Andreas Eschbach – Die gläsernen Höhlen (Das Marsprojekt 3)

Marsbewohner: eine epochale Entdeckung

Arianna, Ronny, Carl und Elinn – alle zwischen 13 und 15 Jahren alt – sind als erste Kinder auf dem Mars geboren worden und aufgewachsen. Doch im Jahr 2086 sollen sie gemeinsam mit anderen Marssiedlern zur Erde zurückkehren, weil machthungrige Politiker behaupten, das Marsprojekt sei gescheitert. Die Vorbereitung zur Stilllegung der Forschungsstation laufen bereits auf Hochtouren – aber die vier Jugendlichen sind fest entschlossen, auf dem Roten Planeten zu bleiben. Besonders Elinn, die aus medizinischen Gründen auf der Erde nicht überleben könnte. Sie büchsen aus und kommen einem verborgenen Geheimnis des Planeten auf die Spur.

Band 2: Seit ihrer Entdeckung der blauen Türme ist der Mars in aller Munde. Wer hat die Türme erbaut und wozu? Wissenschaftler und Journalisten reisen an, um dem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Die Marssiedlung wächst rasant, doch mit den Raumschiffen von der Erde kommen nicht nur Freunde des Marsprojekts. Ein Saboteur treibt sein Unwesen, um die Forschungsarbeiten zum Stillstand zu bringen und den Abbruch des Projekts herbeizuführen. Doch die vier Freunde kommen ihm auf die Schliche – und erhalten Hilfe von unerwarteter Seite…

Band 3: Eine Expedition wird losgeschickt, und Carl ist mit an Bord. Seine Freunde versuchen unterdessen, den Inschriften auf den mysteriösen Steinen ihr Geheimnis zu entlocken. Die Expedition entdeckt neue rätselhafte Bauwerke! In der Riesenschlucht der Valles Marineris stoßen sie auf Höhlen, deren Eingänge mit dickem Glas verschlossen sind. Plötzlich verschwindet Carl so spurlos wie Jahre zuvor sein Vater…

Der Autor

Andreas Eschbach, Jahrgang 1959, studierte in Stuttgart Luft- und Raumfahrttechnik, bevor er als Software-Entwickler und Berater arbeitete. Schon als Junge schrieb er seine eigenen Perry-Rhodan-Stories, bevor er mit „Die Haarteppichknüpfer“ 1984 seine erste Zeitschriftenveröffentlichung landen konnte.

Danach dauerte es noch elf Jahre bis zur Romanfassung von „Die Haarteppichknüpfer“, danach folgten der Actionthriller „Solarstation“ und der Megaseller „Das Jesus Video“, der mit dem renommierten Kurd-Laßwitz-Preis für den besten deutschsprachigen Science Fiction-Roman des Jahres 1998 ausgezeichnet und fürs Fernsehen verfilmt wurde.

Seitdem sind die Romane „Eine Billion Dollar“, „Perfect Copy“, „Exponentialdrift“, „Die seltene Gabe“, „Das Marsprojekt 1-5“ sowie „Der Letzte seiner Art“ erschienen, einige davon zudem als Hörbuch. Auch das Sachbuch „Das Buch der Zukunft“ gehört zu seinen Publikationen. Eschbach hat mehrere Anthologien herausgegeben und eine Reihe von literarischen Auszeichnungen erhalten. Heute lebt mit seiner Familie als freier Schriftsteller in der Bretagne.

Das Marsprojekt:

01: Das ferne Leuchten
02: Die blauen Türme
03: Die gläsernen Höhlen
04: Die steinernen Schatten
05: Die schlafenden Hüter

Vorgeschichte

Arianna, Ronny, Carl und Elinn – alle so um die 14-15 Jahre alt – sind als erste Kinder auf dem Mars geboren worden und aufgewachsen. Vor allem Elinn hat einen besonderen Draht zu ihrer fremdartigen Umgebung entwickelt – sie sieht ein Leuchten, das andere nicht sehen. Und sie findet Steine, die für sie wie Landkarten von einer bestimmten gegend – dem Löwenkopf – aussehen, auch wenn sie anderen nichts sagen. Aber sie hat recht, wie sich zeigen soll.

