T. M. Logan – The Mother

Inhalt

Nach viel Alkohol und einem nächtlichen Ehestreit findet Heather ihren Mann am nächsten Morgen erstochen auf der Couch vor. Sie gilt schnell als die einzige ernstzunehmende Verdächtige und wird schließlich zu einer langen Gefängnisstrafe verurteilt. Als sie nach zehn Jahren vorzeitig auf Bewährung entlassen wird, steht sie vor einem Scherbenhaufen: sie wird, dank der sensationsheischenden Medienberichte seit ihrer Verhaftung bzw. erneut seit ihrer Entlassung, als eiskalte niederträchtige Mörderin betrachtet, sie darf ihre beiden Söhne nicht sehen und hat keinen Job. Doch dann hat sie immerhin ein bisschen Glück im Unglück …

Heather hat nur ein Ziel: den Mord an ihrem Mann aufklären, um wieder gesellschaftsfähig zu sein und ihre Söhne sehen zu dürfen. Es gibt allerdings skrupellose Leute, die vor nichts zurückschrecken, um genau das zu verhindern – überraschenderweise tauchen einige Verbündete auf, die ihr tatkräftig zur Seite stehen, aber es ist kompliziert …

Mein Eindruck:

Das Geschehen wird ausdrucksstark und intensiv, auf zwei Zeitebenen aus Heathers Sicht, geschildert: Die Ohnmacht bzw. die Verzweiflung der Protagonistin kommt hautnah an! Sie wird direkt verdächtigt und festgenommen, man sucht nach Beweisen für ihre Schuld, ignoriert Hinweise, die in eine andere Richtung deuten. Die überwältigende Mehrheit wendet sich schnell gegen sie – einige Familienmitglieder, alle Freunde, sämtliche Ermittelnde sowie Medien. Die Stimmungsmache gegen sie ist scheußlich: Die traurige Tendenz, dass viele sich leicht aufhetzten lassen, es lieben ein Feindbild präsentiert zu bekommen, auf das sie ihren Frust projizieren können, und dass es bequemer ist, eine naheliegende Lösung zu akzeptieren, statt nach Lücken in dieser zu suchen, wird bewegend dargestellt.

Die Charaktere sind interessant und verfügen über Tiefe. Die Handlung kommt für meinen Geschmack eher langsam in Gang – für mich wurde es erst nach gut hundert Seiten spannend, aber dann so richtig! Heathers Nachforschungen sind ereignis- sowie wendungsreich gestaltet – absolut packend!

Der Autor

T.M. Logan wurde in Berkshire als Sohn eines englischen Vaters und einer deutschen Mutter geboren. Er war Wissenschaftsreporter bei der Daily Mail und arbeitete anschließend in der Hochschulkommunikation. Seit 2017 lebt T.M. Logan vom Schreiben – und das extrem erfolgreich: Mit seinen Thrillern hat er ein ums andere Mal Bestseller geschrieben und in England bereits ein Millionenpublikum begeistert. Seine Bücher sind in über zwanzig Sprachen übersetzt, darunter Französisch, Italienisch, Spanisch, Niederländisch und Koreanisch. Der Autor lebt mit seiner Familie in Nottinghamshire. (Verlagsinfo)

Fazit:

“The Mother” ist ein emotionsgeladener, scharfsinniger und raffinierter Thriller voller entsetzlicher Erkenntnisse und erschütternder Enthüllungen – dranbleiben lohnt sich!

Klappenbroschur: 512 Seiten
Originaltitel: The Mother
Aus dem Englischen von Sonja Rebernik-Heidegger
ISBN-13: 978-3-492-32161-7

www.piper.de

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