Alle Beiträge von Gastautor

MacAlister, Katie – Dragon Love 1 – Feuer und Flamme für diesen Mann

_Die „Dragon Love“-Reihe:_

1 _“Feuer und Flamme für diesen Mann“_
2 [„Manche lieben’s heiß“ 6451
3 [„Rendezvous am Höllentor“ 6452
4 [„Höllische Hochzeitsglocken“ 6453

_Inhalt:_

Die Amerikanerin Aisling Grey soll für ihren Onkel eine sehr wertvolle, goldene Drachenstatur an eine Sammlerin in Paris liefern. Leider spricht sie kein Wort Französisch. Schon bei ihrer Ankunft fangen die Dinge an, völlig aus dem Ruder zu laufen. Erst trifft sie auf den Taxifahrer René, der ihr wichtige französische Sätze wie „J’ai une grenouille dans mon bidet – Ich habe einen Frosch im Bidet“ beibringt und sie zu der Sammlerin fährt.

Dort angekommen, trifft Aisling dann aber nur noch die Leiche an: Die Frau wurde an ihrem Kronleuchter erhängt, unter ihr ein Kreis mit mystischen Symbolen. Während sie versucht, diesen Schock zu verdauen, betritt Drake Vireo, der sich als Detectiv von Interpol ausweist, den Raum und stiehlt ihr in einem Moment der Unachtsamkeit die wertvolle Statue.

Leider kommt sie nicht mehr dazu, ihn zu verfolgen, da gerade in diesem Moment die Polizei den Raum betritt und sie als Verdächtige festnimmt. Nach stundenlangen Verhören wird sie mangels Beweisen freigelassen, man behält aber ihr Visum und ihren Pass. Ihr wird zudem noch offenbart, dass Drake keinesfalls Interpol angehört.

Völlig erschlagen kommt sie in ihrem Hotelzimmer an und muss zu allem Übel feststellen, dass ihr Gepäck gestohlen wurde. Nach einer Dusche und einem ausgiebigen Frühstück ruft sie René an, der ihr behilflich ist, an neue Kleidung zu kommen, und sie zu einem esoterischen Buchladen fährt, wo sie hofft, Antworten darauf zu finden, wie sie Drake finden kann.

Amélie, die Besitzerin des Buchladens, schlägt ihr vor, es einmal im G&T (Goetie und Theurgie) zu versuchen, denn Drake sei ein waschechter Werdrache. Dort treffen sich alle magischen Wesen der Erdwelt sowie der Anderwelt, die sich in Paris aufhalten. Sie rät Aisling auch dazu, ihre Fähigkeiten anzunehmen, denn sie sei eine Hüterin. Langsam glaubt Aisling, dass entweder sie oder der Rest von Paris dabei ist, den Verstand zu verlieren. An Übersinnliches hat sie bis jetzt noch nicht geglaubt.

Abends trifft sie dann im G&T auf Drake. Dieser weigert sich allerdings standhaft, ihr den goldenen Drachen wiederzugeben. Als er ihr während einer Auseinandersetzung einen Kuss gibt, passiert etwas völlig Unerwartetes. Aising kann diesem Kuss widerstehen. Das können nur die Gefährtinnen eines Drachen. Die gesamte magische Gemeinde ist erstaunt.

Als Aisling am nächsten Tag beschließt, versuchsweise einen Dämon zu beschwören, wird es richtig amüsant. Sie beschwört Jim, einen ausgestoßenen Dämon in Gestalt eines Neufundländers …

_Kritik:_

Wie gewohnt, hat Katie MacAlister mit „Feuer und Flamme für diesen Mann“ einen locker-leichten, reizvollen Fantasyroman geschrieben.

Die Heldin Aisling ist wunderbar konzipiert; sie besitzt einen trockenen Humor, mit dem sie das Chaos rund um sie herum erlebt. Der Roman ist aus ihrer Perspektive heraus geschrieben. Dadurch bekommt man gleich ein Gefühl für sie und kann alles, was sie erlebt, nachempfinden. Auch ihr „dämonischer“ Hund Jim ist mit reichlich Witz gesegnet; er bringt sie zwar fast zur Verzweiflung, aber im Laufe der Geschichte kann sie es sich ohne ihn nicht mehr vorstellen. Gerade Jim hat zum Humor in dieser Geschichte beigetragen.

Der grüne Drache Drake ist noch etwas schwach gezeichnet, aber durchaus ausbaufähig. In diesem Roman meint man manchmal, dass er nur eine Nebenrolle spiele. Alle weiteren Charaktere fügen sich gut in die Geschichte ein.

Die Geschichte rund um die Heldin Aisling ist spannend, witzig und erotisch geschrieben. Durch die Morde und die Aufklärung hat sich ein angenehmer Spannungsbogen aufgebaut – bis zum Schluss kann man miträtseln, wer nun der Übeltäter ist. Die Dialoge zwischen den Charakteren sind teilweise zum Schreien komisch, und durch die beginnende Beziehung zwischen Aisling und Drake kommt auch die Erotik nicht zu kurz.

_Fazit:_

„Dragon Love – Feuer und Flamme für diesen Mann“ von Katie MacAlister hat mir ein paar schöne unterhaltsame Stunden bereitet. Ich konnte mitfiebern und mich auch mal vor Lachen ausschütteln.

Wer ein unterhaltsames Buch für einen netten Entspannungsabend auf dem Sofa sucht, der wird hier fündig. Man sollte aber nichts hochtrabend Anspruchsvolles zu erwarten.

_Die Autorin:_

Aufgewachsen in einer bücherverrückten Familie, begann Katie MacAlister ihre Karriere als Schriftstellerin zunächst mit einem Sachbuch über Software. Dabei merkte sie, dass mehr in ihr steckt als trockenes Fachwissen. Über dreißig Romane später ist sie bekannt für ihre zeitgenössischen, historischen und paranormalen Romanzen, die besonders durch ihre witzigen Dialoge zu unterhalten wissen. Ihre Inspirationen hierfür findet sie in ausgedehnten Surftouren durch das Internet. 
Katie MacAlister ist Mitglied der Autorenvereinigung „Romance Writers of America“ und lebt mit Mann und Hunden im pazifischen Nordwesten der USA.

|Taschenbuch: 352 Seiten
Originaltitel: You Slay Me (Aisling Grey, Guardian 1) (2004)
Aus dem Amerikanischen von Margarethe van Pée
ISBN-13: 978-3-8025-8149-6|
[www.egmont-lyx.de]http://www.egmont-lyx.de

_Nadine Warnke_

_Mehr von Katie MacAlister auf |Buchwurm.info|:_

[„Blind Date mit einem Vampir“ 4983
[„Kein Vampir für eine Nacht“ 5633
[„Küsst du noch oder beißt du schon?“ 5673
[„Vampir im Schottenrock“ 5676

Laymon, Richard – Keller, Der

_Inhalt:_

|Im Keller|

Donna Hayes flieht mit ihrer Tochter Sandy vor ihrem gewalttätigen Ehemann. Aufgrund einer Autopanne stranden sie in Malcasa Point, einem verschlafenen Nest, das dank einer fragwürdigen Touristenattraktion zu zweifelhaftem Ruhm gelangte, denn dort steht das legendäre Horrorhaus, in dem seit Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts mehrere Menschen auf brutale Art und Weise ums Leben kamen. Seitdem veranstaltet die Eigentümerin Maggie Kutch Führungen, die aber nie nach 16 Uhr stattfinden, denn dann sollen dort grauenhafte Bestien ihr Unwesen treiben. Judgement Rucker, genannt Jud, und Larry Maywood sind ebenfalls nach Malcasa Point gekommen, allerdings um das Monster zu erledigen. Larry leidet seit einem traumatischen Erlebnis in seiner Jugend, als er mit einem Freund in das Horrorhaus eingebrochen ist, unter Alpträumen. Bei einer Führung lernen Jud und Larry, Donna und ihre Tochter Sandy kennen. Ihr brutaler, skrupelloser Ehemann hat die Spur seiner Frau bereits aufgenommen und will sie in Malcasa Point abfangen. Doch gegen das, was die Menschen im Horrorhaus erwartet ist ein durchgedrehter Killer kaum der Rede wert …

|Das Horrorhaus|

Gorman Hardy ist ein erfolgreicher Horror-Schriftsteller der von Janice, der Tochter der Inhaber des Motels „Welcome Inn“, eingeladen wird, ein Buch über das Horrorhaus zu schreiben. Der Teenager hat ein altes Tagebuch der früheren Eigentümerin des Hauses gefunden. Doch Gorman Hardy ist ein skrupelloser Geschäftsmann, der vor nichts zurückschreckt, um einen weiteren Bestseller zu schreiben. Doch gegen die Brutalität der Kreaturen des Horrorhauses kommt auch Gorman Hardy nicht an. Das bekommen auch die beiden Frauen Tyler und Nora zu spüren, die eher zufällig in Malcasa Point Station machen und sich die Touristenattraktion nicht entgehen lassen wollen …

|Mitternachtstour|

17 Jahre nach den grauenhaften Vorfällen im Horrorhaus, bei denen scheinbar alle Kreaturen ausgerottet wurden, ist das Anwesen zu einer noch größeren Attraktion geworden. Eigentümerin ist mittlerweile Janice, die damals selbst in den Strudel des Schreckens hineingerissen wurde. Bestandteil der Führung ist eine Mitternachtstour für besonders Hartgesottene. Geleitet wird die Führung von Lynn Tucker, der Stieftochter von Janice. Da sich die Eigentümerin des Horrorhauses mit ihrem Mann auf einer Kreuzfahrt befindet, wird Lynn von ihrer besten Freundin Dana unterstützt. Doch auf dieser Mitternachtstour läuft nichts ab, wie geplant und die Gäste sehen sich einem Grauen gegenüber, das ihre schlimmsten Alpträume in den Schatten stellt …

_Meinung:_

„Der Keller“ ist Richard Laymons ultimatives Werk, das sich kein Freund der härteren Horror-Literatur entgehen lassen sollte. Die Neuausgabe des Heyne-Verlags aus dem Jahr 2008 beinhaltet die drei Romane „Im Keller“ („The Cellar“), „Das Horrorhaus“ („The Beasthouse“) und „Mitternachtstour“ („The Midnight-Tour“), deren erste beiden Bücher bereits in den 80er Jahren im Goldmann-Verlag erschienen sind. „Im Keller“ ist darüber hinaus Laymons erster veröffentlichter, komplexer Roman und konfrontiert den Leser mit einer blutigen, plakativen Horrorgeschichte, in die der Autor bereits Serienkiller-Elemente mit eingeflochten hat, auf die er auch in späteren Werken immer wieder gerne zurückgegriffen hat.

Die Figur von Donnas Ehemann ist der Archetyp eines skrupellosen triebgesteuerten Soziopathen, der selbst vor seiner eigenen Tochter nicht zurückschreckt und die Frage aufwirft, wer das grauenhaftere Ungeheuer ist? Die offensichtlich missgestalteten Kreaturen oder der charmante, vorzeigbare Herr, der sich überall sehen lassen kann. Allen Romanen in diesem Sammelband ist der flotte, minimalistische Stil Laymons zu eigen, der seine Bücher so unterhaltsam macht und trotz der insgesamt 1232 Seiten kann man den Band in Rekordzeit auslesen, wenn man sich von der Geschichte des Horrorhauses mitreißen lässt. Den Großteil des Buches nimmt die dritte Erzählung „Mitternachtstour“ ein, die alleine schon länger ist, als die ersten beiden Romane zusammengenommen.

Dafür ist sie leider auch die langatmigste, was nicht nur an der Fülle an Charakteren und Handlungssträngen liegt, sondern vor allem an den oberflächlichen Dialogen und häufigen Tagträumereien der Figuren. Hier hätte die Geschichte sicherlich um gut 200 Seiten gekürzt werden können. Dank der präzisen und einfach gehaltenen Sprache, muss man sich aber nicht durch die überflüssigen Zeilen quälen und kann sie in einem Rutsch durchlesen.

