolia und den neuen Zyklus um die genetisch modifizierte Überfrau Alpha – spektakulärere SF mit Anspruch und interessanten Charakteren.
Ulrich Blode hingegen sprach mit _Hannes Riffel_, der seit 2004 die „Hobbit Presse“ als freier Lektor betreut, zusammen mit Stephan Askani von Klett-Cotta.
Aber wie immer bietet die |phantastisch!| erheblich mehr – u. a. Geschichten, Rezensionen, „Trash & Treasy“ von Thomas Harbach und weitere Artikel. Und Klaus Bollhöfener startet eine neue Rubrik „Intern“, in der er fortan Einblicke in die Arbeit des |phantastisch!|-Teams gewähren will. Den Anfang macht er mit _Michael Gottfried_ (dem neuen Coverillustrator).
_Fazit:_ Wie immer ist auch diese Ausgabe ohne jegliche Schwäche – mein Kompliment!
Der Airbus MM 10 hebt mit dem Vorwort von Mikis Wesensbitter ab, der die Ferien- und Jubiläumsausgabe in neuem, modernerem Layout einläutet, dem sich wieder kleine persönliche „Offenbarungen“ des MM-Teams anschließen, gefolgt von KINO & DVD NEWS und KOLUMNEN zum Remake „The Blob“ und dem sehenswerten „Das Lächeln der Tiefseefische“, ein |Die erste Liebe ist die Liebe, die man nie vergisst, weil irgendwann alles so schön und so traurig wurde|-Film.
Die COVERSTORY beschäftigt sich mit der Kino-Sensation des Jahres „Snakes On A Plane“, |dem| diesjährigen Anwärter auf den heiß begehrten Blockbuster-Thron, in dem sich der FBI-Agent, der einen wichtigen Zeugen in einem Mordprozess in die Staaten eskortieren soll, fünfhundert todbringenden Schlangen gegenübersieht, die der mutmaßliche Mörder, in das Flugzeug geschmuggelt hat, um den Zeugen auszuschalten. Vom Plot her hört sich das eher dünn an, aber die Dreharbeiten wurden von PR-trächtigen Titelrechtskämpfen begleitet. Eine bessere Promotion konnte es nicht geben! Ob der Film das Zeug hat zu begeistern, kann ein jeder seit September selbst entscheiden.
Sven Siemens bedankt sich in „Zehnmal MULTIMANIA – Zehnmal Danke an alle“ bei allen Beteiligten, die zu dem Erfolg von Multimania beigetragen haben. Von der ersten Ausgabe, die dem Metal-Magazin LEGACY beilag, bis zur aktuellen Ausgabe 10 in neuem Layout. Er spricht auch von künftigen Plänen und verrückten Ideen, die das Redaktionsteam hat, und endet mit den Worten des französischen Dichters Victor Hugo: |“Nichts trägt im gleichen Maß wie der Traum dazu bei, die Zukunft zu gestalten. Heute Utopia, morgen Fleisch und Blut.“|
Bei den DVDs werden „The Ride of your Life“, „Gefangen“ (C.S.I.), und „Tödliche Schatten“ ausführlicher besprochen; in KINO „Superman Returns“ (ohne den man gut ausgekommen wäre), „The Fast and the Furious: Tokio Drift“, „Born to Fight“ (nur absoluten Action-Puristen zu empfehlen) und „Das Mädchen aus dem Wasser“.
Die DVD-REVIEWS sind gewohnt umfangreich (sechs Seiten) und informativ, aber hier muss ich den einzigen dicken, fetten Kritikpunkt loswerden, was das neue Layout betrifft. Die Reviews sind in derart kleiner Schriftgröße gesetzt, da macht das Lesen echt keinen Spaß mehr und ich habe mir das Gros gespart, was nicht im Sinne eines solchen Magazines ist und sicher etlichen Lesern ebenso gehen wird.
Die NEWS SERIEN berichten über „The Lost Room“ (Mini-Serie), „Witch Doctor“ (Mischung aus Medizin, Übernatürlichem und Comedy), „Stoner“ und „Outpost“ (SF-Abenteuerserie). Robert Vogel führte abschließend ein Interview mit dem |Stargate|-Erfinder Peter De Luise.
Martin Lips stellt in REVIEW PC „Paradise“ (Jäger des Dschungels) vor, zu dessen Verkaufsstart MM und dtp drei Fanpakete verlost. Darüber hinaus findet man „Undercover“ (Mystische Kriegskost) und „Sword of the Stars“ (Revolutonäre Raumschlachten) vor. Christopher Wulf outet sich als „Bad Day L.A.“-Fan, das für ihn einfach Kultstatus erreichen muss. Wer auf Zombies, die eine Stadt angreifen, steht, Terroristen, die ihr Unwesen treiben, Erdbeben und damit verbundene Verwüstungen, wird das ähnlich sehen. Der dritte Teil des PC-Rollenspieles „Gothic“ läutet den Angriff auf den Rollenspiel-Thron ein
In REVIEW KONSOLE (vier Seiten) bietet z. B. „Forbidden Sirene 2“ ein Schatzkästchen für jeden Horror-Fan.
In den NEWS HÖRSPIELE gibt es Wissenswertes über das kleine feine Hörspiel-Label „Foned“, die „Hörfabrik“, die noch junge Website „Hörgruselspiele“, „Hörplanet“ (z. B. „Genotype“), und „Hörspiele Welt“, die u. a. MACABROS anbieten, mit Simon Gosejohann als Sprecher von Björn Hellmark. Simon Goesjohann stellte unlängst „Der Monstermacher“ u. a. bei TV-Total in PRO 7 vor. Als Bücher werden die Macabros-Abenteuer neu überarbeitet und illustriert im [BLITZ-Verlag]http://www.BLITZ-Verlag.de angeboten und können dort als Serie auch abonniert werden. Olaf Brinkmann führte abschließend ein Interview mit Dan Shocker (Jürgen Grasmück), dem Autor der Macabros-Heftserie
Die REVIEWS HÖRSPIELE können sich auf drei Seiten ebenfalls sehen lassen. Ob nun „John Sinclair: Die Eisvampire“, „20.000 Meilen unter dem Meer“, „Das magische Amulett: Die schwarze Witwe, Folge 2“, „Der Fluch von Loch Ness“ …
Markus Mirschel bietet einen kleinen Einblick in die Vorschau der Literatur-Neuerscheinungen 2006-2007, Michael Strehlau führte ein Interview mit Frank Festa und die REVIEWS LITERATUR erwähnen Titel von Andreas Eschbach, Jan Off & Antje Herden und mehr. Da wünsche ich mir immer noch ein wenig mehr Infos.
Darüber hinaus hat die aktuelle Multimania natürlich auch wieder viel mehr zu bieten:
FSK O Multimania für Eltern mit Tipps, was man den Kleinen so Schönes an DVDs, CDs etc. kaufen kann; es gibt wieder eine umfangreiche Verlosung, die NEWS GAMES, HARDWARE (GP2X bringt frischen Wind in die Konsolenwelt und Gamepads), NEWS ROLLENSPIELE, NEWS MANGA & ANIME, COMICS („Hellboy“: Nazys, Monster und Pfannkuchen und „Tarot“: Ein magisch-erotisches Comic-Meisterwerk), MUSIK (u. a. über die Musikerlegende Meatloaf und dessen neues Album „Bat Out Of Hell 3“), und in der Mitte des Heftes gibt es wieder Poster
Die Ausgabe 10 kommt bis auf den einen Kritikpunkt mit einem modern-neuen Layout daher und bietet wie immer eine vollends gelungene Mischung. Da ist für |jeden| etwas dabei. Kaufen oder abonnieren!!!
Die neue Ausgabe soll laut Vorschau schon ab dem 19. Oktober erhältlich sein.
