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Poe, Edgar Allan / Hala, Melchior / Sieper, Marc / Hank, Dickky / Weigelt, Thomas – Landors Landhaus (POE #27)

Edgar Allan Poe und Leonie Goron möchten nach ihrer Rückkehr nach Amerika schnellstmöglich heiraten. Zu diesem Zweck mieten sie das Landhaus des wunderlichen alten Mr. Landor. Bald schon offenbart das Landhaus ein düsteres Geheimnis, und Landor gesteht, dass auf dem Haus ein alter Fluch lastet. Doch auch Leonie Goron hat einiges vor ihrem Geliebten Poe verheimlicht, und abermals verzweifelt der gepeinigte Mann beinahe an der erdrückenden Last der Wahrheit …

_Meine Meinung:_

Nach dem ruhigen Beginn der 7.Staffel in Folge 26 geht es in diesem Hörspiel ebenso ruhig weiter, allerdings um einiges mysteriöser. Was sich in [„Die Flaschenpost“ 4946 bereits andeutete, wird in „Landors Landhaus“ zur Gewissheit, nämlich dass dieser Zyklus sich eingehend mit der Vergangenheit und dem Mysterium um Leonie Goron beschäftigt, die in der vorliegenden Folge schon sehr deutlich durchscheinen lässt, dass sie ihren Gefährten Poe bereits einige Male belogen hat. Aus welcher Absicht heraus, ist sowohl für den Hörer als auch für Poe ungewiss.

Dieser Umstand ist einer der herausragenden Faktoren dafür, dass die Serie so erfolgreich ist und die Spannung erhalten bleibt, sich im Gegenteil sogar von Folge zu Folge steigert. Der Hörer ist im Wesentlichen auf dem gleichen Wissenstand wie der Protagonist und muss wie Poe Stück für Stück des Puzzles zusammentragen, um am Ende vielleicht ansatzweise zu erahnen, was auf ihn zukommt. Viel mit den Kurzgeschichten Poes hat auch dieses Hörspiel nicht gemein, was der Qualität der Produktion und der Handlung aber keinen Abbruch tut.

Neben den Hauptdarstellern brilliert in dieser Folge Peter Schiff als Landor, der bereits in unzähligen Hörspiel- und Filmproduktionen mitwirkte, unter anderem als Stimme des Computers HAL in „2001: Odyssee im Weltraum“. Musik und Effekte bewegen sich auf sehr hohem Niveau, wobei Letztere eher sparsam eingesetzt wurden, was allerdings an der ruhigen Handlung liegt. Ein besonderer Genuss ist auch bei dieser Episode der grandiose Bonustrack mit dem Lied „Elenore“, gesungen von Schauspiel-Legende Christopher Lee.

Die Aufmachung mit dem bizarren, verwachsenen Baum im Vordergrund ist wieder ein Meisterstück der Schwarzweiß-Fotografie. Darüber hinaus hat das Booklet im Vergleich zum Vorgänger nichts Neues zu bieten.

_Fazit:_

Knapp eine Stunde lang wird der Hörer in gewohnter Qualität spannend unterhalten und der neue Zyklus kommt langsam aber sicher in Fahrt. Wie nicht anders zu erwarten, werden zunächst mehr Fragen aufgeworfen als neue Erkenntnisse offenbart. Das erhöht natürlich die Spannung, und einmal mehr wird dem Hörer bewusst, dass es nichts bringt, sich eine Folge dieser Serie herauszupicken. Die Komplexität und das Niveau der Hörspiele kommen erst in ihrer Gesamtheit vollends zur Geltung.

|58 Minuten auf 1 CD|
http://www.poe.phantastische-hoerspiele.de
http://www.luebbe-audio.de

_Florian Hilleberg_

Peter Lerf, Martin Sabel, Jan-Soeren Haas – Der Unendliche

_Handlung:_

Kathie und ihre Freunde wollen eine unbeschwerte Party in einer einsamen Hütte im Wald feiern. Um einige Sachen wie Lebensmittel und Alkohol zu besorgen, fährt die junge Frau einen Tag früher los. Als der Rest der Clique schließlich eintrifft, sind Kühlschrank und Speisekammer zwar gut gefüllt, doch von Kathie fehlt jede Spur: Diese wurde von einem geheimnisvollen Fremden namens Gorga entführt und in einer Höhle gefesselt, wo er ihr offenbart, was er wirklich ist.

Bereits vor mehr als 500 Jahren trieb er sein Unwesen und führte eine junge Frau in Versuchung, die als Hexe gebrandmarkt, gefoltert und schließlich hingerichtet wurde. Gorga, ein unsterblicher Dämon, ist einsam und langweilt sich. Verzweifelt sucht er eine Gefährtin, welche er für seine dunklen Triebe benutzen kann.

Um Kathies Willen zu brechen, beginnt der dämonische Gorga ein tödliches Spiel mit ihren Freunden …

_Meine Meinung:_

„Der Unendliche“ ist eine Koproduktion der Labels |Gigaphon Entertainment| und |Pandoras Play|. Erstere ist eine sehr junge Firma des Schauspielers Martin Sabel sowie des Autors und Produzenten Peter Lerf, die demnächst mit ihrer neuen Fantasy-Serie „Dragonbound“ startet. |Pandoras Play| hat sich bereits mit innovativen Serien wie „U-666“, „Das dunkle Meer der Sterne“ oder auch „Schattensaiten“ und „Grüße aus Gehenna“ einen Namen gemacht.

Das vorliegende Hörspiel ist eine in sich abgeschlossene Gruselgeschichte, die von Peter Lerf geschrieben wurde. Das Drehbuch ist intelligent, originell und legt den Sprechern realistische Dialoge in den Mund, die sich nie gekünstelt oder konstruiert anhören. Lediglich mit der Clique Jugendlicher, die in einer einsamen Waldhütte Party machen will und nach und nach dezimiert wird, bedienen die Macher das gängige Klischee der Teenie-Horror-Filme à la „Halloween“, „Scream“ oder „Prom Night“.

Allerdings geht es hier nicht nur um einen Killer, der seine perversen Veranlagungen auslebt: Hauptperson und Antagonist dieses 150-minütigen Hörvergnügens ist Gorga, der Unendliche, ein Dämon, der eine geeignete Gefährtin sucht und ein perfides Spiel mit seinen Opfern treibt. Dargestellt wird der hinterhältige Bösewicht eindringlich und realistisch von Martin Sabel. Der Schauspieler ist im Audio-Bereich vor allem als der Magier Masoy aus den „Drizzt“-Hörspielen von |Lausch – Phantastische Hörspiele| bekannt, oder auch als böser Zauberer Kaskaras aus dem Debüthörspiel „Legend – Hand of God“ des Labels |Weirdoz|. Und genauso wie in den eben erwähnten Produktionen liefert der Mime eine eindrucksvolle Arbeit ab und verleiht dem Charakter mit seiner markanten und dunklen Stimme sehr viel Tiefe und Lebendigkeit. Die Emotionen des Dämons werden von Sabel hervorragend transportiert, und die Arroganz und Hochmütigkeit dieses Wesens, das so viel älter ist als die Menschen, kommen perfekt zur Geltung. Auch der trockene, bissige Humor dieser Figur wirkt keinesfalls aufgesetzt und animiert an der einen oder anderen Stelle zum Lachen, ohne dass die Ernsthaftigkeit der Handlung in Frage gestellt würde oder gar die Spannung darunter litte.

Als Protagonistinnen stehen Martin Sabel die Sprecherinnen Roswitha Schreiner und Malah Helman zur Seite; beides junge, talentierte Schauspielerinnen aus Berlin, die auch im vorliegenden Hörspiel eine unglaublich gute Vorstellung liefern und so manchen Kollegen alt aussehen lassen. Die Darstellung der jungen Frau Kathie oder des Mädchens LeeAnn, welches als Hexe verurteilt wird, gelingt den beiden Damen jedenfalls hervorragend. Erzähler ist in diesem Hörspiel Markus Haase, der leider an einigen Stellen ein wenig hölzern und emotionslos spricht, aber im Großen und Ganzen dennoch eine ordentliche Arbeit erledigt. Erwähnenswert ist auf alle Fälle noch Erik Hansen, der den Richter O’Leary spielt, welcher den Prozess gegen LeeAnn leitet. Die herrische, ungeduldige und selbstgefällige Art dieses Charakters wird von Hansen mit seiner tiefen Stimme authentisch wiedergegeben und man merkt, wie er sich in seine Rolle hineingedacht hat. Leider hat die Handlung einige Längen und zieht sich stellenweise erheblich, vor allem auf der ersten CD.

In Punkto Effekte und Hintergrundgeräusche kann „Der Unendliche“ ebenfalls auf ganzer Linie überzeugen. Die Szenerie wird immer von angemessenen und realistischen Backgroundsounds begleitet, wie beispielsweise dem Zwitschern von Vögeln, dem Zirpen von Grillen oder auch dem Murmeln von Stimmen. Die Musik ist ein wahrer Ohrenschmaus, und vor allem der Song am Ende der Story ist wirklich gelungen und passt ideal zum Abspann.

Lediglich in Sachen Layout ist das Hörspiel sehr einfach gehalten und zeigt eine Grafik, die zwar passend zum Inhalt ist, aber ansonsten kaum als einfallsreich bezeichnet werden kann. Dennoch: Hörspielfans auf der Suche nach einer spannenden Gruselgeschichte werden durch das bösartige Augenpaar sicherlich neugierig gemacht und schlussendlich ja mit einer interessanten und großartig inszenierten Story belohnt.

_Fazit:_

Das Einzelhörspiel von |Gigaphon| ist eine intelligente Gruselmär, die in Story und Handlungsablauf neue Wege beschreitet und interessante Charaktere zu bieten hat, welche von hochprofessionellen Sprechern verkörpert werden. Vor allem Martin Sabel, Roswitha Schreiner und Malah Helman spielen ihre Rollen grandios. Musik und Hintergrundgeräusche sind von allererster Güte. Nur die Handlung wirkt in den 150 Minuten Spielzeit zum Teil sehr ausgewalzt und die Teenie-Party in der Waldhütte erinnert stark an einschlägige Filme.

150 Minuten auf 2 CDs
www.pandorasplay.de

Florian Hilleberg

S.H.A. Parzzival – Krakentanz (Titan-Sternenabenteuer 27)

Handlung:

Anake und Cy begleiten den Wirtschaftsmagnaten Michael Moses beim Jungfernflug der |Hindenburg II|: Das Luftschiff ist auch in der Lage zu tauchen und bis in die Tiefsee vorzustoßen. Bei der Demonstration der Fähigkeiten des Wunderwerkes der Technik kommt es zu einem erneuten Anschlag der Ökoterroristen: Ein Riesenkrake greift die |Hindenburg II| an.

S.H.A. Parzzival – Krakentanz (Titan-Sternenabenteuer 27) weiterlesen

Parzzival, S.H.A. – Himbeertod (Titan-Sternenabenteuer 25)

_Handlung:_

Shalyn Shan hat den Anschlag auf ihr Leben knapp überlebt und erwacht nach neun Tagen Koma und umfangreichen kosmetischen Operationen im Krankenhaus. Die World-Police setzt den skurrilen Spezialagenten Wernher von Witzleben alias „Fledermaus“ auf den Attentäter an, und bereits nach kurzer Zeit hat dieser die Spur des Mörders aufgenommen, doch aus dem ist nichts herauszubringen.

