Marc-Alastor E.-E. veröffentlicht in diesem wunderschönen, edel aufgemachten Band sieben anspruchsvolle Märchen für Erwachsene, die schon lange einer Veröffentlichung harren.
_Brauen Blätter und eine Zaunpassage_ berichtet von zwei verfeindeten Königreichen und der Liebe zwischen einer Prinzessin mit dem König des gegnerischen Lagers. Das Ende dieser Geschichte zeigt deutlich, weshalb der Band den Titel „maliziöse Märchen“ trägt.
_Erinnerungsschub_ ist wie das letzte Aufflackern der Gedanken an eine unbeschwerte, glückliche Vergangenheit, bevor der Geist dem Vergessen anheim fällt.
_Notengespräch_ gibt Zeugnis darüber, wie sehr sich Wahnsinn und Genie ähneln und wie anfällig menschlicher Geist für beider Art Krankheit ist. Eine junge Frau erkennt schon als Kind ihre Liebe zur Musik, die nach dem Tod der Eltern ins Groteske abgleitet.
_Der Widergänger_ ist ein Reisender, der in seinen verhassten Heimatort zurückkehrt, wo er als jenes Monster erkennbar wird, als das er sich ausgibt.
_Die Melancholistin und ein Kobold namens Freudlos_ ist eine düstere Geschichte über die Unbeständigkeit des Glückes und die böse Ironie der Melancholie.
_Der Prediger_ ist ein junger Mann, der mit der Natur in Einklang lebt und durch eine unerwiderte Liebe alles verliert, was für ihn von Wert war.
_Der Glasbläser_ ist der begnadetste seiner Zunft in Venedig. Aber erst die unverfälschte, reine Schönheit einer jungen Frau verhilft ihm zu seinem Meisterwerk.
Der Verlag |Lindenstruth| hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese ungewöhnlichen Märchen in einem Buch zu sammeln und zu veröffentlichen; die bizarre Atmosphäre der Geschichten spiegelt sich in dem Schutzumschlag auf vollkommene Weise wider. Dem Auge des Lesers wird aber nicht nur durch eine große Schrift und verstörend schöne Innenillustrationen geschmeichelt, welche jedes einzelne Märchen zieren, sondern vor allem durch die poetische Sprache, derer sich der Autor bedient. Satzbau und Vokabeln verdeutlichen dabei Moral und Botschaft, wie es keinem anderen Autoren treffender gelingen könnte.
Marc-Alastor E.-E. gehört zu den talentiertesten und vielversprechendsten deutschen Autoren. Seine Geschichten und Romane sind kein Handwerk, sondern Kunst, und als solche sind diese Märchen auch zu verstehen. Diese sieben kleinen, gemeinen Geschichten sind keine bloße Unterhaltungsliteratur, keine Massenware, und sollten in angemessener Art und Weise genossen werden. Sinn und verborgene Weisheiten erschließen sich mit Sicherheit nicht gleich beim ersten Lesen, vielmehr laden die Texte dazu ein, das Buch immer wieder zur Hand zu nehmen, um sich zur richtigen Zeit am richtigen Ort das eine oder andere Märchen noch einmal zu Gemüte zu führen.
Der Autor versucht nicht, potenzielle Leser mit aufgesetzter Erotik oder übertriebener Gewalt zu ködern. Jeder sei hiermit davor gewarnt, bei dem Begriff „Märchen für Erwachsene“ schlüpfrige Gedanken zu hegen. Doch für Kinder sind diese Geschichten wahrlich nicht die richtige Lektüre, um vor dem Schlafen den unruhigen Geist zu glätten, und selbst die auf dem Waschzettel angesprochene Zielgruppe sollte es sich genau überlegen, ob sie sich diese Märchen als Bettlektüre erwählt, der anschließende Schlaf könnte sich mitunter sehr spät einstellen und recht unruhig werden. Dies weniger wegen gruseliger Geschehnisse als vielmehr aufgrund einiger zum Denken anregender Sätze und zu Papier gebrachter Gedanken. Jedes einzelne Märchen wird dabei begleitet von einer grotesken Melancholie und, wie die Werbung bereits treffend bemerkte, einer höchst zweifelhaften Moral.
Fazit: Für Liebhaber bizarrer, anspruchsvoller Geschichten ist diese bibliophile Sonderausgabe ein Muss.
_Florian Hilleberg_
|Limititerte und nummerierte Auflage von 111 Exemplaren; in Leinen handgebunden, mit Schutzumschlag, farbigem Vorsatzpapier, Silberprägung und Lesebändchen versehen
203 Seiten – 22 × 14,5 cm|
http://www.verlag-lindenstruth.de/
Das alltägliche Leben einiger Einwohner von Cambridge gerät durch seltsame Ereignisse aus den Fugen: Geschäftsmann Gordon Way wird von einem Unbekannten, der sich im Kofferraum seines Wagens versteckt hat, mit seiner eigenen Flinte erschossen. In Verdacht gerät sein Mitarbeiter Richard MacDuff, der als Programmierer mit seiner Arbeit stets in Verzug ist. Richard wendet sich an einen Bekannten aus der Collegezeit, Privatdetektiv Dirk Gently, um von ihm Hilfe bei der Aufklärung des Falles zu erhalten. Gently arbeitet holistisch, d. h. er glaubt bei allem an die grundsätzliche Verknüpfung der Dinge untereinander. Ihm wird schnell klar, dass ein Geist hinter diesem Mord und anderen seltsamen Vorkommnissen in Richards Leben steckt. So schleppt er den perplexen Richard mithilfe einer Zeitmaschine mit bei seinen unkonventionellen Ermittlungen, die durch die Zeit und zu diversen Orten rund um den Globus führen. Durch alle möglichen Szenarien irrt dabei ein elektrischer Mönch, der andauernd etwas anderes glaubt, mit seinem Pferd …
Es ist ruhig um den Dämonensohn geworden. Die Gelegenheit nutzen Larry Brent, Iwan Kunaritschew und Morna Ulbrandson, um ihren ersten gemeinsamen Urlaub zu unternehmen. Zusammen wollen sie die Fußballweltmeisterschaft in Deutschland besuchen, nicht ahnend, dass Labal und die Dämonen der Goetia, allen voran der Höllenfürst, ihren neuen Stützpunkt ebenfalls in Deutschland aufgeschlagen haben.
Auch Laurent begibt sich in die BRD, da er spürt, dass das Geheimnis seiner Herkunft nur dort, am Ort seines Ursprungs, gelüftet werden kann.
Weder der Mann mit den tierisch-magischen Genen noch die PSA-Agenten ahnen etwas von der Bedrohung durch den Höllenfürsten und seine Diener, denn Labal gelingt es, einen PSA unter seine Kontrolle zu bringen …
Der Abschlussband der Trilogie ist wieder eine Gemeinschaftsarbeit. Dieses Mal von Alisha Bionda und S. H. A. Parzzival, die beide schon erfolgreich in der Reihe „Wolfgang Hohlbeins Schattenchronik“ zusammengearbeitet haben.
Das titelgebende Finale schließt den Kreis und endet dort, wo der Fall im Prinzip begonnen hat: in Deutschland. Die Autoren haben die Gelegenheit beim Schopf ergriffen und die Fußballweltmeisterschaft zur Kulisse des Kampfes gemacht. Der Roman wirkt insgesamt sehr viel straffer und rasanter und die PSA-Agenten dürfen dieses Mal so richtig auftrumpfen. Dabei wird auch David Gallun alias X-Ray-1 nicht vergessen, der vor 1 1/2 Jahren wieder genesen ist, also Anfang des Jahres 2005.
Hervorragend ist darüber hinaus das Hightech-Wohnmobil der PSA, die |Dark Lady|, die wie weiland James Bonds Autos mit allerlei Schnickschnack ausgerüstet ist, ohne die Grenzen der Glaubhaftigkeit zu übertreten.
Aber den alteingesessenen Fan erwarten noch mehr Überraschungen. Neben einem erneuten Auftreten des schwedischen Agenten Nils Hellström erinnern sich die Agenten auch an das Marburg-Abenteuer mit den Ratten (siehe Band 110 „Das Methusalem-Projekt“) sowie an ihre erste Begegnung mit dem Dämonensohn. Damit fügt sich die Trilogie in das Gesamtbild der Serie ein und verleiht ihr mehr Kontinuität. Dabei werden die einzelnen Handlungsstränge geschickt beendet, gebündelt und zum Ende hin aufgelöst.
In Deutschland beginnt dann die entscheidende Runde, in der die Dämonen der Goetia zeigen können, wie vielschichtig sie sein können. Insbesondere die Szenen, in denen die beeinflussten Agenten Morna und Iwan aufeinander losgehen, sind schlicht genial.
Nils Hellström, alias X-Ray-4, entwickelt sich langsam zu einer sehr sympathischen Figur. Im Gegensatz zu seinen Kollegen ist der schwedische Agent nämlich kein Supermann, dem alles gelingt und der jede Situation souverän meistert. Dieses Image bröckelt in der Trilogie aber auch erstmals von Larry Brent und seinen Freunden ab, denn so stark wie in diesem Buch waren die PSA-Agenten noch nie auf die Hilfe Dritter angewiesen. Würde in der Dämonenfamilie mehr Einigkeit herrschen, hätten die Helden nicht den Hauch einer Chance gehabt.
Labals Eigenschaften werden ihm schlussendlich zum Verhängnis. Obwohl mehrfach von Asmoday und dem Höllenfürsten gerügt und bestraft, sieht er die Fehler nie bei sich selbst, ist der festen Überzeugung, den „richtigen“ Weg eingeschlagen zu haben. Der interessanteste Gegner in diesem Buch ist aber Andras, der Dämon der Zwietracht, der es sogar schafft, dass sich zwei PSA-Agenten bis aufs Messer bekämpfen, eine der eindringlichsten, spannendsten Szenen des Buches. Das Finale setzt dem durchgehend aufrechterhaltenen Spannungsbogen noch einen drauf und übertrumpft sogar den Endkampf im Vorgängerband. Wie im Zentrum eines Spinnennetzes treffen sich die wichtigsten Pro- und Antagonisten zum Showdown, und wer das Schlachtfeld gesund und lebend verlässt, ist alles andere als offensichtlich.
Hervorzuheben ist auch die exzellente Papierqualität. Die Seiten strömen nicht nur einen angenehmen Geruch aus, sondern sind auch stabil und nicht so grellweiß, dass es in den Augen schmerzt. Pat Hachfeld hat in diesem Buch zum einem dem Dämon Forneus eine Gestalt in Form eines Riesenfischs gegeben, der in Marburg sein Unwesen treibt, und zum anderen dem Höllenfürsten selbst, der durch die Macht des Schädelgürtels auf die Erde kam. Beide Illustrationen zeugen von dem großartigen Talent des Künstlers. Das Titelbild zeigt geheimnisvolle Schriftzeichen der Goetia und einen von der Macht eines Dämons beeinflussten Menschen über einem Stadion. Der unruhige Hintergrund und die dunkle Farbwahl passen sich zum einen ideal dem Rahmen an, vermitteln aber auch einen ersten Eindruck von dem drohenden Inferno, welches die Menschheit durch die Dämonen blüht.
Fazit: Rundum gelungenes Finale der neuen, erstmals nicht von Dan Shocker verfassten Larry-Brent-Trilogie. Hier kommt nicht nur der Fan auf seine Kosten, sondern auch der Neuleser, der sich von den mysteriösen Fällen der Psychoanalytischen Spezialabteilung unterhalten lassen will.
Kelly Parker bringt ein Kind zur Welt, welches Labal, der Dämonensohn, aufziehen will. Doch Larry Brent und Iwan Kunaritschew gelingt es, den Säugling aus den Klauen des Dämons zu befreien, während Kelly Parker den Tod findet. Labal wird von Asmoday in die Schranken verwiesen, denn der Dämonensohn wollte das Kind nicht den Dämonen der Goetia weihen, sondern für sich in Anspruch nehmen und damit seine neuen Verbündeten verraten.
Der Dämonensohn sinnt auf Rache und beabsichtigt, den sagenumwobenen Schädelgürtel in seinen Besitz zu bringen. Mit diesem Artefakt könnte er nicht nur gegen die Dämonen der Goetia vorgehen, sondern auch die Menschheit ins Verderben stürzen.
Larry Brent und Iwan Kunaritschew folgen Labal in die Gewölbe unterhalb des National Forests, um den Sohn des Dr. Satanas endlich zu vernichten. Derweil hat der Dämonenkönig Asmoday seine eigenen Pläne mit den PSA-Agenten und dem verräterischen Labal …
Währenddessen spürt Laurent, der Mann, der durch Genmanipulation und schwarze Magie entstand, dass sein dunkles Erbe stärker wird …
Der zweite, von Alisha Bionda allein verfasste Band der Dämonensohn-Trilogie schließt nahtlos an den Vorgänger an. Labal entpuppt sich als intriganter Feigling, der mehr und mehr die Fäden aus dem Hintergrund zieht. Asmoday hingegen verfolgt ganz eigene Pläne und entwickelt sich zu einem Gegner, dem es nicht auf sinnlose Zerstörung und Tod ankommt, sondern einzig und allein um Macht. Damit bildet er im Prinzip den Hauptantagonisten des Buches.
Larry Brent und Iwan Kunaritschew stehen dabei vor einem ihrer schwersten Kämpfe und müssen einmal mehr unter Beweis stellen, dass sie zu den besten Agenten der Welt gehören.
Dabei wird offensichtlich, dass auch diese „Wundermänner“ auf Hilfe angewiesen und eigentlich machtlos gegen die mächtigen Dämonen der Goetia sind.
Die Charakterisierung der Nebenfiguren Adrienne und Laurent, ihrer Freunde und Bekannten und den Beziehungen untereinander wurde viel Text gewidmet, wodurch diese Figuren sehr lebensecht wirken. Den Protagonisten Larry Brent und Iwan Kunartischew wird dabei bisweilen die Show gestohlen. Die Agenten haben von ihrem Schöpfer Dan Shocker ein recht starres Raster erhalten, in das sie immer wieder gepresst wurden, so dass eine Entwicklung der Charaktere auf der Strecke blieb. Dieses Versäumnis kann natürlich nicht in einem Buch nachgeholt werden.
Das Finale des Romans zieht alle Register der Dramaturgie und bietet dem Leser ein atemberaubendes Feuerwerk an Spannung und Action.
