Alle Beiträge von Michael Drewniok

Shane McKenzie – Parasite Deep: Parasiten aus der Tiefsee

McKenzie Shaun Parasite Deep Cover kleinEin verrückter Fischer fährt mit einer Gruppe Jugendlicher hinaus zu einer Meerestiefe, in der Parasiten die Tierwelt mutieren, verschmelzen und zu mordgierigen Bestien degenerieren ließ, wobei der Tod nicht das schlimmste Schicksal darstellt … – Splatter-Horror mit Ekel-Garantie, wobei die simple aber funktionstaugliche Story die ärmliche Figurenzeichnung samt aufgesetzter Dachschäden einigermaßen ausgleicht: Fisch- und Lesefutter.
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Ellery Queen – Das ägyptische Kreuz

Queen Kreuz Cover Dumont 1997 kleinEine uralte Familienfehde, begonnen im alten Europa, lässt im modernen Amerika Köpfe rollen; Amateur-Detektiv Ellery Queen bemüht sich im Bund mit der notorisch denkfaulen Polizei weitere Morde zu verhindern und den Täter zu entlarven … – Das blutrünstige Ambiente enthüllt einen Rätselkrimi der ganz alten und gediegenen Schule; langsam, umsichtig und bei stetig steigender Spannungskurve wird der Leser herausgefordert, selbst als Detektiv tätig zu werden, aber das bedarf einiger Kopfarbeit!
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Brendan DuBois – Der Tag, an dem das Feuer fiel

DuBois Tag Cover 2001 kleinNach der Kuba-Krise gingen die USA in einem Atomkrieg unter. Zehn Jahre später führt in dem verheerten und von den Briten bedrängten Land eine mysteriöse Mordserie zurück in die Ruinen, in denen John F. Kennedy womöglich noch immer die Fackel der Freiheit schwingt … – ‚Alternativer‘ Historienthriller, dessen immens spannende und hervorragend erzählte Geschichte durch plumpe USA-Hurra-Patriotismen beeinträchtigt wird: ein seltsames, zweischneidiges aber lohnendes Lese-Vergnügen.
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James Hamilton-Paterson – Drei Meilen tief

1995 scheitert eine Schatzsuche auf hoher See. Ein teilnehmender Schriftsteller interessiert sich mehr für die Menschen an Bord des Schiffes, das er als Mikrokosmos der damaligen Zeit darstellt: das fesselnde, klug interpretierende Buch eines Mannes, der hinter die Kulissen blickt und gleichzeitig sachlich und poetisch darüber berichtet und erzählt.
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Colby Marshall – Farbenblind

Ein Serienkiller lässt sich freiwillig festnehmen, um aus der Haft heraus ein leichenreiches ‚Spiel‘ zu inszenieren. Dies versucht eine forensische Psychiaterin zu durchkreuzen, wobei ihr sowohl ein verzweifelter Rächer als auch ihre verrückte und rachsüchtige Mutter zusätzlich zu schaffen machen … – Zwar wirkt der Plot überfrachtet, ist aber solide konstruiert und birgt einige Überraschungen. Auch dank der Abwesenheit krimifressender „Chick-Lit“-Elemente geht es flott ins genretypisch furiose Finale: einfach ‚nur‘ ein lesenswerter Thriller.
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John Dickson Carr – Mord am Netz

Carr Mord am Netz Cover 1969 kleinAuf einem rundum umzäunten Tennisplatz wird der reiche Frank Dorrance umgebracht. Verdächtig sind seine ehemalige Braut und sein Rivale Jim Rowland, die beide ihre Unschuld beteuern. Die Polizei ist anderer Meinung, erst Dr. Gideon Fell enthüllt einen teuflisch genialen Mordplan … – Der 11. Roman der Fell-Serie bietet klassische Krimi-Kost vom Feinsten: Der Plot ist herrlich verwickelt, die Lösung absurd aber logisch, und die Figuren erfüllen jedes altmodische Rätsel-Krimi-Klischee.
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Ellery Queen – Detektive entführt

queen detektive entführt cover kleinEin reicher und königsgleich mächtiger Mann wird bedroht. Vater und Sohn Queen, zwei bekannte Detektive, sollen den angekündigten Mord verhindern. Sie finden den Täter, doch der Anschlag findet statt: Wie konnte dies geschehen? – Der 23. Queen-Roman stellt nicht die Frage nach dem „Wer?“, sondern nach dem „Wie?“ der Bluttat; die Lösung ist kompliziert aber einleuchtend, dieser Krimi auch dank Verzicht auf Seifenoper-Elemente unterhaltsam.
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Clive Barker – Das scharlachrote Evangelium