Die zentrale Figur aller drei Romane ist eigentlich Sandy, die Tochter von Donna Hayes, die im Verlauf der Bücher erwachsen wird und eine beispiellose Entwicklung durchmacht. Sie ist zugleich die schillerndste und faszinierendste Figur, da sie sich nicht in das Schwarz-Weiß-Schema von Gut und Böse pressen lässt. Stark traumatisiert, praktisch veranlagt und in ihrer Jugend schwerwiegend manipuliert, kann man sie für viele ihrer Taten kaum verantwortlich machen. Insbesondere ihr Werdegang nach den Ereignissen im zweiten Roman bis zu den Geschehnissen in der Gegenwart von „Mitternachtstour“, der ebenfalls in dieser Geschichte beschrieben wird, zeigt wie aus Sandy eine reife Frau wird.

Die Splatterszenen sind äußerst derb und sexuell geprägt, zumal das Buch generell nichts für prüde Gemüter ist. Hier geht es nicht in erster Linie um einen ausgefeilten Handlungsbogen, sondern um lebhafte Charaktere und eine düstere, brutale Geschichte, wenngleich die Verquickung der drei Romane sehr faszinierend gestaltet wurde. Wer die intensive, beklemmende Atmosphäre eines alten, unbewohnten Hauses zu schätzen weiß und sich vor der drastischen Beschreibung diverser Bluttaten nicht scheut, der kann bei diesem Buch bedenkenlos zugreifen. Einige unterhaltsame Stunden sind dem Leser dann gewiss. Für Fans des Schriftstellers Richard Laymon ist „Der Keller“ ohnehin ein absoluter Pflichtkauf.

Das Titelbild, das die Bedrohung und den Horror nur erahnen lässt, ist treffend und macht trotzdem neugierig auf den Inhalt. Das Papier und die Klebebindung sind sehr stabil und lassen das Buch nicht bereits beim Lesen auseinanderfallen.

_Fazit:_

Der ultimative Horror-Schocker von Richard Laymon. Eine bitterböse, zynische Geschichte, die sich kein Horror-Fan entgehen lassen sollte.

|Taschenbuch: 1232 Seiten
Originaltitel: The Cellar (1980), The Beasthouse (1986), The Midnight-Tour (1998)
Aus dem Amerikanischen von Kristof Kurz
Titelgestaltung von Hauptmann und Kompanie, München-Zürich
ISBN-13: 9783453433519|
[www.randomhouse.de]http://www.randomhouse.de
[www.heyne-hardcore.de]http://www.heyne-hardcore.de/

_Florian Hilleberg_

_Richard Laymon bei |Buchwurm.info|:_
[„Necrophobia 1“ (Hörbuch) 1103
[„Vampirjäger“ 1138
[„Rache“ 2507
[„Die Insel“ 2720
[„Das Spiel“ 3491
[„Nacht“ 4127
[„Das Treffen“ 4499
[„Der Keller“ 5289
[„Die Show“ 5331

Schacht, Andrea – Nehmt Herrin diesen Kranz

_Die „Beginen“-Reihe:_
[„Der dunkle Spiegel“ 369
[„Das Werk der Teufelin“ 1764
[„Die Sünde aber gebiert den Tod“ 4197
„Die elfte Jungfrau“
„Das brennende Gewand“

_Die „Alyss“-Reihe:_
„Gebiete sanfte Herrin mir“
„Nehmt Herrin diesen Kranz“

_Köln im Herbst 1402_: Eisig geht es im Hause van Doorne zu: Um Alyss ihre Mitgift zurückzuzahlen, hat ihr Gatte Arndt ihren geliebten Weingarten verkauft, und auch sonst ist von trauten Eheglück nichts mehr zu spüren. Alyss ist froh, als Arndt sich endlich auf eine seiner langen Handelsreisen begibt. Ruhe kehrt dadurch allerdings nicht in das Hauswesen der van Doornes ein. Alyss nimmt für einen Monat den (B)Engel Killian Aldenhoven auf, der mit seinen vielen Streichen für viel Aufruhe und Unruhe sorgt.

Auch die Jungfern Leocadie, Lauryn und Hedwigs, die sich zur Erziehung im Hauswesen befinden, sorgen mit Herzschmerz und diversen Launen nicht gerade für Ruhe. Besonders Leocadie, die auf einen Antrag des Ritters Arbo von Bachem hofft, verzweifelt, als diesem unterstellt wird, Yskalt, dem Mörder Roberts, bei seiner Flucht geholfen zu haben. Statt sich zu verteidigen, schmollt der Ritter nun.

Sehr zu Alyss Freude kommt John of Lynne wieder nach Köln, um seinen Geschäften nachzugehen. Als Killian entführt wird und auch Alyss‘ wertvolle Brautkrone verschwindet, stehen ihr nicht nur John, sondern auch ihr Bruder Marian, die Handlesende Gislindis und die schon aus den „Beginen“-Romanen bekannte Trine treu zur Seite, um diesen Fall zu klären.

_Kritik:_

„Nehmt Herrin diesen Kranz“ von Andrea Schacht ist der zweite historische Roman um Alyss van Doorne, die Tochter der ehemaligen Begine Almut von Spiegel.

Die Ereignisse in diesem Roman überschlagen sich direkt von Beginn an und halten den Leser dadurch geradezu in Atem. Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive eines Beobachters, der sich diesmal aber hauptsächlich auf die Geschehnisse, weniger auf die Personen und die Orte der Handlung, konzentriert. Der Stil ist flüssig zu lesen und die Formulierungen der Zeit um 1400 machen den Leser fast glauben, sich in dieser interessanten Epoche zu befinden. Gerade wenn man schon die „Beginen“-Reihe und auch den ersten Teil um Alyss gelesen hat, hat man das mittelalterliche Köln direkt vor Augen. Sollte man mit „Nehmt Herrin diesen Kranz“ einsteigen, dürfte dies aber schwerer fallen.

Noch bevor der Roman beginnt, werden die Protagonisten in einem Personenregister grob erklärt und zugeordnet. Ist es sonst bei Andrea Schacht üblich, dass alle Personen liebevoll gezeichnet und im Detail beschrieben sind, kommt dieses Merkmal diesmal etwas zu kurz. Da man die Personen aber schon aus dem vorangegangenen Roman „Gebiete sanfte Herrin mir“ kennt, mag man das verzeihen. Die Protagonisten sind im Handeln sehr überzeugend und liebenswürdig, die Beziehungen untereinander sind klar definiert und lassen kaum Zweifel offen.

_Fazit:_

Wer schon die Bücher um die Begine Almut und den ersten Teil der „Alyss“-Reihe gelesen hat, sollte auf jeden Fall auch zu „Nehmt Herrin diesen Kranz“ greifen und sich in das mittelalterliche Köln entführen lassen. Die Geschichte lässt sich sehr flüssig lesen und die Spannung kommt nicht zu kurz. Auch die Beziehungen der Protagonisten bauen sich weiter auf und lassen auf den nächsten Teil um Alyss hoffen.

Mir als Fan beider Reihen hat dieser Roman sehr gut gefallen und ich habe das Buch nicht aus der Hand legen können.

_Autorin:_

Andrea Schacht arbeitete als Wirtschaftsingenieurin, bevor sie sich der Leidenschaft ihrer Jugend zuwandte: dem Schreiben. Ihre historischen Romane um die scharfzüngige Begine Almut eroberten die Leserherzen im Sturm. Die SPIEGEL-online-Bestsellerautorin lebt mit ihrem Mann und zwei Katzen in der Nähe von Bonn.

|Taschenbuch: 416 Seiten
ISBN-13: 978-3442371242|
[www.randomhouse.de/blanvalet]http://www.randomhouse.de/blanvalet
[www.andrea-schacht.de]http://www.andrea-schacht.de

_Nadine Warnke_

Rowe, Stephanie – Es kann nur eine geben

_Seit 200 Jahren_ ist Justine Bennet schon die Hüterin von Desdemona, dem „Kelch“ der ewigen Jugend, kurz Mona genannt. Vor 200 Jahren war Mona noch ein mit Juwelen besetzter Kelch, mittlerweile kommt Mona allerdings als ultramoderne Espressomaschine daher. Gesellschaft hat Justine nur durch ihre Freundin Theresa, diese ist allerdings versehentlich in einen sexy Drachen verwandelt worden, und dies macht das Zusammenleben nicht immer einfach – eine feuerfeste Einrichtung ist unumgänglich.

Mit dem „Beruf“ der Hüterin sind auch einige, nicht immer leicht einzuhaltende Regeln verbunden. Unter anderem ist es Justine nicht erlaubt, eine sexuelle Beziehung einzugehen. Engere emotionale Beziehungen sind ebenso verboten wie über Monas Geheimnis zu reden. Auch ist sie verpflichtet, jeden zu töten, der Mona auf die Spur kommt.

Richtig kompliziert wird es, als Derek LaValle in ihr Leben tritt. Der LaValle-Clan leidet unter einem grausamen Fluch. Die LaValle-Männer werden nicht älter als 31 Jahre, 46 Wochen, vier Tage, sechs Stunden, vier Minuten und genau fünf Sekunden. Die Todesursachen sind alles andere als heldenhaft; da wird der LaValle-Mann von einem Hamster totgebissen, einem Kugelschreiber erstochen oder von einem wild gewordenen Messer umgebracht.

Derek ist entschlossen, diesen Jahrhunderte alten Fluch zu brechen. Was er dafür tun muss? Justine aufspüren und umbringen …

Als auch noch Satan höchstpersönlich auftaucht – dieser ist von Justines Mutter Iris gerade zu besessen -, nimmt das Chaos seinen Lauf.

_Kritik_

Mit „Es kann nur eine geben“ hat Stephanie Rowe den Auftakt zu einer neuen, vielversprechenden Serie geschrieben. Die Hauptcharaktere sind einfallsreich konzipiert und mit allen Ecken und Kanten sehr sympathisch und liebenswert. Diese sind auch nicht nach bekannten Schemata ausgearbeitet, sondern bringen einige neue Ideen mit.

Die Geschichte rund um Justine und Derek liest sich wunderbar flüssig. Erzählt wird aus der Beobachterperspektive, die zwischen den Charakteren wechselt. Daher lernt man die Protagonisten schnell kennen und kann die Sicht des Jeweiligen nachempfinden. Für Spannung, Romantik und jede Menge Humor ist wie so oft gesorgt.

Der Hauptplot „Wer tötet nun wen?“ zwischen Justine und Derek ist witzig beschrieben und kann dem Leser die Lachtränen auf die Wangen zaubern, ebenso wie die Nöte des Drachen Theresa, die zu gerne wieder ein Mensch wäre, und auch das Dilemma, in dem Iris, Justines Mutter, steckt, denn immerhin will Satan höchstpersönlich sie zu seiner Geliebten machen.

_Fazit_

„Es kann nur eine geben“ von Stephanie Rowe ist eine leichte, unterhaltsame, lustige und etwas chaotische Geschichte, in der auch die Romantik nicht zu kurz kommt. Wer Spaß an neuen Ideen hat, sollte diesem Buch eine Chance geben.

Ich persönlich habe die Stunden mit diesem Buch genossen und freue mich schon sehr auf den nächsten Teil „Schau mir in die Augen, Kleiner“.

_Autorin_

Seit Stephanie Rowe 2002 ihren ersten Roman veröffentlichte, geht es mit ihrer Karriere steil bergauf. Einfühlsam und voller Witz schreibt sie in ihren erfolgreichen Büchern über all das, was die Frau von heute bewegt: Karriere, Freunde, Familie, schlechte Haare, zu enge Hosen, überzogene Konten und die Suche nach dem Mann fürs Leben. (Verlagsinfo)

|Taschenbuch: 336 Seiten
Originaltitel: Date Me, Baby, One More Time
Aus dem Amerikanischen von Catrin Lucht
ISBN-13: 978-3-8025-8298-1|
[www.egmont-lyx.de]http://www.egmont-lyx.de

_Nadine Warnke_

_Stephanie Rowe bei |Buchwurm.info|:_
[„Schau mir in die Augen, Kleiner“ 6422

Rowe, Stephanie – Schau mir in die Augen, Kleiner

_Seit Theresa Nichols_ vor 200 Jahren von Mona, dem Kelch der ewigen Jugend, getrunken hat, hängt sie als Wer-Drachen in der Gestalt ihres Drachenkörpers fest und kann nicht mehr auf ihre menschliche Gestalt zurückgreifen. Da ist es nicht verwunderlich, dass sie auch schon seit Jahrhunderten und viel zu lange kein heißes Date mehr hatte, was sie zunehmend frustriert.

Zum Glück gibt es da noch ihren Cybersexpartner und Privatdetektiv Zeke, mit dem sie zumindest online Dates haben kann, und der Cybersex ist dabei auch nicht zu verachten. Als Zeke dann aber immer mehr auf ein richtiges Treffen drängt und Theresa Angst hat, auch noch ihn zu verlieren, ist sie sogar zu einem Handel mit Satan bereit, um wieder in ihren wunderschönen Frauenkörper schlüpfen zu können.

Als wäre das nicht schon schlimm genug, stellt sich heraus, dass Zeke ein Ex-Drachenjäger ist und an der großen Drachensäuberung beteiligt war, bei der auch Theresas Eltern umgebracht wurden. Zudem taucht auch noch der Drache Lyman auf, der seit Jahrhunderten praktisch von Theresa besessen ist und vor nichts zurückschreckt, um sie sein Eigen zu nennen.

_Kritik_

Mit „Schau mir in die Augen, Kleiner“ hat Stephanie Rowe den zweiten Roman um „Mona“, den Kelch der ewigen Jugend, und ihre Hüterinnen geschrieben.

Verfasst ist diese Komödie aus der Perspektive eines Beobachters, der sich hauptsächlich auf Theresa konzentriert, aber auch den übrigen Protagonisten genügend Raum gibt, damit der Leser sie „kennenlernen“ und ihr Handeln nachvollziehen kann. Mit reichlich Witz und einer charmanten Art zu erzählen baut die Autorin einen Spannungsbogen auf, der den Leser geradezu fesselt. Für reichlich Humor sorgt auch wieder Satan, der nach wie vor um seine große Liebe Iris kämpft und sich alles erlaubt, um seinen Ziel näherzukommen.

Der Plot um die Liebe zwischen Drachen und (Ex-)Drachenjäger – „Wer tötet hier eigentlich wen?“ – ist lustig, spannend, erotisch und dabei entspannend leicht geschrieben und ausgearbeitet.

Die Protagonisten, die der Leser zum Teil schon aus dem ersten Band „Es kann nur eine geben“ kennt, werden weiter ausgebaut, und manchen wird auch viel mehr Entfaltungsmöglichkeit gegeben. Die Heldin Theresa ist in Drachengestalt wie auch in Menschengestalt fesselnd, sympathisch und auch sehr erotisch konzipiert und wächst dem Leser schnell ans Herz. Die Beziehung zu Zeke wird in einem Wechsel aus knackiger Erotik und tiefem Misstrauen aufgebaut, was zum Lesespaß deutlich beiträgt.

Auch den Nebendarstellern wird genügend Bühne freigeräumt, sei es der verliebte Satan oder auch seine rechte Hand, die Rivka Becca, die man deutlich besser kennenlernt. Satan sorgt mit seinem verzweifelten Versuch, die ehemalige Hüterin Iris für sich zu gewinnen, wieder für viel Spaß.

_Fazit_

Stephanie Rowe ist mit „Schau mir in die Augen, Kleiner“ eine wunderbare Fortsetzung zu „Es kann nur eine geben“ gelungen. Der Roman liest sich locker-leicht und weiß dabei den Leser zu fesseln. Leserinnen der Romantic Fantasy ist dieser Roman wirklich zu empfehlen, da er sich von der Masse abhebt und so ganz und gar ohne Vampire auskommt – eine erfrischende Abwechslung.

Die Ideen der Autorin lassen auf eine Fortsetzung hoffen.

_Autorin_

Seit Stephanie Rowe 2002 ihren ersten Roman veröffentlichte, geht es mit ihrer Karriere steil bergauf. Einfühlsam und voller Witz schreibt sie in ihren erfolgreichen Büchern über all das, was die Frau von heute bewegt: Karriere, Freunde, Familie, schlechte Haare, zu enge Hosen, überzogene Konten und die Suche nach dem Mann fürs Leben. (Verlagsinfo)

|Taschenbuch: 376 Seiten
Originaltitel: Must Love Dragons
Aus dem Amerikanischen von Catrin Lucht
ISBN-13: 978-3802582998|
[www.egmont-lyx.de]http://www.egmont-lyx.de

_Nadine Warnke_

_Stephanie Rowe bei |Buchwurm.info|:_
[„Es kann nur eine geben“ 6423

Wallace, Bryan Edgar – Henker von London, Der (Bryan-Edgar-Wallace-Filmhörspiele 3)(Hörspiel)

_Die „Bryan-Edgar-Wallace-Filmhörspielreihe“:_

01 [„Das Geheimnis der schwarzen Koffer“ 6390
02 „Der Würger von Schloss Blackmoor“
03 „Der Henker von London“

_Inhalt:_

London wird von zwei grauenhaften Verbrechensserien erschüttert. Zum einen geht ein skrupelloser Mädchenmörder um, und zum anderen treibt der Henker von London sein Unwesen, der Gangster, die durch die Maschen des Gesetzes geschlüpft sind, hinrichten lässt. Zu diesem Zweck wird jedes Mal ein alter Henkersstrick aus dem Kriminalmuseum von Scotland Yard gestohlen. Inspektor Hillier soll den Henker stoppen, doch er hat keinerlei Anhaltspunkte. Er bittet seinen Vorgesetzten ihn von dem Fall abzuziehen. Doch der muss das Gesuch ablehnen. Im Fall des Mädchenmörders ist der Inspektor befangen, denn seine eigene Schwester wurde auch ein Opfer des Killers. Und das Morden geht unaufhaltsam weiter …

_Meinung:_

Der dritte Film von Bryan Edgar Wallace, der von Nocturna Audio, im Auftrag von Eichborn, als Filmhörspiel herausgebracht wurde, ist zugleich auch der stimmungsvollste. Die Thematik der Lynchjustiz wird zwar nicht gerade differenziert, aber immerhin unterhaltsam dargestellt und der wahnsinnige Mädchenmörder bringt eine gute Portion Psychothrill und Tragik in das Sujet mit ein. Inspektor Hillier ist kein Supermann und Draufgänger, sondern ein Mensch, der von Selbstzweifeln geplagt wird. Etwas lax wird hier mit den Erzählertexten umgegangen, die bisweilen ein wenig zu augenzwinkernd klingen. Dennoch vermag Norbert Langer die düstere Atmosphäre des alten Films gut einzufangen und fügt sich perfekt in die Riege der Schauspieler von damals ein. Hier wird der Hörer mit den Original-Filmtonspulen beglückt, auf denen die Stimmen von Hansjörg Felmy, Maria Perschy, Wolfgang Preiss, Dieter Borsche und Chris Howland verewigt sind. Letzterer spielt hier einen seiner interessantesten Charaktere. Auch die Auflösung vermag, selbst nach heutigen Maßstäben, durchaus zu überraschen. „Der Henker von London“ ist kein Meilenstein des Genres, sondern ein solider Gruselkrimi, der nicht zuletzt zahlreiche Werke der Trivialliteratur maßgeblich beeinflusst haben dürfte. Wer die Reihe der „Bryan-Edgar-Wallace-Filmhörspiele“ antesten möchte, sollte bei diesem Titel zugreifen. Fans und Nostalgiker kommen ohnehin auf ihre Kosten.

Das Booklet verwöhnt den Käufer, neben dem Filmplakat, mit zahlreichen Fotos aus dem Schwarzweiß-Streifen von 1963, und lässt keine Wünsche offen.

_Fazit:_

Klassischer Gruselkrimi nach einer Geschichte von Bryan Edgar Wallace als atmosphärisch dichtes Filmhörspiel. Eine Reise in die Vergangenheit mit Norbert („Tom Selleck“) Langer als fulminantem Erzähler.

|Audio-CD mit ca. 70 Minuten Spieldauer
Titelfoto/Titelgestaltung: Artur Brauner-Archiv, Frankfurt am Main
Innenillustrationen (Fotos): Artur-Brauner-Archiv, Frankfurt am Main
ISBN-13: 9783821863122|
[www.nocturna-audio.de]http://www.nocturna-audio.de
[www.eichborn.com]http://www.eichborn.com

_Florian Hilleberg_

Hallaway, Tate – Nicht schon wieder ein Vampir (Garnet Lacey 1)

_Die „Garnet Lacey“-Reihe:_

01 „Nicht schon wieder ein Vampir“
02 [„Beiß noch einmal mit Gefühl“ 6403
03 „Vampir sein ist alles“ (September 2010)
04 „Biss in alle Ewigkeit“ (Dezember 2010)

_Nachdem sämtliche Mitglieder_ und Freundinnen Ihres Hexenzirkels von den Hexenjägern des Vatikans ermordet wurden, flieht Garnet (nach dem Edelstein Granat benannt) Lacey nach Wisconsin, nicht ohne vorher Rache zu nehmen. Sie ruft die Göttin Lilith um Hilfe.

In Wisconsin arbeitet Garnet als Geschäftsführerin in einem okkulten Buchladen, denn wer würde schon genau da eine echte Hexe vermuten? Außer der Astrologie hat Garnet allem Magischen abgeschworen, um Lilith, die sich nun mit ihr einen Körper teilt, in Schach zu halten.

Eines Abends, als Garnet gerade den Laden schließen will, betritt ein Mann, Sebastian von Traum, äußerst in Eile den Laden und fragt nach einer bei Vollmond geernteten Alraune. Da doch recht selten nach dieser Wurzel gefragt wird, nimmt Garnet diesen Mann etwas genauer unter die Lupe. Sie stellt fest, dass er über keine Aura verfügt, demnach tot sein muss. Sie tippt auf einen Vampir, aber warum kann er sich bei Tageslicht im Freien aufhalten? Da sie keine Alraunen auf Lager hat, bestellt sie ihm das Gewünschte. Sebastian, der findet, dass Garnet schwach aussieht, lädt sie in das Café nebenan ein, und bei der Gelegenheit versucht Garnet ihn auszuhorchen. Dass er ein Untoter ist, steht außer Frage, aber weiß er davon?

Nachdem Sebastian das Café verlasen hat, redet sie noch mit ihrer Freundin Izzy, die das Café leitet, über Sebastian. Als sie von einer angeblichen Immobilienmaklerin auf ihn angesprochen wird, wittert ihr Gefühl Gefahr, daher bleibt sie reserviert. Als die Frau das Café verlässt, bemerkt Garnet eine Tätowierung, „22:18“. Diese ist ihr wohlbekannt: Damit ist eine Textstelle im zweiten Buch Mose gemeint, die besagt: „Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen“. Damit wird klar, dass sie eine Jägerin im Auftrag des Vatikans ist.

Garnet macht sich direkt auf den Weg, Sebastian zu warnen. Dank einer Visitenkarte weiß sie, wo er zu finden ist. Bei ihm angekommen, macht sie erst einmal Bekanntschaft mit Sebastians Poltergeist Benjamin.

Garnet warnt Sebastian vor den Hexenjägern des Vatikans, dieser nimmt die Warnung aber nicht allzu ernst. Die beiden kommen sich näher, und als ein Unwetter aufzieht, bleibt Garnet auch über Nacht und erfährt so manches über Sebastians Geheimnisse. Er ist nicht nur Vampir, sondern auch Alchimist, daher kann er sich auch am Tage frei bewegen. Die Mixtur hat er in einem Grimoire niedergeschrieben. Um an dieses Buch zu kommen, übernimmt Lilith die Macht über Garnets Körper und stiehlt das Buch, womit Garnet überhaupt nicht einverstanden ist.

_Kritik:_

Mit ihrem Debüt „Nicht schon wieder ein Vampir“ hat Tate Hallaway einen Roman geschrieben, der von der ersten Seite an fesselt.

Die Hauptprotagonistin Garnet ist sehr gelungen entworfen; mit ihrer chaotischen und verschroben Art war sie mir sofort sympathisch. Der Aspekt, dass sie sich ihren Körper mit der „Killergöttin“ Lilith teilt, und wie sie versucht, diese unter Kontrolle zu halten, ist unterhaltsam und faszinierend dargestellt.

Sebastian, der alchimistische Vampir, ist vielseitig entworfen. Natürlich lässt er als der männliche Held auch die Herzen höher schlagen. Auch die anderen Charaktere sind ansprechend gezeichnet und die Beziehungen untereinander klar beschrieben. Teilweise wäre mehr Tiefe der einzelnen Personen schön gewesen, aber da dieser Roman der erste Teil war, ist ja noch jede Menge Potenzial möglich.

