Brian Freeman – Robert Ludlum’s The Bourne Shadow (Jason Bourne 19)

Jason Bourne gegen die französischen Neonazis

Vor über einem Jahrzehnt hat Nash Rollins einen genialen, talentierten, aber frustrierten jungen Mann namens David Webb rekrutiert, um ihn ins Treadstone-Programm aufzunehmen. Aus Webb wurde der Agent, der unter dem Decknamen “Cain“ bekannt ist, woraus sich später die Identität von Jason Bourne entwickelte.

Auf seinem ersten Einsatz für Treadstone versuchte Cain den harten Winter in der Schweiz zu überleben, als er sich mit mehreren Ebenen von Verrat konfrontiert sah. Nach seiner Verwundung in Marseille, die zu seiner Amnesie führte, hat Nash Rollins ihn angelogen, was die Umstände seiner Rekrutierung anbelangt. Er fürchtete, die Wahrheit könnte Cain aus der Organisation vertreiben.

Doch als Jason Bourne nun eine Frau trifft, die ihn als „David Webb“ erkennt, kehren die Geheimnisse jener Tage vor zehn Jahren zurück. Bourne ist gezwungen, sich mit den gefährlichen Geistern einer Vergangenheit auseinanderzusetzen, an die er sich nicht einmal erinnern kann…“ (Verlagsinfo) Dies fasst nicht einmal die Hälfte des gesamten Plots zusammen.

Die Autoren

1) Robert Ludlum wurde 1927 in New York City geboren. Nach dem II. Weltkrieg begann er eine Karriere als Schauspieler, die er verfolgte, bis er vierzig wurde, also bis 1967. Er studierte Kunstgeschichte und fing mit dem Schreiben an. 1971 schießt sein erster Thriller „Das Scarlatti-Erbe“, an dem er 18 Monate schrieb, an die Spitze der Bestsellerlisten. Als ähnlich erfolgreich erwiesen sich auch alle weiteren Romane, so etwa „Das Osterman-Wochenende“ (verfilmt), „Die Scorpio-Illusion“ oder „Der Ikarus-Plan“.

Seine Erfahrung als Schauspieler kam ihm zugute: „Man lernt, wie man die Aufmerksamkeit des Publikums behält.“ Seine Bücher wurde in mehr als 30 Sprachen übersetzt und erreichten eine Auflage von mehr als 280 Millionen Exemplaren (Verlagsangabe Heyne). Zuletzt wurden die drei legendären Bourne-Thriller mit Matt Damon höchst erfolgreich verfilmt. Ludlum lebte bis zu seinem Tod am 12. März 2001 mit seiner Frau Mary und seinen Kinder in Florida und Connecticut.

Mehrere Autoren schreiben an den Serien, die Ludlum schuf, weiter. Derzeit befinden sich die Verfilmungen zu „The Matarese Circle“/“Der Matarese-Bund“ (mit Denzel Washington) und „The Chancellor Manuscript“/“Das Kastler-Manuskript“ (mit Leonardo DiCaprio) in der Produktion. Außerdem gibt es seit 2008 das Videospiel „Robert Ludlum’s: Das Bourne-Komplott“ für PlayStation 3 und Xbox360.

2) Brian N. Freeman ist ein US-Autor von psychologischen Thrillern. Zu seinen Serienhelden gehören Jonathan Stride und Frost Easton. Nach Angaben seiner Webseite werden seine Bücher in 46 Ländern und 22 Sprachen verkauft. Sein Markenzeichen sind offenbar genau recherchierte Schauplätze, seine komplexen, sympathischen Figuren und seine wendungsreichen Handlungsverläufe. Er ist ausgewählt worden, die Jason-Bourne-Serie fortzusetzen, nachdem Eric Van Lustbader aus Autor ausgestiegen war, um seine eigene Thriller-Serie um Evan Ryder zu starten.

Romane

1) In the Dark (Jonathan Stride Serie)
2) The Deep Deep Snow
3) Thief River Falls
4) Spilled Blood
Und viele mehr.

