Ashley Kalagain Blunt – Die Dahlien Morde

Inhalt

Nach einem traumatischen Ereignis in ihrer Kindheit findet Reagan Carsens Leben in Sydney ausschließlich offline statt: kein Handy, keine sozialen Medien. Reagan fühlt sich sicher – bis zu dem Tag, an dem sie in der Nähe ihrer Wohnung beinahe über ein Mordopfer stolpert. Die Tote sieht ihr zum Verwechseln ähnlich. Reagan flüchtet in Panik.

In den Wochen nach dem grausigen Fund fühlt Reagan sich ständig beobachtet. Paranoia? Als ein weiterer Mord die Stadt erschüttert und ein gefälschtes Sex-Video von Reagan viral geht, ist klar, dass es jemand auf sie abgesehen hat. Hat ER sie nach all den Jahren doch noch gefunden? Oder hat sie zum zweiten Mal den falschen Menschen vertraut? (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

“Die Dahlien-Morde“ ist Fiktion, die Prämisse beruht jedoch teilweise auf wahren Begebenheiten, die sich 1947 in Los Angeles ereigneten: Die 22-jährige Elizabeth Short wurde tot auf einer Wiese gefunden – brutal verstümmelt. Die Presse nannte sie wegen ihrer schwarzen, lockigen Haarpracht Black Dahlia.

Die Stimmung ist von der ersten Seite an beklemmend: Reagans Ängste werden greifbar geschildert, ihre Paranoia ist nachvollziehbar, die quälend gleißende Hitze des australischen Sommers kommt hautnah an, genau wie Reagans Alltagssorgen – die sie eigentlich als willkommene Ablenkung betrachtet, bis sie erdrückend werden…

Reagan besitzt eine Gärtnerei in Sydney, doch es läuft nicht gut. Dann ist da noch ihre toxische Mutter, die sie immer wieder mit passiv aggressiven Vorwürfen und kleinlichen Forderungen schikaniert. Ihre beste Freundin Min, eine True-Crime-Journalistin, ist die einzige Vertraute in Reagans Leben. Es gibt aber auch einige Männer (Bekannte, Stammkunden…) in ihrem Leben, die alle mehr oder weniger undurchsichtig wirken…

Obwohl es für mich, als sehr erfahrene Thriller-Leserin, einen offensichtlichen Verdächtigen gab, blieb es spannend, denn hier ist nichts ganz so wie es scheint…

Die Autorin

Ashley Kalagian Blunt, geboren in Kanada, ist Autorin verschiedener Romane, Ratgeber und Essays. Ihre Texte erscheinen unter anderem im Sydney Morning Herald. Sie unterrichtet kreatives Schreiben und ist Co-Moderatorin eines Podcast über Schreiben, Kreativität und Gesundheit. Nach Stationen in Südkorea, Peru und Mexiko lebt und arbeitet Ashley Kalagian Blunt jetzt in Sydney, Australien. (Verlagsinfo)

Fazit:

Der Schreibstil ist so mitreißend, dass sich das Buch quasi von selbst liest! Die Charaktere sind interessant und die düsteren, nervenaufreibenden Geschehnisse erhalten durch kleine, nette Nebenhandlungen sowie Reagans Selbstironie und schwarzem Humor etwas Leichtigkeit.

“Die Dahlien-Morde“ bietet Nervenkitzel pur, auch weil das Thema des Buches unendlich verstörend und leider (in vielen englischsprachigen Ländern) relevant ist: Männer, die der Meinung sind, dass Frauen zu viel gesellschaftliche Macht haben und deswegen Gewalt gegen sie planen, ausführen sowie Strategien entwickeln, wie man männliche Jugendliche durch Social Media rekrutieren kann.

E-Book: 384 Seiten
Originaltitel: Dark Mode
Aus dem Englischen von Alice Jakubeit
ISBN-13: 978-3-426-46694-0

www.droemer-knaur.de

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