Doch eines Tages bekommen die Kids mit, welche geheimen Pläne die Erdregierung und der Marsgouverneur mit der Kolonie haben: Sie wollen sie schließen! Während Kostengründe vorgeschoben werden, geht es den dahinter stehenden Politikern nur um noch mehr Einfluss auf der Erde. Schon bald laufen die Vorbereitungen zu Stillegung der Forschungsstation auf Hochtouren.

Niemand der Erwachsenen ahnt jedoch, dass die vier Freunde fest entschlossen sind, auf dem Mars zu bleiben. Selbst Carl, der auf der Erde studieren wollte, gibt seine Pläne auf. Und besonders Elinn könnte auf der Erdoberfläche wegen der dreimal höheren Schwerkraft gar nicht überleben, sondern müsste in einer Orbitalstation wie in einem Gefängnis ihr Leben fristen.

Mit dem intelligenten Zentralcomputer AI20 auf ihrer Seite entführt das Quartett einen großen Marsrover und fährt 180 Kilometer zur asiatischen Station. Dumm gelaufen: Die Chinesen machen ihren Laden ebenfalls dicht! Aber die haben wenigstens noch ein schickes Flugzeug, mit dem man entdecken könnte, was sich hinter dem Löwenkopf verbirgt…

Band 2: Seit ihrer Entdeckung der blauen Türme ist der Mars in aller Munde. Wer hat die Türme erbaut und wozu? Wissenschaftler und Journalisten reisen an, um dem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Die Marssoedlung wächst rasant, doch mit den Raumschiffen von der Erde kommen nicht nur Freunde des Marsprojekts. Ein Saboteur treibt sein Unwesen, um die Forschungsarbeiten zum Stillstand zu bringen und den Abbruch des Projekts herbeizuführen. Doch die vier Freunde kommen ihm auf die Schliche – und erhalten Hilfe von unerwarteter Seite…

Handlung

Zwei große Raumschiffe sind inzwischen über dem Mars eingetroffen. Auf einem der Schiffe werden seltsame Radarsignale registriert, die aber sofort wieder weg sind. Eigentlich wollen mehrere Bewohner der Marssiedlung, die mit der vorausgeeilten „Buzz Aldrin“ eingetroffen waren, wieder mit den beiden Schiffen zurück zur Erde. Doch als sich die Ereignisse überschlagen, überlegt es sich der eine oder andere.

So auch Urs Pigrato, der Sohn des Siedlungskommandanten. Er hat sich in Ariana DeJones verliebt, die rothaarige und energische Tochter des Siedlungsarztes. Mit ihr könnte er sich eine Zukunft auf dem roten Planeten vorstellen, und ihr geht es genauso, denn er hat wesentlich mehr Kenntnisse über viele Dinge, die ihr noch fehlen. Erst einmal gibt er ihr Nachhilfe in Magnetismus und Küssen, was ja nahe liegt.

Urs erfährt von Ariana, dass es unter der Siedlung ein Labyrinth von Tunneln gibt, die zunächst zur alten, längst aufgegebenen Siedlung führen, aber auch noch viel weiter: zum Ostende der Valles Marineris, jener gigantischen Schlucht, in die der irdische Grand Canyon x-mal passen würde. Weil sie die Tunnel als „Mäusegänge“ bezeichnen, liegt der Name für das Zentrum der Gänge nahe: Mäusenest.

Die sonderbare Kugel

Der Kraftwerksingenieur Juri Glenkow stößt auf einen dieser Mäusegänge, als er die Ursache für einen häufigen Spannungsabfall in der Leitung des südlichen Reaktors zur Siedlung sucht. An einer Stelle, so ergibt die Ausgrabung, hat sich eine glasartige Substanz wie eine große Kugel um das Stromkabel gelegt. Weil die Ähnlichkeit zur der Glassubstanz der zwei Türme auf dem Löwenkopf unübersehbar ist, schaut sich der Forschungsleiter Caphurna die Sache an. Er lässt die Kugel ins Labor bringen, um sie zu untersuchen.

