In Seattle, der Großstadt im Nordwesten der USA, führt Cyrus V. Sinclair ein zurückgezogenes Leben. Seine Wohnung teilt er mit dem Albino-Frettchen Pickle, sein einziger Freund ist der Vietnam-Veteran und Survival-Spezialist Francis „Frank“ Bordeaux. Cyrus ist ein Soziopath mit eingeschränktem Gefühlsleben und einer kaum ausgeprägten Antenne für zwischenmenschliche Beziehungen, weshalb er bereits mehrfach Zeitgenossen, die ihm in die Quere kamen, kurzerhand umgebracht hat. Eloise J. Knapp – Zombie-Apokalypse weiterlesen
Alle Beiträge von Michael Drewniok
Adrian Conan Doyle/John Dickson Carr – Sherlock Holmes und das verriegelte Zimmer
Sechs Geschichten um den legendären Meisterdetektiv Sherlock Holmes und seinen Gefährten und Chronisten Dr. John Watson, verfasst allerdings nicht von Sir Arthur Conan Doyle (1859-1930), sondern von Sohn Adrian Conan Doyle (1910-1970) und dem Kriminalschriftsteller John Dickson Carr (1906-1977):
– Sieben Uhren (The Adventure of the Seven Clocks – JDC/ACD): Der junge Charles ist ein echter Gentleman, wäre da nicht seine Manie, jede Uhr in Stücke zu schlagen, sobald er ihrer gewahr wird; Sherlock Holmes findet bald heraus, dass es gute Gründe für solch seltsames Handeln gibt. Adrian Conan Doyle/John Dickson Carr – Sherlock Holmes und das verriegelte Zimmer weiterlesen
Ulrich von Klimburg – Die Nacht im schwarzen Haus
Eitel Glück bestimmt das Leben von Oliver und Dorothy Ferguson. Ein alter Onkel hinterließ dem jungen Arzt Vermögen und Black-Home, das alte Herrenhaus in Wimbleton Tooting bei London. Die Ehe ist harmonisch, der Freundeskreis groß. Gerade halten sich wieder einmal Robert Grimsby, Dorothys Vetter, Alice Philip, eine Jungendfreundin, Charles Morgan, ein Kunsthändler, und Colonel James Hook, ein alter Verehrer der Hausherrin, in Black-Home auf. Trefflich bedient werden sie von Tom, Carol und Betty, den treuen, dummen Dienern. Ulrich von Klimburg – Die Nacht im schwarzen Haus weiterlesen
Thomas F. Monteleone – Die Tore in der Tiefe
Bryan Alexander langweilt sich als intellektuell unterforderter sowie schlecht bezahlter Dozent an einer US-Kleinstadt-Universität zu Tode. Da stirbt eine längst vergessene Tante und hinterlässt ihm nicht nur ein Geldvermögen, sondern auch ihre mit Erinnerungsstücken vollgestopfte Villa.
Als Alexander auf dem Dachboden herumstöbert, fördert er eine Kiste mit kuriosen Aufzeichnungen zutage: Der Seemann Durham Kent berichtet über seine Bekanntschaft mit dem Schriftsteller Jules Verne. Interessanter ist seine Enthüllung, erst durch ein Raum-Zeit-Portal auf ‚diese‘ Erde gekommen zu sein, nachdem er zuvor auf einer parallelen Erde an Bord des Unterseebootes „Nautilus“ unter dessen Kapitän Nemo gedient hatte. Thomas F. Monteleone – Die Tore in der Tiefe weiterlesen
Clark Ashton Smith – Die Bestie von Averoigne (Gesammelte Erzählungen – Band 4)
Der vierte Band der geplanten Gesamtausgabe sammelt weitere 22 Erzählungen von Clark Ashton Smith (1893-1961). Neben klassischen Grusel- und SF-Storys stechen jene elf Erzählungen heraus, die der Verfasser in der pseudo-mittelalterlichen französischen Provinz Averoigne spielen lässt: Unter den ohnehin großartigen Sammelbänden ist dieser sicherlich einer der besten. Clark Ashton Smith – Die Bestie von Averoigne (Gesammelte Erzählungen – Band 4) weiterlesen
Erle Stanley Gardner – Die seltsame Nixe
Rechtsanwalt Perry Mason aus Los Angeles vertritt ein Firmensyndikat gegen den Unternehmer George S. Alder, der einen düsteren Ruf als rücksichtsloser Geschäftsmann besitzt – eine Tatsache, die Mason hofft ausnutzen zu können. Deshalb mietet er sich ein Kanu und rudert in der Nacht hinüber zu einer Insel, auf der Alder sich eine feudale Villa errichten ließ. Aktuell feiert er dort eine Party.
Was immer Mason zu entdecken hoffte wird bedeutungslos, als er eine junge Frau beobachtet, die schwimmend die Insel erreicht, sich ein Abendkleid überstreift, von der Gesellschaft als Gast akzeptiert wird, später dabei erwischt wird, wie sie Arbeitszimmer des Hausherrn durchsucht, mit einer Flasche in der Hand das Weite sucht und ins Wasser zurückspringt. Mason fischt sie auf und lässt sich diese Geschichte erzählen: Dorothy Fenner verdächtigt Alder, der Mörder ihrer Cousine Minerva Danby zu sein, deren Leiche vor sechs Monaten aus dem Meer gezogen wurde. Die Flasche enthält einen Brief, den Minerva an Bord der Jacht „Thayerbelle“ geschrieben und über Bord geworfen hat, als sie – offenbar zu Recht – fürchten musste, von Eigner Alder umgebracht zu werden. Erle Stanley Gardner – Die seltsame Nixe weiterlesen
Harald Gilbers – Odins Söhne
Während sich das „Dritte Reich“ 1945 auflöst, versucht der untergetauchte Ex-Kommissar Oppenheimer einer verhafteten Freundin zu helfen und gerät dabei nicht nur ins Visier des um sich schlagenden Nazi-Regimes, sondern auch einem obskuren, pseudo-kultischen Bund und dessen mörderischen Schergen ins Gehege … – Während die formalen Vorzüge des Vorgängerbandes gewahrt blieben, lässt die Plot-Spannung dieses Mal zu wünschen übrig: trotzdem ein Thriller über dem Durchschnitt. Harald Gilbers – Odins Söhne weiterlesen
W. F. Harvey – Die Bestie mit den fünf Fingern
20 englische Gruselgeschichten der Jahre 1910 bis 1933 erzählen von heimgesuchten Häusern u. a. klassischen Spuk, stellen aber auch das menschliche Hirn als Stätte sehr irdischer Bosheit oder Verwirrung ins Zentrum:
– Einleitung (von Maurice Richardson), S. 7-22
– Das Werkzeug (The Tool, 1928), S. 23-48: An einsamer Stätte findet der Wanderer eine Leiche und verliert das Gedächtnis, wobei sich ihm nach und nach ein tragischer Zusammenhang enthüllt. W. F. Harvey – Die Bestie mit den fünf Fingern weiterlesen
Sidney H. Courtier – Träume zu verkaufen
Seinen Vetter hat Jock Corless, Geschäftsmann aus dem australischen Bundesstaat Neusüdwales, nach einem Streit seit Jahren nicht mehr gesehen. Dennoch folgt er dem brieflichen Hilferuf, mit dem ihn Laurie Moore nach Ungamillia, ein Städtchen im Nachbarstaat Queensland, ruft. Doch Corless kommt zu spät: Als er sein Ziel erreicht, hat man Moores Leiche gerade unter dem Kühler eines Autos hervorgezogen. Offenbar hat er seinem Leben selbst ein Ende gesetzt.
Corless nimmt als Grund Verzweiflung an: Moore hat ihm von hohen Schulden berichtet und eine entsprechende Liste seiner Gläubiger beigelegt. Diese verwandeln sich in Verdächtige, als die Untersuchung der Leiche ergibt, dass Moore bereits tot gewesen ist, als er unter den Wagen geriet. Noch seltsamer: Seine angeblichen Gläubiger leugnen, dass er ihnen Geld geschuldet hat. Sidney H. Courtier – Träume zu verkaufen weiterlesen
Joel F. Harrington – Die Ehre des Scharfrichters
Frantz Schmidt (1554-1634) wurde 1578 Henker der Reichsstadt Nürnberg. Schon seit dem 19. Lebensjahr hatte er sein schauriges Gewerbe vom Vater gelernt, der in Bamberg Todesurteile vollstreckte. Einige Lehr- und Wanderjahre schlossen sich an, bis „Meister Frantz“ in Nürnberg Fuß fasste und es dort zu einem Vermögen aber nicht zu Ansehen brachte: Henker galten als zwar notwendige und nützliche aber ansonsten unheimliche und ehrlose Zeitgenossen, mit denen der ‚anständige‘ Bürger nichts zu tun haben wollte. Joel F. Harrington – Die Ehre des Scharfrichters weiterlesen
Roland Huntford – Scott & Amundsen. Dramatischer Kampf um den Südpol
Zwei Männer aus unterschiedlichen Welten
Im Jahre 1909 gibt es auf der Erde nur noch wenige markante Punkte, auf die der Mensch keinen Fuß gesetzt hat. Zu ihnen zählt der Südpol. Um sein nördliches Gegenstück ist gerade ein verbissener und mit unredlichen Methoden geführter Wettlauf unrühmlich zu Ende gegangen. Wie sich zeigen wird, war dies ein ausgezeichneter Vorgeschmack auf die Ereignisse, die kurze Zeit darauf in der Antarktis folgen. Dort zeichnet sich eine Neuauflage des Polarsturms ab. Zwei Männer, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, schicken sich an, diese historische Entdeckungsfahrt zu unternehmen. Roland Huntford – Scott & Amundsen. Dramatischer Kampf um den Südpol weiterlesen
Richard Dalby (Hg.) – Kein Friede auf Erden. Mordsmäßige Geschichten zur Weihnachtszeit
23 Storys aus mehr als anderthalb Jahrhunderten erinnern an die Tradition, sich zu Weihnachten schaurige Geschichten zu erzählen. Geisterspuk, Wahnsinn, Verbrechen: Das inhaltliche Spektrum ist breit, wobei die die feiertägliche Besinnlichkeit zwar gewahrt bleibt aber überaus großzügig interpretiert wird: Lektüre für draußen dunkle, drinnen behagliche Wintertage. Richard Dalby (Hg.) – Kein Friede auf Erden. Mordsmäßige Geschichten zur Weihnachtszeit weiterlesen
Walter Ernsting (Hg.) – Expedition nach Chronos [The Magazine of Fantasy and Science Fiction 13]
Acht Storys aus den 1950er und 60er Jahren belegen, dass die Science Fiction stets vor allem die Gegenwart widerspiegelte. Die dem „Magazin of Fantasy & Science Fiction“ entnommenen Geschichten sind zeitlos, wo sie einfach spannend unterhalten sollten, und angestaubt, wenn sie mir einer moralischen Botschaft unterfüttert wurden, die ihren Sinn oft eingebüßt hat: für den historisch interessierten SF-Fan. Walter Ernsting (Hg.) – Expedition nach Chronos [The Magazine of Fantasy and Science Fiction 13] weiterlesen
Dick Lehr/Gerard O‘Neill – Black Mass. Der Pate von Boston
Lange war der 1929 geborene James J. „Whitey“ Bulger ‚nur‘ ein skrupelloser, leidlich erfolgreicher Kleinkrimineller, der im von irischen Auswanderern dominierten Südviertel der Hafenstadt Boston im US-Staat Massachusetts, sein Unwesen trieb und dafür u. a. als Bankräuber auf der gefürchteten Gefängnisinsel Alcatraz einsaß. Nach seiner Entlassung wandte Bulger an, was er dort gelernt hatte, und etablierte eine kleine aber verschworene Bande, die sich mit der örtlichen Mafia arrangieren und selbstständig agieren konnte.
Bulgers Aufstieg zum „Paten“ von South Boston begann, als er in den 1970er Jahren Informant des örtlichen FBI-Büros wurde. Ein ehrgeiziger Agent und sein entscheidungsschwacher Chef sahen in Bulger den idealen Verbündeten. Doch der clevere Verbrecher manipulierte und instrumentalisierte die Gesetzeshüter. Im Schutz des FBI schaltete Bulger nach und nach seine kriminelle Konkurrenz aus und etablierte sich als Schutzgelderpresser und Drogenhändler. Dick Lehr/Gerard O‘Neill – Black Mass. Der Pate von Boston weiterlesen
Robert Markham – James Bond 007: Colonel Sun
Bis er sich vom Kampf mit Scaramanga, dem „Mann mit dem goldenen Colt“, erholt hat, schiebt James Bond vom britischen Geheimdienst Innendienst. Als er sich zu einem Gespräch mit seinem Chef „M“ treffen soll, gerät 007 in dessen Landhaus in eine Falle. Während er gerade noch entkommen kann, wird M entführt.
Indizien weisen darauf hin, dass man ihn nach Griechenland geschafft hat. Der Geheimdienst ist sich darüber im Klaren, dass diese Hinweise eine Falle sein dürften. Bond begibt sich trotzdem in die Ägäis, denn dort soll eine Geheim-Konferenz stattfinden, auf der verschiedene Kommunisten-Mächte sich absprechen wollen, wie sie dem Westen zukünftig noch mehr Schwierigkeiten bereiten können. Geplant ist offenbar ein Anschlag, der den Briten in die Schuhe geschoben werden soll und mindestens einen Geheimdienst-Krieg auslösen würde. Robert Markham – James Bond 007: Colonel Sun weiterlesen
Douglas Warner – Sturm des Verderbens
Er verpasst die Chance seines Lebens: Jan Curtis, Chefredakteur des „Evening Telegram“ in London, rasiert sich gerade gemächlich, als auf der Schwelle seines Hauses der Staatsfeind Nr. 1 niedergeschossen wird: Robert Colston wurde seit fünf Jahren vermisst und gesucht. Damals hatte der renommierte Naturwissenschaftler das große Erdbeben von Arminster vorausgesagt, das sich exakt zum angekündigten Zeitpunkt ereignete und 95000 Engländer in den Tod riss. Darüber hätten sich diverse Behörden brennend gern mit Colston unterhalten, als der zuvor ignorierte Rufer in der Wüste verschwand. Douglas Warner – Sturm des Verderbens weiterlesen
Ben Bova – Venus
Einige Jahrzehnte in einer Zukunft, in der Reisen zu anderen Planeten und Monden auch weiterhin schwierig, gefährlich und teuer aber möglich sind und regelmäßig stattfinden, hat „Humphries Space Systems“, der Mega-Konzern des Tycoons Martin Humphries, überall im Sonnensystem die Finger im Spiel die Familie reich und mächtig werden lassen.
Alexander, Martins älterer Sohn und designierter Nachfolger, ist vor drei Jahren bei einer waghalsigen Expedition zur Venus verschollen, die er ganz im Geiste seines Vaters als erster Mensch betreten wollte. Zurück blieb Van, der zweite Sohn und das schwarze Schaf, das sich vom rücksichtslosen Machtmenschen Martin abgewandt hat. Noch tot scheint Alex für Martin wichtiger zu sein als der überlebende Sohn. Zehn Milliarden Dollar winken als Belohnung dem, der zur Venus fliegt und die sterblichen Überreste des vermissten Helden birgt. Das lockt Abenteuer und Glücksritter – und Van, der das Schicksal des Bruders klären will. Ben Bova – Venus weiterlesen
A. E. van Vogt – Die Expedition der „Space Beagle“
Drei alte und eine neue Story verschmolz A. E. van Vogt zu einem Science-Fiction-Klassiker der altmodischen Art: Ideenreich aber logikfern und auch deshalb meist spannend (und manchmal peinlich) schildert der Autor eine Forschungsreise im Weltall, deren Teilnehmer mit bizarren, seltsamen, in der Regel aggressiven Außerirdischen zusammentreffen – eine faszinierende Begegnung mit der Vergangenheit der Zukunft. A. E. van Vogt – Die Expedition der „Space Beagle“ weiterlesen
Jürgen Müller (Hg.) – Die besten TV-Serien
Mehr als die unterhaltsame Idiotenlaterne
Früher war alles besser! Wer kennt diese (Binsen-) Weisheit nicht oder führt sie gar selbst im Munde? Bei näherer Betrachtung relativiert sich dieser Eindruck naturgemäß, wobei es gleichgültig ist, ob man dabei an die Medizin, die Bürgerrechte oder ‚nur‘ an das Fernsehen denkt.
Die Anführungsstriche stehen hier, weil das Fernsehen natürlich keine Bagatelle ist. Ungeachtet des Internets schauen die Menschen weiterhin täglich viele Stunden in die Röhre (die inzwischen flach geworden und aus Techniker-Sicht keine Röhre mehr ist). Das Fernsehen ist eine Meinungsmacht und eine Milliarden-Industrie. Es verdient und fordert eine kritische Betrachtung, die über TV-Zeitschriften- und Fan-Fact-‚Niveau‘ hinausgeht.
Phillip Drummond – 12 Uhr mittags. Mythos und Geschichte eines Filmklassikers
Zivilcourage auf dem Prüfstand
Eine (scheinbar) einfache Geschichte: Marshall Will Kane hat gerade geheiratet und will mit seiner jungen Frau Amy das kleine Städtchen Hadleyville verlassen, als ihn die Nachricht erreicht, dass der Räuber und Mörder Frank Miller, den er vor fünf Jahren hinter Gitter brachte, begnadigt wurde und nach Hadleyville zurückkehren will, um sich zu rächen. Sein Pflichtbewusstsein zwingt Kane, auf seinem Posten auszuharren und sich Miller und seiner Bande zu stellen. Hilfe kann er nicht erwarten; die Bürger der Stadt, in der Kane so lange für Ordnung gesorgt hat, weisen seine inständigen Bitten eingeschüchtert, gleichgültig oder sogar feindselig zurück; selbst seine Frau stellt sich gegen ihn. Ganz allein muss er sich seinen Feinden stellen – und bleibt wider Erwarten siegreich. Nun wollen die Bürger ihren neuen/alten Helden feiern, doch Kane wirft ihnen verbittert den Marshall-Stern vor die Füße und verlässt Hadleyville endgültig. Phillip Drummond – 12 Uhr mittags. Mythos und Geschichte eines Filmklassikers weiterlesen