Schlagwort-Archive: S. Fischer

Kolata, Gina – Influenza. Die Jagd nach dem Virus

Im November 1918 konnte und wollte die Welt endlich aufatmen: Der „große“, der (Erste) Weltkrieg hatte nach vier grausamen Jahren endlich sein Ende gefunden. Millionen waren auf den Schlachtfeldern gefallen, die Überlebenden wollten endlich heim und ihr ziviles Leben aufnehmen. Doch die Ruhe währte nur einen Monat: Im Dezember 1918 brach die „Spanische Grippe“ über die Welt herein, keine Seuche, sondern eine Pandemie, die über den gesamten Globus raste und 700 Millionen Menschen infizierte. Als sie 1920 allmählich abebbte, waren mindestens 20, womöglich aber 100 Millionen Menschen tot – ertrunken im eigenen Blut, das die Lungen füllte und sie zum Kollaps brachte.

Die Überlebenden waren schockiert, ja traumatisiert. Kaum eine Familie gab es, die keine Opfer zu beklagen hatte. Unheimlicherweise waren es vor allem die Starken und Jungen, die unter der Grippe fielen. Unbeschreibliche Szenen spielten sich ab. In den Städten vermummten sich die Bürger mit Gesichtsmasken, Särge füllten ganze Straßenbahnwaggons, Massengräber mussten ausgehoben werden. Es schien keine Rettung zu geben. Machtlos beobachteten Ärzte und Wissenschaftler, wie kräftige Männer und Frauen binnen weniger Stunden erkrankten und kurz darauf starben.

Als dann die Grippe so spurlos verschwand, wie sie gekommen war, wurde sie aus dem kollektiven Bewusstsein verdrängt. Niemand wollte über den Horror sprechen, der über die Menschen gekommen war. Nur eine Handvoll verstreuter Forscher wollte wissen, was da geschehen war, denn sie fürchteten eine Rückkehr dieser Grippe, die so schlimm wütete wie die legendäre Pest des Mittelalters. Sie mussten um Fortschritte kämpfen – mit ihrem Unwissen, mit den Unzulänglichkeiten einer Technik, die der Suche nach mikroskopisch kleinen Krankheitserregern nicht gewachsen war, mit dem Neid und der Gleichgültigkeit von Kollegen und Politikern. Die Suche nach dem „Killervirus“ von 1918 wurde zu einer mehr als acht Jahrzehnte währenden Odyssee, welche die Mediziner in ihrer Verzweiflung zu drastischen Maßnahmen Zuflucht suchen ließ: So wurden Jahrzehnte nach der Großen Grippe Gräber geöffnet, die man 1918 in Dauerfrostböden angelegt hatte. In den Lungenflügeln der gefrorenen Leichen hoffte man endlich den Virus zu finden, damit man ihn erforschen und ein Gegenmittel herstellen konnte.

Denn eines war den Wissenschaftlern trotz aller Rückschläge bald klar geworden: Jede Grippe birgt das Potenzial einer tödlichen Pandemie in sich; sie spielt es allerdings nur selten aus. Was sind die Auslöser, wie kann man die Anzeichen erkennen, welche Vorsorgen treffen, wie sieht eine Behandlung aus? Um diese Fragen zu beantworten, muss man den „Gegner“ freilich kennen. Wie aktuell dieses Thema ist, erwies sich Anfang des 21. Jahrhunderts, als sich in Asien eine Vogelgrippe entwickelte, die beunruhigt viele Elemente der Seuche von 1918 in sich vereinigte und gen Westen vordrang. Die angstvolle Frage war und ist: Schafft es der Virus zu mutieren, vom Vogel auf den Menschen zu „springen“ und ihn mit einer Krankheit zu infizieren, gegen die es wiederum kein wirksames Gegenmittel gibt?