Dämon Pinhead wird zum ultimativen „Hellraiser“; er plant die Macht in der Hölle zu übernehmen. Im Diesseits stellt sich ihm der Okkult-Detektiv Harry D’Amour in den Weg, doch Pinhead erweist sich als nicht nur harter, sondern auch listenreicher Gegner … – Clive Barker lässt zwei prominente Schöpfungen seines Horror-Multiversums aufeinandertreffen; die Story ist spannend, gut geschrieben und mit bizarren Einfällen angereichert: Grusel-Routine auf hohem Niveau.
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H. G. Ewers – Die verhängnisvolle Expedition (Perry-Rhodan-Planetenroman 57+58)

Eine irdische Forschungsexpedition gerät auf einem fernen Planeten in Lebensgefahr, als sich unvermutet das Tor zu einer gänzlich fremden Dimension öffnet, in der eine bösartige Kreatur lauert … – Grundsolides SF-Abenteuer des Vielschreibers Ewers, der ungeachtet seines enormen Outputs ein geschickter und ideenstarker Erzähler war: ein unterhaltsamer Roman, der auch außerdem des „Perry-Rhodan“-Universums bestehen kann.
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John W. Campbell – Das Ding aus einer anderen Welt

Eine von der Außenwelt isolierte Expedition entdeckt im Eis der Antarktis eine außerirdische Kreatur, die sich nach dem Auftauen als quicklebendiger Killer entpuppt, der die Gestalt seiner Opfer perfekt imitieren kann … – Ein Klassiker der Science Fiction erscheint in neuer Übersetzung und beweist, dass eine gute und gut erzählte Geschichte ihre Wirkung nicht einbüßt: ein kurzes, rundum spannendes Lektüre-Vergnügen!
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Mo Hayder – Die Behandlung

Ein Psychopath bringt Familien in seine Gewalt, die er anschließend systematisch erniedrigt und zerstört. Die Polizei sucht verzweifelt nach einer Spur des diabolischen „Trolls“, der gerade eine neue Runde seiner ‚Behandlung‘ begonnen hat … – Auch der 2. Roman der Jack-Caffery-Serie ist eine infernalische Reise in die Tiefsee der menschlichen Seele; spannend aber erbarmungslos zerrt die Autorin ihre Leser in ein Finale, das diesen Höllenritt tatsächlich toppen kann: ein finsteres Meisterwerk!
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Fred E. C. Culick/Spencer Dunmore – Den Himmel stürmen. Die Gebrüder Wright und der Wettlauf um den ersten Motorflug

Culick Dunmore Himmel Cover kleinDie Frühgeschichte der motorisierten Luftfahrt wird am Beispiel der beiden Pioniere Wilbur und Orville Wright rekonstruiert. Obwohl die Darstellung ein wenig zu US-zentriert ist, bietet das Autorenduo nicht nur einen informationsreichen, gut geschriebenen Text, sondern ergänzend moderne und zeitgenössische Fotos von ausgezeichneter Qualität: ein Bild- und Bildungs-Buch der Oberklasse.
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Donald E. Westlake – Fünf schräge Vögel

Westlake Dortmunder 01 Fuenf schraege Voegel Cover kleinEine hartnäckige Bande versucht fünfmal (!) den Raub eines Edelsteins; da immer größerer Aufwand zu betreiben ist, werden auch die Reinfälle spektakulärer, ohne dass sich die Gauner beirren lassen (oder schlauer werden) … – Der erste Dortmunder-Roman zeigt sympathische Minus-Helden in einer wüsten Story, die voller Tempo und mit trockenem Witz sowie in der deutschen Fassung endlich ungekürzt und bestens übersetzt präsentiert wird. Donald E. Westlake – Fünf schräge Vögel weiterlesen

Lee Child – Der Anhalter

Ausgerechnet zwei Geiselnehmer lassen Ex-Militärpolizist in ihrem Auto mitfahren; ihr ahnungsloser Fahrgast erkennt, wo er gelandet ist, und setzt zur Gegenattacke an, was den Unwillen von Polizisten, Geheimdienstlern und Terroristen erregt … – Zum 17ten Mal übt Reacher Selbstjustiz der politisch beinahe korrekten Art; die Handlung ist auf den Punkt gebracht, spannend und schnell, die Sprache kunstvoll kunstlos: Obwohl im Finale übertreibend, bleibt Child ein Garant für Thriller-Vergnügen.
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Algis Budrys – Harte Landung