Labal ist nun auch nicht mehr nur der Dämonensohn des Dr. Satanas, sondern ein dämonisches Kunstgeschöpf mit eigenen Charaktereigenschaften. Ein Erzbösewicht mit ausgeprägtem Hang zur Selbstüberschätzung und keinerlei Kritikfähigkeit.
Das Cover des Buches zeigt den Dämonenkönig Asmoday und den Schädelgürtel in all seiner höllischen Pracht. Das Bild strahlt eine überaus düstere Atmosphäre aus, bedingt durch rötlich-violette Farbgebung. Die Innenillustrationen von Pat Hachfeld zeigen dem Leser den Schädelgürtel und das Tor zum „Tempel der toten Namen“ in Form eines gigantischen, dämonischen Totenschädels.
Fazit: Die zweite Runde im Kampf gegen den Dämonensohn bietet eine angenehme Mischung aus Action und Charakterzeichnung. Die Ermittlungen der PSA-Agenten fallen zu Gunsten der Nebencharaktere sehr kurz aus, enden aber mit einem überraschenden Knalleffekt.
Larry Brent und Iwan Kunaritschew untersuchen in Chewenshere, England, mysteriöse Todesfälle, die in einem Umkreis von sieben Meilen um das Anwesen des Earl of Hampton geschehen sind. Der alte Mann avancierte damit zum Hauptverdächtigen. Doch als die Agenten der PSA den Earl überführen wollen, werden sie Zeuge eines Mordanschlags auf den Alten, durchgeführt von einem sensenschwingenden Gerippe, welchen die beiden Agenten im letzten Moment verhindern können. Im Keller der Villa finden Larry und Iwan scheußliche Dämonenfigürchen, die scheinbar magisch aufgeladen sind. Larry Brent will die Mini-Skulpturen zur näheren Untersuchung nach New York bringen lassen. Bevor der Nachrichtenagent eintrifft, erscheint aber ein demoliertes Auto mit zwei jungen Frauen, die unweit der Villa aus einem alten Landhaus fliehen konnten, in der ein scheinbar verrückter alter Mann eine Leiche in einer mit Säure gefüllten Badewanne entsorgen wollte. Larrys Ahnung wird bald zur Gewissheit. Der Dämonensohn des Dr. Satanas hat erneut zugeschlagen …
_Teil 2: Die Einfalt der neuen Götter_
Zwei amerikanische Wissenschaftler führen im Jahr 1965 ein gewagtes Experiment durch und pflanzen einer Frau menschliche und tierische Gene ein. Die Frau wird binnen kürzester Zeit schwanger und gebiert bald darauf ein Kind, welches schneller heranreift als andere Kinder. Die Mutter stirbt bei der Geburt und Laurent, so heißt der Mutant, wird von den beiden Wissenschaftlern aufgezogen. Doch skrupellose Mitwisser wollen das Geheimnis von Laurent für sich nutzen, so dass sich der Hauptinitiator mit Laurent nach Los Angeles absetzt, wo Laurent innerhalb weniger Jahre zu einem Mann heranwächst.
Im Jahr 2005 findet die Journalistin Kelly Parker Hinweise auf unerklärliche Ereignisse und Verbrechen in und um Los Angeles. Sie informiert ihren Freund Larry Brent über ihre Entdeckung, der hinter diesen Vorkommnissen einmal mehr eine Aktion des Dämonensohns vermutet, welcher dem PSA-Agenten mehrfach im Traum erschienen ist und seine Rache angekündigt hat.
Bald schon werden Kelly Parker, Larry Brent und Iwan Kunaritschew auf eine brutale Motorradgang aufmerksam, sich „Höllenhunde“ bzw. „Pavlov Dogs“ nennt. Iwan beobachtet eine Schwarze Messe, in der mehrere Mitglieder der Gang Asmoday beschwören, einen Dämonenkönig der Goetia. Scheinbar hat sich der Dämonensohn mit dem Dämonenbund verbündet, um noch mehr Macht zu erlangen. Darüber hinaus wird der Unhold in den Bund aufgenommen und trägt ab sofort den Namen des mächtigen Dämons Labal.
Derweil macht Kelly Parker in den Wäldern um Los Angeles Bekanntschaft mit dem Mutanten Laurent, der die Journalistin vor den Motorradrüpeln rettet.
Labal wird bald auf Laurent aufmerksam, denn er spürt, dass bei der Entstehung des Tiermenschen nicht nur Genforschung, sondern auch Schwarze Magie eine Rolle spielte. Der Dämonensohn holt zu einem mächtigen Schlag aus, um die PSA-Agenten zu vernichten und das Geheimnis der Tiermenschen in seine Gewalt zu bekommen …
Der Auftakt der Trilogie um den Dämonensohn beginnt mit einem Roman, den Werner Kurt Giesa nach einem Exposee von Dan Shocker geschrieben hat. Alisha Bionda hat sich dieses Stoffes angenommen und weitergeführt, um einem der interessantesten Gegner der PSA ein Profil und einen Charakter zu verleihen, der ihn vom Abziehbild des legendären Dr. Satanas zu einem ernst zu nehmenden Gegner macht.
Die erste Geschichte beginnt schon sehr düster und unheimlich in einer verregneten Nacht, einem einsamen Landhaus und mit zwei Frauen, die sich verirrt haben. Das ist der Stoff, aus dem Horror-Geschichten gemacht sind. Die Story handelt viel von Magie und Dämonen, enthält aber auch eine große Portion Psychothrill, welche die Geschichten um Dr. Satanas immer ausgezeichnet haben.
Der Part von Larry Brent und Iwan Kunaritschew beginnt zunächst sehr schleppend, aber spätestens mit dem Eingreifen des Dämonensohns gewinnt die Handlung an Tempo und Dramatik.
Die Storyline von Alisha Bionda konfrontiert den Leser zunächst mit einem Schnitt in der Handlung und beginnt in der Vergangenheit mit einem Experiment in Sachen Genforschung. Einem Thema, das auch für Dan Shocker immer interessant war und mit Sicherheit in einem seiner Romane noch deutlicher ausgeführt worden wäre, wenn er selber noch aktiv schreiben würde.
Schnell verlagert sich die Geschichte in die Gegenwart, die im Jahr 2005 spielt. Die Darstellung der Protagonisten gelingt der Autorin sehr gut, vor allem den Humor des kauzigen Russen Iwan Kunaritschew erkennt man schnell wieder. Leider geraten die Handlungsstränge der PSA-Agenten leicht ins Hintertreffen und werden von der Charakterisierung und der Beziehung zwischen Kelly Parker und Laurent schnell überlagert. Zum Ende hin rückt die Fehde zwischen Larry Brent und Labal aber wieder rasant in den Vordergrund.
Die Idee mit dem Bund der Dämonenkönige verspricht noch einige spannende Verwicklungen. Bedauerlicherweise durfte Labal im zweiten Teil des Buches seine besonderen gestaltwandlerischen Fähigkeiten nicht einsetzen, auch wenn das Misstrauen der Agenten glaubhaft dargestellt wurde, die sogleich die Identität von Bekannten und Freunden hinterfragen, wenn sich diese seltsam benehmen. Zu tief sitzen die Wunden noch, die der Terror durch Dr. Satanas geschlagen hat.
Ein weiteres Highlight erwartet den Larry-Brent-Fan mit dem ersten Auftritt von X-Ray-4, alias Nils Hellström, der zwar seit Bestehen der PSA mit von der Partie sein soll, aber innerhalb von mehr als 192 Heftromanen, bzw. 112 Bänden des BLITZ-Verlages, noch keinen Auftritt absolviert hat. In diesem Buch lernt der Schwede Larry Brent und Iwan Kunaritschew kennen und unterstützt seine Kollegen mit neuen Ideen.
Warum der Titel von Giesas Roman „Der Dämonensohn schickt den Todesboten“ nicht übernommen und als Kapitelüberschrift für den ersten Teil genommen wurde, wird nicht weiter erklärt. Der Roman erschien übrigens nie in der eigenständigen Heftromanserie, sondern wurde vor gut zehn Jahren als der erste Band einer vierbändigen Reihe namens „Dan Shocker“ vom |Zaubermond|-Verlag herausgebracht.
Darüber hinaus bietet der neue Band ein ganz besonderes Bonbon, denn als Titelbild wird ein Originalcover von Lonati präsentiert, welches der Künstler im Jahr 1986 für den Roman „Der Dämonensohn schickt den Todesboten“ anfertigte, welcher ja nie in der Serie erschienen ist, da diese vorzeitig eingestellt wurde (s. o.). Der |Zaubermond|-Verlag musste vermutlich aufgrund rechtlicher Angelegenheiten auf ein neues Titelbild zurückgreifen. Das Cover von Lonati passt allerdings ideal zu der Handlung des Giesaschen Romans und zeigt die Fratze des Dämonensohns mit dem Todesboten im Vordergrund, der auch symbolisch als der Tod gewertet werden kann, der immer dicht im Fahrwasser des Dämonensohns anzutreffen ist. Weiter aufgewertet wird das Buch durch zwei eher schlicht gehaltene, aber nicht weniger eindrucksvolle Illustrationen des Wolfsburger Künstlers Pat Hachfeld. Besonders das Porträt von Labal, dem Dämonensohn, sei hier erwähnt.
Fazit: Das neue Abenteuer bietet dem Fan Altbekanntes und Neues in einer einzigartigen Mischung aus Wissenschaftsthriller und Horror. Für die alteingesessenen Dan-Shocker- und Larry-Brent-Fans wird das neue Abenteuer sicherlich gewöhnungsbedürftig sein, bietet aber auch ein Potenzial, auf dem die neuen Fälle aufbauen können, um auch neuen Lesern die Abenteuer von Larry Brent näher bringen zu können.
Gute und spannende Unterhaltung ist jedenfalls garantiert und die nächsten Bände versprechen noch rasanter und dramatischer zu werden, um schlussendlich im langerwarteten „Finale“ zu gipfeln.
Angelique Gourmon, Tochter eines erfolgreichen Theaterproduzenten, erwacht eines Nachts in einem schwarzen Sarg. Verängstigt rennt sie auf die Straße, direkt vor einen Krankentransportwagen, der vom nahe gelegenen Sanatorium Professor Mineaus kommt. Die Pfleger wollen der armen Frau helfen und lassen sie einsteigen. Doch im Wagen sieht Angelique keine Bahre, sondern den schwarzen Sarg. Die junge Frau verliert darüber den Verstand und wird in das Sanatorium eingeliefert.
Derweil hat Larry Brent den Auftrag erhalten, das Verschwinden mehrerer junger, hübscher Frauen zu untersuchen. Erster Anhaltspunkt ist ein Edelbordell, in dem eine Frau namens Yvonne Basac arbeitet, die mehr von den Geschehnissen zu wissen scheint. Larry verabredet sich mit der Dame, die zuvor aber ein Date mit einem Mann hat, der sich nur „Marquie“ nennt. Doch der Besuch verläuft anders als geplant und Yvonne wird entführt. Larry verfolgt die Kidnapper bis zur Ruine des sagenumwobenen Marquie de Noir, der vor 200 Jahren jungen Frauen nachstellte. Doch Brent kann Yvonne nicht befreien und wird niedergeschlagen und mit Whiskey abgefüllt. Die alte Bäuerin Louise findet den Agenten und gibt ihm ein gutes Frühstück. Dabei erzählt sie ihm die Geschichte des grausamen Edelmannes und die Sage, dass sein Geist angeblich immer noch in der Gegend umherspuke.
Larry kehrt zum Bordell zurück, findet die Puffmutter aber nur noch erstochen vor. Die Rätsel werden immer zahlreicher, und so schickt David Gallun, alias X-Ray-1 seinem Agenten Unterstützung in Form von X-Girl-C, alias Morna Ulbrandson.
Die Schwedin, die in das Raster der verschwundenen Frauen passt, soll sich als Reporterin im Sanatorium umsehen und den Lockvogel spielen. Doch die attraktive Schwedin gerät in die Falle der unbekannten Verbrecher. Larry Brent kann seiner Kollegin nicht helfen, denn bei einer erneuten Untersuchung der Ruine gerät X-Ray-3 ebenfalls in Lebensgefahr …
Der Roman bietet eine ausgeklügelte Kriminalstory mit einer hervorragenden Gruselatmosphäre. Die Action kommt dabei zwar sehr kurz, was der Spannung aber keinen Abbruch tut. Nur sorgen die vielen Handlungsabläufe und agierenden Personen schnell für Verwirrung, insbesondere die Täuschungsmanöver und der Psychoterror, welcher die Frauen in den Wahnsinn treiben soll. Letzterer ist dabei sehr eindringlich dargestellt worden und der Autor hat mit diesem Roman wieder eines seiner Lieblingsthemen aufgegriffen, die Behandlung von Geisteskranken. Die medizinischen Details zum Ende der Geschichte sind dabei sehr haarsträubend, aber auch faszinierend, und die Beweggründe des Drahtziehers sind auch stückweise nachzuvollziehen. Im Finale schafft es Dan Shocker auch wie immer, die Fäden zu einem Ganzen zusammenzufügen und die Geschehnisse plausibel zu erläutern.
Ein spannender Roman, der leider durch seine komplexe Handlung einige Längen aufweist.
_Die Wahnsinnsbrut des Dr. Satanas_
In Montevideo tritt plötzlich eine grauenvolle Form des Wahnsinns auf: Menschen werden von Hunden angegriffen, beißen die Tiere aber selber tot und fangen an, die Hunde zu fressen. X-Ray-1 schickt seine besten Agenten nach Uruguay: Larry Brent, alias X-Ray-3, und Iwan Kunaritschew, alias X-Ray-7.
Larry rollt den Fall von Anfang an auf und besucht die Familie des Mannes, der als erstes vom Wahnsinn befallen wurde.