Zur selben Zeit greifen die Cadschiden ein kleines Bergdorf an, um die Gefühle der Bewohner zu stehlen. Es gibt mehrere Tote, bevor die World-Police die Invasion stoppen und zurückschlagen kann. Shalyn Shan bekommt den Auftrag, mit der |Titan| zur Heimatwelt der Gefühlsjäger aufzubrechen, die gespannte Situation diplomatisch zu lösen und das immer noch havarierte Schiff der Space-Police zu bergen.

Einen Tag vor dem Start der |Titan| knüpft von Witzleben Kontakt mit einer Frau aus Monjas Kindheit, welche mehr über die geheimnisvolle Gefährtin Shalyn Shans zu wissen vorgibt. Doch was die Suuranerin und ihre Freunde erwartet, gipfelt in einem mörderischen Inferno …

_Eindrücke:_

Diesmal kommt der Leser wieder in den Genuss der altbekannten Helden Shalyn Shan und Sir Klakkarakk. Aufgrund des Anschlags läuft Shalyn Shan zunächst sehr martialisch mit Glatze durch die Weltgeschichte, was ihrem Wesen und ihrer erotischen Ausstrahlung allerdings keinen Abbruch tut. Der ungewöhnliche Titel „Himbeertod“ resultiert übrigens aus dem merkwürdigen Geschmack nach Himbeeren, den sowohl Shalyn Shan kurz vor ihrem Blackout bei dem Attentat als auch die Opfer der Gefühlsjäger wahrnahmen.

Aufgrund des zyklischen Charakters der Serie geht es nahtlos und spannend weiter, doch Einsteiger erhalten auf Seite sechs die Möglichkeiten, die bisher geschehenen Ereignisse noch einmal zu reflektieren. Aber auch für Kenner der Serie bietet die Rubrik eine hervorragende Gedächtnisstütze.

Neben der weiteren Ermittlung in Sachen Monja und Attentäter wird eine neue interessante Figur in das „Titan“-Universum eingeführt: Spezial-Agent Wernher von Witzleben alias „Fledermaus“. Der Mann repräsentiert nicht nur einen James-Bond-Charakter, sondern ist vor allem eine sehr mysteriöse Gestalt, deren Beweggründe alles andere als offensichtlich sind. Hinzu kommen vampirische Wesenszüge, welche auf eine enge Bindung zu dem Vampircop Mick Bondye aus der Serie [„Wolfgang Hohlbeins Schattenchronik“ 4809 schließen lassen, der in Band 30 sein Debüt bei „Titan“ geben wird. Die Vorliebe von Witzlebens für alte Romanhefte der Serie „Die Fledermaus“ verleiht dem Charakter nicht nur lebensnahe Wesenszüge, sondern stellt auch eine Hommage an diese Textgattung dar, der ja auch die „Promet“-Abenteuer entstammen, aus denen bekanntlich die vorliegende Serie entstand.

In einer parallelen Handlung wird der erste Angriff der Cadschiden auf ein Bergdorf geschildert. Detailliert arbeitet der Autor dort einzelne Schicksale heraus und verdeutlicht damit die Brutalität dieser Attacke, die so kriegerisch von den Aggressoren nicht mal beabsichtigt war. Das Resultat ist für die Opfer freilich dasselbe, und dieser Umstand wurde von Parzzival gekonnt herausgestellt. Im weiteren Verlauf betritt auch die Crew der |Wallenstein| die Bühne, und damit wird eine weitere Brücke zum Vorgänger-Band gebaut, in dem die drei Raumfahrer die Hauptprotagonisten waren. Ein weiterer Pluspunkt des Buches ist außerdem die Darstellung der Zustände des gestrandeten und belagerten Space-Police-Schiffes auf der Heimatwelt der Cadschiden. Damit wird dem Leser deutlich, dass der Autor diesen Handlungsfaden keineswegs außer Acht gelassen hat. Die von der CRC geplante Mission der |Titan| zum Planeten Cadschid wird das Thema alsbald aufgreifen.

Erstaunlich ist vor allem, wie komplex und verzwickt die Handlung mittlerweile ist und wie viele Nebenschauplätze der Autor im Auge behält, die nach und nach abgearbeitet werden.
Hoffentlich werden die einen oder anderen Rätsel, wie beispielsweise der Gletschertsunami, bald gelöst, denn bei einer halbjährlichen Erscheinungsweise von je zwei Bänden dürfen einzelne Fragen nicht zu lange offen im Raum stehen bleiben. Dass die Story nicht langweilig wird, beweist jedenfalls der extrem gemeine Cliffhanger, der wieder einmal an der spannendsten und dramatischsten Stelle den Leser quasi in der Luft hängen lässt.

Die Innenillustrationen stammen dieses Mal von dem geschätzten Künstler R. S. Lonati, der sich vor allem als Titelbildzeichner der Serien „Larry Brent“ und „Macabros“ verdient gemacht hat. In dem vorliegenden Buch gewinnen diese Werke noch mehr an Bedeutung, zierten die Gemälde von Lonati doch schon das eine oder andere Cover eines Heftromans von „Die Fledermaus“. Das Manko der sehr detaillierten Werke ist hier wieder einmal der Schwarzweiß-Druck, der auch in den anderen Bänden den Bildern viel von ihrer Wirkung nimmt. Umso erfreulicher die Entscheidung des Verlags, die wichtigsten und schönsten Illustrationen farbig auf der Rückseite des jeweiligen Bandes erneut abzudrucken, wenn auch in kleinerer Form.

Die Zeichnungen des vorliegenden Bandes weisen aber auch in anderer Hinsicht eine Besonderheit auf, denn es sind die einzigen, die vor dem Roman entstanden und für welche die Handlung auf die jeweilige Szenerie zugeschnitten wurde. Diesen Umstand merkt man dem Roman aber kaum an, und es ist bemerkenswert, wie gut der Autor die Motive integrieren konnte. Das Titelbild des Romans hingegen gehört zu den schwächsten der gesamten Serie und wirkt seltsam deplatziert, zumal es wie ein Computerzusammenschnitt aussieht. Wenn man sich den Angriff der Cadschiden auf das Bergdorf ins Gedächtnis ruft, scheint auch eher das Titelbild von Band 22 für das vorliegende Buch vorgesehen gewesen zu sein.

_Fazit:_ „Himbeertod“ ist eine hervorragende Weiterführung des neuen Zyklus mit einer hochspannenden Szenerie und glaubhaften, spleenigen Charakteren.

http://www.BLITZ-Verlag.de

_Florian Hilleberg_

Hrissomallis, Simeon – Faith – The Van Helsing Chronicles: Wendepunkt (Season 1 – Episode 11)

Episode 1: [„Die Zusammenkunft“ 4811
Episode 2: [„Verwandlungen“ 4826
Episode 5: [„Dämonische Leidenschaft“ 4833
Episode 6: [„Ravens Geheimnis“ 4850
Episode 10: [„Das Böse im Menschen“ 4910

Faith erfährt, dass ihr Vater immer noch am Leben ist und als welche Person er sich all die Jahre ausgegeben hat.

Während die junge Frau ihr Leben wieder in geordnete Bahnen zu bringen versucht, reisen Christopher Lane, Shania und Vin in einen kleinen Ort, in dem vor genau einhundert Jahren ein Kindermörder hingerichtet wurde. Vor seinem Tod stieß er einen grauenhaften Fluch aus, dass er zurückkehren würde. Ein toter Friedhofswächter scheint ein erster Hinweis auf die Rückkehr des Teufelsdieners zu sein, und als Christopher Lane und seine Kameraden den nächtlichen Totenacker inspizieren, bekommen sie es mit einer Kreatur zu tun, wie sie ihnen noch nicht begegnet ist …

_Meine Meinung:_

In dieser Episode erfährt der Hörer wichtige Fakten über Faiths Vater sowie über die wahre Identität einiger Hauptfiguren. Vor der großen Abschluss-Trilogie wird es somit noch einmal richtig spannend, und neben einer packenden Handlung geben sich einmal mehr die ganz großen Sprecher der Hörspiel- und Synchronbranche die Klinke in die Hand. Angefangen beim Stammpersonal: Nana Spier, David Nathan, Thomas-Nero Wolff, Boris Tessmann und Dorette Hugo. Weiter geht es mit Martin Kessler, Udo Schenk, Torsten Michaelis, Lutz Riedel und Oliver Rohrbeck. All diese Mimen sind mit viel Engagement bei der Sache und liefern erstklassige Arbeit ab. Allerdings kann das ständige Selbstmitleid von Faith auf die Dauer etwas enervierend sein. Dafür kommen die Vin-Masters-Fans voll auf ihre Kosten, denn erstmals darf der Bursche zeigen, was wirklich in ihm steckt.

Besonders eindrucksvoll gelungen sind in dieser Folge die Effekte, vor allem als der dämonische Baum mit seinem Wurzelwerk angreift. Darüber hinaus strotzt das Hörspiel vor versteckten Anspielungen auf die alte |John Sinclair|-Hörspielserie. Die Szene zu Beginn mit dem Kindermörder erinnert an das Kulthörspiel „Die Teufelsuhr“, während die Albereien während des Kampfes mit den Echsenmonstern als satirische Einlage zu verstehen sind. Den Namen Jeff Denver kennen |Sinclair|-Fans aus dem Tonstudio-Braun-Tape „Das Horror-Taxi von New York“.

Das Cover ist dagegen allerhöchstens als durchschnittlich zu bewerten und bereitet den Hörer in keiner Weise darauf vor, welch gelungenes Hörspiel ihn erwartet.

_Fazit:_

„Wendepunkt“ ist eine spannende Folge, die vor dem abschließenden Dreiteiler der ersten Staffel noch einmal alle Register zieht. Sprecher, Musik und Effekte sind von allererster Güte und machen auch die elfte Folge der Van-Helsing-Chroniken zu einem kurzweiligen Hörvergnügen. Wenn auch nicht unbedingt das ganz große Kino für die Ohren, wie auf dem Backcover angekündigt, so bietet |Faith| doch immerhin eine perfekte TV-Serie für die Lauscher. Leider erfordert auch diese CD Vorwissen seitens des Zuhörers.

_Besetzung:_

Faith Van Helsing: Nana Spier (Sarah Michelle Gellar, Claire Danes, Drew Barrymore)
Shania Francis: Dorette Hugo (Jennifer Garner, Christina Ricci in „Ally McBeal“)
Melvin Masters: Boris Tessmann (David ‚Angel‘ Boreanaz)
Hunter: Udo Schenk (Ray Liotta, Ralph Fiennes, Kevin Bacon, Gary Oldman, Jeffrey Combs …)
Christopher Lane: Thomas-Nero Wolff (Hugh Jackman, Jason Statham, Anthony ‚Giles‘ Head)
Raven: David Nathan (Johnny Depp, Christian Bale, James ‚Spike‘ Marsters)
Alex Christ: Torsten Michaelis (Wesley Snipes, Sean Bean)
Sheriff Langdon: Oliver Rohrbeck (Ben Stiller, Michael Rapaport)
Bürgermeister Murphy: Heiner Heusinger
Jack Wilburn: Jörg Ade
Nathan Pierce: Martin Keßler (Nicholas Cage, Vin Diesel)
Peter Franklin Denver: Lutz Riedel (Timothy Dalton, Richard Gere, Udo Kier, Sam ‚Holland Manners‘ Anderson)
Jeff Denver: Nils Weyland
Jim: Marco Sand
Brad: Santiago Ziesmer (Steve Buscemi, Tony Cox, Seth ‚Oz‘ Green)
Kristin: Carola Ewert (Selma Blair, Eliza ‚Faith‘ Dushku)
Direktor Arowic: Helmut Krauss (Marlon Brando, James Earl Jones, John Goodman, Jerry ‚Deep Throat‘ Hardin in „Akte X“)
Erzählerin: Barbara Stoll

|59 Minuten auf 1 CD|
http://www.rb-company.de
http://85.25.136.73/shop2/index.php?user=rbcompany

_Florian Hilleberg_

Zurdo, David / Gutiérrez, Ángel – 616 – Die Hölle ist überall

In Boston rettet der Feuerwehrmann Joseph Nolan dem minderbegabten Gärtner Daniel bei einem Klosterbrand das Leben. Zuerst steht es schlecht um den alten Mann, doch nach und nach erholt er sich. Nolan besucht ihn des Öfteren und lernt dabei die reservierte Psychologin Audrey Barrett kennen, die auf Wunsch der Nonnen Daniel behandelt. Dabei entdeckt sie bei dem alten Gärtner eine merkwürdige Persönlichkeitsspaltung. Als er ihr Dinge sagt, die er nicht wissen kann, ahnt sie Schreckliches und will es doch nicht wahrhaben. Ist Daniel von einer überirdischen Wesenheit besessen – vielleicht sogar vom Teufel persönlich? Weiß Daniel tatsächlich, wo sich ihr seit fünf Jahren verschollener Sohn befindet?

Zur selben Zeit untersucht der Jesuit Pater Albert Cloister mysteriöse Ereignisse. Einem Priester wurden im geschlossenen Sarg die Knochen gebrochen; Ähnliches geschah einer alten Frau, die immer noch am Leben ist. Auch bei anderen Vorkommnissen steht immer wieder dieselbe Botschaft im Vordergrund: |DIE HÖLLE IST ÜBERALL.|

Je mehr sich Cloister mit dieser Nachricht auseinandersetzt, desto mehr erkennt er, dass er persönlich in diese Fälle verwickelt wird und sich eine unsagbar böse Kreatur mit ihm in Verbindung setzen will …

_Meine Meinung:_

In diesem Roman trifft „Der Exorzist“ auf „Sakrileg“. Die Wissenschaftsjournalisten Zurdo und Gutiérrez schufen einen fundierten und extrem gut recherchierten Mysterythriller, der neben einer Menge subtiler Spannung auch eine interessante Geschichte zu erzählen hat, die mit einer gut durchdachten Pointe aufwarten kann.

Zunächst beginnt der Roman recht verworren und viele Szenenwechsel erfordern eine gewisse Konzentration bei der Lektüre. Doch im Laufe des Buches wächst die Handlung zusammen, und obwohl es so gut wie keine Actionsequenzen im Roman gibt, ist er äußerst spannend und atmosphärisch. Am eindringlichsten und nachhaltigsten sind dabei jene Abschnitte, in denen ein Exorzismus an Daniel durchgeführt wird und Albert Cloister durch Tonbandaufnahmen mit dem Bösen kommuniziert. Die Protagonisten Audrey Barrett, Joseph Nolan und Albert Cloister wurden glaubhaft und vielschichtig dargestellt, so dass man unwillkürlich mit ihnen fühlt und leidet. Der Spannungsbogen baut sich langsam aber kontinuierlich auf, und die Geschichte weist einige überraschende Wendungen im Handlungsablauf auf.

Im Anhang berichten die Autoren über Fakten und Fiktion ihres Werkes, besonders die Wahrheit über die Zahl des Tieres ist überaus interessant zu lesen. Besonders gelungen ist dem |Droemer/Knaur|-Verlag die einmalige Aufmachung: Im Buchdeckel ist die Zahl 616 als Scherenschnitt abgebildet, hinter dem die Flammen des umklappbaren Umschlags zu sehen sind. Das Buch wurde auf hochwertigem Papier gedruckt und die Schrift hat die ideale Größe.

_Fazit:_

„616 – Die Hölle ist überall“ ist ein hervorragend recherchierter Mysterythriller über Besessenheit, die Wahrheit über die Zahl des Tieres sowie Judas Ischariot. Der flüssig lesbare Roman überrascht mit unerwarteten Wendungen und überzeugt durch subtile Spannung.

|Originaltitel: 616 – Todo es inferno
Aus dem Spanischen von Alice Jakubeit
Illustration: FinePic, München
408 Seiten Paperback
ISBN13: 978-3426663165|
http://www.knaur.de

_Florian Hilleberg_

Keene, Brian – lange Weg nach Hause, Der

Steve Leibermann und drei seiner Arbeitskollegen befinden sich auf der Heimfahrt von der Arbeit, als sie eine gewaltige Explosion wahrnehmen und ein Geräusch wie das Trompeten einer riesigen Posaune. Hunderte von Autos geraten in einen Massenunfall, und in dem allgemeinen Chaos fällt erst relativ spät auf, dass mehrere Menschen von einem Augenblick zum anderen spurlos verschwanden.

So auch Steves Kollege Craig. Hector, der Fahrer, stirbt bei dem Unfall, so dass sich Steve und Charlie allein auf den langen Weg nach Hause machen. Steve hat nur den einen Wunsch, seine Frau Terrie wiederzusehen. Der merkwürdige Vorfall scheint sich nämlich auf das ganze Land, wenn nicht die ganze Welt ausgewirkt zu haben. Die Handynetze sind zusammen- und Anarchie ist ausgebrochen, jeder kämpft ums Überleben. Den beiden Kollegen schließt sich der Bauarbeiter Frank an. Gemeinsam machen sich die drei Männer auf den Weg ins Ungewisse …

_Meine Meinung:_

Mit Brian Keene hat der |Otherworld|-Verlag einen Autor an der Hand, der nicht zu Unrecht als neuer Stern am Horror-Himmel gefeiert wird. Mit seinen umfangreichen Büchern „Die Wurmgötter“ und „Im Reich der Siqqusim“ bildet die vorliegende Novelle das bislang kürzeste Werk des Schriftstellers in deutscher Sprache. Auf gerade mal 152 Seiten entwirft Keene ein Horror-Szenario sondergleichen und schafft eine gelungene Endzeitstimmung, die auch ohne menschenfressende Zombies wunderbar eindringlich und atmosphärisch wirkt.

Die Charaktere wurden sehr real dargestellt, und die Schilderung aus der Perspektive Steve Leibermanns hilft dem Leser dabei, sich besser in das düstere Geschehen hineinzudenken. Ebenso wie Leibermann wird auch dem Leser suggeriert, dass am Ende alles gut werden könnte; die Hoffnung bleibt bis zum Schluss erhalten, obwohl die Geschichte durchzogen ist von einem immerwährenden Schleier der Trostlosigkeit und der bangen Erwartung, ob Leibermanns Frau noch lebt oder bereits tot oder verschwunden ist.

Zugleich hat sich der Autor die Gelegenheit nicht entgehen lassen, mit den Arschlöchern des täglichen Lebens abzurechnen und sie literarisch mal richtig zur Ader zu lassen. Der christlich-religiöse Plot der Story ist hingegen Geschmackssache; man muss sich schon zum Ende hin bewusst machen, dass man keine Werbebroschüre der Kirche in Händen hält. Hier liegt das einzige Manko dieser rasanten Achterbahnfahrt zwischen Hoffen und Verzweifeln. Die zuerst als Kurzgeschichte konzipierte Story hätte weitaus besser funktioniert, wenn die Ursache für das Verschwinden der Menschen und das Ausbrechen der Anarchie im Dunkeln geblieben wäre.

Eine kleine Entschädigung für den wirklich sehr kurzen Roman ist das ausführliche Vorwort des Horror-Experten John Skipp, der sich unter anderem mit der Anthologie „Book of the Dead“ (dt. „Das große Horror-Lesebuch“, erschienen im |Goldmann|-Verlag) einen Namen machte, das er gemeinsam mit Graig Spector herausbrachte.

Wie immer glänzt der |Otherworld|-Verlag durch eine ansprechende Aufmachung und hochwertiges Papier. Ein Glossar der handelnden Personen erleichtert das schnelle Nachschlagen und ein ausführliches Autorenportrait ist mittlerweile aus den Büchern des Verlages nicht mehr wegzudenken. Die große Schrift ist zur Abwechslung mal ganz angenehm für die Augen, nur der hohe Preis wirkt abschreckend und ist unangemessen hoch für eine Geschichte in Heftromanlänge.

_Fazit:_

„Der lange Weg nach Hause“ bietet ein düsteres und spannend geschriebenes Endzeitszenario mit glaubhaften Charakteren. Einzig das Ende der Geschichte ist etwas zu religiös ausgefallen. Leider ist das Büchlein mit 8.95 €uro zu teuer für die 160 Seiten geraten. Allerdings bietet das Buch eine kurzweilige Lektüre und lässt sich binnen zweier Stunden wunderbar flott durchlesen.

|Originaltitel: Take the long way home, 2006
159 Seiten Taschenbuch
Aus dem Englischen von Michael Krug
Titelillustration: Claudia Flor
ISBN: 9783902607010|
http://www.otherworld-verlag.com

_ Brian Keene auf |Buchwurm.info|:_

[„Das Reich der Siqqusim“ 3368
[„Die Wurmgötter“ 4469

_Florian Hilleberg_

Poe, Edgar Allan / Hala, Melchior / Sieper, Marc / Hank, Dickky / Weigelt, Thomas – Flaschenpost, Die (Poe #26)

Edgar Allan Poe weiß nun um seine wahre Identität. Er ist selbst der große Dichter, den alle Welt für tot hält. Und gerade das ist das Problem. Sollte er damit an die Öffentlichkeit gehen, würde man ihn wieder für verrückt erklären und einsperren. Poe beschließt, mit Leonie ein neues Leben zu beginnen und hält um ihre Hand an.

Gemeinsam suchen sie eine Überfahrt nach England, doch eine grauenhafte Seuche an Bord zwingt sie dazu, vom Schiff zurück an Land zu fliehen. Poe versucht sich indes an neuen Kurzgeschichten und Gedichten, doch das Schicksal holt ihn abermals ein, als ein Leser seines Werkes den gebeutelten Mann beschuldigt, billige Plagiate des großen Dichters Edgar Allan Poe zu fabrizieren. Gerade erst dem teuflischen Dr. Baker entronnen und sich seiner eigenen Identität bewusst, muss Poe erkennen, dass er trotz allem lebendig begraben ist in seinem neuen Leben …

_Meine Meinung:_

Ruhig und besonnen beginnt die neue Staffel der Erfolgsserie „Edgar Allan Poe“, die mit dieser Folge den zweiten großen Handlungsstrang beginnt. Damit, dass Poe in Episode 25 seine wahre Identität erfährt und die Gefahr durch Dr. Baker gebannt wurde, ist der erste große Handlungsbogen abgeschlossen, der stark komprimiert auch als |Bastei Lübbe|-Taschenbuch unter dem Titel „Lebendig begraben“ erhältlich ist. Daher bildet „Die Flaschenpost“ für Neueinsteiger die ideale Startfolge.

Die vorliegende Episode beginnt also sehr ruhig und verhalten; die neuen Abenteuer kommen erst langsam in Fahrt und düstere Andeutungen sprechen dafür, dass Poe auch in Zukunft keinen Frieden finden wird. Exzellent ist einmal mehr die schauspielerische Leistung von Ulrich Pleitgen und Iris Berben, die in ihren Rollen hörbar aufgehen. Sehr eindringlich gestaltet sich vor allem die Szene, in der Poe und Leonie vor dem missgestalteten Dr. Baker stehen. Darüber hinaus bietet das Hörspiel wenig Dramatik und beschäftigt sich zum größten Teil mit den Selbstzweifeln des Protagonisten.

Atmosphäre und Effekte sind von gewohnt hoher Qualität, nur in Sachen Musik gibt es leider nichts Neues zu vermelden – weiterhin werden die bekannten Stücke verwendet. Hier sollte man ein wenig Abwechslung walten lassen, um einem Gewöhnungseffekt vorzubeugen. Mit einer Spielzeit von 74 Minuten, unterteilt in 18 Tracks, werden die Möglichkeiten des Mediums ausreichend genutzt. Als Bonus gibt es den klangvollen Song „Elenore“, gesungen von Christopher Lee!

Booklet und Covergrafik bieten dem Hörer den gewohnten Anblick eines edlen Gothic-Dramas. Inhaltlich hat das Begleitheftchen immer noch wenig zu bieten, außer einer Vorstellung der Hauptdarsteller sowie der üblichen Besetzungsliste und einer Aufstellung der bislang erhältlichen Hörspiele.

_Fazit:_
„Die Flaschenpost“ ist ein verhaltener Beginn der siebten Staffel und des neuen Handlungsstranges um Edgar Allan Poe. Produktionstechnisch und sprachlich bewegt sich die Folge auf dem üblichen hohen Niveau. Lediglich die Musikstücke sind dem Kenner der Folgen bereits bekannt und bieten nichts Neues.

|74 Minuten auf 1 CD|
http://www.poe.phantastische-hoerspiele.de
http://www.luebbe-audio.de

_Florian Hilleberg_

Hrissomallis, Simeon – Faith – The Van Helsing Chronicles: Das Böse im Menschen (Season 1 – Episode 10)

Episode 1: [„Die Zusammenkunft“ 4811
Episode 2: [„Verwandlungen“ 4826
Episode 5: [„Dämonische Leidenschaft“ 4833
Episode 6: [„Ravens Geheimnis“ 4850

Faith hat immer noch mit der Tatsache zu kämpfen, ein menschliches Wesen getötet zu haben. Als sie ihre Freunde Shania und Vin besucht, kommt sie in Kontakt mit der Feen-Magie ihrer Freundin. Eigentlich wollte Shania einen Weg finden, das Böse im Menschen zu bannen. Doch durch Luzifers Amulette, die Faith um den Hals trägt, wird die Magie umgekehrt, und all das Böse, das auch in der Jägerin existiert, kommt zum Ausbruch. Faith wird zu einem unkalkulierbaren Risiko und zu einer Bedrohung für alle, die sich ihr in den Weg stellen …

_Meine Meinung:_

Die Handlung knüpft nahtlos an den Vorgänger an und stellt wieder einmal entscheidende Weichen für die Zukunft. Dadurch ist diese Folge alles anderes als geeignet für Einsteiger, denn selbige würden die Zusammenhänge nur schwer verstehen und könnten nur wenig mit Faiths Wesensveränderung anfangen. Nana Spier legt bei der Interpretation ihrer Rolle ein wahres Meisterstück der Schauspielkunst ab. Wie sie die Gefühle der jungen Frau wiedergibt und auslebt, ist schlichtweg atemberaubend.

Weniger gelungen ist dagegen Heiner Heusingers Darstellung des Gangsterbosses Rick Mitchum. Als dieser sein Schäferstündchen mit Rufina und Valeria abhalten will, schießt Heusinger weit übers Ziel hinaus und wirkt einfach unglaubwürdig. Später, als Untoter, spielt er seinen Part viel authentischer. Die restlichen Hauptdarsteller, allen voran David Nathan, erledigen ihre Arbeit gewohnt professionell, und abermals ist Torsten Michaelis in der Rolle des undurchsichtigen Mister X zu hören, der in dieser Folge eine richtige Identität erhält, nämlich Alex Christ. Die Handlung ist sehr düster und macht eine Altersfreigabe ab 16 unumgänglich. Die vom Bösen durchdrungene Faith demütigt ihren Freund Raven in einer perfiden Weise, und die Szene, in der sie sich mit Alex Christ ‚vergnügt‘, ist schon starker Tobak.

Im Finale des Hörspiels erwartet den gespannten Hörer eine wirkliche Überraschung, denn eine der Hauptfiguren muss ihr Leben lassen. Darüber hinaus wird auch in dieser Episode nicht mit Action gegeizt und sowohl Effekte, als auch die Musik sind mehr als passend.

_Zur Aufmachung:_

Das Cover von Timo Würz vermittelt einen treffenden ersten Eindruck von dem, was den Hörer in den kommenden 60 Minuten erwartet: nämlich eine düstere Mischung aus Sex und Gewalt.

_Fazit:_

„Das Böse im Menschen“ ist eine kurzweilige, aber auch sehr düstere Folge von Faith, die sich erstmalig richtig gehen lässt. Nana Spier beweist, welch großartige Schauspielerin sie ist. Technisch ist die Folge einfach brillant, nur Einsteiger sollten sich eher eine der ersten Episoden zulegen, denn Vorwissen ist unbedingt notwendig.

_Besetzung:_

Faith Miles: Nana Spier (Sarah Michelle Gellar, Claire Danes, Drew Barrymore)
Shania Francis: Dorette Hugo (Jennifer Garner, Christina Ricci in „Ally McBeal“)
Melvin Masters: Boris Tessmann (David ‚Angel‘ Boreanaz)
Hunter: Udo Schenk (Ray Liotta, Ralph Fiennes, Kevin Bacon, Gary Oldman, Jeffrey Combs …)
Valeria Claudia: Urbschat-Mingues (Angelina Jolie, Jennifer Connelly)
Rufina: Uschi Hugo (Brittany Murphy, Tara Reid, Julie ‚Darla‘ Benz)
Christopher Lane: Thomas-Nero Wolff (Hugh Jackman, Jason Statham, Anthony ‚Giles‘ Head)
Raven: David Nathan (Johnny Depp, Christian Bale, James ‚Spike‘ Marsters)
Erzählerin: Barbara Stoll
Alex Christ: Torsten Michaelis (Wesley Snipes, Sean Bean)
Rick Mitchum: Heiner Heusinger
Bedienung: Carola Ewert (Selma Blair, Eliza ‚Faith‘ Dushku)
Arzt: Lutz Riedel (Timothy Dalton, Richard Gere, Udo Kier, Sam ‚Holland Manners‘ Anderson)
Bruno: Jörg Ade
Tony: Santiago Ziesmer (Steve Buscemi, Tony Cox, Seth ‚Oz‘ Green)

|60 Minuten auf 1 CD|
http://www.rb-company.de
http://85.25.136.73/shop2/index.php?user=rbcompany

_Florian Hilleberg_

Thomas, Jeffrey / Merlau, Günter – Punktown (inszenierte Lesung)

„Punktown“ ist das gleichnamige Hörbuch zu drei Dark-Fiction-Storys des Schriftstellers Jeffrey Thomas:

|Die Bibliothek der Leiden|

Der Polizeiermittler Mac Diaz besitzt einen implantierten Chip, der es ihm ermöglicht, die Details einzelner Verbrechen und Tatorte auf unbestimmte Zeit zu speichern und sich jederzeit an sie zu erinnern. Nebenwirkungen sind die Flashbacks und Albträume, die den Mann seither verfolgen.

|Alles aus Liebe|

Ein junger Performance-Künstler macht seine Gefährtin Nimbus zu seinem prunkvollsten Kunststück. Als die beiden in arge finanzielle Nöte geraten, verkauft sich Nimbus an den reichen außerirdischen Geschäftsmann Darik Stuul.

|Völlig vertiert|

Ein Einsatzkommando der Polizei jagt einen außerirdischen Tierhändler in einem alten, verwinkelten Gebäude. Doch keiner weiß, wie dieser Verbrecher aussieht, und dies ist für die Männer ein Wagnis, denn sie wissen nicht, wem sie letztlich gegenüberstehen: dem Tierhändler oder einer seiner Kreaturen.

_Meine Meinung:_

Günter Merlau vertonte das surreale Werk des Dark-Fiction-Autors Jeffrey Thomas, dessen Bücher im |Festa|-Verlag in ansprechender Aufmachung erscheinen, als Mischung aus Hörspiel und Hörbuch. Der Erzähler fungiert zumeist auch als Hauptfigur, geleitet den Hörer durch die Handlung und liest dabei den Text ausführlich vor. Lediglich die Dialogpartner haben andere Sprecher erhalten, so dass der Erzähler nicht die Stimme variieren muss, um beispielsweise wie eine Frau zu klingen. Natürlich wird hier dem Sprecher die Möglichkeit genommen, Text und Charakter selbst zu interpretieren. Nach langen Monologen und sich anschließenden kurzen Gesprächsfetzen wirkt die fremde Stimme im Kontext oft als störend.

Gelungen ist dagegen das zweigleisige Hörstück „Alles aus Liebe“, welches zum Großteil von Simone Pahl alias Nimbus und Martin Schleiß als Künstler Teal gesprochen wird. Der außerirdische Geschäftsmann Stuul wird eindrucksvoll von Michael Prelle dargestellt, dessen Name immer für Qualität bürgt. Dieses Hörstück ist das zweite und zugleich längste in der 3-CD-Box und besitzt zum Teil sehr intensive Erotik-Szenen, die an ein akustisches Werk von H. R. Giger erinnern.

In der ersten Story „Die Bibliothek der Leiden“ spricht Bernd Hölscher den Protagonisten Diaz. Dem Schauspieler gelingt es hervorragend, die Resignation und Verzweiflung, welche diese Figur empfindet, in seiner Stimme zu transportieren. Als Mutter des Polizisten brilliert Elga Schütz, deren schauspielerische Leistung als Malice Do’Urden in der Serie |Drizzt| unvergessen bleibt. Das Highlight des Hörbuches bildet aber die Darstellung des SEK-Mannes Yu durch den Sprecher Jan Spitzer, der mit seiner markanten Stimme für ein unvergessenes Hörerlebnis sorgt. Unterlegt werden die düsteren Geschichten alle von einer surrealen Musik und realistischen Effekten.

Die Geschichten von Thomas wirken wie eine groteske Mischung aus „Sin City“ und den Erzählungen von Edgar Allan Poe. Die Storys sind atmosphärisch sehr dicht und spielen in einer dunklen Zukunft, die alles andere als erstrebenswert ist.

Äußerlich macht die aufklappbare CD-Box einen sehr kunstvollen Eindruck. Die Illustrationen von Marc Robitzky passen perfekt zu den unheimlichen, düsteren Kurzgeschichten von Thomas und vermitteln einen treffenden ersten Eindruck, der dazu animiert, in das Werk hineinzuhören.

_Fazit:_ „Punktown“ ist eine gekonnt inszenierte Story-Sammlung des Autors Jeffrey Thomas mit professionellen, namhaften Sprechern und einem der düsteren Atmosphäre angepassten Musicscore.

|150 Minuten auf 3 CDs|
http://www.merlausch.de
http://www.festa-verlag.de

_Jeffrey Thomas auf |Buchwurm.info|:_
[„MonstroCity“ 2175

_Florian Hilleberg_

Vlcek, Ernst / Gülzow, Susa – Dämonenkiller: Im Zeichen des Bösen (Hörspiel-Edition 21)

Der Reporter Dorian Hunter reist mit seiner Frau Lilian und acht fremden Männern nach Österreich in das Dorf Asmoda, in dessen Nähe sich das schaurige Schloss derer von Lethian erhebt. Warum er diese Tour auf sich genommen hat, weiß Dorian selbst nicht so genau, und die Merkwürdigkeiten nehmen noch zu, als er erfährt, dass seine Mitreisenden am selben Tag geboren wurden wie er.

Auf dem unheimlichen Schloss Lethian machen die Reisenden die Bekanntschaft der Gräfin, einer dämonischen Frau, die während eines teuflischen Gelages ihren Gästen eröffnet, dass sie alle ihre Söhne seien und damit Kinder des leibhaftigen Satans. Gezeugt und geboren, um Angst und Schrecken unter den Menschen zu säen …

_Meine Meinung:_

Nach der kleinen |Dämonenkiller|-Serie aus dem Hause |Europa| ist dies nun der erste Versuch einer neuen Vertonung der Romane um Dorian Hunter. Zunächst als Serie im Verbund mit dem |Zaubermond|-Verlag geplant, muss dieses Hörspiel wegen Unstimmigkeiten zwischen den Vertragspartnern nun erst einmal als Einzelhörspiel herhalten. Schade eigentlich, denn was dem Hörer hier an Sprechern, Effekten und Musik geboten wird, ist schon enorm, zumal das Ganze auch noch in einer sehr ansprechenden Aufmachung daherkommt. Aber dazu später mehr.

Das Hörspiel an sich wäre die Investition so oder so wert. Eine derartige Produktion steht und fällt mit ihren Sprechern, allen voran dem Protagonisten und eventuell noch dem Erzähler der Geschichte. Hier brillieren vor allem Sascha Rotermund als Dorian Hunter und Stephan Schwartz als Erzähler. Beide sind erstklassige Mimen, die vor der Kamera und hinter dem Mikrofon bereits ausreichend Erfahrungen sammeln konnten. Umso schöner ist es, dass sie zu dieser Produktion ihre Zusage gaben.

Inhaltlich hält sich die Story sehr dicht an die Vorlage und vermittelt gleich von Anfang an das typische |Dämonenkiller|-Flair. Zu Beginn stellt Stephan Schwartz den Protagonisten vor, der sich zunächst einmal nicht sonderlich vom herkömmlichen Heftchenhelden unterscheidet. Nur was seine Herkunft und seine Vergangenheit anbetrifft, weist der gute Dorian einige eklatante Unterschiede zu den übrigen Herren mit der weißen Weste auf. Der einzige Störfaktor in der Sprecherriege ist Konstantin Graudus als Vukujev, der den Wahnsinn dieses Charakters zu überzogen und banal darstellt, ansonsten macht aber auch er seine Sache hervorragend. Tina Eschmann alias Lilian Hunter ist ebenfalls ein echter Glücksgriff, und es gelingt ihr, den Wahnsinn glaubhaft in Szene zu setzen.

Die Effekte sind sehr authentisch geraten, und insbesondere das bösartige Knurren des Werwolfs kommt perfekt rüber. Einen ganz großen Pluspunkt gibt es schließlich noch für die Musik, die einfach ideal zur Handlung passt. Besonders hörenswert ist hier der Titelsong „Dorian“, der von Ava Winter gesungen wird.

Äußerlich macht der Silberling eine mehr als gute Figur. Das Coverartwork von Mark Freier sucht seinesgleichen und die Illustrationen auf dem Booklet sowie auf der Rückseite der Hülle sowie der CD selber sind schlichtweg genial. Darüber hinaus präsentiert sich das Booklet nicht als Heftchen, sondern als großformatiges Klappbild, auf dem alle wichtigen Daten zum Hörspiel auf einen Blick zu sehen sind.

_Fazit:_ Was Regisseurin Susa Gülzow aus dem ersten |Dämonenkiller|-Roman gemacht hat, ist enorm. Profibesetzung, herausragende Musik und der nötige Humor machen „Im Zeichen des Bösen“ zu einem unvergessenen Hörerlebnis.

|73 Minuten auf 1 CD
empfohlen ab 12 Jahren|
http://www.nocturna-audio.de

_Florian Hilleberg_

Hardwick, Michael – Fluch von Baskerville, Der (Lesung)

|England, London 1902:|

Dr. Watson wandelt erneut auf Freiersfüßen, was Sherlock Holmes mit dem Gedanken an den Ruhestand spielen lässt. Doch die Schatten eines neuen Falles lenken das Detektiv-Duo einstweilen von seinen privaten Belangen ab. In Hampstead wurde ein Landstreicher von einem großen Hund angefallen. Die Anwohner sprechen von einer riesigen Bestie, und bald geht die Kunde um, der Hund der Baskervilles sei zurückgekehrt. Was aber hat das Auftauchen des Tieres mit dem Diebstahl der Gebeine von Oliver Cromwell zu tun, die jüngst entdeckt wurden? Cromwell war verantwortlich für die Hinrichtung König Karls I. und machte England damit zu einer Republik. Als der Sohn Karls I. die Verantwortlichen zur Rechenschaft zog und die Monarchie wieder einführte, ließ er Cromwell aufhängen.

Darüber hinaus wird Holmes vom angehenden König Edward VII. beauftragt, einer Dame einen Brief zu entwenden, der den Monarchen unter Druck setzen könnte. Zwischendurch müssen Watson und Holmes einen Fall in Frankreich klären und werden auf der Überfahrt vom Festland nach Großbritannien in einen mysteriösen Mordfall verwickelt. Holmes befürchtet, dass all diese Begebenheiten in einem engen Zusammenhang stehen. Der Meisterdetektiv muss sein ganzes Können unter Beweis stellen, um die einzelnen Mosaiksteine zusammenzufügen.

_Meine Meinung:_

Nun gibt es den [ersten Band 1082 der |Sherlock Holmes Criminal Bibliothek| aus dem |BLITZ|-Verlag als hochwertiges Hörbuch. Im Gegensatz zu anderen Labels entschied sich |Nocturna Audio| dazu, das Hörbuch nicht auf zehn CDs zu pressen und damit die Kosten in die Höhe zu schrauben, sondern packte das komplette Werk im mp3-Format auf einen einzigen Silberling. Das macht für den Hörer nicht nur den Transport angenehmer, sondern erspart auch das lästige Wechseln der einzelnen CDs. Zudem erspart es eine Menge Zeit, kann man doch mit wenigen Mausklicks die komplette zehnstündige Lesung auf seinen Mp3-Player überspielen.

Gelesen wird der Roman von Martin Heckmann, der vor allem im Werbe- und Rundfunk-Bereich tätig ist. Die charismatische Stimme des Mimen ist hervorragend dazu geeignet, die neuen Geschichten um Sherlock Holmes zum Leben zu erwecken. Gekonnt schlüpft Heckmann in die unterschiedlichen Rollen, verleiht jedem Charakter eine persönliche Note und liest den Text in einem angemessenen Tempo.

Der Roman selbst beschreibt eine sehr anspruchsvolle und undurchsichtige Geschichte, geschrieben vom Holmes-Experten Michael Hardwick. „Der Fluch von Baskerville“ stellt einen der umfangreichsten Fälle des Meisterdetektivs dar, und viele der von Doyle erdachten Figuren geben sich hier ein Stelldichein. Neben Holmes‘ Hauswirtin Mrs. Hudson haben auch Inspektor Lestrade und Sherlock Holmes‘ Bruder Mycroft überzeugende Auftritte. Hardwick schafft es auf erstaunliche Art und Weise, die Protagonisten im Sinne von Arthur Conan Doyle zu charakterisieren. Die verzwickte Handlung macht es indes nicht immer einfach, dem Text zu folgen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Trackeinteilung strickt der Kapitel-Unterteilung im Buch entspricht, was bedeutet, dass einige Tracks über eine halbe Stunde andauern, was eine direkte Anwahl bestimmter Szenen nicht gerade einfach macht.

Dieser Umstand wird durch die hervorragende Lesung Heckmanns wettgemacht, dessen stimmgewaltige Inszenierung ideal dazu geeignet ist, sich dem Vorleser anzuvertrauen und allein auf die Handlung zu konzentrieren. Der Ton des Hörbuches ist ebenfalls von sehr guter Qualität und rundet das Hörerlebnis gekonnt ab.

Die Aufmachung entspricht im Groben genau derjenigen des entsprechenden Buches aus dem |BLITZ|-Verlag. Mark Freier schuf ein schlichtweg geniales Titelbild, welches perfekt die Atmosphäre des Romans widerspiegelt und für sich allein schon die Lust am Zuhören weckt.

_Fazit:_

„Der Fluch von Baskerville“ ist die exorbitante Lesung eines [Spitzenromans, 1082 der lediglich durch seine vielen Handlungsstränge zum Teil etwas verwirrend ist. Martin Heckmann spricht den Text mit viel Hingabe und Engagement – eine vorzügliche Wahl des Regisseurs Sven Schreivogel, der die wunderbaren Geschichten dieser Reihe auch einem Publikum zugänglich macht, das selbst nicht die Zeit zum Lesen findet.

|ungekürzte Lesung, 600 Minuten|
http://www.nocturna-audio.de
http://www.BLITZ-Verlag.de

_Florian Hilleberg_

Hrissomallis, Simeon – Faith – The Van Helsing Chronicles: Ravens Geheimnis (Season 1 – Episode 6)

Episode 1: [„Die Zusammenkunft“ 4811
Episode 2: [„Verwandlungen“ 4826
Episode 5: [„Dämonische Leidenschaft“ 4833

Während sich Shania und Melvin ihre Liebe eingestehen, müssen Faith und Raven vor einem mächtigen Dämon namens Sin-Eater fliehen. Dieser Dämon ernährt sich von den Hirnen anderer Kreaturen – sowohl Menschen als auch Vampire -, und er hat noch eine Rechnung mit Raven offen.