Vor Jahren musste ein Raumschiff mit menschenähnlichen Aliens auf der Erde notlanden. Die Überlebenden haben sich integriert, manche sogar Karriere gemacht, nachdem sie einigen Privilegierten ihre Hightech-Schatzkammer öffneten … – Eine ‚Invasion‘ der besonderen Art schildert Autor Budrys mit Ironie und Tragik in diesem schmalen Spätwerk, mit dem er Bestseller-Bombasten beschämend leicht in den Schatten stellt.
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Ed McBain – Das Unschuldslamm

McBain Unschuldslamm Cover 1984 kleinRoger, ein einfacher Mann vom Lande, hat in der großen Stadt etwas falsch gemacht und möchte gern beichten, aber stets kommt ihm etwas dazwischen, und dann steigt in ihm schon wieder diese schreckliche Wut auf … – Der 19. Roman um das 87. Polizeirevier kommt fast völlig ohne die bewährten Figuren aus, sondern erzählt die Geschichte eines Mannes mit einem Geheimnis, das sich einfach nicht lüften lassen will. Schrecken, Spannung und Humor gehen eine bemerkenswert gelungene Mischung ein und heben diesen Roman noch über das Niveau der ohnehin großartigen Cop-Thriller McBains.
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Stuart MacBride – In Blut verbunden

Der Fund eines toten Kindes beschäftigt die Polizei der schottischen Hafenstadt, die ihre Kräfte jedoch auch den örtlichen Drogendealern, einer dreisten Räuberbande und unzähligen kriminellen Dilettanten widmen muss; hinzu kommen Kompetenzrangeleien, die den Ermittlern zusätzliche Schwierigkeiten bereiten … – Der 9. Roman der Logan-McRae-Serie versetzt den Anti-Helden in die Provinz, wohin ihm der alltägliche Irrwitz reglementierter und totgesparter Polizeiarbeit jedoch folgt: als Krimi oft eher grotesk als spannend und zu lang geraten aber weiterhin höchst lesenswert.
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Paul M. Sammon (Hg.) – Splatterpunk. „Horror Extrem“

Sammon Splatterpunk 1 Cover kleinAcht Kurzgeschichten stellen das zum Erscheinungsdatum (1990) aktuelle Horror-Subgenre „Splatterpunk“ vor, das der Herausgeber in einem ausführlichen Essay vorstellt, verteidigt und als Ende sinnverwässernder Grusel-Zurückhaltung feiert: Ein Vierteljahrhundert später lässt sich die ‚Revolution‘ als Modeerscheinung erkennen, deren Autoren immerhin nicht nur ekelgrausige, sondern auch gute = lesenswert gebliebene Beiträge hervorgebracht haben.

Inhalt:

– Paul M. Sammon: Vorwort, S. 8/9

– Joe R. Lansdale: Die Nacht, in der sie den Horrorfilm verpassten (The Night They Missed the Horror Show; 1988), S. 11-36: Ein böser Streich rächt sich für gelangweilte Jugendliche, als sie in die Fänge tierlieber Psychopathen fallen.

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Joe Haldeman – Voyagers

Die unerwünschten Veteranen eines nunmehr abgehakten kosmischen Krieges wollen der verhassten Gegenwart in die Zukunft entfliehen, doch ihre Probleme begleiten sie und erhalten während der Reise unerwarteten Zuwachs … – Die zweite Fortsetzung des Klassikers „Der ewige Krieg“ lässt Brisanz und Vielschichtigkeit des ersten Bandes vermissen und bietet stattdessen abenteuerliche, gut geschriebene Science Fiction.
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A. E. van Vogt/E. Mayne Hull – Im Reich der Vogelmenschen (Utopia Classics 19)

Vogt Hull Vogelmenschen Cover kleinVogelmenschen entführen ein im Pazifik kreuzendes U-Boot in eine weit entfernte Zukunft. Hier führen sie Krieg gegen eine Rasse intelligenter Fischmenschen, den die Vögel zu verlieren drohen. Die Verstärkung aus der Vergangenheit mag sich nicht auf ihre Seite stellen, sondern versucht den Ausgleich und gerät erst recht zwischen die Fronten … Klassische Unterhaltungs-Science Fiction, zelebriert ohne literarischen Anspruch von einem der Großmeister des Genres, mit dem im Final wieder einmal die Pferde (bzw. Außerirdischen) durchgehen.
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