Die Bourne-Serie

1) Die Bourne-Identität (The Bourne Identity, von Ludlum, 1980)
2) Das Bourne-Imperium (The Bourne Supremacy, von Ludlum, 1986)
3) Das Bourne-Ultimatum (The Bourne Ultimatum, von Ludlum, 1990)
4) Das Bourne-Vermächtnis / The Bourne Legacy (von Eric Lustbader, 2004)
5) Der Bourne-Betrug / The Bourne Betrayal (von Eric Lustbader, 2007)
6) The Bourne Sanction / Das Bourne Attentat (von Eric Lustbader, 2008)
7) The Bourne Deception / Die Bourne-Intrige (von Eric Lustbader, Veröffentlichung 2009)
8) The Bourne Objective / Das Bourne-Duell (von Eric Lustbader, Veröffentlichung 2010)
9) The Bourne Dominion / Der Bourne-Befehl (von Eric Lustbader, 2011)
10) The Bourne Imperative / Der Bourne-Verrat (von Eric Lustbader, 2012, dt. 2014)
11) The Bourne Retribution / Die Bourne-Vergeltung (von Eric Lustbader, Veröffentlichung 2013, dt. 2015)
12) Die Bourne Herrschaft (The Bourne Ascendancy, von Eric Van Lustbader, 2014), 2016
13) Das Bourne Enigma (The Bourne Enigma, von Eric Van Lustbader, 2016), 2018
14) Die Bourne Initiative (The Bourne Initiative, von Eric Van Lustbader, 2017), 2019
15) Die Bourne Evolution (The Bourne Evolution, von Brian Freeman, 2020), 2023
16) Die Bourne Lüge (The Bourne Treachery, von Brian Freeman, 2021), 2024
17) The Bourne Sacrifice (2022)
18) The Bourne Defiance (2023)
19) The Bourne Shadow (2024)
20) The Bourne Vendetta (2025)
21) The Bourne Escape (2025)
22) The Bourne Revenge (2026)

Handlung

Prolog: Vor zehn Jahren

Der frischgebackene Treadstone-Agent David Webb, Deckname „Cain“, soll eine neue Neonazi-Zelle infiltrieren. Er fährt in die Schweiz und zu einem Chalet, nur um dort entwaffnet zu einem Anführer geführt zu werden. Als Probe seiner zugesagten Treue soll David einen Menschen töten. Der sitzt auch schon gefesselt und geknebelt da auf einem Stuhl. Zu seiner Bestürzung handelt es sich dabei um seine geliebte Verlobte Monika Roth aus Zürich…

Paris, heute

Jeder in der Agentengemeinde weiß, dass Paris die Operationsbasis für Jason Bourne ist. Als er nahe der Bastille einer gewalttätigen Demo zuschaut, setzt sich ein Mann zu ihm: Er, Bourne, werde gejagt. Er verweist ihn an die Treadstone-Agentin „Vandal“ und gibt ihm einen Hinweis auf Zürich und einen männlichen Kontakt. Die Agentin „Vandal“ schickt ihn dringend nach Zürich, aber es ist Jason klar, dass dies eine Falle sein könnte.

Zürich

Alles kommt ihm etwas bekannt vor, trotz seiner Amnesie, unter der er als „Cain“ seit der Schussverletzung in Marseille leidet. Da ist das Café zu den Drei Alpenhäusern. Da ist der Kellner Simon, der Mr. Bourne sofort erkennt, „nach so langer Zeit“. Und ihm seinen gewohnten Tisch am Durchgang zur Küche anweist. Da ist der Getränkekellner, der ihn, „Cain“, wütend anfährt, was er hier wolle. Und der sofort einen Kontakt herbeiruft: Johanna Roth, Monikas Halbschwester, die eine sehr attraktive Blondine ist. Außer dass sie einige blaue Flecken aufweist. Sie berichtet, sie sei in ihrer Heimatstadt Salzburg überfallen und verprügelt worden, weil sie den Kerlen sagen sollte, wie sie Monika und David Webb fänden. Und weil Monika vor zehn Jahren verschwunden ist, will sie nun mit David reden, damit er ihr einen Hinweis auf deren Verbleib gibt. Doch er weiß nicht, wo sie ist. Sie muss irgendwo unter falschem Namen leben.

Doch wie erwartet ist sie beschattet worden und hat unwissentlich zwei eiskalte Killer in das gemütliche Café geführt. Glücklicherweise folgt Johanna Jasons Anweisung sofort und verdrückt sich durch die Küche. Sie macht einen Treffpunkt mit ihm aus. Binnen weniger Minuten wird die Luft sehr bleihaltig, und ein Kellner gerät in die Schusslinie. Bourne kann nur einen der beiden Killer erledigen, wird verwundet und muss verschwinden.