_Chefredakteur:_
Sven Siemen, mailto: sven@multi-mania.net
_Redaktionsleitung / Marketing / Vertrieb:_
Alexander „eRTI“ Ertner, mailto: erti@multi-mania.net
_Lektorat:_ Diana Glöckner
_Produktionsleitung:_ Jörg Mathieu, Alexander Ertner, Sven Siemen
_Redaktionelle Mitarbeiter: _
Elina Lydia Müller (ELM), Jens Riediger (JR), Mikis Wesensbitter (MW), Ulf Imwiehe (UI), Daniel Harnoß (DH), Yazid Benfeghul (YB), Simon Dümpelmann (SD), Sebastian Hirschmann (SH), Rouven Dorn (RD), Philipp von dem Knesebeck (PVK), Michael Fangmann (MF), Björn Backes (BB), Michael Hempel (MH), Andreas Peter (AP), David Ivanov (DI), Jörg Mathieu (JM), Martin Kreischer (MK), Sven Siemen (SVS), Olaf Brinkmann (OB), Alexander Ertner (AE), Florian „Zosse“ Zastrau (ZOS), Oliver „Zappo“ Stichweh (ZAP), Martin Lips (MAL), Kai-Uwe Sander (KUS), Henri Kramer (HK), Patric Knittel (PK), Ruben Heim (RH), Björn Thorsten Jaschinski (BTJ), Julia Stichweh (JST), Jan Stetter (JS), Jan „Karli“ Schaarschmidt (Karli), Christian Bartsch (CB), Dorothea Gallien (DOG); Diana Glöckner (DG), Daniel Pereé (DP), Dennis Pelzer (DEP), Holger Bals (HB), Christian Hubert (CH), Michael Kulüke (MIK), Dorothea Gallien (DOG)
|Sie sind die schlagkräftigsten Helden aus Tolkiens »Herr der Ringe«: Zwerge sind klein, bärtig, und das Axtschwingen scheint ihnen in die Wiege gelegt. Doch wie lebt, denkt und kämpft ein Zwerg wirklich? Dies ist die rasante Geschichte des tapferen Tungdil, der im Kampf gegen Orks, Oger und dunkle Elfen beweist, daß auch die Kleinen Großes leisten können …
Nach Stan Nicholls »Die Orks« ist dies der sensationelle Bestseller über ihre ärgsten Feinde – diese Raufbolde sollte man nie zum Spaß reizen!|
_Rezension_
Als Erstes fiel mir ein Zitat auf, mit dem „Die Zwerge“ u. a. beginnt und das mir aus mehrfacher Sicht – gerade in der heutigen Gesellschaft – aus der Seele spricht, weil es nicht nur auf Makus Heitz‘ Zwerge hinzielen sollte, sondern auf alle, die Menschen und Wesen in Schubladen pressen und sie ihren optischen Regeln unterwerfen wollen:
|“Äußerlichkeiten sind dazu da, um darüber hinwegzusehen,
denn im kleinsten und seltsamsten Wesen
kann das größte Herz schlagen.
Wer die Augen aus Überheblichkeit verschließt,
wird dieses höchste Gut nicht entdecken.
Weder in sich noch in anderen.“|
Markus Heitz entführt den Leser in die phantastische Welt des Zwerges Tungdil und lässt ihn an dessen Kämpfen gegen tückische Gegner, wie die Orks, aber auch Dunkelelfen und andere Fantasywesen teilhaben. Der Autor legt dabei sein Augenmerk auf zwei Dinge: Detailtreue und Kampfszenen.
Besonders diese Detailtreue zeichnet Markus Heitz‘ Schreibstil aus – ohne dabei wortverliebt zu wirken. Darüber hinaus merkt man ihm die Freude am Schreiben und Be-Schreiben an. Da werden 636 Seiten handwerklich solide mit |Inhalten| gefüllt. Ein jeder Leser möge selbst entscheiden, ob ihn diese ansprechen oder nicht. Aber er wäre schlecht beraten, sich von der Seitenstärke und dem leider (gerade bei längerem Lesen) recht unhandlich großen Werk abschrecken zu lassen. Belohnt wird er allemal mit dem Buch eines Autors, in dessen Texten auch das verbale „Augenzwinkern“ nicht fehlt und der zu unterhalten weiß.
Das Volk der „Zwerge“ besteht aus fünf Stämmen, die wiederum meist aus mehr als einem Clan bestehen (am Anfang des Buches in „Dramatis Personae“ vorgestellt). Vraccas – ihr Gott – hat ihnen auferlegt, das Geborgene Land gegen alle Ungeheuer aus der Welt des Bösen zu verteidigen. Allen voran die Orks und Albae, denen es zu Anfang des Romanes beinahe spielerisch gelingt, in das Geborgene Land einzufallen. Wie sich herausstellt und was nicht verwundert, nicht völlig ohne Zauberkräfte.
Tundil, der Protagonist des Romans, der bei seinem Ziehvater Lot-Ionan – einem der sechs Magier des Geborgenen Landes – als Zwerg unter Menschen aufwächst, soll auf dessen Wunsch zum zweiten Zwergenstamm wandern. Damit fängt Tundils großes Abenteuer an. Auf Order des Rates der Zwerge soll er, der ein Meister darin ist, den Schmiedehammer tanzen zu lassen, gegen den König des vierten Stammes in einem Wettbewerb um das Amt des Großkönigs der Zwerge antreten.
Wer als Erster die sagenumwobene und magische |Feuerklinge| schmiedet, soll der neue Großkönig werden. Denn gemäß einer Prophezeiung soll diese Waffe die mächtigste im Kampf gegen die feindlichen Eindringlinge sein. Wird es Tundil gelingen, mit dieser die Feinde zu besiegen?
Bis der Leser die Antwort darauf erhält (oder auch nicht), muss er mit Tundil und dessen Freunden (einem ulkigen Zwergen-Zwillingspärchen, einem feigen und einem einäugigen Zwerg, einem Frauenheld, einem Schauspieler samt undurchsichtiger Freundin, einer dubiosen Zauberin und ihren unheimlichen Begleiter), die alle, wie in jedem klassischen Fantasy-Roman, spezielle Fähigkeiten besitzen, eine Unmenge gefahrvoller Abenteuer bestehen, Verräter entlarven und Feinde eliminieren. Ebenso entwickelt sich Tundel – nach bewährtem Fantasy-Muster – von einem anfangs unsicheren Jüngling zum Held des Romans.
Die Handlung, die im Wesentlichen aus zwei Strängen besteht, ist flüssig und spannend erzählt und vermag es, den Leser an die „Zwerge“ zu fesseln. Was Markus Heitz ebenfalls gelingt, ist der gekonnte Tempowechsel, der zu einem guten Buch und zu einem ordentlichen Spannungsbogen gehört.
Neugierig geworden? Dann lesen Sie selbst!
Doch kommen wir noch zur Aufmachung des Titels. Das minimalistische Covermotiv weiß auf jeden Fall zu überzeugen (weniger ist immer mehr!), auch Papier und Satz sind erstklassig und das Preis-Leistungverhältnis „erste Sahne“. Doch handlich ist der Titel nicht, den man dank seiner Seitenstärke ja so schnell nicht aus der Hand legt. Das Buch ist ein wahrer Klotz (man möge mir die Bezeichnung verzeihen). Das ist aber in der Tat der einzige Kritikpunkt an dem Werk, sieht man über den ein oder anderen Lektoratsfehler hinweg.
_Fazit_: Ein klassischer, solider Fantasy-Roman, der deutlich macht, dass sich wahre Größe nicht in Zentimetern bemessen lässt!
|Ergänzend:|
[Interview mit Markus Heitz]http://www.buchwurm.info/artikel/anzeigen.php?id=56
Vou Valero & Thomas Harbach: Interview mit Dan Brown
Carsten Kuhr: Interview mit Eoin Colfer
Thomas Harbach: Interview mit Thomas Thiemeyer
Nicole Rensmann: Interview mit Markus Heitz
|Bücher und Autoren|
Andreas Eschbach: Ein paar Kniffe für das Überarbeiten von Texten
– Werkstattnotizen Teil 8
Christian Stiegler: Universitäre Phantastik – Streitgespräch mit einem Skeptiker
Ulrich Blode: Zehn hoch einhundert: Science Fiction von H. D. Klein
Thaddaios Apostolos Alexander: Der Mars, die Menschen und die Marsianer
Bartholomäus Figatowski: Der phantastische Horizont Mitteleuropas
– Zum Tod von Stanislaw Lem
Thomas Harbach: Trash and Treasury
|Phantastisches Update|
Phantastische Nachrichten zusammengestellt von Horst Illmer
|Rezensionen|
Ulrich Blode: Werner Illing: „Utopolis und andere phantastische Geschichten“
Horst Illmer: José Saramago: „Die Stadt der Sehenden“
Andreas Wolf: Stephen King: „Puls“
Horst Illmer: Ursula K. Le Guin: „Die wilde Gabe“
Carsten Kuhr: George R. R. Martin: „Dead Man River“
Horst Illmer: Daniel Keyes: „Blumen für Algernon“
Horst Illmer: Michael Cunningham: „Helle Tage“
Regnier Le Dyckt: M. John Harrison: „Die Centauri-Maschine“
Andreas Wolf: Dean Koontz: „Die Anbetung“
Andreas Wolf: Christian Brachthäuser: „Eine grenzenlos einsame Seele“
|Comic|
Olaf Funke: Schöne, düstere Kindheit – Courtney Crumrin
|Film|
Max Pechmann: Sadako, Asami und andere böse Frauen
|Story|
Ralph Constantin: Writer´s Cut
Ernst Vlcek: Morgen Früh wirst Du wieder geweckt … wer weiß …
|Wissenschaft|
Götz Roderer: An der Grenze
REZENSION
Auch die Ausgabe 23 der PHANTASTISCH! startet mit dem UPDATE von Horst Illmer mit Nachrichten und Neuerscheinungen. Neben Nachrufen, Neuer Sekundärliteratur, SF & Fantasy in den Medien, der Frage: Wer ist eigentlich José Saramago? (portugiesischer Autor) gibt es hier auch die Rubrik Neue (Hör-)Bücher, in der u. a. auf die von Frank W. Haubold herausgegebenen Anthologie [„Das schwerste Gewicht“, 2352 die im EDFC erschien, hingewiesen wird. Bei den Beiträgen, die genannt wurden, fand leider der beste ( „Vergessen sei der Wechselbalg“ des Dark-Fantasy-Autors Marc-Alastor E.-E.) keine Erwähnung.