Mein Eindruck

Es kratzt im Hals und die Nase läuft – soll das der Stoff sein, aus dem ein historisches Drama rekonstruiert wird? Er ist es, und bereits nach der Lektüre des Vorworts ist man sicher, dass die Verfasserin ihr Thema weder verfehlen noch ihre Leser langweilen wird. Gina Kolata baut „Influenza“ wie einen Wissenschaftsthriller auf, wobei sie der tatsächliche Ablauf der Ereignisse unterstützt: Den Auftakt bildet die eigentliche Katastrophe von 1918, welche die Autorin in eindringlichen, gut recherchierten Bildern aufleben lässt. Dann geht es mit einer Schar idealistischer Wissenschaftler auf den steinigen Weg der Erkenntnis, der mehr als einmal die Grenze des gruselig Bizarren streift und dabei das Hohelied des grimmig entschlossenen, forscherlichen Einzelkämpfers singt, der auf der Suche nach dem Virus gefrorene Eskimoleichen ausgräbt. Ein erster Höhepunkt zeichnet sich ab, als Kolata an das große Grippe-Desaster von 1976 erinnert: In der Furcht vor einer Rückkehr des Killer-Virus von 1918 setzte die US-Regierung eine Impfung sämtlicher Bürger an; die Grippe kam nicht, stattdessen ließ ausgerechnet der Impfstoff viele Menschen krank werden. Schließlich folgt das Finale: Nach über 80 Jahren kann der Killer-Virus von 1918 endlich gefunden und entschlüsselt werden. Aber das Happy-End fällt aus, stattdessen kündigt sich eine Fortsetzung an: Der nächste Virus naht, und er ist mysteriöser und gefährlicher als sein „Vorgänger“!

Zur Eindringlichkeit der Darstellung trägt bei, dass Kolata viele biografische Details in ihre Darstellung einfließen lässt. Sie hat tief in alten Unterlagen gegraben und wenn (noch) möglich mit den Beteiligten gesprochen. Hier und da drängt sie diese ein wenig zu sehr in „Rollen“ – der genial-bescheidene Landarzt, der karrieregeile Blender, der idealistische Rund-um-die-Uhr-Forscher usw.: eine US-typische Methode, (historische) Fakten „menschlicher“ wirken zu lassen.

Zu den im Gedächtnis haftenden Fakten, die uns in diesem Sachbuch erläutert werden, gehört die einleuchtende Erklärung der Tatsache, dass „Grippe“ viel mehr ist als ein lästige Krankheit, die höchstens uralte oder geschwächte Menschen gefährden kann. Normalerweise wird die körpereigene Abwehr, unterstützt durch diverse Medikamente, mit dem Virus mehr oder weniger schnell fertig. Doch stets ist da die Gefahr, dass ein Virus entsteht, der sich nicht auf diese Weise niederringen lässt. Viren sind sehr mutationsfreudige Wesen, die sich jederzeit in einen Erreger verwandeln können, gegen den buchstäblich kein Kraut gewachsen ist.

Im Jahre 2000 schien es wieder so weit zu sein. Unter dem irreführenden und verharmlosenden Namen „Vogelgrippe“ arbeitete sich ein Virus aus dem asiatischen Raum in die westliche Hemisphäre vor. Er befällt bisher nur Vögel, aber sollte er so mutieren, dass er in Säugetieren und Menschen gedeihen kann, gibt es ein ernstes Problem. Wie ernst es werden könnte, verdeutlicht Gina Kolata am Beispiel der Grippe von 1918. Ihr Buch erschien bereits 1999, doch wurde das Thema im Licht der Vogelgrippe so aktuell, dass die Verfasserin ihr Werk 2005 um ein entsprechendes Kapitel erweiterte.

Dies ist die Fassung, die nun auch in Deutschland neu veröffentlicht wurde – eine gute Entscheidung, da dieses quasi von der Realität geschriebene Schlusskapitel die Argumentation abrundet: Die Verbindung zwischen den Grippen von 1918 und 2000ff. wird geschlossen, die Bedeutung der Jagd auf den Grippevirus leuchtet plötzlich sehr viel stärker ein, aus einer Rekonstruktion längst vergessener medizinischer Triumphe und Niederlagen wird ein Thema mit unmittelbarer Gegenwartsrelevanz. Insofern ist der zwecks Verkaufsförderung der deutschen Fassung aufgeklebte Sticker mit der Aufschrift „Vogelgrippe – Das geschieht, wenn wir nicht handeln“ durchaus mehr als bloße Marktschreierei.