Der Vatikan hat ebenfalls Wind davon bekommen, dass der Sin-Eater zurückgekommen ist, und setzt einen besonderen Geisterjäger auf die Kreatur an, den Dämonen-Vernichter Brandon Welf. Zur gleichen Zeit treffen Faith und Raven auf ihrer Flucht vor dem Dämon auf ihre Gegner Hunter und die beiden Dämonen-Frauen Rulfina und Valeria, die für den Tod von Faiths Eltern verantwortlich sind …

_Meine Meinung:_

In dieser Folge werden einige Weichen für die Zukunft gestellt. Zum einen erfährt Faith endlich, wer Raven wirklich ist, zum anderen betritt mit Brandon Welf ein neuer Charakter die Bühne, der in späteren Folgen noch eine tragende Rolle spielen wird. Schließlich gestehen sich Shania und Melvin ihre Liebe zueinander ein, und auch die wiederkehrenden Hauptgegner Hunter, Rulfina und Valeria sind mit von der Partie. Eine wahrlich bedeutsame Folge, und Simeon Hrissomallis lässt noch die beiden Untoten aus der ersten Folge auftreten, auch wenn sie nur recht kleine Rollen bekommen haben.

Neu zum Sprecher-Ensemble ist Thomas Danneberg gestoßen, der die Figur des Brandon Welf spricht. Ansonsten synchronisiert er hauptsächlich Schauspielergrößen wie John Travolta und Arnold Schwarzenegger. Faiths Anspielung auf den Terminator ist daher doppelt genial. Wohltuend kommt dem Hörspiel auch zugute, dass Faith dieses Mal nicht so exzessiv mit dummen Sprüchen um sich wirft. Dafür muss der Hörer die pubertären Frauengespräche zwischen Faith und Shania aushalten. Ist dies jedoch erst einmal ausgestanden, kommt die Story so richtig in Fahrt. Der Sin-Eater kommt mit seinem verzerrten Organ grausig-gut zur Geltung, und die Hirnfresserei sorgt für die obligatorische Portion Splatter, die maßgeblich dafür verantwortlich ist, dass die Hörspiele ab 16 Jahren empfohlen werden.

Timo Würz hat auf dem Booklet-Cover den Sin-Eater dargestellt, wie er sich gerade an Faith vergreifen will. Hervorragende Grafik, die als Blickfang bestens funktioniert. Die Faith-Hörspiele stechen im Kaufhaus-Regal jedenfalls sofort ins Auge.

_Fazit:_

„Ravens Geheimnis“ ist eine bedeutsame Episode, in der entscheidende Weichen für die Serie gestellt werden. Das Eins-a-Sprecherensemble wird von Thomas Danneberg verstärkt und die Story entwickelt sich mehr und mehr zu einem spannenden Zyklus.

_Besetzung:_

Faith Miles: Nana Spier (Sarah Michelle Gellar, Claire Danes, Drew Barrymore)
Christopher Lane: Thomas-Nero Wolff (Hugh Jackman, Jason Statham, Anthony ‚Giles‘ Head)
Shania Francis: Dorette Hugo (Jennifer Garner, Christina Ricci in „Ally McBeal“)
Vin Masters: Boris Tessmann (David ‚Angel‘ Boreanaz)
Raven: David Nathan (Johnny Depp, Christian Bale, James ‚Spike‘ Marsters)
Valeria: Claudia Urbschat-Mingues (Angelina Jolie, Jennifer Connelly)
Rufina: Ursula Hugo (Brittany Murphy, Tara Reid, Julie ‚Darla‘ Benz)
Hunter: Udo Schenk (Ray Liotta, Ralph Fiennes, Kevin Bacon, Gary Oldman, Jeffrey Combs …)
Petra Wolf: Erzählerin
Brandolf Welf: Thomas Danneberg (John Travolta, Arnold Schwarzenegger, Dennis Quaid)
Kardinal Savellieri: Christian Rode (Michael Caine, Christopher Plummer)
Michelle Colby: Joseline Gassen (Linda Hamilton, Bette Midler, Ellen Barkin, Mira ‚Delenn‘ Furlan)
Freier: Nicolas Böll (Emilio Estevez, Joaquin Phoenix)
Direktor Arowic: Helmut Krauss (Marlon Brando, James Earl Jones, Samuel L. Jackson)
Bud Nevis: Wolfgang Strauss
Felipe Rodriguez: David Russel

|69 Minuten auf 1 CD|
http://www.rb-company.de
http://85.25.136.73/shop2/index.php?user=rbcompany

_Florian Hilleberg_

Parzzival, S.H.A. – Gefühlsjäger (Titan-Sternenabenteuer 24)

Während die Ökoterroristen den Wohnsitz von Michael Moses mit einem genmanipulierten Riesenkraken angreifen, gerät ein Prospektoren-Raumschiff mit drei Angehörigen der CRC (Carter Rocket Corporation) in die Fänge einer neuen Rasse von Außerirdischen. Die Cadschiden sind völlig emotionslos, also nicht in der Lage dazu, Gefühle zu empfinden. Dennoch warten sie auf einen Erlöser, der ihnen die Gefühle zurückbringen soll, den Lariod. Bei dieser Suche sollen ihnen die Menschen helfen. Emorebs (Emotionsrebellen), die von Natur aus in der Lage sind, in begrenztem Umfang Gefühle zu empfinden, werden jedoch von der Regierung erbarmungslos gejagt.

Während die Raumfahrer den Emorebs helfen wollen, unterstützt eine Einheit der Space-Police, die zur Rettung der Besatzung des Prospektoren-Schiffes auf Cadschid gelandet ist, die Regierung der Außerirdischen. Doch keiner der Terraner ahnt, was die Cadschiden wirklich planen. Als die Absichten der Außerirdischen offensichtlich werden, ist es bereits zu spät: Die Gefühlsjäger sind unterwegs …

_Eindrücke:_

Der dritte Band des neuen Zyklus gestaltet sich in vielerlei Hinsicht als Novum. Zum einen spielen Shalyn Shan und ihre Freunde Monja und Sir Klakkarakk in diesem Buch gar nicht mit, und zum anderen spielt sich fast die gesamte Handlung auf einem fremden Planeten ab. Lediglich die ersten 27 Seiten beschäftigen sich mit dem Krakenangriff auf Michael Moses‘ Wohnsitz.

Damit knüpft die Geschichte unmittelbar an die vorrangehenden Bücher an, bevor sich der Fokus auf die Heimatwelt der Cadschiden richtet. Der Autor hat mit diesem Volk eine hochinteressante Rasse und Kultur geschaffen, deren Vorstellung in dem vorliegenden Buch aufgrund der geringen Seitenzahl verständlicherweise nicht zufriedenstellend ausfallen konnte. Das erhöht natürlich im Umkehrschluss die Spannung auf die folgenden Bände, in denen dieses Volk eine größere Rolle spielen wird.

Die neuen Charaktere des Prospektoren-Raumschiffes |Wallenstein| wirken durch die lebendige und flotte Schreibe des Autors äußerst real. Die Situation, in welcher sich die Besatzung befindet, ist bestenfalls bizarr, und dem Autor gelingt es gekonnt, das Dilemma der Menschen, die sich inmitten einer vollkommen fremden Kultur aufhalten, herauszuarbeiten. Auch die charakterliche Entwicklung und das Beziehungsgefüge der Protagonisten untereinander wirken sehr realistisch.

Das „Gut-und-Böse-Schema“ entfällt dieses Mal völlig, allein aufgrund der Tatsache, dass ein Volk, welches nicht in der Lage ist, Emotionen zu empfinden, nicht „gut“ oder „böse“ handeln kann. Der Eingangs erwähnte Krakenangriff birgt einen Hauch „Monsterfilm-Flair“ und macht die Lektüre zu einem kultigen Genuss, so dass man als Leser ein wenig betrübt ist, als die Handlung sich nach wenigen Seiten einem komplett neuen Fokus zuwendet. Das ist allerdings eine sehr subjektive Einschätzung und mag von anderen Lesern genau entgegengesetzt empfunden werden.

Die Illustrationen von Marcel Barthel zeigen zum einen eine Wachstation vor dem Wohnsitz des Wirtschaftsmagnaten Moses und zum anderen eine Brut- und Aufzuchtsstation der Cadschiden. Der farbige Abdruck auf der Rückseite des Buches bringt dabei die Motive besser zur Geltung als die Schwarzweiß-Drucke im Inneren des Buches.

_Fazit:_ „Gefühlsjäger“ ist ein rasantes und sehr philosophisches Science-Fiction-Abenteuer, das beweist, dass nicht nur „Star Trek“ und Konsorten interessante außerirdische Kulturen zu kreieren vermögen.

http://www.blitz-verlag.de

_Florian Hilleberg_

Sabottka, Thomas / Maler, Butow – Was bleibt. Mit Fotografien von Butow Maler

„Was bleibt“ ist ein wunderschön aufgemachter kleiner Band mit 18 Shorties von Thomas Sabottka, die mit Fotografien des Künstlers Butow Maler verziert wurden – eine grandiose Verquickung von Bildband und Kurzgeschichtensammlung rund um den Tod. Ein zentrales Motiv ist darüber hinaus die Donau, deren tückische Strömungen im Laufe der Zeit unzähligen Menschen den Tod brachten. Thomas Sabottka hat auf knapp 100 Seiten viele Schicksale von Menschen geschildert, die in den Fluten oder an dessen Ufern umkamen.

Das bizarre Erlebnis eines Taxifahrers, der mysteriöse Leichenfund eines toten Kindes im Jahr 1840, ein kleiner Junge, der für eine heiße Brühe sein Leben in den kalten Wassern der Donau aushaucht. Die Geschichten, die Thomas Sabottka hier erzählt, sind kurz, aber eindringlich und schaffen auf wenigen Seiten etwas, das vielen Autoren mit dicken Wälzern nicht gelingen will: Sie berühren den Leser. Oftmals beinhalten die Zeilen eine große Traurigkeit und Wehmut; berichten davon, wie schnell eine Existenz, eben noch von ungebändigter Lebenslust erfüllt, enden kann.

Da wird von einem Mann erzählt, der Zeit seines Lebens sein Geld als Clown in einem Zirkus verdiente, wo ihn die Leute nur als lebensfrohen, lustigen Menschen kannten und der sein Dasein durch einen Sprung von der Brücke beendet. Ein Fotomodel leidet unter der Anonymität ihrer Schönheit und sucht die Flucht in den Tod. Bei diesen Geschichten beweist Sabottka seine Vielseitigkeit und beschreibt einfühlsam, wie tröstend für einige Menschen die Erlösung sein kann.

Düster bedrohlich geht es in den Erzählungen „Hafensanierung“, „Memorial“ und „Am Ende der Nacht“ zu, die einen morbiden und surrealen Touch aufweisen, der an Erzählungen von Edgar Allan Poe erinnert. Zugleich greifen einige der Geschichten auf faszinierende Art und Weise ineinander, es empfiehlt sich also, das Buch der Reihe nach zu lesen und nicht querbeet, auch wenn dies nicht heißen soll, dass man nicht einen zweiten oder dritten Blick auf besonders einprägsame Storys werfen kann.

Nur über eines sollte man sich im Klaren sein: Obwohl die Texte sehr kurz sind und das Buch insgesamt sehr dünn ist, kann man es nicht „mal eben zwischendurch“ lesen. Die Geschichten ziehen den Leser unweigerlich in ihren Bann und beschäftigen ihn noch lange nach der Lektüre. Daher ist dieses Werk ein Buch, das man in angemessener Atmosphäre und in nicht allzu trübsinniger Stimmung genießen sollte.

