So still, wie der Titel vermuten lässt, ist es hier in der Bucht am See gar nicht. Menschen, Tiere, Wellengang … alles ist schon längst auf den Beinen, im Wasser und in der Luft. Einige Boote sind noch vertäut, andere bereits unterwegs oder sogar schon auf der Rückreise.
Wir sehen Häuser in verschiedenen Farben und sogar einen Leuchtturm am linken Bildrand. Umrahmt von hohen Bäumen, von denen die meisten grün sind und der Rest trägt orange und rote Blätter.
Aber auch im Vordergrund gibts beim Betrachten einiges zu entdecken. Hier wachsen viele unterschiedliche Blumen, die durch einen Steg voneinander getrennt sind. Ein paar Vögel finden wir, einige erst bei genauerem Hinschauen, Schmetterlinge, einen Anker und eine Kiste, die wie eine echte Schatzkiste aussieht.
Es ist ein Motiv, das man aufgrund seiner Strahlkraft und der wunderschönen Farben als Ganzes auf sich wirken lassen kann. Dann entsteht eine Abenteuerlust, ein Fernweh und eine Neugier darauf, was die Menschen mit ihren Booten wohl am Tag so alles erleben werden. Oder was man selbst erleben könnte, wäre man selbst, wo der Betrachter der Szene gerade steht.
Und immer wieder wandert das Auge von einem Detail zum nächsten, aber das Motiv ist kein überforderndes Wimmelbild. Der Künstler hat an einem guten Moment aufgehört, noch mehr Inhalte auf die Leinwand zu bringen.
Das Puzzeln:
„Wow, was für tolle Farben und wie sie leuchten und um die Wette strahlen!“, aber gleichzeitig auch „Wow, das wird bestimmt nicht einfach!“. Aber, wie immer gilt: Nicht überfordern lassen!
Und das klappt am Besten (bei mir) mit Vorsortieren. Aber auch hier wird schnell deutlich, dass viele Teile an mehre Stellen des Bildes passen könnten. Zwar haben wir dunklere und hellere Wolkenteile, die sich prima vom türkisfarbenen Himmel unterscheiden, aber die Wellen sehen auf den ersten Blick alle gleich aus. Und auch der Steg und der kurze Weg davor gleichen wieder den Wellen.
Ein Puzzle für Erwachsene ist in der Regel zwar herausfordernd, aber selten bis nie unfair und sollte eh nie zu Frustration führen. Und so hatte ich nach dem Umdrehen-und-Sortieren zwar nicht wirklich viele Teilehaufen, aber wenn sie alle nebeneinander liegen, werden nach und nach die Unterschiede deutlicher.
Da sind dann die Dächer doch nicht alle gleich, die Wellen unterschiedlich lang und schattiert und auch von der strahlenden Sonne aus, kann man einen Farbverlauf erkennen, der sich nach oben durch den Himmel zieht. Die Bäume und Sträucher allerdings sehen sowohl komplett als auch in vielen Teilen verdammt gleich aus.
Bei diesem Motiv wusste ich tatsächlich nicht sofort, wo ich anfangen soll und habe mich zuerst an den Häusern versucht. Dann an den Blumen im Vordergrund, den Bäumen, der Sonne, den Booten mit blauem Rumpf. Und so setzte sich das Bild als Ganzes nach und nach zusammen und entstand nicht aus einer Richtung kommend.
Ausstattung und Qualität des Puzzles:
Der Karton und der Teilebeutel:
Nach einem gut 4 cm breiten Rand, der einen Teil des Motivs noch mal zeigt, gibts das Bild, das es zu puzzeln gilt, vorn auf dem Karton zu sehen … in einer Größe von 28x4cm. Dafür verdecken aber auch die Logos das Motiv nicht.
Grafisch gesehen ist der Rand sicher eine schöne Idee, sorgt aber dafür, dass das Bild kleiner als nötig wird und somit als Vorlage ein wenig schlechter zu benutzen ist. Ich bin bekennender Kartonbildgucker und schaue da häufig drauf, freue mich also, wenn die Bilder möglichst groß zu sehen sind.