Elinn Faggan fürchtet, dass die Kugel den Aliens gehört und das „Leuchten“ verursacht, das sie mit einem sechsten Sinn spüren kann. Während sie ihr eigenes Experiment anstellt, kommt es im Labor Caphurnas zu einem überraschenden Vorfall: Das bläuliche Glas der Aliens verflüssigt sich zu einem Gel und tropft auf den Boden. Es lässt sich zwar mit feuerfesten Schamottsteinen aufhalten, doch der Professor hat nicht damit gerechnet, dass sich das Gel durch den Boden frisst und in die Mäusegänge verschwindet…

Die Expedition

Unterdessen hat sich die längst geplante Expedition des Archäologen Dr. Spencer auf den Weg zum „Mäusenest“ gemacht. An Bord der zwei Rover ist nicht nur der irdische Journalist Wim Van Leer, sondern auch Carl Faggan, Elinns großer Bruder. Eigentlich soll Carl nur Handlangerdienste verrichten, doch er stellt sich beim Steuern der Rover wesentlich geschickter an als der vorgesehene Fahrer. Einmal rettet er einen Rover sogar vor dem Absturz in die Schlucht der Valles Marineris.

Die Schiffe in der Kreisbahn über dem Planeten schlagen bei Pigrato Alarm, als die Expedition unvermittelt von den Bildern, die über die Satelliten empfangen werden, verschwindet. Offenbar sind die zwei Rover unter einen dieser tarnschirme geraten, den die Aliens auch über den Türmen des Löwenkopfs errichtet haben. Das ist ärgerlich, aber erst der Anfang der Schwierigkeiten, in die die Expedition gerät. Urs und Ariana haben nämlich den Mastercode für einen Wettersatelliten stibitzt. Nun lässt er sich nicht mehr von anderen steuern. Als der neue Sandsturm sich der Expedition nähert, ist es zu spät, um sie noch rechtzeitig zu warnen.

Das Mäusenest

Vor Ort ahnen Carl und Company nichts von dem sich nahenden Sturm. Sie untersuchen und fotografieren die Umgebung des „Mäusenests“. Hier finden sich nicht nur uralte Ruinen, sondern auch seltsam gläserne Flächen, durch die man in das Labyrinth der Gänge darunter blicken kann. Als der Sturm über Carl, Wim und die anderen hereinbricht, stolpert über eine dieser Glasflächen. Sie verflüssigt sich schlagartig, und er fällt in die Tunnel darunter.

Nachdem er sich von seiner Überraschung erholt hat, findet er eine Erklärung. Das Artefakt der Aliens, auf dem sein Name steht, fungiert als eine Art Schlüssel, der ihm weitere Glastüren öffnet, solange er ihn bei sich trägt. Er dringt weiter vor – und entdeckt eine weitere Eigenschaft der glasartige Barrieren…

Wird er nun verschwinden wie einst sein Vater in der Cydonia-Region? Womöglich ist die Angst seiner Mutter um ihn wirklich berechtigt. Denn Carl stößt auf das größte Geheimnis des Mars überhaupt: dessen ursprüngliche Bewohner.

Mein Eindruck

Nach der Lektüre dieses dritten Bandes der fünfteiligen Serie um die Marskinder wird mir endgültig klar, dass es sich jeweils um die Teile eines einzigen großen Romans handelt. Daher verlangen die vier ersten Teile stets nach einer Fortsetzung. Und vereinzelt eingestreute Hinweise wie die Radarsichtungen im Weltraum verweisen auf „coming attractions“ voraus, was nicht nur Neugier, sondern auch Gespanntheit hervorruft. Eschbach schreibt auf seiner Webseite, dass er das „Das Marsprojekt“ anno 2000 auf einer einzigen „DIN-A4-Seite karierten Papiers“ skizzierte. Inzwischen ist der Roman mit Erscheinen des fünften Bandes (s.o.) abgeschlossen.

Entwicklung

Im ersten Band tat sich der Autor noch schwer, eine tragende und abwechslungsreiche Erzählsztruktur aufzubauen. Er stellte sich die Marskinder wie eine Art „Emil und die Detektive“ vor, die gemeinsam handeln und somit auch gemeinsam in einer Szene vorkommen mussten. Im zweiten Band, der Jahre später geschrieben wurde, ist diese archaische Struktur abgelöst durch die moderne multiperspektivische Erzählweise. Nun tauchen die Kinder meist in Paaren auf und verständigen sich laufend, um ihre Aktionen zu koordinieren. Es gibt aber immer noch lange Szenen mit Urs Pigrato, damit wir ihn, den vorläufigen Außenseiter, besser verstehen können. Seine Szenenfolgen sind durchgehend länger als die aller anderen.