Die REZENSIONEN bieten die gewohnte Bandbreite. Sei es „Die Stadt der Sehenden“ von José Saramago, „Die Anbetung“ von Dean Koontz oder „Die wilde Gabe“ von Ursula K. Le Guin und etliche mehr.
_Andreas Eschbach_ gibt in dem achten Teil der Werkstattnotizen Tips zum Überarbeiten von Texten.
Die INTERVIEWS lassen sich auch wieder einmal lesen.
_Dan Brown_, dessen Roman [„Sakrileg“ 1897 inzwischen 40 Millionen mal über die Ladentische ging und mit Tom Hanks verfilmt wurde, gesteht, dass für jede Seite, die ein Leser des Romans liest, zehn im Papierkorb gelandet sind, und gibt einiges über sich preis.
Das zweite Interview wurde mit _Eoin Colfer_ geführt, der verrät, dass er sein Leben lang ein Fan der bösen Gegenspieler war. Der Autor von [„Artemis Fowl“, 172 erzählt einiges über seinen Protagonisten („Artemis ist wie |Stirb Langsam| mit Feen“) und sich selbst.
_[Thomas Thiemeyer]http://www.buchwurm.info/artikel/anzeigen.php?id=25 _ gesteht in seinem Interview Thomas Harbach, dass er als Leser erschreckend normal ist. Der Illustrator und Autor gibt erfrischend sympathisch Einblick in seine Arbeiten und mehr.
Nicole Rensmann befragte _[Markus Heitz,]http://www.buchwurm.info/artikel/anzeigen.php?id=56 _ dessen |PIPER-Romane| 350.000 verkaufte Exemplare vorweisen können und der auch bei anderen Verlagen erfolgreich an den Start ging. Was ihm recht gab, nach zehn Jahren Arbeit bei der Saarbrücker Zeitung in die freiberufliche Schriftstellerei abzuwandern.
Max Pechmann liefert mit „Sadako, Asami und andere böse Frauen“ einen hochinteressanten Artikel zur Charakteristik des modernen japanischen Horrorfilms ab.
Ulrich Blodes „Zehn hoch einhundert: Science Fiction von H.D. Klein“ stellt den Fotograf und Autor _Hans-Dieter Klein_ vor, der hauptberuflich als Fotograf arbeitet und mit seinem Debutroman [„Googol“ 2250 erste Leser auf sich aufmerksam machte.
Thaddaios Apostolos Alexander schildert in „Der Mars, die Menschen und die Marsianer“ die Geschichte einer phantastischen Beziehung.
Zum Tod des polnischen Schriftstellers _Stanislaw Lem_ verfasste Bartholomäus Figatowski einen Artikel über den phantastischen Horizont Mitteleuropas.
Natürlich bietet auch diese Ausgabe TRASH & TREASURY und WISSENSCHAFT und etliches mehr.
_Fazit_: PHANTASTISCH! ist ein erfreulich informatives und abwechslungsreiches Magazin auf gleichbleibend |hohem| Niveau. Ich ziehe meinen Hut und kann auch bei dieser Ausgabe eine Kaufempfehlung aussprechen!
PHANTASTISCH! 23
Ausgabe 3/2006
Juli 2006
Vierfarbcover, 68 Seiten, 4,50 €
ISSN 1616-8437
http://www.phantastisch.net
Verlag Achim Havemann
Harlingen 119
29456 Hitzacker
Cover – David von Bassewitz
Carsten Kuhr: Interview mit Thomas Finn
Johannes Rüster: Interview mit Matt Ruff
Andreas Nordiek: Interview mit Marcel Feige
Thomas Harbach: Interview mit Zoran Zivkovic
|Bücher, Autoren & mehr|
Andreas Eschbach: Warnung vor akuter Dramaturgitis – Werkstattnotizen Teil 7
Horst Illmer: Science Fiction? Studieren?? In Deutschland???
Horst Illmer: Die „Science Fiction“-Definition als Herausforderung für die Philologie
Johannes Rüster: Die Welten des Matt Ruff
Achim Schnurrer: Meister der phantastischen Literatur: Leo Perutz – Teil 2
Nicole Rensmann: Sprungbrett Fantasy – Der Wolfgang Hohlbein Preis
Ulrich Blode: Level 4: Die Computerkrimis von Andreas Schlüter
Thomas Harbach: Trash and Treasury
Phantastische Nachrichten zusammengestellt von Horst Illmer
|Rezensionen|
Andreas Wolf: Peter James: „Stirb ewig“
Horst Illmer: Mikael Niemi: „Das Loch in der Schwarte“
Regnier Le Dyckt: Martin Amanshauser „Alles klappt nie“
Carsten Kuhr: Terry Pratchett: „Ab die Post“
Ulrich Blode: Kim Stanley Robinson:
„Die Romane des Philip K. Dick. Eine Monographie“
Horst Illmer: China Miéville: „Der eiserne Rat“
Andreas Wolf: Stephen King: „The Colorado Kid“
Regnier Le Dyckt: Frank Beddor: „Das Spiegellabyrinth“
Andreas Wolf: Reaves/Pelan (Hg.): „Sherlock Holmes – Schatten über Baker Street“
Carsten Kuhr: Thomas Finn: „Der Funke des Chronos“
Regnier Le Dyckt: David Brin: „Copy“
|Story|
Niels-Arne Münch: In der Nacht
Edgar Philips: Das Geräusch
_Rezension_
Im Vorwort der Ausgabe 2/2006 der PHANTASTISCH! 22 weist Klaus Bollhöfener die Leser darauf hin, dass die Redaktion dank vieler Texte zu Autoren und Büchern auf Beiträge in den beiden Rubriken COMIC und WISSENSCHAFT verzichten musste. Dafür erfährt man in den Interviews mehr über Matt Ruff, Thomas Finn, Marcel Feige und Zoran Zivkovic.
_[Thomas Finn]http://www.buchwurm.info/artikel/anzeigen.php?id=59 _ ist in letzter Zeit in aller Munde, ist ein Allroundtalent und darüber hinaus netter Mensch. Er ist auf jeden Fall ein intensives Hinblicken wert, was das Interview über ihn umso interessanter macht. Ob es um seine Leseleidenschaft geht, seine Kinogänge, seine Liebe zur phantastischen Literatur und zu Rollenspielen, seinem Patensohn, seine Liebe zu Hamburg – aber vor allem seinem Schaffen. Wie seinen Romanen bei |PIPER|, den Zusammenarbeiten mit anderen Autoren wie Bernhard Hennen, aber auch seinen Theaterstücken.
[Matt Ruff, 2712 Sohn eines Pfarrers aus New York/Queens, in dessen Romanen sich Abgründe hinter bürgerlicher Fassade auftun, wird detailliert vorgestellt und verrät, dass er eigentlich in erster Linie für sich selbst schreibt, und dass ihn Stephen King früh und stark beeinflusst hat.
_Marcel Feige_ wird vorgestellt, dessen Romanfiguren sich nicht selbständig machen, wie der Autor verrät und dessen Roman-Trilogie [„Inferno“, 2112 eine moderne Horror-Serie im |FESTA|-Verlag, das Licht der Leserwelt erblickt hat, der ein Roman im |Goldmann|-Verlag und weitere Titel in anderen Verlagen folgen werden.
Im UPDATE berichtet _Horst Illmer_ über Nachrichten und Neuigkeiten wie Nachrufe. Gedenktage, Neue (Hör-)Bücher, SF& Fantasy in den Medien und fragt: Wer ist Titus Müller? Es sei vorweg gesagt: Ein interessanter Autor!
_Andreas Eschbach_ warnt in dem siebten Teil seiner Werkstattnotizen vor „akuter Dramaturgitis“.
Die REZENSIONEN lassen sich auch wieder sehen. Ob „Der Eiserne Rat“ von China Miéville, „Ab die Post“ von Terry Pratchett, die Holmes-Anthologie „Sherlock Holmes – Schatten über Baker Street“ – Hrsg.Michael Reaves & John Pelan -, „Der Funke des Chronos“ von Thomas Finn und etliche mehr.
Achim Schnurrer verfasste Teil zwei des Portraits über _Leo Perutz_, der sich mit den Höhepunkten und Niederlagen des jüdischen Schriftstellers bis zu seinem Tod 1957 beschäftigt.
Nicole Rensmanns Artikel widmet sich dem „Sprungbrett Fantasy – Der Wolfgang Hohlbein-Preis“ und stellt die bisherigen PreisträgerInnen vor.
