Wer ein Puzzle mit einem von Aimee Stewart entworfenen und zusammengesetzten Motiv kauft, weiß, was ihn erwartet: Ein mit viel Liebe zum Detail arrangiertes, fast an ein Wimmelbild erinnerndes Arrangement von Zutaten, die trotz der Menge ein harmonisches Gesamtbild ergeben.
So eins kann der Puzzlefreund auch hier entdecken. Wie gewohnt auf den ersten Blick erst mal leicht überfordert sehen wir direkt zentral das Gartenhaus vom Titel, aber die Weinberge oder gar Weintrauben erst mal nicht.
Beides gibts aber dennoch zu finden, wenn auch erst auf den zweiten Blick. Viele Einzelheiten in warmen Farbtönen wie Grün, Braun, Rot, Blau und Braun gibts zu erleben.
In der Mitte das für den Betrachter breit geöffnete, von Pflanzen bewucherte und umrahmte Gartenhaus mit klassischer und stilvoller Einrichtung. Verschnörkeltes Mobiliar und auch die Gartenstühle mit gedecktem Tisch vor dem Haus passen perfekt dazu.
Nicht nur das geöffnete Buch auf der Chaiselongue im Häuschen zeigt uns, dass hier wirklich gelebt wird. Die ganze Szene sieht aus und fühlt sich so an, als wären alle Anwesenden kurz aufgestanden, wären aus dem Bild getreten und dann hätte jemand ein Foto gemacht.
Wie man allerdings einen Pfau dazu bekommt, sich prominent in den Vordergrund zu stellen, kann sich der Betrachter schon fragen. Aber, die Stelle war noch frei, also hat Aimee Stewart da noch mal etwas Besonders platziert. Natürlich farblich passend zum Rest des Motivs.
Wenn man vom weichen Lehnsessel aus auch einen so tollen Blick hat, wie in die Richtung, in der wir am Haus vorbeischauen, dann würde ich da sicher auch gern so manchen Tag einfach nur verweilen und die Landschaft genießen wollen.
Blauer Himmel, ein paar Wolken, keine (sichtbaren) Insekten und in den Weinbergen arbeiten müssen auch grad keine Menschen … würd‘ ich nehmen.
Das Puzzeln:
Bei solchen Bild-Kompositionen lasse ich mir immer mehr Zeit beim Sortieren, weil es sonst zu wenige Teile-Stapel werden.
So viel gibts hier zu sehen und während des Legens noch Weiteres zu entdecken. Der Himmel sticht natürlich heraus und bekommt einen eigenen Haufen. Alles was rot oder rötlich war, habe ich zur Seite sortiert. Das Sofa und der Pfau haben die einzigen dunkelblauen Teile zu bieten und die Pflastersteine vor dem Haus unterscheiden sich auch gut von den vielen anderen meist grünen Puzzle-Teilen, die dann noch übrig bleiben. Viele rote Stellen gibts auch nicht, von daher ist der Stapel auch übersichtlich geblieben.
Tricky sind die vielen kleinen Blätter des Hausbewuchses, den wir üppig an zwei Stellen auf dem Dach finden.
Aber, wie es immer so ist, wenn man sich länger mit einem für ein Puzzle ausgewählten Motiv beschäftigt, finden wir irgendwann die unterschiedlichen Grüntöne. Die verschiedenen Texturen, die kleinen Nuancen, die einige Stellen dann doch mehr von anderen unterscheiden.
Das hat bei mir eine Weile gedauert, weil ich erst mal recht erschlagen war von den vielen grünen Puzzle-Teilen.
Ich habe dann mit dem Himmel angefangen, mich dann an den Pflastersteinen versucht und immer mal an den Gartenmöbeln gebastelt. Da muss man aber auch aufpassen, dass man die Teile nicht mit der ähnlich weißgrauen Holzverkleidung im Gartenhaus verwechselt. Denn die Teile sind alle auf dem gleichen Haufen gelandet beim Vorsortieren.
Und dann ging es über in Pick-’n‘-Place. Kleine Inseln aus passenden Teilen bildeten sich, die langsam größer wurden und irgendwann auch aneinander andockten.
Ausstattung und Qualität des Puzzles:
Der Karton und der Teilebeutel:
Nach einem gut 4 cm breiten Rand, der einen Teil des Motivs noch mal zeigt, gibts das Bild, das es zu puzzeln gilt, vorn auf dem Karton zu sehen … in einer Größe von 28x4cm. Dafür verdecken aber auch die Logos das Motiv nicht.
