diverse Autoren – Simpsons Super-Spektakel 2

[Simpsons Super-Spektakel 1 4117

_Inhalt_

|“Die Liga der außergewöhnlichen Barts“|

Bartman, Törtchenboy und Stretch-Dude werden von Sideshow-Bob in eine Paralleldimension transferiert, um dort den bösen Schurken Bart zu bekämpfen und das gemeine Volk aus seiner Tyrannei zu befreien. Blöd nur, dass alle Figuren den gleichen Ursprung haben …

|“Bongos“|

Sheldon Phillips ist von Beruf Fotograf und immer auf der Suche nach dem perfekten Bild. Doch jede noch so perfekte Gelegenheit wird von einem Superhelden-Zwischenfall zunichte gemacht – und bringt den genervten Phillips auf die Idee, Comic-Karikaturen der Superhelden zu erschaffen.

|“Das Erscheinen von Gastritus“|

Gastritus befehligt seinen Herolden, ihm neues Planetenfutter zu beschaffen, um seinen großen Hunger zu stillen. Doch Silvery Skateboarder, Hairwalker und Mova vermögen nicht, ihn zufriedenzustellen.

|“Das Verbrechen der verrückten Katzenlady“|

Die verrückte Katzenlady überfällt ausgerechnet zu dem Zeitpunkt eine Bank, als Lure Lass ihren Termin im Schönheitssalon wahrnimmt. Zwar ist ihre Kollegin Weasel Woman sofort zur Stelle, zieht jedoch gegen die Ganovin den kürzeren, weil sie unter einer Katzenhaar-Allergie leidet. Zeit für Lure Lass, das Blatt zu wenden.

|“Eine Liga für sich“|

Stretch-Dude, Clobber Girl und Bouncing Battle Baby sehen schweren Zeiten entgegen: Die Liga der weiblichen Wählerinnen bringt ein Verbot für das Bestehen von Superhelden durch und entlässt die drei Nachwuchshelden in die Arbeitslosigkeit. Als die Schurken jedoch das Ruder übernehmen und die Stadt ins Chaos stürzen, packt das Trio die Kostüme wieder aus.

_Persönlicher Eindruck_

Auch im zweiten „Simpsons Super-Spektakel“ hagelt es massenhaft Parodien auf die Comic-Superheldenriege, wobei dieses Mal ganz besonders der renommierte |Marvel|-Verlag sein Fett wegbekommt. Gleich zwei Geschichten beziehen sich ziemlich direkt auf dessen Historie bzw. wichtige Stammfiguren des Superhelden-Verlags, und dies natürlich mit dem ureigenen Charme von Groenings bester Autoren- und Zeichner-Abteilung.

Den Anfang macht dabei noch die unscheinbarste Story, in der die drei Superhelden-Inkarnationen von Bart gegen diesen in einer Paralleldimension kämpfen müssen. Zwar wird dies nicht ganz so effektreich in Szene gesetzt wie die offensichtlich parodierte „Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“, doch da hier wirklich alle elementaren Figuren der TV-Serie in den Plot einbezogen werden, sei es auch nur als Sklaven oder Hilfsarbeiter, entwickelt die Story sofort einen ganz speziellen Reiz.

„Bongos“ wiederum bezieht sich auf den damals publizierten Selbstläufer „Marvels“, der mal einen Blick hinter die Kulissen des |Marvel|-Universums bot. Gleiches wird auch hier versucht, wobei die Hauptfiguren nicht Spider-Man und Co., sondern eher Radioactive Man und seine schurkischen Kontrahenten sind. Hier sticht vor allem das kunstfertige zeichnerische Gesamtbild hervor, welches sich ganz klar vom üblichen Simpsons-Stil unterscheidet und damit auch die eher langweilige Story auffängt. Ähnliches lässt sich im Übrigen auch für den Plot um den Galactus-Ableger Gastritus sagen, dessen witzigster Inhalt wohl in der humoristischen Bezeichnung der Helden besteht. Silvery Skateboarder statt Silver Surfer ermutigt schon zum Schmunzeln, Gastritus hingegen geht echt aufs Zwerchfell.

In den letzten beiden Strängen kommt dann auch ein wenig mehr Action ins Spiel, darüber hinaus aber auch gänzlich neue Figuren wie Lure Lass und Weasel Woman, denen zunächst keine vergleichbare Figur aus Springfield zugrunde liegt. Dies macht jedoch auch nichts, denn ihre Story ist womöglich auch die beste im Rahmen des zweiten „Simpsons Super-Spektakel“. Den Abschluss markiert dann ein eher gewöhnlicher Plot, in dem sich erstmals auch Lisa und Maggie kostümiert versuchen dürfen und somit eventuell auch den Grundstein für ein neues Superhelden-Trio legen. Interessant wäre es allemal, da Radioactive Man und Bartman langsam aber sicher ausgedient haben.

Nun denn, insgesamt ist diese zweite Ausgabe sicherlich ganz ordentlich und birgt eine ganze Reihe netter Ideen. Schade ist allerdings, dass den Geschichten bisweilen die Spannung fehlt und gerade die Vergleiche mit den realen Helden ein wenig bemüht wirken. Andererseits sollte der Wagemut der Autoren belohnt werden, die hier gänzlich neue Wege in der gelben Welt einschlagen und Figuren erschaffen, die durchaus Potenzial für weitere Comics besitzen und diese neue Serie auf Dauer auch halten könnten. Dieses Spektakel ist nämlich eine völlig eigenwillige Alternative zur üblichen Comic-Reihe – und angesichts solch erfrischender Ideen auch eine durchaus willkommene.

http://www.paninicomics.de/simpsons-s10310.html

Schreibe einen Kommentar