Autorin

„Gina Kolata gehört zu den anerkanntesten Wissenschaftsjournalisten in den USA. Nachdem sie für das Science Magazine arbeitete, schreibt sie seit 1987 regelmäßig für die New York Times. Sie hat Mikrobiologie und Mathematik studiert und veröffentlichte mehrere Bücher, u.a. zur Gentechnik. Für ihr Talent, komplizierte Wissenschaftsthemen anschaulich zu beschreiben, erhielt Gina Kolata zahlreiche Auszeichnungen.“ (Amazon.de)

Gina Kolata wurde 1948 in Baltimore, Maryland, geboren. Sie studierte Mikrobiologie und Mathematik und arbeitet seit 1974 als Wissenschaftsjournalistin. Seit 1987 ist sie für die „New York Times“ tätig. Kolata hat sich auf medizinische Fragen und hier auf die Themen „Epidemien/Pandemien“ und „Gentechnik/-ethik“ spezialisiert. In ihren mehr als 600 Artikeln scheute sie nie vor Kontroversen zurück, kritisierte Politiker, Mediziner und andere Interessengruppen und konfrontierte sie mit unangenehmen Fragen und Wahrheiten. Ihre Gegner gestehen ihr journalistische Kompetenz und die Fähigkeit zu, komplizierte Sachverhalte allgemeinverständlich auszudrücken, werfen ihr jedoch vor, voreingenommen zu sein und Interviewpartner zu beeinflussen. Kolata lebt mit ihrer Familie in Princeton, New Jersey, wo sie an der Universität als Gastprofessorin lehrt – eine Tätigkeit, die sie auch an andere US-Universitäten führt.

Taschenbuch: 368 Seiten
ISBN-13: 978-3596173761

https://www.fischerverlage.de/

Der Autor vergibt: (4.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (8 Stimmen, Durchschnitt: 1,75 von 5)

[NEWS] Elliot Page – Pageboy. Meine Geschichte

Ergreifend und ungeschönt erzählt Elliot Page von seinem langen Weg zu sich selbst.
Mit seiner Hauptrolle in »Juno« hat Elliot Page die Welt in seinen Bann gezogen. In seinem ersten Buch erzählt er endlich seine Wahrheit: vom Aufwachsen in der kanadischen Hafenstadt Halifax, vom Erwachsenwerden im von traditionellen Geschlechterrollen besessenen Hollywood. Von Sex, Liebe, Trauma und phantastisch anmutenden Erfolgen. »Pageboy« ist die Geschichte eines Lebens, das an den Rand des Abgrunds gedrängt wurde – und eine Feier des Moments, in dem wir, frei von den Erwartungen anderer, mit Trotz, Mut und Freude uns selbst entgegentreten. Ein Buch von aufwühlender Schönheit und politischer Schlagkraft. (Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 336 Seiten
S. Fischer

[NEWS] J. M. Coetzee – Der Pole

In seiner Künstlernovelle »Der Pole« entwirft der Nobelpreisträger J. M. Coetzee eine zarte, elegische Liebesgeschichte, die spröde beginnt und traurig schön endet. Der Protagonist, ein ergrauter Maestro, ist Pianist, für den die Schönheit Chopins in der Präzision liegt. Beatriz ist nach seinem Konzert in Barcelona als Gastgeberin nur eingesprungen, doch der Pianist entdeckt in ihr den Stern, dem seine Liebe folgen will. Beatriz kommen seine Interpretationen von Chopins Nocturnes etwas reizlos vor und seine Liebeserklärung in Form eines Gedicht-Zyklus in einer fremden Sprache stellt sie vor die Herausforderung deren Bedeutung erst mühsam dechiffrieren zu müssen. Dennoch entwickelt sich zwischen beiden eine Liebesbeziehung, die die Schwierigkeif aufzeigt, wahre Gefühle zu übermitteln. In einem wahren Meisterwerk entwickelt J. M. Coetzee eine Erzählung, in der es um den richtigen Ausdruck für die Leidenschaft geht, der den anderen überzeugt und so schwer zu finden ist wie der wahre Tastenanschlag für Chopin. Mit der Erkenntnis, dass man ihn manchmal auch zu spät erst findet… (Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 144 Seiten
S. Fischer

[NEWS] Arnold Stadler – Irgendwo. Aber am Meer

In Arnold Stadlers Roman »Irgendwo. Aber am Meer« reist ein Schriftsteller zu einer Kulturveranstaltung in den Westerwald, wo er an einem »Talk« teilnehmen soll. Aber der »Event« wird zum Fiasko. Befragt, was sein Beitrag zur Energiewende sei, wie er zu Greta Thunberg und den im Mittelmeer ertrinkenden Flüchtlingen stehe, verstrickt er sich in einen hilflosen Antwortversuch. »Das ist ja das reinste weiße Altmännergeschwätz!«, schallt es aus dem Publikum. (Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 224 Seiten
S. Fischer

Alexander Kabakov – Kein Zurück. Zukunftsroman

Agenten als Redakteure

„Der 50jährige Ich-Erzähler, ein Journalist mit MG, legt in der Nacht in Moskau anno 1990 eine horrorvolle Wegstrecke zum Großen Platz zurück (bei uns besser bekannt als Roter Platz). Unterwegs schließt sich ihm Julia an, die in Moskau fremd ist und die ihm, wie sich herausstellt, seine Bezugsscheine rauben will. Dies wird aber nicht an einem Stück erzählt. Immer wieder eingeschoben sind Gespräche mit einem Agentengespann, die sich allerdings tarnen als Redakteure. Insgesamt sieben Mal wechseln sich die Szenen ab.“ (ergänzte Rezension auf Amazon.de, s.u.)

„Kein Zurück“ ist ein Kurzroman, den Kabakov für seine Freunde schrieb und von dem er wusste, dass er nicht in der UdSSR zu veröffentlichen war. Das Buch erschien bei uns kurz nach dem Fall der Mauer, ein warnendes Stück Polit-Literatur.

Der Autor
Alexander Kabakov – Kein Zurück. Zukunftsroman weiterlesen

[NEWS] Javier Marías – Tomás Nevinson

Nach dem hoch gelobten Roman »Berta Isla« (2019) erscheint nun zum Spanien-Schwerpunkt der Frankfurter Buchmesse der neue Roman von Javier Marías: »Tomás Nevinson«.
Eigentlich hat Tomás Nevinson mit dem Geheimdienst abgeschlossen. Doch sein ehemaliger Chef verführt ihn mit einem neuen Auftrag: Nevinson soll in einer spanischen Kleinstadt eine Terroristin, die sich an früheren Anschlägen der ETA und der IRA beteiligt hat, aufspüren und beseitigen. Als er mit einer Frau, die als Zielperson in Frage kommt, eine Beziehung eingeht, gerät er in Gewissenskonflikte.  
Lassen sich Schuld und Unschuld zweifelsfrei erkennen? Und darf man einen Menschen töten, um ein größeres Verbrechen zu verhindern? (Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 736 Seiten
S. Fischer

[NEWS] Thomas Mann – Der Tod in Venedig. Novelle

Thomas Manns berühmte Novelle – erstmals als schön ausgestattete Geschenkausgabe in Leinen 
Sehnsucht und Begehren, Schönheit und Tod. Wo sonst als im alten Venedig kann man sich so verlieben und verzehren wie der Schriftsteller Gustav Aschenbach in Thomas Manns berühmter Novelle. Vom »Einbruch der Leidenschaft« erzählt Thomas Mann, von der verbotenen Liebe des Schriftstellers zu dem schönen Jungen Tadzio. Zugleich aber erzählt er auch vom Ausbruch einer Pandemie, der Cholera, an der Aschenbach schließlich stirbt. Von Luchino Viscontis Verfilmung bis zu John Neumeiers Ballett hat die Novelle sehr unterschiedliche Künstler inspiriert – so wie sie auch uns Leserinnen und Leser immer wieder dazu einlädt, sie neu zu entdecken. (Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 128 Seiten
S. Fischer

[NEWS] Gün Tank – Die Optimistinnen

Die 22-jährige Nour kommt in den siebziger Jahren nach Deutschland, um zu arbeiten. Sie ist eine der vielen Gastarbeiterinnen, sie ist jung, motiviert und optimistisch. Nour kommt aus Istanbul und lebt nun in einem Wohnheim in der Oberpfalz, mit Frauen aus Spanien, Italien, Griechenland, Jugoslawien, Marokko, Tunesien oder der Türkei. Während Nour Minirock trägt, tragen die oberpfälzischen Frauen im Dorf Kopftuch. Die Arbeitsbedingungen in der Fabrik sind fragwürdig, die Entlohnung ist nicht gerecht. Als Nour vom Frauenstreik im Thüringen der zwanziger Jahre erfährt, ist sie inspiriert und stellt sich diesem Land: Gemeinsam mit all ihren Freundinnen wird sie für die Rechte der Arbeiter und vor allem der Arbeiterinnen kämpfen.  (Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 208 Seiten
S. Fischer

[NEWS] Itamar Vieira Junior – Die Stimme meiner Schwester

Itamar Vieira erzählt eine ungehörte Geschichte: Zwei Frauen erheben ihre Stimme gegen die alte Welt Brasiliens 
Beim Spielen finden Bibiana und Belonísia unter dem Bett ihrer Großmutter einen alten Koffer, darin eingewickelt ein großes Messer. Im Rausch dieser Entdeckung ereignet sich ein tragischer Unfall: Eine der Schwestern verliert ihre Zunge, die andere ersetzt fortan ihre Stimme. 
Noch in der Mitte des 20. Jahrhunderts spricht Großmutter Donana mit den Toten, der Vater ist ein angesehener Geistheiler. Dieser Welt stellt sich Bibiana entgegen, als sie mit ihrem Geliebten das Dorf verlässt, und Belonísia, indem sie sich gegen die Schläge des ihr zugewiesenen Mannes wehrt. (Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 336 Seiten
S. Fischer

[NEWS] Lize Spit – Ich bin nicht da

Leo ist seit zehn Jahren mit Simon zusammen. Er ist der wichtigste Mensch in ihrem Leben, und viele andere sind da auch nicht. Eines Nachts kommt Simon wie ausgewechselt nach Hause, völlig überdreht, mit neuer Tätowierung, neuen Freunden, neuen Zukunftsplänen. Er schläft immer weniger und wird zunehmend paranoid. Eine manische Episode hat Leos große Liebe fest im Griff. Als sie begreift, wozu Simon jetzt fähig ist, ist es vielleicht zu spät. Zu lange hat Leo alles für ihn aufs Spiel gesetzt. Nun bleiben ihr genau elf Minuten, um eine Tragödie zu verhindern, die nicht nur ihr Leben für immer verändern würde. (Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 576 Seiten
S. Fischer

[NEWS] Gerhard Roth – Die Imker

Es ist der Morgen des 1. April, als etwas Ungeheures geschieht: Ein gelber Nebel zieht auf, der die Menschen buchstäblich in Luft auflöst. Aber nicht alle Menschen sind verschwunden, stellt Franz Lindner fest, der Erzähler dieses alle Grenzen sprengenden Romans. Er selbst hat als Patient einer Einrichtung für psychisch beeinträchtigte Künstlerinnen und Künstler die Katastrophe überlebt – wie auch die anderen Patienten, Ärzte und Besucher. So unfasslich das Ereignis ist, so konkret muss der Alltag jetzt organisiert werden. Eine Dorfgemeinschaft aus Bienenzüchtern entwickelt sich, und Franz Lindner wird ihr Chronist. Aber die neue Welt ist keine friedliche: Gewalt, Hass und Eifersucht sind nicht verschwunden, und auch die Natur scheint sich vom Menschen befreien zu wollen. Zwei Jahre begleiten wir »die Imker« durch eine Welt, in der Traum und Wirklichkeit nicht zu unterscheiden sind. Dann macht ein weiteres unerklärliches Ereignis der Geschichte ein überraschendes Ende. (Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 560 Seiten
S. Fischer