Johanna hat ihm ein altes Foto gezeigt, auf dem Monika und ein lachender David Webb zu sehen sind. Bourne kann sich nur bruchstückhaft an diese Zeit und diese Stimmung erinnern. Er machte wohl Monika einen Heiratsantrag, aber wo? War es am Mont Saint-Michel? Johanna bestätigt dies, als sie in einem Hotel Unterschlupf finden, in dem er, wie er noch „weiß“, bar zahlen kann.

Monika macht sich seit zehn Jahren Sorgen um ihre Halbschwester, denn sie hat sonst kaum noch Familie. Damals rief Monika sie mitten in der Nacht an. Menschen seien umgekommen, doch David Webb habe ihr geholfen, zu entkommen. Bourne kann sich an nichts davon erinnern, denn er war damals in der Schweiz dank der Kontakte seines Ausbilders David Abbott als Turnlehrer beschäftigt und Monika eine Literaturlehrerin. Er kommt zum bitteren Schluss, dass ihn Nash Rollins, sein aktueller Führungsoffizier, der ihn für Treadstone rekrutiert hatte, damals angelogen haben muss.

Was will Rollins bzw. Treadstone vertuschen? Eine weitere fehlgeschlagene Operation wie „Defiance“?

Paris

Die Gruppe, die sich seit dem Schweizer Zwischenfall vor zehn Jahren „Le Renouveau“ nennt, steht kurz vor ihrem größten Erfolg, dem Gewinn der französischen Präsidentschaftswahlen, mit Paymond Berland als ihrem Spitzenkandidaten. Doch nicht allein deswegen ist die Gruppe mit Vertretern der jungen Elite Europas zusammengekommen, sondern um mit ihrem Kopf, dem „Professor“, zu besprechen, was schiefgegangen ist.

Denn der für Aufklärung und Security zuständige Vertreter von Le Renouveau hat seinen jüngsten Einsatz in Zürich komplett verbockt. Zwei seiner Agenten, die diesen „Jason Bourne“ ausschalten sollten, wurden im „Drei Alpenhäuser“ Restaurant selbst getötet. Der Sicherheitschef ist entsprechend zerknirscht und gelobt Besserung. Glücklicherweise ist dieser „Jason Bourne“ oder „David Webb“ oder „Cain“ ziemlich berechenbar: Er wird garantiert an den Tatort zurückkehren, wo seine Mission vor zehn Jahren vier Todesopfer forderte und wo er diese Monika Roth verlor: Engelberg am Berg Titlis. Ein Todeskommando braucht ihn praktisch nur noch in Empfang zu nehmen.

Doch es soll anders kommen. Denn der renitente Bourne hat jetzt auf Anordnung von Nash Rollins eine Babysitterin: die Treadstone-Killerin mit dem Codenamen „Vandal“…

Unterdessen

Lindisfarne, Northumberland, war anno 793 jener Ort, an dem die Wikinger zum ersten Mal in Westeuropa auf Raubzug gingen. Noch immer behauptet sich hier eine kleine Dorfgemeinschaft von rund hundert Bewohnern gegen den kalten Regen und Sturmwind der Nordsee. Die Frau, die sich seit zehn Jahren „Sarah Tedbury“ nennt, aber einen deutschen Akzent aufweist, kehrt nach Monaten zurück zu ihrem Cottage. Alles scheint ganz normal zu sein, sogar der junge Mann im Pub baggert sie immer noch nach Kräften an. Aber sie ist schon über 40 Jahre alt und amourösen Abenteuern abgeneigt.

Als sie zu ihrem Häuschen zurückkehrt, entdeckt sie den Blumenstrauß an ihrer Haustür. Eine Grußkarte steckt darin. Adressat ist ein gewisser SHADOW. Nur ein kurzer Satz ist beigefügt: „Er kommt.“…

Mein Eindruck

Tatsächlich nähert sich Jason Bourne dieser mysteriösen Frau, doch er muss viele Hindernisse überwinden. Denn es wissen sowohl Treadstone (über VANDAL) wie auch Le Renouveau über seine Fortschritte Bescheid. Schon in Paris wird es richtig kompliziert, und dem Leser kann nur geraten werden, jede Textzeile genau zu studieren. Obwohl die Seine-Metropole um die Kathedrale Notre-Dame herum sehr malerisch sein kann, sind die Kugeln, die sich Jason und VANDAL beinahe einfangen, es nicht.

Zu guter Letzt stellt sich ihnen auf einem offenen Platz jene Frau, an die sich Jason als „Monika Roth“ erinnert. Als es zu einem Schusswechsel kommt, verschwindet die mysteriöse Frau, die Jason praktisch herausgefordert hat. Gehört sie etwa auch zu Treadstone, fragt er sich. VANDAL hat sich eine Kugel eingefangen, so dass sich ihre körperliche Fitness rapide verschlechtert. Jason muss sich fragen, ob sie ihm noch etwas nützt.

Nach einem beinahe tödlich endenden Zwischenstopp in Hamburg führt Jasons Weg weiter zur heiligen Insel Lindisfarne. Hier findet bei nordischem Sauwetter der finale Showdown statt, und es zeigt wieder mal, dass niemand wirklich der ist, den er zu sein vorgibt: Weder Johanna noch Monika noch sonst jemand. Dies ist die typische Schattenwelt, in der Jason Bourne agieren muss. Nur Nash Rollins ist immer noch der, der er schon immer war, und als poetische Folge wird er schwer verletzt. Das führt dazu, dass er seinen Posten als Leiter von Treadstone verliert. Er wird abgelöst: von SHADOW alias „Sarah Tedbury“…

Die Nazis

Die Neonazis um den „Professor“ sind eine Kombination aus Rassemblee Nationale der Le Pens einerseits und Trumps Neonazis in den USA andererseits. (Dass Trumps Schergen Faschisten sind, hat sich spätestens bei der Deklaration der linken Antifa-Bewegung zur Terrororganisation gezeigt. Als nächstes dürfte er die Demokratische Partei zu Staatsfeinden erklären. Der Weg zur Militärdiktatur ist vorgezeichnet.) „Le Renouveau“ verspricht eine Erneuerung, mehr Sicherheit, und ein arrangiertes Attentat auf eine Bürgermeisterin bestätigt die Ängste, die die Neonazis in der Bevölkerung schüren und ausnutzen wollen.

Risiko der Exotik

Schon 2024 befand sich der Autor auf der Höhe der politischen Entwicklung in Europa, die die reaktionäre Trump-Umwälzung vorwegnimmt. Viele der Jason-Bourne-Thriller spielen ja auf diesem Kontinent oder im angrenzenden Asien. Für US-amerikanische Leser vermitteln diese Auslandeinsätze einen Hauch des Exotischen, doch für den Autor selbst bilden sie vielfach eine Herausforderung: Nicht nur die lokalen Details in der Schweiz, Deutschland oder Frankreich müssen nachprüfbar stimmen (weshalb unzählige Straßennamen auftauchen), sondern vor allem die jeweilige Sprache. In Sachen deutscher Sprache hat der Autor ja schon kläglich versagt, wie man in „The Bourne Sacrifice“ nachlesen kann. In Paris aber stimmt jedes noch so kleine Detail, als hätte er selbst dort längere Zeit verbracht.

Sexy Frauen

Wie schon angedeutet, ist „Jason Bourne“ ein Ausnahmeagent, weil er es sich erlaubt und herausnimmt, Frauen wirklich zu lieben anstatt dem Treadstone-Leitsatz zu folgen: „Vertrauen ist tödlich“. Frauen liebt er, auch körperlich, denn sonst kann er nicht in ihrer Nähe sein. War es vor zehn Jahren „Monika Roth“, so ist es nun „Johanna Roth“. Sie alle stellen sich als Agentinnen heraus. Für wenn sie arbeiten, darf hier nicht verraten werden. Ebensowenig, wie Jason es mit „Vandal“ hält.

Stunde der Wahrheit

Kann es in diesem Schattenspiel, in der Jason Bourne agiert, überhaupt so etwas wie Wahrheit geben, fragt sich der Leser früher oder später. Doch auf der Lindisfarne-Insel lichten sich die Nebel, die Schatten werden eindeutig. Und was Jason da entdeckt, ist auch für den Leser sehr überraschend. „Johanna Roth“ ist ihm nur (wirklich?) gefolgt, um ihre „Halbschwester Monika Roth“ zu finden – und zu töten.