Iwan hingegen besucht die Anstalt, in der die veränderten Menschen untergebracht wurden. Dabei erfährt der Russe aus erster Hand eine ungeheuerliche Tatsache. Die Wahnsinnigen scheinen keine Menschen mehr zu sein, denn anstelle von Organen befindet sich in den Körpern eine graue undefinierbare Masse. Iwan verlässt die Anstalt, um im Hotel auf seinen Freund und Kollegen Larry zu warten. Doch der hat die Spur eines sechzehnjährigen Mischlingsmädchen aufgenommen, das scheinbar eng mit dem mysteriösen Dr. Satanas zu tun hat. Tatsächlich lockt es X-Ray-3 zu einem großen, schwarzen Schiff, in dem Dr. Satanas sein Hauptquartier eingerichtet hat. Er überwältigt den Agenten und bietet ihm an, an seiner Seite zu arbeiten. Der Verbrecher weiß über die PSA und ihre Aufgabe Bescheid und will sich den Feind zum Verbündeten machen. Er verankert einen hypnotischen Befehl in Larry, so dass er glaubt, Iwan sei selber schon vom Wahnsinn befallen und damit ein Feind, den es zu vernichten gilt.
Zur selben Zeit befreit Dr. Satanas die Wahnsinnigen aus der Anstalt und eine wahre Hölle bricht los …
Ein Meilenstein innerhalb der Serie und gleichzeitig einer der gefährlichsten und haarsträubendsten Fälle von Larry Brent und Iwan Kunaritschew. Der Wahnsinn der Befallenen und das Grauen, welches sie verbreiten, werden eindrucksvoll beschrieben. Besonders im Falle von Amarilia Lavalleja wird das plastisch demonstriert, denn die junge Frau muss mit ansehen, wie ihr Freund zum Hundefresser und später von Hunden zerrissen wird.
In diesem Roman schafft es der Autor auf eine unnachahmliche Art und Weise, eine schockierende Atmosphäre mit Action zu verknüpfen und eine Glanzleistung unter den Gruselromanen abzuliefern.
Mit Dr. Satanas betritt nun auch endlich das verbrecherische Genie die Bühne, welches zum Albtraum der gesamten PSA werden soll und bei den Fans für ein Leuchten in den Augen sorgt, wenn sein Name fällt. Kein anderer Gegner hat ein derartiges Potenzial und wird so gefährlich und menschenverachtend dargestellt wie Dr. Satanas.
Der Verbrecher verlässt sich dabei nicht nur auf sein eigenes Genie, sondern pflegt auch intensive Kontakte zum Dämonenreich und zum Jenseits, welches ihn ausgiebig mit Wissen und Informationen versorgt.
Der perfide Plan, in dem er dafür sorgt, dass Larry seinen besten Freund Iwan umzubringen versucht, zeugt von der Macht dieses Mensch-Dämons, und seine Fähigkeit, die Gesichter anderer Menschen zu kopieren, kann wahre Paranoia auslösen.
Die Szene, in der X-Ray-7 seinen besten Freund ans Bett fesseln musste und dieser der festen Überzeugung war, dass Iwan unter dem Einfluss des Verbrechers stand, gehört zu den eindringlichsten Abschnitten des Romans und ging merklich unter die Haut. Insbesondere, da der Serienheld derjenige war, welcher dem bösen Einfluss erlag, und nicht sein Partner.
Darüber hinaus hat es der Autor verstanden, einen hervorragenden Spannungsbogen aufzubauen, der erst langsam beginnt, mit der Szene, in der Fred Martin, der Nachrichtenmann der PSA, dem Verbrecher in die Falle läuft, und seinen Höhepunkt in dem Massaker in der Anstalt findet.
Fazit: Einer der spannendsten und schockierendsten Romane der Serie mit einem hohen Ekelfaktor und einigen Splattereinlagen.
Beide Romane ähneln sich thematisch durch ihren Schwerpunkt, den der Autor auf Wahnsinn und Geisteskrankheit legt. Bei beiden missbrauchen Ärzte und Wissenschaftler ihr Wissen, um egoistische Forschungen zu betreiben und in beiden Fälle bleiben dadurch Unschuldige auf der Strecke.
Und doch unterscheiden sich die Geschichten in ihrer Umsetzung und ihrem Ausmaß an Grauen. Der erste Roman geht noch sehr subtil an die Geschehnisse heran und viel Wert wurde dabei auf einen kriminalistischen Hintergrund gelegt, welcher sich im Endeffekt um das Schicksal eines einzigen Menschen dreht.
Der zweite Roman erzählt die Geschichte eines Größenwahnsinnigen, welcher mit außerirdischen Sporen die Weltherrschaft an sich bringen will. Die Story gleitet bisweilen ins Groteske ab und bezieht gerade daraus ihre Faszination. Zudem benötigt der Leser stärkere Nerven in Hinsicht auf Brutalität und Ekel; die Szenen, in denen die Wahnsinnigen Hunde fressen und Menschen anfallen, sind nichts für schwache Nerven.
Pat Hachfeld hat beide Geschichten mit neuen und geradezu genialen Illustrationen bereichert. Das Titelbild gehört eigentlich zum Larry-Brent-Roman „Lebende Leichen“, passt aber thematisch auch zu den Geschichten dieses Buches.
Beide Romane, so ambivalent sie sein mögen, bieten hervorragende Unterhaltung und Abwechslung; insbesondere die zweite Story macht dieses Buch zu einem echten Highlight und zu einem Muss für jeden Larry-Brent-Fan.
In dem kleinen österreichischen Ort Moolstadt erwachen kürzlich Verstorbene wieder zum Leben. Dabei versuchen sie, ihr altes Leben wieder aufzunehmen, doch das neue Leben währt nur kurze Zeit und die lebenden Leichen sterben für immer. Larry Brent befindet sich auf der Durchreise nach Budapest, als er auf die merkwürdigen Vorkommnisse aufmerksam wird und beschließt, den Fall aufzuklären. Allzu bald wird er selbst zum Zeugen des grausigen Geschehens und die Angst der Bewohner ist fast körperlich zu fühlen. Hinzu kommt das mysteriöse Verschwinden der Hunde von Moolstadt. Der PSA-Agent steht vor einem Rätsel. Dann geschieht der erste Mord …
Unheimlich beschreibt Dan Shocker das Erwachen der Leichen und die Angst der Bewohner vor einem Fluch. Die bedrückende Atmosphäre überträgt sich unwillkürlich auf den Leser und auch wenn die Leichen nicht aggressiv gegenüber den Lebenden auftreten, verbreitet das unheimliche Wiedererwachen ein Gefühl des Schauderns. Besonders als das ertrunkene Mädchen an die Tür ihrer Pflegemutter klopfte, war sehr gruselig.
Die beginnende Hysterie der Stadtbewohner wurde ebenfalls treffend dargestellt und gekonnt beschreibt der Autor, wie die Angst umschlägt in Wut, als die Menschen endlich glauben, einen Schuldigen gefunden zu haben, den sie für die Geschehnisse verantwortlich machen können. Somit beinhaltet der Roman auch einen Hauch Gesellschaftskritik.
Der Urheber des Grauens ist dieses Mal auch kein abgrundtief bösartiger Charakter oder ein menschenverachtendes Individuum, sondern ein fehlgeleiteter Mensch mit durchaus noblen Gesinnungen.
Der Schreibstil ist zu beginn ein wenig holprig, bedingt durch die schnellen Szenenwechsel, wird aber schnell flüssig und rasant, obwohl die Story mit Action sehr sparsam umgeht. Aber gerade das ist eine Stärke des Romans, der sich hauptsächlich auf eine düster-unheimliche Stimmung konzentriert.
Unverständlich bleibt Larrys Verhalten, extra ein Telefongespräch nach New York anzumelden, um Bericht zu erstatten. Den hätte er auch mit seinem PSA-Ring durchgeben können, zumal er sowieso einen Rückruf abwarten musste. Auch seine Laserwaffe hatte der Agent scheinbar zu Hause gelassen, denn bei der Belagerung der Burg seines alten Freundes
durch die Bewohner von Moolstadt hätte er sich mit der Pistole zumindest Respekt verschaffen können. Doch die Smith & Wesson-Laser wird nicht mal erwähnt.
Fazit: Ein unheimlicher, spannender Thriller, weitab von gängigen Zombie-Klischees mit einer raffinierten Hintergrundgeschichte und nur kleinen Schwächen und Ungereimtheiten.
_Machetta – Sumpfhexe vom Mississippi_
Als Larry Brent mit einer Bekannten zusammen in einem Taxi durch New York fährt, läuft ein Passant vor den Wagen, entkommt aber scheinbar unversehrt. Brent findet die Brieftasche des vermeintlichen Unfallopfers und erfährt, dass es Perry Wilkinson heißt. Der PSA-Agent beschließt am nächsten Tag, den Mann aufzusuchen, um zu sehen, wer einen Autounfall so unbeschadet zu überstehen vermag. Doch Wilkinson wiegelt den Agenten ab und auch ein Vertreter, der Wilkinson aus Schultagen her kennt, wird von diesem barsch abgewiesen. Larry trifft diesen Vertreter zufällig am selben Abend in einem Restaurant wieder, wo er Larry von dem seltsamen Geschehen berichtet. Der Vertreter macht sich auf der Toilette frisch, wo ihn Larry später erwürgt auffindet. Doch niemand konnte unbemerkt in die verschlossene Kabine hineingelangen.
Kurz darauf wird auch Larrys Schwester Opfer eines geisterhaften Anschlags. Ein nebelhafter Schemen versucht, die Schauspielerin in ihrer Garderobe zu erdrosseln. X-Ray-3 kommt gerade noch rechtzeitig, um das Schlimmste zu verhindern, doch ab jetzt steht der Agent selbst auf der Abschussliste von – Machetta …
Der Roman beginnt mit der Szenerie in New York noch etwas zäh und schleppend, gewinnt aber im Verlauf des Romans an Tempo und das Rätsel um Perry Wilkinson verleiht dem Roman etwas Mysteriöses.
Die Handlung um das Ausreißerpaar, welches im Sumpf eine verlassene, mit Totenschädeln geschmückte Hütte findet, ist dagegen von Anfang an spannend und beschreibt eine düstere, drückende Sumpfatmosphäre. Die Szenen, in denen die beiden jungen Leute das scheinbar verlassene Haus erkunden und das Mädchen eine mumifizierte Leiche findet sowie der Kampf mit der eigentlichen Bewohnerin erinnern stark an Filme wie „Wrong Turn“ oder „Texas Chainsaw Massacre“. Wie die Sumpfhexe ihre Opfer ins Jenseits befördert und die Schädel aushöhlt, um damit ihre Hütte zu schmücken, und zudem noch in der Lage ist, den Leichenteilen der Opfer Leben einzuhauchen, ist ein echtes Stück Splatter-Horror.
Ein wenig zu zufällig ist allerdings die Begegnung Larrys mit dem Vertreter, den er am Vormittag erst vor der Wohnung von Wilkinson traf.
Das Finale, so kurz und schnörkellos es letztendlich auch ist, ist dennoch dramatisch und hochspannend.
Im Ganzen betrachtet ein Gruselkrimi, den zu lesen es sich lohnt.
Beide Geschichten sind flott und kurzweilig geschrieben und bieten dem Leser geradlinigen, echten Horror vom Feinsten.
Beide Storys wurden von Pat Hachfeld gekonnt illustriert und auch das vielfarbige Cover gehört zu den besten Titelbildern der Larry-Brent-Serie. Schon beim Originalroman fand dieses Cover Verwendung, und seitdem hat es nichts von seiner Faszination eingebüßt. Machetta vor ihrer Behausung und eines ihrer Opfer. Auch wenn diese Szene so im Roman nicht vorkommt, vermittelt es einen passenden Eindruck von der Handlung, die den Leser erwartet. Ein unheimliches und gruseliges Cover, bei dem die Angst dem armen Mann buchstäblich ins Gesicht geschrieben steht.
Der Band enthält die beiden Heftromane „Die Feuerbestien von Kh’or Shan“ (63) und „Es erwacht der Ursenwahn“ (64), welche 1978 zum ersten Mal im |Zauberkreis|-Verlag erschienen sind.
_Die Feuerbestien von Kh’or Shan_
Unweit von Marlos, der unsichtbaren Insel, auf der Björn Hellmark und seine Freunde Zuflucht gefunden haben, entsteht durch einen Vulkanausbruch ein neues Eiland: Die Insel Kh’or Shan. Susan Andrews und Mike Randok, zwei Prominente, die mit einem Fesselballon den Pazifik überfliegen wollen, um ihr lädiertes Image aufzupolieren, werden Zeuge der Geburt von Kh’or Shan und stürzen mit ihrem Gefährt ab. Kurz darauf verschwindet Susan durch eine Nebelwand in einer anderen Dimension, während Mike von flammenden Gestalten angegriffen wird: Den Feuerbestien von Kh’or Shan.
Die Dämonen machen Mike zu einem der ihren. Auch Susan droht in der anderen Dimension Opfer der Feuerbestien zu werden, doch da erscheint Björn Hellmark, der mit seinen Freunden die Geburt der Insel von Marlos aus beobachtete.
Björn gelingt es zwar, Susan zu retten, doch dabei rutschen beide durch einen Krater in das Innere von Kh’or Shan. Eine Rückkehr in die normale Welt ist in diesem Fall auch Macabros nicht möglich, denn als Björn durch die Nebelwand schritt, um Susan zu finden, stellt er fest, dass sie nur nach einer Seite hin durchlässig ist.
Zur selben Zeit stattet Björns Freund Rani Mahay dem Sprachwissenschaftler Bert Merthus einen Besuch ab. Merthus hat Björn schon wertvolle Dienste erwiesen, als er das Buch der Gesetze entschlüsselte, welches die Prophetien des versunkenen Kontinents Xantilon enthält.
Rani wird in Marbella, wo sich Merthus zur Zeit aufhält, von der örtlichen Polizei festgenommen. Er steht unter dem dringenden Verdacht, den Professor ermorden zu wollen. Der ist nur durch viel Glück einem Anschlag entgangen, liegt aber seitdem im Krankenhaus. Rani kann die Polizisten davon überzeugen, dass er mit Merthus sprechen darf. Dieser testet Mahay mit einem Amulett, welches er kürzlich entdeckte, und bestätigt dadurch, dass Rani ein echter Mensch und kein Dämon ist. Doch damit ist die Gefahr noch nicht gebannt, denn Merthus ist am Ende seiner Kräfte und kann Rani noch wertvolle Hinweise geben, bevor er stirbt. Dadurch fällt der Verdacht erneut auf den Inder, Merthus ermordet zu haben.
Währenddessen vernimmt Carminia Brado, die Gefährtin Björn Hellmarks, auf Marlos den Lockruf von Kh’or Shan und begibt sich gleichfalls auf die Insel der Feuerbestien …
_Es erwacht der Ursenwahn_
Björn sieht völlig entsetzt, wie vier Feuerbestien einen Thron in den unterirdischen Tempel tragen, auf dem seine Freundin Carminia sitzt. Carminia erkennt ihn nicht und hält sich für die Herrscherin Loana. Als Loana veranlasst sie die Feuerbestien, Susan Andrews, welche Björn zuvor gerettet hat, zu einer der ihren zu machen, während Björn, alias Kaphoon, in ein Verlies geworfen wird. Dorthin wurde auch Pepe, Björns Adoptivsohn gebracht, der Carminia heimlich folgte, als sie unvermittelt Marlos verließ. Björn und Pepe können ihr Gefängnis mit Hilfe der telekinetischen Kräfte des Jungen verlassen. Hellmarks Fähigkeit der Bilokation hingegen versagt in Kh’or Shan, so dass er auf die Hilfe von Macabros verzichten muss. In einem verlassenen Tempel finden sie Carminia, die offensichtlich ihr Gedächtnis wiedererlangt hat. Als die Feuerbestien angreifen, müssen die drei Freunde fliehen.
In Björn, eben so wie in Carminia, beginnen sich alte Erinnerungen zu regen. Beide Menschen waren in ihrem früheren Leben schon einmal auf Kh’or Shan gewesen, und so weiß Hellmark, wo ein sicheres Versteck zu finden ist. Allein schleicht er sich zurück in den Thronsaal, wo er seine Waffen wiederfindet. Aber auch die veränderte Susan Andrews wartet auf den blonden Mann. Doch ihre Veränderung ist nur rein äußerlich, ihre Menschlichkeit hat sie sich bewahrt, so dass sie Björn wertvolle Informationen geben kann. So wurde bereits eines der sieben Siegel von Kh’or Shan erbrochen und ein Reiter der Dämonin Apokalypta ist frei, zudem befinden sich Björn und seine Freunde quasi in der Gedankenwelt des Dämonenfürsten Seequs, des Herrschers der Ursen. Seequs ist der wahre Herr über Kh’or Shan und hat sich vor Jahrtausenden dem Dämonen Molochos angeschlossen. Seequs aber wurde durch Kaphoon verbannt und wartet nun auf seine Rückkehr, um sich an Björn zu rächen. Und diese Rückkehr steht kurz bevor …
Währenddessen geht Rani Mahay in Marbella einem Hinweis nach, den ihm der verstorbene Professor Merthus gegeben hat. Der Inder soll das Schiff „Esmeralda“ untersuchen. Dieses Schiff wollen die fischköpfigen Ursen dazu nutzen, hundert Menschen, die sie zuvor haben rauben lassen, mitzunehmen, um sie gegen ihre Völker zu tauschen, die in einer anderen Dimension festsitzen. Auf hoher See erlebt Rani plötzlich, wie die Ursen mit Einmannraum-schiffen gegen fliegende Städte kämpfen. Im Tohuwabohu der Schlacht wird die Esmeralda zerstört. Rani Mahay wird dabei in das Maul eines riesigen Unterseebootes der Ursen gezogen, das die Form eines Haifisches besitzt. Zwei weitere Menschen, die Kellnerin Conchita Funchal und Capitano Montez, haben ebenfalls den Untergang der Esmeralda überstanden und landen, wie der Inder, in einer gigantischen Müllverarbeitungsanlage. Während Rani und seine Gefährten ihre Lage noch auskundschaften, leiten die Ursen hochätzende Säure in das Becken …
Der neue Zyklus beginnt gleich temporeich, mit viel Action und dem nötigen Schuss Horror-Atmosphäre.
Die Feuerbestien stellen sich als unüberwindbare Gegner heraus, die allein durch Berührung einen Menschen zu einem der Ihrigen machen können, und selbst Wasser kann das magische Feuer nicht löschen. Die Macht der Feuerbestien wird eindrucksvoll bewiesen, als sie anfangs eine Yacht angreifen. Natürlich kommen dem Leser diese Szenen sofort bekannt vor, denn erst im vorangehenden Band wurde eine Yacht durch dämonische Mächte attackiert (siehe Band 27). Allerdings könnten sich die Angreifer nicht stärker unterscheiden, denn in Band 27 waren es menschenfressende Schatten, während es hier die Feuerbestien sind.
Die Idylle der Insel Marlos steht als krasser Gegensatz zu der Brutalität und Kompromisslosigkeit der Dämonen, die dieses Mal quasi direkt vor der Haustür stehen.
Dem Inder Rani Mahay fällt in diesem Abenteuer eine wenig dankbare Aufgabe zu, denn er wird nicht nur zum Mordverdächtigen, nein, er muss auch mit ansehen, wie sein alter Freund Bert Merthus stirbt. Obwohl der Tod des Professors nicht besonders spektakulär in Szene gesetzt wurde, berührte er mich sehr. Das liegt vermutlich daran, dass ich den Charakter noch von den Hörspielen her kenne und er dort sehr sympathisch und liebenswert dargestellt wurde. Eine echte Großvater-Figur, die leider zum Opfer dämonischer Mächte wurde.
Rani nimmt sich auch kurz Zeit zum Trauern, obwohl er sie diesmal wirklich nicht hat, denn die Polizei ist ihm dicht auf den Fersen. Aber gleichzeitig verleiht der Tod Merthus’ der Serie den nötigen Schuss Authentizität, denn auch Björn und seine Freunde können nicht immer rechtzeitig zur Stelle sein, um die Dämonen in ihre Schranken zu verweisen. Das beweist wieder einmal, wie komplex und anspruchsvoll diese recht kurzweilige Heftromanserie ist.
Der zweite Teil um Kh’or Shan geht gleich in die Vollen und hält sich nicht mit viel Vorgeplänkel auf. Der Beginn des Roman, wo eine junge Frau gekidnappt wird, ist zwar noch recht normal zu nennen und hätte auch aus einem Kriminalroman stammen können, doch spätestens, als die beiden Menschenräuber vor ihrem Auftraggeber stehen und dieser sich als Urse entpuppt, geht der Tanz los.
Dabei bewegt sich die Story in einem aberwitzigen Tempo voran, dass man manches Mal ins Schleudern gerät. Insbesondere die Szene, als die Ursen gegen die fliegenden Städte antreten, wirkt deplatziert und unpassend. Dafür wurde die Flucht aus dem Säurebecken sehr dramatisch und spannend erzählt.
Björns Part ist dagegen nicht minder interessant. Seine Gefühle werden nachvollziehbar beschrieben, als er seiner Geliebten gegenübersteht, die ihn nicht nur nicht erkennt, sondern auch noch vernichten will. Später stürzen aber so viele Informationen auf den Leser ein, dass man gehörig aufpassen muss, alles in die richtige Reihenfolge zu bringen. Bewundernswert, dass der Autor da den Überblick nicht verloren hat. Die Geschichte um Seequs und sein Reich Kh’or Shan nimmt immer mehr Gestalt an und der Titel ist wahrhaftig wörtlich zu nehmen. Wie allerdings die geheimnisvolle Apokalypta und ihre Reiter in das Geschehen passen, müssen die nächsten Romane zeigen, aber auch dafür wird Dan Shocker sicherlich eine schlüssige Lösung haben.
Von den Innenillustrationen Pat Hachfelds ist vor allem die erste hervorzuheben, welche eine der Feuerbestien zeigt. Ein richtiges Kunstwerk und passend zu der Horror-Stimmung des Romans. Das Cover zeigt das Original-Titelbild des Heftromans „Die Feuerbestien von Kh’or Shan“, und illustriert, wie die Feuerbestien aus dem Inneren der Insel hervorsteigen. Besser hätte man das karstige Eiland und einen seiner Bewohner nicht malen können.
Das Buch hat alles, was dem Macabros-Fan das Herz höher schlagen lässt: ein neuer Zyklus mit vielversprechender Handlung, mächtige Gegner wie die Feuerbestien und die Ursen, und die Helden in aussichtslosen Situationen. Horror, verbunden mit dem nötigen Schuss Fantasy und Science-Fiction.
In diesem Band sind die Romane „Die menschenfressenden Schatten“ (Band 59) und „Dwahls Hirnpuppen greifen an“ (Band 60) enthalten, die im Jahre 1978 in der Heftserie „Macabros“ zum ersten Mal erschienen sind.
_Die menschenfressenden Schatten_
Björn Hellmark will den Entführer seiner Freundin Carminia zur Rechenschaft ziehen und herausfinden, weshalb Frank Holesh seine Freunde verraten hat. Zu diesem Zweck observiert Björn den ehemaligen Parapsychologen. Dieser will den LKW-Fahrer Henry Fisher töten, weil der Carminia gefunden und damit gerettet hat. Doch bevor Holesh seinen Plan in die Tat umsetzen kann, erscheint Björns Doppelkörper Macabros mit der Dämonenmaske und setzt Frank außer Gefecht. Holesh hat sich aus freien Stücken dem Bösen verschrieben und dadurch Macht und Reichtum erlangt. Doch als Björn die Dämonenmaske erneut einsetzen will, richtet Molochos den Versager und Frank Holesh stirbt.
Anschließend gesellt sich Björn Hellmark zu Oceanus und Mirakel, die in der Tiefsee nach einem Tor in die Welt der Leichenpilze suchen. Als sie einen Zugang finden, befreien sie dadurch einen Schwarm dämonischer Schatten. Diese Schatten sind nichts anderes als ein veränderter Aggregatzustand der Leichenpilze. Diese dienen dem Schattenfürsten, welchem auch die Kugelköpfe untergeben sind (siehe Band 54). Oceanus erinnert sich langsam an alte Überlieferungen, in denen diese Schatten nur gebannt werden können, indem an dem Ort, wo sie sich versammeln, der Name des Schattenfürsten ausgesprochen wird.
Oceanus dringt in die Pilzwelt vor, um Angehörige seines Volkes zu suchen, während Björn in die Welt der Menschen zurückkehrt, um die menschenfressenden Schatten zu bannen. Doch diese haben bereits eine ganze Yacht entvölkert und nähern sich dem Festland …
_Dwahls Hirnpuppen greifen an_
Nach der Vernichtung der Pilzschatten dringt Björn Hellmark erneut in die Welt der Leichenpilze ein. Er findet seinen verschollenen Freund Rani Mahay wieder; schwer verletzt konnte er merkwürdigen fliegenden Kreaturen entkommen. Mit der Hilfe seines Ätherkörpers Macabors bringt Björn seinen indischen Freund auf die Erde zu einem Arzt.
Zurück in der Dimension der Leichenpilze, findet Björn einen toten Artgenossen von Oceanus, doch von dem Herrscher aus der Tiefe selbst gibt es keine Spur. Dafür findet er die restlichen Vermissten, die aus der Nähe des Palais von Richard Patrick verschwunden sind (siehe Band 26). Sie berichten, dass ein fremder Mann ihnen geholfen hat, aus den Pilzen zu entkommen. Diese stellen kaum noch eine Gefahr dar, da durch das Amulett, welches Oceanus wieder in seinen Besitz gebracht hat, der Bann ausgelöscht wird, welcher die Pilze zu dämonischen Kreaturen machte.
Nachdem Björn die Überlebenden in einer Höhle in Sicherheit gebracht hat, findet er den mysteriösen Fremden. Es ist Dwahl, ein Schwarzer Priester, der sich von Molochos gelöst hat und zum Verräter wurde. Der Dämonenfürst kann den Abtrünnigen zwar nicht töten, dafür aber manipuliert er das Gehirn Dwahls. Grauenerregende Kreaturen entstehen: Dwahls Hirnpuppen, die bereits Rani Mahay attackierten und Tod und Verderben bringen. Selbst auf der Erde treten sie in Erscheinung, wie Rani und sein Arzt erleben müssen. Auch Björn wird von den Hirnpuppen angegriffen und muss einsehen, dass gegen diese Kreaturen selbst das Schwert des toten Gottes und seine Dämonenmaske nutzlos sind …
Währenddessen versucht auch Mirakel in die Geschehnisse einzugreifen und läuft direkt in die Falle seines Erzfeindes Mysterion. Das Schicksal des Übermenschen scheint ebenfalls besiegelt zu sein …
Auch in diesem Roman schafft es der Autor, Horror und Fantasy geschickt zu verbinden und eine packende Story zu schreiben, die den Leser sofort in ihren Bann zieht. In diesem Buch wird das Kapitel um Frank Holesh und die magische Beeinflussung von Richard Patrick und seinen Mitarbeitern zum Abschluss gebracht. Besonders interessant ist dabei der Abschnitt, in dem Holesh erzählt, was er in der Dämonenmaske gesehen hat.
Der Vorstoß in die Welt der Leichenpilze und die Befreiung der Schatten bilden die Schlüsselszenen des Romans, der seinen Höhepunkt in dem Überfall der menschenfressenden Schatten auf die Yacht erreicht. Einzig die Szene zu Beginn des Romans, in der die Schatten zum ersten Mal im Garten eines reichen Geschäftsmannes zuschlagen, wirkt etwas langatmig. Ansonsten ein sehr spannender und kurzweiliger Grusel-Fantasy-Roman.
Hochdramatisch läutet Dan Shocker im zweiten Roman das Ende seines Leichenpilz-Abenteuers ein und fügt die einzelnen Fäden gekonnt zusammen. Allerdings begnügt er sich nicht damit, bekannte Handlungsabläufe zu einem logischen Schluss zu führen, auch neue Aspekte bereichern dieses Finale noch um interessante Facetten. Mit bekannten Handlungssträngen sind in erster Linie die Auseinandersetzung zwischen Mirakel und Mysterion gemeint sowie der verschollene Rani Mahay und seine Rettung.
Der bemerkenswerteste neue Aspekt hingegen ist mit Abstand Dwahl. Ein schillernder Charakter, da er als Schwarzer Priester ursprünglich dem Bösen diente und durch Nachdenken und Hinterfragen zum Verräter wurde. Solcherlei Personen bergen gemeinhin eine Menge Potenzial und Zündstoff für eine gute Geschichte. Bei Dwahl kommt hinzu, dass er der achte Schwarze Priester ist, der in den Prophezeiungen aber nie erwähnt wurde. Dort werden nur sieben Schwarze Priester genannt, die den Dämonenfürsten Molochos unterstützen. Dadurch, dass Dwahl eigentlich helfen will und unbeabsichtigt, allein durch die Macht seiner Gedanken, die er zeitweise nicht steuern kann, tödliche Kreaturen am Fließband erschafft, wird er zu einer sehr tragischen Figur.
Die Attacken seiner Hirnpuppen sind eine der tödlichsten Bedrohungen, denen Björn je gegenüberstand, da seine Waffen, auf die er sich sonst immer hundertprozentig verlassen kann, versagen. Auch das Verwirrspiel, was nun hinter den Hirnpuppen steckt und woher sie kommen, gelingt dem Autor hervorragend. Die Story um Mirakel, alias Frank Morell, wirkt dagegen regelrecht banal in ihrer Geradlinigkeit, gewinnt dadurch aber an Tempo und stört den Lesefluss in keiner Weise.
Das Cover besitzt eine sehr düstere Atmosphäre und wirkt dadurch äußerst stimmungsvoll, nur die Dame im Hintergrund wirkt etwas puppenhaft. Die Illustrationen erzeugen dagegen ein eher ambivalentes Gefühl. Ist die Zeichnung zu „Die menschenfressende Schatten“ noch spitzenmäßig, wirkt die zweite Illustration schon erheblich liebloser, zumal das Motiv eine Verbindung zu den Hirnpuppen impliziert, die nicht vorhanden ist, denn dieser Kopf stellt einen Dykten dar, also eines jener Wesen, welche Mirakel ihr Erbe hinterließen und ihm die übermenschlichen Kräfte verliehen.
Alles in allem ein rundum gelungener Macabros-Roman, in dem schlussendlich auch das Schicksal Carminias geklärt wird und lediglich das Schicksal von Oceanus offen bleibt.
Der Band beinhaltet die beiden Heftromane „Die Leichenpilze kommen“ (1977) und „Oceanus, Geist der schwarzen Wasser“ (1978).
_Die Leichenpilze kommen_
Der unter dem Bann des Dämonenfürsten Molochos stehende Verleger Richard Patrick geht daran, Björn Hellmark in eine Falle zu locken. Er setzt einen Auftragskiller auf Björn und Carminia an. Letztere hat gerade eine neue Fähigkeit an sich entdeckt: Sie kann sich von Marlos aus an jeden Punkt der Erde versetzen, allein durch die Kraft ihrer Gedanken. Mit Björn will sie sich in New York amüsieren, als die Killer zuschlagen. Carminia wird schwer verletzt und von Macabros im letzten Augenblick in ein Krankenhaus gebracht. Daraufhin begibt sich der Doppelkörper Björns auf die Suche nach den Killern und kann tatsächlich ihre Spur aufnehmen. Von einem der Mörder erfährt er die Identität des Auftraggebers: Richard Patrick.
Als Björn und sein Freund Rani Mahay das Anwesen des Verlegers untersuchen, finden sie es völlig verwüstet vor. Patrick und seinen fünf Mitarbeitern, die ebenfalls unter dem Bann des Dämonenfürsten stehen, ist es gelungen, Helfer aus einer anderen Dimension zu holen, um endlich das Amulett des Herrschers aus der Tiefe an sich zu bringen: die Leichenpilze …
_Oceanus, Geist der schwarzen Wasser_
Al Nafuur hat Björn den Hinweis gegeben, dass er Oceanus am ehesten im Bermuda-Dreieck finden wird. Daraufhin sendet er Macabros in die Tiefe, der in der Tiefssee eine versunkene Tempelanlage findet. Zur selben Zeit ist ein Reporter-Paar in dem berüchtigten Seegebiet unterwegs, um für einen Bericht zu recherchieren. Dabei werden sie von einem riesigen Seeungeheuer attackiert. Nur durch das schnelle und unverhoffte Eingreifen eines fremden Mannes mit übermenschlichen Kräften und Fähigkeiten kommen Mike und Brenda mit dem Leben davon. Der mysteriöse Lebensretter ist niemand anderer als Frank Morell, alias Mirakel, ein Freund von Björn Hellmark. Mirakel besitzt das Erbe der außerirdischen Rasse der Dykten, welches ihm übermenschliche Kräfte verleiht. Mirakel ist einem alten Feind auf der Spur: Mysterion. Der Seelenfänger wurde von der Dämonengöttin verbannt und darf nur zurückkehren, wenn er die Dämonen-Feinde Mirakel und Hellmark beseitigt.
Als Björn sich persönlich in der Nähe des Bermudadreiecks einquartiert, macht er zufällig die Bekanntschaft von Mike und Brenda und fährt bald darauf mit ihnen aufs Meer heraus. Björn will Oceanus, welchen er als das Seeungeheuer ansieht, welches die Reporter überfallen hat, das Amulett zurückgeben. Doch bei einem Tauchgang kommt es zum Missverständnis und Oceanus greift die vermeintlichen Feinde an, um sie zu zerquetschen …
Währenddessen wird die schwer verletzte und entführte Carminia Brado von einem LKW-Fahrer durch Zufall in einer abgelegenen Waldhütte gefunden. Doch es scheint bereits zu spät zu sein, die Überlebenschancen der Brasilianerin sinken gegen den Nullpunkt …
Die Ideen von Dan Shocker kann man am besten mit den Worten bizarr und grotesk umschreiben – und das ist das Schöne daran. Der vorliegende Band beschäftigt sich mit einer neuen Variante des Schreckens: baumhohen Riesenpilzen, die alles Organische, das sie berühren, absorbieren. Eigentlich spielen diese Kreaturen eine eher untergeordnete Rolle, denn den Löwenanteil der Geschichte bestreitet, zumindest im ersten Roman, der Mordanschlag auf Carminia Brado. Björns Gefühle kann man als Leser sehr gut nachvollziehen, insbesondere als der Arzt dem geschockten Mann die unheilvolle Prognose erklärt, dass seine Freundin vermutlich nicht mehr vollkommen wiederhergestellt werden wird. Dass dann auch noch einer seiner besten Freunde die Verantwortung für diese Untat tragen soll, gibt der Handlung noch zusätzlich einen tragischen und dramatischen Touch.
Die neuen Fähigkeiten der Bewohner von Marlos bieten dem Team um Macabros ein ganzes Stück mehr Unabhängigkeit. Bislang waren sie ja immer noch auf Björns Doppelkörper angewiesen, wenn sie die Insel verlassen wollten, doch mittlerweile können sie sich selbst an jeden beliebigen Ort transferieren. Allerdings hat diese Fähigkeit auch einen Haken, denn zum einen ist diese Gabe sehr kräfteraubend und zum anderen können sich die Personen nur von Marlos aus teleportieren und diese Kraft nicht von einem anderen Ort der Erde aus anwenden.
Ein weiterer Pluspunkt des Romans ist der geradlinige Handlungsaufbau, denn der Autor verzichtet hier auf allzu viele Nebenhandlungen und beschränkt sich auf das Wesentliche, was ihm Gelegenheit gibt, einzelne Situationen aus sich heraus wirken zu lassen.
Sehr gut war auch Björns Spaziergang im Central Park, wo er beim |Tavern on the green|, einem beliebten Speise- und Tanzlokal, vorbeikommt und einen roten Lotus Europa sieht, den Wagen von Larry Brent, dem PSA-Agenten, welchen Hellmark erst in Band 25 kennen lernte. Einer der Vorteile, dass Dan Shocker beide Serien geschrieben hat und somit die Figuren beider Welten miteinander agieren lassen kann.
Der zweite Roman des Buches gestaltet sich als recht verworrenes Abenteuer, das durch viele Schauplätze sehr unübersichtlich wirkt, und selbst der Autor scheint so manches Mal den Überblick verloren zu haben, denn einige Passagen entbehren einer gewissen Logik. So ist es völlig unverständlich, weshalb der skrupellose Entführer den LKW-Fahrer Henry Fisher einfach davonlaufen lässt, allein mit der Drohung, ihn zu töten, wenn er das Versteck von Carminia Brado verrät. Weshalb hat er ihn nicht gleich getötet? Und warum hat er die Schwerverletzte in der Zwischenzeit nicht woanders untergebracht?
Das Auftauchen von Mirakel und Mysterion erscheinen auf den ersten Blick auch recht unmotiviert und zufällig, mal davon abgesehen, dass dieser Superman-Verschnitt aus einer Zeichentrick-Serie für Kinder zu entstammen scheint. Sicher, am Schluss hilft er Björn, sich mit Oceanus in Verbindung zu setzen, aber dieses Problem hätte man auch anders lösen können. Die Handlung um Mirakel und Mysterion hätte besser separat behandelt werden sollen, was den vorliegenden Roman, welcher stark überfrachtet wirkt, entscheidend entlastet hätte.
Allerdings hat der Roman auch seine positiven Seiten, die allerdings im allgemeinen Chaos unterzugehen drohen. So ist die Szene, in der ein Leichenpilz durch den Wasserhahn in Björns Gemach eindringt, sehr eindringlich und unheimlich beschrieben worden. Unverwechselbar ist hier der Stil von Dan Shocker, der es geschickt versteht, seinen Lesern eine Gänsehaut über den Rücken zu jagen.
Auch die Geschichte um das Bermudadreieck ist interessant und spannend erzählt worden. Oceanus selbst ist ein faszinierender Charakter, der in den kommenden Romanen noch ausgebaut werden soll. Dabei erinnert der Geist der Schwarzen Wasser irgendwie an des Seemonster aus dem Film „Kampf der Titanen“, nur mit dem Unterschied, dass Oceanus „nur“ zwei Arme besitzt. Apropos: Laut der griechischen Mythologie gehört Oceanus tatsächlich zu den Titanen, von dem sämtliche Quellen, Flüsse und Seen abstammen.
Die Innenillustrationen gehören nicht zu Pat Hachfelds besten Arbeiten, spiegeln aber den Kern der Geschichten ganz gut wider, obwohl gerade die Leichenpilze auf dem vielfarbigen Cover besser rüberkommen. Dort haben sie ein viel dämonischeres, bedrohlicheres Flair.
Fazit: Spannendes Fantasy-Abenteuer, dem in der zweiten Hälfte aber deutlich die Luft ausgeht.
In diesem Band sind die beiden Romane „Rha-Ta-N’Mys Leichenschlucht“ (Band 50) und „Femgericht der Kugelköpfe“ (Band 54) enthalten, welche 1977 in der Heftromanserie „Macabros“ erschienen sind.
_Rha-Ta-N’Mys Leichenschlucht_
Ronald Martin, Diener der Dämonengöttin Rha-Ta-N’My, liegt im Sterben. Doch vorher beauftragt er seine Pflegerin Gwendolyn, dem berühmten Horrorfilm-Regisseur Joe Octlan einen Brief zu überbringen. Dieser folgt sogleich der Einladung seines „Fans“ und besucht den Sterbenden. Der nutzt die Gelegenheit und führt mittels schwarzer Magie einen Seelenaustausch durch. Der Geist Joe Octlans stirbt mit dem alten Körper des Dämonendieners, während die Seele von Ronald Martin im Körper des Regisseurs weiterlebt. Als Octlan geht Martin daran, einen neuen Film zu drehen, der den bezeichnenden Titel „Rha-Ta-N’Mys Leichenschluch“ tragen soll. Ort des Geschehens soll eine Schlucht nahe Dayton sein, in welcher der kleine Ort Hatonshire liegt. In einem verlassenen Stollen nimmt Martin/Octlan Kontakt zu der Dämonengöttin auf und befreit zwei Ungeheuer in Gestalt riesiger Schnecken, die er auf Hatonshire loslässt.
Durch einen Zeitungsbericht wird der PSA-Agent Larry Brent auf das Filmprojekt aufmerksam und beschließt, sich den Drehort aus der Nähe anzusehen. Doch Rha-Ta-N’Mys Monster scheinen unüberwindbar …
_Femgericht der Kugelköpfe_
Cynthia Moreen ist vor geraumer Zeit in der Vergangenheit des Kontinents Xantilon verschollen. Dort ist sie in die Fänge einer dämonischen Kreatur namens Garco geraten. Mit Kaphoons alias Björn Hellmarks Hilfe gelang ihr die Flucht zurück in die Gegenwart. Doch sie war von Garco schwanger und gebar ein Kind, welches ihr der Arzt Dr. Longfield nicht zeigte. Er sprach davon, dass es nicht lebensfähig sei. Doch das Kind war bei bester Gesundheit und wurde von dem Arzt im Geheimen großgezogen. Das Kind war, wie sein Vater, ein Kugelkopf, dämonische Kreaturen, die den schwarzen Priestern treu ergeben sind. Doch Jim, wie Longfield das Kind nannte, entwickelte eine menschliche Denkweise und wuchs darüber hinaus in einem enormen Tempo. Nach zwei Jahren war Jim bereits ausgewachsen. Doch da holte ihn die Vergangenheit sprichwörtlich ein. Von Xantilon aus dringen die Kugelköpfe in die Gegenwart ein, um den Verräter zu bestrafen.
Jim flieht aus dem Krankenhaus, in dem er die ersten zwei Jahre seiner Existenz lebte, und begibt sich auf die Suche nach seiner Mutter. Die Guufs, wie sich die Kugelköpfe nennen, sind dem verängstigten Wesen dicht auf den Fersen. Björn Hellmark erfährt aus der Zeitung von dem Kugelkopf und beschließt, diesem Phänomen nachzugehen. Dabei gerät er selbst zwischen die Fronten des Femgerichtes …
Im ersten Roman beschränkt sich der Part von Björn Hellmark zum größten Teil auf eine Nebenhandlung, welche für die titelgebende Leichenschlucht nicht von Belang ist. Dabei bekommt es Hellmark mit einem Dämon namens Brian Adams zu tun, der allerdings nichts mit dem erfolgreichen Musiker zu tun hat, denn im Jahre 1977, als der Roman das erste Mal erschienen ist, war der Rocksänger noch nicht bekannt.
Mit der schicksalhaften Begegnung des PSA-Agenten Larry Brent mit dem Sohn des toten Gottes sind die Highlights dieses Bandes aber auch schon aufgezählt. Der Rest ist eine routiniert geschriebene, recht durchschnittliche Gruselstory, die zumindest am Anfang noch eine stimmungsvolle Atmosphäre aufweisen kann. Unheimlich beschreibt Dan Shocker den perfiden Plan des alten Dämonendieners und wie er in der Gestalt des Regisseurs darangeht, sein neues Projekt zu verwirklichen. Auch das anfängliche Erdbeben und die Angst der Bewohner werden plastisch beschrieben.
Allerdings wirkt der Handlungsfaden um Björns Erpressung und den Anschlag auf sein Leben etwas aus dem Zusammenhang gerissen und hätte eher was für einen eigenen Roman hergegeben. Wobei die Logik einige Kapriolen schlagen muss, denn woher weiß Björn eigentlich, wo der erpresste Kellner seine Waffen versteckt hat? Abgesehen davon, dass er vermutlich wusste, dass ein Anschlag auf ihn erfolgte, denn ansonsten lässt er Macabros kaum im Bett schlafen, was auf die Dauer viel zu kräfteraubend wäre.
Das Zusammentreffen der beiden Helden von Dan Shockers erfolgreichsten Serien ist zudem so zufällig, dass es nur den eingefleischten Fans gefallen kann. Denn zufällig befindet sich die Leichenschlucht in der Nähe des Forschungszentrums von Richard Patrick, wohin Macabros eigentlich wollte, und rein zufällig hört er dabei den Lärm, den die Monsterschnecken zwangsläufig bei ihrem Vernichtungswerk anrichten, welches sie zufällig genau zu dem Zeitpunkt veranstalten, an dem Macabros dort auftaucht.
Die Handlung selber ist ebenfalls recht dünn, denn bis auf den Namen haben die Leichenschlucht und der gesamte Roman kaum etwas mit Rha-Ta-N’My zu tun, außer, dass sie einen Satz an ihren Diener richten darf. Die Riesenschnecken, welche als Staubsauger fungieren, wirken eher komisch als bedrohlich und gehören in einen japanischen Monsterstreifen.
Am Ende merkte der Autor wohl, dass die Seiten plötzlich zu Ende waren, und zog recht schnell und kompromisslos einen Schlussstrich. Zwar bleibt das Ende von Octlan offen und eine Rückkehr des Dämonendieners ist jederzeit möglich, dennoch hätte der finale Kampf mit den Monstern noch etwas ausführlicher ausfallen dürfen, dafür, dass sie so gefährlich dargestellt wurden.
Zudem bringt der Autor hier auch einige Vokabeln durcheinander, denn hier wird das Fortbewegen mittels Gedankenkraft als Telekinese bezeichnet, nicht als Teleportation, wie es korrekt heißen müsste. Telekinese ist das Bewegen von Gegenständen mittels Gedankenkraft. Insgesamt ein recht dürftiger Roman, der außer dem Crossover von Larry Brent und Macabros weit hinter seinen Möglichkeiten bleibt.
Der zweite Roman behandelt im Prinzip ein Thema, welches den roten Faden zunächst außen vor lässt, aber gleichzeitig Bezug auf ein früheres Abenteuer nimmt, als Cynthia Moreen in die Vergangenheit reiste. Wieder beschreibt der Autor eine Szenerie, die ihm selbst sehr am Herzen zu liegen scheint, denn die Geschichte nimmt ihren Anfang in einem Krankenhaus, dessen Arzt mehr zu verbergen hat, als er vorgibt. Die Kugelköpfe werden sehr grausam dargestellt und bildeten wohl eine Art Söldner-Armee für die schwarzen Priester, vergleichbar mit den Orks oder Uruk-Hai aus „Herr der Ringe“. Um so sympathischer und schutzbedürftiger wirkt Jim, der als einziger seiner Rasse unter den Menschen lebt und feststellen muss, dass ihm sein eigenes Volk nur Verachtung entgegenbringt. Doch auch die Menschen bringen dem monströsen Äußeren des Guufs nur Unverständnis, Angst und Ablehnung entgegen.
Die Hauptgeschichte ist schnell erzählt und hätte den Roman auch recht dünn erscheinen lassen, doch Dan Shocker vergisst auch alte Handlungsstränge nicht und beschreibt unter anderem die Bemühungen Richard Patricks, seinem Freund Björn eine Falle zu stellen. Zudem kommt es in diesem Roman auch zum langerwarteten Wiedersehen mit Rani Mahay, der seinem besten Freund auch sogleich die Medien Anka Sörgensen und Tina Marino vorstellt. Damit erhält die Siedlung auf Marlos erneut Zuwachs, denn beide Frauen wollen ab sofort ihre Fähigkeiten besser kennen lernen. Ein Fehler in der Logik passiert, als sich Tina unter einem fremden, unbekannten Einfluss stehend vom Balkon stürzt. Erst bemerken die Freunde den leeren Balkon, dann betreten sie diesen und sehen die fallende Tina. Jetzt findet Björn immer noch die Zeit, Macabros entstehen zu lassen und die Frau zu retten. Dann, als die Polizei, von Zeugen alarmiert, eintrifft, können die Beamten eine genaue Beschreibung der fallenden Frau vorweisen. Also so ein Sturz spielt sich innerhalb von Sekunden ab, und zufällig Vorbeigehende mögen vielleicht noch erkennen, dass eine Frau vom Haus fällt, aber eine genaue Identifikation dürfte schon allein wegen des verzerrten Gesichts und der wehenden Haare unmöglich sein. Abgesehen davon, dass jeder Mensch erst einmal eine Schrecksekunde hat, in der er gar nicht registrieren wird, wer da gerade zur Erde stürzt.
Das Cover zeigt Garco, den Anführer der Guufs, der den flüchtenden Dr. Longfield verfolgt. Pferd und Dämon sind detailliert und lebensecht gezeichnet worden. Nur der Mann im Vordergrund wirkt etwas unglücklich und scheint direkt aus einer Rodeo-Show für Aushilfs-Cowboys zu stammen. Die Illustrationen von Pat Hachfeld zeigen die gefährlichen Kreaturen der beiden Romane hautnah und plastisch.
Obwohl beide Romane chronologisch etwas auseinanderliegen und quasi die beiden vorangehenden Bände 23/24 einrahmen, fügen sie sich geschickt in das Gesamtbild ein. Allerdings lässt der Inhalt des ersten Romans sehr zu wünschen übrig, und lang ausgedehnte Nebenhandlungen drohen die Hauptszenerie in den Hintergrund zu drängen. Dafür führt Dan Shocker mit „Femgericht der Kugelköpfe“ eine neue tragische und zugleich faszinierende Figur in die Welt des Macabros ein – Jim, den Guuf.
Der Band enthält die beiden Romane „Aufstand der Knochenmonster“ und „Totenkopfmond“, die beide 1977 in der gleichnamigen Heftromanserie des |Zauberkreis|-Verlages erschienen sind.
Anka Sörgensen hat sich auf eigenen Wunsch in eine psychiatrische Anstalt einweisen lassen, nachdem sie gesehen hat, wie ein Bild in ihrer Wohnung lebendig wurde (siehe Macabros Band 23). Dort wird sie fast erneut zum Opfer eines merkwürdigen Anschlags, als ein Baum unvermittelt umstürzt. Dabei hat sie eine neue Vision: Eine junge Frau, die Schauspielerin Tina Marino, begegnet vor ihrem Hotel in London einem lebenden Skelett. Anka und ihr Arzt Thorwald Belman fliegen nach England und kontaktieren Tina Marino. Anka und Tina schließen schnell Freundschaft und beschließen, den skelettierten Mann aufzusuchen. Doch dort lauert bereits die dämonische Hexe Maletta auf die beiden Frauen, welche bereits in Norwegen mehrfach versuchte, Anka zu vernichten.
In diesem Band sind die beiden Heftromane Band 43 und 51 der gleichnamigen Serie enthalten.
Die Horror-Tempel von Skyx
Rani Mahay, der Koloss von Bhutan, und seine bengalische Tigerin Chitra folgen Björn Hellmark durch den Spiegel der Druidin Kiuna Macgullygosh. Doch Rani trifft nicht in Tschinandoah ein, sondern gelangt im Land Ullnak. Dort trifft er auf Statuen, die seinen Freund Björn darstellen und mit Nadeln gespickt sind. Die Bewohner geben dem deutschen Millionärssohn die Schuld an dem Umsturz ihres Landes und wollen ihn quälen. Nachdem der Fürst von Ullnak starb, kam seine Tochter Aleana an die Macht, doch alsbald wurde sie ihr wieder entrissen.
Der Band enthält die Nachdrucke der Heftromane „Blutregen“ und „Duell mit den Höllengeistern“ aus dem Jahr 1974.
In „Blutregen“ wird durch eine Geisterbeschwörung in einem verlassenen Haus in England der Geist eines Ursen, eines fischköpfigen Dämons, befreit. Björn Hellmark erhält von seinem geistigen Führer Al Nafuur den Hinweis auf die Ereignisse und macht sich auf den Weg nach England. Dort angekommen, erfährt er, dass das Medium Camilla Davies verschwunden ist. Björn forscht im Keller des Hauses nach und wird hinterrücks niedergeschlagen. Der Geist des Ursen hat einen Teilnehmer der Beschwörung übernommen und beginnt nun damit, die Zeugen für seine Befreiung nach und nach zu beseitigen …
In „Duell mit den Höllengeistern“ bläst Molochos zum Angriff auf Björn und seine Freunde. Durch einen hinterhältigen Trick und die Hörigkeit zweier Frauen gelingt es den dunklen Mächten, Björn seiner mächtigsten Waffe zu berauben, der Dämonenmaske. Nun können die Höllengeister zuschlagen. Als dämonische Doppelgänger von Carminia Brado und Rani Mahay versuchen sie, Björn Hellmark zu vernichten …
Der erste Roman beginnt noch recht „normal“ mit einer Geisterbeschwörung in einem verfluchten Gemäuer, bevor die Handlung in gewohnter Dan-Shocker-Manier umschlägt in einen abstrusen Albtraum, in dem fischköpfige Dämonen auf Riesenfischen ein thailändisches Dorf attackieren. Hinter allem steckt natürlich Björn Hellmarks Todfeind Molochos. Die Auflösung der Story ist so überraschend wie originell und beweist, dass der Schriftsteller nie Fließbandprodukte abgeliefert hat, sondern sich intensiv mit seinen Romanen auseinandersetzte.
In diesem Buch hat Camilla Davies ihren ersten Auftritt, ein Medium, welches im späteren Verlauf der Serie öfter mitspielen wird. Ebenso wie die Ursen, die echsengestaltigen Dämonen, die sich vom Blut der Menschen ernähren, indem sie es gleich absorbieren. Mit diesem Band zeigt der Schriftsteller, dass er es nicht nötig hatte, Klischees zu bedienen oder Trends zu befolgen. Und obwohl die Geschichten schon älter sind als 30 Jahre, haben sie nichts von ihrer Faszination und ihrem Charme eingebüßt.
Im zweiten Roman bekommt es der Held mit Doppelgängern zu tun. Ein Thema, das in der fantastischen Literatur oft bemüht wird. Allerdings begnügt sich der Autor nicht damit, dieses Motiv zum Alleingegenstand seines Romans zu machen. Darüber hinaus findet auch die alte Geschichte vom Satanspakt Eingang in die Geschichte. Zwei Frauen, die für Reichtum und Schönheit nicht nur bereit sind, ihre Seelen zu verkaufen, sondern auch kaltblütig einen Mord zu begehen.
Zu guter Letzt gibt es in einer dritten Handlungsebene noch eine Expedition von Forschern, die auf einem abgelegenen Eiland auf Feuerdämonen treffen; jene Höllengeister, die später in der Gestalt von Björns Freunden diesem das Leben zur Hölle machen. Die Ereignisse auf der Insel wirken oft zusammenhanglos und unmotiviert, da sie die Handlung an sich nicht entscheidend beeinflussen. Dafür wurde der Überlebenskampf der kleinen Forschergruppe dramatisch beschrieben. Die Charaktere sind allesamt lebensecht und realitätsnah beschrieben worden, die Dialoge sind natürlich und lassen auch den Humor nicht vermissen.
Die Illustrationen sind eine hervorragende Ergänzung zu den Romanen. Insbesondere das Bild zu „Blutregen“ ist ein kleiner künstlerischer Geniestreich und erinnert sehr an die optischen Illusionen, bei denen sich durch eine Änderung des Blickwinkels das Bild verändert. Das Motiv spiegelt das Groteske des Romans perfekt wieder, ebenso wie die Teufelsfratzen der zweiten Illustration, die wie Karikaturen anmuten.
In beiden Romanen zog Dan Shocker alle Register seines Könnens und schuf zwei zeitlose und spannende Romane, mit einer fantastischen Welt, voller bizarrer Einfälle.
In diesem Band wurden die Heftromane „Totenacker der Dämonen“ und „Die Geister-Höhlen“ aus dem Jahr 1974 nachgedruckt.
Im ersten Roman verfolgen Björn Hellmark und Rani Mahay eine Teufelssekte in New York, welche von einem Schwarzen Priester geleitet wird. Dieser hat Zugang zu einer fremden Dimension, dem Totenacker der Dämonen, wo Opfer und Abtrünnige lebendig verscharrt werden, um als dämonische Vögel wiedergeboren zu werden. Als Björn und Rani eine Messe der Teufelsanbeter sprengen, geraten sie selbst ins Visier des Schwarzen Priesters, der längst erkannt hat, wer sein Todfeind ist. Er entführt Björns Freundin Carminia, um sie auf dem Totenacker der Dämonen lebendig zu begraben …
In der zweiten Geschichte erhält Björn Hinweise darauf, dass Marlos, die unsichtbare Insel, im Meer erschienen ist. Laut den Prophezeiungen aus dem „Buch der Gesetze“ ist Björn, alias Kaphoon, der Alleinerbe des Eilandes. In den Geister-Höhlen auf Marlos warten die Geister der Weisen von Xantilon, um ihr Wissen dem Millionärssohn zu vermitteln, damit er gerüstet ist für den Kampf gegen die Dämonen und Schwarzen Priester. Doch Molochos, der oberste Dämonenfürst und Björn Hellmarks Erzfeind, setzt alles daran, um zu verhindern, dass Kaphoon einen Fuß auf Marlos setzen kann …
Beide Geschichten stehen für sich allein und bieten jede auf ihre Art und Weise spannende, abwechslungsreiche Unterhaltung. Selbst dem klischeebehafteten Thema der Teufelsanbetung gewinnt der Autor neue Aspekte ab, indem die Opfer nicht einfach getötet werden, um den Satan zu beschwören. Die Bedauernswerten werden auf dem titelgebenden Totenacker lebendig verscharrt, und zwar senkrecht, so dass die Beine als bizarre Grabsteine gen Himmel zeigen. Solch grotesken Ideen waren schon immer das Markenzeichen der Dan-Shocker-Romane und trugen zu einem großen Teil zu ihrer Popularität bei. Dass der Totenacker in einer anderen Dimension liegt, verleiht der Geschichte den nötigen Schuss Fantasy, der maßgebend für die Macabros-Serie ist. Davon abgesehen bleibt der erste Roman noch recht bodenständig. Die Charaktere sind lebensecht und entwickeln rasch eine Eigendynamik. Insbesondere Rani Mahay, der hier zum ersten Mal an Björns Seite kämpft, wirkt auf Anhieb sympathisch und beweist damit, dass er das Zeug zum perfekten „Sidekick“ hat.