[NEWS] Francesca Reece – Ein französischer Sommer

Als Assistentin des berühmten Schriftstellers Michael verbringt Leah den Sommer in einer Villa an der Küste von Südfrankreich. Dort soll sie die Tagebücher seiner Jugendjahre ordnen. Malerische Morgenstunden am Strand, Wein, gutes Essen, kultivierte Gespräche. Leah genießt den unbeschwerten Rhythmus des bohèmen Lebens und die illustre Gesellschaft in der Sommervilla. Doch Michaels Tagebücher von seinen Ausschweifungen im Soho der 60er und dem krisengeschüttelten Athen der 70er Jahre offenbaren immer dunklere Seiten des Schriftstellers, und bald stößt Leah auf ein Geheimnis, das eng mit ihr selbst verwoben ist.  (Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 448 Seiten
S. Fischer

Christina Dalcher – Vox. Zukunftsroman

Ohrenbetäubendes Schweigen

„In einer Welt, in der Frauen nur hundert Wörter am Tag sprechen dürfen, bricht eine das Gesetz. Das provozierende Überraschungsdebüt aus den USA, über das niemand schweigen wird!
Als die neue Regierung anordnet, dass Frauen ab sofort nicht mehr als hundert Wörter am Tag sprechen dürfen, will Jean McClellan diese wahnwitzige Nachricht nicht wahrhaben – das kann nicht passieren. Nicht im 21. Jahrhundert. Nicht in Amerika. Nicht ihr.
Das ist der Anfang.
Schon bald kann Jean ihren Beruf als Wissenschaftlerin nicht länger ausüben. Schon bald wird ihrer Tochter Sonia in der Schule nicht länger Lesen und Schreiben beigebracht. Sie und alle Mädchen und Frauen werden ihres Stimmrechts, ihres Lebensmuts, ihrer Träume beraubt.
Aber das ist nicht das Ende.
Für Sonia und alle entmündigten Frauen will Jean sich ihre Stimme zurückerkämpfen.“ (Verlagsinfo)
Christina Dalcher – Vox. Zukunftsroman weiterlesen

[NEWS] Mark Schieritz – Olaf Scholz. Wer ist unser Kanzler?

Nach 16 Jahren endet die Ära Merkel. Mit dem neuen Kanzler steht nun erstmals wieder ein Sozialdemokrat an der Spitze des Landes. Für viele kam sein Wahlsieg überraschend, ist Olaf Scholz doch der große Unbekannte in der deutschen Politik. Mark Schieritz, wirtschaftspolitischer Korrespondent der »ZEIT« und intimer Kenner der hiesigen Politlandschaft, erklärt den Menschen, Politiker und Kanzler Scholz, mit dessen Regentschaft auch eine neue Zeit anbricht. Die Pandemie wie die Klimakrise sind Beispiele für die immensen globalen Herausforderungen, vor denen wir aktuell stehen. Wie werden Scholz und seine Ampelkoalition mit ihnen umgehen? (Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 160 Seiten
S. Fischer

[NEWS] Richard Powers – Erstaunen

Vater und Sohn allein: Der hochbegabte Robbie mit Asperger-Zügen kann den Tod der Mutter nicht verwinden. In der Schule unverstanden, will er die Mission seiner Mutter vollenden: Er malt Plakate, demonstriert auf den Stufen des Kapitols, um die Natur zu retten. Der verzweifelte junge Vater will ihm mit ungestümer Liebe alles geben. Als Astrobiologe sind ihm die Sterne nah, und auf Wanderungen entdecken sie, dass die Wunder vor ihren Füßen liegen und sie einander brauchen. Doch was geschieht, wenn die Welt schneller endet, als unsere Zukunft beginnt? (Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 320 Seiten
S. Fischer

[NEWS] Sergej Lebedew – Das perfekte Gift

Sergej Lebedew besticht in seinem Roman »Das perfekte Gift« durch fesselnde Spannungselemente: Giftanschläge auf russische Agenten, chemische Kriegswaffen, Stalins Schatten, Westdeutschland und der Kalte Krieg. Ein packender Roman über Wespenstiche, an denen Geheimagenten sterben, und die Jagd nach einem todbringenden Chemiker. Ein schillerndes Jahrhundert russischer Geschichte mit all ihren Abgründen. (Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe : 208 Seiten
S. Fischer

[NEWS] Carlos Ruiz Zafón – Der Friedhof der vergessenen Bücher. Erzählungen

Der Friedhof der vergessenen Bücher ist der geheimnisvolle Ort, um den das gesamte Erzähluniversum von Carlos Ruiz Zafón kreist: Eine tief unter Barcelona verborgene Bibliothek, in der die Bücher darauf warten, ihre Seele an ihren Leser weiterzugeben. Im 2001 erschienenen Roman »Der Schatten des Windes« entführte uns Carlos Ruiz Zafón zum ersten Mal in dieses magische Labyrinth und schuf einen Weltbestseller. (Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe : 224 Seiten
S. Fischer

[NEWS] Christoph Ransmayr – Der Fallmeister: Eine kurze Geschichte vom Töten

Im tosenden Wildwasser stürzt ein Langboot die gefürchteten Kaskaden des Weißen Flusses hinab. Fünf Menschen ertrinken. Der Schleusenwärter, in den Uferdörfern als »Fallmeister « geachtet, ein Herr über Leben und Tod, hätte dieses Unglück verhindern müssen. Als der Fallmeister verschwindet, glaubt sein Sohn nicht mehr an einen Unfall: Ist dieser zornige, von der Vergangenheit besessene Mann zum Mörder geworden? Die Suche nach der Wahrheit führt auch den Sohn zurück in vergessene Tage und zu seiner geliebten Schwester. Wie sein Vater ist auch er mit den Gewalten des Wassers vertraut: Er arbeitet als Hydrotechniker an den großen Strömen dieser Erde, um die Wasserkriege geführt werden. Auf der Suche nach der Wahrheit durchquert er ein Europa, das in größenwahnsinnige Kleinstaaten zerfallen ist. Virtuos und packend erzählt Christoph Ransmayr von einer bedrohten Welt, von menschlicher Schuld und Vergebung. (Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe : 224 Seiten
S. Fischer

[NEWS] Gerd Schwerhoff – Verfluchte Götter. Die Geschichte der Blasphemie

In seiner großen Geschichte der Gotteslästerung von der Antike bis heute zeigt der Historiker Gerd Schwerhoff, wie sehr Blasphemie die Menschen seit jeher bewegt. Die weltweite Empörung über die Mohammed-Karikaturen und der Terroranschlag auf »Charlie Hebdo« 2015 haben deutlich gemacht: Gotteslästerung ist kein Relikt der Inquisition, sie ist heute aktueller als vor hundert Jahren. Wer herabsetzt, was für andere heilig ist, muss mit heftigen Reaktionen rechnen. Und wer sich gegen blasphemische »Hassreden« wehrt, kann viele Anhänger mobilisieren. (Verlagsinfo)

Gebundene Ausgabe : 528 Seiten
S. Fischer

[NEWS] Romalyn Tilghman – Die Bücherfrauen

Mit ihrer Liebe zu Büchern schenken drei mutige Frauen einer zerstörten Kleinstadt neue Hoffnung
In Prairie Hill, einer Kleinstadt irgendwo in Kansas, steht nach einem Tornado nur noch die Fassade der Bibliothek.
Angelina kehrt für ihre Doktorarbeit zurück an den magischen Ort ihrer Kindheit. Ihre Liebe zum Lesen erbte sie von ihrer Großmutter Amanda. Frauen wie Amanda, die zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts Kultur in die entlegensten Winkel des Landes brachten, widmet Angelina ihre Studien. In Kansas begegnet sie zwei Frauen, die wie sie an einem Wendepunkt stehen. Gemeinsam entwickeln sie eine Schaffenskraft, die der Kleinstadt neue Hoffnung gibt. Am Ende der Welt finden die drei Frauen einen neuen Lebenssinn und ihr ganz persönliches Glück. (Verlagsinfo)


Gebundene Ausgabe : 384 Seiten
S. Fischer