Die Bilder von Butow Maler sind einfach grandios und passen in ihrer Eigenwilligkeit und Melancholie ebenso treffend zu den Texten wie in der Wahl ihrer Motive.

_Fazit:_ „Was bleibt“ ist ein nachdenklich stimmender, wunderschön aufgemachter Band mit einfühlsamen Erzählungen von Thomas Sabottka und kunstvollen Schwarzweiß-Fotografien von Butow Maler. Das Thema Tod wird hier in seinen unterschiedlichsten Facetten behandelt, und trotz seines stattlichen Preises von 15 Euro ist das Buch jeden Cent wert.

http://www.teamofdestruction.de

_Florian Hilleberg_

Hrissomallis, Simeon – Faith – The Van Helsing Chronicles: Dämonische Leidenschaft (Season 1 – Episode 5)

Episode 1: [„Die Zusammenkunft“ 4811
Episode 2: [„Verwandlungen“ 4826

Kaum ist Faith aus Irland zurückgekommen, erfährt sie, dass Melvin eine Freundin hat. Sonderbar ist allerdings der Umstand, dass sämtliche Liebhaber dieser Frau bestialisch ermordet wurden. Angeblich gehört Delia zu einer altmodischen Familie, die das Kind bereits seit Jahren mit einem Angehörigen einer anderen Sippe verlobt hat. Dieser Verlobte sei derart eifersüchtig, dass er die Geliebten einen nach dem anderen abschlachtet.

Noch wissen Faith und Shania nicht, dass sie es mit einem gefährlichen Dämon zu tun bekommen, der Melvin als nächsten auf seiner Liste zu stehen hat …

_Eindrücke_

„Dämonische Leidenschaft“ ist eine sehr rasante und gelungene Episode, in der Simeon Hrissomallis wieder einmal mythologische Kreaturen zum Leben erweckt. Dieses Mal sind es die Dämonen der Leidenschaft: Der weibliche Succubus und der männliche Incubus. Vor allem der gute Vin Masters muss in dieser Folge gehörig einstecken, in der die drei Freunde Faith, Shania und Melvin völlig auf sich allein gestellt sind. Die Ereignisse laufen derart zügig ab, dass keine Zeit bleibt, um Christopher Lane oder Raven zu informieren.

Für die nötige Portion Horror sorgt die Szene mit dem Zuhälter und seiner Geliebten, und die Splatter-Einlagen bestätigen die Altersempfehlung ab 16 Jahren. Die Folge verfügt über einen soliden Spannungsbogen und ein schon recht emotionales Finale, in dem man mit Delia, wunderbar dargestellt von Daniela Hoffmann, regelrecht Mitleid bekommen kann. Störend sind wieder einmal nur die eingebildeten und höchst unpassenden Kommentare von Faith, wenn sie mit den Dämonen im Clinch liegt. In dieser Folge hört sie sich an, als würde die Stadt ihr gehören. Das ist alles sehr pathetisch, aber auch derart überzogen, dass es schon wieder zum Schmunzeln anregt. Musik und Effekte sind dafür erneut erstklassig, insbesondere die Morde kommen äußerst eklig rüber.

Das Cover zeigt im Vordergrund vermutlich Faith und stellt die Protagonistin wirklich treffend und sehr hübsch dar. Der Stil von Timo Würz passt wirklich bestens zur Serie.

_Fazit:_ „Dämonische Leidenschaft“ ist eine spannende und blutige Folge, die mit wenigen, dafür aber umso besseren Sprechern auskommt. Wenn Faith weniger abgedroschene Phrasen zum Besten gäbe, wäre das Hörerlebnis fast perfekt.

_Besetzung:_

Faith Miles: Nana Spier (Sarah Michelle Gellar, Claire Danes, Drew Barrymore)
Shania Francis: Dorette Hugo (Jennifer Garner, Christina Ricci in „Ally McBeal“)
Vin Masters: Boris Tessmann (David ‚Angel‘ Boreanaz)
Delia Richards: Daniela Hoffmann (Julia Roberts, Calista ‚Ally McBeal‘ Flockhart)
Raven: David Nathan (Johnny Depp, Christian Bale, James ‚Spike‘ Marsters)
Erzählerin: Petra Wolf
Amy: Anna Carlsson (Piper Perabo, Eliza ‚Faith‘ Dushku)
Levi: Nicolas Böll (Emilio Estevez, Joaquin Phoenix, Owen Wilson)
Johny Nielsen: Thomas Kästner (William ‚Raucher/Krebskandidat‘ Davis)
Larry: Wolfgang Strauss
Tim: Erminio Juliano

|48 Minuten auf 1 CD|
http://www.rb-company.de
http://85.25.136.73/shop2/index.php?user=rbcompany

_Florian Hilleberg_

Kleudgen, Jörg / Parzzival, S.H.A. – Sturz des Drachenthrons, Der (Wolfgang Hohlbeins Schattenchronik, Band 11)

Dilara, Calvin, Guardian und dessen Begleiter Semjasa fliegen gemeinsam nach China und begeben sich auf eine beschwerliche Reise in die Gebirge von Xi’an, zum Refugium des Drachen, um ihn endgültig zu vernichten. Doch Lee Khan erwartet seine Feinde bereits, und Luna Sangue befindet sich längst – mehr oder weniger freiwillig – in seiner Gewalt.

Währenddessen wird Mick Bondye in London mit den Schatten seiner Vergangenheit konfrontiert. Eine Frau, die seiner toten Partnerin Cassandra zum Verwechseln ähnlich sieht, tritt in sein Leben, und als bereitete dies dem Voodoo-Vampir noch nicht genug Problem, so muss er erkennen, dass sich in seiner unmittelbaren Nähe ein Verräter befindet, der im Auftrag des Drachen arbeitet …

_Meine Meinung:_

Das war er also: Der furiose Abschlussband der |Schattenchronik|-Serie im Paperback. Wer über die vergangen Monate hinweg die Internet-Seite des |BLITZ|-Verlags regelmäßig besucht und die Vorschau für |Wolfgang Hohlbeins Schattenchronik| aufmerksam verfolgt hat, wird wissen, dass der ursprüngliche Asien-Zyklus eigentlich auf sechs Bände ausgelegt und vorliegende Geschichte als Band zwölf geplant war. Die ursprüngliche Nummer elf sollte „Die Beinhäuser von Wien“ sein, und wenn man sich den vorliegenden Roman anschaut, bemerkt man schnell das Fehlen dieses geplanten Bandes.

Es werden längst nicht alle Fragen hinreichend beantwortet, und als Leser der ersten Stunde kommt man nicht umhin zu bemerken, dass die Stammautorin Alisha Bionda nicht mit dabei ist, was besonders in der Charakterisierung von Dilara und Calvin zum Tragen kommt. Zudem wäre da die Aufmachung des Buches, welche im Vergleich zu Band zehn noch einmal an Qualität verloren hat. Wieder muss der Leser mit einer einzigen, unscheinbaren, weil viel zu klein abgedruckten Illustration von Pat Hachfeld Vorlieb nehmen. Darüber hinaus gibt es in diesem Buch überhaupt keine Kapiteleinteilung mehr und somit auch kein Inhaltsverzeichnis.

Leider wird dieses Manko nicht durch einen umso besseren Text ausgeglichen. Dabei beginnt das Buch schon recht vielversprechend mit Lunas Reise nach China und der Flucht des Vampirpärchens Dilara und Calvin aus Frankreich. Es wird sogar noch auf Khans Tochter Sabah und Nuits Schicksal eingegangen. Doch der komplette Mittelteil des Buches ist gefüllt mit Belanglosigkeiten und Ereignissen, die überhaupt nicht in den Kontext der letzten Romane hineinpassen wollen. So beschäftigt sich ein Großteil des Romans mit Micks und Cassandras Ermittlungen gegen Hardrock-Vampire(!), fünf Tage bevor es zu der Opferung von Micks Partnerin und den Geschehnissen aus dem aktuellen Zyklus kommt. Was diese Aktion mit den Hardrock-Vampiren und dem Rockerüberfall in dem Hotel mit Lee Khan zu tun haben soll, erschließt sich dem Leser auch am Ende nicht. Auf den Aha-Effekt wartet man vergeblich, und da hilft es auch nicht, dass Sabah, Lees Tochter, schon einen kurzen Vorab-Auftritt absolviert und sich einer der Hardrock-Blutsauger in düsteren Andeutungen ergeht. Die Idee mit Cassandras Doppelgängerin reißt das Ruder ebenfalls nicht herum, zumal auch dieser Handlungsstrang untergeht. Während all dieser nichtigen Erkenntnisse dümpeln Dilara und Co. in den Bergen herum, ohne dass der Kampf mit dem Drachen in greifbare Nähe rückt. Hinzu kommt ein deutlich schlechteres Lektorat, wo zweimal hintereinander aus Khan ein Kahn auf dem Wasser und aus CNN CCN wird.

Kurz vor dem großen Finale wird sogar noch einmal der in Band neun erweckte Demiurg erwähnt, doch diese Passage hätte man sich ebenfalls sparen könnten, denn einen vernünftigen Abschluss erfährt auch dieser Handlungsstrang nicht. Am unbefriedigendsten für den |Schattenchronik|-Leser ist allerdings das Finale, welches lieblos gestaltet wurde und vollkommen offen bleibt. Der große Kampf zwischen dem Bund der Fünf und dem Drachen ist vorbei, kaum dass er richtig begonnen hat. Zwar wird am Ende erwähnt, dass die Serie im Hardcover weitergeht, doch dass man nun gezwungen sein soll, eine vielversprechende Serie im deutlich teureren Hardcover weiterzulesen, empfinde ich nicht als allzu glücklich – zumal die Stammautorin Alisha Bionda an den neuen Büchern nicht mitschreiben wird und die Aufmachung keineswegs so kunstvoll wie bei den Paperbacks ist.

Das Cover von Mark Freier besitzt dieselbe Kunstfertigkeit der anderen Titelbilder und strömt eine stimmungsvolle Atmosphäre aus. Das Motiv passt perfekt zu dem vielversprechenden Titel.

_Fazit:_ „Der Sturz des Drachenthrons“ ist ein unbefriedigender Abschluss des Asienzyklus. Der Text besteht aus vielen zusammengestückelten Handlungselementen, die in sich unstimmig sind und am Ende auch nicht zufriedenstellend zusammengefügt werden. Hinzu kommt die lieblose Aufmachung ohne Kapitelunterteilung und Innenillustrationen.

http://www.blitz-verlag.de

_Wolfgang Hohlbeins Schattenchronik auf |Buchwurm.info|:_

Band 1: [„Der ewig dunkle Traum“ 1899
Band 2: [„Kuss der Verdammnis“ 1900
Band 3: [„Die Kinder der fünften Sonne“ 1949
Band 4: [„Blutopfer“ 1977
Band 5: [„Der Schattenkelch“ 2483
Band 6: [„Calvin“ 2490
Band 9: [„Der Vampir von Düsseldorf“ 4100
Band 10: [„Vabanque“ 4787

_Florian Hilleberg_

Shocker, Dan / Merlau, Günter / Sunjic, Janet – Fluch der blutenden Augen, Der (Larry Brent: Hörbuch 4)

Hörbuch 3: [„Nachts, wenn die Toten kommen“ 4810

Eigentlich wollte Larry Brent, seines Zeichens Spitzenagent der PSA, in London nur Urlaub machen. Doch gerade als er mit einer hübschen Inderin eine Geisterbahnfahrt unternimmt, holt ihn das Grauen ein: Seine aparte Begleiterin wird brutal ermordet, von dem Täter indes gibt es keine Spur.

