Dieses Puzzle war die finale Herausforderung für alle Speedpuzzler, die es Anfang Februar in Leonberg bei der Deutschen Puzzlemeisterschaft ins Finale geschafft hatten. Meines Wissens nach ist es bis dahin in Deutschland nicht veröffentlicht gewesen und daher standen die Chancen für die meisten Kontrahenten gleich. Schön, dass es dieses tolle Motiv nun auch bei uns zu kaufen gibt.
Wenn man es nicht mit laufender Stoppuhr legen möchte, dann kann man hier jede Menge saftige Sukkulenten erkennen, die entdeckt werden wollen. Natürlich fällt direkt die rote Pflanze in der Mitte auf, die der Künstler als Herz erblühen lässt.
Aber auch die anderen Gewächse haben ihre eigene, individuelle Schönheit, auch wenn sie nicht so strahlend leuchten wie das Herz. Alle Pflanzen in all ihren Grün-, Türkis- und Rottönen sind von Lars Stewart mutmaßlich auf eine Holzbank gelegt worden, deren Bretter zwischen den Sukkulenten hindurchscheinen.
Keine Pflanze scheint doppelt vorhanden zu sein und das Farbenspiel zwischen ihnen wirkt jahreszeitunabhängig harmonisch.
Das Puzzeln:
Im ersten Augenblick dachte ich, dass hier viel mehrfach vorkommt, aber, nachdem ich das Motiv etwas auf mich wirken ließ, erkannte ich die vielen verschiedenen Grüntöne.
Also landeten zwar erst mal alle rötlichen und grünlichen und bläulichen und weiß-jetzt-nicht-genau-welche-Farbe-das ist-aber-rot-ists-nicht-und-grün-auch-nicht auf eigenen Stapeln.
Da ich die Puzzlemeisterschaft aufmerksam und begeistert verfolgt habe, musste ich mich entscheiden: Lege ich erst das rote Herz in der Mitte oder mache ich das zum Schluss. Die schnellsten Teilnehmer hatten sich am Ende für Letzteres entschieden. Aber, da ich mir Zeit nehmen wollte und konnte, habe ich das Herz nach dem Rand tatsächlich direkt als Erstes gemacht. Ich wollte unbedingt sehen, wie es gelegt aussieht.
Da lag es dann erst mal alleine in der Mitte, denn anschließend habe ich die Teile gelegt, von denen nicht so viele da waren … im Grunde alles, was nicht Grün war.
Aber, auch beim Betrachten des beachtlichen grünen Haufens an Puzzlestücken konnte ich sehen, dass zwar die Textur vieler Blätter sehr ähnlich war, es aber doch unterschiedliche Grüntöne zu finden gibt, die ich dann weiter raussortieren konnte.
Das Ganze ist natürlich einfacher zu erkennen, wenn man ein Teil in der Hand hat, das nicht gerade einen zusätzlichen Schatten zeigt, der zwischen den vielen Blättern zu sehen ist.
Und das macht das Puzzle dann wieder zu einem Erwachsenenpuzzle, weil es nicht zu unterschätzen ist. Zwar hat Kathi Reiner die 500 Teile bei der Meisterschaft als Beste in unter 40 Minuten zusammengesetzt, aber es waren auch Puzzler im Finale, die es in den vorgegebenen 90 Minuten leider nicht geschafft haben.
Ausstattung und Qualität des Puzzles:
Der Karton und der Teilebeutel:
Nach einem gut 3 cm breiten Rand, der einen Teil des Motivs noch mal zeigt, gibts das Bild, das es zu puzzeln gilt, vorn auf dem Karton zu sehen … in einer Größe von 23x17cm. Dafür verdecken aber auch die Logos das Motiv nicht.
Grafisch gesehen ist der Rand sicher eine schöne Idee, sorgt aber dafür, dass das Bild kleiner als nötig wird und somit als Vorlage ein wenig schlechter zu benutzen ist. Gerade, seitdem Ravensburger die Größe der Kartons verringert hat, fällt das noch mehr ins Gewicht. Ich bin bekennender Kartonbildgucker und schaue da häufig drauf, freue mich also, wenn die Bilder möglichst groß zu sehen sind.