Die Expedition

Im dritten Band konzentriert sich dier Schwerpunkt der multiperspektivischen Erzählung auf Carl Faggan. Nicht nur durchläuft er eine geistige Weiterentwicklung, indem er sich endlich zum Wissenschaftler wandelt, sondern macht auch noch eine epochale Entdeckung. Außerdem schildert dieser Band endlich auch eine große Expedition, wie ich sie von Anbeginn herbeigesehnt habe. Wozu hat man einen leeren Planeten, wen man ihn nicht erkundet, mag sich so mancher Leser bislang gefragt haben. Über die Marsbewohner darf leider nicht mehr verraten werden, um die Spannung nicht zu verderben.

Katastrophe

Betrachtet man die Pentalogie aus dem Blickwinkel eines Dramaturgen, so ergeben die fünf Teile die fünf Akte einer klassischen Tragödie. Der Vergleich ist natürlich schief, denn von tragischen Ereignissen kann bislang keine Rede sein. Obwohl es ja mit Carls Vater ja schon ein Opfer gegeben hat. Doch dieses fand sozusagen „off screen“ statt, weit vor dem Beginn der Handlung. In der Tragödienstruktur führt der dritte Akt die „katastrophe“ herbei. Das griechische Wort „strophein“ bedeutet lediglich „sich wenden“. In anderen Worten: Ein wichtiges Ereignis tritt ein, das das Schicksal der Hauptfigur(en) in eine neue Richtung wendet. Mit Fug und Recht qualifiziert sich die Entdeckung der Marsbewohner für diese Funktion.

Realismus

So mancher Leser, der sich nicht mit Science Fiction beschäftigt, wie ich das tue, mag sich fragen, ob die Ideen und die Welt, die der Autor hier schildert, Anspruch auf Realismus haben. Diesem Leser sei verraten, dass Eschbach „Das Buch von der Zukunft“ (Rowohlt) geschrieben hat Darin setzt er sich mit wichtigen Entwicklungen der Gegenwart auseinander. Dazu gehören Energie, Klimawandel, Gentechnik, Weltraumfahrt, die Bevölkerungsentwicklung und Nanotechnik.

Noch wichtiger sind jedoch die Reaktionen darauf: Wie reagiert man am besten und kann man überhaupt noch steuern? Hat uns die Entwicklung durch „Kippmomente“ nicht schon längst zum Alteisen der Geschichte geworfen, zum Treibgut der Geschichte? Wenn man sich die gegenwärtige Finanzkrise, die zur Wirtschaftskrise geworfen ist, anschaut, kann man sich dieses Eindrucks kaum erwehren. Lohnt es sich dann überhaupt, den Rufer in der Wüste zu spielen?

Das Letzte, was Eschbach anstrebt, wäre die Rolle des Propheten. Dafür ist er viel zu bescheiden. Andererseits kommt jener Zeitabschnitt, den wir im Westen gemeinhin als „Zukunft“ bezeichnen – ein künstliches Konzept – auch ohne unser Zutun. Und wir können erwarten, dass unsere Enkelkinder, sofern vorhanden, diese Zeit noch erleben werden. In „Das Marsprojekt“ schildert der Autor eine Zeit Ende des 21. Jahrhunderts. Realistisch wäre es, die erzählte Welt in den dann herrschenden Begriffen zu schildern, doch dann würde kein heutiger Leser sie mehr verstehen.

Deshalb besteht „Realismus“ in der Science Fiction und in diesem Zyklus darin, die Welt der Zukunft in den Begriffen der Welt von heute zu schildern. Da ist dann also von Satelliten, Computer, Passwörtern und Rovern die Rede, von Schmelzöfen und Schamottsteinen. Alles leicht zu verstehen, weil bereits längst bekannt. In dieser Zukunft kann man sich heimisch fühlen und mit IKEA einrichten. Sie erzeugt keine Angst.

Ende der Gemütlichkeit

Das ändert sich mit dem dritten Akt. Erstmals tauchen zwei Arten von Marsbewohnern in einer beobachtbaren Form auf, die uralte Vorbilder folgen. Neben den schlafenden Marsbewohnern tauchen Roboter auf, die wenig Vertrauen erweckende Tentakel aufweisen. Jeder, der jemals einen Marsroman von H.G. Wells oder Robert Heinlein gelesen hat, weiß, dass Mars der Planet des Krieges und der Übel sein muss. Warum sollten hier also keine Monster à la H.G. Wells’ „Krieg der Welten“ auftauchen? Antwort: Wegen der Kinder, die hier eine Zukunft finden sollen und wollen.

Das Ende der Gemütlichkeit ist also gekommen. Und dass sich die blaue Glasmasse unversehens in säureartige Gallerte verwandelt, die sich durch Stahl und Beton frisst, gemahnt doch schwer an „Alien“ und dessen schwarze, unzerstörbare Ungeheuer. Die Befürchtung erscheint berechtigt, dass nun aus dem so positiven „Marsprojekt“ eine Art „Weißer Hai“ im Weltraum wird.

Wer aber Eschbach kennt, weiß, dass er stets nach positiven Lösungen der Probleme sucht und es nicht beim Menetekel an der Wand bewenden lässt. So war es schon in „Die Haarteppichknüpfer“ und „Das Jesus Video“, alles Begegnungen mit dem Fremden und der Umwälzung, die potentiell eine ganze Welt ins Chaos stürzen könnte. Stets wird eine positive Lösung gefunden, sicherlich auch mit einer guten Portion Glück.

Doch vorerst endet der dritte Band mit einer Verfolgungsjagd, die glimpflich ausgeht. Die Story der Marskinder steht am Scheideweg: Der Erstkontakt mit den Aliens kann in einer „Katastrophe“ enden – oder die Menschheit zwingen, einen positiven Weg zu beschreiten. Man darf gespannt bleiben.

Bonusmaterial

Jedem Band ist eine Landkarte beigefügt. Da sich alle fünf Bände ergänzen, handelt es sich nicht um die stets gleiche Landkarte, sondern um Karten, die einander ergänzen. Man braucht also theoretisch sämtliche Bände, um das komplette Bonusmaterial zu erhalten.

Diesmal ist auf dem inneren Einband der Weg der Expedition von Carl und Dr. Spencer eingetragen. Sie führt vom Tharsis-Plateau bis zum tiefsten Punkt in den Valles Marineris, dem „Mäusenest“. Auf den hinteren Einbandseiten findet man etwas völlig anderes: Die Spielbeschreibung und –anleitung zu „Concentro“, jenem Spiel, das die Marssiedler überall spielen, wo sich eine runde Oberfläche dafür anbietet. Es funktioniert wie „Mensch ärgere dich nicht“, doch es kommt darauf, die Spielregeln vor Spielbeginn zu vereinbaren. Sonst gibt’s Zoff.

Unterm Strich

Ich habe auch diesen dritten Band in nur wenigen Tagen gelesen. Dabei ist die multipersperktivische Erzähleweise ein große Hilfe gewesen, denn sie sorgt einerseits für Abwechslung, zum anderen zwingt sie den intelligenten Leser dazu, die Querverbindungen und Vorausverweise selbständig zusammenzufügen, um sich einen Reim auf den Handlungsverlauf machen zu können.

Klingt anstrengend? Nein, diese anregende Methode ist in jedem simplen Krimi und Thriller praktiziert, und keiner beschwert sich darüber. Ganz im Gegenteil beklagen die Leser regelmäßig darüber, dass die Lösung zu vorhersehbar gewesen sei. In einem SF-Roman braucht es deshalb nicht anders zu sein. Wo bliebe denn sonst die Spannung?

Es bleiben weiterhin offene Fragen übrig, die den Leser neugierig machen, was in den noch ausstehenden Bänden enthüllt werden wird. Wer zum Beispiel der mysteriöse Curly sein könnte, von dem die Aliens ein Artefakt angefertigt haben, mag man sich fragen. Jede Wette, dass das Rätsel, ebenso wie viele andere, in den nächsten Bänden gelöst werden.

Hardcover: 324 Seiten
ISBN-13: 9783401058672

www.arena-verlag.de

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