„Level 4: Die Computerkrimis von _Andreas Schlüter_“, stellt sowohl den Autor als auch seine Werke vor.
TRASH & TREASURY, die Kolumne von Thomas Harbach, informiert über _Zoran Zivkovic_, den serbokroatischen Schriftsteller, worauf ein Interview mit eben jenem folgt.
Die STORIES runden den Unterhaltungswert ab.
_Fazit_: Eine wieder einmal |rundum| gelungene Ausgabe! Kaufen!
Im Vorwort des Leipziger Szenemagazines MORGANA, einem kleinen feinen Mag in Taschenbuchformat mit einer beeindruckenden Auflage von 15.000 Exemplaren, kündigt die Redaktion zwei Hauptthemen an: Fußball und das WGT, das größte Schwarztreffen des Jahres, bei dem u. a. „The House of Usher“ auftrat, deren Frontmann Jörg Kleudgen auch der „schreibenden Zunft“ angehört (Mitbestreiter der |Wolfgang Hohlbeins Schattenchronik| im [BLITZ Verlag).]http://www.BLITZ-Verlag.de Ebenso stellt sie ein Joint Venture in Sachen BLACK PAPER, einem little Mag aus Halle, das Jubiläum feiert, in Aussicht. Auch Morgana feiert eines – das Zweijährige. Wir erfahren darüber hinaus, dass die Redaktion Zuwachs bekommen hat, aber Volly Tanner das Team verlassen hat.
Doch kommen wir zum Inhalt des 94 Seiten starken Magazines. Auch vom BLACK PAPER-Team gibt es ein einleitendes Vorwort. BLACK PAPER informiert seit vier Jahren über alle Termine der Gothic-, Grufti-, oder einfach der Schwarzen Szene Halles und liegt |kostenlos| bei vielen schwarzen Veranstaltungen aus. In dieser Ausgabe der MORGANA gibt es dann auch satte acht Seiten mit Terminen aus Halle und Leipzig, Oliver Baglieri, Autor und Fotograf, kommt zu Wort, es gibt ein WGT-Special, die Leipziger geben ihre Meinung über das WGT ab, man findet Interviews mit dem Alltroundtalent Christian von Aster, Daniel Myer (Musikprojekt DESTROID), Angelo Bergamini & Elena Alice Fossi (Kirlian Camera – ital. Band), Dennis Ostermann, dem Frontmann von „In Strict Confidence“, Tomas Petterson, dem Gründer der skandinavischen Band O.R.E. (Ordo Rosarius Equilibrio), Rudy Ratzinger (Wumpscut), Jaromir Konecny, seines Zeichens Bühnenliterat und Schriftsteller, und Alisha Bionda (Autorin, Herausgeberin, Lektorin, Rezensentin …).
Sehr informativ ist auch MORGANAS SOMMER SPECIAL mit den heißesten Veranstaltungstipps für den Sommer rund um Halle und Leipzig. Ebenso MORGANAS SOMMER MODE, das einige schwarz-modischen „Anlaufstellen“ für potenzielle Käufer vorstellt. Kulturell stellt sich Halle in „1200 Jahre Halle Saale“ vor. Schön ist auch, dass MORGANA „Gesicht zeigt“ und sein Team vorstellt: Frank Bröker, Claudia Ponelies, Peggy Schladitz, Maria Carfagna, Ane-Kathrin Kretschmar und Sandra Nieman.
MORGANAS CD NEUVORSTELLUNG und LOGBUCH LEIPZIG, eine Kolumne von Frank Bröker über den Bummel durch Antiquariate, runden den MORGANA-Lesecocktail vollmundig ab. Für die heimlichen Esoteriker in uns gibt es sogar ein MORGANA HOROSKOP und den großen Bogen aus den Sternen zurück auf den Globus nach Indien in „Kleines Indien-ABC für unerschrockene Traveller im direkten Vergleich“ von Frank Bröker, das von A-C geht und fortgesetzt wird.
MORGANA bietet noch viel mehr und ist dank der sehr speziellen Mischung erfrischend abwechslungsreich und informativ, auch für jene, die nicht aus dem Leipziger Raum kommen, und besonders für jene, die ihre Fühler in diese Richtung ausstrecken wollen und sollten!
Die nächste Ausgabe der MORGANA erscheint am 10. September. Zugreifen!
|MORGANA
Das Szenemagazin von Leipzig
http://www.morgana-leipzig.de
ISSN 1860-9783
Auflage 15.000
Kontakt:
Maria Carfagna
Oststr. 6
04317 Leipzig
Tel & Fax: 0341 2154899
Website: http://www.morgana-leipzig.de
Maria Carfagna: anzeigen@morgana-leipzig.de
Peggy Schladitz: peggy.schladitz@morgana-leipzig.de |
Das ist sie, die nächste Ausgabe der Multimania! Miklis Wesensbitter heißt den Leser mit einem dreifachen |Ole| willkommen und weist darauf hin, dass es die Multimania nun schon ein Jahr gibt, und wie sehr sie sich in dieser Zeit gewandelt hat. Die Ausgabe beschäftigt sich u. a. mit dem neue ungewöhnliche Wege gehenden PC-Game |Dreamfall|, dem Taktikspiel, auf Seite 4 wird wieder dem MM-Team die eine oder andere Frage gestellt, was den nächsten kleinen Einblick auf die dienstbaren Redaktionsgeister zulässt. Ich stelle fest, ich teile mit Olaf Brinkmann und Oliver „Zappo“ Stichweh meine Lieblingseissorten (Frau hat zwei und outet sich).
Kommen wir zum Inhalt dieser Ausgabe. Grob angesprochen, aber vorweg: Wieder einmal erfreut die Multimania durch Abwechslung und sehr gutes Infotainment! Wieder lohnen sich die 2,90 € um jeden Cent!
Olaf Brinkmann liefert eine Kolumne über „2000 Maniacs“, den unterhaltsamen H.G. Lewis Splatter-Klassiker, der zwar uralt aber lustiger als das missratene Remake ist, in SPLATTER CLASSICS.
In COVERSTORY GAME informiert Christopher Wulf ausführlich über „Dreamfall – The Longest Journey“, den lange erwarteten Nachfolger des im Jahre 2000 veröffentlichten und von Adventure-Fans bejubelten „The Longest Journey“, darüber hinaus sprach er mit Chef-Designer Ragnar Tornquist.
Weiter geht’s mit dem MOVIE SPECIAL und dem zehnten „Weekend of Fear“, dem internationalen Filmfestival für Horror, Thriller und Obskure Filme.
In MOVIE darf ein Bericht über „Fluch der Karibik 2“ natürlich nicht fehlen. Captain Jack is back! Auch Damien, der Sohn des Satanas, kehrt zurück. Und zwar in „Das Omen“. Man kann gespannt sein, was Regisseur John Moore 30 Jahre nach dem ersten Teil der „Das Omen“-Serie aus dem alten Stoff geformt hat. Alles andere als süß ist „Hard Candy“, der sich zwei hochaktuellen Tabuthemen unserer heutigen Gesellschaft nähert: „Pädophilie meets Masochismus“. Damit präsentieren Marco Weber und das neu gegründete Genrelabel einen Schock-Film der kontroversen und härteren Gangart, auf den die Zuschauer sicher unterschiedliche reagieren werden, denn es ist ein wichtiger Film, weil er den Fokus auf Dinge richtet, die manche lieber unter den Tisch kehren würden.
In REVIEWS KINO darf natürlich auch „The daVinci Code – Sakrileg“ nicht fehlen, der aber wohl kein Meisterwerk geworden ist. Ein klares Highlight kommt dagegen aus Großbritannien mit „The Descent – Abgrund des Grauens“ daher. Die ungeschnittene Deluxe-Edition bietet umfangreiches Bonusmaterial (u. a. ein Making-of, Outtakes …)
REVIEW DVD bietet wieder DVD-Infos auf satten neun Seiten.
Das SPECIAL beschäftigt sich mit Tim Sullivan, der das Drehbuch zum Remake der Splatter-Komödie „2001 Maniacs“ schrieb.
REVIEWS FSK 0: MUTLIMANIA FÜR ELTERN berät die zahlenden Eltern, mit welchen PC-Spielen, CDs, DVDs und sonstigem sie ihre Kleinen beschäftigen können, wenn ihnen die eigene Phantasie abhanden gekommen ist.
Mikis Wesensbitter erfreut wieder mit einer locker-humorvollen Kolumne, IM SCHATTEN DES GRAUENS, und schwärmt nicht nur von Melanie, sondern auch dem Wohlfühlkinoerlebnis zu „Hwal – Der Bogen“ des Filmemachers Kim Ki Duk.
SPECIAL GAMES berichtet über „Belief & Betrayal“, „Wächter der Nacht“, „Guitar Hero“, GAMES über „Heroes of Might and Magic 5“ und REVIEWS GAMES: für PC und Konsole über Neuigkeiten dieses Sektors auf fünf Seiten.