Der Plot ist etwas ganz Neues. Die Beschreibung einer modernen Inquisition ist etwas ganz Anderes in diesem Genre. Action und Spannung kamen nicht zu kurz, so dass man die ganze Zeit mitfiebert und das Buch kaum beiseite legen mag. Die ganze Handlung ist zudem sehr abwechslungsreich, ohne völlig abzugleiten. Erotik und Humor kommen ebenfalls nicht zu kurz. Aufgrund der teilweise neuen Ideen hebt der Roman sich deutlich von der Masse ab. Erzählt wird er aus der Ich-Perspektive.

Besonders hierbei ist auch, dass sich die Kapitelüberschriften in astrologische Häuser aufteilen. Dies mag auch daran liegen, dass die Autorin Amateur-Astrologin ist.

_Fazit:_

„Nicht schon wieder ein Vampir“ von Tate Hallaway ist der gelungene Auftakt zu einer neuen Serie, die sich durch außergewöhnliche Ideen hervorhebt. Der Roman lässt sich sehr leicht und flüssig lesen.

_Autorin:_

Tate Hallaway, die eigentlich Lyda Morehouse heißt und Sciencefiction- und Fantasy-Bücher schreibt, ist Amateur-Astrologin, praktizierende Hexe und Vampir-Fan, seit sie in der Highschool die Horror-Romane von Poppy Z. Brite gelesen hat. Sie lebt heute in Minnesota.

_Nadine Warnke_

|Taschenbuch: 332 Seiten
Originaltitel: Tall, Dark & Dead
Aus dem Amerikanischen von Antje Göring
ISBN-13: 978-3802582844|
[www.egmont-lyx.de]http://www.egmont-lyx.de

Hallaway, Tate – Beiß noch einmal mit Gefühl (Garnet Lacey 2)

_Die „Garnet Lacey“-Reihe:_

01 [„Nicht schon wieder ein Vampir“ 6402
02 „Beiß noch einmal mit Gefühl“
03 „Vampir sein ist alles“ (September 2010)
04 „Biss in alle Ewigkeit“ (Dezember 2010)

_Im Leben der Hexe_ Garnet Lacey geht es im zweiten Teil turbulent weiter. Nachdem sie sich die Vatikan-Agenten vom Hals schaffen konnte, indem sie ihren und Sebastians Tod vortäuschte, ist nun das FBI auf ihrer Spur. Special Agent Gabriel Dominguez ist der leitende Ermittler, der den Tod der Vatikan-Agenten aufklären soll. Als Dominguez Garnet in ihrem okkulten Buchladen aufsucht, versucht die junge Hexe, sich als Angestellte auszugeben. Es könnte schwer und kompliziert werden, einem Agenten zu erklären, dass nicht sie, sondern die Göttin Lilith die Morde begangen hat, denn diese hat ihren Körper als Wirt benutzt.

Zudem machen ihr Sebastian und Parrish zu schaffen. Ihr Ex Daniel Parrish hat seinen Sarg bei ihr im Keller untergebracht, und es wäre unvorteilhaft, wenn Sebastian davon erfahren würde. Als Garnet in ihrer Not und Verzweiflung beschließt, den Agenten Dominguez mit einem Liebeszauber zu belegen, um zu erreichen, dass er ihr zuhört und sie ihm die Existenz Lilliths überzeugend erklären kann, wird ihr eh schon kompliziertes Liebesleben völlig aus der Bahn geworfen.

Zudem tauchen auf einmal noch überall Zombies auf und Garnet wird von einer Krähe belästigt. Dies lässt auf einen Voodoo-Priester schließen, was Garnet zusätzlich Kopfzerbrechen bereitet.

_Kritik:_

Mit „Beiß noch einmal mit Gefühl“ hat Tate Hallaway den zweiten paranormalen Roman um ihre Protagonistin die Hexe Garnet Lacey geschrieben. Anfangs kommt noch kaum Spannung auf, da die Autorin sich hauptsächlich den Irrungen und Wirrungen in Garnets Liebesleben widmet. In der zweiten Hälfte des Romans baut sich dann aber die Spannungskurve kontinuierlich bis zum Showdown steigend auf und hält den Leser so gekonnt und nachhaltig bei der Stange.

Die Protagonisten entwickeln sich leider kaum weiter, sind aber weiterhin glaubhaft, sehr sympathisch und unterhaltsam. Die chaotische Garnet, die sich unüberlegt teilweise selbst in Schwierigkeiten bringt, zaubert dem Leser direkt ein Grinsen ins Gesicht. Sie ist vielschichtig angelegt und besitzt viele sympathische, manchmal aber auch kindisch egoistische Charakterzüge.

Auch die Männer in ihrem Leben, der alchimistische Vampir Sebastian von Traum, ihr Ex Daniel Parrish und der FBI-Agent Gabriel Dominguez, können Frauenherzen auf ihre Art höher schlagen lassen. Diese sind keinesfalls eindimensional entworfen, sondern bringen eine ganze Bandbreite an Eigenschaften mit. Die Beziehungen untereinander sind diesmal etwas konfus, aber gegen Ende klar entwickelt.

Der Plot ist wieder interessant und ansprechend, wenn auch am Anfang kaum spannend. Diesmal kam die Erotik leider etwas kurz für das Genre der Romantic Fantasy, humorvoll und teilweise spannend war die Lektüre aber auf jeden Fall. Die Kapitelüberschriften werden wieder in astrologische Häuser unterteilt und mit Schlüsselworten beschrieben.

_Fazit:_

„Beiß noch einmal mit Gefühl“ von Tate Hallaway konnte mich im Gegensatz zum ersten Teil „Nicht schon wieder ein Vampir“ nicht voll überzeugen, war aber durchaus unterhaltsam und lesenswert. Der Roman lässt sich flüssig lesen und ich möchte auf jeden Fall wissen, wie es mit den Protagonisten weitergeht. Wer schon den ersten Teil gelesen hat, sollte dem zweiten auf jeden Fall eine Chance geben.

Etwas verwirrend finde ich, dass Garnet im Buch als Goth mit kurzen schwarzen Harren beschrieben wird, aber das Cover eine Hexe mit langen, roten Haaren zeigt.

Im August erscheint der dritte Teil „Vampir sein ist alles“.

_Autorin:_

Tate Hallaway, die eigentlich Lyda Morehouse heißt und Sciencefiction- und Fantasy-Bücher schreibt, ist Amateur-Astrologin, praktizierende Hexe und Vampir-Fan, seit sie in der Highschool die Horror-Romane von Poppy Z. Brite gelesen hat. Sie lebt heute in Minnesota.

_Nadine Warnke_

|Taschenbuch: 332 Seiten
Originaltitel: Dead Sexy
Aus dem Amerikanischen von Antje Göring
ISBN-13: 978-3802582851|
[www.egmont-lyx.de]http://www.egmont-lyx.de

Wallace, Bryan Edgar – Würger von Schloss Blackmoor, Der (Bryan-Edgar-Wallace-Filmhörspiele 2)(Hörspiel)

_Die „Bryan-Edgar-Wallace-Filmhörspielreihe“:_

01 [„Das Geheimnis der schwarzen Koffer“ 6390
02 „Der Würger von Schloss Blackmoor“
03 „Der Henker von London“

_Inhalt:_

Lucius Clark steht kurz davor geadelt zu werden, als er auf seinem Wohnsitz Schloss Blackmoor Besuch von einem maskierten Eindringling erhält, der ihn erpresst. Kurz darauf wird der Gärtner erwürgt aufgefunden. Scotland Yard betraut Inspektor Mitchell und dessen Assistenten Watson mit dem Fall. Mitchell fühlt sich sofort von Clarks Nichte Claridge angezogen, die als Journalistin sofort eine Story wittert. Ansatzpunkte für die Scotland-Yard-Beamten sind die bewegte Vergangenheit von Lucius Clark, sowie der Diener Anthony, der einst selbst im Zuchthaus saß. Der Fall bekommt neuen Zündstoff als der Würger von Blackmoor ein neues Opfer findet …

_Meinung:_

Ein altes Schloss, nebelverhangene Moore und ein maskierter Mörder. Nicht nur Edgar Wallace, auch sein Sohn Bryan hatten ein Faible für düstere Settings und eine klassische Gruselatmosphäre. Der Film „Der Würger von Schloss Blackmoor“ entstand nach dem gleichnamigen Roman und liegt jetzt als stimmungsvolles Filmhörspiel mit dem Originalton von 1963 vor. Der Käufer hält also nicht nur eine liebevoll gestaltete Hommage an den frühen deutschen Kriminalfilm in Händen, sondern auch ein Zeitdokument, das vor allen Dingen Nostalgiker erfreuen wird. Ursprünglich dauerte der Film 87 Minuten, die aber von der Autorin und Regisseurin Susa Gülzow entsprechend gekürzt wurden, so dass das Hörspiel letztlich noch eine Laufzeit von gut einer Stunde beträgt. Die einzelnen Szenen sind durch Erzählertexte verknüpft worden, die von Norbert Langer gesprochen werden, einem der bekanntesten Synchron- und Hörspielsprecher unserer Zeit, dessen Stimme zudem perfekt in das Ambiente der Schwarzweiß-Gruselkrimis aus den 60ern passt. Als deutsche Stimme von Tom Selleck alias Magnum hat Langer zudem hinreichend Erfahrung im Genre Krimi sammeln können. Die Handlung des Films ist schon ein wenig ernsthafter als in anderen Produktion und bei weitem nicht so abgehoben, wie in den „Mabuse“-Filmen.

Aus heutiger Sicht regt die Geschichte aber mehr zum Schmunzeln als zum Gruseln an und so entbehrt auch der Erzählertext nicht einem gewissen Humor. Darüber hinaus kommt der Hörer in den Genuss der Stimmen von Harry Riebauer (Inspektor Mitchell), Rudolf Fernau (Lucius Clark), Dieter Eppler (Butler Anthony), Walter Giller (Lord Blackmoor) und Karon Dor als Claridge. Der Schauspieler Stephan Schwartz, damals noch ein Kind, hat in diesem Film einen seiner ersten Auftritte absolviert. Mittlerweile hat er für Nocturna Audio eine erkleckliche Anzahl an Hörbüchern und Hörspielen eingesprochen. Für die Produktionsfirma von Sven Schreivogel, der sich für das vorliegende Filmhörspiel verantwortlich zeigt, eine besondere Ehre.

An dem Booklet für die Filmhörspiele von Eichborn Lido können sich andere Label ein Beispiel nehmen. Acht Seiten mit Filmfotos, Kinoplakat, Vorwort und Infos zu Sprecher und Produktionsteam. Mehr kann man kaum erwarten.

_Fazit:_

Atmosphärischer Ausflug in die Vergangenheit. Mit Norbert Langer als Erzähler erwacht die schaurige Kulisse von Blackmoor Castle vor den Ohren des Publikums zu neuem Leben. Für Film-Liebhaber und Wallace-Fans.

|Audio-CD mit ca. 70 Minuten Spieldauer
Titelfoto/Titelgestaltung: Artur Brauner-Archiv, Frankfurt am Main
Innenillustrationen (Fotos): Artur-Brauner-Archiv, Frankfurt am Main
ISBN-13: 9783821863139|
[www.nocturna-audio.de]http://www.nocturna-audio.de
[www.eichborn.com]http://www.eichborn.com

_Florian Hilleberg_

Doyle, Arthur Conan – Sherlock Holmes 45: Das Verschwinden der Lady Carfax (Hörspiel)

_Inhalt:_

Sherlock Holmes wird von einer ehemaligen Gouvernante der Lady Frances Carfax beauftragt, die einstige Herrin wiederzufinden. Sie ist spurlos verschwunden. Die Frauen standen im regelmäßigen Briefkontakt, doch der ist nach dem Aufenthalt der Lady Carfax in einem Hotel in Lausanne abgebrochen. Da Holmes in London unabkömmlich ist, schickt er seinen treuen Freund, Dr. Watson, nach Lausanne, um die Ermittlungen aufzunehmen.

Die Spur führt nach Baden-Baden, wo Lady Carfax in Begleitung eines Missionars-Paares gesehen wurde. Doch offensichtlich ist Lady Carfax einem perfiden Betrug aufgesessen. Sherlock Holmes ist sich sicher, dass die Verschwundene Opfer eines Verbrechens wurde, und bangt um das Leben der Vermissten …

_Meinung:_

Innerhalb kürzester Zeit veröffentlicht |Maritim| eine Folge, in der Watson mehr ist als nur Erzähler und bloße Staffage. Hier kommen die Fans von Peter Groeger voll auf ihre Kosten, und wenngleich der Plot der Geschichte ein wenig hanebüchen erscheint, so entbehrt er dennoch nicht einer gewissen Dramatik und Spannung.

Neben dem Spiel von Groeger ist es die Darbietung von Christian Rode als Sherlock Holmes, die im Gedächtnis haften bleibt. Als Bösewicht brilliert dieses Mal Peter Weis, der aber eine verhältnismäßig kleine Rolle erhalten hat. Außerdem dabei sind Thomas Karallus, Anke Reitzenstein, Jan Panczak, Christian Toberentz, Klaus Dittmann und Ingeborg Christiansen. Des Weiteren hat Gisela Fritsch einen ihrer seltenen Auftritt als Mrs. Hudson, die treusorgende Haushälterin und Vermieterin von Sherlock Holmes und Dr. Watson. Im Gegensatz zu ihrer Darstellung der Hobbydetektivin Mimi Rutherfurt, klingt Gisela Fritsch viel zu harmlos und sanftmütig für die resolute Dame, die es gewohnt ist, mit den Schrullen ihres Untermieters fertigzuwerden.

Bemerkens- und hörenswert ist der Soundtrack des konservativen Kriminalhörspiels. Der Hörer wird mit gelungenen, teils verspielten, teils dramatischen Stücken unterhalten, die das Geschehen kongenial begleiten, ohne den Schauspielern die Show zu stehlen.

Die Covergrafik zeigt ein Blumengebinde für eine Beerdigung und damit, wie so häufig, eine Schlüsselszene der Geschichte, deren Bedeutung dem Hörer häufig erst nach dem Hörgenuss bewusst wird. Die Ausstattung des Booklets lässt weiterhin zu wünschen übrig.

_Fazit:_

Wunderbar gespieltes Kriminalhörspiel mit dem Erfolgsduo Groeger/Rode. Handlung und Umsetzung sind grundsolide und bieten kurzweiliges Hörvergnügen.

|Audio-CD mit 56 Minuten Spielzeit
Titelillustration von Simon Römer
ISBN-13: 9783867142601|
[www.maritim-produktionen.de]http://www.maritim-produktionen.de

_Florian Hilleberg_

Jede Menge mehr „Sherlock Holmes“-Abenteuer finden Sie in unserer [Rezensions-Datenbank!]http://www.buchwurm.info/book

Melzer, Brigitte – Dämonisches Tattoo

_Inhalt:_

Ein Serienmörder macht Washington D.C. unsicher. Seine Opfer: Frauen, die alleinstehend sind oder deren Männer erst spät nach Hause kommen, denn der Täter nimmt sich für seine Opfer sehr viel Zeit. Die FBI-Agenten Chase Ryan und Frank Cassell wollen den Killer aus der Reserve locken, doch schließlich wird Cassells Frau selbst zum Opfer des bestialischen Mörders. Außer sich vor Wut und Verzweiflung lässt sich Frank auf ein indianisches Ritual ein. Ein Tattoo, vermengt mit dem Blut des Killers, das an einem der Tatorte sichergestellt wurde, kann eine magische Verbindung zum Mörder herstellen. Dadurch kann der Träger der Tätowierung nicht nur durch die Augen des Täters schauen, die Verbindung hat eine noch viel schrecklichere Wirkung. Stirbt einer der beiden Pole, so wird auch der andere Teil den Tod finden. Dem Wahnsinn nahe überwältigt Frank seinen einstigen Freund und Kollegen Chase Ryan und lässt ihm das Tattoo stechen. Er weiß, wenn er Chase Ryan tötet, so stirbt auch der Mörder von Cassells Frau. Chase gelingt die Flucht. Gejagt von der Polizei und seinem ehemaligen Partner, versucht Ryan den Killer mit Hilfe der magischen Verbindung zu finden. Die Journalistin Kate, die er bei seiner Flucht gekidnappt hat, steht ihm dabei hilfreich zur Seite. Doch dann geraten Kate und Chase selbst in das Visier des Killers …

_Meinung:_

„Dämonisches Tattoo“ ist bereits Brigitte Melzers zweiter Titel, der unter dem Label Otherworld erscheint, denn die deutsche Autorin hat bereits mit „Die Dämonenseherin“ einen sehr erfolgreichen Dark-Fantasy-Roman abgeliefert. Das vorliegende Buch ist ein in sich abgeschlossener Mystery-Thriller, der einen Vergleich mit internationalen Schriftstellerkollegen, wie beispielsweise Dean Koontz, nicht zu scheuen braucht. Zumindest nicht mit dessen neueren Werken.

Bereits der Beginn des Romans ist sehr spannend und intensiv in Szene gesetzt worden. Aus der Sicht des Killers erlebt man den kaltblütigen Mord an Cassells Frau mit, bevor der Fokus auf den Tatort und die Ermittlungen umschwenkt und der Leser die wichtigsten Personen des Romans kennenlernt. Dass sich Chase Ryan und Kate Lombardi anfangs nicht ausstehen können bringt etwas Würze in die Beziehung der beiden Protagonisten, vor allem, wenn man die Verbindung der beiden Charaktere zu einem späteren Zeitpunkt betrachtet. Was die Autorin dem amerikanischen Beststellerautor Dean Koontz leider auch gleichgetan hat, ist die kitschige Gutmenschatmosphäre, die später zwischen den beiden Helden immer wieder deutlich spürbar wird. Nachdem Chase Ryan, gemeinsam mit Kate die Flucht gelungen ist, sackt der Roman in ein Spannungstief, aus dem er erst herauskommt, als Chase Kontakt mit seiner Kollegin Munarez von der Mordkommission aufnimmt.

„Rasant, fesselnd, romantisch“ steht auf dem Klappentext zu lesen. Im Mittelteil wurde eindeutig zu viel Wert auf das Wort „romantisch“ gelegt und die erotischen Szenen zwischen dem Pärchen kann man getrost überspringen, einzig die kurzzeitige Verbindung zwischen Chase und dem Killer, während des Liebesaktes, beinhaltet etwas Beklemmendes. Nichtsdestotrotz wurde viel von dem Potenzial des originellen Plots verschenkt. Ausnehmend gut gelungen ist der Autorin hingegen das Finale, dass in puncto Action und Dramatik noch einmal kräftig anzieht. Wirklich bangen muss man um die Hauptfiguren indes nicht, auch wenn die Entführung von Kate äußerst perfide gestaltet wurde. Der Roman lässt sich dank des unterhaltsamen Schreibstils der Autorin und des gefälligen Satzspiegels sehr flüssig lesen, und dürfte vor allem Thrillerfans mit einem ausgeprägten Hang zum Romantischen gefallen.

Das großformatige Taschenbuch wirkt dank der Klappenbroschur und des erhaben herausgearbeiteten Titels sehr edel. Covermotiv und Farbgestaltung harmonieren perfekt miteinander und machen den Roman zu einem echten Hingucker.

_Fazit:_

Packender Psychothriller mit ausgeprägten Längen im Mittelteil. Vor allem romantisch veranlagte Thrillerleser kommen hier auf ihre Kosten. Nichtsdestotrotz ein spannendes Lesevergnügen, dessen Lektüre man nicht bereuen wird.

|Taschenbuch: 416 Seiten
Titelillustration von init, Büro für Gestaltung, Bielefeld
ISBN-13: 9783800095124|
[www.otherworld-verlag.com ]http://www.otherworld-verlag.com
[www.brigitte-melzer.de]http://www.brigitte-melzer.de

_Florian Hilleberg_

_Brigitte Melzer bei |Buchwurm.info|:_
[„Elyria – Im Visier der Hexenjäger“ 4700
[„Vampyr“ 5459
[„Vampyr: Die Jägerin“ 5499

Wallace, Bryan Edgar – Geheimnis der schwarzen Koffer, Das (Bryan-Edgar-Wallace-Filmhörspiele 1)(Hörspiel)

_Die „Bryan-Edgar-Wallace-Filmhörspielreihe“:_

01 [„Das Geheimnis der schwarzen Koffer“ 6390
02 „Der Würger von Schloss Blackmoor“
03 „Der Henker von London“

_Inhalt:_

London erzittert vor den Taten eines teuflischen Serienkillers. Erst packt er seine Opfer einen schwarzen Koffer, dann wirft er ihnen ein Messer in den Rücken. Inspektor Finch von Scotland Yard steht vor einem Rätsel. Die Spur führt unter anderem zu Dr. Bransby, in dessen Sprechstundenhilfe Susan sich Inspektor Finch verliebt. Was aber hat die neuartige Droge Meskadrin mit den unheimlichen Morden zu tun? Steckt der ehemalige FBI-Agent und jetzige Rauschgifthändler Curtis hinter den Verbrechen? Auf einem alten Schloss soll sich das Schicksal von Inspektor Finch und Susan erfüllen …

_Meinung: _

Nur um Missverständnisse zu vermeiden: Bryan ist weder ein Pseudonym, noch der Spitzname des Meisters der Kriminalliteratur sondern schlichtweg der Name seines Sohnes. Bryan Edgar Wallace wurde am 28. April 1904 geboren und hatte durchaus Ambitionen in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Wenn auch vergleichsweise spät, denn seine nennenswerten Werke, ausnahmslos Spionage- oder Kriminalromane, erschienen in den 60er Jahren, kurz vor dem Tod von Bryan Edgar Wallace, im Jahr 1971.

Es ist erstaunlich wie wenig über diesen Schriftsteller in Erfahrung zu bringen ist, denn die Internetsuchmaschinen verweisen meistens auf die kultverdächtigen Rialto-Verfilmungen, oder eben auf die Filmhörspiele, von denen „Das Geheimnis der schwarzen Koffer“, das erste ist. Dem Film liegt der Roman „Der Tod packt seinen Koffer“ („Death Packs a Suitcase“) aus dem Jahr 1961 zugrunde. Verfilmt wurde der Stoff mit Joachim Hansen (Inspektor Finch), der bezaubernden Senta Berger (Susan) und dem unvergleichlichen Chris Howland, der im Film den schrulligen Vetter des Inspektors spielt und für Situationskomik und Slapstick zuständig ist. Den Reiz einer solchen Produktion bildet natürlich die Original-Filmtonspur, die erstaunlich gut erhalten ist und nicht ansatzweise das Scheppern und Rauschen aufweist, das vor allem die neuen „Dr. Mabuse“-Filmhörspiele zum Teil so anstrengend gemacht haben.

Ein kleines Highlight bildet Norbert Langer als Erzähler, dem von Susa Gülzow witzig-ironische Bemerkungen in den Mund gelegt wurden, um die einzelnen Szenen miteinander zu verknüpfen. Die Stimme des Mimen weckt als Synchronsprecher von Tom Selleck und Burt Reynolds oder in seiner Rolle als He-Man in der Hörspielserie „Masters of the Universe“ unheimlich viele Erinnerungen. Manchmal muss man aber schon genau hinhören, um die Zusammenhänge zu verstehen. In puncto Trash und Unterhaltungswert ist die Geschichte mit den ersten „Mabuse“-Folgen zu vergleichen, wenngleich der Plot natürlich nicht ganz so abgehoben ist. In „Das Geheimnis der schwarzen Koffer“ geht es natürlich immer mit rechten Dingen zu. Hier geht es nicht um anspruchsvolle und ausgefeilte Ermittlungen, sondern um den reinen Unterhaltungswert. Sehr nostalgisch und kultig sind die Geräusche mit denen das Messer den Opfern das Leben nimmt. Das kommt insbesondere deshalb gut zur Geltung, weil eben das dazugehörige Bild fehlt. Nichtsdestotrotz muss man den Charme der 60er-Jahre Krimis in Schwarzweiß einfach mögen, um Gefallen an dieser Produktion zu finden. Doch wer bereits die Filme kennt und zu schätzen weiß, der wird auch die Hörspiele gut finden.

Das Cover zeigt eine Filmszene im typisch neuen Filmhörspiellayout, das bereits die neuen „Mabuse“-Folgen aufweisen. Inhaltlich kommt natürlich wieder der Produzent Sven Schreivogel zu Wort. Außerdem werden das Original-Kinoplakat und zahlreiche Filmfotos gezeigt. Eine kurze Vita der Macher runden das Booklet optimal ab.

_Fazit:_

Kultkrimi aus den 60ern als Filmhörspiel. Die Handlung ist nicht unbedingt ausgefeilt, aber allein die Schauspielikonen Senta Berger und Chris Howland im Originalton zu hören lohnt die Anschaffung. Abgerundet wird das Hörspiel durch Norbert Langer („Magnum“) als Erzähler.

|Audio-CD mit ca. 70 Minuten Spieldauer
Titelfoto/Titelgestaltung: Artur Brauner-Archiv, Frankfurt am Main
Innenillustrationen (Fotos): Artur-Brauner-Archiv, Frankfurt am Main
ISBN-13: 9783821863115|
[www.nocturna-audio.de]http://www.nocturna-audio.de
[www.eichborn.com]http://www.eichborn.com

_Florian Hilleberg_

Arentzen, Gunter – Christoph Schwarz 3 – Das Keltengrab von Kirn (Hörspiel)

_Die „Christoph Schwarz“-Reihe:_

1 „Der Zombie von Landau“
2 „Die Brocken-Hexen“
3 „Das Keltengrab von Kirn
4 „Das Richtschwert des Henkers“ (nur angekündigt)

_Inhalt:_

Dieses Mal soll Christoph Schwarz, der Detektiv des Übersinnlichen, einen grausamen Mord in der Nähe der kleinen Stadt Kirn untersuchen. Die örtliche Polizei steht vor einem Rätsel und verdächtigt die Freunde des Opfers, die das keltische Fest Beltane feiern wollten. Doch schon kurz nach seiner Ankunft wittert Christoph Schwarz, dass auch in diesem Fall etwas Übernatürliches seine Hand im Spiel hat.

Gemeinsam mit seiner Freundin Nadine Weyer kampiert er unweit des Tatorts. Tatsächlich werden die beiden schnell fündig, denn sonderbarer Nebel wallt auf und entführt den Detektiv des Übersinnlichen in die Vergangenheit. Dort kommt er in einer Siedlung der Kelten an und trifft auf den Archäologen Erwin Wahlberg, der ebenfalls in der Vergangenheit gestrandet ist. Auch für Christoph Schwarz gibt es scheinbar kein Zurück …

_Meinung:_

Mit dieser Folge endet die Serie „Christoph Schwarz“ unter der Regie der |Hörfabrik|. Die kommenden Episoden werden komplett von der |Romantruhe| produziert werden. Inwieweit es Änderungen bezüglich der Besetzung geben wird, ist noch unklar, doch darf man davon ausgehen, dass auch weiterhin Sascha Rotermund und Lea Kohns die Hauptrollen ausfüllen werden. Beide leisten auch in der vorliegenden Story sehr gute Arbeit und sind hauptverantwortlich für den Hörspaß dieser Episode.

Die Handlung ist geradlinig und bewegt sich auf gutem Heftromanniveau, auch wenn das Finale doch ein wenig anders gestaltet ist, als man es üblicherweise von einer trivialen Horrorserie erwarten würde. Dieses Mal wird dem Hörer keine simple Schwarzweiß-Malerei serviert, sondern eine gut durchdachte Geschichte mit viel Hintergrundwissen bezüglich der keltischen Mythologie.

Dummerweise bleiben aber auch viele Fragen offen, so dass man nicht unbedingt von einem richtigen Ende sprechen kann. Einen Gastauftritt hat zudem Jaqueline Berger, wunderbar gespielt von Marion von Stengel, der die Handlung allerdings nicht sonderlich vorantreibt. Auch die vorliegende Folge besitzt die stolze Laufzeit von 78 Minuten, was die Geschichte nicht gerade kurzweilig gestaltet. Zu viele überflüssige Szenen und Dialoge ziehen das Geschehen unnötig in die Länge, wie beispielsweise die schnulzige Liebesszene unter der Dusche oder der Part von Jaqueline Berger, der ruhig ein wenig straffer hätte ausfallen dürfen. Die Monologe von Christoph Schwarz bremsen gerade in dramatischen Momenten die Spannung. Äußerst enervierend sind außerdem die vielen schmatzenden Kussgeräusche, die nicht gerade realistisch rüberkommen. Leider agieren auch viele Sprecher in den Nebenrollen sehr hölzern und unnatürlich.

Die Musik von Dirk Hardegen klingt in den Action-Szenen höchst unpassend, vermittelt in den ruhigeren, stimmungsvollen Passagen allerdings ein angemessenes Feeling. Im direkten Vergleich mit den ersten beiden Folgen die schwächste „Christoph Schwarz“-Vertonung.

Das Cover-Artwork ist ordentlich und ansprechend, zumal es einen hohen Wiedererkennungswert besitzt. Im Innenteil gibt es zudem weiterführende Informationen zu den Hauptfiguren und dem Roman, der dem Hörspiel zugrunde liegt.

_Fazit:_

Zu langatmig und hölzern erzählte Gruselgeschichte. Die Hauptdarsteller sind ausgezeichnet, doch viele Nebenrollen wurden leider fehlbesetzt. Auch die Musik kann nicht immer überzeugen.

|Audio-CD: ca. 78 Minuten Spielzeit
Titelillustration von Alexander von Wieding
ISBN-13: 978-3-940812-32-2|
[www.romantruhe.de]http://www.romantruhe.de
[www.hoerfabrik.de]http://www.hoerfabrik.de
[www.gunter-arentzen.de]http://www.gunter-arentzen.de

_Florian Hilleberg_

Barker, Clive – Cabal

_Inhalt:_

Aaron Boone ist psychisch schwer gestört und befindet sich in Behandlung bei dem renommierten Psychiater Dr. Decker. Dieser eröffnet Boone eines Tages, dass er im Zustand geistiger Umnachtung mehrere Menschen auf brutalste Art und Weise abgeschlachtet haben soll. Am Boden zerstört, versucht Boone sich das Leben zu nehmen, was ihm gründlich misslingt. Noch in der Notaufnahme lernt er den offensichtlich ebenfalls psychisch gestörten Narcisse kennen, der ihm von Midian erzählt, dem Zufluchtsort aller menschlichen und nichtmenschlichen Ungeheuer. Von schweren Selbstvorwürfen geplagt, begibt sich Aaron Boone auf die Suche nach Midian und trifft dort auf die grausame Wahrheit und den Tod hinter der Maske des Biedermannes.

Als Boones Verlobte Lori den von mehreren Polizeikugeln versehrten Leichnam ihres Freundes identifizieren soll, ist der Tote verschwunden. Lori begibt sich ebenfalls auf die Suche nach Midian, dicht gefolgt von einem menschenverachtenden, skrupellosen Killer, der mit Boone noch eine Rechnung offen hat …

_Meinung:_

Der Name Clive Barker steht für Horror in Reinkultur: Blutig, subtil und gnadenlos spannend. Mit seinen „Büchern des Blutes“ schrieb Barker Literaturgeschichte und sein bizarrer Serienkiller-Roman „Cabal“ setzt die Tradition anspruchsvoller Horrorgeschichten nahtlos fort.

„Cabal“ setzt Akzente und verleiht dem triebhaften, absolut bösen Serienkiller eine beklemmende Authentizität. Der Wahnsinn der Figur wird lebhaft und nachvollziehbar beschrieben und tritt vor allem in den Abschnitten zu Tage, in denen sich der Mörder mit seiner selbstgeschneiderten Maske unterhält. Der zum Sündenbock degradierte Aaron Boone soll die Bluttaten auf sich nehmen und erhält durch den geheimnisvollen Ort Midian die einmalige Chance, Gerechtigkeit walten zu lassen. Dabei lernt er selbst die Faszination des Bösen kennen und begreift, wie er die Kräfte der Finsternis für sich nutzen kann. Seine Verlobte Lori, eine mutige und bedingungslos liebende Frau, setzt alles aufs Spiel, um Boone zu unterstützen, selbst ihr Leben. Der Roman lebt von schockierenden Spannungsspitzen, die sich mit surrealen Szenen abwechseln.

„Cabal“ ist ein einzigartiger Horror-Roman, der sich mit dem abgrundtief Bösen im Menschen beschäftigt. Ihren Höhepunkt erlebt die Geschichte in dem Massaker, das einige Männer, angeführt von einem falschen Propheten, auf dem Friedhof von Midian unter den lichtempfindlichen Gestalten anrichten. Die Aggressivität und Brutalität des Menschen ist ein zentrales Motiv des Romans, denn selbst die sogenannten Monster, die in Midian Zuflucht suchen, werden zu Opfern des Homo sapiens.

Clive Barker bedient sich einer anspruchsvollen, metaphorischen Sprache und schreckt auch vor drastischen Beschreibungen exzessiver Gewalt nicht zurück. „Cabal“ gelingt es bereits auf den ersten Seiten, den Leser zu packen, und fesselt ihn die nächsten 200 Seiten wie gebannt an die Geschichte, die ihn bis zum Schluss nicht mehr loslässt.

Das edel gestaltete Paperback mit Klappenbroschur glänzt in einem blutigen Rot und zeigt dem Leser lediglich auf dem Cover die abgrundtiefe Schwärze des Bösen. Die blutige Rasierklinge spricht eine deutliche Sprache.

_Fazit:_

Horror der Superlative! So düster, so packend und so brutal kann nur Clive Barker schreiben.

|Taschenbuch: 216 Seiten
Aus dem Amerikanischen von Joachim Körber
Aus dem Amerikanischen von Astrid Finke
ISBN-13: 9783937897158
[www.edition-phantasia.de]http://www.edition-phantasia.de

_Florian Hilleberg_

_Clive Barker bei |Buchwurm.info|:_
[„Hellraiser – Das Tor zur Hölle“ 471
[„Hellraiser“ 2433 (Neuauflage)
[„Die Bücher des Blutes I – III“ 538
[„Das erste Buch des Blutes“ 1746
[„Die Bücher des Blutes IV – VI“ 549
[„Spiel des Verderbens“ 1276
[„Ein höllischer Gast“ 1284
[„Galileo“ 1319
[„Abarat“ 1476
[„Im Bergland: Agonie der Städte“ (Hörbuch) 3216
[„Der Dieb der Zeit“ (Graphic Novel) 3345

Koeberl, Linda – Blutfesseln (Ars Armoris, Band 4)

_Die „Ars Amoris“-Reihe:_

01 „Schattenversuchungen“
02 „Höllische Weihnachten“
03 „Die Herrin der Dornen“
04 „Blutfesseln“
05 „Just married – with a personal demon“ (November 2010)
06 „Unstillbares Verlangen“ (Mai 2011)
07 „Der Kuss des Lustdämons“ (November 2011)
08 – ohne Titel – (Mai 2012)
09 „Die Sklavin der Schmerzen“ (November 2012)

_Inhalt:_

Die Geschichte von Alexandra Romanow beginnt in Russland, im Jahr 1650. Dort verliert sie nicht nur ihr ungeborenes Kind, sondern auch ihren geliebten Ehemann. Alexandra erkrankt selbst ebenfalls lebensgefährlich an der Schwindsucht. Erst ein geheimnisvoller, attraktiver Mann, namens Sergej, verspricht Rettung und macht Alexandra zu einer unsterblichen Vampirin. Als Daywalkerin braucht sie jedoch nicht das Licht des Tages zu fürchten und ist durchaus in der Lage menschliche Nahrung zu sich zu nehmen. Trotz ihrer neuen Existenz schwört sie sich keine Menschen zu töten und sich nur das Nötigste zum Überleben zu nehmen. Doch dann lernt sie den charismatischen Christos kennen, einen Nightwalker. Sie schließen sich zusammen, doch als Christos immer mehr Ansprüche geltend macht und sie mit dem Blutkuss ewig an sich binden will, flüchtet Alexandra nach Amerika. Doch Christos ist nicht bereit die Schmach zu akzeptieren und folgt seiner auserwählten Braut …

Enttäuscht von der Liebe und dem Leben hat sich Alexandra, die sich nun Sascha nennt, im 21. Jahrhundert in die schottischen Highlands zurückgezogen. Hier lernt sie unvermutet Dylan Montgomery kennen und verliebt sich erneut. Doch Sascha, alias Alexandra, muss erkennen, dass sie ihre Vergangenheit nicht abschütteln kann …

_Meinung: _

Bislang machte sich Linda Koeberl durch das Schreiben fantastischer Kurzgeschichten und Lyrik einen Namen. „Blutfesseln“ ist ihr erster Roman, der als Band 4 in der Reihe „Ars Amoris“ erschienen ist. Heldin der Geschichte ist eine Vampirin auf der ewigen Suche nach der vollkommenen Liebe und Erfüllung. Der Stil der Autorin ist angenehm und flüssig zu lesen. Das Buch lässt sich schnell konsumieren und den Leser seinen Alltag für kurze Zeit vergessen. Die Geschichte spricht in erster Linie romantisch veranlagte LeserInnen an, die sich mit der allzu menschlichen Vampirin identifizieren sollen, die in über 350 Jahren Lebenserfahrung scheinbar nichts dazugelernt hat und naiv und oberflächlich durchs Leben schreitet. Wirklich glaubhaft erscheint es auch nicht, dass Alexandra in ihren Tagebüchern, die sie teilweise immerhin Mitte des 17. Jahrhunderts verfasst hat, von Daywalkern spricht und Sex ziemlich offenherzig schildert. Die Erotik wird in dem Roman eher leise, prickelnd dargestellt, mit einigen recht eindeutigen Szenen, ohne dabei ins Pornographische abzugleiten. So vorhersehbar die Story bisweilen auch sein mag, so überraschend gelungen ist das Finale, das offen für eine Fortsetzung bleibt und ein enormes Potenzial birgt. Die Geschichte von Alexandra „Sascha“ Romanow ist ein handwerklich solide geschriebener Romantic-Thriller, der erfolgreich auf der „Twilight“-Welle mitreitet. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Das Serienlayout und die Titelgrafik von Crossvalley Smith, der auch fünf erotische Innengrafiken kreierte, bereiten den Leser vortrefflich auf das sinnliche Lesevergnügen vor. Satzspiegel und Papierqualität sind darüber hinaus sehr augenfreundlich.

_Fazit:_

Romantic-Thriller mit Biss. Herzerweichende Liebesschwüre, gewürzt mit einer Prise Sex. Historisch nicht unbedingt korrekt, aber unterhaltsam.

|Taschenbuch: 180 Seiten
ISBN-13: 978-3940235930|
[www.sieben-verlag.de]http://www.sieben-verlag.de
[www.lindakoeberl.at ]http://www.lindakoeberl.at

_Florian Hilleberg_

von Bargen, Ascan / Krauss, Helmut / Wunder, Dietmar / Halm, Florian – Insignium 02: 33 Tage weißes Licht (Hörspiel)

_Inhalt:_

Der Sonderermittler des Papstes, Pater Sante Della Vigna, wird von seinem Freund, dem Privatsekretär des heiligen Vaters, beauftragt, eine junge Journalistin zu schützen, die ein wertvolles Artefakt gefunden hat. Darüber hinaus scheint sie, ohne es zu wissen, Informationen zu besitzen, die zur Aufklärung des mysteriösen Todes des 33-Tage-Papstes Johannes Paul I. alias Albino Luciani beitragen können. Doch Della Vigna scheint nirgends vor den gefährlichen Assassini sicher zu sein, die den Sonderermittler aufs Korn genommen haben …

_Meinung:_

Mit gut 53 Minuten Laufzeit ist die zweite Folge der neuen Serie „Insignium“ zwar fast zwanzig Minuten kürzer ausgefallen als die Pilotfolge, doch das schmälert keineswegs den Unterhaltungswert des Hörspiels. Im Gegenteil, die Handlung kommt prompt auf den Punkt und beginnt mit einer stimmungsvollen Rückblende, in der Papst Johannes Paul I. am 28 September 1978 den Tod findet.

Hier offenbart sich auch die sorgfältige Recherche des Autors Ascan von Bargen, der sich hörbar bemüht, seinen Geschichten einen authentischen Hintergrund zu verleihen. Dabei geht er schon weitaus subtiler zu Werke als noch in Folge 1, wo die Fakten häufig sehr geballt eingestreut wurden. Die finsteren Machenschaften des Kardinals Saviero Capani und die Anschläge der Assassini sind der erste rote Faden, der die Hörspiele miteinander verbindet. Nichtsdestotrotz ist diese Episode ohne weiteres verständlich, auch wenn man die erste Folge nicht kennt.

Neben der Hauptrolle, gespielt von Dietmar Wunder, sind es vor allem die Sprecher des Don Aurelio (Florian Halm) und des Kardinals (Helmut Krauss), die ein außerordentliches Hörvergnügen garantieren. Ebenfalls mit dabei sind Anke Reitzenstein, Stefan Staudinger, Bernd Vollbrecht und viele andere mehr, die ihre Rollen äußerst versiert und eindringlich spielen. Hinzu kommt die epische und mitreißende Musik, angeführt vom Nightwish-Titelsong „Amaranth“, die das Kino im Kopf komplett macht. Eine ansprechende und neugierig machende Bookletgestaltung rundet das stimmige Gesamtbild des Hörspiels ideal ab.

Technisch brillant präsentiert sich die neue Maritim-Serie und überzeugt durch einen kristallklaren Klang und eine erstklassige Abmischung. „Insignium“ wird allen Freunden intelligenter Krimikost gefallen und ist nicht nur für Gläubige eine kleine Offenbarung.

_Fazit:_

„Insignium“ macht den Vatikan zum Tatort! Exzellentes Thriller-Hörspiel, bei dem einfach alles stimmt: Top-Besetzung, mitreißender Soundtrack und eine intelligente Handlung.

|Audio-CD: 53 Spielzeit
Titelfoto/Titelgestaltung von Tatosian – Fotolia.com
ISBN-13: 9783867142656|
[www.verlagsgruppe-hermann.de]http://www.verlagsgruppe-hermann.de

Diese Rezension stammt von _Florian Hilleberg_.

Wegner, Gerhard / Hartman, André / Arnorld, Peter – 12 Monate unter Weißen Haien

_Inhalt:_

Im Juli 2005 reifte in den Köpfen von Gerard Wegner und André Hartman von Sharkproject e. V. eine wahnwitzige Idee: Ein Mini-U-Boot, mit dem man Weiße Haie hautnah erforschen und ihnen sogar begrenzt folgen kann. Mit diesem Projekt beabsichtigen die Haischützer direkt in den Lebensraum dieses gewaltigen Räubers der Meere vorzudringen. Doch vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt und so muss erst ein versierter U-Boot-Ingenieur gefunden werden. Peter Arnold ist von der Idee begeistert, nicht ahnend, wie viel Stress auf die Männer in den kommenden Monaten noch zukommen würde. Von Konstruktionsproblemen, über unbeugsame südafrikanische und deutsche Bürokratie bis hin zu den Tücken der Natur reicht die Palette der Hürden und Herausforderungen, denen sich das Team von Sharkproject stellen muss – doch die Mühe hat sich gelohnt und die Ergebnisse und Erfahrungen der vergangenen Monate und Jahre sind unbezahlbar …

_Meinung:_

Die Bücher, die von der gemeinnützigen Organisation Sharkproject e. V. im Kosmos-Verlag veröffentlicht werden, zeichnen sich nicht nur durch enormen Wissensreichtum aus, sondern auch durch den hohen Unterhaltungswert. Der vorliegende Logbuch-Report eines der ungewöhnlichsten Projekte in der Haiforschung macht da keine Ausnahme. Sprachlich wurde das Buch sehr lebendig gestaltet und liest sich eben wie ein guter Erlebnisbericht, der vor allem dazu dienen soll, dem Leser informative Kurzweil zuteil werden zu lassen. Wer indes ein Buch über Weiße Haie erwartet könnte enttäuscht sein, denn die erhabenen Raubfisch spielen nur am Rande eine Rolle. Tatsächlich vergeht über die Hälfte des Buches, bevor das U-Boot, genannt SOVI, für seinen Bestimmungszweck zu Wasser gelassen wird. Zuvor beschäftigt sich das Logbuch mit der Idee, den Planungen, den Budgetverhandlungen und den Problemen, denen sich die Crew gegenübersieht. Nebenbei erfährt man auch sehr viel Wissenswertes über die Organisation von Sharkproject, und wer sich wundert, warum man von Dr. Erich Ritter, einem der führenden Wissenschaftler in Sachen Haie, so wenig hört, der erfährt ganz nebenbei, dass sich der Forscher wegen privater Studien aus der Organisation zurückgezogen hat. Doch auch über die Menschen hinter dem Projekt, den Autoren Gerhard Wegner, André Hartman und Peter Arnold, enthält der Text viele Informationen, häufig auch zwischen den Zeilen. Insgesamt bietet der schmucke Band einen eindrucksvollen Abriss eines bewundernswerten Forschungsabenteuers.

Das flexible Softcover beinhaltet sehr viel Bildmaterial und wurde auf hochwertigem Papier gedruckt. Die Aufmachung ist absolut professionell und langlebig.

_Fazit:_

So spannend und lebendig kann Wissenschaft sein. Das Buch ist keine Abhandlung über Weiße Haie, sondern ein flüssig geschriebenes Tagebuch über eines der ungewöhnlichsten Forschungsprojekte über Haie.

|Gebunden: 236 Seiten
Mit 161 Farbfotos und 28 Zeichnungen
ISBN-13: 9783440117347|

Diese Rezension stammt von _Florian Hilleberg_.

Cast, P. C. & Kristin – Gezeichnet (House of Night 1)

_Inhalt_

Die 16-jährige Zoey Redbird hat es schon nicht leicht: eine ewig plappernde beste Freundin, ein ständig betrunkener Fast-Ex-Freund und dazu noch Stief“penner“ John, der ihre sonst so selbstbewusste Mutter zu einer braven Ja-Sagerin gemacht hat.

Dann taucht nach der Schule auch noch ein seltsamer Typ an ihrem Spind auf und „zeichnet“ sie. Damit gehen die Probleme erst so richtig los, denn mit dieser Zeichnung ist Zoey eine werdende Vampyrin.

Ihre Freunde wenden sich ängstlich von ihr ab, und auch die Mutter, von der Zoey sich wirklich Hilfe wünscht, entfernt sich von ihr. Als ihre Mutter und ihr Stief“penner“, der als Kirchenältester arbeitet, sie mehr oder weniger exorzieren wollen, packt sie schnell das Nötigste und haut zu ihrer Cherokee-Grandma Sylvia Redbird ab.

Auf dem Weg dorthin hat Zoey einen Unfall, sie stützt und verletzt sich am Kopf. Als sie bewusstlos auf einer Klippe liegt, hat sie eine Vision, in der Nyx, die Göttin der Nacht, mit ihr spricht.

Grandma Redbird findet Zoey nach diesem Unfall und bringt sie schnell ins Vampyr-Internat „House of Night“. Dort wird sie von Neferet, der Hohepriesterin der Vampyre, unter die Fittiche genommen.

Schnell lernt sie dort auch andere Jungvampyre kennen. Ihre Mitbewohnerin StevieRae, ihren Mitschüler Erin Bates, den schwulen Damian Maslin und Shaunee Cole, mit denen sie sich rasch anfreundet, aber auch Aphrodite und ihre Clique, die Zoey das Leben schwermachen wollen. Dazu kommt noch der geheimnisvolle Eric Night …

Zoey wird recht häufig angestarrt, denn als einzige Jungvampyrin trägt sie ein vollständiges Mal auf ihrer Stirn. Normalerweise sind anfangs leichte Umrisse zu erkennen, die sich bis zur Wandlung, sofern der Körper mitspielt und diese zulässt, vervollständigen. Schnell wird sie in einen Strudel aus Macht und Magie, Leben und Tod gezogen …

_Kritik_

P. C. und Kristin Cast haben mit „Gezeichnet“ den ersten Roman einer Reihe rund um das „House of Night“ geschrieben. Erzählt wird dieser Roman aus Zoeys Perspektive. Dadurch fühlt man schon sehr mit der Hauptprotagonistin verbunden.

Zoey ist dem Leser sofort sympathisch, auch deshalb, da sie sich selber und andere schon mal auf die Schippe nimmt. Auch die anderen Charaktere sind glaubwürdig umgesetzt worden. Es gibt wirklich gute Freunde und besonders fiese Rivalen. Die Protagonisten entwickeln sich schnell und überzeugend, so dass der Leser schnell meint, diese schon länger zu kennen.

„Gezeichnet“ nimmt zügig Tempo auf und bleibt bis zum Ende spannend – so spannend, dass man am liebsten direkt mit dem nächsten Teil weitermachen möchte.

_Fazit_

„Gezeichnet“ von P. C. und Kristin Cast kann ich mit ruhigem Gewissen allen Lesern empfehlen. Dieser Roman ist locker, leicht und witzig geschrieben. Natürlich sind weder Vampyre noch Internatsgeschichten wirklich neu, auch Göttinnen und Hexen sind eher der alte Hut. P. C. und Kristin Cast haben diesen Stoff meiner Meinung nach aber super umgesetzt. Geschrieben wurde diese Reihe für hauptsächlich weibliche Teenys ab ca. 14 Jahren, aber auch Erwachsene werden Spaß am „House of Night“ haben.

_Die Autoren_

P. C. Cast und Kristin Cast sind das erfolgreichste Mutter-Tochter-Autorengespann weltweit. Sie leben beide in Oklahoma, USA.

Der dritte deutschsprachige Teil der „House of Night“-Serie erschien im August 2010 unter dem Titel „Erwählt“.

|Originaltitel: Marked
The House of Night 1
Empfohlenes Alter: 14 – 15 Jahre
ISBN-13: 978-3-596-86003-6|
http://www.house-of-night.de
http://www.fischerverlage.de/page/junge__erwachsene

Band 2: [„Betrogen“ 6277

_Nadine Warnke_

Noël, Alyson – Evermore – Der blaue Mond (Die Unsterblichen 2)

Nach hunderten von Jahren und vielen späteren Reinkarnationen von Evers sind sie und Damen endlich ein Paar und die Widersacherin von Ever, Damens Ex-Frau Drina, wurde von Ever im Sommerland getötet.

Damen und Ever sind schwer verliebt und genießen eine schöne Zeit, allerdings wird diese durch Evers Eifersucht getrübt, denn der hatte ja diverse Jahre ohne seine geliebte Ever verbracht. Ohne es wirklich zu wollen, wirkt Ever so auf Damen sehr distanziert, und wenn sie alleine sind, stößt sie ihn verunsichert häufig von sich.

Die Freunde Evers, Heaven und Miles sind manchmal schlicht genervt von dem verliebten Geturtel der beiden, und auch Evers Tante ist mit der Beziehung nicht ganz einverstanden. Sie befürchtet bei Ever eine Essstörung, da diese nur noch diesen merkwürdigen roten Saft trinkt, den Damen ihr gibt, und ansonsten kaum noch was zu sich nimmt.

Als der neue Mitschüler Roman auf den Plan tritt, wird alles anders. Heaven und Miles wenden sich plötzlich von Ever ab. Die verfeindeten Cliquen der Schule hängen unerwartet zusammen rum und haben wirklich Spaß miteinander, und das Schlimmste: Damen scheint sehr krank zu werden und wendet sich ebenfalls komplett von Ever ab. Er scheint sie nicht einmal mehr zu erkennen. Ever ist sehr verstört, unglücklich und verdächtigt Roman, seine Finger im Spiel zu haben. Um der Sache auf den Grund zu gehen, forscht Ever zusammen mit der Wahrsagerin Ava im Sommerland nach den Ursachen des seltsamen Verhaltens ihres Seelenpartners.

Kann Ever Damen retten und hat wirklich der neue Roman die Finger im Spiel?

_Kritik_

Mit „Evermore – Der blaue Mond“ hat Alyson Noël den gelungenen zweiten Teil ihrer auf sechs Teile ausgelegten Evermore-Saga veröffentlicht. Mit dieser Serie hat die Autorin eine unabhängige Saga geschaffen, die sich mit ihrer typischen Esoterik deutlich von der breiten Masse abhebt.

Die einzelnen Protagonisten reifen im Verlauf der Geschichte. Besonders dem Charakter Damens wird deutlich mehr Platz auf der Bühne eingeräumt als im ersten Teil, und eine Reise in seine Vergangenheit lässt ihn lebendiger und realer werden. Mit Ever kann der Leser praktisch mitfühlen; alles, was sie innerhalb kürzester Zeit erlebt – den Verrat, den Verlust und die große Liebe zu Damen – macht sie zu einer sehr gefühlvollen und letztendlich starken Person. Die weiteren Charaktere, die man größtenteils schon aus dem ersten Teil kennt, bleiben Nebendarsteller, aber immer noch ausreichend in der Geschichte vertreten.

Auch dieser Teil ist aus der Perspektive Evers erzählt, daher kann man sich als Leser sehr gut in diesen Hauptcharakter hineinversetzen und fühlt besonders ihre Verzweiflung mit, als sie Damen zu verlieren droht. Auch hat die Autorin diesen Teil wieder sehr fesselnd, lebendig und leicht geschrieben, so dass man perfekt in die Geschichte eintauchen kann. So rasant wie der erste Teil endete, so langsam beginnt der zweite, was der Geschichte aber keinesfalls die Spannung nimmt.

Störend ist nur der Umgang mit Evers Unsterblichkeit, soll sie doch geheim bleiben. Aber Ever isst in Gesellschaft anderer so gut wie nichts und trinkt lediglich den Unsterblichkeitssaft in aller Öffentlichkeit. So kommt zwar das recht aktuelle Thema Essstörung in diesem Roman vor; die Reaktionen von Evers Tante sowie ihren Freunden hinsichtlich dieses Verdachtes sind allerdings sehr oberflächlich, und mit fadenscheinigen Ausreden lassen sich alle bereitwillig abspeisen.

Das Buch endet dann mit einem wahnsinnig spannenden Cliffhanger, der das Warten auf den nächsten Teil zur Qual machen kann.

_Fazit_

„Evermore – Der blaue Mond“ von Alyson Noël konnte mich weitgehend überzeugen, der flüssige und lebendige Schreibstiel der Autorin zieht einen direkt in die Geschichte hinein und das nervenaufreibende Ende lässt hoffen das die Zeit bis zum Erscheinen des dritten Teiles im November 2010 schnell vergeht.

Jungen und jung gebliebenen Leserinnen der Romantic Fantasy und esoterischer Geschichten kann ich „Evermore – Der blaue Mond“ mit reinem Gewissen empfehlen. Ich freue mich schon auf „Evermore – Das Schattenland“, das im November 2010 erscheinen sollte und wegen des Erfolgs der Serie auf den August vorgezogen wurde.

_Die Autorin_

Alyson Noël arbeitete früher als Stewardess für eine große amerikanische Fluggesellschaft. Seit einiger Zeit lebt sie in Laguna Beach, Kalifornien und ist erfolgreiche Romanautorin. Mit „Evermore – Die Unsterblichen“ stürmte sie auf Anhieb die amerikanischen Bestsellerlisten und eroberte die Herzen einer überwiegend weiblichen Leserschaft. Die Übersetzungsrechte wurden bisher in 15 Länder verkauft und auch die Filmrechte sind vergeben. Auch der zweite Band landete in den USA gleich nach seinem Erscheinen auf Platz 1 der New-York-Times-Liste. Im Internet präsentiert sie sich auf ihrer englischsprachigen Homepage [www.alysonnoel.com.]http://www.alysonnoel.com

|Originaltitel: Blue Moon
Originalverlag: St. Martin’s
Aus dem Amerikanischen von Ariane Böckler
382 Seiten, Paperback mit Klappenbroschur
Erschienen bei Page & Turner, 03.05.2010
ISBN-13: 9783442203611|
http://www.evermore-unsterbliche.de
http://www.immortalsseries.com
http://www.pageundturner-verlag.de

_Nadine Warnke_

Cast, P. C. & Kristin – Betrogen (House of Night 2)

Zoey Redbird hat sich mittlerweile sehr gut im „House of Night“ eingelebt und kommt mit den meisten ihrer Mitschüler und auch ihren Lehrern gut zurecht. Sie hat auch die besonderen Gaben und das außergewöhnliche Mal, das ihr die Göttin Nyx verliehen hat, anerkannt und akzeptiert, dass sie etwas Besonderes ist. Etwas Lampenfieber hat sie allerdings, da sie nun bald das erste Treffen der Töchter der Dunkelheit als Anführerin leiten muss und einige Veränderungen einführen möchte.

Probleme machen weiterhin Zoeys Mutter und ihr „Stiefpenner“, die Zoeys Wandlung mit ihrem stark religiösen Leben nicht vereinbaren können und ihre Abneigung auch überdeutlich zeigen. Aus ihrer Familie steht nur ihre indianische Großmutter treu zu Zoey.

Die Freundschaften, die Zoey geschlossen hat, sind stabil und geben ihr viel Rückhalt, den sie auch bitter benötigt. In Liebesfragen ist sie völlig verwirrt; da gibt es den unverschämt gut aussehenden Eric, der wie sie ein „Gezeichneter“ ist, doch auch ihr Exfreund Heath, den sie versehentlich geprägt hat, macht sich weiterhin Hoffnungen, und zu guter Letzt wird sie auch noch von ihrem Lehrer umworben.

Die Oberzicke Aphrodite verändert sich überraschend deutlich zum Positiven und Zoey weiß nicht so recht, was sie von deren Veränderung halten soll – ist dies nur ein Spiel? Auch ihre Mentorin Neferet ist für Zoey ein Buch mit sieben Siegeln, denn sie verhält sich so manches Mal sehr seltsam und Zoey kann ihr nicht mehr vertrauen.

Dann geschieht Furchtbares: Ehemalige Mitschüler von Zoey verschwinden und wenig später findet man deren Leichen. Alle Spuren führen ins House of Night und zu den Vampyren. Als dazu immer mehr Jungvampyre sterben, steht Zoeys Welt Kopf.

_Kritik_

Der zweite Teil der „House of Night“-Serie, „Betrogen“ von dem Autorenduo P. C. und Kristin Cast, entwickelt sich temporeich weiter. Die Probleme der Heranwachsenden sind lebensnah beschrieben und auch die Spannung lässt nichts zu wünschen übrig. Der Schreibstil der Autorinnen ist sehr flüssig und verständlich geraten. Auch die Schwierigkeiten, in denen Zoey steckt – sei es in Liebesdingen oder im Verhältnis zu den Erwachsenen – sind nachvollziehbar. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Zoey temporeich und lebendig erzählt, so dass der Leser mitfiebern kann und immer wieder hofft, dass sie den richtigen Weg für sich findet.

Besonders gut gelungen ist auch die Einflechtung der schwierigeren Themen, mit denen viele Jugendliche in Kontakt kommen, sei es die Homosexualität oder auch der Drogenkonsum, die keinesfalls nebenher abgehandelt werden, sondern auch mal in die Tiefe gehen.

Die Protagonisten haben sich überzeugend weiterentwickelt, wobei besonders die Entwicklung von Aphrodite sehr interessant ist, denn sie scheint sich von dem Dasein als Oberzicke zu verabschieden und zeigt plötzlich ganz neue Züge ihrer Persönlichkeit. Immer undurchsichtiger wird Zoeys Mentorin Neferet. Was führt diese wirklich im Schilde?

Die Sprache hat sich im Verhältnis zum ersten Teil deutlich geändert; zwar ist sie jugendlich schnodderig geblieben, dennoch nicht mehr so vulgär wie noch im ersten Teil.

_Fazit_

Hat mich schon „Gezeichnet“ überzeugen können, so übertrifft der zweite Teil der „House of Night“-Serie deutlich meine Erwartungen. Die Charaktere haben sich vorteilhaft geändert und auch die Sprache der Jugendlichen ist deutlich besser und angenehmer zu lesen. Zudem ist dieser Roman spannender konzipiert. Ich kann allen Jugendlichen und jung gebliebenen Lesern der Fantasy diesen Roman empfehlen.

Ich selber freue mich schon sehr auf den nächsten Teil der Serie, „Erwählt“, der am 1. August 2010 erscheinen wird.

_Die Autoren_

P. C. Cast und Kristin Cast sind das erfolgreichste Mutter-Tochter-Autorengespann weltweit. Sie leben beide in Oklahoma, USA. Der nächste deutschsprachige Teil der „House of Night“-Serie erscheint im August 2010. Mehr zu dieser Serie unter http://www.house-of-night.de.

|Originaltitel: Betrayed / A House of Night 2
Aus dem Amerikanischen von Christine Blum
509 Seiten, gebunden
Empfohlenes Alter: 14 – 15 Jahre
ISBN-13: 978-3-8414-2002-2|
http://www.house-of-night.de
http://www.fischerverlage.de/page/junge__erwachsene

_Nadine Warnke_