Der zweite Roman legt den Schwerpunkt eindeutig auf die Phantastik und spielt innerhalb der Serienrelevanz eine bedeutende Rolle. Björn erfährt nicht nur, wer sein Erzfeind ist, sondern erhält auch einen wichtigen Stützpunkt gegen seine übermächtigen Feinde. Eindringlich beschreibt der Autor, wie der Protagonist scheinbar willenlos nur noch ein Ziel verfolgt, nämlich Marlos zu finden. Selbst die erneute Entführung Carminias lässt Björn dieses Mal völlig kalt. Der Wettlauf, der sich zwischen dem Helden und seinen Feinden entwickelt, ist voller Action und Dramatik, so dass der Leser gebannt bis zum Schluss an den Seiten klebt.
Die Illustrationen von Pat Hachfeld lockern das Gesamtbild angenehm auf, auch wenn sie diese Mal „nur“ zum guten Durchschnitt gehören. Das Cover gehörte ursprünglich zum Heftroman „Totenacker der Dämonen“ und zeigt die verscharrten Opfer der Sekte und im Hintergrund den Schwarzen Priester als dunkle Bedrohung.
Beide Geschichten sind kleine Perlen aus den Anfangszeiten dieser fantastischen und komplexen Serie.
Der Band enthält die Heftromane „Die Schreckensgöttin“ und „Horror-Trip“ der gleichnamigen Serie aus dem |Zauberkreis|-Verlag.
Schon immer sind Menschen spurlos verschwunden und niemand konnte sagen, wohin es sie verschlagen hat. Einige tauchen wieder auf, können sich aber nicht daran erinnern, wo sie all die Jahre verbracht haben. Für sie ist die Zeit stehen geblieben.
So ist es auch Edgar Laughton ergangen, der dreißig Jahre lang als verschollen galt. Plötzlich taucht er in London wieder auf und wird von schrecklichen Höllenhunden bedroht. Richard Patrick, Verleger der Zeitschrift „Amazing Tales“, interessiert sich für den Fall und informiert darüber hinaus Björn Hellmark, mit dem er seit kurzem korrespondiert. Gemeinsam können sie Laughton vor einer Attacke der Höllenwesen retten. Unter Hypnose erzählt er von einer Schreckensgöttin und einer Frau namens Betty Roughly, wo er zuletzt war, bevor er verschwand.
Björn stattet der Frau einen Besuch ab und wird von ihr in eine Falle gelockt. Durch einen Spiegel stürzt er in eine fremde Dimension. Dort trifft er auf die Schreckensgöttin, die sich mit anderen Dämonen erbitterte Kämpfe liefert. Bei einem dieser Kämpfe wird die Schreckensgöttin vernichtet, doch damit beginnt der Horror-Trip von Björn Hellmark erst, denn ziellos wandelt er durch eine feindselige Welt voller Gefahren, ohne zu wissen, wie er den Rückweg zur Erde antreten soll …
Beide Romane bilden zusammen eine in sich abgeschlossene Geschichte und entführen den Leser in eine faszinierende fremde Welt. Spannend und temporeich erzählt der Autor von der Odyssee, auf die er seinen Helden schickt. Gekonnt schildert er die Gefühle seines Protagonisten, die von Verzweiflung über Hoffnung bis hin zur nackten Angst reichen.
Darüber hinaus lernt der Leser wichtige Figuren kennen, die für den weiteren Verlauf der Serie noch eine bedeutsame Rolle spielen werden. Da wäre zum einen Rani Mahay, der Koloss von Buthan, ein Inder, der die Gabe besitzt, allein mit der Kraft seines Willens wilde Tiere zu bändigen. Carminia Brado, Björns Freundin, lernt den Mann bei einem Zirkusbesuch kennen. In den Adern des Inders fließt das Blut der alten Rasse der Xantilonier.
Richard Patrick hat ebenfalls seinen ersten Auftritt, ebenso wie Ajit Lekarim, ein Wissenschaftler, der Zugang zur vierten Dimension hat und es sich zur Aufgabe gemacht hat, verschollene Menschen zu finden, um sie wieder auf die Erde zurückzubringen. Dazu verkleinert er sie bis auf Mikrogröße und kann sie somit in die dritte Dimension mitnehmen, wo er sie wieder vergrößert. Darüber hinaus hat auch Quappa Orgep seinen ersten Auftritt, ein Schwarzer Priester, der dafür sorgt, dass Björn Hellmark im Mikrokosmos verloren geht. Die Schrecken, die er dort erlebt, sind nichts für schwache Gemüter.
Zu Beginn des zweiten Romans wird der Leser kurz aus dem Lesefluss herausgerissen, als Dan Shocker das Schicksal zweier fremder Menschen schildert und erst nach 45 Seiten die Abenteuer seines Helden Björn Hellmark fortsetzt.
Die Innenillustrationen zeigen zum einen die Schreckensgöttin in all ihrer dämonischen Pracht und zum anderen das grausige Ende einer armen Seele. Nichts für zarte Gemüter. Pat Hachfeld konnte seinen Hang zum Morbiden voll ausleben. Das Cover zeigt das Original-Titelbild zum Heftroman „Die Schreckensgöttin“, gehört aber nicht zu den besten Werken des Künstlers und hat eher nostalgischen Wert, obwohl auch hier die Schreckensgöttin gut getroffen und die Szene im Roman ebenso beschrieben wurde.
Fazit: Spannende Reise in fremde Dimensionen mit flottem Erzählstil, der die Leser sofort gefangen nimmt.
Endlich hat er es geschafft! Lange hörte ich Tim C. Rochels schon von einem Bildband reden, doch endlich ließ sich ein Verlag dazu hinreißen, das Werk auch tatsächlich zu veröffentlichen. Schon lange vorher bin ich mit den Bildern aufgrund der Bekanntschaft mit dem Fotografen selbst in Berührung gekommen, doch bezeichnete er mich immer wieder als einen seiner größten Kritiker und das ist auch der Grund, warum ich diese Rezension verfassen wollte.
Der Bildband enthält sortierte Bilder von diversen Künstlern, die zum größten Teil aus der Gothic-Ecke stammen, aber auch Bilder aus den sparten Rock und sogar Black Metal sind hier zu finden. Alle Bilder sind direkt auf der Bühne entstanden, und so reflektieren sie eine große Dynamik, halten aber dennoch nur einen Augenblick fest. Das war für mich auch immer die Faszination an den Bildern von Tim C. Rochels – ein Stillleben, klar und deutlich festgehalten, aber dennoch nur ein Augenblick und in manchmal schon fast unmöglichen Momenten einer Bewegung.
Ich werde hier keine Liste der Bands aufführen, die im Bildband enthalten sind, dazu habe ich eine kleine Übersicht am Ende der Rezension angeführt, vielmehr möchte ich auch auf die Technik und den Druck eingehen, was ja bei einem solchen Bildband von immenser Bedeutung ist. Tim versucht stets, den Künstler ohne Abstriche ins Zentrum seiner Fotografie zu rücken, spielt dabei sehr oft mit harten Lichteffekten und arbeitet auch sehr gern mit starker Körnung. Dadurch gewinnen die Bilder enorm an Intensität. Wenn von einem Bühnenscheinwerfer eine Hälfte des Gesichtes erleuchtet ist, während sich die andere gänzlich im Dunkeln befindet, dann ist das genau der Moment, auf den der Fotograf gewartet hat und uns hier in einer Auswahl seiner besten Bilder präsentiert. Es wird auch sehr viel Wert auf Details gelegt, so dass manches Mal sogar jede noch so kleine Pore eines Ville Vallo zu erkennen ist.
Die 750 Abbildungen sind auf sehr starkem Papier gedruckt, alle Bilder springen dem Leser mit ihrem sehr hohen Kontrast geradezu entgegen. Es macht wirklich Spaß, in diesem zugegebenermaßen nicht gerade billigen Bildband zu blättern. Trotz des hohen Preises gibt es hier |value for money| und man schmökert ab und zu gern wieder in diesen wunderschön festgehaltenen Erinnerungen. Außerdem sei noch die Verpackung erwähnt – so kommt der Band in einem Schuber aus Holz, mit schwarzem Hochglanz überzogen, und das Ganze wiegt unglaubliche zwei Kilogramm!
Allen, die ein Live-Konzert von unten genannten Künstlern ohne Ton, aber dafür mit umso schöneren Bildern in den heimischen vier Wänden erleben wollen, sei dieser Bildband ans Herz gelegt.
Die Fotografien stammen von folgenden Künstlern:
ALIEN SKULL PAINT, ANDI SEX GANG, ANGELZOOM, ANNE CLARK, ANNE CLARK & DAVID HARROW, ANTIWORLD, APOCALYPTICA, APOPTYGMA BERZERK, ASP, ASSEMBLAGE 23, ATROCITY, AUSGANG, BLOODY DEAD & SEXY, BLUTENGEL, CATASTROPHE BALLET, CHAMBER, CINEMA STRANGE, COMBI CHRIST, COVENANT, CULTUS FEROX, CYBER AXIS, DAS ICH, DEATHSTARS, DECODED FEEDBACK, DEINE LAKAIEN, DEVILISH PRESLEY, DIARY OF DREAMS, DIVA DESTRUCTION, ELIS, ENTWINE, ESCAPE WITH ROMEO, EXILIA, FAITH AND THE MUSE, FIXMER/MCCARTHY, FLIEHENDE STÜRME, FRANKENSTEIN, FUNKER VOGT, GOD MODULE, GOETHES ERBEN, GOLDEN APES, GOTHMINISTER, HAGGARD, HIM, HOCICO, ICON OF COIL, IN EXTREMO, IN STRICT CONFIDENCE, JUSTIN SULLIVAN, LACRIMAS PROFUNDERE, LACRIMOSA, LACUNA COIL, L‘ÂME IMMORTELLE, LONDON AFTER MIDNIGHT, MILÙ, MORTIIS, MY DYING BRIDE, NEUROTIC FISH, NEW DAYS DELAY, NICK CAVE, ORDEAL BY FIRE, ORDO ROSARIUS EQUILIBRIO, PHILLIP BOA, PILORI, PINK TURNS BLUE, PROJECT PITCHFORK, PSYCHE, QUÍDAM, RED LORRY YELLOW LORRY, ROTERSAND, RUN LEVEL ZERO, SALTATIO MORTIS, SAMSAS TRAUM, SCARY BITCHES, SCHANDMAUL, [:SITD:], SKELETAL FAMILY, SPETSNAZ, STATEMACHINE, SUBSTANCE OF DREAM, SUBWAY TO SALLY, SUICIDE COMMANDO, SYSTEM SYN, TERMINAL CHOICE, THE 69 EYES, THE BEAUTIFUL DISEASE, THE BREATH OF LIFE, THE CASCADES, THE CHAIN, THE COLD, THE CRÜXSHADOWS, THE DEEP EYNDE, THE ETERNAL AFFLICT, THE FAIR SEX, THE HOUSE OF USHER, THE KLINIK, THE LAST DANCE, THE LAST DAYS OF JESUS, THE MISSION, THE OTHER, THE VISION BLEAK, THERION, TRAIL OF TEARS, TRISTANIA, UMBRA ET IMAGO, UNHEILIG, VENENO PARA LAS HADAS, VNV NATION, VOODOO CHURCH, WAYNE HUSSEY, WELLE:ERDBALL, WHISPERS IN THE SHADOW, WITHIN TEMPTATION, WITT, WOLFSHEIM, XANDRIA, ZADERA, ZERAPHINE, ZOMBINA AND THE SKELETONES.
|544 Seiten mit ca. 750 Abbildungen
Premium-Hardcover mit Schutzumschlag im Großformat 24 x 30 cm, fadengeheftet
schweres Bilderdruckpapier, durchgehend duplex gedruckt, im Schmuckschuber|
In diesem Buch erleben die beiden Grusel-Krimis „Die Vampirklinik des Dr. Satanas“ und „Nakor – Echse des Grauens“ aus dem Jahre 1983 ihre Neuauflage.
_Die Vampirklinik des Dr. Satanas_
Larry Brent und Morna Ulbrandson sollen in New York bei dem Auftritt eines Bauchredners anwesend sein, weil Arturo mit einer Puppe auftritt, die er „Dr. Satanas“ nennt. Die beiden Agenten sollen herausfinden, ob tatsächlich das verbrecherische Genie dahintersteckt. Als sie nach der Vorstellung den Künstler zur Rede stellen wollen, werden sie überwältigt. Satanas lässt sie nach Afrika bringen, wo sie in einem alten Gemäuer zu sich kommen, in dem der Erzverbrecher Experimente mit Menschen und Tieren vornimmt, um sie in Vampire zu verwandeln …
Endlich gibt es ein Wiederlesen mit dem durchtriebensten und bösartigsten Gegenspieler der PSA – Dr. Satanas. Die Romane mit diesem Verbrecher gehören zu den absoluten Highlights der Serie und ziehen den Leser von Anfang an in ihren Bann. Die Handlung ist meistens derart bizarr und abgehoben, dass man die Geschichten einfach mögen muss. In diesem Fall ist besonders die Entwicklung der Story faszinierend. Beginnend in New York, endet der Fall in Afrika, und was der Schriftsteller aus dem Vampirstoff herausholt, ist einfach genial. Den Roman kann man gut in einem Rutsch durchlesen, wobei dem fantasiebegabten Leser ein Schauder nach dem anderen über den Rücken laufen dürfte. Zu gefährlich, zu emotionslos und dabei trotzdem realistisch und lebensecht wird Dr. Satanas geschildert, der wieder einmal beweist, dass er seinen Doktor-Titel nicht umsonst trägt. Eine Szene prägt sich dabei besonders ein, nämlich als Dr. Satanas bei seiner Flucht sein Gesicht abzieht und es Larry auf die Scheibe seines Wagens schleudert. Horror-Action vom Feinsten.