Über die R&B (Russel & Brandon Company), die Meister des etwas anderen Horrors, handelt der Bericht m HÖRSPIEL SPECIAL. Oliver „Zappo“ Stichweh sprach mit Wolfgang Strauss und Simeon Hrissomallis. In NEWS HÖRSPIELE finden sich wieder interessante Fakten zu Hörspiellabels und Projekten, z. B. „Vampira“, „Rettungskreuzer Ikarus“ und vielem mehr.
Wie immer gibt es auch eine beeindruckende MULTIMANIA VERLOSUNG, Poster im Innenteil, Infos über Technikzubehör, Rollenspiele ( im SPECIAL ROLLENSPIEL werden von Sven Siemen „Warhammer“ vorgestellt, „Midgard“ und andere …), ein kleines SPECIAL LITERATUR über „Fantasy 2006“ von Markus Mirschel gibt es auch, wenngleich mir gerade diese in Multimania noch etwas zu kurz kommt.
Wollen Sie mehr wissen? Dann kaufen Sie Multimania – besser noch: abonnieren Sie! Das Magazin ist jeden Cent wert! Und Ausgabe No. 10 soll es seit dem 09. August bereits geben.
Abos und Nachbestellungen:
Devil Inc Presseverlag
Richard-Wagner-Str. 64
66111 Saarbrücken
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Chefredakteur:
Sven Siemen, mailto: sven@multi-mania.net
Redaktionsleitung / Marketing / Vertrieb:
Alexander „eRTI“ Ertner, mailto: erti@multi-mania.net
Lektorat: Diana Glöckner
Produktionsleitung: Jörg Mathieu, Alexander Ertner, Sven Siemen
Redaktionelle Mitarbeiter:
Elina Lydia Müller (ELM), Jens Riediger (JR), Mikis Wesensbitter (MW), Ulf Imwiehe (UI), Daniel Harnoß (DH), Yazid Benfeghul (YB), Simon Dümpelmann (SD), Sebastian Hirschmann (SH), Rouven Dorn (RD), Philipp von dem Knesebeck (PVK), Michael Fangmann (MF), Björn Backes (BB), Michael Hempel (MH), Andreas Peter (AP), David Ivanov (DI), Jörg Mathieu (JM), Martin Kreischer (MK), Sven Siemen (SVS), Olaf Brinkmann (OB), Alexander Ertner (AE), Florian „Zosse“ Zastrau (ZOS), Oliver „Zappo“ Stichweh (ZAP), Martin Lips (MAL), Kai-Uwe Sander (KUS), Henri Kramer (HK), Patric Knittel (PK), Ruben Heim (RH), Björn Thorsten Jaschinski (BTJ), Julia Stichweh (JST), Jan Stetter (JS), Jan „Karli“ Schaarschmidt (Karli), Christian Bartsch (CB), Dorothea Gallien (DOG); Diana Glöckner (DG), Daniel Pereé (DP), Dennis Pelzer (DEP), Holger Bals (HB), Christian Hubert (CH), Michael Kulüke (MIK), Dorothea Gallien (DOG)
|Lake District, Nordengland im Jahr 1936. Eigentlich wollte sich Alix nie wieder unter die Fuchtel ihrer herrischen Großmutter begeben, die ihr die Jugend zur Hölle gemacht hat. Doch nun ist bald Weihnachten, Alix‘ Herz wurde gerade gebrochen und London erscheint ihr täglich trister und unerträglicher. Als sie dann hört, dass im Norden die Seen zufrieren und man dort Schlittschuh laufen kann ist, gibt es kein Halten mehr. Alix beschließt heimzufahren – auch weil sie endlich das Rätsel um den Tod ihrer Mutter lösen will. Lady Helena kam ums Leben, als Alix acht Jahre alt war und seitdem darf ihr Name im ehrwürdigen Gemäuer von Wyncrag kaum mehr erwähnt werden. Zu Hause angekommen, stößt Alix wieder auf eine undurchdringliche Mauer des Schweigens. Alix ist enttäuscht. Nicht einmal ihr vergötterter Zwillingsbruder Edwin will ihr helfen – er ist viel zu sehr in die aus Wien geflohene Musikerin Lidia verliebt, um Augen und Ohren für ein fünfzehn Jahre altes Geheimnis zu haben. Gut, dass Alix wenigstens in dem eleganten Weltmann Hal, der auf dem benachbarten Landsitz zu Besuch ist, einen Verbündeten findet. Die beiden jungen Leute ahnen nicht, dass ihre Wahrheitssuche auch einige böse Geister der Vergangenheit heraufbeschwört und ihr harmloses Detektivspiel ungeahnte Folgen hat …|
_Die Autorin:_
Ihr wundervoll beschreibender Stil ist Elizabeth Edmondson in die Wiege gelegt, denn die Autorin kommt aus einer Schriftstellerfamilie. Und nicht nur das. Ihr Roman spielt vor den Kulissen der eigenen Kindheit, in der sie die Ferien im Haus ihrer Großeltern an den Seen von Westmoreland verbrachte. Durch die Geschichten ihres geliebten Großonkels und Schnappschüsse vom winterlichen Treiben auf den zugefrorenen Seen des Lake District wurde Elizabeth Edmondson zu »Lady Helenas Geheimnis« inspiriert. Sie lebt heute in Italien und England, ist verheiratet und hat zwei Kinder.
_Die Übersetzerin:_
Elvira Willems, geboren 1961, studierte Germanistik und Komparatistik (M.A.). Sie ist als Lektorin, Übersetzerin, Sachbuch-Autorin und Krimi-Herausgeberin tätig.
_Rezension:_
Elizabeth Edmondson ist es mit „Lady Helenas Geheimnis“ gelungen, den schmalen Grat zwischen Unterhaltung und Familiensaga mit Lokalkolorit und Zeitgeschehen zu beschreiten. Auf über 550 Seiten schildert sie unterhaltend und kurzweilig die Famliengeschichten der Richardsons auf Wyncrag und der Grindleys auf Grindley Hall. Zwei Familien und Anwesen, die miteinander verstrickt sind. Dabei wird die Geschichte der Richardsons von dem dunklen Schatten der Vergangenheit überdeckt.
Die Handlung wird von interessanten und starken Frauen geprägt. Da ist Alix Richardson, die zwar beruflich erfolgreich ist, aber ihre innere Mitte noch nicht gefunden hat. Sie steht im „Clinch“ mit der eigentlich starken Frau des Clans: ihrer Großmutter, die auch der Grund dafür war, dass Alix einige Jahre nicht die Weihnachtstage im Kreise der Familie auf Wyncrag verbrachte. Dabei verspürt Alix längst Sehnsucht nach ihrem Zwillingsbruder Edwin und ihrer jüngeren Schwester Perdita sowie danach, ihrem Leben, das einer sinnlosen Abfolge von Partys und Nachtclub-Blasiertheit gleicht, den Rücken zu kehren und ihrem Wunsch nach Wärme und einfacher, aufrichtiger Freundschaft nachzugeben. Hinzu kommt, dass Alix die verführerische Sentimentalität der Feiertage verspürt, der sie dann auch nachgeht und nach Wyncrag reist. Dort findet sie alles unverändert vor: Ihre tyrannische Großmutter beherrscht immer noch das Familiengeschehen. Am schlimmsten trifft es Alix‘ kleine Schwester Perdita, die von der Großmutter ständig bekrittelt und gedemütigt wird. Einzig Alix‘ Großvater scheint sich in seiner ruhigen Art gegen seine herrische Frau zu behaupten.
Alix‘ Zwillingsbruder Edwin hingegen liebt Lidia, eine Wiener Emigrantin, die ihn nicht so recht „erhören“ will. Zu der Zeit ist Alix noch der Meinung: |Die Liebe ist die Hölle, man sehnt sich so danach, und wenn es dann schief läuft, gibt es nichts auf der Welt, was bitterer schmeckt.| Darüber hinaus verspürt sie Eifersucht, als sie von Edwins Liebe zu der schönen Wienerin erfährt, die sich für Alix‘ Empfinden zwischen die Geschwister drängt, die als Zwillinge eine besondere Nähe verbindet.
Das Geheimnis des Todes überschattet die Familie Richardson. Da ist Jack, Alix‘ verstorbener Onkel, dem der Ruf anhaftet, ein rücksichtsloser Nichtsnutz und Frauenheld, der sich auch schon mal mit Gewalt das nahm, wonach ihn gelüstete, gewesen zu sein. Ebenso Alix‘ zu Tode gekommene Eltern und jüngste Schwester. Besonders den Unfalltod ihrer Mutter, deren Schönheit immer noch in aller Mund ist, umgibt ein Mysterium, dem Alix endlich auf die Spur kommen will. Ein Vorhaben, das bei ihrer Großmutter auf harsche Ablehnung stößt und in Alix die Frage aufwirft, was Lady Richardson zu verbergen hat.
