Alle Beiträge von Björn Backes

Hyung, Min-Woo – Priest – Band 11

[Band 1 1704
[Band 2 1705
[Band 3 1707
[Band 4 1709
[Band 5 1720
[Band 6 2515
[Band 7 2516
[Band 8 2575
[Band 9 2618
[Band 10 2701

_Story_

Mit letzter Kraft und großer Mühe hat Ivan Isaacs den Kampf gegen Acmode überlebt, ist jedoch noch immer schwer von dem ungleichen Gefecht angeschlagen. Dennoch begibt er sich auf die Flucht vor den Marshalls, die weiterhin nach seinem Leben trachten. Obwohl sich Isaacs seiner Überlegenheit bewusst ist, weicht er ihnen aus und stößt dabei auf die junge Lizzy, die ebenfalls vom grauenvollen Zombie-Virus befallen ist. Doch diese Begegnung nimmt für die Dame kein glückliches Ende; Ivan will sich ihrer nicht annehmen und gerät außer sich, als sie einen Vergleich mit seiner geopferten Gefährtin Gena bemüht. Erschüttert von der Reaktion ihrer Ikone entzieht sich Lizzy der scheinbaren Obhut des kompromisslosen Rächers und gerät dabei in den Einfluss einer Bande von Banditen, die ebenfalls schon reichlich Erfahrung mit dem Virus hat.

Währenddessen sendet der Vatikan einen Geheimbund aus, der alsbald mit den Marshalls aufeinander trifft. Es ist der St.-Vertinez-Orden, eine mächtige Gemeinschaft, die einzig und allein für Temozarelas Rückkehr verantwortlich zeichnet. Schon bald müssen Coburn und seine Mannen schmerzlich erfahren, mit welch grauenvollen Gegnern sie es hierbei zu tun haben …

_Meine Meinung_

Die „Priest“-Reihe geht in die finale Phase, jedoch nicht ohne kurz vor Ende noch einmal mächtig Verwirrung zu stiften. Zum einen werden wieder einige bedeutsame Charaktere in die Story integriert, und zum anderen überraschen die bekannten Personen durch unerwartete, überraschende Handlungen, die den Plot mit einem Mal wieder völlig umkrempeln.

Die mysteriöseste Tat ist dabei sicherlich das Einschreiten von Temozarela und seiner Gefolgschaft, denen allein Ivan sein Leben und seine Freiheit zu verdanken hat. Sie haben ihn vor der Sklavschaft des Belial und dem Tod im Kampf gegen Acmode bewahrt und so ihre grundsätzlichen Motive scheinbar verworfen. Aber auf wessen Seite stehen sie nun?

Die Transparenz der Motivationen der einzelnen Charaktere ist im elften Band quasi nicht gegeben, was dazu führt, dass man zwischenzeitlich gar nicht mehr weiß, was nun tatsächlich Realität, Vergangenheit, Zukunft oder was auch immer ist. Selbst der Einzelkämpfer Isaacs bleibt ein Mysterium, begründet durch seine seltsame Zusammenkunft mit Lizzy, welche wiederum hasserfüllt aus dieser Begnegung hervorgeht und Rache für all die unschuldigen Opfer dieses diabolischen Glaubenskrieges schwört. Und dabei muss sie auch noch gegen das brutale Virus ankämpfen, das sich langsam aber sicher in ihrem Organismus breit macht. Isaacs hätte hier auch eine Chance zu einem Bündnis ergreifen können, um sich ihrer Rache anzuschließen, doch er wählt den einsamen Weg, weil er nach all den Enttäuschungen keine Nähe mehr ertragen kann – besonders nicht, wenn Gena mit ins Spiel kommt.

Nehmen wir als anderes Beispiel die Marshalls; sie sind grob gesehen gar nicht an der Geschichte beteiligt, sieht man mal von ihren Gefechten mit den Zombies ab; erst als einer von ihnen die harten Methoden der Kirche von St. Vertinez kennen lernt, werden sie in die Sache mit hineingezogen, sind sich der Tragweite all dessen aber gar nicht bewusst. Auch ihnen wird demnächst noch eine ganz andere Rolle zukommen, doch bleibt die Motivation hinter ihrem Handeln erst einmal völlig unklar.

Und so kann man trotz des vergleichsweise knappen Umfangs noch zahlreiche weitere Unklarheiten nennen, die das eh schon komplexe Gerüst noch einmal gewaltig sprengen und daher auch nicht gerade zum besseren Verständnis beitragen. Nach Abschluss der Nr. 11 herrscht so etwas wie eine „Alles ist möglich“-Stimmung vor, die ja grundsätzlich gar nicht verkehrt ist, würde es einen deutlichen roten Faden geben, der die Sache zusammenhält. Aber alleine schon durch die vielen Sprünge und Neuvorstellungen ist es kaum möglich, diesen auch als solchen zu erkennen, selbst wenn er in groben Zügen vorhanden sein mag.

Konstant geblieben ist lediglich die Action, denn davon gibt es auch in diesem Comic mehr als ausreichend. Vom blutigen Pfad ist Autor Min-Woo Hyung indes ein wenig abgekommen, so dass „Priest 11“ nicht ganz so brutal wie seine beiden Vorgänger ausgefallen ist. Eine begrüßenswerte Entwicklung, denn irgendwie drohte die rohe Gewalt ein wenig zu entgleisen.

Ansonsten ist der Gesamteindruck dieses Mal ein wenig zwiegespalten, weil der Aufbau des Buches arg konfus ist und es dem Leser kaum ermöglicht, sich adäquat am Geschehen zu orientieren. Dies kann zwar von der nach wie vor erstklassigen Erzähl-Atmosphäre (erschaffen durch den eigenwilligen Zeichenstil des Autors) weitestgehend gerade gebügelt werden, ist aber trotzdem ein elementarer Kritikpunkt. Beim nächsten Mal bitte wieder etwas stringenter, Mr. Hyung!

http://www.tokyopop.de

Finn, Thomas – Greifenopfer, Das (Das Schwarze Auge; Hörbuch 3)

_Story_

Während die Stadt Lowangen noch immer an den Folgen des verlorenen Krieges gegen die Orks leidet, kehrt einer ihrer bekanntesten Söhne nach langer Abstinenz zurück in ihren Schoß und gibt vor, dort das Erbe seines Vaters anzutreten. Doch der lange Zeit verschollene und bereits tot geglaubte Greifwin hegt in Wirklichkeit ganz andere Pläne. Beruhend auf einer Vision seines Gottes Phex sucht er den magischen Sternenstaub, dessen Aufenthaltsort von den vier Gemälden, auf denen die Jahreszeiten in Lowangen portraitiert sind, geheim gehalten wird.

Der Erste, der die unehrenhaften Beweggründe des Rückkehrers durchleuchtet, ist der berüchtigte Magister Elcarna von der Akademie der Verformung. Er kann nicht glauben, dass es sich bei der plötzlich aufgetauchten Person tatsächlich um Greifwin Svellbach handelt, und setzt seine Schülerin, die Halbelfin Maya, auf den Burschen an.

Und Elcarna hat allen Grund zur Besorgnis, denn Greifwin ist inzwischen bereits aktiv geworden und hat einzelne Bilder der Lowanger Jahreszeiten in seinen Besitz gebracht. Tatsächlich treffen Maya und ihr alter Freund Greifwin aufeinander und geraten dabei in einen folgeschweren Konflikt. Doch die Halbelfin registriert recht schnell, dass Greifwin keine bösen Ziele verfolgt, und stürzt sich an seiner Seite mitten in ein Abenteuer …

_Meine Meinung_

Mit „Das Greifenopfer“ wagt der |Horchposten|-Verlag einen großen Schritt nach vorne, denn mit dem dritten Teil der Hörbücher aus der DSA-Reihe ist der Umfang der vertonten Geschichte um ein Vielfaches gewachsen. Waren es bei „Der Göttergleiche“ noch eine bzw. beim ebenfalls von Thomas Finn geschriebenen „Das Auge des Morgens“ zwei CDs, wurde die aktuelle Erzählung über ganze sechs Silberlinge verteilt und wird dazu auch noch von zwei Sprechern dargeboten. Neben dem bereits bekannten Axel Ludwig kommt nun noch die sehr flexible weibliche Stimme von Sabine Brandauer hinzu, die nebst den musikalischen Einlagen für willkommene Abwechslung sorgt. So bewegt sich die gesamte Darbietung auch ein wenig von den klassischen Mustern des Hörbuchs hinfort und bekommt durch den recht häufigen Wechsel einen sehr lebendigen Charakter, der mir persönlich auch auf Anhieb lieber ist als die ‚gewöhnliche‘ Erzählung.

Entgegen der überwiegend negativen Meinungen hat man für dieses Hörbuch auch die genau richtige Geschichte ausgewählt. Angefangen beim Humor über die rätselhaften Ereignisse um das Verhalten des ‚Diebs‘ Greifwin bis hin zum großen Abenteuer, das der zurückgekehrte Jüngling gemeinsam mit der Halbelfin Maya besteht, wird hier Spannung pur geboten, zumal die Geschichte sich beinahe permanent in andere Richtungen entwickelt und trotz der stets hohen Transparenz kaum durchschaubar ist. Die Charaktere sind dabei teils nicht neu; Greifwin zum Beispiel kennen wir schon aus anderen Erzählungen von Thomas Finn, und sein Charakter wird in „Das Greifenopfer“ auch konsequent weiterentwickelt. Warum also kritische Worte für diese Story?

Nun, Angriffsfläche bietet „Das Greifenopfer“ eigentlich nur beim etwas behäbigen Anfang, an dem die Handlung nicht so richtig in die Gänge kommen will. Kurze Startschwierigkeiten ergeben sich vor allem daraus, dass zu Beginn keine klare Linie gefahren und erst nach einigem Geplänkel deutlich wird, wohin sich das Ganze bewegen wird. Dann aber, ungefähr zur Mitte der ersten CD, steigert sich das Ganze in gehörigem Tempo, weil man mit den Eigenschaften und Motivationen der Hauptdarsteller vertraut ist, erste Sympathien entwickelt hat und dabei lernt, mit den ‚Richtigen‘ mitzufiebern.

Die Umsetzung ist allerdings auch wirklich klasse; jegliche Befürchtung, das Ganze wäre aufgrund der Steigerung des Gesamtumfangs zu langatmig geraten, wird durch die vielen kleinen Details der Handlung ausgeschlagen. Alleine mit der Analyse der verschiedenen Charaktere kann man ganze Episoden verbringen, da sich (besonders auf Greifwin bezogen) mit jedem Schritt der Gesamteindruck wandelt und man lernen muss, die daraus resultierenden Situationen einzuschätzen. So zum Beispiel beim Diebstahl der Gemälde, der ja nicht aus purer Willkür geschieht.

Im hinteren Drittel nimmt der Plot dann noch ein weiteres Mal an Fahrt auf; die Geschehnisse überschlagen sich und das Team Ludwig/Brandauer läuft zur Hochform auf, so dass die 450 Minuten wie im Flug vergehen. Dies kann man übrigens auch der tollen Erzählatmosphäre anlasten, denn bei „Das Greifenopfer“ wird man zu keiner Sekunde in das alte Hörbuch-Dilemma verfallen, dass man nach kurzem gedanklichen Aussetzer ein ganzes Kapitel von Neuem starten muss. Die beiden Stimmen fesseln einen an die Boxen und die Effekte tun ihr Übriges dazu, mit dem Resultat des besten bisherigen Hörbuchs aus dieser Serie.

Während ich dies schreibe, liegt auch schon die nächste „Das Schwarze Auge“-Vertonung auf dem Schreibtisch bereit; der |Horchposten|-Verlag hat Blut geleckt, sicher auch beflügelt durch die gute Arbeit bei der Umsetzung der drei bis dato eingespielten Hörbücher. Allerdings hat man die Messlatte mit „Das Greifenopfer“ schon sehr hoch abgesteckt, weshalb es nicht gerade leicht ist, den Leser/Hörer/Rollenspiel-Fanatiker ein weiteres Mal so gekonnt aus der Reserve zu locken wie im hier rezensierten Beispiel. Aber weil sich die Macher bis dato mit jeder neuen Folge weiter haben steigern können, habe ich diesbezüglich keine Bedenken. Hört also nicht auf die unbegründete Kritik an anderer Stelle, sondern verschafft euch selber einen passenden Eindruck von diesem fabelhaften Ohrenschmaus.

http://www.horchposten-verlag.de/

Jules Verne – In 80 Tagen um die Welt (Europa-Originale 1)

_Besetzung_

Lord Fogg – Hans Daniel
Passepartout – Joachim Wolff
Detektiv Fix – Werner Cartano
Mr Stuart – Andreas von der Meden
Mr Sullivan – Peter Kirchberger
Mr Ralph – Wolfgang Kaven
Kellner – Christian Mey
Elefantenführer – K. Das Gupta
Aonda – Karin Lieneweg
Proctor – Fritz Piper
Schaffner/Indien – Volker Bogdan
Schaffner/Amerika – Johann Schramm
Sprecher – Lutz Mackensy

_Story_

Phileas Fogg ist Mitglied in einem berühmten Londoner Gentlemen-Club, dessen Mitglieder jeweils große Stücke auf sich halten. So auch Fogg, der mit seiner Behauptung, es sei möglich, in 80 Tagen um die Welt zu reisen, für Aufruhr sorgt. Die einen halten dies für schlichtweg nicht durchführbar, die anderen halten Fogg für einen Aufschneider, der als Außenseiter lediglich ins Gerede kommen will.

Um den Lord auf die Probe zu stellen, fordert man den Beweis – und das lässt sich Phileas nicht zweimal sagen. Gemeinsam mit seinem Angestellten Passepartout bricht er mit den verschiedensten Verkehrsmitteln auf und landet alsbald im gefährlichen Indien, wo er bereits schwere Prüfungen bestehen wird. Ihm gelingt es dabei, die einheimische Aonda vor dem Opfertod zu bewahren und behält sie als Gefährtin für die weitere Reise bei sich.