_Nakor – Echse des Grauens_
Als Oliver Gadock von einer Reise in die Antarktis zurückkehrt, leidet er an einer mysteriösen Krankheit, die ihn mehr und mehr aufzehrt. Im Fieberwahn übergibt er der Krankenschwester Agatha Stancer einen Taschenkalender mit seinen privaten Aufzeichnung. Als sie eine geheimnisvolle Formel laut aufsagt, verbrennt sie bei lebendigem Leib. Diese Tat ruft Larry Brent, alias X-Ray-3, auf den Plan. Der findet heraus, dass Gadock eigentlich einen Japaner namens Tanaka erwartete, der auch erschien und mit dem Freund der verstorbenen Krankenschwester plötzlich abreiste, Richtung Antarktis. Brent vermutet Übles, denn ein Seemann hat im Zusammenhang mit Gadock den Namen einer Dämonengöttin vernommen: Rha-Ta-N’My!
Der PSA-Agent fliegt ebenfalls zum Südpol, kann aber nicht verhindern, dass Tanaka das Grauen erweckt, dem er schließlich selbst zum Opfer fällt. Nakor, die Echse des Grauens, erwacht aus ihrem Schlaf, beginnt mit einem Feldzug der Vernichtung und keine Waffe der Welt kann sie aufhalten …
Mit diesem Roman begibt sich Dan Shocker auf die Spur der alten Monsterfilme, wie „Godzilla“ und „Panik in New York“. Gerade im zweitgenannten Streifen erwachte die Bestie ebenfalls im ewigen Eis und begann danach ihr Zerstörungswerk. Dabei erscheint Nakor recht spät auf der Bildfläche. Den ersten Teil bestreitet eine geheimnisvolle, unheimliche Geschichte um Beschwörungsformeln, welche den Tod bringen. Die Ideen mit der „Vergessenen Stadt“, der Expedition sowie der grauenhaften Dämonengöttin und ihren echsenartigen Kreaturen erinnern an H. P. Lovecraft und seinen legendären Cthulhu-Mythos. Die Szene, in der Agatha zu einer unkenntlichen Mumie verschmort, ist ebenso schockierend wie spannend beschrieben. Ebenso wie Larrys Konfrontation mit den Geistern der Toten, welche der Dämonengöttin dienen müssen.
Das letzte Drittel der Story, in dem Nakor auftaucht, gehört dann ganz der Action und Dramatik. Der Vernichtungsfeldzug der Riesenechse ist nichts für schwache Nerven. Ein Roman, der durchzogen ist von einem Hauch des Wahnsinns, der sämtliche Menschen befällt, die sich mit der Göttin Rha-Ta-N’My einlassen.
Der Stil des Autors ist erfrischend und rasant, so dass der Leser gebannt an den Zeilen klebt, die nur so an ihm vorüberfliegen.
Beide Romane gehören zu den Sahnestücken der Serie und sind neben einer Menge Action auch durchzogen von einem Hauch des angenehmen Gruselns, welcher die Romane von Dan Shocker auszeichnet. Die Überarbeitung der Texte sorgt dafür, dass die Romane auch heute nichts von ihrer Faszination eingebüßt haben.
Pat Hachfeld hat sich mit seinen Innenillustrationen perfekt angepasst und surrealistische Darstellungen der Monstren angefertigt. Das Cover zeigt dieses Mal das Original-Titelbild zum Heftroman „Die Vampir-Klinik des Dr. Satanas“.
Fazit: Temporeiche Gruselabenteuer mit den ärgsten Gegnern der PSA. Jedem Larry-Brent-Fan ist dieses Buch wärmstens zu empfehlen.
Mit diesem Band wurden die beiden Heftromane Nr. 91 „Im Schloss der teuflischen Deborah“ und Nr. 93 „Wenn die Knochenmänner tanzen“ aus der gleichnamigen Serie des |Zauberkreis|-Verlages nachgedruckt.
_Im Schloss der teuflischen Deborah_
Der spleenige Milliardär Wimburn lässt sich ein echtes Spukschloss aus Großbritannien nach Florida importieren, nicht wissend, dass er damit den Fluch der teuflischen Deborah mit übernimmt. Denn in den Gewölben des alten Schlosses steht ein Kiste mit alten Gemälden, welche ebenfalls nach Amerika gebracht wird. Ausgerechnet der Sohn und die Tochter Wimburns finden das Bild der teuflischen Deborah, dessen mörderischer Geist mit einem großen Holzkreuz in das Gemälde gebannt wurde. Die Jugendlichen nehmen das Kreuz ab und bahnen dem Geist Deborahs den Weg. Der Schrecken beginnt …
Eine klassische Gruselgeschichte erwartet den Leser, welche Dan Shocker nicht in Großbritannien ansiedelte, sondern in Amerika. Doch dem Autor gelingt es wieder meisterhaft, eine unheimliche und gruselige Stimmung aufzubauen. Der mordende Geist, der aus dem Bild steigt, und die stimmungsvolle Vorgeschichte machen diesen Roman zu einem echten Leckerbissen für Larry-Brent-Fans. Die Schwester des PSA-Agenten, Miriam, hat ebenfalls einen kleinen Auftritt erhalten, auch wenn ihr Part recht unmotiviert erscheint. Es wirkt so, als ob ihre Rolle nur dazu diente, ihren Bruder zu informieren, der aber spätestens durch den ersten Mord sowieso Kenntnis von den Ereignissen auf Manor-Castle erhalten hätte. Aber den Reiz dieser Geschichte macht vor allem der mordende Geist der teuflischen Deborah aus, der aus einem Gemälde steigt, welches die einstige Schlossherrin eigens zu diesem Zweck anfertigen ließ. Verstärkt wird diese Gruselstimmung, wenn man sich vor Augen hält, wie echt und gespenstisch alte Gemälde im Zwie- oder Dämmerlicht wirken. Diesen Umstand hat sich der Schriftsteller zu Nutze gemacht, um den Nerv des Lesers zu treffen.
_Wenn die Knochenmänner tanzen_
Die PSA-Agenten Larry Brent und Morna Ulbrandson sollen das Verschwinden eines spanischen Geheimagenten klären, der seinerseits auf der Spur mysteriöser Vermisstenfälle war. Durch Zufall entdecken die Ermittler in einem Zigeunerdorf einen verwirrten deutschen Touristen, der auf der Suche nach seiner toten Frau ist. Das Paar hatte in einem verlassenen, alten Berghotel übernachtet. Als Larry und Morna sich dort einquartieren, ahnen sie nicht, dass sie bald selber zum Mittelpunkt gespenstisch tanzender Skelette werden sollen …
In der zweiten Story verschlägt es die PSA-Agenten nach Spanien, wo lebende Skelette ihr Unwesen treiben. Gemischt mit ein wenig PSI-Horror, kreierte der Autor wieder einen schnörkellosen Gruselroman. Den wohligen Schauder des Gruselns erlebt der Leser vor allem, wenn die unheimlichen Gestalten um das Bett ihres armen Opfers tanzen, um es mit riesigen Fleischermessern zu ermorden. Jeder, der Zeuge dieses grausigen Geschehens wird, fällt selbst den Klingen der Untoten zum Opfer.
Der Roman lässt sich flüssig und rasant lesen und weist nur kleine Längen auf. Das Finale kommt sehr abrupt und wird zum Teil in Rückblicken erzählt, verliert dabei aber nichts von seiner Spannung.
Beide Geschichten beweisen das unglaubliche Erzähltalent des Schriftstellers, dessen Romane auch nach 23 Jahren nichts von ihrer Faszination verloren haben, was nicht zuletzt auch an der professionellen Überarbeitung liegen dürfte.
Vervollständigt werden beide Werke von den Innenillustrationen Pat Hachfelds, der sich eigens für diese Geschichten zu zwei gelungenen Werken inspirieren ließ. Das Titelbild des Buches zeigt das Original-Cover des Larry-Brent-Heftes Nr. 91 von Lonati und macht den Band zu einem echten Blickfang.
Fazit: Gelungene Gruselgeschichten in einem modernen Gewand.
In diesem Buch sind die beiden Larry-Brent-Heftromane „Der Fluch der blutenden Augen“ und „Die Bestie mit den Bluthänden“ enthalten.
_Der Fluch der ‚blutenden Augen’_
Als Larry Brent im Zuge seines London-Urlaubes eine Fahrt mit einer Geisterbahn macht, ahnt er noch nichts Böses. Auch nicht, als eine schöne Inderin sich zu ihm in den Wagen setzt. Als die Inderin aber während der Fahrt scheinbar an einem Herzinfarkt stirbt, wird der Agent misstrauisch. Dass der Taxifahrer, von dem sich Larry zu seinem Hotel chauffieren lässt, einen Mordanschlag auf ihn verübt und der Agent in seinem Hotelzimmer von einem Inder überfallen wird, vergällt Larry endgültig seinen Erholungsurlaub. An einen Zufall mag der PSA-Agent nicht glauben und er behält Recht. Dummerweise ähnelt der Amerikaner einem Indienforscher bis aufs Haar und dummerweise hat eben jener Forscher aus einem Tempel der Blutgöttin Kali wertvolle Diamanten entwendet. Der Anführer einer Sekte, ein einflussreicher Londoner Geschäftsmann indischer Herkunft, überwältigt Larry und lässt ihn nach Indien überführen, um den vermeintlichen Frevler den Göttern zu opfern. Keine guten Aussichten für X-Ray-3 …
Der Roman beginnt sofort mit einer unheimlichen Szene in einer Geisterbahn und setzt sich fort in einer Aneinanderreihung rasanter Action-Sequenzen. Gekonnt schafft es Dan Shocker, dem Roman die nötige Portion Gruselatmosphäre zu verleihen, und schickt seinen Agenten in sein erstes Abenteuer ohne Auftrag. Über die Wahrscheinlichkeit, dass Larry gerade zu dem Zeitpunkt Urlaub in London macht, wo eine dämonische Sekte nach einem Forscher fahndet, der zufällig genauso aussieht wie Larry, sollte man sich nicht allzu viele Gedanken machen. Immerhin gehört die Serie zur Unterhaltungsliteratur und diesen Anspruch erfüllt der vorliegende Roman allemal. Die indische Mythologie bietet dabei ein interessantes Betätigungsfeld und Larrys Reise, eingeschlossen in einer engen Kiste, kann zarten Gemütern durchaus klaustrophobische Gefühle vermitteln, so eindringlich beschreibt der Autor die Misere seines Helden. Die Dialoge sind realitätsnah und die Charaktere glaubhaft. Rasmandah, der Sektenführer, ist ein interessanter und fieser Bösewicht, wie er im Buche steht, und ein würdiger Gegner des PSA-Agenten.
Insgesamt gesehen ein spannender, kurzweiliger Gruselromanen mit kleinen Schwächen.
_Die Bestie mit den Bluthänden_
PSA-Agent Mike Burtin, alias X-Ray-16, ist verschwunden. Der Spezialagent hatte den Auftrag, in Rostrenen, Frankreich, geheimnisvolle Morde zu untersuchen. Um nachfolgende Tötungen und das Verschwinden seines Kollegen zu klären, wird Larry Brent an den Ort des Geschehens geschickt.
Kurz nachdem X-Ray-3 die Ermittlungen Burtins übernommen hat, findet er in einem verlassen Gehöft ein weiteres Opfer der Bestie und eine Frau, die dem Wahnsinn anheim gefallen ist.
Bei zweien der Opfer wird ein so genannter Quipu entdeckt, eine Knotenschnur, welche die alten Azteken zur Übermittlung geheimer Botschaften nutzten. Die Spur führt zu dem Privatgelehrten Henry Blandeau, der sich sehr für die aztekische Kultur interessiert und sich in seinem abgelegenen Haus eine eigene Welt mit Artefakten und Skulpturen der Azteken und Inkas eingerichtet hat.
Was hat der alternde Franzose mit den grauenhaften Morden zu tun? Die Rätsel werde immer größer und der PSA-Agent muss alles Register seines Könnens ziehen, um Licht in das Dunkel zu bringen …
Der Roman lebt von der unheimlichen Stimmung, die Dan Shocker durch die gruselige Kulisse erzeugt. Der Killer bleibt die gesamte Geschichte über eine namenlose, unsichtbare Bedrohung und bekommt erst zum Ende hin ein Gesicht. Doch die Bestie mit den Bluthänden ist nicht der einzige Verbrecher und darüber hinaus bekommt es Larry mit den Abgründen der menschlichen Seele zu tun, als ein Geschäftsmann seine Frau in den Wahnsinn treiben will. Die Dialoge sind realistisch, auch wenn sie das eine oder andere Mal ein wenig lang und ermüdend ausgefallen sind. Ansonsten erwartet den Leser ein Gruselkrimi par excellence, mit einer undurchsichtigen Handlung. Der Autor schafft es, die Spannung trotz ausgedehnter Dialoge konstant aufrecht zu erhalten und den Leser bei der Stange zu halten.
Auffallend ist bei diesem Roman, dass die weiblichen Agenten beispielsweise die Bezeichnung X-G-C tragen und nicht wie in späteren Romanen X-Girl-C.
Pat Hachfeld hat hervorragende Arbeit geleistet und zwei stimmungsvolle Illustrationen zu den Storys entworfen, wohingegen das vielfarbige Cover, welches schon den Original-Roman „Die Bestie mit den Bluthänden“ zierte, ein wenig verloren vor dem schwarzen Hintergrund wirkt und das Motiv trotz Totenschädels und den blutigen Händen sehr klischeehaft rüberkommt.
Das Buch präsentiert zwei klassische Dan-Shocker-Romane, bei denen dem Fan der eine oder andere Schauer über den Rücken fahren wird. Den beiden Geschichten merkt man besonders das hervorragende Lektorat an, welches so manchen Patzer aus dem Original nachträglich ausgebügelt hat. Die alten Storys wurden so modernisiert, ohne dem Stil des Autors und dem Lesespaß zu schaden.
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_Florian Hilleberg_
Geist ist geil! Seit 2002 – Ständig neue Rezensionen, Bücher, Lese- und Hörtipps