Alix begegnet nun auch Hal Grindley wieder, dem Wechselbag seiner Familie, der mehr ist, als er zu sein scheint. Als junger Mann war er unsterblich in Alix‘ Mutter verliebt. Nun steht er Alix gegenüber und verspürt ambivalente Gefühle in sich – wie auch sie. Beide schwankten zwischen Interesse und Ablehnung füreinander, wobei die Sympathie allmählich wächst. Doch Alix verhält sich zögerlich, da sie weiß, |dass es nicht simpel ist, sich zu verlieben und danach bis an das Lebensende glücklich miteinander zu leben|.
Auch Hal bemerkt in seiner Familie Zerrüttung. Der eine oder andere ist dort in einer unglücklichen Ehe gefangen, die nur die Angst vor dem sozialen Stigma zusammenhält. Einzig Hals pfiffige siebzigjährige und verwitwete Tante Daphne bringt Leben und frischen Wind in das starre von Kalkül durchzogene Gefüge der Grindleys. Sie lebt im Ausland und schwärmt (zu Recht): |“Ich lebe im Ausland. Um gelenkig zu bleiben gibt es nichts Besseres als Wärme und Sonnenschein. Das Licht ist das großartigste Geschenk des Südens.“| Darüber hinaus gibt sie offen zu, sich gerne in der Gesellschaft junger Männer aufzuhalten, weil diese sie daran erinnern, wozu das Leben da ist.
Eines der Nebenthemen des Romanes ist auch der Faschismus, dessen Anziehungskraft aus Deutschland nach England dringt, weil er den Hoffnungslosen Hoffnung bietet. Das Hauptaugenmerk hat die Autorin aber eindeutig auf die Charaktere gelegt, was ihr merklich gelungen ist.
So stehen über allem die ungeklärten Fragen, was es mit Jack Richardsons Tod auf sich hatte, wie es zu dem mysteriösen Unfalltod von Alix‘ Mutter und jüngerer Schwester und ihrem Vater kam und was es mit jenem mysteriösen Jago Roberts auf sich hat, der sich im Ort einquartiert. Die Antworten darauf sind überraschend und erschreckend zugleich!
_Fazit:_ Ein spannender, liebevoll detaillierter Unterhaltungsroman, der einen Einblick in die englische Gesellschaft 1936 bietet und den ich wärmstens empfehlen kann!
Schon das Covermotiv ist große Klasse und macht Lust auf diese Ausgabe der MULTIMANIA, an deren Bord Mikis Wesensbitter den Leser wieder willkommen heißt. Er bietet mit der Multimania-Crew allen eine Reise in die Weiten der multimedialen Welt. Ich kann nur raten: Folgt ihm! Dieses Magazin ist große Klasse!
Auf Seite 4 werden wieder Fragen an das MM-Team gestellt, die einen weiteren Einblick erlauben, wer hinter den „Machern“ steckt. Gute Idee und höchst amüsant! Der richtige Einstieg also, um sich „warmzulesen“. Sozusagen als kleine Lockerungsübung vor der Informationsflut, die über den geneigten Leser hereinbricht und von der man sich nur allzu bereitwillig mitreißen lässt. Und Mikis verspricht in seinem Vorwort nicht zu viel!
Die Titelstory zum neuen Spiele-Highlight „Guild Wars: Factions“ ist in der Tat phantastisch und bildgewaltig. Aus ihr entstammt auch das von mir bejubelte Covermotiv. Christoph Wulf verfasste einen informativen Artikel über die Stand-Alone-Erweiterung von |ArenaNets| und |Ncsofts| preisgekröntem Online-Rollenspiel „Guild Wars“, das auch noch gebührenfrei daherkommt. Was will man mehr?
Weiter geht‘s mit Movie- und DVD(-short)-NEWS. Und ausführlicher wird’s dann in den KOLUMNEN über „Ab in die Ewigkeit“, dessen blutige Effekte das Herz eines jeden Splatterfreaks zum schnelleren Schlagen bringen sollen. In „Im Schatten des Grauens“ geht es laut Mikis Wesensbitter, von ihm wieder urkomisch verfasst (ich oute mich mal, da könnte ich ja stundenlang auch etwas über den Wetterbericht lesen), um den aberwitzigsten Film, den man gesehen haben soll. Ein Feuerwerk der guten Laune (wie die Wesensbitter-Kolumnen).
NEW ON DVD bietet wieder gute Infos über das, was neu auf dem DVD-Markt ist. U.a. „Godzilla – Final Wars“, „Amitville – Der Fluch kehrt zurück“, „Train of the Dead“, „Drive“, „Preacher – Der Haschpapst“ …
REVIEWS DVD ist erfrischend abwechslungsreich. Ob nun „American Teen“, „Auch Schildkröten können fliegen“, „Bonanza-Season2“, „Der Killer von Wien“, „Für alle Fälle Fitz – Season 1“, „Im Auftrag der Liebe“, „Kir Royal – Jubliläums-Edition“, „Nicht von dieser Welt“, „Wer tötet Bambi“, „Zombie Town“ und viele mehr – Reviews auf satten neun Seiten!
In SPECIAL KINO gibt es dieses Mal u. a. etwas über „Mission Impossible III“, den aktuellen Tom-Cruise-Film. Ich gebe zu, ich habe meine Probleme mit dem Schauspieler, aber das tut nichts zur Sache; in dem Artikel der MM kommt der Film gut weg – vom Unterhaltungswert her. „Silent Hill“, eine Videospiel-Verfilmung, findet ebenfalls Erwähnung. Die Charaktere des Films orientieren sich dabei grob an denen des ersten SILENT HILL-Videospiels, die Story ist jedoch eine etwas andere als die im Game. Den von Quentin Tarantino produzierte Gewaltstreifen „Hostel“ (Buch und Regie Eli Roth) für eingefleischte Splatter- und Gore-Freaks bekommen wir ebenfalls vorgestellt.
SPECIAL DVD berichtet über das 2-DVD-Set „Der Fluch der Fliege“ und „Die Fliege 2“ sowie „Das Imperium der Wölfe“, einen verworrenen Verschwörungsthriller mit unglaubwürdiger Story. In „Masters of Horror“ haben dreizehn der besten Regisseure aus dem Horrorfilmgenre jeweils eine ca. einstündige Folge der Horror-Anthologie inszeniert und sind dabei aufwendig, blutig und ohne jegliche Einschränkungen vorgegangen. In Deutschland werden nun jeweils 2 Folgen auf einer DVD angeboten.
REVIEW KINO stellt „Firewall“, einen Film rund um einen Computer-Coup mit Harrison Ford, vor, der wohl schnell zum Langweiler wird. Auch „V wie Vendetta“ schneidet nicht wirklich gut ab. Ebenso „Vincent“, eine Story aus der Sicht eines psychisch angeschlagenen Menschen.
NEWS & REVIEWS MUSIK stellt u. a. die OOMPH!-CD „GlaubeLiebeTod“ vor. Martin Lips sprach mit Michael Roth, dem Sänger von EISREGEN, deren Texte wahre Blutorgien und deren Musik reinster Black Metal sind.
In NEWS GAMES berichtet Sven Siemen über Wissenswertes aus dem Spielbereich.
In der Mitte des Magazins befinden sich zwei Poster; u.a. eines von „Guild Wars“ – klasse!
SPECIAL GAME informiert u. a. über „Black“, an dem Shooter-Freunde nicht vorbeikommen, und „Call of Cthulhu – Dark Corners of Earth“, mit Spannung und Atmosphäre, besonders für Fans des Lovecraft-Mythos‘, „Pathologic“, mit überzeugendem Soundtrack und Ergo-Perspektive, aus der man das Spiel erlebt.
Auf satten vier Seiten informiert REVIEWS GAMES: KONSOLE, gefolgt von REVIEW GAMES: PC, da u. a. „Der Pate“, „Tom Raider Legends“ …
Es gibt auch wieder ein SPECIAL: HARDWARE&SOFTWARE; die NEWS HÖRSPIELE stellen einige interessante Hörspiel-Labels vor. Z.B. LAUSCH, deren Macher Günter Merlau und Janet Sunjic von Oliver „Zappo“ Stichweh interviewt wurden und von denen im REVIEWS HÖRSPIELE einige Produktionen vorgestellt werden; wie z. B. „Die schwarze Sonne“, aber auch von anderen Labels, u. a. „Edgar Wallace – Das Gesicht im Dunkeln“ und „Edgar Wallace – Das Verrätertor“, „Sherlock Holmes – Die fünf Orangenkerne“ und „Fragmente“ von Stefan Pinternagel …
In SPECIAL LABEL sprach wiederum ein Redakteur von MM mit Olaf Seider von HÖRSPIELE WELT, der u. a. darüber erzählt, wie es zum Kontakt zu Dan Shocker (Larry Brent & Macabros) kam: nämlich über den BLITZ-Verlag. Olaf Seider weist auch darauf hin, dass Hörbücher der Serie „Wolfgang Hohlbeins Schattenchronik“ geplant seien und dass es sich hierbei um Sammelbände düsterer Kurzgeschichten handele. Da ich die Serie ins Leben gerufen habe, die nun seit 2005 unter der Herausgabe von Wolfgang Hohlbein erscheint, und die ich mit drei Co-Autoren schreibe, möchte ich darauf hinweisen, dass das so nicht stimmt. Nur Band 1 „Der ewig dunkle Traum“ ist eine Anthologie, in der die Auftaktstory von Wolfgang Hohlbein enthalten ist, ansonsten folgen und folgten (aktuell Band 5 und 6) reine Serien|romane|!