Auf der Unterseite des Bodens gibts Infos in sieben Sprachen dazu, was die „Premium Quality“ bei SCHMIDT-Puzzles ausmacht. Dazu gibts ein Foto des Künstlers und ein paar Infos zu ihm, auch in sieben Sprachen. Daneben sind vier Motive (inklusive diesem hier) des Künstlers zu sehen, die bei SCHMIDT auch als Puzzleversion zu haben sind.
Schön, dass hier auch ein Foto von Chuck Pinson selbst zu finden ist und daneben ein paar Infos zu ihm.
Verschlossen ist der Karton durch zwei runde, durchsichtige Aufkleber, die jeweils in der Mitte der beiden längeren Seiten beide Teile miteinander verbinden. Leider lassen sich die Aufkleber nach dem Aufschlitzen nicht entfernen, ohne dass der Karton beschädigt wird.
Die Puzzleteile selbst kommen in einem weißen Papierbeutel.
Gibts ein Poster als Vorlage?
Leider nicht.
Wie ist die Qualität der Teile und der Stanzung?
Die Teile haben eine gute Stärke, sind fest und können so gut vom Tisch aufgenommen werden. Auch sind sie nicht zu klein, sodass sie auch von größeren Händen und Fingern gut gelegt werden können.
Ich hatte weder Freebies meinem Teilebeutel noch ineinander verkeilte Teile, die nicht zusammengehören. So etwas hab ich schon sehr lange nicht mehr erlebt.
Alle Teile sind richtig gut ausgestanzt und es gab keine Verformungen oder Beschädigungen an den Teilen in Form von Macken oder verbogenen Nasen oder Ausbuchtungen, in denen Fetzen vom Karton waren.
Matt oder glänzend? Sind die Farben auf dem Karton und den Teilen gleich?
Die Oberfläche der Teile ist fein geriffelt, sodass das Licht gut gebrochen wird. So glänzen sie nicht so stark und wirken matt.
Die Farben des Aufdrucks auf den Teilen entsprechen denen des Karton-Motivs, sind kräftig und lassen sich gut voneinander unterscheiden. Bei Tageslicht wie bei vielen Puzzles besser als bei Kunstlicht. Da sind grad die leichten Farbvariationen der warmen Farben schwieriger voneinander zu unterscheiden.
Wie siehts mit Puzzlestaub aus?
In meinem Teilebeutel war wirklich angenehm wenig Staub. An den Teilen hafteten keiner an. Etwas war nach dem Ausschütten im Beutel zu finden und etwas auf dem Puzzletisch.
Der Künstler:
Chuck Pinson wurde 1978 geboren und wuchs in North Carolina auf. Seine Eltern, Ed und Liz, ließen sich in der kleinen Stadt King nieder, um ihn und seine zwei Brüder, Shane und Eddie, großzuziehen. Abgesehen davon, dass er Bob Ross im Fernsehen sah und einen Kunstkurs in der High School besuchte, erhielt Chuck keine formelle Kunstausbildung, sondern experimentierte im Laufe der Jahre, um seine eigenen Techniken und Methoden zu finden. (übersetzt, Quelle: thegallerist.art)
Mein Fazit:
Die Sonne in der Mitte dieser Morgenstille (die gar nicht so still ist), bringt alles so toll zum Leuchten, dass mich dieses Motiv direkt in seinen Bann gezogen hat.
Dass es für mich kein leichtes Puzzle werden wird, war mir bewusst und daher habe ich mich auch gar nicht gestresst, obwohl ich teilweise nur langsam vorankam.
Mit der entsprechenden Einstellung gab mir das aber mehr Zeit, mich mit den Details zu beschäftigen, die Stimmung auf mich wirken zu lassen und Stellen zu entdecken, die ich vorher gar nicht gesehen hatte.
Das Bild finde ich richtig schön und dies wird bestimmt auch nicht das letzte Motiv des Künstlers für mich gewesen sein, das ich puzzeln werde.
Auch die Qualität der Teile und des Drucks konnte mich wieder überzeugen. Starke, feste Puzzleteile, die gut ineinander passen und am Ende auch der Pick-Up-Challenge standhalten. Die Farben sind kräftig, sodass das Sortieren leichterfällt.
Puzzle: 1000 Teile
Vom Verlag empfohlen ab 12 Jahren
Maße (gelegt): 69,3 x 49,3 cm
Artikel-Nr. 58554
1. Auflage, Januar 2025
www.schmidtspiele.de
Der Autor vergibt: