Es sind die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts, als Til auf Hannah trifft und Hannah auf Til. Eine gemeinsame Dekade beginnt. Erst in Den Haag, dann in Berlin verbringen die Künstlerin und die Autorin die letzten großen Partys und Momente zärtlicher Zweisamkeit. Doch von Sommer zu Sommer entpuppt sich das gemeinsame Leben und Schaffen zunehmend als Herausforderung, unter Druck gesetzt von der politischen Bedrohung durch den Nationalsozialismus. Behutsam und poetisch setzt Miku Sophie Kühmel in »Hannah« das Bild einer Liebe zusammen, die sich nicht nur an den Abgründen ihrer Zeit messen muss. (Verlagsinfo)
Seitenzahl der Print-Ausgabe : 304 Seiten
S. Fischer
Dominic Salt lebt mit seinen drei Kindern auf einer verlassenen Insel, irgendwo zwischen Australien und Antarktis. Weil das kleine Stück Land langsam vom steigenden Wasser verschlungen wird, ist das Forschungsteam, zu dem auch Dominic gehörte, längst abgereist, und bald soll auch die Familie ans Festland zurückkehren. Doch wird in einer folgenreichen Sturmnacht plötzlich eine Frau an die Küste gespült. Sie ist schwer verletzt, fast erfroren. Wer ist die Fremde? Und wie ist sie ausgerechnet nach Shearwater geraten? Während die Kinder sich von ihrer atemberaubend schönen Insel verabschieden müssen, von den Seelöwen und Albatrossen, den sturmumtosten Klippen und versteckten Senken, beginnen die fünf Menschen, einander zu umkreisen, ihre Sehnsüchte und Geheimnisse zu teilen und sich zu fragen: Welche Entscheidungen müssen wir treffen, um die Menschen zu schützen, die wir lieben? (Verlagsinfo)
Jedes Jahr im Frühling kehren sie nach dem Winter in ihr »Sommerland« am See im Nordwesten Schwedens zurück. Doch in diesem Frühjahr ist alles anders: Als die dreizehnjährige Iŋgá mit den Rentieren, Mutter und Tante das Tal erreicht, ist ihr Dorf versunken. Birken, Hütten, das Hab und Gut der Familie und vor allem das Grab des Vaters – alles unter Wasser, rücksichtslos geopfert für die Wasserkraftproduktion und den Profit der Städte im Süden. Es beginnt ein jahrzehntelanger Kampf gegen die Mächtigen des Landes, der nicht nur die drei Frauen, sondern das ganze sámische Dorf vor eine Zerreißprobe stellt. (Verlagsinfo)
Die Musikerin Johaenne steht auf ihrem Fenstersims im fünften Stock, und der Friedhof ist praktischerweise nebenan. Der Mann, den sie unbändig geliebt hat, ist aus ihrem Leben verschwunden, die Liebe zu ihm jedoch ist geblieben. Was nun?! Es ist Nacht, nur der Mond kann sie sehen, und er hat Fragen.
Johaenne begreift, dass sie keine Selbstmörderin ist, und setzt tastend ihre Schritte in ein neues Leben. Doch die Welt ist aus den Fugen: Ein Nebel bedeckt die halbe Welt, Feuersbrünste und Heuschreckenschwärme wüten. Aus der Stadt flieht Johaenne aufs Land, in den Bungalow ihres verstorbenen Vaters. Hinzu stoßen ihre neuen Freundinnen Jamal und Shenmi, die Pianistin Ayo und ein kleiner Hund. Bedrohlich wirkt das Nachbarhaus, und kann der Nebel wirklich Dinge und Lebewesen für immer verschlucken?
Bald sind die Frauen abgeschnitten von allen Informationen über die Außenwelt. Während der Nebel das Haus umhüllt, klären die vier Frauen für sich die Verhältnisse. In einer Welt, in der alles verschwindet, leben sie Solidarität und Liebe. Und Johaenne erkennt, dass sie sich erlauben muss, glücklich zu sein. (Verlagsinfo)
Vier Frauen, vier Leben und die Sehnsucht nach Sichtbarkeit, Liebe und Selbstbestimmung. Der lang erwartete neue Roman von Chimamanda Ngozi Adichie. Spiegel-Bestsellerautorin, literarischer Superstar und feministische Ikone.
Chiamaka ist Reiseschriftstellerin, navigiert zwischen ihrer nigerianischen Heimat und ihrem amerikanischen Zuhause und versucht, sich im Rückblick auf die Männer ihres Lebens zu erklären, wann genau ihr ihre Träume abhandengekommen sind. (Verlagsinfo)
Eine Frau läuft durch den Wald. Eigentlich bereitet sie sich auf einen Marathon vor, aber getrieben ist sie von etwas anderem. Alles, was sie vergessen will, kehrt zu ihr zurück, und so nähert sie sich Atemzug für Atemzug dem sechzehnjährigen Mädchen, das sie einmal gewesen ist. Der erste Kuss auf einer Party. Der erste überwältigende Rausch, der den Körper so leicht werden ließ. Die Mutter, die mit Argusaugen über sie wacht und ihren unbändigen Lebenshunger kontrolliert. Der Vater, der sich immer weiter distanziert.
(Verlagsinfo)
»Ich habe mich von deinem Vater befreit und dachte, jetzt wird alles besser.« Édouard Louis kehrt zur Geschichte seiner Mutter zurück. Zu einer Frau, die sich schon einmal befreit hat. Von Alkohol, Gewalt und Scham, vom Schweigen. Und deren Geschichte sich zu wiederholen droht, als sie eines Nachts den Sohn anruft, während ihr neuer Partner sie im Hintergrund rüde beschimpft. Schritt für Schritt plant der Sohn mit ihr den Ausbruch, ein neuer Anfang gelingt, aber wie geht das Leben weiter, wenn man Freiheit nie gelernt hat? (Verlagsinfo)
Vytautas Vargalys wurde vor der sowjetischen Besatzung Litauens geboren, avancierte zum Freiheitskämpfer, wurde daraufhin gefoltert und in ein Arbeitslager in Sibirien deportiert. Er überlebt, wird aber fortan von rätselhaften Visionen und Erinnerungen heimgesucht und auch von paranoidem Verfolgungswahn. Denn Vytautas, der seit seiner Rückkehr als Bibliothekar arbeitet, ist überzeugt: Die bröckelnde sowjetische Macht lauert hinter jeder Straßenecke, und jede Vorstellung von Wirklichkeit trägt eine Alternative schon in sich. Seine Affäre mit der Bibliothekskollegin Lolita wird jäh durch einen Mord beendet – und mündet in eine Anklage gegen Vytautas. Im Prozess beschreibt jeder der aufgerufenen Zeugen eine ganz eigene Wahrheit. Wem kann man glauben? Ist es am Ende die eigene Wahrnehmung, die einen täuscht? Das monumentale »Vilnius Poker« ist der wichtigste litauische Roman des 20. Jahrhunderts und ein schillerndes Kaleidoskop, das mit jeder Bewegung ein neues Bild ergibt. (Verlagsinfo)
Herbert Grönemeyer – die erste umfassende Gesamtdarstellung zu Leben und Werk
Zum ersten Mal sah ihn die halbe Nation in dem Film »Das Boot«. Dann kam der große Erfolg als Musiker mit »4630 Bochum«, das zusammen mit »Mensch« bis heute zu den zehn meistverkauften Musikalben in Deutschland gehört. Mit Versen wie »Gib mir mein Herz zurück / Bevor es auseinanderbricht« hat Grönemeyer deutsche Popgeschichte geschrieben. Wer aber ist dieser Herbert Grönemeyer? Wie lässt sich die Wucht und Energie, auch das Tröstliche seiner Musik erklären? Wie gelang es ihm über Jahrzehnte hinweg, sich selbst treu zu bleiben? Und warum sieht man in ihm wie bei keinem anderen Star in Deutschland einen von uns? (Verlagsinfo)
Jayne Anne Phillips‘ Kurzgeschichten beschreiben junge Leute um die Dreißig, Leute in einer Übergangsphase. Die preisgekrönte Autorin zeichnet Stimmungen, Bildern, Situationen mit einer Leichtigkeit, als habe sie das schon immer gemacht. Sehr beeindruckend: Die Frau kann wirklich erzählen.
Im Jahre 1887 unternimmt der junge Oberleutnant André de Saint-Avit einen Erkundungsritt in das nordafrikanische Hoggar-Massiv. Ihn begleiten Jean-Marie-Francois Morhange, ein Armee-Geograph und Gelehrter, und ein Beduine. Nach einigen Wochen überfällt sie in den Tifedest-Bergen ein furchtbares Unwetter, das das kleine Seitental, in dem sie lagerten, in einen reißenden Strom verwandelt. Mühsam retten sie sich in eine Höhle. Dort entdeckt Morhange eine uralte Inschrift, die in der Tuareg-Sprache den Namen „Antinea“ bildet. Ihn trägt die Urenkelin des Poseidon und letzte Königin von Atlantis, in deren gewalt die Franzosen sich bald befinden werden… (gekürzte Verlagsinfo)
Der Autor
Der Franzose Pierre Benoit wurde 1886 im südfranzösischen Albi geboren und starb 1962 in St. Jean de Luz. Er schrieb eine Menge spannender Abenteuerromane, die sofort populär, in zahlreiche Sprachen übersetzt und teils auch verfilmt wurden.
Von der Hoffnung erfüllt, mit Hilfe einer seltsamen Landkarte einen Schatz der alten Inkas zu finden, macht sich Nicholas Graydon, ein Bergbauingenieur, gemeinsam mit drei Abenteurern auf den Weg in ein Gebiet der Kordilleren, das bisher noch kein Weißer betreten hat. Habgier, Goldfieber und Hass lassen die Expedition zu einem Fiasko werden. Nur Graydon überlebt – und er gelangt nach Yu-Atlanchi, dem verbotenen Land. Dort – unter Geschöpfen, die zeitlos sind und für die der Tod unbekannt ist – lernt Graydon, der Mann des 20. Jahrhunderts, die Wunder und Schrecken eines Volkes kennen, das viel älter als die Menschheit ist… (Apex-Verlag) Abraham Merritt – Das Gesicht im Abgrund. Fantasy-Klassiker weiterlesen →
Der junge Bergwerksingenieur Leif Langdon hat auf einer Expedition nach Zentralasien erlebt, dass ihn das aussterbende Volk der hellen Uiguren, wikingerartiger Krieger, für die Reinkarnation eines uralten Helden ihres Stammes hält – des unbesiegbaren Dwayanu. Für sie ruft er den furchtbaren Krakengott Khalk’ru und flieht entsetzt, als er seine Tat begreift.
Aber wer Khalk’ru gerufen hat, der muss auch seinem Ruf folgen – und Monate später ruft der Gott Leif, im äußersten Alaska, in einem Tal, das unter einer ewigen Fata Morgana verborgen liegt. Mit der Herrin der weißen Wölfe und dem gewaltigen Schmied Tibur kämpft Leif um die Macht und um das Leben der schönen Evalie, die zum Opfer für Khalk’ru bestimmt ist. Aber der heißeste Kampf tobt in ihm selbst, als Dwayanu, der grausame Krieger der Vorzeit, Macht über seine Seele zu gewinnen beginnt … (Verlagsinfo) Abraham Merritt – Das Volk der Fata Morgana. Fantasy-Klassiker weiterlesen →
Wer in den zwölf weißen Bänden von Christoph Ransmayrs »Spielformen des Erzählens« nach dem klassischen Ton großer Erzählungen sucht, wird jene 13 Geschichten entdecken, die nun erstmals in einem Band versammelt sind. Die Entdeckungsreise führt von Irland in den Transhimalaya, aus dem oberösterreichischen Bergland zu den Bürgerkriegsschauplätzen Sri Lankas oder in die Sahara, in den Frieden afrikanischer Nebelwälder und ins Südchinesische Meer. (Verlagsinfo)
Michael Lentz erinnert sich in »Heimwärts« an die unheimlichen Jahre der alten Bundesrepublik. Zwischen Apfelkuchen und Zorn, zwischen Matchboxautos und Metaphysik spielt sich in seinem neuen Roman eine westdeutsche Kleinstadt-Kindheit ab. Regelmäßig rutscht dem Vater die Hand aus, oder man begegnet sich wortlos im Haus. Es gibt viel zu essen, und die Mutter sorgt für Ordnung und schlechtes Gewissen. Unterbrochen werden die Erinnerungen von der Stimme eines Kindes, das die alte Bundesrepublik nur noch vom Hörensagen kennt und mit all dem alten Kram heute nicht mehr viel anfangen kann. (Verlagsinfo)
Eine junge Frau reist nach Togo, im Gepäck ein Aufnahmegerät und den Auftrag, zu Flucht- und Migrationsursachen zu forschen. Vor Ort trifft sie Menschen, die ihr von sich erzählen: eine Schneiderin, die ihrer Abschiebung aus Deutschland zuvorkam, einen jungen Mann, der mit seinem Dienst im Waisenhaus hadert, und den Bibliothekar, der sie aufmerksam macht auf die Europäerinnen und Europäer, die wie Gespenster das Land bevölkern. (Verlagsinfo)
Auf den ersten Blick scheint dieser Roman nichts mit Schwarzafrika zu tun zu haben. Susan Barton, von meuternden Matrosen auf einer Insel irgendwo im Atlantik ausgesetzt, trifft auf Robinson und Freitag. Doch anders als in dem berühmten Roman von Defoe gibt es auf der Insel keine Abenteuer zu bestehen, gibt es keine wilden Tiere und keine Kannibalen.
