Schlagwort-Archiv: Piper

Poul Anderson – Das zerbrochene Schwert. Eine Saga von der letzten Schlacht


Von Helden, Schwertern, Wechselbälgern

Der Menschensohn Skafloc ist gemäß einer alten Prophezeiung als Einziger in der Lage, das legendäre zerbrochene Schwert Tyrfing wieder zusammenzufügen. Und nur er kann die Waffe schwingen, die im Krieg der Elfen gegen die Trolle die Entscheidung bringen soll. Doch die mächtige Waffe ist zugleich sein Schicksal …

„Das zerbrochene Schwert“ ist das bedeutendste Werk des Großmeisters Poul Anderson. Die fesselnde Saga um Elfen, Trolle und alte Götter gilt als das heidnisch-düstere Gegenstück zu Tolkiens „Der Herr der Ringe“. (Verlagsinfo)

Der Autor
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[NEWS] Liane Mars – Selbst ist die Fee

Es war einmal eine Märchenfee, die ihrem Schützling Cinderella zum großen Glück mit dem Prinzen verhelfen sollte, um ihre Feenabschlussprüfung zu bestehen. Dummerweise ist diese Cinderella eine ziemlich harte Nuss: Sie ist tollpatschig, weinerlich und komplett unwillig, sich um den Prinzen zu bemühen. Und der Prinz? Eigensinnig, sturköpfig – und zu allem Überfluss auch noch an der guten Fee interessiert statt an Cinderella. Ist die Rettung dieses Märchens für eine einzelne Fee noch zu stemmen? Zumal ihre eigenen Gefühle für den Prinzen ihr zunehmend im Wege stehen? (Verlagsinfo)


Broschiert ‏ : ‎ 336 Seiten
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[NEWS] Nechama Birnbaum – Das Mädchen mit dem roten Zopf

Crasna, 1944: Rosie ist achtzehn Jahre alt, als sie von den Nationalsozialisten aus dem vertrauten Leben in ihrem Heimatdorf an der rumänisch-ungarischen Grenze gerissen wird. Von diesem Moment an beginnt ihre unvorstellbare Reise durch die Hölle, die sie in verschiedene Arbeits- und Konzentrationslager führt. In Auschwitz wird Rosie auch der letzte Rest Würde genommen, doch inmitten all der Hoffnungslosigkeit wird ihr eines klar: Die Nazis werden ihr nie ihre innere Stärke nehmen können. Und so bleibt sie trotz der unvorstellbaren Gräuel um sie herum entschlossen, nicht aufzugeben. (Verlagsinfo)


Broschiert ‏ : ‎ 416 Seiten
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[NEWS] Stefanie Rogge – Seenebel (Iwersen und Hansen ermitteln 3)

Als der Milchbauer Heiko Mommensen ermordet aufgefunden wird, sind die Bewohner der Insel Föhr entsetzt. Kommissarin Kerrin Iwersen reist aus Flensburg an, um mit dem Inselpolizisten Hark Hansen zusammenzuarbeiten. Die Ermittlungen nehmen gerade Fahrt auf, da verschwindet eine junge Frau. Kurz darauf ist auch sie tot. Doch erst als Nele, die Tochter des ersten Opfers, ebenfalls verschwindet, überwindet sich seine Witwe Anne, die Polizei in ein lang gehütetes Geheimnis einzuweihen. Ist es bereits zu spät? Ist auch Nele tot, oder verfolgt der Täter mit ihrer Entführung ein ganz anderes Ziel? (Verlagsinfo)


Taschenbuch ‏ : ‎ 352 Seiten
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Farmer, Philip José – Auf dem Zeitstrom (Der Flusswelt-Zyklus 2)

_Parolando, das Juwel von Demokratie und Technik_

Die Flusswelt ist ein riesiger, künstlich geschaffener Planet. Nach einem Zwischenstopp in der so genannten „Matrix“ gelangen die Verstorbenen hierher, als Wiedererweckte. Sie sind alle nackt und 25 Jahre alt, Nahrung bekommen sie gratis und frei Haus von Automaten. Doch dies ist kein friedliches Paradies, denn alle haben ihre Erinnerungen behalten. Schon bald herrscht allenthalben Krieg.

Sir Richard Burton, der berühmte Reisende und Entdecker des 19. Jahrhunderts, suchte im ersten Band „Die Flusswelt der Zeit“ die Quelle des 20 Millionen Kilometer langen Stroms, doch er fand den Dunklen Turm der Erbauer nicht. Nun will Samuel Langhorne Clemens alias Mark Twain ein ähnliches Unternehmen starten: mit einem Dampfschiff aus Metall. Mast- und Schotbruch, Sam!

_Der Autor_

Philip José Farmer wurde bereits 1918 in North Terre Haute, Indiana, als Nachkomme von deutschen, niederländischen und irischen Vorfahren geboren. 1946 verkaufte er eine Kriegserzählung an das Magazin „Adventure“, sein erster Roman „The Lovers“ (Die Liebenden) erschien 1952 in „Startling Stories“ und brachte zum ersten Mal das Thema Sexualität in die (eher prüden) Science-Fiction-Magazine seiner Zeit ein. Danach galt er als Tabubrecher. Viele seiner Werke zeichnen sich durch unterhaltende Themen und Erzählweise sowie durch Ideenreichtum aus. Das gilt auch für den fünfbändigen Flusswelt-Zyklus.

1) Die Flusswelt der Zeit (1953/1971)
2) Auf dem Zeitstrom (1971)
3) Das dunkle Muster (1977)
4) Das magische Labyrinth (1980)
5) Die Götter der Flusswelt (1983)

Der erste Flusswelt-Roman entstand bereits 1953 anlässlich eines Romanwettbewerbs, doch Farmer wurde um Preis und Honorar betrogen. Das im Jahr 1972 mit dem renommierten Hugo Gernsback Award ausgezeichnete Werk erschien schließlich erst 1971, nachdem der Autor mehrere Teile zu einem lesbaren Ganzen verschmolzen hatte: eine so genannte Fix-up-Novel, wie sie in der phantastischen Literatur keineswegs selten ist.

_Hintergrund: die Flusswelt_

Die Flusswelt ist ein riesiger, offenbar künstlich geschaffener Planet, der keine Jahreszeiten kennt, aber ein angenehmes Klima aufweist. Diese erdähnliche Welt wird von einem über 20 Millionen Kilometer langen Flusstal durchzogen, das zu beiden Seiten von unüberwindbar hohen, steilen Gebirgszügen eingegrenzt wird. Ab und zu fallen Meteore auf die Gebirge, sie bedeuten das einzige Metallvorkommen.

Auf beiden Ufern des Flusstals sind merkwürdige Kunstgebilde auszumachen, die pilzfömig in die Höhe ragen und Schutz vor dem Regen bieten, der pünktlich um drei Uhr morgens einsetzt. Diese „Gralsteine“ sind – neben den Flussfischen – die einzige Nahrungs- und Versorgungsquelle für die künftigen Bewohner: die Menschen der Erde.

Dieser Planet wird im Jahr 2008 zur Stätte der Wiedergeburt für fast die gesamte Menschheit: bis zu 37 Milliarden Bewohner. Unter den Wiedererweckten befinden sich alle restlichen Menschen und Hominiden aus den letzten zwei Millionen Jahren auf Erden. Es wird aber bemerkt, dass es keine Kinder unter fünf Jahren und keine Alten über sechzig Jahre gibt. Der Grund dafür ist unbekannt.

Die hierher gebeamten Menschen finden sich am Wiedererweckungstag nackt, haarlos, beschnitten und 25-jährig an den Ufern des großen Flusses wieder. Die Gralsteine spenden ihnen Nahrung und Kleider. Die Ausgangsposition ist also für alle gleich. Ideal für das Experiment, das die Erbauer dieser Welt hier durchführen. „Dieser zeitliche Schmelztiegel stellt das größte anthropologische und sozialwissenschaftliche Unternehmen dar, das je gestartet wurde“, erkennt einer der Wiedererweckten. Doch zu welchem Zweck?

Denn für die Bewohner erweist sich die Flusswelt keineswegs als das Paradies, sondern als eine Art Vorhölle. Die Wiedererweckten haben ihre Erinnerungen behalten, und darin wimmelt es nur so vor Rivalität und Brutalität. Machtkämpfe sind an der Tagesordnung. Und wenn die Versklavten und Geschundenen ihrem erbärmlichen Dasein durch Selbstmord ein Ende zu bereiten, erwachen sie tags darauf neu geboren an einer anderen Stelle des Flusses. Es gibt kein Entrinnen.

Und doch hat die Flusswelt ihre Reize, wenn man gewillt ist, die Herausforderung anzunehmen, zu den Quellen des Stroms vorzustoßen und das Geheimnis jener fremden Rasse zu lüften, die mächtig genug gewesen ist, ein Projekt dieser Größenordnung durchzuführen. Wenn man mit ihnen redet, könnte man sie ja vielleicht dazu überreden, die elenden Bedingungen des Daseins auf der Flusswelt etwas zu mildern. Sie sind einem kleinen Kreis von zwölf Auserwählten als die „Ethiker“ bekannt.

_Handlung_

Auch Samuel Langhorne Clemens, besser bekannt unter seinem Autorenpseudonym „Mark Twain“, geboren 1835, hat es in die Flusswelt verschlagen. Allerdings ist er wenig glücklich, denn er vermisst seine Kinder und seine Frau Livy. Um sich durchzuschlagen, hat er sich den Wikingern des 10. Jahrhunderts angeschlossen. Deren Häuptling, Erik Blutaxt, ist ein Mordsbrocken von einem Krieger und kennt keine Furcht. Sein Drachenschiff ist „Die Blutgestählte“, und er führt Raketenwerfer mit sich. Sam hat ihm versprochen, ihm Eisenerzvorkommen zeigen zu können, damit Erik weitere Äxte aus Metall schmieden kann. Metall ist rar. Sam hat gelogen.

|Joe Miller|

Doch es gibt an Bord einen Passagier, der noch größer und stärker ist als Erik: Das Wesen, das Sam auf den Namen „Joe Miller“ getauft hat, ist ein Mittelding aus Gorilla und Neanderthaler, doch verfügt Joe über einen überraschend ausgefeilten Wortschatz, den er von einem Ägypter namens Echnaton erworben hat. Beim Sprechen hindert ihn nur ein kleiner Fehler an korrekter Aussprache: er lispelt „fum Fteinerweichen“. Und fast zum Hohn für seine Bildung verfügt Joe über einen Riesenzinken, der die Ägypter dazu gebracht hat, ihn mit dem ibisgestaltigen Gott Thoth zu verwechseln …

|Sams Plan|

Sam trägt sich mit dem Plan, ein großes Dampfschiff zu bauen, möglichst ganz aus Metall, um damit zur Quelle des Flusses zu fahren. Doch bis es so weit ist, braucht er noch viele Helfer. Einer davon fällt bei einer Seeschlacht auf sein Schiff. Es ist Lothar, der Bruder des Fliegerasses Manfred von Richthofen, den man im 1. Weltkrieg auch den „Roten Baron“ nannte. Beide lauschen andächtig der Erzählung, in der Joe Miller von seiner ägyptischen Expedition zu der Quelle des Flusses berichtet (vielfach unterbrochen von Sams bissigen Kommentaren).

|Joes Expedition|

Auf einem sehr beschwerlichen Pfad gelangte Joe zur Quelle des Stroms wie weiland die Briten zu den Quellen des Nils. Es ist ein unter Wolken liegender riesiger See, umgeben von hohen Bergen. In der Mitte des Wolkenmeers sah Joe einen dunklen Turm emporragen, auf dem ein Fluggefährt niederging. Als Joe vor Überraschung einen Fehltritt machte, stürzte er in die Tiefe – ins Wasser. Viele Meilen stromabwärts schloss er sich Erik Blutaxt an.

|Die Ethiker|

Sam Clemens hat schon Sir Richard Burton getroffen, der ebenfalls zur Quelle des Flusses unterwegs war. Und der berichtete ihm von den so genannten Ethikern und ihren Agenten. Es gebe sogar Abtrünnige unter den Ethikern, so dass man also von Fraktionen unter den Erbauern des Planeten sprechen könne. Sam sieht eine reelle Chance, die Ethiker umstimmen zu können. Und vielleicht kann er tatsächlich seine Livy mit seinem neuen Schiff finden.

Eines Nachts eröffnet ihm ein geheimnisvoller Fremder, dessen Gesicht Sam nie zu Gesicht bekommt und den er für einen der Ethiker hält, dass er dafür sorgen wolle, dass Sam seinen Traum von einem Dampfschiff verwirklichen könne. Er habe einen Meteor so umgelenkt, dass er an einer bestimmten Stelle des Stromes herabfalle, wo schon Metallerze in der Erde lagern. Sam brauche bloß noch hinzufahren. Na, dankeschön aber auch!

|Parolando|

Zusammen mit seinen Gefährten erobert Sam einen Streifen Ufer von den bisherigen Bewohnern und errichtet mit Erik Blutaxt eine Regierung. In Esperanto, das als lingua franca dient, nennt Sam das Land „Parolando“. Allerdings wird ihm schnell klar, dass Erik nicht gewillt ist, eine friedliche Herrschaft einzurichten oder sie gar mit Sam zu teilen. In einem Staatsstreich gelingt es Sams Mannen, Erik zu töten und die Herrschaft zu übernehmen. In der nun folgenden Schlacht kommt ihm unverhofft der englische König John Lackland aus dem 13. Jahrhundert (der mit der „Magna Charta“) zu Hilfe. Natürlich muss er mit John die Herrschaft teilen.

Nach wenigen Jahren hat Sam mit Hilfe seiner drei Ingenieure ein ungeheures Fabrikgelände geschaffen, das beginnt, nicht nur Sams Dampfschiff zu bauen, sondern auch Waffen, Werkzeuge und Chemikalien. Das Land ringsum ist entwaldet und das Holz muss importiert werden. Die Nachbarstaaten merken, was hier vor sich geht und lassen sich ihre Holzlieferungen gut bezahlen, erst in Waren, dann aber auch in Waffen. Allmählich entwickelt sich das Umland von Parolando zu einer hochgerüsteten Zone, die viel Ähnlichkeit mit Mitteleuropa vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs hat. Ringsum, so finden Sams und Johns Spione heraus, finden Eroberungskriege statt, die dazu dienen, die jeweiligen potenziellen Feinde Parolandos mächtiger zu machen.

Die wichtigsten Feinde sind ein japanisches Imperium unter der Führung von Fürst Ieyasu, dem ersten der Shogune des 16. Jahrhunderts, und ein Land, das darauf aus ist, nur von Schwarzen regiert zu werden. Der Herrscher namens Hacking hasst alle Weißen und setzt seine Holzpreise ständig herauf, bis Sam und John schier der Kragen platzt. Während seine Majestät John Lackland darauf aus ist, Hacking zu überfallen, solange Ieyasu noch schwach ist, plädiert Sam dummerweise ständig für eine Beschwichtigungspolitik. Er hat insofern Erfolg, als sein wackliger Frieden tatsächlich lange genug hält, dass das Schiff halb fertig gestellt werden kann.

|Die Invasion|

Doch das prekäre Gleichgewicht kann nicht ewig halten. Als Fürst Hacking auf Sams Einladung hin Parolando besucht, entpuppt sich sein Geleitschutz als getarnte Invasionsstreitmacht. Diese Gelegenheit lässt sich auch Ieyasu nicht entgehen und greift am nächsten Tag an. Doch beide haben nicht mit einer List des verschlagenen John Lackland gerechnet …

_Mein Eindruck_

Nun könnte man meinen, das Buch strotze nur so von Action, in der sich Mord und Totschlag die Klinke in die Hand geben. Das ist mitnichten so, und alle Actionfanatiker seien hiermit ernsthaft gewarnt. Es gibt in diesem Roman lange Strecken, in denen lediglich philosophiert wird. Denn der Autor klopft darin mehrere grundlegende Bedingungen der menschlichen Existenz daraufhin ab, ob sie sich unter den experimentellen Bedingungen der Flusswelt etwa verändert haben.

|Rassismus|

Hacking beispielsweise ist ein schwarzer Rassist, der keine Weißen oder Araber auf seinem Land duldet. Dem steht John Lacklands weißer Rassismus gegenüber, und auch Sam Clemens ist kein unbeflecktes Blatt. Hat er nicht in seinem umstrittenen Roman „Huckleberry Finn“ ständig von einem „Nigger Jim“ geschrieben? Er verteidigt sich damit, dass am Mississippi, wo er aufwuchs, alle die Schwarzen immer nur „Nigger“ nannten und sich keiner was dabei dachte. Doch nach dem Bürgerkrieg ab 1865 müssten diese Bedingungen doch anders gewesen sein, oder? Es geht also um Rassismus und soziale Toleranz.

|Pazifismus|

Der zweite Themenkomplex betrifft Pazifismus und Aggression. Parolando ist die einzige Demokratie am Fluss, ahnt Sam. Während er seinen Pazifismus ständig verteidigen muss, verficht sein Mitkonsul John Lackland, der allgemein verachtete Ex-König, eine Politik der Stärke und Aggression. Er würde am liebsten Soul City, die Hauptstadt Hackings, dem Erdboden gleichmachen und Fürst Ieyasu angreifen, solange noch Zeit ist. Damit er zugleich Holz und Erze gesichert. Hätte Sam das zugelassen, wäre ihm eine Menge Ärger erspart geblieben.

Doch Sam ist keineswegs herzlos und hat seine Prinzipien, die sich auch in seinen Romanen wiederfinden: Toleranz, Achtung vor dem Anderen, Demokratie. Obendrein findet er die Argumente der Kirche der Zweiten Chance, die am Fluss entstanden ist, recht einleuchtend. Wie Jesus Christus predigen diese Missionare, zu denen auch ein Deutscher namens Hermann Göring gehört, Nächstenliebe und Toleranz, auf jeden Fall das Gegenteil von Krieg. Aber diese Jünger lehnen Sams Schiff als Grund für Streit und Intoleranz ab, und deshalb lehnt Sam auch diese Kirche ab. Sein humanistisch-pazifistisches Zaudern kann den kommenden Krieg nicht verhindern, nur hinauszögern.

|Determinismus|

Eine wichtige philosophische Frage entzündet sich am Prinzip des Determinismus. Sam glaubt, dass alles von vornherein dadurch festgelegt ist, wie ein Mensch aufgewachsen ist und wie er geprägt wurde. Er kann sich nicht ändern. Folglich hat er auch nicht einen sehr eingeschränkten freien Willen, etwas gegen seine vorgegebene Natur zu tun.

Joe Miller tritt für das Gegenteil ein: Menschen können sich ändern, und zwar aus eigenem Antrieb. Sam braucht eine kleine Ewigkeit, um dies zu akzeptieren. Und der Mensch, der ihm dies am besten demonstriert, ist ausgerechnet seine Frau Livy. Sie war einst auf der Erde schwach und kränklich. Doch nach mehreren Wiedererweckungen und seit sie an der Seite des feschen Chevaliers Cyrano de Bergerac lebt, ist sie zu einer furchtlosen Kämpferin geworden, die in der Schlacht neben ihrem Freund steht und ihm Waffen und Munition reicht, mitunter auch selbst zusticht. Was für eine Veränderung! Sam kann es kaum fassen.

Doch er selbst verändert sich kaum. Bis zum Schluss glaubt er an das Gute im Menschen, und so kommt es, dass er auf John Lacklands größten Verrat nicht vorbereitet ist. Er muss zusehen, wie der Ex-König mit Sam fertiggestelltem Schiff davondampft und schwört ihm ewige Rache, weil er ihm seinen Lebenstraum gestohlen hat. Selber schuld, kann man da nur sagen.

|Die Übersetzung|

Diese Ausgabe bietet zwar noch die alte Übersetzung von Ronald M. Hahn, jedoch eine „vollständig überarbeitete Neuausgabe“. Will heißen, dass hier sämtliche Druckfehler ausgemerzt wurden und auf eine modernisierte Ausdrucksweise Wert gelegt wurde.

_Unterm Strich_

Aufgrund der erwähnten philosophischen Debatten ist der Roman keineswegs so flott und mühelos zu lesen, wie es sich der Freund Actionabenteuern erhofft haben mag. Andererseits freut sich natürlich der Liebhaber intelligenter Science-Fiction mit Tiefgang genau darüber, dass die Helden eines SF-Romans in der Lage sind, rational zu denken und über ihr Tun und Lassen zu reflektieren.

Die Flusswelt ist eine brutale Welt, die nur das Gesetz der Faust zu kennen scheint. Sams Parolando ist darin eine große Ausnahme: eine pazifistisch eingestellte Demokratie. Man muss sich schon wundern, dass es Sam lange gelingt, den Frieden zu erhalten. Doch der Preis, den er dafür zahlt, besteht verhängnisvollerweise in Waffen. Die so gestärkten Gegner sehen ihre Chance wachsen, je länger Sam mit einem Angriff wartet.

Der Leser muss nachdenken und selbst entscheiden, wem er den Vorzug gibt: diesem zynischen Betrüger, Verräter und Vergewaltiger namens John Lackland oder dem braven, aufrechten, pazifistischen Samuel Langhorne Clemens? Hätte Parolando weiterbestehen können unter einem König John? Wohl kaum. Es wäre weder eine Demokratie geworden noch ein friedliebender Staat, der zu einem Schiffbau imstande wäre. Stattdessen hätte König John das Umland mit Krieg überzogen, bis er mit seinem Heer auf einen Stärkeren getroffen wäre. Dann schon lieber Sams Frieden mit einer Perspektive. Auch wenn seine Niederlage viele Opfer fordert.

Ich bewunderte bei der Lektüre immer wieder die Detailkenntnis, mit der der Autor über das Leben der einzelnen Figuren schreibt, sei es Sam Clemens, John Lackland, Wolfgang Amadeus Mozart, Hermann Göring oder Cyrano de Bergerac. (Diese Figuren tauchen in der späteren Romanen wieder auf.) Dazu muss eine breite Lektüre und Recherche gehört haben. Aber auch über Sozialpolitik, Philosophie, Wirtschaft und Sexualität muss der Autor ganze Bibliotheken verschlungen haben, nach dem Wissen zu urteilen, das er in den ersten beiden Romanen der Serie, die ich bislang gelesen habe, durchscheinen lässt. Der TV-Film „Riverworld“ lässt von diesen philosophischen Aspekten nicht das Geringste ahnen und sollte mit größter Vorsicht genossen werden.

Fazit: Volltreffer.

|Fortsetzungen|

Natürlich fordert das Ende eine Fortsetzung. Diese wird sogar angekündigt: Sie trägt den Titel „Das dunkle Muster“ (The Dark Design, 1977), muss aber zusammen mit dem vierten Band „Das magische Labyrinth“ gelesen werden. Band 3 und 4 sollten ursprünglich in einem Band erscheinen, um die Trilogie zu komplettieren, doch aufgrund dessen Umfangs von 400.000 Wörtern musste er aufgeteilt werden. Am Schluss des 4. Bandes glaubt Farmer, alle Antworten gegeben zu haben, doch er hält sich ein winziges Hintertürchen offen. Dadurch ist es ihm möglich, einen 5. Band folgen zu lassen: „Götter der Flusswelt“, in dem er die Antworten wieder in Frage stellt.

|Originaltitel: The Fabulous Riverboat, 1971
291 Seiten
Aus dem US-Englischen von Ronald M. Hahn
ISBN13: 978-3-492-26658-1|
http://www.piper-verlag.de
http://www.pjfarmer.com

[NEWS] Erin Young – The Fields. Was vergraben bleibt

Drückende Sommerhitze liegt über Iowa, als in einem Maisfeld eine übel zugerichtete Leiche gefunden wird. Die zuständige Ermittlerin Riley Fisher ist erst kürzlich in ihre alte Heimat im Mittleren Westen zurückgekehrt und verbindet eigentlich nur schlechte Erinnerungen mit der Gegend. Als sich herausstellt, dass die Tote eine ehemalige Schulkameradin ist und weitere Opfer auftauchen, fühlt sich Riley unter Druck, den Fall schnellstmöglich zu lösen. Doch während ihrer Ermittlungen stößt sie auf einen unvorstellbaren Skandal, der nicht nur ihr kleines Dorf und ihre eigene Familie betrifft …
(Verlagsinfo)


Broschiert ‏ : ‎ 496 Seiten
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Noam Chomsky – Hybris

Professor Noam Chomsky, der im Dezember 2004 75 Jahre alt wurde, ist bereits zu Lebzeiten eine Legende. Und umstritten, denn sein Schaffenswerk und seine Einstellungen zu diversen Themenbereichen sind alles andere als leicht und in Schubladen einzuordnen. Dennoch ist er derzeit der meist zitierte lebende Intellektuelle. Besonders in linkspolitischen Studenten- und Akademikerkreisen genießt er ähnlichen Kultstatus wie beispielsweise der „Drogenprofessor“ Timothy Leary, ohne jedoch (zum Glück?) mit dessen abenteuerlicher Biographie mithalten zu können. Zugleich wird er von der radikalen Linken ebenso angefeindet wie vom Establishment und diversen anderen Kreisen, denn Chomsky ist kontrovers, erhitzt die Gemüter und füttert Gesprächsthemen – und ist dennoch aufgrund seiner messerscharfen Logik und seines akademischen Leumunds bislang nicht überzeugend angreifbar.

Der Autor

Noam Chomsky, geboren in Philadelphia als Sohn des renommierten Hebräischgelehrten William Chomsky, studierte Philosophie, Linguistik und Mathematik an der University of Pennsylvania, promovierte in Harvard und ist seit 1955 am Massachusetts Institute of Technology (MIT) tätig. Zudem war er unter anderem in Princeton, Oxford, Cambridge, Neu-Delhi und Leiden aktiv. Er bekam Dutzende von akademischen Ehrengraden verliehen und ist in zahlreichen Gesellschaften aktiv. Seine linguistischen Theorien (am bekanntesten sind die „Chomskyhierarchien“, aber auch die „generative Transformationsgrammatik“ u.a.) haben bis in die Informatik und Psychologie hinein bedeutsamen Einfluss genommen, selbst die Medizin nutzt seine Werke (so baute beispielsweise Jerne seine nobelpreisprämierte Theorie über das Immunsystem auf Chomskys Arbeiten auf). Er gehört zu den weltweit führenden Autoritäten als Linguist und Politologe. Besonders in letzterem Wirkungsfeld ist er über rein akademische Kreise hinaus der aufmerksamen Weltöffentlichkeit bekannt, und genau dieses soll uns hier vornehmlich interessieren.