Stets dicht gefolgt vom unscheinbaren Detektiv Fix bahnt sich Fogg einen beschwerlichen Weg nach Amerika und ist kurz vor dem Ablegen in die britische Heimat immer noch innerhalb seines Zeitplans unterwegs. Doch dann verpasst er sein Anschlussschiff nach Liverpool und gerät nach all den Gefahren ein weiteres Mal in die Bredouille. Nur noch unkonventionelle Mittel können dem optimistischen Fogg und seinem Team nun weiterhelfen, die auf 20.000 britische Pfund dotierte Wette zu gewinnen.

_Meine Meinung_

Mit „In 80 Tagen um die Welt“ begann im letzten Jahr eine ganz besondere Serie aus dem Hause |Europa|. Das populäre Hörspiel-Label hat einige ausgewählte Geschichten aus der fernen Vergangenheit – wir sprechen hier über einen Zeitraum, der die gesamten Siebziger umfasst – erneut hervorgekramt und dabei ausschließlich vertonte Klassiker der Weltliteratur verwendet. Die dabei entstandene Sammlung hat es bislang auf 30 Folgen gebracht, und immer noch ist ein Ende der Neuveröffentlichungen der alten Originale nicht in Sicht. Gut so.

Und besser als mit diesem weltberühmten Stück aus der Feder von Jules Verne hätte man das Ganze auch nicht einleiten können, schließlich wird hier schon wiedergegeben, worum es prinzipiell in allen Episoden dieser Reihe geht. Ganz oberflächlich betrachtet sind es Dinge wie Spaß, Spannung, Emotionen und Dramaturgie, die bis hin zur Tragödie reicht. Von Tragik kann aber bei „In 80 Tagen um die Welt“ nicht die Rede sein, denn hierbei handelt es sich zweifelsohne um eine der humorvollsten, kurzweiligsten, aber inhaltlich auch bekanntesten Storys der gesamten Reihe. Bereits mehrfach verfilmt, zuletzt noch mit Martial-Arts-Ikone Jackie Chan, aber auch schon mit dem ehemaligen James Bond, Pierce Brosnan, hat sich der Plot in den letzten Jahren eigentlich in jeder Generation manifestiert, weshalb man auch große Erwartungen an das gleichnamige Hörspiel haben darf.

Diese werden dann auch größtenteils erfüllt, sieht man mal davon ab, dass es sich trotz der verhältnismäßig langen Spielzeit um eine recht knappe Adaption des umfassenderen Inhalts handelt. Schade ist nämlich, dass man auf lediglich zwei Stationen der 80-tägigen Reise Lord Foggs konzentrierter eingeht und somit auch vieles vernachlässigt, was in den Filmen bzw. in der literarischen Originalvorlage für das bunte Gesamtbild gesorgt hat. Der Spannung tut das zwar Gott sei Dank keinen Abbruch, aber erwähnt werden sollte es schon.

Andererseits musste man bei der Vorbereitung des Hörspiels ganz andere Gesichtspunkte berücksichtigen. Schließlich sollte das Ganze schon recht kompakt sein und auf einen Höhepunkt hinauslaufen, und dieser ist in beiden Fällen das Ende der Reise, bei dem das Einhalten der Frist bis zuletzt auf der Kippe steht. Darauf läuft die von Regisseurin Heikedine Körtling inszenierte Erzählung dann auch hinaus; die Momente vor dem Ende des 80. Tags, die Intrigen, die Fix bis zum Schluss spinnt, die Spannung innerhalb des Clubs – das sind die wesentlichen Fakten, die im Hörspiel bedient werden, und eben nicht die große Reise an sich. Dass dabei der Humor nicht selten im Vordergrund steht, ist der Fortentwicklung der Handlung zudem noch sehr zuträglich, was man vor allem dem glänzend agierenden Hauptdarsteller, gespielt von Hans Daniel, sowie dem stets unsicheren Passepartout, gesprochen von Joachim Wolff, zu verdanken hat. Sie alleine erfüllen das bereits zigfach abgehandelte Epos mit neuem Leben und sorgen dafür, dass der Auftakt dieser neuen Reihe alter Originale vollends geglückt ist. Auch nach genau 30 Jahren hat dieses Hörspiel noch keinen Staub angesetzt und bietet nach wie vor kurzweilige Unterhaltung für sämtliche Altersklassen.

http://www.natuerlichvoneuropa.de

Salvatore, R. A. (Exzerpt) / Dabb, Andrew (Autor) / Seeley, Tim (Zeichner) – Exil (Forgotten Realms – Die Saga vom Dunkelelf 2)

Band 1: [„Heimatland“ 2498

_Story_

Zehn Jahre sind ins Land gezogen, seit Drizzt Do’Urden seiner Heimat Menzobarranzan den Rücken gekehrt hat. Zehn Jahre, in denen er an der Seite seiner befreundeten Pantherin zum gefährlichsten Kämpfer des Unterreichs aufgestiegen ist und als die größte Bedrohung seines alten Hauses empfunden wird.

Herrin Malice lässt daher auch weiterhin keine Ruhe, bis ihr Sohn endgültig getötet und der Fortbestand des Hauses Do’urden gesichert wurde, doch ihre Suche nach dem gewieften Drizzt scheint aussichtslos. Mit Hilfe der Spinnenkönigin, um deren Gunst sie nach wie vor buhlt, kreiert sie in einem teuflischen Zauber die Reinkarnation von Drizzt’s Vater, dem ermordeten Waffenmeister Zaknafein, und entsendet diesen auf die tödliche Jagd nach seinem abtrünnigen Sohn.

Doch Drizzt ist seinen Häschern stets eine Spur voraus und findet vorzeitig Unterschlupf beim Volk der Gnome, das ihn trotz einer alten Fehde bereitwillig empfängt. Aber auch dort findet er nur kurze Zeit Ruhe, denn als die Kunde von der Bedrohung durch die Dunkelelfen in die Stadt gelangt, muss der dritte Sohn des Hauses Do’Urden erneut fliehen. Zusammen mit seinem neuen Verbündeten Belwar sucht er nach Schutz in den Höhlen des Unterreiches, wo die neue Gemeinschaft auf den verzauberten Peck stößt, der in die Gestalt eines Hakenschrecken verwandelt wurde und sich den Gefährten anschließt.

Obwohl sich Drizzt unter seinen neuen Freunden so wohl wie nie zuvor fühlt, ist er sich bewusst, dass er der Rache seiner ehemaligen Herrin und Mutter nicht entfliehen kann und sich früher oder später der von ihr ausgehenden Bedrohung stellen muss. Allerdings wusste der junge Dunkelelf bis dahin nicht, was genau ihn die ganze Zeit über verfolgt hat …

_Meine Meinung_

Diese Graphic Novel kurz und bündig mit einem Wort zusammenzufassen, würde wohl auf Superlative wie ‚atemberaubend‘ oder ‚umwerfend‘ hinauslaufen.

Ähnlich wie schon im ersten Teil der illustrierten Adaption von R. A. Salvatores legendärer Saga um die Völker der Dunkelelfen, ist auch der mittlere Part der Trilogie ein echter Festschmaus in Sachen bebilderter Fantasy und besticht einmal mehr durch eine mitreißende, wahrlich sagenhafte Atmosphäre.
Dabei geht Salvatore in seinem zweiten Band sogar noch einen Schritt weiter, was die Kompromisslosigkeit seiner Protagonisten betrifft, und hat in „Exil“ eine ziemlich brutale, mitunter auch schwer verdauliche Handlung entworfen, die an Spannung jedoch kaum noch übertreffbar scheint.

Buch- und Filmadaptionen sind im Comic-Bereich ja bekanntermaßen meist schwierige Fälle, weil es einfach nicht gelingen will, die Stimmung der jeweiligen Vorlage in den Zeichnungen und vergleichsweise kürzeren Texten einzufangen. Bei „Die Saga vom Dunkelelf“ aus der Welt “Vergessene Reiche“ ist jedoch das genaue Gegenteil der Fall. Die düstere Stimmung ist teils noch bedrohlicher als das Original und jagt einem gleich mehrfach wohlige Schauer über den Rücken. Auch die Charaktere werden von Zeichner Tim Seeley sehr eigenständig in Szene gesetzt und lassen eine deutlich eigene Note erkennen, die sich zwar an Salvatores Skript hält, vom Stempel des Zeichners aber deutlich mitgeprägt wird. Eine wichtige Angelegenheit, die als eines von vielen Puzzleteilen beweist, dass die Comic-Variante weit mehr ist als eine zeichnerische Nacherzählung des Fantasy-Klassikers.

Doch zum Inhalt des zweiten Buches: Im Mittelpunkt steht noch deutlicher als zuvor der Konflikt zwischen Drizzt und seiner Familie, oder besser gesagt der fürchterlichen Inkarnation, die den Jungen einst verbittert aufgezogen, dann aber die Kontrolle über seine Emotionen verloren hat. Nach mehr als zehn Jahren im Exil hat der immer noch junge Dunkelelf mit seiner Vergangenheit abgeschlossen und sucht nach einem Leben in Frieden. Die Angst vor der Verfolgung durch seine verhassten Angehörigen lastet jedoch immer noch sehr stark auf seinen Schultern, weshalb er sein Schicksal in die Hände des damals noch gegnerischen Volks der Gnome in Blindgenstein legt.

Dort findet er Zuflucht, Unterstützung und Bestätigung, erfährt jedoch auch dieselben biederen Hindernisse, die ihm zum ewig Flüchtigen haben werden lassen. Er gehört einem miserablen, bösen Volk an, einer Sippe, der man nicht über den Weg trauen kann, und die für ihre Ziele über die Leichen eines jeden Einzelnen gehen würde, und genau dies kann man in Blindgenstein nicht akzeptieren. Schon wieder ist sein Leben geprägt vom ständigen Weglaufen, von der Flucht vor einem häufig unsichtbaren, doch nur allzu bekannten Feind, der dazu noch aus demselben Fleisch und Blut wie er selber ist.

Die Tragödie setzt sich fort, über bittere Kämpfe, gefährliche Pfade und unsichere Abenteuer bis hin zur gefürchteten Konfrontation, der Drizzt schließlich nicht mehr ausweichen kann. Doch der bevorstehende Kampf richtet sich gegen einen Geliebten, den einzigen Dunkelelfen, der Drizzt je seine Gunst erwiesen hat, und letztendlich auch die einzige Figur, gegen die er das Schwert nicht erheben möchte – obwohl er dies zum Überleben einfach tun muss.

R. A. Salvatore hat mit dieser Serie sein Meisterstück abgeliefert und dementsprechend auch reichlich Anerkennung für „Die Saga vom Dunkelelf“ bekommen. Gleiches wäre den Machern des gleichnamigen Comics auch zu wünschen, denn ein sphärisch so dichtes, gleichzeitig böses und euphorisches und bis zum Schluss unberechenbares Epos hat die Comic-Welt selten erlebt. Die Geschichte von Drizzt Do’urden und seinem bösartigen Volk ist an Dramaturgie kaum noch zu übertreffen, bietet aber zur gleichen Zeit auch genügend Action-Kost, um genreübergreifend das berechtigte Interesse zu wecken. Für mich persönlich ist „Exil“ als zweiter Teil dieser Reihe die beste und wohl kaum noch zu übertreffende Episode aus der übergeordneten Reihe „Vergessene Reiche“. Meine Empfehlung daher: Sofort zuschlagen, am besten im Paket mit der ab Oktober veröffentlichten Hörspiel-Trilogie aus dem Hause |Lausch|, die fast exakt an die Comic-Vorlage angelehnt ist.

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Lew Wallace – Ben Hur (Europa-Originale 3)

Die Besetzung:

Der Chronist – Joachim Rake
Drusus – Renè Genesis
Messala – Peter von Schultz
Centurio – Wilko Ley
Judah Ben Hur – Rudolf H. Herget
Tirzah – Herma Koehn
Rachel – Erna Nitter
Simonides – Horst Beck
Esther – Ingeborg – Kallweit
Arrius – Edgar Maschmann
Offizier – Konrad Halver
Tiberius – Kurt Blachy
Pilatus – Charles Regnier
Amrah – Katharina Brauren

Regie: Konrad Halver

Story

Lew Wallace – Ben Hur (Europa-Originale 3) weiterlesen

Busiek, Kurt (Autor) / Nord, Cary (Zeichner) – Conan 1 – Die Tochter des Frostriesen und andere Geschichten

Die einst von Robert E. Howard erfundene Fantasy-Figur |Conan| gilt als eine der ersten Heldengestalten des so genannten „Sword & Sorcery“-Genres und war gleichzeitig eine der wichtigsten Figuren, die der 1936 nach tragischem Suizid verstorbene Kultautor zu Lebzeiten etabliert hat. Während die meisten mit Conan sicherlich erst einmal die Filme mit Arnold Schwarzenegger assoziieren (und dabei hoffentlich auch an den genialen Soundtrack von Basil Poledouris denken), werden Comic-Freunde sich auch der längst etablierten illustrierten Geschichten und legendären Bücher um den Cimmerier entsinnen.

Vor ungefähr drei Jahren entstand in Amerika eine weitere Comic-Reihe um den barbarischen Kämpfer, dieses Mal gezeichnet von Cary Nord und geschrieben von Kurt Busiek, der unter anderem auch schon für |Marvel| Comic-Storys zu „Green Lantern“ oder „Power Man“ schrieb, also seit einiger Zeit kein Unbekannter mehr in diesem Genre ist. Hierzulande musste man sich hingegen, wie so oft im Bereich der Comic-Zunft, eine ganze Weile gedulden, bekommt aber via |Panini| direkt in einem Rutsch die absolute Vollbedienung. Im Juli ist der erste Sammelband der ’neuen‘ „Conan“-Comics erschienen, im November erscheint bereits die Fortsetzung. Kein Grund zum Meckern also, trotz sehnsüchtigen Abwartens!

_Story_

Bei ihrer Reise treffen ein orientalischer Prinz und sein Gefolge auf eine rätselhafte Statue – die Statue des legendären Barbaren Conan, dessen Geschichte der Hoheit im Folögenden erzählt wird.

Einst ritt Conan aus seiner Heimat aus, um das sagenumwobene Land Hyperborea kennen zu lernen. Tagein, tagaus ritt er vorwärts gen Norden und traf alsbald auf das Volk der Aesir, die mitten im Krieg gegen die befeindeten Vanir eine weitere bittere Niederlage haben einstecken müssen. Frauen und Kinder fielen dem heimtückischen Angriff zum Opfer, und selbst Conan konnte die Schreckenstat nicht mehr abwenden. Statt ihm Dank für seinen Einsatz zu zollen, greifen ihn die Aesir jedoch an, sind sich aber schnell darüber im Klaren, dass sie in diesem mächtigen Kämpfer einen wertvollen Verbündeten gefunden haben.

Conan zieht mit den Aesir fortan in die Schlacht, wenngleich er sein Ziel Hyperborea nie aus den Augen verliert. Allerdings ist er bei seinen neuen Freunden nicht überall gerne gesehen. Man neidet ihm seine Ausstrahlung und seinen Einfluss und spinnt im Hintergrund bereits eine Intrige, die ihn das Leben kosten soll. Doch statt Conans Tod müssen viele Leute des eigenen Heers ihr Leben lassen, und statt Frieden, den sich Conan auch zwischenzeitlich bei seiner Begegnung mit der mysteriösen Tochter des Frostriesen versprochen hatte, geraten alle Überlebenden nach dem überraschenden Angriff der Soldaten aus Hyperborea in die Sklaverei.

Nach und nach stellt Conan fest, dass seine Vorstellung des paradiesischen Ortes ein Trugbild war; zwar sind die Einheimischen unsterblich und leben genau das Leben, das Conan sich einst ersehnte, doch besteht der Preis dafür in zahlreichen unschuldigen Menschenleben, die den Hyperboreern geopfert werden. Der Barbar wehrt sich vehement gegen die auferlegte Fessel und stößt alsbald auf die hübsche Sklavin Iasmini, die ihm nach einer kurzen Liebelei ein Gegenmittel gegen die magischen Drogen des hyperboreeschen Volkes beschafft. Insgeheim plant Conan die Befreiung seiner Gefährten und eine letzte blutige Schlacht. Doch trotz gründlicher Beobachtung hat er die Kraft seiner übermenschlichen Gegner unterschätzt …

_Meine Meinung_

Diese Serie ist die erste Zusammenarbeit des Teams Busiek/Nord, brachte dem Autor der wiederbelebten Serie aber auf Anhieb den |Eisner Award| für die beste Kurzgeschichte ein. Zu Recht, wie ich nach dem Genuss dieses gigantischen Auftaktepos berichten kann, denn was vor allem Busiek hier entworfen hat, ist in kreativer Hinsicht eine absolute Wucht und verdient selbst unter Kritikern, die dem Neustart der Reihe eher skeptisch gegenüber stehen, den größten Respekt.

Mal abgesehen vom unnötigen Prolog um den orientalischen Prinzen, dem die eigentliche Geschichte erzählt wird, glänzt dieser insgesamt siebenteilige Sammelband (im Original zwischen November 2003 und August 2004 veröffentlicht) durch einen ungeheuer spannungsvollen Aufbau, dessen Ausmaß sich erst im Laufe der Handlung offenbart. Vermutet man anfangs nicht mehr als eine ’normale‘ Abenteuerreise, wird dem Leser schon beim ersten Aufeinandertreffen von Conan und den Aesir bewusst, wie umfassend und spektakulär Busiek seine Geschichte aufgezogen hat. Wichtig ist hierbei, dass es ihm von Abschnitt zu Abschnitt von Neuem gelingt, Überraschungen zu platzieren, sei es nun die Finte der beiden intriganten Betrüger, die Liebschaft zu Iasmini, das ständige Hin und Her im Lande Hyperborea, oder, oder, oder …

Dabei schreckt der Autor auch nie davor zurück, sich genreübergreifender Stilmittel zu bedienen. Die Begegnung mit der Riesentochter beispielsweise hat schon fast etwas Horrormäßiges, mit den magischen Formeln der hyperboreeschen Zauberer driftet Busiek gar in die düstersten Bereiche der Fantasy ab, während die gesamte Reise des Cimmeriers ohnehin einem einzigen, historisch inspirierten Mythos gleicht, das gleich mehrere geschichtliche Generationen inhaltich abdeckt. Was die Story betrifft, ist „Die Tochter des Frostriesen und andere Geschichten“ ein vollkommen stimmiges, gar überragendes Werk und selbst über das vorzeitige Ende hinaus noch immer unheimlich spannend.

Hinsichtlich der Illustrationen kann man dies im weitesten Sinne ebenfalls behaupten, wobei man jedoch nicht verleugnen darf, dass der ureigene Stil von Cary Nord gerade zu Beginn ein wenig gewöhnungsbedürftig ist. Der Mann verfolgt einen recht groben Stil, der besonders in den Winterlandschaften des Frostriesen, aber auch in den dunklen Höhlen Hyperboreas in einigen recht schwammigen Hintergrundbildern gipfelt. Dies sind allerdings auch die einzigen negativen Aspekte seiner Zeichnungen, die ansonsten sehr schön der Stimmung der Handlung angepasst sind und gerade bei den Darstellungen der finsteren Szenarien zu überzeugen wissen. Ebenfalls sehr gelungen sind die Momentaufnahmen der Kampfszenen, insbesondere diejenigen, die Conan beim Töten seiner Gegner zeigen. Hier wird, speziell zum Schluss, die gesamte gebündelte Wut und anschließend eben auch der Hass auf das ungerechte Leben bzw. das unmenschliche Ungleichgewicht in Hyperborea in fesselnden Bildern zusammengefasst, in denen einem dann doch die Gewissheit kommt, dass Cary Nord nach anfänglichen Bedenken ob seiner eigensinnigen Skizzen genau der richtige Mann für diese Arbeit gewesen ist.

Am Ende gibt es dann neben einigen graphischen Leckerbissen auch noch ein kurzes Interview mit dem Zeichner, der hier in wenigen Sätzen über seine Beziehung zum Vermächtnis von Original-Autor Howard und die Zusammenarbeit mit dem als Eigenbrödler bekannten, komplizierten Kurz Busiek berichtet. Eine schöne Ergänzung, die diesen genialen Sammelband würdig abschließt.

_Fazit_

Ohne große Worte: „Conan“ ist wieder zurück, und dies so eindrucksvoll wie eh und je. Dieser edel aufgemachte Comic ist eine der Top-Ausgaben der gesamten Saison.

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Brubaker, Ed (Autor) / Hairsine, Trevor & Woods, Pete (Zeichner) – X-Men – Tödliches Erwachen (Marvel Exklusiv 63)

Noch immer stehen die Mutanten nach den Ereignissen des M-Days unter Schock, erhoffen sich jedoch schnellstens Rehabilitation. Doch hierfür benötigen sie die Unterstützung des nach wie vor vermissten, schon tot geglaubten Charles Xavier. Die X-Men, allen voran Logan und Hank, begeben sich erneut auf die Suche nach ihrem Anführer und stoßen dabei auf eine geheime Botschaft von dessen Gefährtin Moira Mactaggert, die neben einer Spur des Professors auch noch einige seltsame Geschehnisse aus der Vergangenheit Xaviers offenbart und seine Ehre gewaltig in Frage stellt. Wie sich später herausstellt, hat das glatzköpfige Oberhaupt vor einiger Zeit vier Jugendliche rekrutiert und sie auf eine Mission ausgesandt. Doch die Mission geriet außer Kontrolle, und die Fähigkeiten dieser vier Schüler wurden auf den einzigen Überlebenden übertragen, der seine neue Macht schließlich gebrauchten, um sich an Xavier zu rächen. Werden die X-Men ihren Anführer vor der neuen Bedrohung beschützen können? Oder bleibt er für ewig verschollen?

Außerdem: Die außergewöhnliche Vergangenheit der vier neuen X-Men Petra, Sway, Darwin und Gabriel. Was bewog sie dazu, sich Charles Xavier anzuvertrauen, und welche Perspektiven versprach er ihnen, um ihre düstere Kindheit vergessen zu können?

_Meine Meinung_

Das „House Of M“ ist Geschichte, seine Nachwirkungen sind aber immer noch überdeutlich präsent. Vor allem der neue Status der Helden, die plötzlich nicht mehr Mutanten, sondern normalsterbliche Menschen sind, verändert die momentane Situation im Universum der X-Men aufs Äußerste und hemmt auch ihre übermenschlichen Kräfte. Nur ein Mann kann ihnen aus ihrer Misere heraushelfen, doch dieser ist nicht auffindbar.

Seit dem Aufstieg Magnetos ist Charles Xavier vom Erdboden verschluckt, und da er selbst durch mentale Mächte nicht mehr aufzuspüren ist, liegt nahe, dass er sein Leben gelassen hat. Doch weder die X-Men noch ihre Verbündeten, aber auch Xaviers Gegner wollen sich mit dieser Tatsache nicht abfinden und suchen weiterhin an allen Winkeln der Erde nach dem berühmten Wissenschaftler. Doch die Motivation wird getrübt, als Hank eine Botschaft entschlüsselt, die eine andere, negative Seite des Anführers zeigt. Xavier hat nämlich vor gar nicht langer Zeit gegen jegliche Moral und auch gegen den Willen seiner Gefährtin Moira verstoßen und dabei Helden erschaffen, die ihrer Rolle eigentlich noch gar nicht gewachsen sind. Zudem ist das Abenteuer, in das er seine neuen Untergebenen schickt, zweifelhaft und beinahe aussichtslos, was die X-Men auch zu Bedenken führt, ob Charles Xavier seine Mutanten für höhere Zwecke opfern würde.

Doch bevor sie sich näher damit auseinander setzen können, bekommen sie die direkte Auswirkung seines vermeintlichen Fehlers zu spüren, denn Gabriel, der die Mission als Einziger überlebt hat, schwört Rache und fordert Genugtuung, was nicht nur in mehreren tödlichen Anschlägen gipfelt, sondern die Suche nach Xavier auch zu einem Wettlauf mit der Zeit macht. Denn sollte Gabriel ihn eher finden als die X-Men, dann ist zu befürchten, dass Xavier ebenso brutal ermordet wird wie Gabriels bisherige Gegenspieler. Und angetrieben davon finden die ehemaligen Mutanten dann endlich auch das, was sie so lange gesucht haben – jedoch nicht in der Form, wie sie es sich gewünscht hätten.

Es ist schwer, diesen Comic zu rezensieren, ohne dabei zu nahe auf die Entwicklung der Geschichte einzugehen, zu viel zu verraten und somit auch einen Teil der Spannung zu nehmen. Nur so viel: „X-Men – Tödliches Erwachen“ ist gespickt mit zahlreichen Überraschungen, unvorhergesehenen Wendungen und unheimlich vielen, irreführenden Szenen, sodass man definitiv von einer vollkommen atemberaubenden Fortführung der „House Of M“-Saga sprechen darf. Vielleicht sogar noch von einer gewaltigeren.

Der nunmehr 63. Band aus der Reihe „Marvel Exklusiv“ knüpft unmittelbar an den Untergang von Magnetos Regentschaft an und wirft im selben Zuge auch schon die nächste bedrohliche Situation auf, wenngleich die Sache dieses Mal nicht ganz so weit reichend zu sein scheint. Zwar wird das Ganze zu Beginn noch recht komplex dargestellt, doch weil man im Nachhinein immer schnell die Erklärungen für das bisher Geschehene nachgereicht bekommt, fällt es etwas leichter, den Durchblick zu behalten. Zumal die Suche nach Charles Xavier den roten Faden der Story beschreibt.

Erfrischend wirkt das Ganze vor allem wegen der neuen Charaktere sowie die neuen Eigenschaften der bekannten Protagonisten. Deutlich geschwächt treten sie einem übermächtigen Gegner gegenüber und lösen sich somit erstmal gehörig von den bekannten Strukturen. Es hat den Anschein, als würde der Sprung in eine neue Generation unmittelbar bevorstehen, und wo „House Of M“ schon revolutionär schien, ist es die mit „Decimation M“ untertitelte Serie nun tatsächlich. Nichts, aber auch wirklich nichts anderes würde mir deshalb in den Sinn kommen, als diesen immerhin 192 Seiten starken Band dringend weiterzuempfehlen!

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Ambrosio, Stefano / Rigano, Giovanni (Zeichner) – Fluch der Karibik 2: Der Comic zum Film

_Story_

Jack Sparrow hat ein Problem; vor einiger Zeit hat er sich dem Fliegenden Holländer verpflichtet, weil er so zu Kapitänsehren gekommen ist, doch damit hat er sich selber an sein Schiff gebunden und kann seine Suche nach dem großen Schatz nicht weiter fortsetzen. Als sein alter Weggefährte Will Turner ihn aufsucht und nach seinem berüchtigten Kompass verlangt, sieht Jack die Chance, sich dem Gehorsam des Fliegenden Holländers zu entziehen und wieder auf Schatzsuche zu gehen. Sparrow nutzt seine Chance, macht einen Deal mit Turner und sticht in See. Doch so leicht, wie der raffinierte Jack sich sein neuestes Abenteuer vorgestellt hat, ist es weder für ihn noch für Turner. Denn sowohl für ihn als auch für Will steht viel auf dem Spiel; Letzterer bangt sogar noch um seine Verlobte Elizabeth, die nach ihrer Gefangenschaft nun nach Turner sucht.

_Meine Meinung_

Mittlerweile dürfte es wohl kaum noch jemanden geben, der das aktuelle Abenteuer von Captain Sparrow und Co. nicht in den Kinos gesehen hat. Bereits jetzt gehört der zweite Teil von „Pirates Of The Caribbean“ zu den zehn erfolgreichsten Produktionen aller Zeiten, und wer sich des spannenden Endes samt gemeinem Cliffhanger bewusst ist, der wird sicherlich auch wissen, dass sich dies mit dem dritten und letzten Teil der Saga kaum ändern wird.

Weniger erfolgsversprechend ist hingegen die lyrische Adaption des großen Piratenspektakels. Der kürzlich veröffentlichte Roman zum Film war ein echter Flop, der selbst Fantasy-Koryphäe Wolfgang Hohlbein in ein ziemlich düsteres Licht gerückt hat. Dass es allerdings auch anders geht, beweisen nun die Mailänder Disneystudios bzw. die dort tätigen Zeichentrick-Beauftragten Stefano Ambrosio und Giovanni Rigano, die dem Kinostreifen einige bislang unentdeckte Seiten abgewinnen können und trotz der – im Vergleich zum Film – knapp bemessenen Dauer mehr herausholen als eine plumpe Nacherzählung.

Allerdings ist der Comic zum Film anfangs auch recht komplex aufgebaut und erfordert schon eine gewisse Vorkenntnis. Ich würde mal behaupten, eine Verinnerlichung der Inhaltsangabe des Kinodebüts ist Pflicht, um dem Lauf der Dinge auf Anhieb folgen zu können. Und sicher ist es auch nicht von Nachteil, die beteiligten Gesichter zu kennen, denn die sind den realen Schauspielern originalgetreu nachempfunden.

Und dennoch ist die Adaption alles andere als eine normale Zusammenfassung des Films. Die Zeichnungen sind wirklich sehr erfrischend und humorvoll, eben ganz im Disney-Stil gehalten, und machen den Comic zum einen insgesamt sehr eigenständigen Unterfangen. Vor allem was die Mimik der betroffenen Protagonisten anbelangt, holt Zeichner Giovanni Rigano noch einmal eine ganze Menge heraus und sorgt selbst an Stellen, die inhaltlich nicht sonderlich witzig sind, für den ein oder anderen (bewussten?) Lacher. Vergleichbar ist das Ganze irgendwie auch mit dem Stil des französischen Comics, lediglich mit dem Unterschied, dass die Gesichter runder sind. Doch die feine Hochglanzästhetik und die größtenteils lustige Bildersprache scheinen von dort aus inspiriert und mit den typischen Elementen der Disney-Comicschmiede kombiniert worden zu sein.

Zuletzt noch einmal zum Inhalt: Auch hier setzt der Comic andere Schwerpunkte und konzentriert sich fast ausschließlich auf die Hauptfigur Jack Sparrow. Die Vorgeschichte, die im Kinostreifen noch weitaus intensiver beleuchtet wird, lässt man hier zugunsten eines schnellen Spanungsaufbaus fallen, wenngleich es sich der Autor nicht nehmen lässt, blitzschnell zwischen den Szenarien zu springen und allen wichtigen Eckpunkten der Story gerecht zu werden. Beim Ende agiert er sogar noch ein ganzes Stück geschickter als der Regisseur der Kinovorgabe, indem er die Geschichte nicht abrupt abbrechen lässt und so dieses knapp 50-seitige Vergnügen zu einem runden, allerdings ebenfalls offenen Schluss bringt. Somit wurde selbst der einzige gewichtige Kritikpunkt raffiniert umschifft.

Graphisch ein Leckerbissen, inhaltlich eine Wucht und zudem noch sehr humorvoll illustriert und inszeniert – „Fluch der Karibik 2“ ist mehr als der sinnbildliche Comic zum Film und eine der ganz wenigen Ausnahmen derartiger Projekte, bei denen die Begeisterung für beide Genres auf gleichem Niveau ist. Ganz gleich, ob man sich in den Lichtspielhäusern bereits mit dem Inhalt vertraut gemacht hat – diese tolle Zeichentrick-Geschichte sollte man sich als Fan der Piraten-Saga keineswegs entgehen lassen.

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McNeill, Graham – Fänge des Bären, Die (Warhammer – Sturm des Chaos 2)

Band 1: [„Botschafter der Schlacht“ 2719

_Story_

Der in Kislev nicht unumstrittene Botschafter des Imperiums, Kaspar von Velten, steht arg in der Kritik, weil er den Menschenschlächter Sascha Kajetan auf seinem Streifzug nicht getötet hat. Stattdessen hat der wahnsinnige, aber unheimlich talentierte Schwertkämpfer die Gnade erfahren, in den Kerker der Teschekisten gesperrt zu werden, damit Kaspar und seine Gefolgsleute vor Kajetans endgültigem Todesurteil analysieren können, was ihn zu diesen vielen grausamen Morden und seiner gespaltenen Persönlichkeit geführt hat. Doch ausreichend Gelegenheit, sich um diese Belange zu kümmern, hat der Botschafter nicht. Der Winter ist in Kislev eingekehrt und mit ihm der Tod, verursacht durch die brutale Kälte, der sich neben den Kisleviten auch noch tausende Soldaten des Imperiums vor den Stadtmauern ausgesetzt sehen, sowie durch eine rätselhafte Seuche, die von übergroßen, seltsamen Ratten übertragen wird. Von Letzterem erfährt von Velten nur über Dritte, denn erst als sein alter Genosse Pavel zu Tode zerfleischt in die Botschaft gelangt, kann er die Spur dieser Krankheit aufnehmen und verbündet sich hierzu ausgerechnet mit seinem Erzfeind Tschekatilo und dessen Handlanger Rejak, die ebenfalls die Ursachen der Rattenplage erforschen wollen. Gemeinsam stoßen sie auf einige dunkle, schier unverwundbare Gegner, die zur bis dato größten Bedrohung für ganz Kislev werden könnten.

Währenddessen plagen Kaspar die Ungereimtheiten in seiner Beziehung zu Anastasia; sie ist ebenfalls nicht mit dem Entschluss, Kajetan in die Stadt zurückkehren zu lassen, einverstanden, und nach einigen Auseinandersetzungen kommt es zum Zerwürfnis. Und auch seine Freundschaft zu Pavel wird auf eine harte Probe gestellt, denn nachdem ihn der bullige Gefährte aus Kislev ein weiteres Mal verraten hat, stellt ihm von Velten ein Ultimatum. Doch Pavel scheint zu schwach und versinkt endgültig in seiner Würde.

Kaspar und die eisige kislevitische Tzarin stehen vor einem gewaltigen tödlichen Chaos, denn zur gleichen Zeit, als die Seuche Teile der Bevölkerung von Kislev dahinrafft, nähert sich Hochtzar Aelfric Ceyenwulf mit einer riesigen Armee seiner Stammeskrieger und einer mächtigen Geheimwaffe von Norden her der Grenze des Imperiums und wird bereits in kurzer Zeit einen vernichtenden Angriff starten …

_Meine Meinung_

Der „Sturm des Chaos“ geht bereits im zweiten Band in die Entscheidung und legt dabei, im Vergleich zum eröffnenden Buch, ungemein an Tempo zu. War „Botschafter der Schlacht“ lediglich ein netter, wenn auch brutaler Einstieg ohne wirkliche Höhepunkte, lässt Graham McNeill es in „Die Fänge des Bären“ so richtig krachen und kratzt an wirklich an allen Ecken der umfassenden Handlung das bislang noch versteckte Potenzial heraus. Kaum zu glauben, dass in beiden Büchern derselbe Autor am Werk war …

Im Gegensatz zum Vorgänger wird der Leser hier von Anfang an (und dies keinesfalls wegen der Vorkenntnisse) mitten in den Strudel der noch einmal weitaus blutigeren Ereignisse gezogen und sieht sich auf einmal mit ungeahnt vielen, nervenaufreibenden Nebensträngen konfrontiert. Geschickt verbindet McNeill die neu entworfenen, bedrohlichen Szenarien mit den vorangegangenen Geschehnissen, flicht dabei eine Vielzahl neuer Protagonisten ein und stärkt gleichzeitig die Rolle der bereits bekannten Figuren.

Vor allem Kaspar von Velten, im ersten Buch noch eine recht unauffällige Hauptperson, entwickelt sich nach und nach zum zentralen Drahtzieher und erfüllt seinen Part in der Geschichte endlich mit der nötigen Überzeugung, wie sie von einem führenden Charakter auch gefordert wird. Dazu entwickeln die übrigen Figuren Eigenschaften, die man von ihnen kaum vermutet hätte. So scheint Kajetan zum Beispiel plötzlich zur Reue gekommen sein und wird trotz seiner grausamen Vergangenheit zu einem indirekten Sympathieträger, von dem ein Gros des weiteren Verlaufs abhängt. Auch der hinterhältige Tschekatilo entwickelt Züge, die gar nicht zu seinem Rang passen wollen, wobei sich sein wahres Naturell zwischendurch dann doch wieder zeigt. Ganz anders hingegen der zum Säufer verkommene Pavel, der mehr als eine Chance vertut, um sich für Kaspars Vertrauen zu revanchieren. Immer wieder überrollt ihn sein vorheriges Leben als Verbündeter Tschekatilos, aus dessen Abhängigkeit er anscheinend nie herausgeraten kann. Ebenfalls recht eigenartig verhält sich Anastasia nach der Rückkehr ihres geliebten Botschafters; immer deutlicher spürt von Velten, dass es ihr gar nicht um ihn geht, sondern dass er nur die Rolle eines Handlangers erfüllt, der bei Ungehorsam nicht weiter erwünscht ist. Und dies seien nur kurze exemplarische Kurzbeschreibungen über die vielfältigen Entwicklungen der individuellen Charakterzüge …

So vielseitig die handelnden Personen, so spannend die Handlung selber. McNeill reißt uns von einem tragenden Ereignis zum nächsten, wirft den Leser vom Paradies zurück in die Hölle und hat nach jedem offenbaren Höhepunkt noch einen weiterem Trumpf in der Hinterhand, mit dem es ihm gelingt, die Spannung zusätzlich zu steigern. Dabei überschlagen sich die Ereignisse in „Die Fänge des Bären“ regelrecht. Die Beziehungen, die bis zuletzt unschlüssige Rollenverteilung, die Bedrohung durch die Ratten, die anstehende Entscheidungsschlacht – bis zur letzten Seite wird man zwischen den bedeutsamen Szenarien hin- und hergerissen, und doch kann sich der Autor auch bis zum letzten Satz immer noch steigern. Wobei das Finale sowieso eine der Sternstunden der „Warhammer“-Buchreihen ist.

Zugegeben, insgeheim hatte ich mit dieser kurzen Serie schon abgeschlossen, doch erfreulicherweise hat McNeill noch einmal die Kurve bekommen und den bis hierhin noch harmlosen Plot zu einem temporeichen, mit Fantasy-Elementen gespickten Thriller modelliert, der für jede einzelne langatmigere Zeile aus „Botschafter der Schlacht“ entschädigt.

Fazit: Auch wenn der Auftakt skeptisch stimmt: „Sturm des Chaos“ sollte man gelesen haben!

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Groening, Matt / Morrison, Bill / Diverse – Bart Simpson Sonderband 5: Das bunt-bewegte Bart Simpson Buch

|“Legenden der Bartman-Familie“|

Bart alias Bartman ist auf der Suche nach einem Gauner, der es auf elektronische Kinderspielzeuge abgesehen hat. Grandpa Simpson ist davon jedoch gar nicht angetan und berichtet Bart von seinen Erfahrungen als maskierter Verbrecherjäger. Dennoch gehen beide gemeinsam auf die Jagd nach dem Dieb und machen dabei eine ungewöhnliche Entdeckung.

|“Bart Simpson in geheimer Mission“|

Bart hat im schuleigenen Chemielabor ein geheimes Experiment gewagt und dabei Teile der Schule in die Luft gejagt. Rektor Skinner ist davon gar nicht angetan. Jedoch wird er von einer mysteriösen Dame überrumpelt, die Bart zu ihrem neuen Geheimprojekt einlädt und ihm den Auftrag überreicht, nach dem hochexplosiven Element Macguffium zu suchen. Tatsächlich begibt sich Bart auf die Suche, zweifelt aber immer mehr an seinen Auftraggebern.

|“Isst du das auf?“|

Die Lebensmittel in der Grundschule von Springfield sind wegen zu langer Lagerung verdorben. Für Rektor Skinner ist dies allerdings kein Grund, die schimmelige Ware zu entsorgen. Unter dem Vorwand, die Schüler für ihr gutes Benehmen zu belohnen, organisiert Skinner einen All-you-can-eat-Buffet, das Nelson und Bart dazu ausnutzen, einen Ess-Wettbewerb zu starten. Schließlich wollen die beiden nicht einsehen, sich gut benommen zu haben …

|“Die mittelmäßigen Abenteuer von Martin und Milhouse“|

Martin und Milhouse würden gerne mit Bart etwas unternehmen, doch der widmet sich lieber seinen Streichen. Ein wenig gekränkt ziehen die beiden durch die Stadt und bemühen sich, auch ohne ihren Kumpel Spaß zu haben. Nach einiger Zeit müssen sie jedoch resigniert feststellen, dass sie ohne Bart nicht sein können …

|“Der große Springfielder Donut-Krieg“|

Bart hat den gesamten Vorgarten verwüstet und steht kurz davor, Homers Zorn zu erfahren, als er seinen Vater in letzter Sekunde daran erinnert, dass dieser in seiner Jugend ähnlichen Unfug veranstaltet hat. Homer lässt sich davon tatsächlich ablenken und erzählt davon, wie er seinem Vater zum ersten Mal einen Schaden ersetzen musste – und zwar als Aushilfe in einem kleinen Donut-Laden.

|“Kino-Chaos“|

Bart und Milhouse drehen trotz des Widerstands ihrer angestrebten Sponsoren einen eigenen Horror-Film. Nachdem die beiden genügend Stoff gesammelt haben, präsentieren sie die Premiere des Streifens in der Aula ihrer Schule. Allerdings sind die eingeladenen Zuschauer nicht sonderlich vom seltsamen Inhalt des Films angetan. Noch nicht …

_Meine Meinung_

„Das bunt-bewegte Bart Simpson Buch“ ist der Titel des fünften Bart-Simpson-Sonderbands, der sich aus den mittlerweile vergriffenen Exemplaren der „Bart Simpson Comics 17 – 20“ zusammensetzt. Diese Ausgaben erschienen im Original zwischen Februar und Juni 2005 und sind demnach auch noch nicht wirklich lange auf den Markt, weshalb es schon verwunderlich ist, dass man auf offiziellem Wege nicht mehr an diese Comics herankommt.

Wie auch immer, rein inhaltlich bieten die vielen Teilepisoden inklusive der ergänzten Kurzgeschichten ein sehr breites Repertoire rund um den kleinen gelben Flegel. Auffällig ist lediglich, dass Bart in diesem Sonderband gleich mehrfach als potenzieller Held auftritt, nämlich einmal in der Rolle seines Alter Egos Bartman sowie in der Episode „Bart Simpson in geheimer Mission“, bei denen Bart individuell nach verschiedenen Verbrechern fahndet. Wobei noch in Frage gestellt werden darf, ob Bart als Ermittler tatsächlich etwas taugt, zumal er sich in der letztgenannten Geschichte auch richtig fein an der Nase herumführen lässt.

Auf der anderen Seite stehen eher schräge Storys, wie beispielsweise die finale Folge, bei der Bart und Milhouse einen ziemlich abgedrehten Film kreieren, der schlicht und einfach schlecht ist. Aber dennoch ist es für den Leser ein wahrhaftes Vergnügen, das endgültige Produkt anzuschauen, denn die Dinge, die die beiden Kumpels hier miteinander kombiniert haben, sind so abstrus, dass es schon wieder genial ist.

Dennoch: Ganz so überzeugend ist dieser Sonderband letztendlich nicht, denn obwohl das Gros der enthaltenen Geschichten wirklich lustig ist, fallen einige Teile hinsichtlich des Humors durchs Qualitätssieb. So zum Beispiel ist der bereits genannte Part „Bart Simpson in geheimer Mission“ eher dröge; irgendwie will der Funken nicht überspringen, und die moralische Pointe ist auch nicht wirklich gelungen. Ebenso ist die Episode, in der Bartman den Elektrospielzeug-Dieb ausfindig machen möchte, nicht so toll. Die wenigen Lacher sind vergleichsweise unspektakulär, der Verlauf langweilig, aber zumindest das Ende recht gut. Aber verglichen mit den letzten Ausgaben dieser Serie ist dies eher zweite Wahl.

Von diesen leichten Ausfällen abgesehen, ist „Das bunt-bewegte Bart Simpson Buch“ aber dennoch recht annehmbar und kann sich sowohl bezüglich des Humors als auch im Hinblick auf den generellen Inhalt der Geschichten in der zweiten Hälfte deutlich steigern, wenngleich man nicht abstreiten darf, dass Bart Simpson auch schon in besserer Form war. Weil der Endpreis mit 9,95 € aber relativ verbraucherfreundlich ausgefallen ist und man doch noch immer wieder etwas zum Lachen bekommt, sollten sich Simpson-Fans, sofern sie die Original-Ausgaben noch nicht besitzen, dennoch mal nach diesem 120 Seiten starken Buch umschauen.

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Miller, Frank / Lee, Jim – All Star Batman 2

_Story_

In einer verruchten Gegend von Gotham City, in der sich nur die übelsten Gesichter der gesamten Stadt aufhalten, hält eine ganze Riege junger Männer Ausschau nach der hübschen Kellnerin eines Pubs. Bei dieser handelt es sich um die wohlgeformte Black Canary, die während des abendlichen Trubels mit einem Mal völlig ausrastet und das Lokal, in dem sie arbeitet, zu einem einzigen Schlachtfeld ummodelliert. Derweil wird der erst 12-jährige Richard Grayson weiterhin vermisst, wobei den Ermittlern klar ist, dass sich der gerade erst ins Rampenlicht getretene Batman des Jungen angenommen und ihn entführt hat. Dies wiederum erzürnt einen anderen Helden, nämlich Clark Kent alias Superman, der aufgrund der aktuellen Ereignisse langsam rot sieht. Außerdem hängt an der Geschichte um die Entführung nämlich noch das Leben der Reporterin Vicky Vale, die bei Batmans Verfolgung schwer verunglückt ist und nun im Krankenhaus mit ihrem Leben ringt. Der arroganten Fledermaus kann all dies jedoch nichts anhaben. Er ist sich sicher, im jungen Grayson den richtigen Komplizen entdeckt zu haben, und bringt ihm trotz des Widerstands seines Butlers Alfred auf äußerst harte Art und Weise Disziplin bei – und fühlt sich dabei ziemlich sicher …

_Meine Meinung_

Wie auch schon in den anderen Comics der „All Star“-Reihe wird auch im zweiten Teil von „All Star Batman“ ein sehr eigenwilliger Ansatz verfolgt, der sich ziemlich deutlich von den derzeitigen Ereignissen im DC-Universum abhebt. Besonders die im Mittelpunkt stehenden Charaktere – in diesem Fall natürlich vorrangig Batman, aber auch der kurz eingebundene Superman – unterscheiden sich in ihrem Verhalten enorm von ihrem aktuellen Erscheinungsbild, wobei natürlich erwähnt werden sollte, dass sich „All Star Batman“ mit den Anfängen der berüchtigten Fledermaus auseinandersetzt. Erfahrene Leser mögen zwar jetzt gelangweilt gähnen, speziell wenn sie in der Inhaltsangabe erfahren, dass die Entstehungsgeschichte von Robin ein weiteres Mal thematisiert wird, doch man sollte dabei nicht vergessen, dass mit Frank Miller und Jim Lee zwei absolut renommierte Routiniers hinter der Serie stecken, und dieses Dream-Team wird seinem Ruf dann auch voll und ganz gerecht.

Wie eigentlich von beiden gewohnt, ist die Story sehr düster und wird von Lee auch dementsprechend zeichnerisch aufgearbeitet. Und wie man es von Miller kennt, so werden die Hauptdarsteller als raubeinig und kompromisslos dargestellt, was natürlich bei der Betrachtung von Batman erst einmal überrascht, denn bei ihm sind noch keine Anzeichen dafür auszumachen, dass er der ‚guten‘ Seite angehört. Erst die Entführung, dann sein niederträchtiges Verhalten gegenüber dem jugendlichen Grayson – das ist nicht der Batman, den wir kennen, sondern vielmehr das überhebliche Abbild des Multimillionärs Bruce Wayne, welches in jedem Charakterzug Batmans sehr prägnant zur Geltung kommt. Interessant wird sein, wie Frank Miller dieses enorm abstoßende Bild des Helden irgendwann auf die rechte Spur bringt, denn in diesem Zustand traut man Batman einen ehrlichen Wandel weder zu, noch würde man ihn glaubhaft annehmen können.

Bei Superman verhält sich die Sache eher anders; er steht natürlich für Gerechtigkeit, allerdings ist man von ihm kaum gewohnt, dass er gänzlich aus der Haut fährt. Sieht man ihn indes in „All Star Batman“, wird man erstmal über seine zornige Erscheinung verwundert sein. Der Superheld mit dem breiten S auf der Brust wirkt längst nicht so souverän, wie man ihn aus anderen Geschichten kennt, was jedoch auch auf die Chronologie der Ereignisse zurückzuführen ist, denn wie bereits erwähnt: Die hier beschriebene Story liegt im Rahmen der Welt von |DC Comics| schon einige Jahre zurück.

Insofern ist „All Star Batman“ definitiv kein weiterer Abklatsch von Robins Herkunftsgeschichte, sondern stattdessen ein sehr interessanter Ansatz hinsichtlich der Betrachtung des ‚frühen‘ Batman und der Schatten, die die Ermordung seiner Eltern auf sein Verhalten geworfen haben. In dieser Serie, und in Band 2 noch wesentlich klarer als zuvor, sehen wir einen verbitterten, fast schon brutalen Titelhelden, der sich einen feuchten Kehricht um die Geschehnisse um ihn herum, sondern nur um sich und seine Rache schert. Batman tritt als fürchterlicher Egoist auf und bewegt sich jenseits jeglicher bekannter Werte; der Effekt: anfangs schockierend, später aber dann unheimlich interessant und weit von dem entfernt, was der Leser zunächst erwartet hat. Und wer hätte sich hierfür schließlich besser geeignet als Frank Miller? Wahrscheinlich niemand. Ergo: alles richtig gemacht, alles prima umgesetzt, und dazu noch super illustriert. Diese Serie sollte man als Fan daher auch keinesfalls verpassen!

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Oprisko, Kris / Rodriguez, Gabriel / Perkins – CSI: Dominos (Bd. 02)

_Story_

In den Straßen von Las Vegas tobt ein wilder Bandenkrieg zwischen zwei namhaften Mafia-Familien, der alsbald auch einen ersten Mordfall mit sich bringt. Am Tatort wird ein gewisser Joseph Bucca nebst einer riesigen Blutlache tot aufgefunden, die jedoch darauf schließen lässt, dass es ein weiteres Opfer geben muss, das wiederum noch rechtzeitig fliehen konnte.

Gil Grissom und seine Spezialisten vom Las Vegas Metro Police Department gehen der Sache nach und finden kurze Zeit später die Leiche des Dons der Zazzera-Familie, der trotz eines chirurgischen Eingriffs seine Identität nicht vor dem Mörder geheim halten konnte. Weitere Morde erschüttern die Stadt, und ganz gleich, ob der Täter seinen hilflosen Opfern nun das Genick bricht oder ihnen aus kürzester Distanz eine Kugel durch den Kopf jagt, jedes Mal ist seine Vorgehensweise äußerst brutal.

Erst die Hilfe eines überlebenden Mafiosi bringt Grissoms Team auf eine heiße Spur und führt sie an einen Menschen heran, der offenbar keine Seele mehr hat. Selbst die Mitglieder der Spezialeinheit müssen um ihr Leben fürchten.

_Meine Meinung_

Einige Zeit, nachdem die beliebte TV-Reihe mit dem Team aus Miami ihren Einstand im Comic-Bereich feiern durfte, folgt nun eine weitere Episode, in der das CSI-Team aus Las Vegas auf die Probe gestellt wird. Kris Oprisko, als Comic-Autor längst kein Unbekannter mehr, hat sich der Sache angenommen und einen unheimlich spannenden, allerdings auch ziemlich harten Fall dargestellt, der durchaus mit der bekannten Vorgabe aus dem Fernsehen Schritt halten kann. Im hier vorliegenden Band handelt es sich dabei um eine zusammengefasste, fünfteilige Serie, die für den deutschen Markt in Romanlänge veröffentlicht wird, was natürlich sehr begrüßenswert ist. Allerdings trägt dies auch mit sich, dass zum Beginn eines jeden neuen Kapitels noch einmal kurz die bis dato erfolgten Ereignissen rekapituliert werden und die hier vorliegende Mordserie ein weiteres Mal scharf analysiert wird – was den Fluss leider manchmal ein wenig stört.

Dies ist jedoch bis auf Weiteres der einzige kleine (und natürlich leicht zu verkraftende) Schönheitsfehler in diesem Comic-Roman, der ansonsten sowohl inhaltlich als auch vor allem graphisch ein echter Leckerbissen ist. Ein besonderes Lob geht an Gabriel Rodriguez, der sich als Zeichner hier in allerlei Hinsicht bewährt hat. Speziell die seitens der Polizisten entworfenen Rückblicke der vermuteten Verbrechensabläufe werden vom Tuschezeichner super eingefangen und bieten einen herrlichen Kontrast zu den glänzenden Illustrationen des ’normalen‘ Inhalts, in denen der Mann die sechs Protagonisten des CSI-Teams recht realitätsnahe nachempfunden hat.

Bezogen auf den Inhalt fällt vor allem das hohe Erzähltempo auf; Oprisko geht absolut schonungslos mit seinen Lesern um und lässt ihnen kaum Zeit zum Luftschnappen. Ein Mord folgt dem nächsten, und bevor man sich überhaupt Gedanken über die Zusammenhänge machen kann, wird man auch schon wieder ins nächste Szenario geworfen, was zwischendurch auch schon mal für (beabsichtigte?) Verwirrung sorgt. Ein Nebeneffekt dessen ist, dass kaum Raum für ausführlichere Details bleibt und man als Leser kaum eigenständig Spekulationen über Mörder und Motive anstellen kann. Man ist stets auf die Ermittlungen der Spezialeinheit angewiesen und kann nicht, wie man sich dies manchmal bei derartigen Thrillern wünscht, selber in die Rolle des Detektivs schlüpfen. Doch dies kann man dem Autor dennoch nicht zum Vorwurf machen, denn die stetig wachsende Dramaturgie sowie das hohe Maß an Spannung sprechen ganz klar dafür, dass Oprisko die Sache richtig angepackt hat und weitere Ausschmückungen gar nicht nötig gewesen wären, eventuell sogar den Fortschritt der Handlung beeinträchtigt hätten. Keine Kritik also diesbezüglich.

Was bleibt also mehr zu sagen, als dass „Dominos“, so der Titel des zweiten Comic-Romans, ein wirklich gelungener, spannender und graphisch erstklassig umgesetzter Thriller geworden ist, dessen erfrischende Art neuen Wind in die mittlerweile leicht angestaubte CSI-Welt bringt. Speziell Fans der TV-Reihe sollten sich dieses kurzweilige Ereignis nicht entgehen lassen.

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Boothby, Ian – Simpsons Comics 118

_Story_

Mr. Burns und Smithers wohnen einer Kinovorstellung eines Dokumentarfilms über die Burns-Familie bei und müssen zusehen, wie die schonungslose Wahrheit über das Leben von Monty junior und senior publik gemacht wird. Noch bevor sie sich dazu äußern können, werden der Kraftwerkbesitzer und sein Helfershelfer aus dem Lichtspielhaus verjagt. Burns möchte dies natürlich nicht auf sich sitzen lassen und beschließt, in einem Museum zu schildern, welch ehrenwerte Familie die seine doch eigentlich ist. Und natürlich kaufen die naiven Bürger von Springfield ihm auch ab, dass er beispielsweise die Glühbirne erfunden oder den Krieg für die Staaten gewonnen hat.

Währenddessen sorgt der Museumsbau für ein riesiges Verkehrschaos, von dem niemand mehr genervt ist als Homer Simpson. Vor allem die lästigen Ansagen des Hubschrauberreporters Arnie Pie zehren an seinen Nerven, woraufhin Homer selber in den Helikopter steigt und Pie in der Luft den Kampf ansagt. Und der nimmt die Herausforderung natürlich dankend an …

_Meine Meinung_

Zum zehnjährigen Jubiläum der „Simpsons Comics“ warten die Macher mit einer extrem bissigen und gleichzeitig einer der bislang besten Storys dieser ersten Dekade auf. Basierend auf einer Geschichte von Ian Boothby werden hier derart viele Spitzen verteilt, dass man schon fast befürchten muss, dass die Hauptgeschichte namens „Original und Geschichtsfälschung“ ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen wird.

Sinnbildlich ist hierfür bereits die erste Seite, in der Mr. Burns Amerika mit Fäusten schlägt, denn genau dies macht der Autor auf den Folgeseiten permanent und nimmt die verdummte Bevölkerung, der man wahrlich alles weismachen kann, gehörig auf die Schippe. Von der Machart her gleicht das Ganze ziemlich genau den vielen Dokumentarstreifen eines Michael Moore, was sowohl für die cineastische Vorstellung zu Beginn des Heftes gilt, als auch für die von Burns betriebene Fälschung der amerikanischen Geschichte, bei der sich der Besitzer des Atomkraftwerks als großer Volksheld aufspielt. Die Würze dabei sind die zahlreichen Anspielungen, die manchmal sogar stark unter die moralische Gürtellinie gehen. So wird Burns unter anderem auf recht humorvolle Weise für das Scheitern der Titanic und die Explosion des Hindenburg-Zeppelins verantwortlich gemacht, oder aber er selber stellt geschichtsträchtige Figuren wie James Watt, Karl Marx oder Thomas Edison als Durchschnittsbürger dar, die ihm nie das Wasser reichen konnten.

Auf der anderen Seite steht das ganz normale (Verkehrs-)Chaos, ausgelöst durch Burns‘ unehrenhafte Idee. Und dies ist eigentlich nicht minder witzig eingefangen worden als besagte Geschichtsfälschung, nur eben mit dem Unterschied, dass die hier verteilten Hiebe gegen die heutige Prominenz, bestehend aus Leuten wie den Osbournes oder George Lucas, gehen. Letzterer zum Beispiel muss von Nelson die Kritik einstecken, dass die ersten beiden Teile der zweiten „Star Wars“-Generation so schlecht waren, dass er sich gefälligst mit jeglichen Äußerungen zurückhalten sollte. Und als wäre dies nicht alles schon genug, entlarvt die Handlung beinahe schon nebensächliche Skandale wie etwa den korrupten Bürgermeister. Herrlich!

„Simpsons Comics 118“ ist eine echte Zerreißprobe für die Lachmuskeln und nicht nur deswegen auch jeden einzelnen Cent wert. Obwohl es diesmal nur eine (dafür natürlich längere) Geschichte gibt, kommt der Leser hier in jeglicher Hinsicht voll auf seine Kosten, selbst wenn die gelbe Familie in diesem Fall (abgesehen von Homer) ein wenig außen vor bleibt. Angereichert wird Ausgabe Nr. 118 noch durch eine 50-teilige Stickerrolle und diverse Hintergrundinfos zu all den bösen Anspielungen innerhalb dieses Comics. Außerdem gibt’s wieder die bekannten Rubriken Leserbriefe und ‚Musikalische Gäste bei den Simpsons‘, diesmal mit James Taylor und Tito Puente, sowie eine Extraseite zum Jubiläum.

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Winick, Judd / Middleton, Joshua – Superman/Shazam (100% DC 4)

_Story_

Im Thronsaal des Zauberers Shazam wurde durch Magie ein weiterer Superheld geboren, nämlich der später berüchtigte Captain Marvel, eigentlich ein Jugendlicher, der sich durch den Gebrauch des Wortes ‚Shazam‘ in sein Alter Ego und wieder zurück verwandeln kann. Schon schnell macht er in seiner Heimat Fawcett City auf sich aufmerksam und befreit die Stadt von Gaunern und Ungerechtigkeiten. Zur gleichen Zeit kämpft Superman ebenfalls gegen eine Hand voll Schurken und macht dabei zum ersten Mal Bekanntschaft mit seinem neuen Kollegen. Gemeinsam stellen sie sich gegen den hinterhältigen Mr. Sivana, der zusammen mit Lex Luthor einen finsteren Plan ausgeheckt hat. Marvel muss dies jedoch teuer bezahlen; das Verbrechersyndikat hat seine wahre Identität ausfindig gemacht und greift ihn in seinem menschlichen Dasein als Kind an. Als dabei sein bester Freund – selber auch noch ein Kind – umgebracht wird, sieht der Captain rot und widersetzt sich sämtlichen Gesetzen der guten Superhelden. Superman forscht nach den Ursachen …

_Meine Meinung_

Die im vierten Band von „100 % DC“ publizierte Story schildert das erste Aufeinandertreffen von Superman und Captain Marvel und macht dabei noch ganz klar die Unterschiede zwischen diesen beiden legendären Superhelden der Comicgeschichte deutlich. Zumindest diejenigen, die bei ihrer ersten Begegnung noch offenkundig auftreten. Im Gegensatz zum schon seit Ewigkeiten bekannten Superman ist der von der Statur her ähnliche Captain noch ziemlich naiv und in seiner Art auch seinem Alter entsprechend ein wenig kindlich. Zudem hat er seine Gefühle noch nicht ganz so gut im Griff, was vor allem in dem Moment offenbart wird, in dem er realisiert, dass sein Superheldendasein einige gefährliche, gar tödliche Nebenwirkungen haben kann. Im Gegensatz dazu tritt Superman so souverän wie gehabt auf, wirkt in seiner Art sogar ein wenig arrogant. Speziell die Stellen, an denen er mit seinen Fähigkeiten protzt, machen den geliebten Action-Star nicht gerade sympathisch, schließlich ist seine eigentliche Stärke ja die Bescheidenheit.

Auf die Handlung wirken sich diese Eigenschaften dann auch ziemlich deutlich aus. Während Superman nämlich die Szenerie stets unter Kontrolle hat, wirkt der Captain in seinen ersten heftigeren Gefechten noch ein wenig unsicher und schaut dabei immer wieder aus nächster Nähe zu seinem Idol auf. Man hat nicht den Eindruck, als stünden beide auf einer Stufe. Stattdessen wird Superman in eine Art Vaterrolle hineingedrängt, die auch in den Schlusssequenzen indirekt bestätigt wird, wenngleich es hier natürlich keine biologischen Zusammenhänge gibt. Schließlich ist Billy Batson ein Mensch von der Erde, der nicht von Natur aus zum Mutanten geboren, sondern erst durch die Magie des Zauberers Shazam dazu geworden ist.

Doch zurück zur Handlung, denn die ist in der hier aufgeführten Mini-Serie „First Thunder“ überaus spannend. Gleich in mehrfacher Hinsicht liegt eine gewisse Brisanz in der Luft, sei es nun das Kribbeln vor der ersten Begegnung der beiden Stars, oder aber im Hinblick auf die wechselhafte Fortentwicklung der Geschichte, die zum Schluss hin noch einige sehr überraschende, recht harte Wendungen nimmt, die einen trotz es fiktionalen Inhalts ein wenig berühren. Die Rede ist hierbei natürlich in erster Linie vom Tod des unschuldigen Jungen, der in Captain Marvel einige Rachegelüste lostritt und den Rang des Gesetzeshüters auch erheblich herabsetzt. Hierzu wäre es dann auch interessant zu wissen, was genau danach passiert, denn nachdem sich Superman seines neuen jungen Freundes angenommen hat, ist die recht lange Story leider mit einem unbewussten Cliffhanger beendet worden, der vielleicht ja in nächster Zeit noch einmal aufgegriffen wird. Wäre jedenfalls wünschenswert.

Unterdessen hat man aber noch genügend Zeit, sich an dieser tollen, in diesem Sammelband verewigten Miniserie zu erfreuen, denn sowohl auf emotionaler als auch auf der Action-Ebene ist „Superman/Shazam“ ein echt starker Comic, bei dem lediglich die streckenweise poppigen Zeichnungen von Joshua Middleton ein wenig gewöhnungsbedürftig sind. Aber auch dadurch hebt sich diese Serie wohlig von den herkömmlichen Comics ab und macht nicht zuletzt auch die eher durchschnittlichen Veröffentlichungen zum „Superman Returns“-Kinofilm wieder ein wenig vergessen.

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Singer, Bryan / Palmiotti, J. / Kerschl, K. / Leonardi R. – Superman Returns – Verschollen

_Story_

Superman ist plötzlich verschwunden, doch dieses Mal scheint seine Abwesenheit von längerer, möglicherweise sogar von ewiger Dauer zu sein. Nach der Zerstörung seines Heimatplaneten Krypton sandten ihn seine Eltern zur Erde, um die Wurzeln der Kryptonier am Leben zu erhalten und dort eine neue Existenz aufzubauen. Wohl wissend, dass Superman dort übernatürliche Kräfte entwickeln würde, schickten sie ihren Sohn im Angesicht des Todes auf eine lange Reise, an deren Ende er von der Familie Kent aufgespürt und groß gezogen wurde.

Mittlerweile erwachsen, wurde er zum Superhelden, der nun jedoch eine neue Chance gesehen hat, den Planeten Krypton aufzuspüren – obwohl dieser bereits längst zerstört wurde. Sowohl seine Pflegemutter als auch sein Erzfeind Lex Luthor und die Kollegin und heimliche Geliebte seines Alter Egos Clark Kent, Lois Lane, erinnern sich mit gemischten Gefühlen an die Zeit vor seinem unerwarteten Abschied. Während Ma Kent sich nach der Rückkehr ihres Ziehsohns sehnt, sinnt Luthor nach Rache, immerhin hat ihn Superman kurz vor seinem Verschwinden noch ins Gefängnis gebracht.

Lois Lane hingegen ist wegen der Abkehr des Helden zerstreut. Einerseits sehnt sie sich insgeheim ebenfalls nach ihm, andererseits möchte sie ihr neues Familienglück durch seine Rückkehr nicht mehr aufs Spiel setzen. Doch eigentlich wissen alle, dass Superman eines Tages zurückkehren wird.

_Meine Meinung_

„Verschollen“ ist das Prequel zur gerade angelaufenen Kinofassung von [„Superman Returns“, 2760 die ja ebenfalls kürzlich über |DC Comics| veröffentlicht wurde, allerdings in eher biederer Form. Zu wenig Eigenständigkeit, zu sehr gequetscht, nicht sonderlich ambitioniert – im Gegensatz zum Film war der Comic eher eines der schwächeren Werke der Superman-Historie. Und leider sieht es mit der hier publizierten Vorgeschichte nicht anders aus, denn der aus vier Geschichten zusammengesetzte Sammelband „Verschollen“ ist leider Gottes ebenfalls nur Stückwerk.

Ein weiteres Mal macht man sich über die Herkunft des Superhelden und seine Reise zur Erde sowie seine anschließende Kindheit her und wiederholt damit quasi lediglich Fakten, die selbst der Comic-Laie längst irgendwo in Erfahrung gebracht haben sollte. Zwar ist die Story zeichnerisch sehr gut aufgearbeitet und zumindest einige Szenen vom Planeten Krypton sind ganz ordentlich, aber genauso gut hätte man sich dieses weit ausholende Prequel zum Prequel auch gerne sparen können.

In den drei folgenden Storys stellt sich dies dann auch ähnlich dar. Mama Kent trauert um ihren verschwundenen Jungen und besinnt sich früherer Zeiten, in denen man noch ein harmonisches Familienleben führte. Im Grunde genommen ja ganz in Ordnung, aber was wird hier offenbart, was nicht längst aus der Nachfolgestory, sprich der Filmgeschichte hervorgeht? Jedenfalls nichts Bedeutungsschwangeres, das den Leser vom Hocker reißen könnte. Denn dass Mama Kent nicht wohl beim Gedanken an ihren verschollenen Sohn ist, dürfte wohl klar sein.

Weiter geht’s mit Lex Luthor, der einmal mehr seinen Rang ausnutzt, um dem Gefängnis zu entgehen und anschließend eine kurze, mehr zu sich selbst gesprochene Kampfansage an Superman loswird, infolge derer dann die im Film vorgenommene Rache folgen wird. Auch hier gilt: Unspektakulär und prinzipiell nichts sagend, wenngleich man hier zumindest etwas über den Beginn der Beziehung zwischen Lex Luthor und seiner neuen Angetrauten Catherine alias Kitty erfährt.

Lediglich die Gedanken von Lois Lane, die noch immer mit ihren Gefühlen für Superman ringt, bieten Interessantes, so zum Beispiel auch ihre Einstellung zum später zur Diskussion gestellten Artikel über die Notwendigkeit eines Superhelden wie Superman. Außerdem wird hier – leider auch nur sehr knapp – ihre erste Begegnung und die anschließende Beziehung zu ihrem später geheirateten Mann Richard geschildert, die ja für den weiteren Verlauf noch von immenser Wichtigkeit ist. Aber herausragend ist selbst dies auf keinen Fall.

Leider wird man beim Lesen dieses neuen Sammelbands den Gedanken nicht los, als wollten die Macher dieser Comics hier schnell auf den gerade angelaufenen Rummel-Zug um den neuen Kinostreifen aufspringen und diesen dazu ausnutzen, schnelles Geld mit einem bzw. zwei eher zweifelhaften Werken zu machen. Eigentlich eine Unart für die ansonsten geniale Comicschmiede |DC Comics|. Aber letztendlich ist „Verschollen“ nichts anderes als ein willkürlich zusammen gepuzzeltes, eher dröges und dem bekannten Standard vollkommen unangemessenes Magazin, das wir besser ganz schnell wieder vergessen – trotz der wiederum guten Illustrationen. Erneut mein Rat: Geld besser fürs Kino reservieren!

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Pasko, Martin / Haley, M. – Superman Returns – Der offizielle Comic zum Film

_Story_

Als Superman vor fünf Jahren sang- und klanglos von der Erde verschwand, hat sich in seiner ehemaligen Umgebung einiges geändert: Lex Luthor ist mittlerweile durch eine gewaltige Erbschaft zu einem der reichsten Männer der Welt geworden und seine Angepriesene, Lois Lane, hat inzwischen geheiratet, mit ihrem Mann einen gemeinsamen Sohn und ist zu einer weltbekannten Reporterin geworden. Für eines ihrer Projekte steht ihr sogar die Verleihung des Pulitzer-Preises bevor, nämlich für einen Artikel, der sich damit beschäftigt, dass die Welt Helden wie Superman nicht braucht.

Just in dem Moment, wo dieser jedoch von seiner Suche nach Krypton wieder auf die Erde zurückgekehrt ist, bereut Lois aber auch schon wieder die Fertigstellung dieses Artikels. Lex Luthor hat sich nämlich ein weiteres Mal daran begeben, die Welt zu unterjochen. Ausgerechnet mit den Kristallen aus Supermans Festung der Einsamkeit will er die Macht an sich reißen. Nun ist es an Superman selber, zu beweisen, dass die Welt auch weiterhin einen Superhelden wie ihn benötigt …

_Meine Meinung_

Das Adäquat zum gerade erst angelaufenen Kinofilm um den seit Ewigkeiten von der Leinwand verschwundenen Superhelden ist im Grunde genommen nicht schlecht, aber wegen seines (im direkten Vergleich) recht mageren Umfangs dennoch ähnlich umstritten wie die Kinorückkehr der blauroten Legende. Dort wo nämlich das cineastische Vergnügen zu großen Teilen auf den zahlreichen Effekten aufbaut und gar nicht mal so besonders auf der teils langatmigen Story, hat der von allen derzeitigen Ereignissen im DC-Universum losgelöste Plot des Comics nur vergleichsweise wenig aufzubieten, was in diesem Fall vor allem daran liegt, dass man an vielen Ecken sehr deutliche Kürzungen vorgenommen hat. Mal ganz abgesehen von der noch immer heiß diskutierten Frage, ob man nach den eher durchwachsenen Filmen aus den Achtzigern und den gescheiterten (weil nie realisierten) Wiedergutmachungsversuchen überhaupt einen weiteren Superman-Film hätte abdrehen sollen, ist die gesamte Geschichte einfach zu durchsichtig; eben typisches Hollywood-Popcorn-Kino mit transparenter Storyline, wenig Überraschungen und – das sollte wohl jedem klar sein – typischem Happy-End. Weil dies bei der Leinwandfassung zumindest noch sehr gut umgesetzt und auch von Anfang bis Ende (selbst in den handlungsarmen Szenen) prächtig inszeniert wurde, kann ich eigentlich auch nur empfehlen, dieser Tage mal die Kinosäle aufzusuchen und sich das große Action-Spektakel anzusehen – warum der gleichnamige und zugehörige Comic jedoch nicht damit mithalten kann, nun, dazu eine kurze Aufzählung:

1. zu große Sprünge: Manchmal ist man selber überrascht, wie hektisch Martin Pasko von Situation zu Situation schlendert. Obwohl die Handlung keine riesigen Gedankensprünge vollzieht, gelingt es dem Autor tatsächlich noch, hier und dort Verwirrung auszulösen, weil er die Fäden nicht konsequent zusammenführt und die einzelnen Haldndlungsabläufe nebeneinander herlaufen lässt. So gerät er nach und nach in die Enge und kann nur noch mit teils irritierenden Schauplatzwechseln das Gesamtkonstrukt erfassen.

2. ungünstige Gewichtung von Details: „Superman Returns“ ist eigentlich ein Action-Spektakel sondergleichen, bei dem das Verhältnis zwischen dem Superhelden und Lois Lane sicherlich weit im Vordergrund steht, aber nicht die eigentliche Handlung verdrängen darf. Im Film ist dieses ständige Techtelmechten zwar auch zugegen, aber die Omnipräsenz im Comic zerstört dann doch den eigentlichen Strang und entlarvt die Handlung zunehmend als verkappte Lovestory. Gut, ist vielleicht etwas übertrieben, aber es ist eben nicht das, was man erwartet.

3. der Begleitbuch-Effekt: Wenn eines mal klar ist, dann, dass die Idee der Geschichte absolut nicht ihrer eigentlichen Entsprechung gemäß zum Ausdruck kommt. Mit anderen Worten: Der Comic kann sich wegen seiner Vorgabe nicht wirklich entfalten und wird durch die vergleichsweise knapp bemessene Seitenzahl noch zusätzlich eingeschränkt. Details bleiben außen vor, Fixpunkte werden nur kurz angeschnitten und irgendwie geht alles schneller voran, als es sollte. Es ist eben eine Beilage zum Film, leider nicht mehr.

4. neue Wege, große Erwartungen: Wie bereits gesagt, die Geschichte beschreitet abseits der aktuellen Ereignisse im DC-Universum (man denke nur an die „Infinite Crisis“) gänzlich neue, unabhängige Pfade, was natürlich unwiderruflich hohe Erwartungen hervorruft – sowohl an den Comic als auch an den Film. Während die Kino-Variante diese zu Teilen auch ganz geschickt befriedigen kann, ist die zeichnerische Variante ganz klar unterlegen und abgesehen von den einmal mehr tollen Illustrationen sicher nicht das, was man von einem Comic dieses tragenden Charakters der Actionwelt erhofft hat.

_Fazit_

„Superman“-Fans haben dem gesamten Ereignis „Superman Returns“ heißblütig entgegengefiebert und werden im Kino momentan auch ansprechend belohnt. Comic-Freunde indes werden von der Comic-Adaption ob ihres uneigenständigen Stils und der arg gekürzten Handlung nur wenig Freude an dieser Geschichte haben. Mein Tipp: Geld für’s Magazin besser in die Kinokarte investieren.

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Alberti, Mario / Enoch, Luca – Morgana 1 – Die Himmelspforte

_Story_

Die Kriegerin Morgana reist gemeinsam mit ihrem rattenköpfigen Begleiter Rosso durch den Weltraum, um die verschiedenen Bestandteile des geheimnisvollen Artefakts zusammenzutragen. Nur derjenige, der im Besitz aller Elemente ist, wird über große Macht gebieten. Doch auch ihr Gegenspieler Vorrt, ein mächtiger und kampferprobter Magier, verlangt nach der Vollendung des Artefakts. Auf einem ritterlichen Planeten gelangen beide Parteien in einen erbitterten Kampf zwischen dem Volk der Sieth und den tromakischen Angreifern, die schon seit einer halben Ewigkeit die Festung der verteidigenden Krieger belagern. Lediglich das Arkanum schützt die Festung der Sieth vor dem Untergang. Und auf genau jenes haben es Vorrt und Morgana abgesehen.

_Meine Meinung_

Science-Fiction meets Mittelalter – in „Morgana“ ist dies tatsächlich möglich und verträgt sich zudem auch noch außerordentlich gut miteinander. Die beiden Autoren Mario Alberti und Luca Enoch haben im ersten Band ihrer neuen Comicserie eine etwas futuristischere Fassung eines mittelalterlichen Schlachtenepos entworfen und lassen die kriegerischen Völker nicht nur mit Schwertern und Kanonen, sondern auch mit verschiedenen Spionagesatelliten und Robotern kämpfen und vermischen so zwei völlig unterschiedliche Welten recht geschickt und treffend miteinander.

In Folge 1, „Die Himmelspforte“, besteht allerdings das Problem, dass die Umschreibungen des Duos noch relativ oberflächlich sind, soll heißen, die Geschichte will nicht so richtig in die Gänge kommen. Nach einer recht schmalen Einleitung, die kurz und knapp eine Freundschaft zwischen zwei Jugendlichen beschreibt, stürzt sich das Team zwar mit einem Zeitsprung von 15 Jahren direkt in die Action hinein, belässt es dabei aber mit Entwicklungsschritten, die kaum Informationen über die Hintergründe der zentral agierenden Figuren hinterlassen. Der Leser tappt noch ziemlich tief im Dunkeln und erfährt lediglich, dass die beiden Hauptfiguren die Bestandteile des Artefakts jagen und dass irgendeine spezielle Verbindung zwischen den beiden besteht. Welche genau dies ist, kann man bereits nach der Einleitung erahnen, wobei ich damit auch falsch liegen könnte, denn schließlich wird diesbezüglich noch nichts aufgedeckt.

Und damit wären wir beim nächsten Punkt: Es geht einfach zu vage voran. Alberti und Enoch entwickeln den Plot viel zu zimperlich, ganz so, als ob sie sich nicht trauten, die vorhandene Substanz schon im ersten Buch gänzlich auszureizen. Beispiele hierfür gibt es viele, wie zum Beispiel die Fehde zwischen Morgana und dem Hauptmann der Sieth, die genaue Beziehung zwischen eben jenem Volk und den Vertretern Vorrts oder aber das Mysterium um die Herkunft der beiden Reisenden bzw. die Bedeutung des geheimnisvollen Artefakts.

Beim Versuch, bereits zu diesem Zeitpunkt ein wenig tiefer in die Materie einzutauchen, entsteht ein wenig Unruhe. Selbst Spekulationen sind bis auf wenige Einzelheiten zum Scheitern verurteilt, weil noch absolut gar nicht ersichtlich ist, wohin uns die beiden Autoren mit ihrer Geschichte führen wollen. Lediglich eines kann man schon mal festhalten, und das ist die Tatsache, dass Enoch und Alberti die Vermischung verschiedener fiktiver Genres sehr gut gelungen ist. „Morgana“ hat etwas Historisches, etwas Phantastisches und einen satten Schuss Science-Fiction – und dies schon an dieser Stelle sehr ausgeprägt.

Jetzt gilt es, auch die Geschichte etwas gradliniger und vor allem zielgerichteter in Gang zu bringen und dem exzellenten Eindruck des optischen Erscheinungsbilds auch hinsichtlich der Storyline gerecht zu werden. An den vielen Ideen sollte dies genauso wenig scheitern wie an den tollen Charakteren. Ob „Morgana“ allerdings wirklich so genial wird, wie es hier schon partiell angedeutet wird, wird sich erst in den nachfolgenden Bänden zeigen, in denen das Erzähltempo noch um einiges gesteigert werden muss. Allein auf den Rahmen bezogen ist „Die Himmelspforte“ jedenfalls schon mal sehr viel versprechend!

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S.H.A. Parzzival – Fledermaus (Titan-Sternenabenteuer 26)

_Story_

Es sind gerade einmal drei Tage vergangen, seit Shalyn Shan wieder aus ihrem künstlichen Koma erwacht ist, da befindet sich die Kommandantin der „Titan“ auch schon wieder mitten im Chaos. Gerade erst hat sie dank der Hilfe von Sir Klakkerakk den Kamikaze-Anschlag eines Gleiter-Piloten überlebt, da bringt ihr neuer ungeliebter Begleiter Wernher von Witzleben sie und ihre Freunde auch schon wieder in neue Gefahren. Die ganze Zeit über rückt der Mann im Fledermauskostüm aus heiterem Himmel und in völlig unangebrachten Situationen mit neuen Informationen heraus, die sich schließlich auch immer als wahr entpuppen. Warum kann dieser Mann immer wieder zukünftige Ereignisse vorhersagen? Ist es wirklich nur Zufall? Als Shalyn dann auch noch bezeugen muss, wie der Mann in Begleitung klassischer Rockmusik einen Trupp der Gefühlsjäger in der zerstörten Stadt Germania aufspürt und diese tanzend auslöscht, hält Shalyn den Mann für vollkommen verrückt. Dabei zeigt von Witzleben überraschenderweise aber auch sehr menschliche Seiten, die sein Auftreten plötzlich in ein gänzlich anderes Licht rücken …

Währenddessen ereignen sich in Yellowstone seltsame Dinge. In der direkten Umgebung von ex-World-Police-Cop Benyam Eriksson kommen mehrere Menschen auf grausame Art und Weise ums Leben und behalten als Hinterlassenschaft ein schwarzes Loch in der Halsgegend. Bevor sich Benyam, der inzwischen alkoholabhängig und bei der Müllabfuhr tätig ist, jedoch näher um die Sachen kümmern kann, befindet er sich auch schon mitten auf der Flucht vor seinen ehemaligen Kollegen, obwohl er nicht an der Mordserie beteiligt war. Zumindest spielt ihm sein Bewusstsein dies vor …

_Meine Meinung_

Endlich sind die „Titan-Sternenabenteuer“ wieder auf dem hohen Niveau angelangt, welches die Serie vorm Einstieg ins Social-Fiction-Genre noch innehatte. „Fledermaus“, mittlerweile schon der 26. Roman aus dieser Reihe, kann in Sachen Spannung von keinem der vier vorherigen Bücher dieses Zyklus‘ übertroffen werden und ist gleichzeitig auch das beste Werk des unter dem Pseudonym S.H.A. Parzzival firmierenden Autors innerhalb dieser Weltraumsaga. Doch wir wollen nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen …

Nach dem nervenaufreibenden Cliffhanger des letzten Bandes „Himbeertod“ startet man in „Fledermaus“ sofort voll durch. Bevor die Auflösung der jüngsten Ereignisse in Kraft tritt, wird auch schon wieder ein neuer Protagonist vorgestellt, um den der Autor eine ebenso mysteriöse Aura webt wie um den Namensgeber dieses Buches, Wernher von Witzleben. Und dies gelingt diesmal auch wirklich vorzüglich. Parzzival offenbart dem Leser gleich eine ganze Palette an Möglichkeiten, wer oder was sich genau hinter Benyam Eriksson verbirgt, und bestärkt mehrere Vermutungen auch noch mit entsprechenden Andeutungen. Bis zum Schluss bleibt das Mysterium um diese neue unscheinbare Person erhalten, auch wenn langsam Licht in seine düstere Vergangenheit kommt. Der Weg dorthin ist jedoch eine der Sternstunden der Sternenabenteuer und sorgt auch über diesen Band hinaus für enorm hohe Spannung. Genau das haben wir lange vermisst!

Nicht anders laufen die Dinge im Umfeld von Shalyn Shan, die im neuen Band mal wieder einige erhebliche Rückschläge hinnehmen muss. Erst einmal empfindet sie ihren Beschützer von Witzleben eher als Plage denn als Hilfe. Seine arrogante Art, sein zweifelhaftes Wissen und sein undurchschaubares Auftreten machen die Suuranerin immer nervöser und bringen sie mehr als einmal aus ihrer bisherigen souveränen Ruhe. Hinzu kommt, dass sie nun von einer weiteren Person begleitet wird, über deren Lebensgeschichte sie sich genauso im Unklaren ist wie über die Vergangenheit ihrer Lebensgefährtin Monja. Allerdings scheint von Witzleben so einiges über Miss Anjetta zu wissen, weshalb in Shalyn Shan immer noch die Hoffnung ruht, dass der Mann im Fledermauskostüm sich letztendlich als Gewinn für ihre Mannschaft herausstellen wird. Und spätestens als er sie in der Wüste nahe der Ruinen von Germania vor den angreifenden Cadschiden beschützt, weiß Shalyn, dass sich dieses anstrengende Opfer für sie ausgezahlt hat.

Parzzival hat in diesem Band so ziemlich alles richtig gemacht, was man richtig machen konnte. Es gibt neue skurille Figuren, noch skurilleren Humor, zwei spannende, aber noch lose zusammenhängende Handlungseinheiten, einige sehr unerwartete Überraschungen und eine Shalyn Shan in Topform – trotz der eingesteckten Tiefschläge. Nach all den zwiespältig aufgenommenen Romanen des neuen „Titan“-Zyklus feiert die Serie hier ein eindrucksvolles und endgültiges Comeback, welches mit der spannenden Endsequenz bereits jetzt wieder genügend Futter für den Folgeroman „Krakentanz“ bereithält. Gott sei Dank!

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Pak, Greg / Tocchini, Greg – 1602 – Die neue Welt (100 % Marvel 23)

_Story_

Captain Americas Zeitsprung ins 17. Jahrhundert veränderte die gesamte Realität nachhaltig. Sein Handeln in der vergangenen Zeit erzeugte eine Parallelwelt, in der die Dinosaurier noch nicht ausgestorben sind. Inmitten der Kolonie Roanoke entdeckt der junge Peter Parquah seine heimlichen Superkräfte, die er ebenso wie die mysteriöse Mutantin Virginia O’Dare zunächst für sich behält.

Zur gleichen Zeit wird der Geheimagent von König James von England, David Banner, ausgesandt, um den Verräter Nick Fury zu töten. Doch auch Banner verfügt über geheime Kräfte, die aus ihm den riesigen Hulk machen, ein Wesen, das zu dieser Zeit noch als Hexenbrut verschrien ist und von allen Seiten gejagt wird. Keiner jedoch weiß, woher diese Energien, die sowohl Parquah als auch Banner in etwas ‚Anderes‘ verwandelt haben, wirklich stammen …

_Meine Meinung_

Mit „1602 – Die neue Welt“ knüpft Greg Pak genau dort an, wo die von Neil Gaiman ins Leben gerufene, achtteilige Maxiserie „1602“ vor einiger Zeit endete. Allerdings greift Pak nicht mehr exakt die vorangegangenen Geschehnisse auf, sondern steigt sofort in der neuen Welt ein, in der noch Chaos und allerorts Verwirrung vorherrschen. Und dies überträgt sich auch auf den Leser, der zunächst einmal gar nicht weiß, wie und woran er sich orientieren soll, um die verschiedenen Ereignisse in der fünfteiligen Folgereihe von Beginn an begreifen zu können, denn im Grunde genommen wird der Plot um die Zeitreise von Captain America schon als bekannt vorausgesetzt. Zudem bemüht sich der Autor zu Beginn auch kaum, das selber initiierte Durcheinander langsam aber sicher mal aufzulösen, sondern breitet es durch einige Gedanken- und Zeitsprünge sowie eine übertrieben lange Wiederholung eines Traumes – der in Worten und Bildern über mehrere Seiten eins-zu-eins wiedergeben wird – noch weiter. Dementsprechend wenig Zeit bleibt ihm auf der Ziellinie, um all die Geschehnisse angemessen aufzuklären, so dass selbst nach dem Ende noch einige Fragen offen bleiben.

Man muss sich außerdem arg konzentrieren, um dem Plot überhaupt folgen zu können. Die Motivationen der einzelnen Hauptfiguren werden bis zum Schluss nicht deutlich, und auch die jeweiligen Handlungsschritte seitens Banner und Parquah sind nicht wirklich transparent dargestellt. So entstehen über den gesamten Sammelband „1602 – Die neue Welt“, der übrigens in der Reihe „100 % Marvel“ erscheint, viel zu viele Schauplätze, die dann auch noch von Erinnerungen an Vorangegangenes überschattet werden und schließlich den roten Faden aus der Hand geben.

Dabei ist das Ganze inhaltlich superinteressant! Zwar ist das Umkrempeln des |Marvel|-Universums in der heutigen Zeit kein gänzlich unbekannter Akt, allerdings wird er hier vor einem komplett neuen Hintergrund erprobt. Statt beklemmender Zukunftsvisionen wird hier eine Vergangenheitsperspektive entworfen, die sich mit keiner der bislang kreierten Parallelwelten aus der Welt der |Marvel|-Comichelden beißt und wegen des urtümlichen Flairs so gänzlich anders ist als das, was man aus der amerikanischen Top-Schmiede gewohnt ist.

Zeichnerisch wird dies von Paks Namensvetter Greg Tocchini ebenfalls super in Szene gesetzt, wobei besonders die neu illustrierten Helden gut gefallen. Lord Iron alias Iron Man zum Beispiel wurde hier als imposante Riesenfigur eingeführt, die der schwarzen Inkarnation des Hulk durchaus die Stirn bieten kann. Spider-Man, hier ‚Die Spinne‘ genannt, hingegen kann in seinem schlichten Outfit nicht so ganz punkten, kommt aber auch in der Geschichte nicht so ganz zum Zuge und wird trotz tragender Rolle eher in die Position eines Komparsen gedrängt. Dies wiederum kann man dem Team nun je nach individueller Sichtweise als Stärke oder Schwäche auslegen. Zum einen nämlich schlüpft hier niemand so richtig in die Rolle des Hauptdarstellers, so dass viele Personen sich in den Vordergrund spielen können; zum anderen fehlen „1602 – Die neue Welt“ damit aber auch echte Persönlichkeiten, die mit den Helden von ‚heute‘ und deren Status verglichen werden können. Selbst dem Hulk gelingt dies nicht.

Dies sagt letztendlich auch einiges über die Unschlüssigkeit des Autors aus. „1602 – Die neue Welt“ wirkt ein wenig ziellos und verfängt sich zwischenzeitlich auch in zu vielen Nebensächlichkeiten, welche die eigentliche Erzählung kurzzeitig unterbrechen. Erst zum Schluss hin kommt die Geschichte langsam in Fahrt, erfährt dann aber auch schon wieder ein abruptes, nicht ganz zufrieden stellendes Ende, das man mit etwas Liebe zum Detail und einer gradlinigeren Vorgehensweise weitaus gefälliger hätte gestalten können. Alles in allem kann dieser Sammelband damit auch nicht ganz den hohen Standard der meisten Hefte aus der Serie „100 % Marvel“ halten. Wer aber schon die Vorgänger-Geschichte gelesen hat, sollte sich dennoch mal mit der hier nun abgeschlossenen Serie beschäftigen. Ein gewisses Niveau wird ja schließlich bei |Marvel| immer geboten.

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McNeill, Graham – Botschafter der Schlacht (Warhammer – Sturm des Chaos 1)

_Story_

Das Imperium wird zum wiederholten Male von den barbarischen Völkern aus dem Norden bedroht. Bis in die Nähe von Kislev ist man bereits vorgedrungen und droht nun, das Machtgebiet von Imperator Karl Franz zu überrollen. Kaspar von Velten, ein erfahrener Kriegsstatege, wird in den äußersten Ring nach Kislev gesandt, um in der dortigen Botschaft wieder für Ordnung zu sorgen. Sein Vorgänger, ein korrupter Taugenichts, hat ihm nichts als Chaos hinterlassen und wäre in seiner Position auch nicht mehr fähig gewesen, die Stadt der Tzarin zu verteidigen. Als von Velten und seine Gefolgschaft unter dem Regiment von Kurt Bremen Kislev erreicht, werden sie jedoch gar nicht herzlich empfangen. Das Imperium ist in der eisigen Stadt in Verruf geraten, unter anderem, weil der ehemalige Botschafter mit dem Ganoven Tschekalito zusammengearbeitet hat. Und Kaspar soll nun in kürzester Zeit wieder alles zurechtbiegen, um vor dem bevorstehenden Kampf gewappnet zu sein.

Obwohl sich der Botschafter redlich bemüht, mit Härte und Disziplin die alte Harmonie wiederherzustellen, stellen sich ihm merkwürdig viele mächtige Kontrahenten in den Weg. Einer davon, Sascha Kajetan, ist der geschickteste Schwertkämpfer der gesamten Bastion und verachtet von Velten wegen seiner Liaison mit der adligen, gutmütigen Anastasia. Weitaus schlimmer ist indes der ständige Konflikt mit der ortsanssäsigen Geheimpolizei, die ebenfalls mehrere Augen auf den neuen Botschafter geworfen hat. Und natürlich Tschekalito, der sich bereits bei Kaspars Ankunft mit diesem anlegt, weil er nicht bereit ist, in die schmierigen Geschäfte des Verbrechers einzusteigen.
Während Kaspar in Kislev um Anerkennung kämpft und dabei zunehmend Erfolg hat, treibt zu allem Übel auch noch ein Menschenschlächter in Kislev sein Unwesen. Und als dieser sich von Veltens bestem Freund annimmt, erlebt Kaspar seinen bis dato wohl heftigsten Rückschlag …

_Meine Meinung_

Ein breites Sammelsurium an verschiedenen Handlungseinheiten führt den Leser in die neueste Romanreihe aus der beliebten „Warhammer“-Welt ein und sollte eigentlich von Beginn an für Verwirrung sorgen. Immerhin geschieht in der eisigen, bereits aus früheren Bänden bekannten Stadt Kislev so einiges, ohne dass dabei direkte Zusammenhänge ersichtlich sind. Graham McNeill hat durch seine nüchterne Erzählweise jedoch permanent dafür gesorgt, dass dem Leser das Geschehen niemals aus der Hand gleitet. In einem sehr trockenen Stil berichtet McNeill von brutalen Auseinandersetzungen und blutigen Zwischenfällen, von korrupten Geschäftsleuten und enorm vielen zwielichtigen Persönlichkeiten, von unglaubwürdigen Adligen und scheinbaren Feinden, von dunkel befleckten Freunden und letztendlich auch vom großen Chaos, welches das Imperium schon in Kürze heimzusuchen droht. Seine Figuren sind dabei zumeist mit unverkennbaren Makeln bestückt. Selbst von Velten, der hier die Hauptrolle übernimmt, läuft immer wieder in Fallen hinein und ist bei seinen Entscheidungen alles andere als unfehlbar. Die Schurken indes sind in diesem Band sehr schwer auszumachen, denn bei so manchem Fiesling, der sich in Kislev herumtreibt, darf man berechtigterweise hoffen, dass er zur guten Seite überwechselt. Durch die gleichmäßig verteilten Machtgefüge besteht eine Abhängigkeit untereinander, die bis zuletzt auch einen großen Teil der Spannung von „Botschafter der Schlacht“ ausmacht. Mitunter sogar achtzig bis neunzig Prozent.

Wobei wir auch schon beim eindeutigen Mangelpunkt wären, dem Spannungsaufbau: Hier weist der erste Band dieser neuen Reihe nämlich erhebliche Defizite auf, die selbst durch die vielseitige Action nicht mehr kompensiert werden können. Graham McNeill setzt bei der Entwicklung des Plots kaum Schwerpunkte, so dass dem Leser bis zum Schluss verborgen bleibt, welche Ereignisse nun für die Geschichte wirklich wichtig sind. Betont emotionslos stellt er die chaotischen Zustände in Kislev dar, umschreibt die verschiedenen Gegenspieler und Gefährten des neuen Botschafters, gewährt Einblicke in das Seelenleben des verborgenen Kannibalen und widmet sich mit deutlich steigendem Tempo der Jagd auf den grausamen Menschenschlächter, vergisst aber währenddessen, die jeweilige Stimmung dem Anlass entsprechend zu modifizieren. Stets herrscht diese beklemmende, unterkühlte Atmosphäre vor, die den Entwicklungsspielraum der Story die gesamte Zeit über stark einschränkt und auch kaum zulässt, dass so etwas wie Euphorie aufkeimt – weder bei den betroffenen Personen in der Handlung noch beim Leser, der versucht, in die chaotische Welt von Kislev einzutauchen.

Dass die Geschichte dennoch relativ unterhaltsam ist, verdankt sie einzig und allein den undurchsichtigen Charakteren und den wenigen echten Überraschungen. Die Gewissheit, dass sich die Geschichte noch drehen muss und mit Sicherheit auch wird, verleiht dem Buch das Potenzial, den Leser auch weiter zu beschäftigen. Gerade zum Ende hin, wo dann doch endlich auch mal die ersehnten Schlachtszenarien die gewohnte „Warhammer“-Stimmung hervorrufen, verfliegt ein Stück der angehäuften Enttäuschung und hinterlässt einen – wenn auch nicht rundum – zufriedenen Fan, der sich aber auch im Klaren darüber ist, dass es in diesem Kontext schon weitaus bessere Romane gegeben hat.

Eines sollte man allerdings auch noch wissen: „Sturm des Chaos“ ist bis hierhin keine typische Fantasy-Reihe, sondern eher so etwas wie ein düsterer Thriller mit militärischem Inhalt. Aber eben trotz aller Kritik ein ganz annehmbarer.

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