Larry ahnt, dass mehr hinter diesem feigen Mord steckt, und er soll Recht behalten. Das Taxi, welches ihn ins Hotel bringen soll, ist eine Falle. Nur mit Mühe und unter Einsatz seiner |Smith & Wesson|-Laser kann er entkommen. Der Fahrer stirbt und bei der Bergung des Fahrzeuges, welches in der Themse landete, wird eine weitere Leiche gefunden. Der echte Taxifahrer wurde zuvor erschlagen und in den Kofferraum gelegt. Der Fahrer, der Larry chauffierte, war ein Mitglied der unheimlichen Sekte, die Larry Brent auf den Fersen ist.

Noch tappt der Agent im Dunkeln, doch schon im Hotel wartet die nächste Überraschung auf ihn: Auf dem Balkon seines Zimmers wird er von einem Inder angegriffen, den er ebenfalls zurückschlagen kann. Nur der Name „Robertson“ entweicht noch den Lippen des Meuchelmörders. Larry Brent ahnt, dass er das Opfer einer Verwechslung wurde, einer tödlichen Verwechslung, denn seine Gegner sind erbarmungslos. Von Scotland Yard erfährt Brent den Namen seiner indischen Begleiterin aus der Geisterbahn. Er stattet ihrem Vater, dem indischen Geschäftsmann Rasmandah, einen Besuch ab, nicht ahnend, dass er damit in die Höhle des Löwen gerät, denn der Inder huldigt einem grausamen Kult um die Blutgöttin Kali …

_Meine Meinung:_

Dan Shocker erzählt eine sehr rasante und spannende Geschichte um einen blutigen Götzenkult. Die Story ist natürlich reiner Trash, das merkt man deutlich an den unglaublichen Zufällen, durch die Larry erst in den Fall hineinstolpert. Der PSA-Agent macht just zu dem Zeitpunkt Urlaub in London, als sich Rasmandah auf die Suche nach dem verschollenen Forscher Robertson macht. Dass der Abenteurer dem sympathischen Brent zum Verwechseln ähnelt, trägt nicht gerade zur Glaubwürdigkeit der Geschichte bei. Wenn man sich jedoch auf die Handlung einlässt und für die abgedrehten Ideen des Autors etwas übrig hat, wird der Hörer bestens unterhalten.

Die Szenen in dem Anwesen des fanatischen Inders und Larrys Transport nach Indien sind hochspannend und nichts für Leute mit schwachen Nerven. An Dynamik, Witz und Tempo gewinnt der Roman zudem aufgrund der Inszenierung durch Rainer Schmitt, der die Story flott und sicher erzählt und dabei sein ganzes schauspielerisches Talent unter Beweis stellt. Wie er seine Stimme den unterschiedlichen Charakteren anzupassen vermag, ist schlicht phänomenal, insbesondere dann, wenn Schmitt plötzlich lauthals den Kummer einer verzweifelten Mutter über das Verschwinden ihres Kindes ins Mikrofon ruft oder als Marktschreier Kunden für die Geisterbahn anlocken will. Ein Lob gebührt auch dem Produzenten Günter Merlau von |Lausch| und der Regisseurin Janet Sunjic (ebenfalls |Lausch|), die zur rechten Zeit und an der richtigen Stelle stimmungsvolle Musik einspielen oder die Stimme Schmitts bei Telefonaten oder der oben erwähnten Ansage technisch so überarbeiten lassen, dass es sich tatsächlich so anhört, als ob Schmitt gerade durch einen Lautsprecher redete.

Zur Aufmachung dieser nostalgischen und grandios produzierten Hörbuch-Reihe braucht man nicht mehr viel zu schreiben. Wieder ist die CD-Box ein echter Blickfang, und das Zusammenspiel zwischen Original-Cover und typischer |Larry Brent|-Knochenklaue könnte idealer nicht sein.

_Fazit:_

“ Der Fluch der blutenden Augen“ ist die Spitzeninszenierung eines eher durchschnittlichen Romans durch das Team von |Lausch| und dem ehemaligen |Larry Brent|-Mimen Rainer Schmitt. Lässt man die Tatsache außer Acht, dass Schmitt in den Achtzigerjahren den PSA-Agenten in der gleichnamigen Hörspielserie spielte, ist er trotzdem die ideale Besetzung und spricht seinen Text mit viel Engagement und Humor in der Stimme.

|210 Minuten auf 3 CDs
Empfohlen ab 16 Jahren
Die Vorlage erschien erstmalig 1969 in der Silber-Krimi-Reihe.|
http://www.europa-klassiker.de
http://www.merlausch.de
http://www.blitz-verlag.de

_Larry Brent auf |Buchwurm.info|:_

Band 1: [„Das Grauen“ 2164
Band 2: [„Dämonenaugen“ 2198
Band 3: [„Die Todestreppe“ 2587
Band 4: [„Die Höllenbrut“ 2588
Band 5: [„Bluthände“ 2589
Band 7: [„Der Vampir“ 4392
Band 8: [„Im Leichenhaus“ 4356
Band 23: [„Die Mordleiche“ 3896
Band 24: [„Dartmoor“ 3897
Band 25: [„Hexensabbat“ 2281
Band 26: [„Alpträume“ 2284
Band 27: [„Dämonen“ 2423
Band 28: [„Das Höllentor“ 2465
Band 31: [„Die Gruft“ 3898
Band 32: [„Deborah“ 2684
Band 33: [„Die Vampirklinik“ 2685
Band 34: [„Der Unheimliche“ 3899
Band 35: [„Borro“ 4009
Band 36: [„Das Atoll“ 4010
Band 37: [„Leichenvögel“ 4011
Band 40: [„Die Nebelhexe“ 4755
Band 108: [„Kloster des Grauens“ 4012
Band 110: [„Das Methusalem-Projekt“ 4013
Band 113: [„Der Dämonensohn“ 3042
Band 114: [„Der Schädelgürtel“ 3043
Band 115: [„Finale“ 3077

_Florian Hilleberg_

S.H.A. Parzzival – Germania (Titan-Sternenabenteuer 23)

Handlung

Gerade erreichen die Feierlichkeiten zur Eröffnung von „Germania“ ihren Höhepunkt, als die Ökoterroristen zu einem neuen Schlag ausholen und ein mörderischer Orkan losbricht. Shalyn Shan und die Crew der |Titan| sind mittendrin in dem Chaos, das durch die künstlich geschaffene Katastrophe ausgelöst wurde.

Darüber hinaus werden neue Mutationen in den Gebäudekomplex eingeschleust, eine bizarre Mischung aus Ratten und Fröschen, die hochaggressiv alles anfallen, was sich bewegt. Michael Moses, Besitzer und Erbauer von „Germania“, aktiviert seine eigene Privatarmee, um die Terroristen zu beseitigen und die Mutationen zu vernichten.

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Sabottka, Thomas – Backstage 1967-2007

Geschichten zwischen Wahrheit und Fiktion. „Backstage 1967-2007“ ist die Hörbuchumsetzung des gleichnamigen Buches, in welchem der Autor Thomas Sabottka Anekdoten aus seinem Leben mit erdachten und auf wahren Ereignissen beruhenden Kurzgeschichten vermischt hat.

Insgesamt 16 Storys wurden vertont und mit der jeweiligen Jahreszahl ihres Geschehens betitelt, wobei natürlich nicht jedes Jahr berücksichtigt werden konnte. Die Geschichten decken so ziemlich alle Genres ab und sind mitreißend, emotional, einfühlsam und zugleich spannend und witzig geschrieben worden. Der Autor beschreibt dabei vor allem seine eigenen Jugendjahre und legt dort viel Wert auf eine gute Freundin, die er später aus den Augen verliert, die aber immer wieder in den Geschichten eine Rolle spielt. Das zentrale Thema sind verpasste Gelegenheiten und die Gefühle, die dabei entstehen und die jeder Mensch kennt.

Nur selten sind die Geschichten ein wenig zu detailliert und abstrakt ausgefallen, um den Leser wirklich zu fesseln. Die meiste Zeit aber lauscht man gebannt den abwechslungsreichen Erzählungen, gelesen von sehr professionellen Sprechern. Die beiden CDs wurden hervorragend in Szene gesetzt, und ein Großteil der Geschichten wird vom Verfasser selbst vorgetragen, der dies auch mit wahrer Leidenschaft und Hingabe tut. Da sitzt jede Betonung, und das Sprechtempo wird jeder Szene entsprechend angepasst, ohne dass das Resultat abgelesen wirkt. Ebenso professionell gestaltet sich der Part von Christian von Aster, der schon einige Hörbucherfahrung besitzt und sich auch als Autor einen Namen gemacht hat. Sehr bedächtig wird „1973“ von Barbara Volpert gelesen, die ein wenig zu nah am Mikro gestanden zu haben scheint, denn es sind häufig Geräusche des Mikrofons zu hören.

Bei der zweiten Scheibe wurde Sabottka von Alexander F. Spreng (|ASP|), Sonja Kraushofer (|Persephone|, |L’Âme Immortelle|), Dirk Bernemann („Ich habe die Unschuld kotzen sehen“) und Rebekka Brandt unterstützt. Dirk Bernemann liest seinen Text sehr rasant, verliert sich aber schnell in seiner Rolle und zieht die Vokale in der Geschichte von „1993“ am Ende der Worte extrem in die Länge. Die Einschübe von Rebekka Brandt in den Tracks vier und sechs auf der zweiten CD stören mehr, als dass sie Abwechslung in die Lesung von Sabottka bringen. Dafür ist der Text von Sonja Kraushofer einfach genial gesprochen worden. Sehr emotional und leidenschaftlich trägt sie den Text vor und passt ihr Tempo der jeweiligen Situation perfekt an.

Den Einleitungstext auf der ersten CD und die Nachrichtenmeldungen werden sehr souverän von Pit Hammann („Starfucker“, „Die Kleine Ballade vom Schwarzen Schmetterling“) gesprochen.

Die Aufmachung des Hörbuchs ist äußerst gut gelungen und die Titelillustration vermittelt einen erstklassigen Eindruck des Inhalts. Im Booklet findet der Hörer nicht nur Fotos des Autors in den unterschiedlichsten Lebensphasen sondern auch eine sehr lebendige Kurzgeschichte, in der Sabottka über seine Eltern, speziell seinen Vater berichtet.

_Fazit:_ Ein absolut empfehlenswertes Hörbuch mit ganz und gar nicht alltäglichen Themen und Texten, die wunderbar vorgetragen wurden und nur an wenigen Stellen kleine Mängel offenbaren. Den Mix aus Fakten und Fiktion, angelehnt an das eigene Leben, haben Thomas Sabottka und seine Sprecher wirklich kongenial in Szene gesetzt.

|118 Minuten auf 2 CDs|
http://www.teamofdestruction.de
http://www.trisol-download.de

_Florian Hilleberg_