Auch politisch gesehen, ist Chomsky nicht leicht einzuordnen und hat seinen ganz eigenen Willen, der sich handlicher Schubladisierungen zu widersetzen weiß. So sieht er sich in der Tradition des „libertarian socialism“; eine anarchistische Ausrichtung, die gegen Hierarchien und Autoritäten orientiert ist. Obwohl er in seinen Schriften vehement und treffsicher analysierend gegen Machenschaften der amerikanischen Regierung angeht, ist er alles andere als „anti-amerikanisch“ (ein Kampfbegriff, der mittlerweile fälschlicherweise gleichbedeutend mit „kritisch gegenüber amerikanischer Politik“ gesetzt wird; wer nicht für uns ist, ist gegen uns und ein potenzieller Terrorist) oder unpatriotisch und unterstützt durchaus die republikanischen und demokratischen Grundsätze. Und eben die Verstöße gegen diese Prinzipien der staatlichen Freiheit prangert er an.

Dass Washingtons Ansichten dazu, was demokratisch ist und was nicht, der eigentlichen Definition beständig widersprechen, wird in seinem aktuellen Buch ebenfalls an Beispielen betrachtet. Ebenso richtet er sich explizit gegen die mehr als bedenklichen politischen Vorstöße der israelischen Regierung, was selbstverständlich als antisemitisch uminterpretiert wird. Eigens zu solchen Zwecken wurde ja auch der urbane Mythos vom „sich selbst hassenden Juden“ inszeniert. Chomsky selbst betrachtet sich als Unterstützer des Zionismus; mit dem Unterschied, dass der Begriff in den vergangenen Dekaden radikal neu interpretiert wurde und inzwischen so ziemlich das Gegenteil darstellt. Chomsky bleibt bei der traditionellen und tatsächlichen Bedeutung, und als Linguist von Format muss er es wissen. Derartige Standpunkte haben ihm natürlich den Vorwurf der Haarspalterei eingebracht. Ja, warum sollte man es mit der Sprache auch so genau nehmen, letztlich ist die derzeitige amerikanische Hetzkampagne ein Musterbeispiel dafür, wie beliebig Begriffe wie „Terrorist“ und „Terrorismus“, „humanitäre Intervention“, „anti-amerikanisch“, „unpatriotisch“ oder „Achse des Bösen“ schlagfertig und massenkompatibel aufbereitet je nach Situation zum Einsatz gebracht werden können.

Diese wirksamen verbalen Spitzfindigkeiten (oder eher Plattitüden?) werden in Chomskys Buch „Hybris“ ebenso beleuchtet wie das politische Gebaren der U.S.A. insgesamt. Dabei ist der Autor zugleich hochaktuell wie auch historisch orientiert, denn viele derzeitige Abläufe lassen sich an fast identischen Ereignissen der neueren Geschichte amerikanischer Politik erklären und in Parallelen analysieren.

Erklärtes Ziel derzeitiger amerikanischer (Macht-)Bestrebungen ist es, eine einseitig definierte weltweite Hegemonie zu erschaffen und also die alleinige Vorherrschaft der Vereinigten Staaten von Amerika zu sichern. Dies geschieht dabei aus dem Anspruch heraus, der einzig legitime Heilsbringer von Freiheit und Demokratie zu sein, der weiß, was für seine Kinder gut ist und wie man ungehorsame Kinder im Sinne amerikanischer Freiheit zu erziehen und zu bestrafen hat. Das klingt pathologisch, ist es auch und wird von Chomsky ausführlich analysiert, auch und gerade sprachlich, indem unzählige Zitate in die Fließtext eingestreut werden, die von besorgten „Demokratieverfechtern“ stammen (die wohl entweder nicht wissen, was sie da eigentlich reden oder aber gedankenlos in Kauf nehmen, dass ihre wirklichen Motive durch solche Aussprüche offenkundig werden).

Die U.S.A. definieren dabei auf breiter Basis neu. Oben erwähnte Begriffe gehören dazu, außerdem wird mit Nachdruck definiert, was Demokratie ist, was Freiheit ist, was Willkür und was nicht, was Krieg ist und was nicht, wann Menschenrechte zur Geltung kommen und wann nicht (in diesem Zusammenhang und in Sachen Aufrüstung wird übrigens auch die Türkei im Buch unter die Lupe genommen; wer danach noch für eine EU-Erweiterung in den Nahen Osten ist, der hat einige Grundprinzipien nicht verstanden), wann die UN und die mit ihnen verknüpften Institutionen etwas beizutragen, und wann sie sich gefälligst herauszuhalten haben, wer welche Auflagen zu erfüllen hat, Sperrverträge zu unterzeichnen hat, sich auf- oder abzurüsten hat – und warum die U.S.A. daran selbst nicht gebunden sind.

Überhaupt ist ein wesentliches Merkmal des Hegemonialbestrebens und seiner unmittelbaren Aktivitäten, dass beständig mit zweierlei Maß gemessen wird. Was auf einen missliebigen Staat anwendbar ist, ist bei gleichem Sachverhalt noch lange nicht für Washington gültig, so zum Beispiel beim Begriff des „internationalen Terrorismus“. Die „Think Tanks“ sind dabei, die ursprünglich von den U.S.A. selbst aufgestellten Kriterien für Terrorismus- und Kriegsfälle umzugestalten, da sämtliche Definitionen bislang einwandfrei auf amerikanisches Verhalten anwendbar sind. Chomsky hält es hier wie auch bei den oben angeführten Begriffen, indem er schön bei den ursprünglichen, noch unverfälschten Bedeutungen bleibt und sie auch dementsprechend zum Einsatz bringt.

Chomsky führt einige Fälle amerikanischer Intervention aus, so unter anderem Kosovo und Ost-Timor, Kuba oder Nicaragua. Bezeichnend war, um ein Beispiel zu nennen, dass die sowjetische Stationierung von Raketen auf Kuba als kritische Bedrohung aufgefasst wurden (zu Recht), die gleichzeitige Stationierung amerikanischer Raketen an der türkischen Grenze allerdings nicht einmal Medienerwähnung fand. Kuba ging gegen Blockaden und Sanktionen sowie militärische Übergriffe der Amerikaner vor, indem es sich ordnungsgemäß an die UN und den Sicherheitsrat wandte (abgeblockt von, man errät es, den U.S.A. und Israel, den beiden Chefblockierern bei jeder Abstimmung, die „amerikanische Interessen“ tangiert), während die U.S.A. eine abgefeuerte Patrone (oder ein wahlweise von ihnen selbst gesprengtes Schiff) als ausreichenden Grund ansehen, um sofort massiv zu bombardieren (und dabei auf die korrekte Fütterung der Medien zu achten).

Aber einen genüsslich großen Teil der Drecksarbeit müssen die Staaten dabei gar nicht selbst erledigen, dafür sind sie zu sehr Meister darin, Kontras, Guerillas, revolutionäre und militante Gruppierungen zu finanzieren, auszubilden und mit Waffen zu versorgen und zudem für ein ausreichend hohes Kriminalitätspotenzial des jeweiligen Landes zu sorgen, um dann im Zusammenspiel mit einem geeigneten und medienwirksamen Schreckensereignis (auch wenn man es sich zunächst aus den Fingern saugen und irgendwelche Massaker erfinden oder notfalls selbst inszenieren muss, später interessiert es sowieso keinen mehr – ähm, was war noch mal der Kriegsgrund? Und Kriegsverbrechen durch die Streitkräfte der U.S.A.? Gibt es nicht.) mit patriotischer Inbrust und im Superman-Kostüm die Welt vor irgendwelchen schrecklichen Terroristen retten zu dürfen. Ganz altruistisch natürlich; wovon, so Chomskys Analyse, ein erschreckend hoher Teil der Aktivisten amerikanischen Imperialbestrebens aufgrund ihres Selbstverständnisses tatsächlich und aufrichtig überzeugt ist. Missionarischer Eifer mit ein paar netten machtpolitischen Nebeneffekten, wie wir ihn seit den Kreuzzügen nicht mehr hatten – aber dafür wurde jetzt ein neuer Kreuzzug ausgerufen und wir marschieren selbst pflichtbewusst in vorderster Reihe mit.

Der „war on terror“ ist natürlich keine Innovation neuerer Zeit, er wurde zuletzt bereits Anfang der Achtziger von den U.S.A. ausgerufen und die Terrorismus- bzw. Kommunismuskeule packen die Macher in Washington ja bekanntlich auch nicht erst seit gestern erfolgreich aus. Immer wieder beliebt und gern gesehen, haben sich diverse – ironischerweise eigentlich wirklich plumpe – Stilelemente als beständig wirksam erwiesen und werden in immer gleichem Schauspiel mit neuer Besetzung aufgeführt – und das Publikum scheint den Nepp nicht zu bemerken und spendet tosenden Applaus. Brot und Spiele für das Volk. Und dank neuester Technologien so werbewirksam in die Menge zu streuen wie nie zuvor. Da schafft man es auch ganz schnell und rechtzeitig vor dem nächsten Irakkrieg, die Öffentlichkeit (ca. 70 Prozent laut Umfrageergebnissen) davon zu überzeugen, dass der böse Hussein mit den ach so nützlichen Anschlägen vom 11.9. ganz bestimmt etwas zu tun hatte und die Mehrheit der nach unbekannten Kriterien festgelegten Flugzeugattentäter wohl Iraker gewesen sein müssen. Die „Schöne neue Welt“ und der „Große Bruder“ machen’s möglich.

Die Vereinigten Staaten von Amerika haben ihre Grenzen ausgelotet und sind folgerichtig zu dem Schluss gekommen, dass sie nunmehr eine aggressive und unilateral legitimierte „Nationale Sicherheitsstrategie“ verkünden dürfen, die es ihnen gestattet, auf jedwede durch sie selbst definierte Bedrohung ihrer Interessen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu reagieren, bevorzugt mit militärischer Überlegenheit. Das wird natürlich zunächst gegen wehrlose Ziele gerichtet, weshalb beispielsweise Nordkorea erst einmal vor Übergriffen sicher sein dürfte. Allein die bloße Verkündung dieser Gewaltbereitschaft führt allerdings in Wirklichkeit bereits zu einer neuen Aufrüstungsspirale, die Ausführung dieser Androhung zu terroristischen Gegenmaßnahmen, die wiederum als Legitimierung weiterer militärischer Interventionen (oh, es heißt ja nun „humanitäre Intervention“) dienlich sind und ihre Existenz und Notwendigkeit somit tautologisch begründen können.
Um die innenpolitischen Sorgenkinder wird sich im gleichen Zuge fachgerecht gekümmert, Patriot Act (Teil II demnächst auch in Ihrem Kino), Homeland Security und andere ganz unbedenkliche Einrichtungen zum Schutz und Wohle der amerikanischen Freiheit (wie war der Begriff gleich noch definiert?) machen es möglich.
Chomsky stellt dabei heraus, dass gerade die „Sicherheitspolitik“ dafür sorgt, dass sowohl Amerika als auch das stabile Weltgefüge in massive Gefahr geraten. Statt „Überleben durch Hegemonie“ stellt er eher die Wahlfrage: „Hegemonie oder Überleben“? [Originaltitel: „Hegemony or Survival“]

Noam Chomsky ist erneut eine explosive Analyse gelungen, untermauert von zahllosen Zitaten und Quellenbelegen und scharfsinnig zu einem schlüssigen Bild zusammengefügt, dabei alles, was dem argumentativen Totschlaghammer „Verschwörungstheorie“ Nahrung geben könnte, vermeidend. Nackte Fakten, die für sich sprechen, gewürzt mit einer griffigen Prise Zynismus, und ein angenehmer Schreibstil abseits von akademischen Wortungetümen machen „Hybris“ zu nahrhafter Vollwertkost für aufmerksame Beobachter derzeitigen Weltgeschehens. Pflichtlektüre.

Eine herausragende und beispielhafte Aktion hat der Europa-Verlag in Kooperation mit „attac Deutschland“ gestartet, indem unter http://www.chomsky-forum.de/ neben allerhand Sekundärliteratur zu Chomsky die Volltexte der sechs vor „Hybris“ erschienenen Werke veröffentlicht wurden. Shareware-Prinzip, wie es Schule machen sollte.

[Deutsches Noam-Chomsky-Forum]http://www.chomsky-forum.de
[Offizielle Homepage von Noam Chomsky]http://www.chomsky.info/
[Chomsky bei Wikipedia]http://en.wikipedia.org/w/wiki.phtml?title=Noam__Chomsky&printable=yes

Weiterführende Lektüre:
[Die Kriegslüge]http://www.stern.de/politik/ausland/index.html?id=521345
Neunteiliger Rückblick-Artikel des „stern“ über US-Außenpolitik, Kriegstreiben und Desinformation seit dem Amtsantritt von George W. Bush

[Schlecht für Irak, gut für die Welt]http://www.taz.de/pt/2004/03/20/a0162.nf/textdruck
taz Nr. 7314 vom 20.3.2004, Seite 3, 313 Interview mit Noam Chomsky von ERIC CHAUVISTRÉ

[Projekt für ein neues europäisches 21. Jahrhundert]http://www.medienanalyse-international.de/projekt.html
Analysen und Lösungsvorschläge von Jochen Scholz, erschienen beim Internationalen Institut für Medienanalyse und Friedensforschung.
Scholz: Nach 38 Jahren als Berufsoffizier der Luftwaffe nun außenpolitischer Berater. Die letzten sechs Dienstjahre im Bundesministerium der Verteidigung im Stab des Generalinspekteurs eingesetzt. Davor zwölf Jahre in NATO-Gremien, sechs Jahre in NATO-Stäben.