Die Rückkehr in sein ungarisches Heimatland konfrontiert den Nachfahren einer historischen Serienmörderin nicht nur mit den Verbrechen alter und neuer Kriegsgewinnler, sondern lässt ihn auch fürchten, dass seine böse Ahnin aus dem Jenseits zurückkehren will … – Positiv anstrengende, weil unerhört intensive Lektüre, die nicht nur eine spannende Geschichte erzählt, sondern auch dem Wesen des Bösen nachspürt: ein Buch, das in Erinnerung bleiben wird! Andrei Codrescu – Die Blutgräfin weiterlesen →
»Blaubarts Burg« ist der letzte Teil der Terra-Alta-Trilogie von Javier Cercas: Melchor hat seinen Job als Polizist endgültig an den Nagel gehängt. Er arbeitet in der Terra Alta als Bibliothekar, die Bücher und seine 17-jährige Tochter Cosette erfüllen sein Leben.
Als Cosette von einer Reise nach Mallorca nicht zurückkehrt, wird Melchor nervös. Ist es bloß die Laune eines Teenagers? Oder ist sie auf den wilden Partys der Insel in die falschen Hände geraten?
Doch dann bricht der Kontakt zu seiner Tochter vollständig ab, und Melchor muss handeln. Mit Hilfe seiner ehemaligen Polizeikollegen gelingt es ihm, die Spur aufzunehmen. Sie führt in die Villa eines Oligarchen, in der immer wieder junge Frauen verschwinden.
Auf der verzweifelten Suche nach seiner Tochter sieht sich Melchor Marín mit der Korruption und Vetternwirtschaft der Urlaubsinsel konfrontiert. Doch er weiß sich zu helfen. (Verlagsinfo)
»Kein Schlussstrich!« Das war die Forderung vieler Stimmen aus der Nebenklage nach dem Urteil des NSU-Prozesses. Zu wenig wurde aufgeklärt, zu viel politisch versprochen. Was genau aber passiert mit einem Prozess, um dessen Grenzen so nachhaltig gestritten wird? Wer beobachtet die dritte Gewalt bei ihrer Arbeit, wenn es um rassistischen Terror und den Angriff auf unsere Demokratie geht? Kathrin Röggla erzählt nicht in der üblichen Vergangenheitsform von einem abgeschlossenen Fall, und sie nimmt die bewusst unprofessionelle Perspektive eines »Wir« ein, das oben auf den Zuschauerrängen sitzt. Doch wer sind »wir« eigentlich, wenn jedes »Wir« durch den Prozess in Frage gestellt wird? Mit großer Genauigkeit, aber auch mit erstaunlicher Komik und Musikalität erzählt Rögglas Roman von den Rollen und Spielregeln des laufenden Verfahrens, um zu einer radikal offenen, vielstimmigen Form der Aufklärung zu kommen. Es ist ein Buch über die aktive Teilhabe all der Menschen, die das Gericht zu einem lebendigen Ort der Demokratie machen. (Verlagsinfo)
Gebundene Ausgabe : 208 Seiten
S. Fischer
Geist ist geil! Seit 2002 – Ständig neue Rezensionen, Bücher, Lese- und Hörtipps