Auf einem erhöhten Punkt der Landschaft, dem Bergfried eines alten Schlosses, stehen sich die drei Kontrahenten gegenüber, als auf einmal auch noch der „Professor“ mit zwei Revolvermännern hinzutritt. Nun wird dieses Treffen wirklich heikel, denn wenn der „Professor“ seine Gegner umlegt, dann ist sein Sieg an diesem Tag der Parlamentswahlen in Frankreich ziemlich sicher. Aber nur in einer Krise erscheint die Wahrheit, zumindest in einem relativen Licht. Wer diese spannende Begegnung überlebt, darf hier nicht verraten werden. Der Autor hat die ganze Handlung auf diese Szene ausgerichtet und jedes Details eingefädelt und ausgetüftelt. Solide Thriller-Arbeit!

Unterm Strich

Auch dieser Bourne-Thriller ist äußerst spannend geschildert und mit diversen Reizen gespickt. Der Autor hat eine Menge Rätsel eingefügt, die Jason und seine Begleiterinnen nacheinander auflösen müssen. Jede neue Location birgt tödliche Gefahren. Weil fast alle, außer Bourne, eine falsche Identität tragen, ist für jede Menge unerwartete Wendungen gesorgt. Erst in der Krise, beim Finale auf dem Turm, zeigen sich Wahrheit und wahre Identitäten.

Relative Existenz

Voraus-Verweise wie der oben erwähnte Blumenstrauß oder Rückblenden, wie sie Jason ständig in sein Gedächtnis ruft, soweit er kann – erzeugen ein zeitliches Kontinuum. Dies ist jedoch nicht etwa sicher, sondern stets relativ. Denn wie jeder Bourne-Fan weiß, klafft in seiner Erinnerung ein riesiges Loch. Aus diesem Loch können jederzeit gefährliche Leute hervorkriechen, die nicht immer das sind, was sie zu sein vorgeben. Als Konsequenz ist Jason, der Schattenkrieger, immer auf der Hut und beobachtet die Personen in seiner jeweiligen Umgebung genau.

Doch es gibt einen weiteren Schwachpunkt in Jasons Seele: Frauen. Entgegen der ausdrücklichen Treadstone-Anweisung beharrt er darauf, Frauen zu lieben und ihnen, zumindest bis zu einem gewissen Punkt, zu vertrauen. Alle Bourne-Romane, die von Freeman stammen, weisen auf diese Stärke Bournes, die zugleich seine Achillesferse darstellt, hin. Und die Frauen wissen dies auszunutzen.

Hinweis 1

Die Fortsetzung mit dem Titel „The Bourne Vendetta“ beutet dieses Konfliktpotential weidlich aus. Sie scheut auch nicht vor einer intensiveren Darstellung körperlicher Liebe zurück, so dass sich der Leser über wirklich heiße Sexszenen freuen darf. Sie bilden ein emotionales Gegengewicht zu den häufig blutigen Gewaltszenen.

Hinweis 2

Alles in allem sind die Bourne-Roman von Lustbader und Freeman den restlichen Thrillern aus Robert Ludlums BOURNE-Universum um Längen voraus, sowohl was die Charakterzeichnung als auch die Erotik angeht (siehe „The Blackbriar Genesis“ und „The Treadstone Ressurrection„). Alle diese Thriller greifen indes ein irgendwie gerade relevantes politisches Thema auf. Dabei kann es sich um Neonazis, geheime Erpressung, KI-Einsatz oder Massenmanipulation mit Fake News in sozialen Netzwerken handeln.

Das E-Book

Ich habe diesmal das E-Book auf einem Kindle Reader gelesen. Die Kapitel sind kurz, die Schrift groß (wenn man will), der Lesefortschritt wird mehrfach angezeigt: je nach Anteil am Umfang und anhand der Lesegeschwindigkeit (die ständig gemessen wird). All dies regt zum zügigen Lesen an, zumal der Leser stets an jener Stelle weiterlesen kann, an der er den Reader zugeklappt hat.

Taschenbuch: 392 Seiten.
O-Titel: The Bourne Shadow, 2024
ISBN-13: 978-0593716458

www.headofzeus.com

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