Inhaltsverzeichnis:

_I. Hegemonie oder Überleben_
„Zwei Supermächte“
Der Feind im Innern
Der Feind jenseits der Grenzen

_II. Die imperiale Strategie_
Die Hegemonie erzwingen
Neue Normen des internationalen Rechts
Die Herrschaft des Gesetzes
Das internationale Recht und seine Institutionen
Besorgnisse der US-Eliten
Absichtsvolle Ignoranz

_III. Die neue Epoche der Aufklärung_
Kosovo und Ost-Timor
„Die Notwendigkeit der Kolonisierung“
Wie man unartige Kinder vor Ansteckung bewahrt

_IV. Gefährliche Zeiten_
„Nur ein Wort vom Atomkrieg entfernt“
Internationaler Terrorismus und Regimewechsel: Das Beispiel Kuba
Erfolgreicher Widerstand
Leitlinien US-amerikanischer Politik
Internationaler Terrorismus und Regimewechsel: Das Beispiel Nicaragua

_V. Die Irak-Connection_
Das Drehbuch I: Außenpolitik
Das Drehbuch II: Innenpolitik
Unbedeutende Risiken
„Die wilden Flügelstürmer“
Demokratie und Menschenrechte
Befreiung von der Tyrannei: Konstruktive Lösungen

_VI. Weltmachtprobleme_

_VII. „Ein Hexenkessel von Feindseligkeiten“_
Ursprung und Entwicklung der israelisch-amerikanischen Beziehungen
Camp David II: Palästina als „dauerhafte koloniale Dependenz“

_VIII. Terrorismus und Gerechtigkeit_
Binsenweisheiten und Terror
Die Kunst, unerwünschte Tatsachen verschwinden zu lassen
Binsenweisheiten und die Theorie des gerechten Krieges
In Konfrontation mit dem Terror

_IX: Ein Alptraum, der vorübergeht?_

_Anmerkungen_
_Personenregister_

[NEWS] Nikola Vertidi – Unheilvolles Kreta

Ein besorgniserregender Anruf erreicht Hyeronimos, während er den Blick über das tiefblaue Meer schweifen lässt. Stelios Mentakis, Chef der Mordkommission in Heraklion, der eigentlich seinen Burnout in einer Berghütte auskurieren wollte, wurde angegriffen und schwebt in Lebensgefahr. Hyeronimos und sein Team machen sich sofort auf die Suche nach Verdächtigen. Doch wer hatte ein Motiv und wusste, wo sich Mentakis aufhielt? Findet sich der Täter vielleicht sogar in den eigenen Reihen? Ein Fall, der allen an die Substanz geht, fordert die Ermittler. (Verlagsinfo)


Taschenbuch ‏ : ‎ 500 Seiten
Piper

[NEWS] Anna-Luise Melle – Die Meisterin der Wachsfiguren (Bedeutende Frauen 15)

Anna-Luise Melle schreibt in ihrem faszinierenden biografischen Roman »Die Meisterin der Wachsfiguren« atmosphärisch dicht und unerhört spannend über das unglaubliche Leben der Frau, die als Madame Tussaud weltberühmt wurde.
Paris, 1778: Am glücklichsten ist Marie Tussaud, wenn sie ihrem Onkel bei der höchst anspruchsvollen Fertigung von Wachsbüsten und -figuren helfen darf. Bald wird man in Versailles auf die schöne junge Frau mit dem außergewöhnlichen Talent aufmerksam: Marie darf eine Schwester des Königs unterrichten! Dass sie sich dabei unsterblich in den attraktiven, aber verheirateten Maler Jacques verliebt, bringt sie in Schwierigkeiten.
(Verlagsinfo)


Broschiert ‏ : ‎ 320 Seiten
Piper

[NEWS] Martina Winkelhofer – Sisis Welt

Um Sisis Alltag und Leben ranken sich zahlreiche Legenden. Die renommierte Historikerin Martina Winkelhofer bringt dank außerordentlicher Funde und Neuauswertungen von Quellen endlich Licht ins Dunkel: Was erzählen uns Kaiserin Elisabeths Sinn für Mode, ihre Ausstattung und Hobbys über Frauenleben dieser Zeit? Was sagen ihre Beziehungen über ihr Leben aus? Welche Geheimnisse können wir ihren Alltagsgegenständen entlocken und was erzählen sie über diese Epoche? Welche Sehnsüchte stecken hinter ihren Reisen? Eine kenntnisreiche Dekonstruktion des Mythos, der Sisi nicht weniger schillern lässt. (Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 352 Seiten
Piper

[NEWS] Richard Swan – Im Namen des Wolfes

Im Reich des Wolfes gärt es. Rebellen und mächtige Patrizier gefährden die Macht des kaiserlichen Throns. Nur der Orden der Richter stellt sich dem Chaos entgegen. Sir Konrad Vonvalt ist der gefürchtetste von ihnen, der gemeinsam mit seiner Schreiberin Helena und seinem Vollstrecker Bressinger Recht und Gesetz vertritt. Als die drei den Mord an einer Adeligen untersuchen, kommen sie einer Verschwörung auf die Spur, die bis in die Spitze der kaiserlichen Gesellschaft reicht. Vonvalt muss sich entscheiden: Wird er die Gesetze missachten, die geschworen hat, zu schützen, um das Reich zu retten?
(Verlagsinfo)


Broschiert ‏ : ‎ 528 Seiten
Piper

[NEWS] Nicola Förg – Hohe Wogen (Alpen-Krimi 13)

Für »Hohe Wogen«, Band 13  ihrer beliebten Krimi-Reihe, wählt die SPIEGEL-Bestsellerautorin den Starnberger See als idyllischen Schauplatz für einen ungewöhnlichen Mord: Eine Frau wird auf ihrem SUP-Board mitten im See gefunden – getötet mit einem Fünfzack. Irmi Mangolds Ermittlungen führen sie zwischen die Fronten von Freizeit-Wassersportlern und Berufsfischern, von Anwohnern und Ausflüglern, von Naturschützern und Erholung Suchenden. Die Emotionen schlagen hohe Wellen in diesem neuen Fall. Die Tote war vielen in der Region als übergriffige Frau bekannt, die als Locationscoutin für einen Filmdreh die schönsten Orte suchte. Hat sie ihre Nase in anrüchige Dinge gesteckt? Irmi Mangold muss all ihre Intuition aufbieten, um zu erspüren, welche stillen Wasser Abgründe verbergen. (Verlagsinfo)

Taschenbuch ‏ : ‎ 320 Seiten
Piper

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[NEWS] Mark Miller – Uns bleibt immer New York

Lorraine leitet eine renommierte Pariser Werbeagentur, ihre Leidenschaft aber gehört der Kunst. Als sie zur Versteigerung eines berühmten Gemäldes nach New York reist, wird sie im Central Park von einem Unbekannten überfallen. Nur das mutige Einschreiten des Malers Leo verhindert Schlimmeres. Zwischen den beiden funkt es sofort, doch sie sind in Gefahr: Lorraine wird von einem Stalker verfolgt, der alles über sie weiß und sie in anonymen Nachrichten bedroht. Und Leo, der bis vor Kurzem als Kunstfälscher im Gefängnis saß, wird von seiner Vergangenheit heimgesucht. Schließlich macht er eine schreckliche Entdeckung, die ihre Liebe zerstören könnte. (Verlagsinfo)