Grafisch gesehen ist der Rand sicher eine schöne Idee, sorgt aber dafür, dass das Bild kleiner als nötig wird und somit als Vorlage ein wenig schlechter zu benutzen ist. Ich bin bekennender Kartonbildgucker und schaue da häufig drauf, freue mich also, wenn die Bilder möglichst groß zu sehen sind.
Auf der Unterseite des Bodens gibts Infos in sieben Sprachen dazu, was die „Premium Quality“ bei SCHMIDT-Puzzles ausmacht. Dazu gibts noch 32 Bildchen von anderen Puzzles aus dem Programm von SCHMIDT.
Verschlossen ist der Karton durch zwei runde, durchsichtige Aufkleber, die jeweils in der Mitte der beiden längeren Seiten beide Teile miteinander verbinden. Leider lassen sich die Aufkleber nach dem Aufschlitzen nicht entfernen, ohne dass der Karton beschädigt wird.
Die Puzzleteile selbst kommen in einem weißen Papierbeutel.
Gibts ein Poster als Vorlage?
Leider nicht.
Wie ist die Qualität der Teile und der Stanzung?
Die Teile haben eine gute Stärke, sind fest und können so gut vom Tisch aufgenommen werden. Auch sind sie nicht zu klein, sodass sie auch von größeren Händen und Fingern gut gelegt werden können.
Freebie-Pärchen gabs keine, ineinander verkeilte Teile, die nicht zusammengehören, hatte ich ein etwas mehr als eine Handvoll. Die ließen sich aber beschädigungsfrei voneinander lösen.
Ansonsten ist der Rest prima ausgestanzt und es gab keine Verformungen oder Beschädigungen an den Teilen in Form von Macken oder verbogenen Nasen.
Matt oder glänzend? Sind die Farben auf dem Karton und den Teilen gleich?
Die Oberfläche der Teile ist fein geriffelt, sodass das Licht gut gebrochen wird. So glänzen sie nicht so stark und wirken matt.
Die Farben des Aufdrucks auf den Teilen entsprechen denen des Karton-Motivs, sind kräftig und lassen sich gut voneinander unterscheiden. Bei Kunstlicht wirds allerdings schwieriger die vielen grünen Teile schnell zuzuordnen.
Wie siehts mit Puzzlestaub aus?
Die Menge an Staub war ok, meist grobkörniger Brösel. Auch an den Teilen haftete nur hin und wieder ein wenig Staub, der nach dem Umdrehen-und-Sortieren meist auch schon weg beziehungsweise auf dem Tisch war.
Die Künstlerin:
Aimee Stewart ist eine autodidaktische Künstlerin, die sich auf üppige, vielseitige digitale Malerei und Fotomanipulation spezialisiert hat. Aimee ist stark von Musik und Literatur inspiriert und arbeitet mit ganzem Herzen daran, ihre einzigartigen und mitreißenden Visionen zum Leben zu erwecken, egal ob sie surreal, märchenhaft oder etwas „von woanders“ stammen. Im Wesentlichen ist sie eine Kartografin der Fantasie und eine Verfechterin der Tagträume. (übersetzte Quelle: aimeestewart.com)
Mein Fazit:
Aimee Stewart hat nicht ohne Grund eine Fangemeinde. Die Frau hat einfach ein Händchen für tolle Bildkompositionen, die erst ein wohliges Gefühl vermitteln und dann zum Entdecken einladen.
Hier habe ich beim Legen wie gewohnt immer wieder Details entdeckt, die ich vorher noch gar nicht richtig wahrgenommen hatte. Und lange bevor das Puzzle zu Ende gelegt war, war ich schon angekommen in den Weinbergen.
Auch wenn es viele Einzelteile zu finden gibt, wirkt das Motiv nicht überladen. Und besonders die vielen grünen Stellen machen es zu einem echten Erwachsenenpuzzle, auf das man sich einlassen muss, damit man die kleinen Unterschiede erkennt, die dem Puzzlefan die „Arbeit“ erleichtern.
Mir hat der Ausflug in die Weinberge viel Spaß gemacht. Und auch wenn ich keinen Wein trinke, so ein Häuschen in der Gegend hätte ich trotzdem gern.
Die Qualität der Teile ist wie vom Hersteller gewohnt sehr gut. Auch der Druck ist scharf, die Farben sind schön satt und entsprechen denen vom Bild auf dem Karton
Puzzle: 1000 Teile
Vom Verlag empfohlen ab 12 Jahren
Maße (gelegt): 69,3 x 49,3 cm
Artikel-Nr. 59794
1. Auflage, Januar 2025
www.schmidtspiele.de
Der Autor vergibt: