Englischer Landadel, Romantik und Drama – das sind die Zutaten zu dieser herrlich herzzerreißenden Liebes- und Familiengeschichte. Ben hat eine schwere Kindheit und Jugend hinter sich. Seine Mutter ist seiner Zeit schwanger sitzen gelassen worden und musste sich selbst durchkämpfen. Kurz vor ihrem Tod erzählt sie Ben, dass die Familie Camden von Daringham Hall sie damals verstoßen hat, weil sie nicht gut genug gewesen ist für ihren Mann Ralph. Der soll ihr sogar Geld geboten haben für eine Abtreibung. Voller Rachegelüste macht sich Ben mit 34 Jahren als inzwischen erfolgreicher Geschäftsmann auf, um seine Familie zu finden und sie büßen zu lassen für das, was sie seiner Mutter angetan hat. Doch Ben wird überfallen und kurzerhand auch noch von der Tierärztin Kate niedergeschlagen, sodass er sein Gedächtnis verliert.
Kate kümmert sich rührend um Ben, nimmt ihn bei sich auf, kleidet ihn neu ein und pflegt ihn. Die beiden kommen sich näher und entwickeln starke Gefühle füreinander. Nach einigem Zögern lassen sie sich auf diese Romanze ein – ohne zu wissen, ob Ben nicht vielleicht schon eine Frau oder sogar Familie besitzt. Auf dem großen Sommerfest der Familie Camden kommt es schließlich zum „Schlagabtausch“: Bens Freund und Geschäftspartner Peter hat ihn inzwischen aufgespürt. Als Peter auf dem Fest auftaucht, erinnert sich Ben schlagartig an alles und weiß, dass er im Hause seiner Familie ist, die er über alles hasst. Er wendet sich von Kate ab, da diese zu der Welt gehört, von der er nichts wissen will. Ralph Camden aber ahnt gar nicht, dass er einen verlorenen Sohn hat und schwört, dass Bens Mutter damals ihn verlassen habe und nicht umgekehrt.
Ein Angestellter des russischen Konsulats wird in New York aus einem Fenster gestoßen und stirbt. Was wollte er in der Wohnung des Physiklehrers? Dieser scheint wie vom Erdboden verschluckt. Gemeinsam mit einer russischen Geheimdienstmitarbeiterin macht sich FBI-Agent Sean Reilly auf die Suche nach Leo Sokolow. Bald findet er heraus: Der Wissenschaftler ist ein anderer, als er jahrelang vorgab. Die mysteriöse Waffe in seinem Besitz ist unsichtbar und tödlich. In den falschen Händen wäre ihr Schaden unaufhaltbar. Doch Reilly ist nicht der Einzige auf Sokolows Spur …
Kautokeino in Lappland am 10. Januar. Eine gletscherkalte Polarnacht. Morgen wird nach vierzig Tagen die Sonne wiedergeboren, zwischen 11.14 und 11.41 Uhr – und die Menschen atmen auf. Morgen aber wird es auch zu den spektakulärsten Verbrechen kommen, die Kommissar Klemet Nago von der samischen Polizei in der verschneiten Tundra je gesehen hat: Eine kostbare samische Trommel, Wahrzeichen des letzten Urvolks Europas, wird aus dem Museum gestohlen. Wenig später findet man den Rentierhirten Mattis brutal ermordet auf. Klemet und seine Partnerin Nina, frisch von der Polizeischule im Süden des Landes, ermitteln – und geraten in politische und menschliche Verwicklungen, die tief in die Geschichte Lapplands zurückreichen.
Hardcover: 496 Seiten
Originaltitel: Le dernier Lapon
Droemer
In der Kleinstadt B-Movie-Hell ermordet ein maskierter Killer einen Polizisten. Der Spezialagent Jack Munson wird aus dem Ruhestand geholt, um den Mörder zu jagen. Wie sich herausstellt, ist der Täter aus einer Irrenanstalt geflohen und in seiner Vergangenheit zur perfekten Killermaschine ausgebildet worden. Und nun begeht er ein Massaker nach dem anderen. Jack Munson stürzt sich in die Ermittlungen – in einer Stadt, in der anscheinend niemand die Wahrheit sagt. Und in der selbst der Killer nicht das ist, was er zu sein scheint … (Verlagsinfo)
Taschenbuch: 336 Seiten Originaltitel: The Red Mohawk Bastei Lübbe
Der „Anarchist“, ein mysteriöser Killer, verbreitet in Chicago Angst und Schrecken. Er trinkt das Blut seiner Opfer, bevor er sie anzündet. Schlimmer noch: Er zwingt sie, ihm dabei unentwegt in die Augen zu schauen. Denn sie sollen sein wahres Gesicht sehen. Nicht das Gesicht des liebevollen Ehemannes und Vaters, das er seit Jahren für seine Familie aufsetzt, sondern das Gesicht des absolut Bösen. Um den Anarchisten zur Strecke zu bringen, muss Marcus Williams von der Shepherd Organization sich ausgerechnet an seinen Todfeind wenden: Francis Ackerman junior, den berüchtigsten Serienkiller der Gegenwart.
Taschenbuch: 560 Seiten
Originaltitel: The Prophet
Bastei Lübbe
Der zweite Fall für den jungen Polizisten Ari: Es geht um Menschenhandel und Gewalt, um Willkür und Vergewaltigung.
Die Idylle des Dorfes Siglufjördur täuscht, denn der Tod von Elias Freysson schockiert die Gemeinde. Elias war Handwerker, er war beliebt, unterstützte einen Wohltätigkeitsverein und hatte viele Freunde. Doch jemand muss ihn so sehr gehasst haben, dass er ihn mit einem Holzpfosten erschlug. Auch in seinem zweiten Einsatz ermittelt der junge Polizist Ari
in der atemberaubenden Schönheit und Kälte von Islands rauem Norden.
Jedes Jahr verschwinden auf hoher See rund 20 Menschen spurlos von Kreuzfahrtschiffen. Noch nie kam jemand zurück. Bis jetzt …
Martin Schwartz, Polizeipsychologe, hat vor fünf Jahren Frau und Sohn verloren. Es geschah während eines Urlaubs auf dem Kreuzfahrtschiff „Sultan of the Seas“ – niemand konnte ihm sagen, was genau geschah. Martin ist seither ein psychisches Wrack und betäubt sich mit Himmelfahrtskommandos als verdeckter Ermittler.
Mitten in einem Einsatz bekommt er den Anruf einer seltsamen alten Dame, die sich als Thrillerautorin bezeichnet: Er müsse unbedingt an Bord der „Sultan“ kommen, es gebe Beweise dafür, was seiner Familie zugestoßen ist. Nie wieder wollte Martin den Fuß auf ein Schiff setzen – und doch folgt er dem Hinweis und erfährt, dass ein vor Wochen auf der „Sultan“ verschwundenes Mädchen wieder aufgetaucht ist. Mit dem Teddy seines Sohnes im Arm …
Adam hat musikalisch in seinem Leben alles erreicht: Er wird an jeder Straßenecke erkannt, hat mit seiner Band viel Erfolg, zahlreiche Fans und surft auf einer Welle Erfolg. Und dennoch ist nichts in seinem Leben in Ordnung, seit seine Freundin Mia drei Jahre zuvor aus seinem Leben verschwunden ist. Nach einem schweren Unfall hat sie sich von ihm zurückgezogen – ohne ein Wort der Erklärung, ohne eine Aussprache, ohne die Möglichkeit, alles nochmal gerade zu rücken. Als Adam bei einem Besuch in New York sieht, dass seine Exfreundin, die inzwischen eine gefeierte Cellistin ist, ein Konzert gibt, geht er kurzerhand hin. Nach dem Konzert holt Mia Adam zu sich –eine Nacht der Aussprache beginnt…Gayle Forman – Nur diese eine Nacht weiterlesen →
Rebecca Seeliger ist erst 24 Jahre alt, als sie einen Knoten in der Brust ertastet. Nur zwei Monate ist ihre letzte Vorsorgeuntersuchung her. Als sie mit ihren Ängsten zu einem Vertretungsarzt geht, weil ihre Frauenärztin gerade Urlaub hat, schickt der sie wieder nach Hause und meint, sie solle mal ein paar Wochen abwarten, dann würde sich der Knoten schon von alleine wieder zurück entwickeln. Doch Rebecca lässt sich nicht abschütteln. Ihr Bauch sagt ihr, dass sie Krebs hat und eben nicht ein paar Wochen Zeit hat abzuwarten. Eine Stanzbiopsie bringt die traurige Gewissheit: Rebecca hat einen bösartigen Tumor in der Brust – genauer sind es sogar zwei, die sich innerhalb nur weniger Wochen gebildet haben. In einer stundenlangen Operation wird ihr eine Brust sowie einen Lymphknoten entfernt und gleichzeitig die Brust wieder aufgebaut.
Für Nicola Lubitz bedeutet Silvester den absoluten Neuanfang – allerdings nicht ganz freiwillig … Zu einer noblen Kostümparty kommt sie unpassenderweise im Biene-Maja-Kostüm, und dann telefoniert sie auf der Feier auch noch mit ihrem Liebhaber, und zwar direkt neben einem eingeschalteten Babyphone, sodass sämtliche Gäste von ihrer Liebschaft erfahren, auch ihr eigener Ehemann. So muss sie noch in der Silvesternacht aus dem gemeinsamen Nobelappartement ausziehen und einen neuen Unterschlupf finden. Sie kann sich ihren Friseur und die Fußpflege nicht mehr leisten, hat kein eigenes Einkommen und vor allem keinen Mann mehr. Was ist eigentlich passiert? Oliver und sie waren einst ein glückliches Paar, doch nach dem Umzug ins Hamburger Nobelviertel war plötzlich alles vorbei.
Durch Zufall trifft Nicola auf Erdal Küppers, der ihr in ihrer Not ein Dach über dem Kopf und einen Job in seinem Unternehmen anbietet. So muss sich Nicola zwar mit einer zukünftigen Braut herumschlagen, die ihrem zukünftigen Ehemann die Fehlgeburt verheimlichen will, doch zumindest hat Nicola nun viel Zeit, um über ihr eigenes Leben nachzudenken, über ihren Liebhaber, der ihr zwar Schmetterlinge im Bauch besorgt hat, aber mit dem sie eigentlich gar nicht reden konnte. Und vor allem kann sie darüber nachdenken, wie ihre Ehe mit Oliver scheitern musste.
Eines Tages schreibt Nicola ihrem Noch-Mann einen überaus ehrlichen Brief, den sie sogar frankiert, aber dann doch einfach liegen lässt. Als aber Erdal seine Putzfrau in Nicolas neues Domizil schickt, ist der Brief auf einmal verschwunden …Ildikó von Kürthy – Sternschanze weiterlesen →
In unserer alternden Gesellschaft werden Krankheiten wie Alzheimer und Demenz immer wichtiger, immer präsenter. Und so findet dieses Thema auch immer häufiger Eingang in Filme oder Bücher. Erst im vergangenen Jahr hat sich die talentierte Schriftstellerin Lisa Genova mit ihrem überaus berührenden Roman „Mein Leben ohne gestern“ in meine persönliche Bestsellerliste geschrieben. Umso gespannter war ich nun auf das Werk der jungen Schriftstellerin Emma Healey, in dem es ebenfalls um Alzheimer geht.
Wie war das noch mal?
Maud ist bereits Anfang 80 und ist offensichtlich dement. Sie lebt zwar alleine, bekommt aber regelmäßig Besuch von einer Pflegekraft. Mit zahlreichen Zetteln, auf denen Maud sich allerlei Dinge notiert, versucht sie, sich durch den Dschungel des Alltags zu kämpfen. Dass das allerdings nicht mehr wirklich gut funktioniert, bemerkt man beispielsweise an der Menge an Teetassen, die sich auf dem Schrank an der Treppe ansammeln, wo Maud sie schlicht und einfach vergessen hat. Auch kochen soll sie sich nichts mehr, um nicht zu vergessen, das Gas wieder abzudrehen. Doch auch diesen Zettel weiß Maud nicht richtig einzusortieren.Emma Healey – Elizabeth wird vermisst weiterlesen →
Francis Ackerman junior ist ein eiskalter Serienkiller. Kaltblütig fordert er seine Opfer zu einem Spiel auf, bei dem es um Leben und Tod geht. Doch bislang hat Ackerman sein Spiel noch nie verloren, sein Opfer noch nie gewonnen… Nachdem er aus einer geschlossenen Anstalt fliehen konnte, ist Ackerman wieder auf freiem Fuß. Nachdem er zwei Trooper umgebracht hat, findet er in einer alten Dame das perfekte neue Opfer. Er gibt ihr drei Minuten Zeit, um sich in ihrem Haus zu verstecken und weitere drei, in der er sie suchen kommt. Entdeckt er sie in dieser Zeit nicht, kommt sie mit dem Leben davon. Doch Maureen Hill hat keine Chance: Sie flieht durch die gut versteckte Dachbodenluke, muss aber kurz darauf hören, wie Ackerman ihr zielsicher folgt.
Der ehemalige Cop Marcus Williams ist der neue Nachbar von Maureen Hill. Gemeinsam mit seiner neuen Freundin Maggie findet er die alte Dame grausam ermordet auf. Die beiden rufen Maggies Vater hinzu – den Sheriff der kleinen Stadt Asherton. Sofort hat er Francis Ackerman in Verdacht. Kurze Zeit später kommt Marcus Williams erneut in Maureens Haus und stellt fest, dass nach dem Mörder noch jemand im Haus gewesen sein muss. Als er den Sheriff damit konfrontiert, muss er feststellen, dass dieser Ackerman in seine Gewalt gebracht hat und vorhat, diesen umzubringen. Marcus muss nun ebenfalls um sein Leben fürchten und kann nur mit Mühe und Not fliehen.
Marcus findet Unterschlupf bei einer hilfsbereiten Familie. Doch bald darauf steht der Sheriff mit einer Reihe Kollegen vor der Tür und erschießt den Familienvater eiskalt. In Asherton verbreitet nicht allein Francis Ackerman Angst und Schrecken …Ethan Cross – Ich bin die Nacht weiterlesen →
Einer Mutter kann wohl nichts Schlimmeres geschehen, als ihre Kinder zu verlieren. Und genau das ist Lydia Cartwright passiert. Wochenlang hat sie eine schwer kranke Freundin gepflegt. Als sie endlich nach Hause zurückkehrt und sich auf das Wiedersehen mit ihren zwei Töchtern freut, findet sie ein verlassenes Haus vor. Ihr Mann Alec und ihre Töchter Emma und Fleur sind verschwunden, die Schränke ausgeräumt und das Personal entlassen. Das Konto ist geräumt und von ihrer Familie fehlt jede Spur. In ihrer Verzweiflung wendet Lydia sich an ihre Freundin, deren Mann Alecs Vorgesetzter ist. Tatsächlich erfährt Lydia dort, dass ihr Mann kurzfristig in den Norden von Malaysia nach Ipoh versetzt wurde. Mutig begibt Lydia sich auf die gefährliche Reise nach Ipoh. Doch noch bevor sie dort ankommt, erfährt sie, dass das Gästehaus, in dem ihre Familie wohnen soll, abgebrannt ist.
Lydia trauert um ihre vermeintlich toten Töchter und weiß nicht, dass Alec die beiden Mädchen genommen hat und mit ihnen nach England ausgewandert ist. Aber auch Emma kann nicht glauben, dass ihre Mutter verschwunden ist und versucht von England aus herauszufinden, was mit ihrer Mutter passiert ist. Doch leider meint es das Schicksal meist nicht gut mit den beiden …Dinah Jeffries – Bis wir uns wiedersehen weiterlesen →
Nicht immer stimmt es, dass Gegensätze sich anziehen. Bei den ungleichen Halbschwestern Iris und Mia ist das jedenfalls nicht der Fall. Während die ehrgeizige Iris Karriere macht und durch die Welt jettet, lebt Mia ein eher chaotisches Leben in Berlin. Gemeinsam haben sie nur ihren Vater und nach dem Tod ihrer Großmutter auch ein Erbe –nämlich ein großes Haus im beschaulichen Feulenitz im Spreewald.
Mia macht sich mit einem geliehenen Auto frohen Mutes auf, um ihr Erbe zu begutachten und fragt sich immer noch, wie sie überhaupt zu dieser Ehre gelangt. Doch was sie noch nicht weiß: Sie hat das Haus gemeinsam mit ihrer Schwester geerbt, zudem ist das Erbe an eine winzige, aber doch entscheidende Bedingung geknüpft, die Mias und Iris‘ Leben auf den Kopf stellen wird …
Iris‘ Leben allerdings droht ohnehin auseinanderzubrechen, denn gerade erst hat sie erfahren, dass ihr Mann und ihre Assistentin eine Affäre haben. Also hat sie nichts Besseres zu tun, als sich einen noblen Mietwagen zu nehmen und ebenfalls in den Spreewald zu fahren. Das Wiedersehen mit ihrer Halbschwester Mia ist nicht gerade herzlich, und doch müssen die beiden sich einigen, wegen des Erbes. Da ist Trubel vorprogrammiert.Nora Lämmermann & Simone Höft – Landluft für Anfänger (Teil 1) weiterlesen →
Eines Nachts steht Connie auf und stöbert online in einem Immobilienportal. Sie entdeckt nicht nur Grundriss und Fotos von einer ganz bestimmten Immobilie, sondern auch noch einen Rundgang. Als ihr Mann Kit tief und fest schläft, klickt sie den Rundgang an. Im Wohnzimmer des Hauses entdeckt sie eine blutüberströmte tote Frau, die ihr verdächtig ähnlich sieht. Als sie ihren Mann weckt und der sich den gleichen Rundgang anschaut, ist das blutige Szenario verschwunden. Hat Connie sich die Frauenleiche nur eingebildet?
Die ganze Nacht schaut sie sich immer wieder das Video an, doch die Leiche bleibt verschwunden, dennoch will sie am nächsten Morgen ihren Bekannten Simon über den grausigen Fund informieren. Da dieser sich zurzeit in den Flitterwochen befindet, berichtet Connie Simons Freund, was sie in der Nacht erlebt hat.
Niemand schenkt ihr Glauben, denn die tote Frau taucht nicht wieder in dem Video auf. Doch dann meldet sich eine zweite Frau und erzählt, dass sie ebenfalls den blutigen Rundgang durch das Haus im Bentley Grove 11 in Cambridge gesehen hat. Was ist geschehen? Und was hat Kit zu verbergen, der seiner Frau keinen Glauben schenkt?
_Schrecken in der Nacht_
Das Buch beginnt mit einem Paukenschlag: Connie entdeckt eine blutige Frauenleiche, die kurz darauf verschwunden ist. Doch damit nicht genug: Die Adresse Bentley Grove 11 in Cambridge ist ihr nicht fremd: Einige Monate zuvor entdeckte sie durch Zufall, dass genau diese Adresse im Navigationsgerät ihres Mannes als Heimatadresse gespeichert ist. Der wiederum streitet seitdem ab, irgendetwas mit dem Haus zu tun zu haben oder die Adresse selbst eingespeichert zu haben. Er unterstellt ihr so oft, sie habe die Adresse selbst eingegeben, dass Connie beginnt, an sich selbst zu zweifeln. Sie sucht eine Therapeutin auf und berichtet ihr von ihren Zweifeln. Als Leser fragt man sich unweigerlich, was geschehen ist und wie Sophie Hannah diese Rätsel auflöst. Der Spannungsbogen setzt also sofort ein und steigt schnell an.
Mit Cambridge verbindet Connie schlechte Erinnerungen: Einige Jahre zuvor hatten Kit und sie dort ihr Traumhaus entdeckt. Sie wollten es kaufen und aus Connies kleiner Heimatstadt und von ihrer Familie wegziehen. Doch dann ging es Connie immer schlechter. Als sie schließlich komplett zusammenbrach, gab ihr Mann den Plan auf, mit ihr nach Cambridge zu ziehen, da er gemerkt hat, dass sie sich nicht von ihrer Heimat und von ihrer merkwürdigen Familie lösen kann. Doch so ganz hat er Cambridge in Gedanken nie aufgegeben …
Zur gleichen Zeit, als Connie die tote Frau entdeckt, befindet sich Simon in den Flitterwochen. Kurzerhand hat er Charlie geheiratet – nur in Anwesenheit ihrer zwei Trauzeugen, nämlich ihrer Schwester Olivia und seinem Freund Chris Gibbs. Als die Flitterwöchner zu ihrem geheimen Reiseziel gestartet sind, trinken die beiden Trauzeugen noch einige Drinks zusammen und landen schließlich – obwohl verheiratet bzw. in einer festen Beziehung lebend – zusammen im Bett. Als Charlie das hört, ist sie entsetzt. Sie fühlt sich von ihrer Schwester hintergangen. Doch wieso eigentlich? Ist es Eifersucht, weil ihr frisch angetrauter Ehemann in den Flitterwochen nur ein einziges Mal mit ihr geschlafen hat und keinerlei körperliches Interesse an ihr zu haben scheint? Wir wissen es nicht.
Als Simon schließlich von seinen zwei besten Freunden erfährt, was Connie gesehen hat, bricht er die Flitterwochen ab. In welcher Beziehung Simon und Connie aber zueinanderstehen und wie sie sich kennen gelernt haben? Keine Ahnung.
_Rätsel über Rätsel_
Sophie Hannah stellt zahlreiche Protagonisten vor, die sich untereinander alle zu kennen scheinen. Doch in welcher Verbindung sie zueinanderstehen, bleibt meistens im Dunkeln. Die junge britische Autorin wirft viele Fragen auf und fesselt einen dadurch früh an ihr Buch. Nach etwa 150 Seiten allerdings beginnt sie, einige Dinge aus der Vergangenheit zu erklären. Das bremst die Spannung ziemlich aus, da sie es nicht schafft, die Geschehnisse aus der Vergangenheit so knapp einfließen zu lassen, dass sie den eigentlichen Handlungsfluss ungestört lassen.
Auch Hannahs Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig: Auf S. 25 stellt sie im Schnelldurchgang ihre zwei Hauptfiguren Kit und Connie vor und packt sämtliche Informationen, die zunächst wichtig sind, in einen einzigen Absatz. Der wiederum ist dadurch ein völliger Fremdkörper in der Geschichte. Das hätte man sicherlich geschickter lösen können (und müssen).
Es gibt viele verschiedene Handlungsstränge und dadurch lose Enden, die es zu verbinden gilt. Das Buch hat knapp 500 Seiten, doch leider schafft Sophie Hannah es nicht, sämtliche losen Enden miteinander zu verknüpfen. Viele Fragen bleiben offen, z. B. was Connie und Simon miteinander verbindet, dass er der erste Ansprechpartner für ihre Sorgen ist und er sogar seine Flitterwochen abbricht, um vor Ort zu sein. Und was hat er eigentlich für ein Problem mit seiner Frau? Und wieso nimmt diese ihrer Schwester es dermaßen übel, dass sie mit dem Trauzeugen im Bett landet? Fragen über Fragen, die völlig ungeklärt bleiben.
Immerhin löst Sophie Hannah schlussendlich das Rätsel um das blutige Video auf. Allerdings trägt sie hier recht dick auf. Alles wird schlüssig erklärt, aber dafür sind einige nicht sonderlich glaubwürdige Wendungen erforderlich, die mindestens eine Figur im Roman völlig unauthentisch wirken lassen. Ich finde es ja gut, dass sei eine logische Erklärung anbietet, doch hierfür muss sie ihre Geschichte ziemlich unglaubwürdig zurechtkonstruieren.
_Preiswürdig?_
Die junge britische Autorin Sophie Hannah wurde bereits mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, so ganz nachvollziehen kann ich das nach Lektüre ihres aktuellen Buches allerdings nicht. Der Spannungsbogen ist zwar über weite Strecken gut gelungen, da Sophie Hannah viele Fragen aufwirft, die der Leser natürlich beantwortet haben möchte. Doch übertreibt sie es dabei. Es gibt eigentlich kein Kapitel, in dem sie nicht neue Andeutungen macht, diese aber nicht aufklärt, so verkümmert man praktisch beim Lesen, da man sehr, sehr lange lesen muss, um erste Antworten zu erhalten. Und als am Ende zwar die Frage des blutigen Videos geklärt wird, vieles andere aber völlig offen bleibt, fühlt man sich ziemlich verschaukelt. Wieso um Himmels Willen stellt die Autorin so viele Protagonisten mitsamt ihren Problemen und Lebensgeschichten vor, wenn diese am Ende mit der eigentlichen Handlung rein gar nichts zu tun haben? Und wieso erklärt sie vieles nicht? So ist man am Ende recht unbefriedigt und wünscht sich, ein fähiger Lektor hätte die überflüssigen Handlungsstränge ausgemerzt, damit sich das Buch auf das Wesentliche konzentriert – nämlich die Geschichte von Kit und Connie.
Insgesamt war das Buch durchaus spannend, kann sich aber nicht vom Mittelmaß abheben, da es zu viele handwerkliche Fehler aufweist. Schade.
Die Messlatte hing hoch: Mit ihrer siebenbändigen „Harry-Potter“-Reihe hat die britische Schriftstellerin Joanne K. Rowling eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie wunderbare Geschichten schreiben, sympathische und interessante Charaktere zeichnen und ein riesiges Millionenpublikum über Jahre hinweg an ihre Romanhelden fesseln kann. „Ein plötzlicher Todesfall“ ist nun ihr erstes Buch, das sich explizit an Erwachsene richtet. Ob sie die hohen Erwartungen erfüllen kann?
_Ein Platz wird frei_
Völlig überraschend stirbt im kleinen Städtchen Pagford Barry Fairbrother – ein geachtetes Mitglied im Gemeinderat. Während Freunde, Familie und Bekannte noch um Barry trauern und seine Frau darauf hoffen muss, dass die Lebensversicherung ihres verstorbenen Mannes ausgezahlt wird, machen sich die ersten bereits Gedanken darüber, wer Barrys Platz im Gemeinderat einnehmen könnte. Schnell sind zwei Kandidaten gefunden, die völlig unterschiedliche Positionen vertreten. Einer, der vermutlich Barrys Anliegen weitertragen könnte, aber dann auch ein Verwandter eines anderen Mitgliedes im Gemeinderat. Mit harten Bandagen wird um den freien Platz gekämpft, fair sind die Mittel, die dabei zum Einsatz kommen, nicht immer.
Im Wahlkampf treten all die Probleme, die in Pagford dicht unter der Oberfläche brodeln, offen zutage. Insbesondere geht es darum, ob der Gemeinderat weiterhin das Methadonprogramm von Bellchapel unterstützen soll. Davon betroffen ist eine drogenabhängige Mutter, deren jüngster Sohn ihr bereits weggenommen worden ist, der aber derzeit wieder bei ihr zuhause wohnen darf, weil sie im dritten Anlauf das Programm durchzuziehen scheint – bis ihr alter Drogendealer wieder mit dubiosem Ansinnen vor der Tür steht. Ihre 16 Jahre alte Tochter Krystal ist verzweifelt und heckt einen ganz besonderen Plan aus, wie sie sich und ihren jüngeren Bruder retten kann …
Aber natürlich sind das nicht die einzigen Problemfelder, die J. K. Rowling offen und schonungslos anspricht: Da gibt es Eifersüchteleien, Liebeswirrwarr, eine Mutter mittleren Alters, die plötzlich mit einem 16-Jährigen herumknutscht, einen Mann, der sich in die Witwe verliebt, obwohl er bereits eine andere Freundin hat und insbesondere allerlei Problemchen, mit denen die Teenager des Städtchens kämpfen.
_Ist hier auch jemand normal?_
Der Klappentext des Buches verspricht es bereits: Es herrscht Krieg in Pagford. In diesem kleinen Städtchen, wo jeder jeden kennt, liegt jeder mit dem anderen im Clinch. Auch bestehende Freundschaften dienen oft einem Zweck und sind daher ziemlich zerbrechlich. Es werden Affären aufgedeckt, Sex dient immer wieder als Druckmittel und Schüler schwänzen ständig die Schule, um ihren eigenen Plänen nachzugehen. Eine normale Familie, in der Kinder mit ihren Eltern in Frieden zusammen leben, sucht man hier vergebens. Eine glückliche Ehe oder Beziehung sowieso. Hier wird gelogen und betrogen, intrigiert und offen gegeneinander gekämpft. Und das alles „nur“, weil plötzlich ein Platz im Gemeinderat frei geworden ist …
J. K. Rowling zeichnet das Bild einer völlig zerrütteten Stadt mit lauter Einwohnern, die nicht auf Frieden und Harmonie aus sind, sondern dem anderen schaden und ihre eigenen Vorteile durchsetzen wollen. Da fragt man sich wirklich: Ist das eigentlich normal? Dass es mal Kleinkriege zwischen Nachbarn gibt, pubertierenden Zickenkrieg oder auch Ehestreitigkeiten – klar. Aber was im normalen Leben hoffentlich eher die Ausnahme ist, steht hier auf der Tagesordnung. Zudem verliert man schnell die Übersicht, wer eigentlich mit wem im Clinch liegt und aus welchem Grund.
Auf den ersten hundert Seiten treten immer neue Charaktere auf, die J. K. Rowling ausführlich präsentiert. Doch sind es dermaßen viele handelnde Personen, die oftmals auch noch Spitznamen haben, dass man in einem Wirrwarr aus Namen und Charakteren unterzugehen droht. Hier wäre ein Personenverzeichnis mehr als hilfreich, ja vielmehr absolut notwendig, gewesen, um dem Geschehen wenigstens einigermaßen folgen zu können.
Hinzu kommt, dass die Geschichte auf 575 Seiten vor sich hinplätschert und keinerlei Fahrt aufnimmt. Der versprochene Krieg bricht aus in Pagford, aber die Hintergründe sind mehr als fraglich und man kann sich – weil hier jede Figur dermaßen intrigant und unsympathisch ist – kaum in jemanden hineinversetzen. Eine 16-jährige Schülerin, die bei ihrer drogensüchtigen Mutter lebt und wie eine Löwin dafür kämpft, dass ihr kleiner Bruder Robbie in der Familie bleiben darf, und die dafür am Ende zu eher fragwürdigen Mitteln greift und zur tragischen Figur wird, ist hier noch die sympathischste Figur im ganzen Buch.
_Gepflegte Langeweile_
Was hatte ich mir von diesem ersten Buch für Erwachsene von Joanne K. Rowling nicht alles versprochen – spannende Handlung, interessante Charaktere und eine packende Geschichte. Doch was habe ich geboten bekommen? Nichts davon. Vielmehr präsentiert sich in „Ein plötzlicher Todesfall“ ein Mix aus Charakteren, die zwar schräg, aber dabei vollkommen unwitzig sind, gepaart mit einer Geschichte, die dermaßen an den Haaren herbeigezogen und vollkommen unspannend erzählt wird, dass man sich durch die langen 575 Seiten förmlich hindurch quälen muss. Liebe Frau Rowling, das können Sie wahrlich besser. Ich hoffe sehr, dass sich die britische Erfolgsautorin künftig wieder auf Jugendfantasy konzentriert und den Erwachsenensektor möglichst nicht mehr betritt.
|Hardcover, 576 Seiten
Originaltitel: The Casual Vacancy
ISBN-13: 978-3-551-58888-3|
http://www.carlsen.de
_Joanne K. Rowling bei |Buchwurm.info|:_
[„Harry Potter und der Stein der Weisen“ 139
[„Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ 140
[„Harry Potter und der Orden des Phönix“ 141
[„Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ 797
[„Harry Potter and the Half-Blood Prince“ 1505
[„Harry Potter und der Halbblutprinz“ 1932
[„Harry Potter and the Deathly Hallows“ 3973
Weihnachten ist Geschenkezeit, und da kommt dieses wunderbare Märchenwimmelbuch gerade Recht. Auf insgesamt 24 großformatigen Pappseiten finden sich sieben Märchen der Gebrüder Grimm in mehr oder minder stark gekürzter Form, nämlich Rotkäppchen, Frau Holle, Schneewittchen, Aschenputtel, das tapfere Schneiderlein, Dornröschen und Hänsel und Gretel. Jedem Märchen ist eine riesige Doppelseite gewidmet. Schlägt man eine solche Doppelseite auf, so präsentiert sich das gesamte Märchen zunächst in einem einzigen Wimmelbild, das alle wesentlichen Stationen und Figuren der Geschichte zeigt und unzählige liebevolle Details darüber hinaus. Rechts und links lassen sich Seiten aufklappen, auf denen dann der zugehörige Märchentext steht, und zwar so gekürzt, dass sich jedes Märchen bequem in rund fünf Minuten vorlesen lässt. Dadurch eignet sich das Buch zum Vorlesen nicht erst für Kinder ab drei Jahren, wie vom Verlag angegeben, sondern durchaus auch schon für jüngere Kinder ab zwei oder zweieinhalb Jahren, die sich gerne vorlesen lassen und eine gewisse Aufmerksamkeitsspanne besitzen.
Die Textkürzungen sind mal mehr, mal weniger auffällig. Bei Schneewittchen beispielsweise berichten die ersten zwei Zwerge, dass von ihren Tellerchen gegessen oder auf ihrem Stühlchen gesessen wurde, aber dann springt die Geschichte sofort zum siebten Zwerg, der das hübsche Mädchen in seinem Bett entdeckt. Oder im Fall von Rotkäppchen will der mit Backsteinen gefüllte Wolf vor dem Jäger fliehen und fällt sogleich tot um, statt zu ertrinken, als er seinen Durst stillen will. Wer die Märchen kennt, bemerkt natürlich die Stellen, an denen gekürzt wurde und vermisst vielleicht das eine oder andere Detail. Aber für den Märcheneinstieg eignen sich die Texte ganz wunderbar. Gerade weil es zu jedem Märchen „nur“ ein Bild – wenn auch ein sehr detailreiches – gibt, finde ich es gut, dass die zugehörigen Texte nicht zu lang werden, denn ein kleines Kind wird sonst schnell ungeduldig und möchte umblättern, um etwas Neues zu sehen.