Abgerundet wird diese Ausgabe von REVIEWS ANIME & MANGA, NEWS ROLLENSPIELE, BRETTSPIELE, einem SPECIAL ROLLENSPIEL über „Shadowrun“ und auch REVIEW LITERATUR (Bücher & Comics) gibt es wieder (was mein Herz erfreut), mit u. a. „Das Zeitalter der Wandlung 1 – Nebelriss“ von Markolf Hoffmann und „Der Funke des Chronos“ von Thomas Finn. Im SPECIAL LITERATUR geht es um |Verschwörungen| und u. a. Thomas Finn, Markus Heitz und Michael Baigent.
Und vieles, vieles mehr …
Fazit: Multimania No. 8 besticht wieder einmal durch ein sehr ansprechendes Layout und einen satten Inhalt. Es gibt einige gute Magazine dieser Art, aber für mich ist Multimania führend; auch, wenn man das Preis-Leistungsverhältnis betrachtet. Daher: kaufen, besser noch abonnieren!
_Chefredakteur:_
Sven Siemen, mailto: sven@multi-mania.net
_Redaktionsleitung / Marketing / Vertrieb:_
Alexander „eRTI“ Ertner, mailto: erti@multi-mania.net
_Lektorat:_ Diana Glöckner
_Produktionsleitung:_ Jörg Mathieu, Alexander Ertner, Sven Siemen
_Redaktionelle Mitarbeiter: _
Elina Lydia Müller (ELM), Jens Riediger (JR), Mikis Wesensbitter (MW), Ulf Imwiehe (UI), Daniel Harnoß (DH), Yazid Benfeghul (YB), Simon Dümpelmann (SD), Sebastian Hirschmann (SH), Rouven Dorn (RD), Philipp von dem Knesebeck (PVK), Michael Fangmann (MF), Björn Backes (BB), Michael Hempel (MH), Andreas Peter (AP), David Ivanov (DI), Jörg Mathieu (JM), Martin Kreischer (MK), Sven Siemen (SVS), Olaf Brinkmann (OB), Alexander Ertner (AE), Florian „Zosse“ Zastrau (ZOS), Oliver „Zappo“ Stichweh (ZAP), Martin Lips (MAL), Kai-Uwe Sander (KUS), Henri Kramer (HK), Patric Knittel (PK), Ruben Heim (RH), Björn Thorsten Jaschinski (BTJ), Julia Stichweh (JST), Jan Stetter (JS), Jan „Karli“ Schaarschmidt (Karli), Christian Bartsch (CB), Dorothea Gallien (DOG); Diana Glöckner (DG), Daniel Pereé (DP), Dennis Pelzer (DEP), Holger Bals (HB), Christian Hubert (CH), Michael Kulüke (MIK), Dorothea Gallien (DOG)
„Allem Fleisch ein Greuel“ enthält sieben phantastische Erzählungen von Thomas Wagner, Kathleen Weise, John B. Ford, Michael Siefener, Quentin S. Crisp, Jörg Bartscher-Kleudgen und Matt Cardin. Sie erzählen von der Wahrheit, die unter dem Schleier der Realität liegt, oder etwas, das im Wahn für Wahrheit gehalten wird. Von der Wahrnehmung von mehr als der sichtbaren Wirklichkeit. Es geht um die Wahrheit hinter der Lüge oder um ein verbotenes Geheimnis in einer verschlossenen Kammer. Es geht um das Gesicht unter der Clownsschminke, um Masken und Träume oder das Aufbrechen der Realität mittels Drogen und Worten, oder dem Beginn einer neuen Zeit, die wirkt wie eine Halluzination. Es ist Phantastik ohne Monster.
_Leseprobe:_
|Er trat aus dem Flur in das Wohnzimmer. Eine Aureole gelben Lichts umfloß ihn und alle Spinnen dieser Welt.
Dies war nicht mehr die Zeit der Spinnen.
Leere Flaschen, Scherben und zerschlagene Möbel formten im Sonnenlicht eine Wiese der Zerstörung, einen Abgesang auf den menschlichen Verstand; auf dem Boden verstreute Lebensmittel verdarben wie im Zeitraffer, um die Brutstätte neuen Lebens zu bilden, das sich bereits in ihnen regte.
Das Bildnis eines Dackels hing in schiefem Winkel an der Wand und glotzte grotesk schielend auf das Bild der Verwüstung.
Auf der Tapete tanzte ein Blumenmuster unbeholfene Kapriolen im Sonnenlicht, nur einige merkwürdig asymmetrische Blüten feucht-roter Farbe beteiligten sich nicht an diesem surrealen Reigen. Ihre Blätter erstreckten sich, Farbspritzern gleich, scheinbar ziellos und fordernd über das Muster, um sich an ihren Spitzen auf eine gemeinsame, senkrecht verlaufende Richtung zu einigen.
Aus einer Steckdose ragte ein ineinander verschlungenes Kabel, das sich wie ein Kriechtier abwärts und über den Teppich wand. Einige Fliegen krabbelten im Gänsemarsch über die rotverschmierte Isolierummantelung.
Am Boden lag – auf dem Bauch hingestreckt und mit angewinkelten Gliedmaßen, gleichsam eingefroren in einer letzten aufbäumenden Bewegung – der leblose Körper eines Mannes; bekleidet nur mit einer fleckigen Unterhose, die halb über das bleiche Gesäß herabgerutscht war.
Im Schädel – oder vielmehr in einer unkenntlichen Masse aus Blut und Haar – steckte, einer absurden, lärmenden Krone gleich, ein angeschaltetes Transistorradio.|
aus: Thomas Wagner: „Die gelbe Zeit“
_Rezension:_
Die Mischung nationalen und internationalen AutorInnen macht den Reiz dieser Anthologie aus, in der besonders drei Geschichten |on top| für sich in Anspruch nehmen können: allen voran die von Thomas Wagner (Von dem Mann müsste es viel mehr zu lesen geben! Das würde das Genre erheblich beleben.) Daneben waren für mich die weiteren Highlights: Michael Siefener, Jörg Bartscher-Kleudgen und Matt Cardin, von dem auch die Titelstory stammt. Aber auch die anderen Storys halten ein souveränes Niveau. Das spiegelt sich besonders in den eher subtil düsteren Handlungsbögen wider.
„Allem Fleisch ein Greuel“ ist eine interessante Komposition der Stile und Plots und stellt somit eine dankenswerte Abwechslung zu den vielen Themen-Anthologien dar. Es ist sicher schön, Projekte anzubieten, die thematisch einen „roten Faden“ haben, aber das sollte immer weniger zur ungeschriebenen „Pflicht“ werden. Diese Anthologie ist der beste Beweis dafür, dass es dem Leser zugute kommt.
Die erste Novelle ist „Die gelbe Zeit“ von Thomas Wagner. Nicht nur die erste auch |the very best| mit dem Prädikat „erzählerisch wertvoll“. Eine sprachgewaltige, teilweise bizarre, aber dennoch feine Erzählform die den alltäglichen Horror auf sehr atmosphärische Weise rüberbringt. Ich habe es schon in anderen Anthologien feststellen können, und das Bild rundet sich immer mehr: Thomas Wagner ist ein Autor der Kurzgeschichte! Die Ausbeute derer, die Shortstorys beherrschen, ist gering, aber Thomas Wagner gehört eindeutig dazu. Ein Satz der Geschichte sprach mir besonders aus der Seele: „Der Sommer widerte ihn an, diese durch und durch ordinäre Jahreszeit mir ihren plumpen Farben …“
Michael Siefeners „Die steinernen Träume“ im typisch feinen, unheimlichen Siefener-Stil handelt von einem Protagonisten, der nach einem persönlichen Verlust von Kummer gezeichnet die Begegnung mit einer Heiligen des Ortes, an dem sein verstorbener Vater gelebt hat, macht, deren Reliquien einen verhängnisvollen Einfluss ausüben
In „Die dreizehnte Kammer“ von Jörg Bartscher-Kleudgen rettet ein Walfangkapitän eine Schiffbrüchige, und es entwickelt sich zwischen ihnen eine filigrane Beziehung, die durch das Geheimnis des sonderbaren Mannes, das er in der dreizehnten Kammer verbirgt, in Gefahr gerät. Der Stil des Autors ist wie immer atmosphärisch und eher feingeistig düster. Genau die Prise, die das Besondere ausmacht, und der Handlungsbogen wird durch einen geschickten Perspektivenwechsel erfreulich hoch gehalten.