Auf der Unterseite des Bodens gibts Infos in zehn Sprachen dazu, was die „Premium Quality“ bei Ravensburger-Puzzles ausmacht und wie es mit der Nachhaltigkeit bei der Produktion der Puzzles ausschaut.
Verschlossen ist der Karton durch vier runde, durchsichtige Aufkleber, die jeweils in der Mitte der Seiten beide Teile miteinander verbinden. Die ließen sich ganz leicht entfernen, ohne dass der Karton beschädigt wird.
Die Puzzleteile selbst kommen in einem perforierten Plastikbeutel.
Gibts ein Poster als Vorlage?
Leider nicht.
Wie ist die Qualität der Teile und der Stanzung?
Die Teile haben eine gute Stärke, sind fest und können so gut vom Tisch aufgenommen werden. Auch sind sie nicht zu klein, sodass sie auch von größeren Händen und Fingern gut gelegt werden können.
Zwei Freebie-Pärchen hatte ich in meinem Teilebeutel. Ineinander verkeilte Teile, die nicht zusammengehören, hatte ich ein paar mehr. Die hielten zwar hartnäckig aneinander fest, ließen sich aber letztendlich beschädigungsfrei voneinander lösen.
An einem Teil war die Nase leicht verbogen und es löste sich eine Pappschicht und an einem anderen Teil hing ein Pappfetzen. Die restlichen 498 Stücke waren sehr gut ausgestanzt.
Matt oder glänzend? Sind die Farben auf dem Karton und den Teilen gleich?
Die Oberfläche der Teile ist fein geriffelt, sodass das Licht gut gebrochen wird. So glänzen sie nicht so stark und wirken matt.
Die Farben des Aufdrucks auf den Teilen entsprechen denen des Karton-Motivs, sind kräftig und lassen sich bei Tageslicht gut voneinander unterscheiden. Bei Kunstlicht wird es gerade bei den verschiedenen Grüntönen etwas schwieriger.
Wie siehts mit Puzzlestaub aus?
Der war vorhanden, aber jetzt auch nicht so übermäßig. Nach dem Umdrehen-und-Sortieren habe ich den Tisch wie immer einmal abgesaugt und dann wars gut.
Der Künstler:
2015 verwandelte Lars Stewart seine Leidenschaft für die Fotografie in seinen Beruf. Seine Werke sind farbenfrohe fotografische Montagen der klassischen Fotografie und der digitalen Kunst. Lars lebt im US-Bundesstaat Washington, wo er und seine Frau/Künstlerkollegin Aimee Stewart bei Foxfire Studios zusammenarbeiten.
Mein Fazit:
Die sukkulente Liebe hat mir sehr gut gefallen. Das Motiv ist eine tolle Komposition, auf der zwar so einiges los ist, sich aber alle Teile harmonisch zusammenfügen. Gerade was die Farben angeht, siehts sehr natürlich aus.
Anspruchsvoll ist es, weil man zwar auf dem Karton sieht, dass die vielen Pflanzen unterschiedliche Farben haben, aber als Einzelteil in der Hand, lässt sich das nicht immer so schnell und leicht zur richtigen Stelle im Puzzle zuordnen.
Auch wenn die 500-Teile-Puzzles bislang weniger beliebt waren, weil sie mutmaßlich zu schnell gelegt sind, kann man an einem komplexeren Motiv schon einige Zeit sitzen und kommt nicht so schnell voran. 500-Teile-Puzzles sind aufgrund der Teilezahl nicht nur attraktiv für Speedpuzzler. Wenn das Motiv ansprechend und herausfordernd ist, dann kann das mit jedem 1000er mithalten.
Der Cut des Puzzles hat mir auch gut gefallen. Nicht so gleichmäßig, eher irgendwie oftmals krumm und schief anmutend, hier und da auch gern mal recht wackelig … aber am Ende passt doch alles.
Puzzle: 500 Teile
Vom Verlag empfohlen ab 14 Jahren
Maße (gelegt): ca. 49 x 36 cm
Artikel-Nr. 12001469
1. Auflage, März 2025
www.ravensburger.de
Der Autor vergibt: