Schlagwort-Archive: Septime Verlag

James Tiptree Jr. – Zu einem Preis. Sämtliche Erzählungen Band 4

Einfallsreiche Lösungen für das Problem der Überbevölkerung

Die in diesem Band versammelten Erzählungen sind zwischen 1976 und 1985 entstanden. Dieser Band umfasst Tiptrees Veröffentlichungen, nachdem Ende 1976 erdbebenartig die Neuigkeit die SF-Gemeinde durchdrungen hatte, dass es sich beim diesem „Kerl“ um eine ältere Dame mit weißen Federlöckchen handelte.

In „Die Screwfly Solution“ beschreibt die Autorin ein apokalyptisches Szenario: in den Nachrichten häufen sich die Meldungen über massenhaft auftretende Morde an Frauen. Zunächst nur in bestimmten Regionen, später weltweit. Der Wissenschaftler Alan versucht, der Sache auf den Grund zu gehen und macht dabei eine fürchterliche Entdeckung.

In „Zu einem Preis“ überquert ein junges Pärchen den Atlantik im Heißluftballon. Das gemeinsame Abenteuer geht schief, sie stürzen ins Meer und werden von einem Hospiz-Schiff geborgen. Doch an Bord des Schiffes ist etwas faul, und das Abenteuer geht für die beiden erst richtig los. (angepasste Verlagsinfo)

Ein weiterer bedeutender Beitrag ist die Novelle „Coda“ alias „Slow Music“, eine große Novelle, die auch in der Anthologie „Grenzflächen“ aus dem Jahr 1980 (dt. bei Heyne 1985) von Ursula K. Le Guin und Virginia Kidd veröffentlicht wurde, was quasi einem Ritterschlag der Autorin gleichkam.

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James Tiptree Jr. – Houston, Houston! Sämtliche Erzählungen Band 3

Fremdwesen aus dem All: Männer!

Die Serie mit Tiptree-Werken geht beim Wiener Septime-Verlag bereits in die dritte Runde. Die titelgebende Erzählung Houston Houston bitte kommen! ist sicher eine der besten der Autorin sowie des gesamten Genres. Nach einer Weltraumreise wird ein irdisches Raumschiff in der Zukunft kurz vor ihrem Anflug auf die Erde abgefangen – die durchweg männliche Besatzung stellt fest, dass sich auf der Erde nur noch Frauen befinden.

Für diese Erzählung erhielt James Tiptree Jr. 1977, ihre Identität war zu diesem Zeitpunkt noch nicht aufgedeckt, den begehrten Hugo Award, den Nebula Award sowie den Jupiter Award.(Verlagsinfo)
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James Tiptree Jr. – Doktor Ain. Sämtliche Erzählungen Band 1

SF-Erzählungen mit Witz und Biss

„Doktor Ain“ (Band 1 der Reihe) zeigt die humorvollen Anfänge von James Tiptree Jr. am Ende der 60er-Jahre. Ihre Erzählung ‚Geburt eines Handlungsreisenden‘ war der Durchbruch der Autorin. Ein Zollbeamter in einer interplanetarischen Verladestation, eigentlich Burn-out-gefährdet, muss im Minutentakt entscheiden, wie herkömmliche Güter verpackt werden sollen, da diese in anderen Sonnensystemen durchaus als Kriegserklärung aufgefasst werden könnten oder indiziert sind. Ein Feuerwerk von Pointen und Spitzen werden auf Leserin und Leser losgelassen, wenn man den in jeder Weise multitaskingfähigen Beamten bei der Arbeit beobachtet.

Die in zwei Episoden (‚Hilfe‘ und ‚Mutter kommt nach Hause‘) erzählte Geschichte eines CIA-Büros, das eigens für den Fall einer Landung von Außerirdischen installiert wurde, treibt Leserin und Leser erneut Tränen in die Augen, wenn man den überforderten Protagonisten folgt, als tatsächlich ein UFO die Erde heimsucht. Trotz des Humors, den die Autorin in diese Erzählung packt, hat jedoch auch diese ein nachdenkliches Ende.

Dem gegenüber stehen aber auch die ersten kritischen Texte James Tiptree Jrs. Die titelgebende Erzählung ‚Doktor Ains letzter Flug‘ schildert den von einem Wissenschaftler inszenierten Weltuntergang und die Ausrottung der Menschheit, weil er die Erde liebt.

Sämtliche Erzählungen sind neu übersetzt. Weiters sind hier vier Storys James Tiptree Jrs. erstmals in deutscher Sprache enthalten.… (Verlagsinfo)
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Andreas Eschbach über die Erzählungen von James Tiptree jr. (Alice B. Sheldon)

Wanderungen entlang der Grenze des Wahnsinns
Von Andreas Eschbach

Falls Sie dieses Nachwort zum Erzählband „Houston! Houston!“ (Septime Verlag 2014) in der Hoffnung lesen, mehr über die Autorin [Alice B. Sheldon] zu erfahren, die unter dem Namen James Tiptree jr. zu Weltruhm gelangt ist, muss ich Sie enttäuschen: Das werden Sie hier nicht.

Was das anbelangt, muss ich Sie auf die Nachworte der übrigen Bände dieser Reihe verweisen, wo Berufenere, als ich es bin, sich dazu geäußert haben. In diesem Nachwort erfahren Sie lediglich etwas über den Autor Andreas Eschbach und darüber, welchen Einfluss die Storys von James Tiptree jr. auf diesen Autor gehabt haben. Was, zugegeben, nicht jeden interessieren mag; sollten auch Sie eher zu denen zählen, die angesichts dieser Perspektive mit den Schultern zucken und „Na und?“ denken, dann nutzen Sie Ihre Lebenszeit vermutlich besser, wenn Sie die Lektüre des vorliegenden Buches jetzt als abgeschlossen betrachten und sich anderen, interessanteren Dingen zuwenden.

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