Matt Cardin setzt sich in „Allem Fleisch ein Greuel“ erzählerisch mit der Auslegung der Bibel auseinander – in einem sehr interessantem Party-Gesprächs-Plot.
Überhaupt zeichnet das die Anthologie aus. Sie lebt von der Bandbreite der Stile und Handlungen, die nicht so sehr dem Klischee entspringen, wie es oft der Fall ist. Aus diesem Grund unterscheidet sie sich dadurch von der breiten Masse und ist ein weiterer Bausteine dafür, dass Kurzgeschichtensammlungen verschiedener Autoren wieder mehr Raum haben sollten als die einzelner Autoren.
Was auch besonders gelungen ist: dass die Herausgeber die Autoren nicht anhand einer herkömmlichen Vita vorstellen, sondern schildern, welchen Bezug sie zu dem jeweiligen Autor haben und diesen dem Leser auf sehr persönliche Weise vorstellen und näher bringen.
Für mich ist der einzige kleine Negativpunkt, dass die Anthologie nicht in eine einheitliche Rechtschreibung gesetzt wurde. Aber das trübt in keiner Weise den Lesegenuss. Was mir ebenso ein wenig fehlt, ist zu jeder Story eine Illustration. Das hätte den Band auch optisch abgerundet.
Ansonsten ist die Aufmachung wie immer bei MEDUSENBLUT gewohnt gut: Covermotiv, Papier, Druck, alles eins-a!
Fazit: Eine lesenswerte Kurzgeschichtensammlung, die einen interessanten Kontrast zwischen nationalen und internationalen Autoren bietet und von sieben Geschichten drei sehr gute plus ein Highlight bietet. Daher kann ich „Allem Fleisch ein Greuel“ nur wärmstens empfehlen!
|Um sie herum herrscht tiefe Dunkelheit. Ein süßlicher, unangenehmer Geruch nimmt ihr fast den Atem, als die junge Frau aus tiefer Bewusstlosigkeit erwacht. Gedämpft hört sie das Prasseln von Erde und ein grausames Lachen – und erkennt in plötzlicher Panik, dass sie lebendig begraben wird. Sie wird nicht das letzte Opfer des sadistischen Killers bleiben.
Dessen verstörende Taten sind für die Journalistin Nikki Gillette zunächst nichts weiter als neuer Stoff für die Titelseiten. Sie ahnt noch nicht, dass der Mörder einen kranken Plan verfolgt, in dem sie eine Schlüsselrolle spielt … |
_Die Autorin_
Lisa Jackson arbeitete nach ihrem Studium zunächst einige Jahre im Banken- und Versicherungswesen, bevor sie das Schreiben für sich entdeckte. Mittlerweile zählt Jackson zu den amerikanischen Top-Autorinnen, deren Romane regelmäßig die Bestsellerlisten der „New York Times“, der „USA Today“ und der „Publishers Weekly“ erobern. Lisa Jackson lebt in Oregon.
_Rezension_
Pierce Reed – attraktiver Detective bei der Polizei von Savannah, mit Augen, denen nicht viel entgeht, und dessen Archillesferse Frauen sind – und die Reporterin Nikki Gillette werden in perverse Mordfälle verwickelt, deren roter Faden ein Prozess zu sein scheint, an dem sie vor zwölf Jahren beteiligt waren.
Verurteilt wurde damals LeRoy Chevalier, der im Verdacht stand, seine Lebensgefährtin und zwei ihrer drei Kinder getötet zu haben, nachdem er sie vorher missbraucht und gezwungen hatte, miteinander zu schlafen. Jetzt, zwölf Jahre später, ist er wegen eines Verfahrensfehlers wieder auf freiem Fuß.
Und just da beginnt die Verbrechensserie.
Das besonders Perfide: der Mörder begräbt seine Opfer lebendig, nackt, zusammen mit einem bereits Bestatteten, dessen Sarg er wieder ausgräbt und für seine Zwecke nutzt, versieht die Begrabenen mit Mikros und hört ihnen beim Sterben zu, was ihn sexuell erregt. Erstes Opfer ist Barbara Jean Marx, die ein Verhältnis mit Reed hatte und – wie die Obduktion ergibt – von ihm schwanger war.
Aufgrund ihrer Affäre wird Reed wegen Befangenheit von dem Fall abgezogen, den seine platinblonde, viermal geschiedene Partnerin und Mutter zweier Kinder Sylvie Morrisettes mit einem neuem Partner weiterführen soll. Cliff Siebert, der ebenfalls bei der Polizei von Savannah seinen Dienst versieht, zu Highschoolzeiten der beste Freund von Nikkis verstorbenem Bruder war und die Reporterin aus ehemaliger Verliebtheit mit Insiderinformationen versorgt, wirkt sonderbar verschlossen.
Nikki Gillette, ehrgeizig, mit einer Faszination für Verbrechen und Tochter des Richters Ronald |Big Ron| Gillette, arbeitet für den |Savannah Sentinel| und will durch den Fall endlich die Exklusivstory landen! Von da ab wird es turbulent in ihrem Leben, in dem zeitgleich auch ihr gut aussehender, draufgängerischer Ex-Freund Sean Hawke auftaucht. Doch da sie nicht an die Wiederbelebung einer Beziehung glaubt, ist sie nicht erpicht darauf, Sean wiederzusehen. Viel zu sehr ist sie mit dem Fall des „Grabräubers“, wie sie den Mörder bezeichnet, beschäftigt.
Der Grabräuber, der sich selbst |der Überlebende| nennt, nimmt sowohl zu Reed als auch zu Nikki Kontakt auf und schickt ihnen seltsame Botschaften. Der Sonderling besitzt eine Sammlung aus Hunderten von Filmen über Helden, die es geschafft hatten, trotz allen möglichen Härten des Lebens zu überstehen, und die selbst für Gerechtigkeit sorgten.
In dem Keller eines Hauses, dessen Besitzerin nicht weiß, dass er über einen Schlüssel zu dem abgelegen Teil des alten Gebäudes verfügt, hält er unter anderem sein „Heiligtum“, eine alte Kommode, versteckt, deren obere Schublade er niemals öffnen will, weil sie intim und unantastbar ist. In den anderen Laden bewahrt er die Dessous seiner Opfer, an denen er sich aufgeilt und befriedigt, ebenso wie an dem Grauen und Sterben der lebendig Begrabenen, deren Todeskampf er aufzeichnet und mitanhört.
Dann fühlt er sich mächtig.
Stark.
Nikki versucht an Reed, der Reporter – besonders aber Nikki Gillette – wie der Teufel das Weihwasser meidet, heranzukommen und stellt fest, dass das ungefähr so einfach ist wie mit einem Stachelschwein zu schmusen. Für Nikki ist Reed halsstarrig, mürrisch und grob, und für ihn ist sie wiederum genau die unheilvolle Kombination, um die er sonst einen Boden macht: attraktiv und intelligent. Doch die Mordfälle führen sie unweigerlich zusammen, weil der Täter zu ihnen beiden Kontakt aufgenommen hat und sie sich Informationen vom anderen erhoffen.
Als der Grabräuber sogar in Nikkis Wohnung einsteigt, spitzt sich die Situation zu und Nikki erfährt zum ersten Mal, wie es ist, auf der anderen Seite zu stehen: von den Medien gejagt und benutzt zu werden, und sie fühlt, wie ihre kämpferische Selbstsicherheit immer mehr bröckelt. Das gegenseitige Misstrauen zwischen ihr und Reed schwindet durch die zuerst widerwillig eingegangene Zusammenarbeit, und die beiden kommen sich immer näher.
Dann verschwindet Simone Everly, Nikkis beste Freundin und die Frau, die Nikkis verstorbener Bruder heiraten wollte. Schnell wird allen bewusst, dass auch sie in die Fänge des Grabräubers geraten sein muss.
Wird es Nikki Gillette und Pierce Reed gelingen, Simone Everly zu befreien? Und vermögen sie es, sich nicht weiter in dem Netz des Überlebenden zu verfangen, das dieser immer enger um sie herum spinnt?
Denn der Überlebende ist bereit für den |coup de gráce|!
_Fazit:_Ein kurzweiliger, flott geschriebener Krimi, der auf stolzen 600 Seiten erstaunlich wenig „Längen“ aufweist und der |die| Prise Sex & Crime beinhaltet, die ein gutes Unterhaltungsbuch dieses Genres bieten sollte. Sehr schnell meint man sich auf der richtigen Fährte, und ist am Ende doch überrascht, dass es alles ein wenig anders ist, als man dachte! Wer sich gut unterhalten will, ist hier an der richtigen Adresse!
|Aus dem Amerikanischen von Elisabeth Hartmann|
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