_Ein Riesenwimmelspaß_
Für unseren zweieinhalbjährigen Sohn gehört das große Märchenwimmelbuch bereits zum allabendlichen Zubettgehritual. Mindestens vier Märchen will er jeden Abend hören und während er die Texte vorgelesen bekommt, sitzt er ganz friedlich da und bestaunt die fantastischen Zeichnungen. Wenn er ein besonders schönes Detail entdeckt hat, zeigt er zwischendurch freudestrahlend darauf – sei es ein Gespenst in der Burg des Königs, eine Singschule hoch oben in einer Baumkrone oder zum Beispiel ein duschendes Schweinchen oder Frösche, die in einem kleinen Teich Boot fahren. Egal, wie lange man auch auf jedes der großformatigen Wimmelbilder schaut, man entdeckt immer noch etwas Neues. Während wir beim ersten Lesedurchgang zunächst nur die handelnden Charaktere gesucht und Schlüsselszenen des Märchens ausgemacht haben, gehen wir inzwischen gezielt auf die Suche nach lustigen Details oder auch Gegenständen, die absichtlich in den Bildern versteckt wurden.
Am Ende des Buches finden sich kleine Rätsel, bei denen man prüfen kann, ob man das eine oder andere Detail entdeckt hat. Diese Rätsel eignen sich tatsächlich eher für ältere Kinder, wir haben bislang noch keines in Angriff genommen, aber ich denke, das Märchenwimmelbuch wird bei uns noch sehr lange im Einsatz sein, sodass wir eines Tages auch zu den Rätseln vordringen werden.
Mit dem Märchenwimmelbuch stellt Carolin Görtler erneut eindrucksvoll ihr künstlerisches Talent unter Beweis. Hier ist alles handgemacht, jede Figur ist liebevoll gestaltet und passt stets zu den Texten. Als ich das Buch bestellt habe, habe ich mich durchaus gefragt, wie man ein gesamtes Märchen in nur einem Bild zeigen kann, denn unweigerlich gilt es dabei, für die handelnden Personen eine einzige Schlüsselszene auszuwählen und diese zu zeigen. Carolin Görtler hat diese Auswahl sehr gut gemeistert, denn stets erkennt man die Titelfiguren auf den ersten Blick und muss nicht etwa spekulieren, wer denn wohl diese oder jene Figur sein soll. Manchmal hätte man sich eventuell gewünscht, eine andere Szene zu sehen – beispielsweise Aschenputtel in ihrer Traumrobe oder das tapfere Schneiderlein bei einer seiner Prüfungen, aber stattdessen sieht man die Titelfiguren eben in der Szene, die sie charakterisiert: Dornröschen im Tiefschlaf, Aschenputtel auf dem staubigen Küchenboden vor dem Ofen, Frau Holle beim Betten aufschütteln oder den bösen Wolf aus Rotkäppchen im Bett der Großmutter. Was das Buch ausmacht, sind die vielen Details, die nicht unbedingt etwas mit dem Märchen zu tun haben, die aber sämtliche Bilder so lebendig machen. Zu diesem lebendigen Eindruck hat auch die Malerin Julia Sand-Ilhan beigetragen, die die wunderbaren Zeichnungen farbenfroh koloriert hat.
_Für Märchen ist man nie zu jung oder zu alt_
Ich konnte einfach nicht bis Weihnachten warten, um meinem Sohn dieses wunderbare Märchenwimmelbuch zu geben. Stattdessen haben wir gleich angefangen, es durchzublättern und die herrlichen Wimmelbilder zu betrachten. Seitdem vergeht kein Tag, an dem sich unser Sohn nicht mehrere Märchen daraus vorlesen lassen will. Die Märchentexte sind kindgerecht gekürzt, aber vor allem ist das Buch eine wahre Augenweide. Die Illustrationen sind einfach nur fantastisch und mit einer riesigen Liebe bis ins allerletzte Detail gezeichnet, sodass es immer neue Dinge zu entdecken gibt und das Vorlesen nicht langweilig wird, auch wenn die Texte immer die gleichen bleiben. Wer noch ein schönes Geschenk für Kind, Paten- oder Enkelkind sucht, sollte nicht zögern und seinem Sprössling dieses Buch schenken. Zum Vorlesen eignet sich das Märchenwimmelbuch ab zwei bis drei Jahren.
|Gebunden, 24 Seiten mit farbigen Illustrationen und Ausklappseiten
ISBN-13: 978-3-570-15436-6|
http://www.randomhouse.de/cbjugendbuch
_Carolin Görtler bei |Buchwurm.info|:_
[„Tim will zum Fußball“]http://buchwurm.info/book/anzeigen.php?id__book=4945
Mit Simon Peters ist es so eine Sache: Es ist ein ständiges Auf und Ab für ihn. In „Vollidiot“ hat er noch die Milchaufschäumerin im gegenüberliegenden Starbucks angehimmelt, ohne sich zu trauen, sie überhaupt mal anzusprechen. Aber in „Millionär“ war ihm dann plötzlich das Glück hold, denn am Ende hatte er tatsächlich unverhofft das Geld in der Tasche, um eine unliebsame Nachbarin loszuwerden. Im neuen Roman „Überman“ allerdings fällt Simon erneut in ein tiefes Loch …
_Zurück auf Los_
Eigentlich hatte Simon Peters ausgesorgt: Mit seinem Freund zusammen hat er vier Millionen Euro gemacht, sodass selbst nach Abzug der Steuer für jeden mehr als eine Million Euro übrig waren. Doch statt sich damit wie sein Geschäftspartner ein schönes Leben zu machen, kauft Simon über den windigen Finanzberater Sarantakos rumänische Waldfonds. Und dann dauert es nicht lange, bis sein Portfolio die stolze Zahl von minus 211,2 Prozent anzeigt. Simon ist komplett pleite, sein Dispo bis ans Limit ausgereizt und dann kommt auch noch ein ziemlich offiziell aussehender Brief, der Simon Peters darauf aufmerksam macht, dass er eine Summe in sechsstelligem Bereich an Steuern nachzahlen muss …
Als Simon schon dachte, es könne nicht schlimmer kommen, eröffnet ihm Freundin Annabelle auch noch, dass sie ihren Job gekündigt hat, um ein Studium an einer teuren Privatuni aufzunehmen, für das sie zudem eine zweite Wohnung benötigen würde. Simon fällt aus allen Wolken. Doch er wäre nicht Simon Peters, wenn er in dieser Situation verzweifeln würde. Stattdessen fasst er neue Pläne: Als Erstes will er Jamie Oliver verklagen, der kackfrech behauptet, man könne seine Gerichte in 30 Minuten nachkochen, Simon dagegen braucht stolze 1221 Minuten – inklusive der Lieferzeit für die benötigte Küchenmaschine. Aber auch den 21. Dezember 2012 will er sich zunutze machen, schließlich steht der Weltuntergang bevor. Simon beschließt, einen Bunker zu mieten, voll auszustatten und Bunkerplätze teuer zu verkaufen. Als der Plan scheitert, sattelt Simon um und nutzt stattdessen einen urigen Weinkeller für seine Zwecke.
Doch ob die Welt am 21. Dezember wirklich untergeht? Zumindest für Simon? Das sei natürlich nicht verraten.
_Superman – Überman – Simon_
Simon Peters bleibt nicht viel Zeit um sich aus seiner Finanzmisere herauszulavieren, also will er sich von seinem Hausarzt Tabletten verschreiben lassen, die ihn bis zum Stichtag der Steuernachzahlung wach halten. Doch dieser empfiehlt Simon stattdessen eine ganz neue Schlaftechnik – die Überman-Schlaftechnik. Nur zwei Stunden Schlaf, verteilt auf regelmäßige 20-Minuten-Nickerchen sollen demnach ausreichen. So zumindest die Theorie. Aber bei Simon klappt natürlich nie etwas nach Plan, also fällt er auch schon mal „an sehr kostspieliger Stelle“ für etliche Stunden in den Tiefschlaf. Natürlich wartet Tommy Jaud hier wieder mit den abstrusesten Situationen auf.
Tommy Jaud schreibt nicht einfach nur witzige Unterhaltungsliteratur, sondern seine Bücher sprühen von der ersten bis zur letzten Zeile vor Gags. Es gibt kaum einen Satz, der nicht irgendeinen Witz enthält, auch alltägliche Situationen sucht man vergeblich, denn in Simon Peters Leben ist nichts alltäglich, dafür sorgt er schon selber. Simon ist ein so chaotischer, meist selbstsüchtiger, aber dennoch liebenswerter Charakter und es ist eine Freude, ihn in seinem Leben ein Stückchen zu begleiten. Er verscherzt es sich in „Überman“ nach und nach nicht nur mit all seinen Freunden – schlussendlich verliert er bei Facebook sämtliche Freunde -, sondern auch mit seiner Freundin Annabelle. Aber aufgeben gilt natürlich nicht, und das führt dazu, dass Simon Peters von einer Katastrophe in die nächste stolpert.
Bislang habe ich Tommy Jauds Bücher stets als Hörbuch konsumiert und mich köstlich amüsiert und lauthals lachen müssen – egal, wo ich gerade gehört habe. Nicht nur Christoph-Maria Herbst, sondern auch Jaud selbst überzeugten als Sprecher auf ganzer Linie und feuerten gekonnt ein Feuerwerk an Gags ab. „Überman“ war das erste Buch von Tommy Jaud, das ich selbst gelesen habe – und wird auch das Letzte bleiben. Nicht weil mir das Buch nicht gefallen hat, sondern weil man es einfach hören muss! Eine Lesung ist um so vieles lebendiger, dass sie den tollen Witzen aus Jauds Feder das i-Tüpfelchen aufsetzt.
_5 Sterne mit Einschränkung_
Wer die anderen Geschichten von Simon Peters kennt, muss unbedingt auch zu „Überman“ greifen, denn Tommy Jaud ist sich wieder auf ganzer Linie treu geblieben. Dennoch kann ich das Buch nur mit Einschränkung empfehlen, denn die Hörbücher sind einfach noch um ein Vielfaches lustiger und unterhaltsamer. Also: Unbedingt zugreifen, allerdings zum Hörbuch!
Eine tierisch komische Geschichte – so verspricht das Cover des neuen Romans von Bestsellerautor David Safier, dessen Neuerscheinungen ich stets ungeduldig entgegen fiebere. Dieses Mal begleiten wir die Kuh Lolle auf ihrem Weg zum Glück – ob sie es wohl findet? Und ob das das Glück des Lesers ist? Schauen wir mal.
_Voll Kuhl_
Die Kuh Lolle lebt in Ostfriesland und muss mit ansehen, wie ihr geliebter Stier Champion die verhasste Susi besteigt. Durch Zufall erfährt Lolle dann auch noch, dass dieser Seitensprung keineswegs zum ersten Mal passiert ist, sondern dass sich Champion und Susi regelmäßig zusammen im Stall vergnügen. Lolle ist schwer getroffen. Dabei hatte sie sich eine gemeinsame Zukunft mit Champion doch so schön ausgemalt.
Am gleichen Tag wird Lolle Zeugin, wie der ehemalige Hofhund einen liebenswerten italienischen Kater anfällt. Lolle rettet den Kater kurzerhand und zieht damit den Hass des Höllenhundes auf sich, der verspricht, sie bis aufs Blut zu bekämpfen und ihr eines Tages ihr Glück zu nehmen.
Doch was ist überhaupt Glück für eine Kuh? Der Kater weiß Rat: Indien! Als Lolle erfährt, dass der Bauer sämtliche Kühe schlachten lassen will, steht ihr Plan fest: Mit ihren Freundinnen Hilde und Radieschen macht sie sich – Susi im Schlepptau – auf den Weg ins ziemlich weit entfernte Indien. Unterwegs sammeln sie noch Champion auf, und schon kann es von Ostfriesland losgehen nach Cuxhaven, wo die Kühe ein Schiff nach Indien besteigen wollen. Doch ob sie dort jemals ankommen werden?
_Auf der Suche nach dem Glück_
Die Geschichte klingt (wieder einmal) herrlich abstrus: Eine Kuh will nicht in der Pfanne enden und verlässt daraufhin den heimischen Hof in Norddeutschland, um sich auf den Weg ins Land der heiligen Kühe zu machen. Natürlich erleben Lolle und ihre Gefährten unterwegs allerlei Abenteuer, müssen viele Gefahren überstehen, einer List des Bauern entgehen und vor allem mehrfach vor dem schrecklichen Hund flüchten. Zwischenzeitlich gibt es allerlei Liebeswirren, denn zwei Kühe kämpfen um die Gunst des Stieres, aber auch die Kuh Radieschen plagt sich mit vertracktem Liebeskummer herum – genug Stoff für eine neue, irrwitzige Geschichte.
Doch irgendwie mag der Funke dieses Mal nicht so recht überspringen. Lolle ist eine wirklich liebenswerte Kuh, Radieschen ein klein bisschen dusselig, Susi nicht immer die intrigante Kuh, die Lolle den Stier ausspannen will und der Kater geht einem mit seinem merkwürdigen italienischen Dialekt doch ziemlich schnell auf die Nerven. Zwischendurch sind immer wieder Geschichten eingestreut von der Kuh Na ia, welche die anderen Kühe, die Welt um sie herum und auch die Menschen geschaffen hat. Die Geschichten sind irgendwie ziemlich eintönig und unwitzig und stören eigentlich nur den Lesefluss.
Natürlich zeigt David Safier auch in „Muh!“ sein Talent für komische Situationen, für Wortwitz und seine schrägen Ideen. Aber irgendwie hat mich die Geschichte von Anfang an nicht mitreißen können. Selbstverständlich konnte ich zwischendurch immer mal wieder über Safiers Schreibe und seine komischen Kühe lachen, aber längst nicht so häufig wie in Safiers früheren Werken, mit „Mieses Karma“ ist das aktuelle Buch gar nicht zu vergleichen.
_Viele Muh-Kühe_
Schade, von dem neuen Safier-Buch hatte ich mir mehr versprochen. Normalerweise schafft der talentierte Autor es immer, mir seine schrägen Charaktere von der ersten Seite an ans Herz wachsen zu lassen und normalerweise kann ich immer völlig abschalten beim Lesen seiner Bücher, weil die Geschichten einfach nur herrlich komisch sind. Doch dieses Mal konnte mich David Safier nicht überzeugen. Auch die vorliegende Geschichte ist ziemlich schräg, aber doch auch sehr vorhersehbar und längst nicht so lustig wie die anderen Bücher. Hoffentlich kann Safier beim nächsten Mal wieder eine Schippe drauflegen.
In Washington herrscht Ausgangssperre, doch der Obdachlose Steve hat davon nichts mitbekommen. Unbedacht irrt er durch die menschenleere Stadt und trifft dort auf eine junge Journalistin, deren Auto auf dem Weg zur Arbeit den Geist aufgegeben hat. Nun will sie zu Fuß dorthin laufen. Als sie ihren Chefredakteur telefonisch erreicht, verspricht dieser, sie abzuholen. Kurz darauf steht das FBI vor Steve und Kathy und will die Journalistin abholen. Sie steigt in das Auto und wird kurze Zeit später tot aufgefunden.
In Deutschland findet der Wirtschaftswissenschaftler Peter Mormerin durch Zufall eine Speicherkarte. Da die Dateien darauf verschlüsselt sind, wendet er sich an ein Hackerforum. Einen Tag später kann Peter die Dateien entschlüsseln und findet eine Namensliste – alle Personen darauf sind hochrangige Unternehmensvertreter. Als er die ersten Namen googelt, findet er Berichte über ungeklärte Vermissten- und Todesfälle. Es handelt sich bei der Liste offenbar um eine Todesliste! Ein Mitglied des Hackerforums warnt Peter, dass er sich in Gefahr befinde. Näheres will er nur bei einem persönlichen Treffen verraten – in Washington. Kurzerhand reist Peter Mormerin mit dem Wunsch nach Aufklärung in die US-amerikanische Hauptstadt und lernt Mitglieder eines Bündnisses kennen, die allesamt im Verdacht stehen, hinter den Todesfällen zu stehen, denn die Liste stammt von ihnen … Chef des Bündnisses ist der amerikanische Vizepräsident, der auf einer Pressekonferenz nach den ersten Worten zusammenbricht und ins Koma fällt. Was ist passiert?
_Spannung rund um den Erdball_
Das Buch beginnt mit einem etwas mysteriösen Brief und schildert gleich anschließend die ominöse Pressekonferenz, in der der amerikanische Vizepräsident erst den Präsidenten als Lügner und Verräter bezeichnet und dann selbst zusammenbricht und nicht mehr atmet. Schon darauf lernen wir den obdachlosen Steve kennen, der durch die menschenleere Stadt irrt und nur knapp seiner Verhaftung entgehen kann. Es dauert nicht lange, bis er die Journalistin Kathy kennen lernt und diese stirbt.
Der deutsche Autor Thomas U. Tajsich reiht zu Beginn seines kurzweiligen Buches viele Ereignisse aneinander, die zunächst nicht miteinander zusammenhängen. Als er dann auch noch unvermittelt nach Deutschland springt und wir Peter Mormerin kennen lernen, weiß man beim Lesen gar nicht mehr so recht, worauf der Autor hinaus will. Und dennoch bleibt man am Ball, liest Seite um Seite und möchte endlich hinter das Geheimnis blicken und die Verbindungen knüpfen können. An Spannung mangelt es mindestens in der ersten Hälfte des Buches also nicht.
Als Peter Mormerin allerdings in Washington Mitglieder des Bündnisses kennen lernt und erste Informationen darüber erhält, was eigentlich vor sich geht, flacht die Spannung ziemlich ab. Das Bündnis will Peter als Mitglied gewinnen und schickt ihn zu einer Konferenz in Deutschland. Dort soll er die „Gegenseite“ ausspekulieren, doch als er den vermeintlichen Mörder kennen lernt, ist Peter Mormerin verwirrt, denn er weiß tief in seinem Inneren, dass er auf der Konferenz ganz sicher nicht denjenigen Mörder kennen gelernt hat, der die Todesliste abarbeitet. Spielt etwa das Bündnis falsch? Diesen Glaubenskonflikt hätte Tajsich meiner Meinung nach noch etwas besser ausarbeiten und spannender gestalten können, denn ab diesem Moment verpufft viel Spannung, da man gar nicht mehr so recht weiß, worauf das Buch nun hinauslaufen soll.
Kurze Zeit später reist Peter Mormerin nochmals nach Washington, weil er sich weitere Antworten erhofft und langsam zu beginnen glaubt, dass nicht alle Mitglieder des Bündnisses ehrlich zu ihm waren. Hier verrennt sich der Autor etwas in seiner Geschichte, er lässt Peter Sightseeing betreiben, obwohl dieser doch eigentlich auf der Suche nach Antworten ist. Als er sich von Steve ein Auto ausleiht, das dieser gemeinsam mit dem jetzigen Chef des Bündnisses teilt und Peter einer Adresse im Navigationsgerät folgt, wird die Geschichte recht unglaubwürdig. Natürlich läuft alles darauf hinaus, dass Peter in Lebensgefahr gerät und doch jemand anderes hinter den Morden steckt, als er gedacht hatte. Aber glaubhaft fand ich diese Wendung nicht mehr.
_Gut im Ansatz_
„Tödliche Gerechtigkeit“ beginnt sehr, sehr spannend. Thomas Tajsich eröffnet viele verschiedene Handlungsstränge, die zunächst nichts miteinander zu tun zu haben scheinen. Doch nach und nach werden die Verbindungen klar und damit gewinnt die Geschichte noch mehr an Tempo. Leider kann Tajsich diese Spannung nicht bis zum Ende halten, sondern verrennt sich dann ein wenig in Details und den verschiedenen Handlungssträngen. Am Ende werden nicht alle Fragen beantwortet und auch die Botschaft des Buches verpufft dadurch. So bleibt leider nur ein durchschnittlicher Eindruck zurück, obwohl der Beginn wirklich ausgesprochen vielversprechend war!