Broschiert ‏ : ‎ 448 Seiten
Piper

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[NEWS] Sarra Manning – Bis es für immer ist

Als die schüchterne Jen 1986 im College auf den coolen Nick trifft, glaubt sie nicht, dass aus ihnen mehr werden kann als gute Freunde. Seither haben sich die beiden schon unzählige Male aus den Augen verloren – und dann zufällig wiedergetroffen. Dass es für beide Liebe auf den ersten Blick war, haben sie einander nie gesagt. Und es scheint, als würden sie den richtigen Moment dafür immer verpassen: Mal sind sie in Beziehungen, mal jagen sie anderen Träumen hinterher, mal kommt es zwar zu einem Kuss, doch kurz danach auch zu einem Streit. Erst als 2005 ein Anschlag London erschüttert und beide sich auf die Suche nacheinander begeben, erkennen sie, dass sie jetzt endlich bereit füreinander sind. (Verlagsinfo)


Taschenbuch ‏ : ‎ 496 Seiten
Piper

[NEWS] Stephanie Garber – Caraval

Scarlett Dragna fürchtet sich vor ihrem Vater, dem grausamen Governor der Insel Trisda. Sie träumt davon, ihrem Dasein zu entfliehen und Caraval zu besuchen, wo ein verzaubertes Spiel stattfindet. Doch ihr Wunsch erscheint unerreichbar – bis Scarlett von ihrer Schwester Donatella und dem geheimnisvollen Julian entführt wird, die ihr den Eintritt zu Caraval ermöglichen. Aber ist Caraval wirklich das, was Scarlett sich erhofft hat? Sobald das Spiel beginnt, kommen Scarlett Zweifel. Räume verändern auf magische Weise ihre Größe, Brücken führen plötzlich an andere Orte und verborgene Falltüren zeigen Scarlett den Weg in finstere Tunnel, in denen Realität und Zauber nicht mehr voneinander zu unterscheiden sind. Und als ihre Schwester verschwindet, muss Scarlett feststellen, dass sich ein furchtbares Geheimnis hinter Caraval verbirgt … (Verlagsinfo)


Broschiert ‏ : ‎ 400 Seiten
Piper

[NEWS] Elina Backman – Brandmal

Als Saana Havas ihren Job als Journalistin verliert, kommt sie bei ihrer Tante auf dem Land unter. Dort stößt sie auf einen alten Fall aus dem Jahr 1989: Die 15-jährige Helena wurde tot in den Stromschnellen des Flusses aufgefunden, man ging von einem Unfall oder Selbstmord aus. Saana beginnt, Nachforschungen anzustellen, da wird ein Mann aus dem Ort ermordet und mit einem Brandmal in Form einer Dornenkrone gezeichnet. Kommissar Jan Leino aus Helsinki schaltet sich ein, denn in der Hauptstadt wurde kurz zuvor eine Leiche mit einer eingebrannten Krone gefunden. Und beide Opfer kannten Helena. (Verlagsinfo)


Broschiert ‏ : ‎ 576 Seiten
Piper

[NEWS] T. A. Willberg – Der Mitternachtsmord

London, 1958: Verborgen unter den Straßen der Stadt liegt die geheimnisvolle Welt von Miss Bricketts Detektivbüro, ein Labyrinth aus Tunneln und unterirdischen Hallen. Nachdem Miss Bricketts Assistentin um Mitternacht in der Bibliothek des Detektivbüros ermordet wird, erhält die junge Detektivin Marion Lane den Auftrag, den Fall aufzuklären. Schnell ist für sie klar, dass der Mörder aus Miss Bricketts eigenen Reihen stammen muss, denn die Bibliothek war akribisch von der Außenwelt abgeschottet … was jeden Mitarbeiter zu einem Verdächtigen macht. Meisterhaft klug und spannungsgeladen!(Verlagsinfo)


Broschiert ‏ : ‎ 384 Seiten
Piper

[NEWS] Veit Heinichen – Entfernte Verwandte (Proteo Laurenti 11)

Commissario Laurenti wird in das Dorf Prosecco gerufen. Vor dem Partisanen-Mahnmal auf dem Karst, wo der Opfer der Nazi-Besatzung und des Faschismus gedacht wird, liegt ein Toter. Es gibt Hinweise auf eine Mordserie. Und Laurenti ahnt, dass jemand gekommen ist, um über die Geschichte zu richten. Ausgerechnet in einer Zeit, da der Populismus im Aufwind ist. Die Ermittlungen führen zu den ältesten Bürgern Triests. Vielleicht können ihre Erinnerungen helfen, eine weitere Tat zu verhindern. Doch in der Hafenstadt pflegt jeder seine eigene Wahrheit, und das nächste Opfer ist irgendwo da draußen. (Verlagsinfo)


Taschenbuch ‏ : ‎ 320 Seiten
Piper

[NEWS] Andreas Brandhorst – Das Netz der Sterne

In die unbekannten Weiten des Universums vorzustoßen – das ist der Job der Kartografen bei Interkosmika, dem Konzern, der die interstellaren Reisen zwischen den Sternen kontrolliert. Tess ist eine solche Kartografin, doch nicht freiwillig, denn sie muss bei Interkosmika die Schulden ihrer Familie abarbeiten. Und sie weiß, dass ihre Mission alles andere als einfach wird. Denn ihr Auftrag führt sie in eine Region, aus der noch keiner lebend zurückgekehrt ist … Mit »Das Netz der Sterne« stößt Andreas Brandhorst das Tor zu einer neuen Welt auf – ideal für Brandhorst-Fans und Neueinsteiger! (Verlagsinfo)


Taschenbuch ‏ : ‎ 512 Seiten
Piper

[NEWS] Agnes Imhof – Die Pionierin im ewigen Eis (Bedeutende Frauen 13)

1891. Grönland, raue Schönheit und die Heimat der fremden Inuit – voller Neugier und Lust auf Abenteuer startet Josephine Peary zu ihrer ersten Arktisexpedition. Sie ist überglücklich, ihren Mann Robert begleiten zu dürfen. Indem sie Freundschaft mit der Inuk Arnakittoq schließt und akribisch Tagebuch führt, gelingt es ihr sogar, einen wissenschaftlichen Beitrag zu leisten. Als sie schwanger wird, ist Josephines Glück perfekt. Allerdings hat sich die Beziehung zu Robert verändert, ihm missfällt die Eigenständigkeit seiner Frau. Hat ihre Liebe in der Kälte des Nordens eine Chance?
(Verlagsinfo)


Broschiert ‏ : ‎ 336 Seiten
Piper